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Der Bierstaedter Mai 2011

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3. Jahrgang 25. <strong>Mai</strong> <strong>2011</strong><br />

Kunst, Kultur und mehr – immer monatlich<br />

Kulmbach<br />

CVG<br />

Verabschiedung<br />

des G9<br />

Kulmbach<br />

150 Jahre<br />

ATS Turn-Abteilung<br />

Himmelkron<br />

Pfarrbibliothek<br />

Bayreuth<br />

280 Jahre<br />

Rockpower<br />

und vieles mehr!<br />

Wandmalerei im ehem. Jazzkeller<br />

(Schwanenbräu)<br />

Foto: Mark Hermsdörfer


Seite 2<br />

<br />

<strong>Der</strong> HEROLD tut kund<br />

Kolumne von Hans-Dieter Herold<br />

FOTOAUSSTELLUNG „ANSICHTEN“<br />

IM DSCHUNGELPARADIES<br />

Anzeigen<br />

Älter werden – das wünscht man sich eigentlich<br />

nur als Kind und Jugendlicher. Spätestens<br />

wenn man auf die Sechzig zumarschiert lässt<br />

die Stärke des Wunsches entschieden nach.<br />

Man beschäftigt sich intensiver nicht nur mit<br />

dem Älterwerden, sondern mit der Problematik<br />

des Altwerdens.<br />

Ich erinnere mich noch genau, als ich<br />

1961 als frischgebackener Gymnasiast zum<br />

ersten Mal die „heiligen Hallen“ des Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums<br />

betrat: die<br />

Lehrer waren (bevor man in die Flegeljahre<br />

kam) unanzweifelbare Respektspersonen, sie<br />

wurden auch mit Herr oder Frau Professor<br />

angesprochen. Aber auch die Abiturienten,<br />

die damaligen Neuntklässler, waren für uns<br />

meist schon respektable Herren und als wohlerzogener<br />

Bub war das Siezen angesagt.<br />

Älter werden war Ziel, alt sein war weit<br />

weg und überhaupt kein Problem.<br />

Während unseres Studiums in München<br />

beobachteten meine Frau und ich gerne<br />

Menschen in Alltagssituationen. Es war hochinteressant<br />

z. B. am Marienplatz zu sitzen<br />

und die meist vorbeieilenden Leute zu studieren.<br />

Mich begeisterte auch das Studium der<br />

Menschen auf den Rolltreppen der Kaufhäuser.<br />

Immer wieder machte ich folgende Beobachtung.<br />

Eine rüstige ältere Dame erreicht<br />

die nächste Etage. Selbstbewusst tritt sie von<br />

der Rolltreppe auf den festen Grund. Ihr Blick<br />

schweift über die Auslagen, insbesondere<br />

über die diversen Wühltische mit den vermutlich<br />

verlockenden Angeboten. Sie steuert<br />

zielsicher die erste Oase der Kaufwonne an<br />

und scheint die Welt zu vergessen. Doch da<br />

tut sich noch etwas. Zirka drei Meter hinter<br />

ihr taucht ein älterer Herr auf. Er wirkt wie<br />

verlassen, fast verstört. Die Rolltreppe fordert<br />

ihn offensichtlich. Er konzentriert sich intensivst<br />

auf den entscheidenden Schritt von der<br />

Treppe auf die sichere Plattform. Ängstlich<br />

hebt er den Fuß und schafft den Übertritt mit<br />

einem leichten Schwanken. Erleichterung ist<br />

spürbar, doch sofort wieder ein Anflug von<br />

Irritiertheit. Er sucht. Mir wird klar, er sucht<br />

seine Frau und das kann nur die Dame vor<br />

ihm gewesen sein. Diese hat die ersten<br />

Angebote gesichtet, offenbar mit eher unbefriedigendem<br />

Ergebnis. Er hat sie entdeckt<br />

und tippelt hinter ihr her. Sie scheint sich seiner<br />

zu erinnern, wendet unwirsch den Kopf<br />

in seine Richtung und knurrt so etwas wie<br />

„Schorsch, wo bleibst denn?“ Trotz des<br />

Anpfiffs ist er zufrieden und beruhigt, weicht<br />

nicht mehr von ihrer Seite, wohl bis zur nächsten<br />

Rolltreppenfahrt. Kein Zweifel: Die Frau<br />

bestimmt souverän das Tagesgeschehen.<br />

Wäre dieses Erlebnis ein Einzelfall gewesen,<br />

hätte ich es schmunzelnd abgehakt.<br />

Doch ich konnte die Szene immer wieder<br />

beobachten und kam ins Grübeln. Ist das das<br />

Schicksal der älteren Männer? Kommt das<br />

auch auf mich zu? Werde auch ich einst unsicher,<br />

ängstlich, fast hilflos hinter meiner Frau<br />

herdackeln, mich an sie klammern? Wir haben<br />

diese Erlebnisse diskutiert und damals<br />

im vollen Saft unserer Jugend oft scherzend<br />

die Szene zuhause nachgespielt. Das Bild<br />

hat sich fest eingeprägt.<br />

Frauen scheinen im Alter wohl aktiver zu<br />

sein als ihre gleichaltrigen oder älteren Männer.<br />

Irgendwie neigen die Männer dazu, den<br />

Frauen die Initiative zu überlassen. Manchmal<br />

geschieht dies auf kuriose, witzige Weise.<br />

Mein Schwiegervater zum Beispiel, der<br />

Dautes Erich, ein eingefleischter Petz(manns)-<br />

berger, hatte seine eigene Philosophie. In<br />

einem Gespräch mit seinem jüngeren<br />

Freund, dem Meisels Siechä, wurde auch das<br />

Rentnerdasein beleuchtet. Gefragt, was er<br />

denn den ganzen Tag so treibe, antwortete<br />

er nach kurzem Nachdenken ziemlich zügig:<br />

„Des iss eigendlich ka Problem, ich bin jedzd<br />

im Desdo-Club“. „Ja wos is denn des, den<br />

Club kenn ich gor ned?“, fragte der Siechä.<br />

„Ganz einfoch“, erläuterte der Dautes Erich:<br />

„Mei Marianne socht: „Erich jedzd maxda<br />

erschd desdo, dann desdo und dann hossda<br />

a nuch Zeid fier desdo!“ Grinsend lehnte sich<br />

mein Schwiegervater zurück und bemerkte<br />

abschließend: „Des wärd dir mit deiner Moniga<br />

a nuch su geh.“<br />

Ich wünsche allen Mitgliedern des Desdo-<br />

Clubs eine aktive und ereignisreiche Zeit.<br />

Ein Newcomer, auch wenn er ein alter Hase<br />

ist, stellt im Juni im Dschungelparadies<br />

(Schmetterlingspark) in Neuenmarkt aus:<br />

Wolfram Gittel.<br />

Gittel, Jahrgang 1952, verheiratet, erhielt<br />

als Sechsjähriger seine erste Fotokamera<br />

geschenkt. Sein Großvater, der Oberstadtschulrat<br />

Max Hundt, ein versierter Hobby-Fotograf,<br />

vermittelte ihm die Grundbegriffe<br />

des Bildaufbaues.<br />

Viele Jahre blieb die Fotografie ein schönes<br />

Hobby. Von 1982 bis 1992 arbeitete<br />

Gittel als Bildjournalist. In diese Zeit fiel die<br />

erste und sehr erfolgreiche Foto-Ausstellung,<br />

die Gittel im Malergarten bei Trebgast veranstaltete.<br />

Kinkavel Fotoart Ausstellung in <strong>Mai</strong>nleus<br />

Von Roland Hermsdörfer<br />

<strong>Mai</strong>nleus – Seit 1995 fotografiert Christian<br />

Breuer professionell. Hauptsächlich entstehen<br />

seine Bildserien während ausgiebiger<br />

Reisen durch Afrika, Südamerika und Asien.<br />

Breuer schafft mit seinen Werken die Szenerie<br />

des Augenblickes der auserwählten Landschaften,<br />

deren Exotik oder Ursprünglichkeit,<br />

für den Betrachter festzuhalten. Taiwan oder<br />

auch Patagonien waren bereits Schwerpunktthemen<br />

seines Schaffens. Hierbei stehen die<br />

Ästhetik und Formvollendung immer im Vordergrund,<br />

keineswegs die plumpe Darstellung.<br />

Im Gegenteil nimmt sich der Fotokünstler<br />

heraus, Lichtstimmungen und Landschaften<br />

computergesteuert zu bearbeiten, teilweise<br />

fast zu verfremden, ohne jedoch den<br />

Kern der Aussage eines Bildes zu verlieren.<br />

Durch die Verfremdungen sprechen die<br />

Bilder nun auch diejenigen Kunstinteressierten<br />

an, die für Fotoserien bislang kein Interesse<br />

finden konnten, Bei längerem Betrachten<br />

erscheinen die Arbeiten nämlich erst als<br />

tatsächliche Fotografien.<br />

Mit <strong>Mai</strong>nleus, durch den hiesigen Fotoclub<br />

längst weit bekannt, hat sich Breuer<br />

einen idealen Standort für seine Ausstellung<br />

im, für ihn, nordöstlichen Bayern ausgesucht<br />

Christian Breuer, der für seine „Firma<br />

Kinkavel Fotoart“ selbst unterwegs ist, wurde<br />

1967 in der Landeshauptstadt München<br />

geboren, arbeitete unter anderem auch als<br />

professioneller Senior Stylist bei Arnoldy &<br />

Traub, sowie bei „Le Coup“ in München. Seit<br />

2010 lässt er seine Kreativität, weiterhin<br />

auch für zahlreiche prominente Kunden, bei<br />

Schlotterbeck in den Maximilianhöfen sprühen.<br />

Ob Michaela May oder Naomi Champell,<br />

Anna Netrenko oder Shirley Bassey, die<br />

Liste der begeisterten Kunden ist lang. Die<br />

Ausstellung ist noch etwa anderthalb Monate<br />

in der <strong>Mai</strong>ntal Pension zu besuchen.<br />

Eine größere Schaffenspause folgte, die<br />

2006 mit den ersten Fotostrecken zu einem<br />

geplanten Bild-Textband mit Kreationen der<br />

Modeschöpferin Edina Thern beendet wurde.<br />

Seit 2010 arbeitet Gittel in seiner Eigenschaft<br />

als Chefredakteur der Kulturzeitung<br />

„<strong>Der</strong> Bierstädter“ wieder als Bildjournalist.<br />

Gittel über Gittel: Malerei dauert mir zu<br />

lange. Ich male mit Licht. Daher versuche<br />

ich, in meinen Fotografien einen klassischen<br />

Bildaufbau genauso zu verwirklichen wie den<br />

Einsatz grafischer Strukturen, die Fotos auch<br />

ganz dominieren können.<br />

Dr. Matthias Liebel, Kunsthistoriker in<br />

Bamberg: Die Aufnahmen wirken auf mich<br />

sehr „stylisch“ (was für ein schreckliches<br />

Wort) und, bei aller Inszenierung der figürlichen<br />

Szenen, sehr elegant. Starke Ausrichtung<br />

an der Werbeästhetik. Interessant. Hat<br />

mich ein wenig an den Stuttgarter Fotografen<br />

Claus Rudolph erinnert, mit dem ich vor<br />

Jahren einmal zu tun hatte.<br />

Die Vernissage findet am Freitag, 17. Juni um<br />

18 Uhr statt. Die Ausstellung ist von Dienstag<br />

bis Sonntag von 9.30 bis 17.30 Uhr geöffnet.<br />

Sie läuft bis zum 31. Juli <strong>2011</strong>.<br />

Anzeigen<br />

Inh. Jürgen Bredemeyer<br />

Am Holzmarkt 13<br />

95326 Kulmbach<br />

Tel. 09221/3222<br />

27. <strong>Mai</strong> <strong>2011</strong> Beginn 19.00 Uhr<br />

LIVE Im Bockela<br />

„Blues Ich!“<br />

<strong>Der</strong> Sänger, der eine Gitarre halten kann: LeRoy<br />

(Vorstellung der neuen CD!)<br />

Seit Jahrzehnten erstmals wieder in Kulmbach „live“ zu erleben,<br />

gehört der ehemalige Schlagzeuger und Vollblutmusiker zu den<br />

wichtigsten Personen, nicht nur der oberfränkischen Musikszene.<br />

Kulmbach, Donnersreuther Weg 1<br />

Anmeldung und Unterricht: Di. ab 18.00 Uhr<br />

NEU: Unterricht auch Samtag von 10.00 – 13.00 Uhr<br />

Komm doch zu einer unverbindlichen Schnupperstunde Theorie<br />

oder zu einem unverbindlichen Informationsgespräch vorbei.<br />

<strong>Der</strong> Weg zu uns lohnt sich!!!<br />

Für alle angehenden Zweiradfahrer:<br />

Bei Anmeldung Motorradhelm gratis!!!<br />

Info: 09221/6078145 0der 0151/43118820<br />

Für bestimmte Gebiete<br />

Austräger gesucht:<br />

Tel.: 09221 - 67495


Anzeigensonderseite<br />

<strong>Der</strong> Kulmbacher Open Air Sommer <strong>2011</strong><br />

Open Air im Grünzug<br />

„Nichts Los!“, oder „immer dasselbe“, von<br />

wegen, die „tote Zeit“ bis zum Altstadtfest<br />

überbrückt das Kulmbacher Open Air im<br />

Grünzug (endlich kam mal jemand auf diese<br />

Idee!). Es darf gerockt, gerollt, gelacht und<br />

geschauspielert werden.<br />

Den Anfang bilden am 01. Juni die<br />

„Silhouettes“, die kürzlich fünfundvierzig<br />

Jahre alt gewordene und noch immer so frische<br />

Band wie in den Sechzigern (der Bierstädter<br />

berichtete mehrfach) begeistert mehr<br />

denn je die Fans von einst und jetzt.<br />

Das Erfolgsstück „Triumph der Liebe“<br />

(04. Juni) von Uwe Hoppe“ für die letztjährige<br />

Spielzeit in Sanspareil den „Buschklopfern“<br />

sozusagen auf den Leib umgeschrieben<br />

und – arrangiert, sollte für Freunde opulenter<br />

Kostüme und spritziger Einfälle ein<br />

absolutes „Muss“ sein.<br />

Wer sich an diesem Abend noch nicht<br />

genug amüsiert hat, der Wahnwitz himself,<br />

Die seit vielen Jahren aus dem bajuwarischen<br />

Funk und Fernsehen bekannten kabarettistischen<br />

Gstanzl-Jodlerinnen aus Roding<br />

„D’Raith-Schwestern & da Blaimer“ werden<br />

sicher auch in Kulmbach ihren „heißen Draht“<br />

zum Publikum finden. <strong>Der</strong> Nürnberger<br />

„Alexander Göttlicher“ (Weltrekordhalter im<br />

Dauermusizieren: 238 Lieder in 847<br />

Minuten) und diesjähriger Teilnehmer bei<br />

„Franken Helau“ sowie der „Weiherer“, ein<br />

eher sozialhumorkritischer Liedermacher, der<br />

zwischen zwei Auftritten im Münchner<br />

Schlachthof die hiesigen Folkfans begeistern<br />

will, ergänzen das Programm vom 11. Juni.<br />

Die Kulmbacher Theaterinstitution „<strong>Der</strong><br />

Schauhaufen“ mit Rüdi Baumann wird am<br />

16. Juni unweigerlich beweisen: „König<br />

Fimmel will fliegen“. Wer den Schauhaufen<br />

kennt, ahnt was da auf ihn zugeflogen<br />

kommt. Neu und mit Spannung erwartet werden<br />

hier allerdings die schauspielerisch-akrobatischen<br />

Einlagen sein.<br />

Drei Alben stehen bislang zu Buche. „The<br />

Cash“, aus der Gegend von Neu-Ulm, begeistern<br />

in Süddeutschland mit ihren Rock’n’Rollund<br />

Popcover Jung und Junggebliebene gleichermaßen.<br />

Die Mischung macht’s: The Cash<br />

verbinden eine rasante professionelle Show<br />

mit gekonnt gespielten Instrumenten, tollen<br />

Gesangsleistungen sowie einem riesigen Spaßfaktor.<br />

Also, 18. Juni: „Let’s Rock – Let’s Roll“.<br />

Mit dem Stück (nicht nur) für Kinder,<br />

aber auch an die haben die Veranstalter<br />

gedacht, „Lilly und die Erbse“ , gespielt vom<br />

Ensemble der „Buschklopfer“, von Carolin<br />

Jelden, die seit fast zehn Jahren als freie<br />

Theaterautorin tätig zeigt, endet am 26. Juni<br />

ein Monat unterschiedlicher, abwechslungsreicher<br />

Veranstaltungen. Bleibt zu hoffen,<br />

dass Akteure, Zuschauer und auch die Veranstalter<br />

vom Wettergott verwöhnt werden<br />

und diese Kulturreihe einen festen Platz im<br />

Jahresprogramm der Stadt Kulmbach finden<br />

darf.<br />

R.H.<br />

„Das Eich“ präsentiert bei seinem Heimspiel<br />

am 11. 6. sein lachtränenreiches Programm.<br />

Da das Zwerchfell trainiert werden will folgen<br />

an diesem Abend noch weitere Highlights.<br />

Ihr Inserat 4 Wochen im Internet:<br />

www.bierstaedter.de<br />

Für bestimmte Gebiete Austräger gesucht:<br />

Tel.: 09221 - 67495


Seite 4<br />

<br />

VOM ABZEICHEN ZUM SAMMLEROBJEKT<br />

Von Wolfram Gittel<br />

Zinn ist ein weiches Material, das bei 232<br />

Grad Celsius schmilzt. Dadurch ist es sehr<br />

leicht zu handhaben. Kein Wunder, dass daraus<br />

schon sehr bald Teller und Trinkgefäße<br />

gefertigt wurden. Die ältesten erhaltenen<br />

Gegenstände aus Zinn sind etwa 2000 Jahre<br />

alt. Rasch fand es auch Eingang in den Pilgerbetrieb<br />

des Mittelalters. Mit ihm konnte<br />

man sehr leicht Pilgerabzeichen in großer<br />

Zahl herstellen. Zinn in Formen gegossen ergab<br />

Figuren von Heiligen und von Tieren.<br />

Es war vermutlich der Spieltrieb von<br />

Kindern, der letztlich die Zinnfigur zu dem<br />

machte, was sie heute ist. Denn mit den flachen<br />

Figuren konnte man trefflich spielen.<br />

Aus dem Jahre 1578 stammt die erste<br />

Erwähnung, dass Zinngießern erlaubt wurde,<br />

Kinderspielzeug herzustellen.<br />

Es waren allerdings zunächst die<br />

Sprösslinge des Adels, die in den Genuss dieser<br />

neuen Möglichkeiten kamen. Da vornehmlich<br />

Einzelstücke erstellt wurden, waren<br />

diese entsprechend teuer. Im 18. Jahrhundert<br />

setzte die Großproduktion von Zinnfiguren<br />

in sog. Offizinen ein. Schlicht gravierte<br />

Formen brachten steif wirkende Figuren<br />

hievor. Doch war das unerheblich. Wichtiger<br />

als Detailgenauigkeit war die Aktualität.<br />

Figuren für aktuelle politische Ereignisse herausgebracht,<br />

sicherten den Herstellern gute<br />

Geschäfte. So konnte es nicht ausbleiben,<br />

dass die Zinnfigur in der Zeit der napoleonischen<br />

Kriege einen wahren Boom erlebte.<br />

Man konnte mit den kleinen Soldaten zu<br />

Hause die Schlachten nachstellen.<br />

Zu den militärischen Motiven gesellten<br />

sich immer mehr auch zivile Figuren und Figurengruppen.<br />

So entstanden neben Weihnachtskrippen<br />

auch Miniaturbauernhöfe,<br />

oder verschiedene Alltagsszenerien. Die Zinnfigur<br />

erzählte immer mehr über das Leben<br />

überall auf der Welt.<br />

Einen wesentlichen Schritt auf dem Weg<br />

zur heutigen Zinnfigur machte um 1848 die<br />

Firma Heinrichsen aus Nürnberg. Sie produzierte<br />

ihre Zinnfiguren in einer Höhe von<br />

3 Zentimetern und grundsätzlich als Flachfigur.<br />

Denn neben den heute am weitest verbreiteten<br />

Flachfiguren gab es auch stets die<br />

Vollfiguren, die aber mit Abstand mehr Zinn<br />

verbrauchten und daher auch wesentlich<br />

kostspieliger waren. Verpackt waren die<br />

Normfiguren in Spanschachteln und wurden<br />

nach Gewicht verkauft. <strong>Der</strong> Inhalt der<br />

Schachteln wurde von den Firmen vorgegeben.<br />

Es waren also quasi „Wundertüten“.<br />

Keiner hat so genau gewusst, was da eigentlich<br />

drin war.<br />

Diese „Nürnberger Größe“ wurde 1924<br />

als internationale Norm anerkannt. In diesem<br />

Jahr wurde auch der Deutsche Zinnfigurensammlerbund<br />

„Klio“ gegründet. Denn seit<br />

Beginn des 20 Jahrhunderts rückte die kleine<br />

Figur immer mehr in das Interesse von<br />

Sammlern. Dies führte dazu, dass Detailgenauigkeit<br />

eine immer größere Rolle spielte.<br />

So muss bei Uniformen jeder Knopf an der<br />

richtigen Stelle sein. Jede Falte eines Kleides<br />

muss so fallen wie es der Realität entspricht.<br />

Das gilt in gleicher Weise für die Bemalung.<br />

Waren ursprünglich die Fabrik-Figuren sehr<br />

einfach coloriert, genügte das den Sammlern<br />

bald nicht mehr. Auch hier muss alles dem<br />

historischen Vorbild getreu sein. So wurden<br />

die kleinen Figuren zu Kostbarkeiten, die sich<br />

in jedem Wohnzimmerschrank gut machen.<br />

So klein eine Zinnfigur auch sein mag, so viel<br />

Kunstfertigkeit steckt darin. Vor der Figur<br />

steht der Entwurf. Er ist bereits ausschlaggebend<br />

für die Qualität des Endproduktes. Je<br />

feiner er gestaltet ist, desto hochwertiger<br />

wird die Figur. Die Zeichnung zeigt die Figur<br />

einmal von der Vorderseite und einmal von<br />

der Rückseite. Dann ist tage-, oft wochenlange<br />

Präzisionsarbeit angesagt. Die Form wird<br />

aus einem Schieferblock mittels Sticheln herausgearbeitet.<br />

Ein Block zeigt wieder die<br />

Vorderseite, der andere die Rückseite. Diese<br />

müssen so gestaltet sein, dass die Gravuren<br />

exakt aufeinander passen. Da das einfließende<br />

Zinn die vorhandene Luft vertreibt, werden,<br />

später leicht entfernbare, Gieß- und<br />

Ihre besondere Wirkung entfalten sie<br />

aber in „Dioramen“, kleinen Kulissen also, in<br />

den Szenen nachgebaut werden. Dioramen<br />

können die Größe einer kleinen Schachtel<br />

besitzen, oder, wie im Zinnfigurenmuseum<br />

auf der Plassenburg, bis 20 Quadratmeter<br />

Fläche einnehmen.<br />

EINE ZINNFIGUR ENTSTEHT<br />

Luftkanäle eingearbeitet. Sodann wird die<br />

Form zusammengesetzt. In einem Ofen wird<br />

das Zinn verflüssigt und mittels einer Kelle in<br />

die Form gegossen. Ist das Material erkaltet<br />

wird die Form, die Spannung steigt: „Wie<br />

wird das Resultat aussehen?“, auseinander<br />

genommen. Nachdem die Guss-Reste sorgfältig<br />

entfernt sind, kann die Figur bemalt werden.<br />

Nach der Grundierung folgt der eigentliche<br />

Farbauftrag, exakt und ebenfalls zeitintensiv,<br />

nach dem etwaigen Vorbild.<br />

Wie viel Arbeit in einem Diorama stecken<br />

kann, zeigt das größte Diorama auf der<br />

Plassenburg, mit mehr als 19 000 Figuren,<br />

alle auf die beschriebene Weise entstanden.<br />

WOG<br />

Im Gegensatz zu ihrer mittelalterlichen Vorgängerin,<br />

die der hl. Elisabeth und dem Leib<br />

Christi geweiht war, ist die Heilige Dreifaltigkeit<br />

der Patron der gegenwärtigen Schlosskirche.<br />

Nach der Zerstörung der Plassenburg im<br />

Bundesständischen Krieg erstand auch das<br />

Gotteshaus unter dem Markgrafen Georg<br />

Friedrich zu Brandenburg (* 1539 † 1603)<br />

wieder aus der Asche. Bald nach Baubeginn<br />

hatte Herzog Christoph von Württemberg<br />

1563 seinem Schwager Georg Friedrich den<br />

Baumeister Alberlin Tretsch, der damals den<br />

Bau des Alten Schlosses in Stuttgart leitete,<br />

nach Kulmbach geschickt. Dieser sollte die<br />

Baufortschritte auf der Plassenburg begutachten<br />

und nahm Einfluss auf die Planung der<br />

Kulmbachs STARKe Geschichte<br />

Ein Besuch in der Schlosskirche auf der Plassenburg<br />

Schlosskirche, die ebenso wie ihr Stuttgarter<br />

Vorbild, als Querhauskirche gebaut wurde.<br />

Das Raumkonzept mittelalterlicher Kirchen<br />

sah als Standort der Kanzel – also den<br />

Ort, wo Gottes Wort verkündet wurde – einen<br />

Wandabschnitt in der Mitte des Langhauses<br />

vor. Die evangelische Lehre und Liturgie stellt<br />

das Wort Gottes in den Mittelpunkt des<br />

Gottesdienstes. Deshalb wurde beim Konzept<br />

der Querhauskirche, das sich in der Kirche im<br />

Alten Schloss in Stuttgart zum ersten Mal<br />

angewendet findet, der Altar in unmittelbarer<br />

Nähe des traditionellen Kanzelstandortes aufgestellt.<br />

In Stuttgart wurde der Altar in einen<br />

an der Breitseite des Langhauses angebauten<br />

Chor gestellt. Auf der Plassenburg war dies<br />

aufgrund des Bauplatzes nicht möglich, weswegen<br />

der Altar ursprünglich an der Ostwand<br />

unter den Fenstern aufgestellt war.<br />

Spätestens 1569 war die Kirche im Rohbau<br />

fertig gestellt. 1574/75 ließ Markgraf<br />

Georg Friedrich den Kirchenraum noch einwölben.<br />

Es war ein großer, schlichter und<br />

saalartiger Kirchenraum mit einer einfachen,<br />

hohen und unbemalten Holzempore entstanden.<br />

<strong>Der</strong> an der Ostseite aufgestellte Altar<br />

sollte nach dem Willen des Fürsten aus<br />

einem großen Tafelbild bestehen, auf dem er<br />

zu Füßen eines Kruzifixes sich selbst und seinen<br />

Vater, Markgraf Georg den Frommen<br />

(* 1484 † 1543), kniend, in schwarzen<br />

Mänteln und mit zum Gebet erhobenen Händen<br />

dargestellt haben wollte.<br />

Einen ersten großen Umbau gab es<br />

schon rund 50 Jahre später unter dem Markgrafen<br />

Christian zu Brandenburg (* 1581<br />

† 1655). Wahrscheinlich wurde schon<br />

damals die Konzeption als Querhauskirche<br />

aufgegeben. <strong>Der</strong> Markgraf ließ unterhalb der<br />

alten Empore eine weitere Etage einziehen<br />

und beide Stockwerke mit der heute wieder<br />

sichtbaren Akanthunsmalerei auf grünem<br />

Grund bemalen. <strong>Der</strong> heutige Altar wird im<br />

wesentlichen Christians Hofbildhauer Abraham<br />

Graß (* ca. 1592 † 1633) zugeschrieben.<br />

Ursprünglich als Kanzelaltar erbaut, erhielt<br />

er seine heutige Gestalt in der Zuchthauszeit<br />

des 19. Jahrhunderts.<br />

Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche<br />

barock überarbeitet. Die Emporen erhielten<br />

einen weißen Ölfarbenanstrich mit goldenen<br />

Leisten und „künstlichem Laubwerk". Auch<br />

wurden verschiedene „Kirchenstuhl-Beschläge“<br />

in die Emporen eingebaut. <strong>Der</strong> Kirchenstuhl<br />

des Festungskommandanten konnte sogar<br />

mit einem kleinen Ofen beheizt werden.<br />

Im 19. Jahrhundert wurde das Gotteshaus<br />

als Zuchthauskirche benutzt. Weil in<br />

der Plassenburg sowohl ein evangelischer als<br />

auch ein katholischer Zuchthausgeistlicher<br />

Dienst tat, musste die Kirche für Gottesdienste<br />

beider Konfessionen tauglich sein.<br />

Um 1860 wurde deshalb der alte Kanzelaltar<br />

in seine heutige Gestalt gebracht. Die<br />

heutige Orgel aus der Werkstatt des Bayreuther<br />

Orgelbauers Johann Wolf († 1911)<br />

stammt aus der Zeit um 1890. Sie hat 540<br />

Pfeifen und 9 Register.<br />

Zur alten Ausstattung der Kirche gehören<br />

auch die drei heute an der Ostwand des<br />

Raumes aufgehängten Gemälde. Sie werden<br />

dem Maler Johann Keil d. Ä. (gen. 1637 †<br />

vor 1668) zugeschrieben und stellen die<br />

„Anbetung der Hirten“, die „Bekehrung Pauli“<br />

und die „Abnehmung Christi vom Creutz“<br />

dar. Ein weiteres Bild, das ehemals in der<br />

Schlosskirche hing, ist seit 2002 im zweiten<br />

Markgrafenzimmer ausgestellt: Die „Allegorie<br />

der angefochtenen Seele".<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die<br />

Kirche lange Zeit geschlossen. Die Orgel war<br />

während des Krieges ihrer Metallteile beraubt<br />

worden, dem Brennholzmangel im Flüchtlingslager<br />

Plassenburg hatte man teilweise<br />

mit dem Verfeuern des Kirchengestühls auszuhelfen<br />

versucht. Erst durch eine durchgreifende<br />

Restaurierung in den Jahren 1981 bis<br />

1985 war es möglich, die Schlosskirche in<br />

die Führungslinie durch die staatlichen Museen<br />

einzubinden. Bis 1993 fanden in den<br />

Sommermonaten auch regelmäßige Sonntags-Andachten<br />

in dem Gotteshaus statt.<br />

Heute ist sie vor allem eine beliebte Hochzeitskirche.<br />

Besonders erwähnenswert ist die gewölbte<br />

Decke. An den Gewölbekonsolen sind<br />

auf jeder Seite sechs Wappenschilder zu<br />

sehen, welche die Wappenfelder des damaligen<br />

Regenten darstellen. An der Mittelrippe<br />

sind die Symbole der damals bekannten sieben<br />

Planeten samt Sonne und Mond angebracht.<br />

An den beiden Schmalseiten des Kirchenschiffes<br />

schaut unterhalb des Gewölbescheitels<br />

das Antlitz des Markgrafen Georg<br />

Friedrich auf die Kirchenbesucher herab.<br />

Harald Stark<br />

Blick in die Schlosskirche<br />

Das Antlitz Markgraf Georg Friedrichs, des<br />

Bauherrn von Schloss und Kirche<br />

Die Bekehrung des Saulus. ein Werk des für Markgraf Christian in Bayreuth tätigen Malers Johann Keil<br />

d. Ä.<br />

Am Pfingstsonntag gibt es auf der Plassenburg eine Sonderführung in der Schlosskirche<br />

mit anschließender Pfingstandacht:<br />

So. 12.06. Pfingstsonntag 14.15 Uhr „Dies ist das Kirchlein so geweiht der Heiligen<br />

Dreifaltigkeit ..."<br />

Führung in der Schlosskirche der Plassenburg. Treffpunkt in der Schlosskirche.<br />

Im Anschluss Pfingst-Andacht mit Dekan Jürgen Zinck<br />

Ihr Inserat 4 Wochen im Internet: www.bierstaedter.de


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Hätten Sie es gedacht? Seit zehn Jahren<br />

belegt Vietnam bei den beliebtesten Fernreisezielen<br />

vordere Plätze und die Nachfrage<br />

steigt jährlich. Touristen aus aller Welt suchen<br />

Erholung an den kilometerlangen Stränden,<br />

bewundern das pulsierende, moderne<br />

Leben der Metropolen und wandeln auf den<br />

unzähligen Spuren der Geschichte dieses südostasiatischen<br />

Gebietes.<br />

Viele moderne Reisemöglichkeiten, gerade<br />

zu den Urlaubszielen des Landes, verwöhnen<br />

die Besucher aus aller Welt.<br />

Großer Anziehungspunkt ist die Halong<br />

Bucht, welche zum Weltkulturerbe zählt und<br />

mit seinen etwa dreitausend Kalksteininseln<br />

und vielen Grotten und Höhlen zu Tages- ja<br />

Wochenfahrten durch dieses interessante Gebiet<br />

einlädt.<br />

Wer es lieber kulturell angehen lassen<br />

Reisetermin: 20.10.2001 bis 03.11.<strong>2011</strong><br />

Inklusivleistungen:<br />

• Flug mit Vietnam Airlines ab/bis Frankfurt – Saigon – Siem Reap – Saigon – Deutschland<br />

• Inlandsflüge in der Economy Class<br />

• Flughafen – und Sicherheitsgebühren inkl. der neuen Flugsteuer<br />

• 11 x Übernachtung in 4 und 5 Sternehotels der Landeskategorie<br />

• 1 x Übernachtung auf einer traditionellen Dschunke<br />

• 12 x Frühstück<br />

• 2 x Mittagessen, 4 x Abendessen<br />

• Transfers und Rundreise im modernen Reisebus mit Klimaanlage<br />

• Alle Ausflüge sowie Eintrittsgelder wie im Programm beschrieben<br />

• deutsch sprechende Reiseleitung vor Ort<br />

• Ausführliches Infomaterial<br />

• 1 Reiseführer pro Zimmer<br />

• Informationsstunde mit Unterlagenausgabe vor der Reise<br />

pro Person im Doppelzimmer: 2.489,– €<br />

Im Land der Khmer<br />

Von Roland Hermsdörfer, Fotos Schaffranek<br />

Angkor Wat after sunset, Cambodia<br />

kann kaum glauben, dass hier vor etwa vierzig<br />

Jahren einer der verheerendsten Kriege<br />

der Neuzeit geführt wurde. <strong>Der</strong> erste Medienkrieg<br />

der Menschheitsgeschichte, der Bruderkampf<br />

zwischen Nord und Süd, die Brutalität<br />

beider Seiten konnte fast ständig in Nachrichtensendungen<br />

verfolgt werden. Viele<br />

Spielfilme behandeln bis heute dieses<br />

Trauma (auch der US-Amerikaner) und in diesen<br />

wurde einem als Zuschauer schon<br />

bewusst, wie herrlich diese Landschaften eigentlich<br />

sind. Zum Glück haben die Vietnamesen<br />

diesen Teil ihrer Geschichte überwunden<br />

und der Besucher erinnert sich höchstens<br />

bei einem Besuch der berühmten,<br />

Hunderte Kilometer langen unterirdischen<br />

Gänge des Vietkong an diese Zeit.<br />

Halong Bay, Vietnam<br />

„Gott gebe mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern<br />

kann. Den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Und die<br />

Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“(Gebet)<br />

möchte, den locken verschiedenste Tempelanlagen<br />

und Paläste aus allen Zeiten des<br />

Landes, das vor etwa eintausend Jahren seine<br />

Unabhängigkeit von China errang. Einen<br />

Besuch wert ist der Haupttempel der 1926<br />

entstandenen Cao-Dai-Sekte in Tay Ninh. Wo<br />

sonst finden sich architektonische Spuren des<br />

buddhistischen, daoistischen, konfuzianischen,<br />

aber auch christlichen(!) Glaubens an<br />

einem Ort.<br />

Ein überaus beeindruckender Tempel,<br />

vielmehr eine solche Anlage, erstreckt sich<br />

auf kambodschanischem Boden. Das Gesamtareal<br />

weist eine Länge von 1,5 km und<br />

eine Breite von 1,3 km auf. Ein fast 200m<br />

breiter Wassergraben, quadratisch angelegt,<br />

umfasst den inneren Teil der Anlage und soll,<br />

dargestellt als „Ur-Ozean“ mitsamt der baulichen<br />

Teile eine Art Universum symbolisieren.<br />

Das Zentrum bilden fünf, lotusblütenartige<br />

Türme, die den Haupttempel umschließen.<br />

Dessen Wände sind mit unzähligen steinernen<br />

Figuren verziert, wobei keine der<br />

anderen gleicht. „Angkor Wat“ gilt als Kambodschas<br />

Nationalsymbol, ist auf der Flagge,<br />

Briefmarken und Geldscheinen verewigt und<br />

wird in seiner Entstehung König Suryavarman<br />

II. zugeschrieben, also dem 12. Jahrhundert.<br />

Wer heute die beiden Länder besucht,<br />

Halong Bay, Vietnam<br />

Anzeigen<br />

EIN ANDERES LEBEN<br />

VON PER OLOV ENQUIST<br />

Per Olov Enquist, Jahrgang 1934, zählt zu<br />

den bedeutendsten Schriftstellern Schwedens.<br />

Die Autobiographie „Ein anderes Leben“<br />

– in der dritten Person geschrieben, um<br />

näher an der Wahrheit zu bleiben – sieht er<br />

als Bilderbogen seiner Erinnerungen.<br />

Am Anfang stand der Tod seines nie gesehenen<br />

Vaters. Mit „er starb als ich sechs<br />

Monate alt war“, genoss er die Aufmerksamkeit<br />

und das Mitleid, das ihm die Einwohner<br />

seines Heimatortes Hjoggböle, 1000 Kilometer<br />

nördlich von Stockholm, entgegenbrachten.<br />

Er wusste, dass sein Vater „in den Himmel<br />

aufgenommen ist und zur Rechten<br />

Gottes sitzt“, hatte die Mutter den Sozialdemokraten<br />

auf dem Sterbebett noch bekehrt<br />

und den Vater schriftlich seinem Sohn<br />

verfügen lassen: Per-Ola, werde Christ.<br />

Die starke Autorität seiner Mutter, der<br />

Schullehrerin, war in Hjoggböle überall zu<br />

spüren. Als Anhängerin der Pfingstgemeinde<br />

prägte sie mit ihrer fundamentalistischen<br />

Religiosität den Verlauf des Lebens ihres<br />

„Einzigen“. Fast traumatisch für den Jungen<br />

das samstägliche Ritual seine Sünden zu bekennen.<br />

„Er ist lieb“, war überall zu hören.<br />

Schließlich erdichtete er einen Bonbon gestohlen<br />

zu haben und beide schliefen an diesem<br />

Abend ruhig ein ...<br />

<strong>Der</strong> Zutritt zur interessanteren weltliche<br />

Hälfte des 150-Seelen-Dorfes, das in eine<br />

gottlose und eine geistliche geteilt war, blieb<br />

den „frommen“ Kinder verwehrt und so blieb<br />

auch Per-Ola nur die Berichterstattung der<br />

Tagespresse als die heimische Fußballmannschaft<br />

Komet der „Gottlosen“, nationale Berühmtheit<br />

erlangte.<br />

Im Herbst 1946 verließ er mit seiner<br />

Mutter das „erste Dorf“ und musste in Sjöbotten<br />

erkennen, wie schwierig es ist, sich<br />

dem in Reichweite liegenden lasterhaften Leben<br />

mit Tanz, Karten spielen und Theaterbesuchen<br />

zu entziehen und begehrte das erste<br />

Mal gegen seine Mutter auf.<br />

Nach Wehrdienst und Studium in Uppsala<br />

öffnete sich für Enquist im Herbst 1961<br />

das Tor zur Welt. <strong>Der</strong> Verlag P. A. Norstedt &<br />

Söner brachte sein erstes Buch „Kristallögat“<br />

heraus und überwies 1000 schwedische Kronen<br />

als Honorar. Journalistische Tätigkeiten<br />

und Buchrecherchen führten ihn nun rund um<br />

den Globus. Wegbegleiter blieb ihm den „lieben<br />

Jungen“, ohne Gewissenskonflikte, hinter<br />

sich zu lassen.<br />

<strong>Der</strong> Tausch des einsamen Schriftstellers<br />

am Schreibtisch mit der spannenden Welt<br />

des Theaters, ließ dem Autor den Broadway<br />

zu Füßen liegen, die satirischen Stücke in<br />

Schweden Freunde verlieren und wann genau<br />

der Alkoholkonsum zum Problem wurde,<br />

weiß der Schriftsteller bis heute nicht. Nach<br />

langem Kampf, konnte er ab dem 06. Februar<br />

1990 von sich behaupten, bis heute<br />

keinen Tropfen Alkohol mehr getrunken zu<br />

haben.<br />

VH<br />

Ihr Inserat 4 Wochen im Internet: www.bierstaedter.de


Seite 6<br />

<br />

„Viva La Vida?”<br />

Von Mark Hermsdörfer<br />

Foto D. Späth<br />

Aber na klar doch bei diesem Aufgebot an<br />

Hochkarätern zu den ersten Rock-In-Concert-<br />

Open-Air-Tagen im Waldstadion in Lichtenfels/Weismain.<br />

So werden sich neben den legendären<br />

Motörhead und Alice Cooper am ersten Tag<br />

und In Extremo sowie Subway To Sally am<br />

zweiten Tag auch die Broilers, Danko Jones,<br />

Misfits, The Bones, 9mm, Andy Brings, Guns<br />

of Moropolis, Sabaton, Die Apokalyptischen<br />

Reiter, Ensiferum, Fiddlers Green, Van Canto,<br />

Suidakra und Wolfchant die Ehre geben. Bei<br />

diesem Aufgebot vermerkt der pflichtbewusste<br />

Konzertbesucher mit Rotstift in seinem<br />

Kalender sich für 17. und 18. Juni nichts anderes<br />

vorzunehmen als das erste dicke Ausrufezeichen<br />

im Festivalkalender abzufeiern.<br />

Nachdem Lemmy Kilmister, der Bassist,<br />

Sänger und Kopf der Gruppe Motörhead<br />

1975 aus der Band Hawkwind gefeuert wurde,<br />

nahm er sich fest vor nie wieder aus einer<br />

Band zu fliegen. Aus diesem Antrieb heraus<br />

gründete er selbst eine. Namensgeber<br />

war ein Song, den er selbst ursprünglich für<br />

eine B-Seite einer Hawkwind-Platte geschrieben<br />

hatte: Motörhead! 1983 weigerte sich<br />

der damalige Gitarrist der Band, Brian Robertson,<br />

während der Europatour die „Motörhead-Klassiker“<br />

zu spielen und wurde daraufhin<br />

nach der Novembervorstellung in Berlin<br />

gefeuert, woraufhin man sich einen neuen<br />

Gitarristen suchen musste. Doch man fand<br />

nicht einen, sondern zwei: Michael Burston<br />

und Philip Campbell, welcher noch heute mit<br />

von der Partie ist, nachdem Burston die Engländer<br />

verließ.<br />

Insgesamt zählte die Band seit ihrem<br />

Bestehen fünf Gitarristen und vier Schlagzeuger,<br />

aber der Bassist und Sänger ist bis heute<br />

noch der gleiche, unverwechselbare Ian<br />

„Lemmy“ Kilmister, der also tatsächlich nicht<br />

aus seiner eigenen Band flog, was anderen<br />

Musikern bereits passiert ist.<br />

Einen kompletten Gegensatz dazu bilden<br />

Fiddler’s Green, welche am zweiten Tag aufspielen<br />

werden, mit ihrem „Irish Speedfolk“.<br />

Entstanden ist die Band quasi am Küchentisch<br />

einer WG; die Idee: Eine moderne Folkband!<br />

Somit trat man dann nach drei (!!)<br />

Proben auch prompt im November am Erlanger<br />

Newcomer-Festival auf. Trotz des vergessenen<br />

Gurtes, weswegen der Bassist im Sitzen<br />

spielen musste, belegte man den 2.<br />

Platz, da die Songs, welche auch unter dem<br />

Einfluss von Ska, Punk und Reggae stehen,<br />

das Publikum überzeugen konnten. Dies war<br />

der Auftakt für zahlreiche Touren der Band<br />

durch Clubs und Konzertsäle im In- und Ausland.<br />

2005 feierte man bereits das 1000.<br />

Konzert, passend mit einer Live-DVD („Celebrate!“)<br />

Am Ende des Jahres (15. Geburtstag<br />

der Band) veröffentlichte man den zweiten<br />

Teil des Konzertes unter dem Namen<br />

„Jubilate!“ Nun ist die Band bereits im 21.<br />

Lebensjahr und wir hoffen, dass das noch<br />

lange nicht das Ende ist.<br />

Und dass Metal nicht nur harte Gitarrensounds<br />

und Geschrei sein muss, werden<br />

uns Van Canto ein weiteres Mal beweisen.<br />

Denn wo andere Bands Gitarren, Keyboards,<br />

Bässe oder Soli benötigen, setzen die A<br />

Cappella Metaller ihre Stimmen ein nur das<br />

Schlagzeug bleibt aus musikalischen Gründen<br />

erhalten. Die deutsche Band besteht seit<br />

2006 hat momentan drei Veröffentlichungen,<br />

die sowohl Covers altbekannter Metalsongs<br />

enthalten, als auch eigene Werke.<br />

Kann so etwas funktionieren? JA! Und es<br />

funktioniert sogar sehr gut! Die etwas andere<br />

Verarbeitung kommt gut beim Publikum<br />

und selbst Fans der gecoverten Songs kommen<br />

nicht umhin zuzugeben, dass Van Canto<br />

dies wirklich gut beherrschen.<br />

Wir freuen uns also am 17./18. auf ein<br />

Open Air der Spitzenklasse mit einer musikalischen<br />

Abwechslung, die so groß ist, dass für<br />

jeden etwas dabei ist. Jedoch gibt es trotzdem<br />

eine Aufteilung, so wird der erste Tag<br />

eher unter dem Motto des Rocks stehen,<br />

während der zweite Tag Vertreter aus<br />

Folkrock über Pagan zum Metal bereithält.<br />

Gretsch Drums und Fender Bass-Workshop beiThomann<br />

Von Helmut Weihermüller<br />

Burgebrach/Treppendorf – Ein zweistündiges<br />

Programm boten Drummer Mark Schulman,<br />

Eva Gardner, Bassistin und ließen die<br />

zahlreichen Teilnehmer des Workshops wertvolle<br />

und wichtige Erfahrungen sammeln wie<br />

guter Groove zwischen Bassist und Drummer<br />

erarbeitet werden kann. Mark Schulman,<br />

derzeit mit „PINK“ on Tour, spielte schon mit<br />

Cher, Sheryl Crow, Billy Idol, Simple Minds,<br />

Foreigner, Tina Turner und vielen anderen<br />

Stars. Sein Drumstil wurde, wie er selbst<br />

zugibt, von den Beatles und David Garibaldi<br />

beeinflusst. Eva Gardner, Bassistin der Gruppe<br />

„PINK“ ist eine der angesagtesten auf<br />

ihrem Gebiet, die sich besonders durch ihre<br />

Technik einen Namen in der Musikszene erarbeitet<br />

hat. Unter anderem verzeichnet die<br />

mehrfache Grammy-Preisträgerin auch Auftritte<br />

mit den Rolling Stones. Als Rhythmussektion<br />

von „PINK“ stellten die international<br />

bekannten Ausnahmemusiker ein einzigartiges<br />

Programm vor und demonstrierten<br />

wie man Drum- und Bass-Trucks für Top Stars<br />

anlegt und einspielt. Mit Unterstützung interaktiver<br />

Videos gewährten die beiden Einblicke<br />

in verrückte Bühnen- und Studioerlebnisse,<br />

so dass die Workshopteilnehmer ihre Arbeit<br />

hautnah miterleben durften. Die beiden<br />

Besucherrekord bei den „Saurieren“<br />

Von Roland Hermsdörfer, Fotos Mark und Nils Hermsdörfer<br />

Musiker gaben Insider-Informationen über<br />

den Aufbau einer hochkarätigen Rhythmusabteilung,<br />

von der Performance bis zum<br />

Equipment. Beeindruckt hatte die Teilnehmer<br />

wie sie Stücke berühmter Rock- und R&B-<br />

Musiker vorstellten um anschließend zu analysieren<br />

was deren einzigartigen Groove und<br />

Sound ausmacht. Weiterhin präsentierten sie<br />

eigene Kompositionen, vom technisch komplexen<br />

Fusion bis zum einfachen Popsong,<br />

und spielten zu originalen Soundtracks von<br />

herausragenden Künstlern der Musikgeschichte.<br />

Höhepunkt dürfte für jeweils einen<br />

Drummer und einen Bassisten aus dem Teilnehmerkreis<br />

gewesen sein ihre eigenen<br />

Kompositionen vorzustellen, zu denen die<br />

beiden Profis Mark Schulman und Eva<br />

Gardner mit Special Effects zur Seite standen,<br />

die beiden Jungmusiker mit Tipps unterstützten<br />

und sie für ihren Mut lobten.<br />

Am Gründonnerstag hatten sie sich wieder<br />

einmal versammelt, die „Altrocker“ der Region.<br />

Das Nebenzimmer des Schwanenbräukellers<br />

war bis auf den letzten Platz besetzt.<br />

Neben der Stützen des Treffens, dem „musikalischen<br />

Leiter“ und Initiator des Pop-History-Stammtisches,<br />

Hecy Junold, kamen auch<br />

die bewährten Kräfte Roy Schmeißer, Karl<br />

Heinz Völkl und Fritz Schürz. Fritz war es<br />

auch, der den Abend mit einigen Shadows-<br />

Hits einleitete. Ihm folgte der „Sänger, der<br />

eine Gitarre halten kann“ – Le Roy Herz. <strong>Der</strong><br />

Bayreuther Vollblut-Blueser hat erst kürzlich<br />

eine neue CD eingespielt, präsentierte aber<br />

an dem Abend lediglich zwei, drei ältere<br />

Songs und agierte dann während der nächsten,<br />

Stunden andauernden, Dauersession<br />

als Sänger und Drummer am Cajun. Alt-<br />

Jazzer und Vollblutmusiker Bernd Meile, der<br />

es sich nicht hatte nehmen lassen, am Standort<br />

des ehemaligen Jazzkellers, mit seinem<br />

Saxophon zu erscheinen, begleitete souverän.<br />

Begeistert zeigten sich die zahlreichen,<br />

auch aus Bayreuth und Umgebung angereisten<br />

Fans und amüsierten sich über die<br />

freundschaftlichen Sticheleien zwischen Rockern<br />

und Jazzern „Grandios“, so Meile:<br />

„Fast wie frieher!“ Ein großes Wiedersehen<br />

gab es mit Erich Wochele, der nicht lange<br />

fackelte und zum Gesangsmikrofon griff. <strong>Der</strong><br />

heute noch mit den „Clochards“ oder der<br />

„Sunshine-Band“ aktive Bandleader erschien<br />

stilgerecht im alten T-Shirt mit den Konterfeis<br />

der „Tin, Skin & Wire“, mit denen er in den<br />

siebziger Jahren sogar zu TV-Ehren gekommen<br />

war. Zu fortgeschrittener Stunde hielt es<br />

auch Gerhard Frankenberger nicht mehr an<br />

seinem Platz, er bot gekonnt Titel der Creedence<br />

Clearwater Revival. Mehr als siebzig<br />

Musiker und Fans drängten sich bis weit<br />

nach Mitternacht im Schwanenbräu. Ein besonderer<br />

Leckerbissen war jedoch die Anwesenheit<br />

Bernie Zunftmeisters. <strong>Der</strong> professionelle<br />

Künstler faszinierte die Zuhörer ein<br />

ums andere Mal mit seinem Können auf den<br />

sechs Saiten und gänzlich war man sich einig<br />

und stimmte Hecy zu: „Schee wors!“


Seite 7<br />

„G9 – und es kommt doch auf die Länge an!“<br />

Seit einigen Tagen haben sie es hinter sich,<br />

die letzten ihrer Gattung: Die Abiturienten<br />

des G9, des letzten Jahrgangs des neunjährigen<br />

Gymnasiums.<br />

Zuletzt drehte sich aber alles um das<br />

vom Kulturministerium als non plus ultra eingeführte<br />

G8, fast unbeachtet waren die<br />

anderen des doppelten Abiturjahrgangs, die<br />

noch Büchergeld zahlen mussten, obgleich<br />

für sie keine neuen mehr vorgesehen waren,<br />

denen man, um „schneller“ an einen Studienplatz<br />

zu kommen, die Abi-Vorbereitungszeit<br />

kürzte, die aufgrund der verschiedenen<br />

Lehrpläne, keine Möglichkeit hatten,<br />

freiwillig ein verunglücktes Jahr zu wiederholen<br />

und denen jetzt auch noch der Wegfall<br />

DURCHKOMMEN<br />

AUF GEDEIH UND VERDERB<br />

des Wehrdienstes zu schaffen machen wird.<br />

Dennoch haben diese Schüler ihre Situation<br />

glanzvoll gemeistert und ihre Kreativität,<br />

ihre Phantasie und auch ein wenig ihre<br />

Wut, in einer professionell organisierten<br />

„Show“ am Tag des Abi-Scherzes umgesetzt.<br />

Fraglich, ob die nachfolgenden Jahrgänge<br />

in diesem Individualismus weiter so<br />

gefördert werden können. Die Talentschmiede<br />

„Schule“ hat uns immer viel Freude bereitet,<br />

gleich ob Theatervorstellungen, Konzerte<br />

oder Musicals.<br />

Werden die Schulen bei allem Zeit- und<br />

Personalaufwand diesen erfolgreichen Teil<br />

der Erziehung zur menschlichen Reife, das<br />

Miteinander und Füreinander unter den Tisch<br />

fallen lassen müssen? Sollten die Vereine im<br />

Nachwuchsbereich, die auch als Integrationsmittel<br />

für die jeweilige Stadtteil- oder Dorfgemeinschaft<br />

dienen wie auch die örtlichen Kirchen<br />

durch die Orientierung zur Ganztagsschule,<br />

erhebliche Existenzprobleme erwarten?<br />

Wie wird es dann den Feuerwehren,<br />

dem BRK, der DLG, dem THW und, und,<br />

und... ergehen?<br />

Wir hoffen, auch weiterhin über die oft<br />

überraschende Kreativität von Schülerinnen<br />

und Schülern berichten und die Entwicklung<br />

einzelner Charaktere beobachten zu können,<br />

wie am nachfolgendem Beispiel der<br />

„Bestattung“ des G9.<br />

R. H.<br />

„Unser Sein und unser Werden, unser Anfang und unser Vollenden steht im Namen der Bildung, der Schule, und der Pädagogik, Amen!<br />

Auszüge der Trauerrede zur Verabschiedung des G9<br />

Liebe Angehörige, liebe Trauergemeinde!<br />

Wir müssen heute Abschied nehmen von dem<br />

neunjährigen Gymnasium.<br />

Die Vernunft gebe Allen Kraft, die von diesem<br />

Sterben betroffen sind und lasse uns alle<br />

unser Ende bedenken, auf dass wir klug werden.“<br />

„Das Größte und Schwerste ist die<br />

Erziehung. Sie ist eine Kunst, die über viele<br />

Generationen vervollkommnet werden muss.<br />

Sie soll uns die größte Freiheit geben unsere<br />

Vernunft zu benutzen. Das Neue Bildungssystem<br />

hat viel Trauer und Wehklagen hervorgebracht.<br />

Die Unterrichtszeit eines G8<br />

Unterstuflers ist größer als die eines G9<br />

Oberstuflers und die Freizeit wird jetzt in<br />

Sekunden gerechnet. Das Sterben des G9s ist<br />

eine Erleichterung für alle Beteiligten, obwohl<br />

die größte Arbeit, der Abschluss der Q12 noch<br />

vor euch liegt. Danach kehrt endgültig der<br />

neue, normale Schulalltag ein. Ohne das G9.<br />

Das G9 wird nicht in schlechter Erinnerung<br />

bleiben aber es soll auch keine schlechten<br />

Gefühle hervorrufen, wenn man daran denkt.<br />

Wir wollen nicht, dass das G9 in einem Licht<br />

verklärt wird, wie es bei dem Vergangenen<br />

gerne der Fall ist. Das G9 hatte auch Fehler,<br />

wie jedes System. Alles was abstrakt ist und<br />

dazu gehört ein bayernweites Schulsystem,<br />

kann nie für jeden konkreten Fall passen. Da<br />

setzt die Schule an sich an. Wir wollen, dass<br />

Alle das nie vergessen. Die Erziehung jedes<br />

einzelnen Schülers an der Schule geschieht nie<br />

durch das System, nie durch ein Ministerium,<br />

sondern immer durch uns selber. Durch Euch<br />

liebe Lehrer und Schüler. Ihr seid diejenigen,<br />

die die Verantwortung über die zukünftige<br />

Verantwortung haben, die wir alle jetzt beweisen<br />

müssen. Hier liegt der Keim der nächsten<br />

Generation, und nichts und niemand kann<br />

daran etwas ändern! Lasst uns nicht verzagen<br />

über die Schwierigkeiten, die im Weg liegen,<br />

sondern lasst uns das tun, was wir tun müssen!<br />

Mensch sein und Mensch machen, die<br />

Frei selbst einen inneren Wert haben.<br />

Niemand von uns vermag es irgendwelche<br />

Systeme zu verändern, unser Wirkungsbereich<br />

hat seine Grenzen, aber das hindert uns nicht<br />

daran unsere Freiheit innerhalb dieser Grenzen<br />

zu verwenden um zu wirken und zu walten<br />

und denen unter uns Vorbild zu sein, deren<br />

Grenzen woanders liegen, auf dass sie es uns<br />

gleich tun. Das hoffen wir alle.“<br />

„Wir nehmen Abschied von dem neunjährigen<br />

Gymnasium wie Schüler von ihrem<br />

Meister Abschied nehmen.<br />

Wer es lieb gehabt hat, der trage diese Liebe<br />

und Achtung für die nächsten weiter.<br />

Wer es lieb gehabt hat, der danke ihm für die<br />

Noten!<br />

Wer ihm etwas schuldig geblieben ist, der<br />

gebe seine Bücher ab!<br />

Und wen es durchgefallen lassen haben sollte,<br />

der mache die Nachprüfungen, wie man<br />

sie uns gibt, wenn wir darum bitten.<br />

„So lasst uns in der Hoffnung einer baldigen<br />

Auferstehung den Leib unseres Systems zu<br />

seiner Ruhestätte bringen.<br />

„Wir wollen euch, liebe Schüler, liebe<br />

Lehrer, liebe Nachfolger, nicht im Unklaren<br />

lassen über das, was gestorben ist. Auf dass<br />

ihr nicht traurig seid wie die anderen, die<br />

keine Hoffnung haben! (und nicht mal hier<br />

aufgetaucht sind) Wir glauben, dass die<br />

Bildung in uns gestorben ist und mit Euch auferstehen<br />

wird!<br />

Ebenso gewiss wird das Abitur auch die,<br />

die da durchgefallen sind, zu sich holen.“<br />

Es ist von uns gegangen<br />

Von Nils Hermsdörfer<br />

Anzeigen<br />

<strong>Der</strong> dramatischste Tag der bayerischen<br />

Bildungsgeschichte. <strong>Der</strong> Tag, an dem das G8<br />

die bayerischen Schulen endgültig besetzte.<br />

<strong>Der</strong> Tag, an dem das G9 zur unumstößlich<br />

letzten Ruhe begleitet wurde.<br />

An jenem Apriltag ca. 12:15 Uhr wurde<br />

das G9 zu Grabe getragen. Nach dem letzten<br />

Abi-Scherz der Schüler des neunjährigen<br />

Gymnasiums sollte die Beerdigung stattfinden.<br />

Vor dem Tor der Röhlvilla war schon ein<br />

Grab ausgehoben worden. Jeder wartete auf<br />

den Beginn der Predigt während manche darüber<br />

redeten, ob es ein brutaler Mord oder<br />

lediglich ein „Dolchstoß“ war. Doch als dann<br />

die Bläser den Balkon der Röhlvilla betraten<br />

und anfingen zu spielen, wurde alles still.<br />

Dann der Augenblick auf den jeder gewartet<br />

hatte: „Pfarrer“, Valentin Pretzer, betrat die<br />

Bühne. Nach einer Predigt über das was mit<br />

dem G9 ist (der Tod), war (das Leben) und<br />

sein wird (die Auferstehung am Jüngsten<br />

Tag), wurde der Sarg des neunjährigen Gymnasiums,<br />

das bei Schülern und Lehrern nicht<br />

so nichtig und unbeliebt war wie es vom<br />

Kultusministerium genannt wurde seinem<br />

letzten Bestimmungsort übergeben. Den<br />

Trauernden wurde aufgetragen nicht schlecht<br />

über das G9 zu reden, wie es bei Vergangenem<br />

gern der Fall ist, sondern nur an Jüngere<br />

weiterzugeben wie es war, ein gutes<br />

Bildungssystem natürlich mit Macken wie<br />

eben alles andere auch. <strong>Der</strong> Pfarrer sprach<br />

trotz allem den Gepeinigten des G8 zu, sie<br />

sollten sich nicht fürchten, denn sie würden<br />

leben, während das G9 und mit ihm auch ein<br />

Teil der Schüler tot seien.<br />

Nachdem der Sarg des G9 versank, eine<br />

Zeitkapsel, die daran erinnern soll was an<br />

diesem Tag, in diesem letzten Jahr geschah,<br />

wurde jeder G9ler und die Lehrer dazu gebeten<br />

das Grab mit je mindestens einer<br />

Schaufel voll Erde aufzufüllen. Dann wurden<br />

die Gäste zum „Leichenschmaus“ in den<br />

inneren Pausenhof geladen.<br />

Das G9 ist tot, doch das G8 ist immer<br />

noch nicht aufgeblüht auch wenn es jetzt<br />

schon alle bayerischen Schulen beherrscht.<br />

Und so stelle ich die Frage der Fragen,<br />

von Arthur aus dem Hause Spooner (King of<br />

Queens):„UND WESSEN FEHLER IST DAS?<br />

????????????????????????????“<br />

EDV- & Netzwerktechnik<br />

Hard- & Software, Zubehör<br />

Service, Support und<br />

Reparatur


Seite 8<br />

<br />

MIT DEN TURNERN FING ALLES AN<br />

Von Roland Hermsdörfer, Fotos ATS-Turnabteilung<br />

Fahne des Turn-Vereins<br />

Anzeigen<br />

Ihr Inserat 4 Wochen im Internet: www.bierstaedter.de<br />

Echte Kerle, die Culmbacher Turner vor ihrer ersten Turnhalle am Weiherdamm 1893<br />

Friedrich Ludwig Jahns, damals schon fünfzig<br />

Jahre alten Ideen, hatten sie angesteckt, die<br />

Pensel, Pertsch, Angermann oder Sandler.<br />

<strong>Der</strong> Geist des „Turnvater“ Jahn ließ sie nicht<br />

mehr los und am 23. <strong>Mai</strong> 1861 gründete<br />

sich der „Turnverein für Culmbach 1861“.<br />

Nur ein Jahr später beauftragte man, als repräsentatives<br />

Aushängeschild des schnell gewachsenen<br />

Vereines, der sein erstes Domizil<br />

im Stadtpark gegen ein größeres Areal im<br />

Schützengarten tauschte, eine eigene Fahne.<br />

Diese befindet sich heute im Besitz der<br />

Stadt. 1898 wurde die zweite Fahne, entworfen<br />

von Michel Weiß, geweiht. Sie prangt<br />

heute, hinter Glas, im ATS-Sportheim.<br />

Da der Turnsport wetterbedingt nur in warmen<br />

Jahreszeiten ausgeführt werden konnte,<br />

damals wurde Turnen noch im Freien betrieben,<br />

entschlossen sich die Sportler zum Bau<br />

einer eigenen Halle, gleich neben der damaligen<br />

Realschule, dem heutigen MGFG. Heute<br />

noch üben regelmäßig einzelne Riegen des<br />

ATS in der neuen Halle des Gymnasiums.<br />

Weil die damalige Körperertüchtigung<br />

auch andere Sportarten wie Geräteturnen einschloss,<br />

entwickelten sich schnell neue Abteilungen:<br />

Fechter und Faustballer, diese noch<br />

Ende des 19. Jahrhunderts. Die Fuß- und die<br />

Handballer, die Schwimmer und natürlich die<br />

Leichtathleten, alle heute erfolgreichen Abteilungen<br />

finden ihren Ursprung im damals weitläufigen<br />

Interesse der Mitglieder der Turnabteilung.<br />

1921 wurde die allseits beliebte<br />

Gruppierung „Wandern und Musik“ ins Leben<br />

gerufen, die nicht nur manches Vereinsfest<br />

musikalisch umrahmte. Im Jahr 1903 gründete<br />

sich der „Turnerbund Kulmbach“, ein Jahr<br />

später der „Freie Arbeiter- und Turn- und<br />

Sportverein“. Bei der Fahnenweihe des Turnerbundes<br />

im Jahr 1908 übernahm der Turnverein<br />

von 1861 die Partnerschaft. Die anlässlich<br />

des Festes gepflanzte Jahn-Eiche ist<br />

noch heute im Stadtpark (samt Hinweisschild)<br />

zu bewundern. 1936, fünf Jahre nach<br />

dem Zusammenschluss von „Turnerschaft v.<br />

1861“ und dem Turnerbund war die Mitgliederzahl<br />

auf sensationelle siebenhundert angestiegen.<br />

Nach den Wehen des Krieges und der<br />

Neugründung des ATS, 1946, folgte die Übernahme<br />

der „Turnerschaft von 1861“, der<br />

„Ballspielvereinigung Kulmbach“ und des<br />

„Schwimmverein Kulmbach“.<br />

Von Anfang an widmete man sich im<br />

Verein dem Breitensport, warf jedoch auch ein<br />

Auge auf den Leistungssport und durfte seitdem<br />

zahlreiche Erfolge, auch erste Plätze vermelden.<br />

An vielen Turnfesten nahm man teil,<br />

schon 1897 hatten die eifrigen Culmbacher<br />

aber auch die Ehre das erste von zwei Akademischen<br />

Sportfesten auszutragen. Studenten<br />

aller deutscher Universitäten beteiligten sich, so<br />

auch Jahre später, 1934. Einige Turnfeste trug<br />

der ATS in der Bierstadt aus und Tausende von<br />

begeisterten Besuchern begleiteten diese.<br />

Aber der ATS wirkte und wirkt auch im<br />

Gemeinwohl, beteiligte sich an der Renovierung<br />

des Rehbergturmes (heute sind noch<br />

die vier „F“ eingraviert in einem Mauerstein<br />

sichtbar). Manche Mitglieder engagieren sich<br />

bei der Feuerwehr, dem THW oder anderen<br />

Hilfsorganisationen. So viele Abteilungen der<br />

Verein heute auch hat, so unterschiedliche<br />

Sportarten auch betrieben werden, eines<br />

haben alle Sportler gemein, sie sind alle Teil<br />

einer großen Familie und deren Ursprung<br />

fand sich vor 150 Jahren.<br />

Bald kamen die Damen hinzu , anmutig, adrett....und immer mehr<br />

1906 zeigten sie sich phantasievoll und akrobatisch.<br />

Bezirksturnfest 1931 in Kulmbach, da war was los!<br />

1957 Damengymnastik im alten ATS Stadion<br />

Turnwart Karl Bittermann, 1928<br />

Die Musikabteilung des Turnerbundes,1926


Seite 9<br />

KONRAD „CONNY“ SEEHUBER<br />

Anzeigen<br />

Seit seinem sechsten Lebensjahr turnt Konrad<br />

Seehuber für den ATS, den „Conny“<br />

erhielt er von seiten der Leichtathleten, für<br />

die er in jungen Jahren ebenfalls aktiv zeichnete.<br />

Auch mit dem Fußball hat er es probiert,<br />

landete aber dann doch wieder bei der<br />

„Körperertüchtigung“. <strong>Der</strong> 1936 geborene<br />

Seehuber wurde 1956 Vorturner (Übungsleiter)<br />

und seitdem ist er mit den Herren, der<br />

Jugend und den Kleinsten des Vereines jede<br />

Woche am Trainieren und Üben.<br />

Seit 1974 agiert er als Oberturnwart,<br />

hält Verbindung zum Turnverband, organisiert<br />

die Fahrten zu Turnfesten, „der ATS ist<br />

bei jedem Turnfest vertreten, ob auf Gau-,<br />

Bezirks- oder Landesebene. Auch bei den alle<br />

vier Jahre stattfindenden „Deutschen“, vertreten<br />

die Turner die Farben ihres Vereines<br />

und repräsentieren auch die Stadt Kulmbach.<br />

Diese einwöchigen Feste haben es ihm angetan.<br />

„Man muss es erlebt haben, nicht wie<br />

beim Fußball, zweiundzwanzig Sportler agieren,<br />

anderthalb Stunden und Zwanzigtausend<br />

sehen zu. Bei uns heißt es eine Woche,<br />

Zwanzigtausend turnen, lediglich die Zuschauerzahlen<br />

reichen nicht an die der Fußballer<br />

heran. Früher war das anders.“<br />

Früher war einiges anders,. Als ich Seehuber<br />

in der Turnhalle (wo sonst?) besuche,<br />

baut er gerade mit seiner Gattin Gisela, auch<br />

ein langjähriges Turnerschaftsmitglied, Kästen,<br />

Matten und Bänke auf und lässt die Ringe<br />

herab. Gleich strömen die Kleinsten zum<br />

„Mutter und Kind Turnen“. Etwa vierzig Mädchen<br />

und Buben im Kindergartenalter, darunter<br />

seine Enkelin, freuen sich auf die nächsten<br />

eineinhalb Stunden. „Bei uns hat es das<br />

nicht gegeben. Wir haben so etwas noch<br />

nicht gebraucht. Wir waren den ganzen Tag<br />

draußen, kannten im Buchwald jeden Baum<br />

und wussten wo die besten Kirschen bei welchem<br />

Nachbarn zu finden waren. Aber die<br />

Zeiten haben sich eben geändert. Durch dieses<br />

Angebot bildet sich auch für den ATS die<br />

Möglichkeit frühzeitig Talente, für welche<br />

Abteilung auch immer, zu erkennen und zu<br />

fördern, wobei Seehuber eher dem Breitensport,<br />

als dem Ringen nach Erfolgen zugetan<br />

ist. „Obwohl ich früher schon auch Leistung<br />

brachte!“<br />

Das Miteinander liegt ihm am Herzen,<br />

das gemeinsame Trainieren, aber auch das<br />

gemeinsame Feiern und Lachen. Und so treten<br />

die Sportskameraden auch auf. Bei<br />

einem Turnfest saßen sie einmal zusammen<br />

und sangen Turnlieder. Auf die Frage welcher<br />

Chor sie seien, brachen sie in Gelächter aus<br />

und stellten sich als Turnerriege vor. Wenig<br />

später erhielten sie vom Betreffenden eine<br />

Postkarte, adressiert an den „Gesangverein“<br />

ATS Kulmbach.<br />

Vier Tage die Woche hält sich Seehuber<br />

in der Turnhalle auf, dabei ist ihm die Furcht,<br />

es eines Tages körperlich nicht mehr zu<br />

schaffen nicht so groß, als die Tatsache, was<br />

kommt, wenn irgendwann die Schulen ganztägig<br />

unterrichten und kaum noch Nachwuchsarbeit<br />

möglich sein wird. „Momentan<br />

geht es ja noch.“<br />

Wir vom Bierstädter wünschen dem Turner,<br />

der halb so alt ist wie sein Verein, und<br />

natürlich auch seiner aktiven Ehefrau alles<br />

Gute und noch viele kleine Nachwuchstalente.<br />

R.H.<br />

Deutsches Turnfest in München<br />

1987 ATS Turner erobern, gut gesponsort, die Hansestadt Hamburg<br />

Erinnerungsstein im Gemäuer des Rehbergturmes<br />

Für die große Sportlergala<br />

im Oktober sucht die Turnabteilung<br />

des ATS noch Ausstellungsstücke:<br />

Dokumente, Medaillen, Fotos,<br />

Urkunden etc.<br />

Kontakt: ATS Turnabt. K. Seehuber,<br />

Tel. 09221/4171 o.<br />

otw.seehuber@t-online.de


Seite 10<br />

<br />

„Folgende Kurzgeschichte ist als Beitrag im<br />

Rahmen des Studientages 2010 am CVG entstanden."<br />

Achtung! <strong>Der</strong> folgende Text ist mitunter bewusst<br />

trashig und klischeehaft geschrieben,<br />

das heißt er trieft nur so vom übermäßigen<br />

Gebrauch von Stilmitteln, fremdinspirierten<br />

Phrasen und übertrieben pathetischen, pseudopsychologischen<br />

Reflexionsmonologen.<br />

Wer ein gehobeneres und reiferes Niveau<br />

wünscht, soll sich bitte mit einem Buch von<br />

Stefan Zweig oder so und einem Glas stillen<br />

Wasser vergnügen. Soviel dazu.<br />

Schicksalsschläge kündigen sich nicht an. Sie<br />

tauchen einfach auf und treffen einen blitzschnell<br />

und unerwartet wie die Kugel einer<br />

44er Magnum. Wie die meisten Dinge, die<br />

das Leben eines Mannes schlagartig und für<br />

immer verändern begann diese Geschichte<br />

mit einer Lady...<br />

Ich saß in meinem Büro in der 47ten und<br />

wollte mir einen gemütlichen Abend mit meinem<br />

Freund Jim Beam und einer Packung<br />

Filterloser machen, während der Regen unablässig<br />

an mein Fenster schlug wie die Tränen<br />

eines weinenden Gottes. Gerade als ich kurz<br />

davor war, einzunicken öffnete sich die Tür.<br />

Klienten verirrten sich immer seltener an den<br />

gottverlassenen Winkel der Welt, den ich meinen<br />

Arbeitsplatz nenne, weshalb ich zuerst<br />

glaubte es handle sich bei diesem späten Gast<br />

um meine Vermieterin, gekommen um mich<br />

endgültig aus diesem schäbigen Ort zu verbannen,<br />

doch stattdessen trat diese Lady aus<br />

dem Flur und in mein Leben. Sie würde mir<br />

einen Auftrag hinterlassen... Und ein schweres<br />

Herz... Sie betrat, sich nervös umsehend,<br />

mein kleines Büro und setzte sich vorsichtig,<br />

fast widerstrebend auf den Sessel gegenüber<br />

meinem Schreibtisch. Diese Frau wirkte etwas<br />

fehl am Platz, denn trotz ihres billigen Parfüms,<br />

der freizügigen Kleidung und der übertriebenen<br />

Schminke (alles Merkmale einer billigen<br />

Prostituierten) lag in ihrer Gestalt, in<br />

ihrem Gesicht, in ihren Augen etwas, was<br />

man in dieser Stadt kaum mehr antraf: Wahre<br />

Eleganz, ja ich würde fast schon sagen, dass<br />

sie eine Aura der Grazie umgab, die in einem<br />

heruntergekommenen Büro eines ebenso heruntergekommenen<br />

Detektivs fast schon wie<br />

Ironie wirkte.<br />

„Je später der Abend umso schöner die<br />

Gäste...“, seufzte ich. Meine Bemerkung<br />

ignorierend, antwortete sie kurz: „Sie sind<br />

doch dieser bezahlte Schnüffler, nicht wahr?“<br />

„Ich bevorzuge den Terminus Private Eye.<br />

Spucken Sie aus was Sie wollen und verschwenden<br />

Sie nicht meine Zeit.“<br />

„Ach, wie ich sehe sind Sie gerade<br />

schwer beschäftigt.“ Sie linste auf die halbleere<br />

Flasche. „Hören Sie, wenn Sie mit allen<br />

Ihren Klienten so umspringen, wundert es<br />

mich nicht, dass Sie Ihre Abende allein verbringen<br />

müssen.“<br />

„Wenn Sie etwas bräuchten, was man<br />

mit Freundlichkeit und einem Lächeln erreichen<br />

kann, dann hätten Sie’s wahrscheinlich<br />

selbst gemacht.“<br />

„Natürlich.“ Das arme Mädchen blickte<br />

betreten zu Boden. „Tut mir leid. Sie müssen<br />

mir... oder besser uns helfen. Eine meiner...<br />

Kolleginnen, Amanda Black ist vor 3 Tagen<br />

Kurzgeschichte<br />

FILM-NOIR<br />

Von Severin Spies<br />

verschwunden. Spurlos, ohne einen einzigen<br />

Hinweis auf ihren Verbleib. Hier, ein Photo.“<br />

Sie reichte mir ein Schwarzweißbild einer<br />

typischen Arbeiterfamilie: <strong>Der</strong> Vater verwahrlost<br />

und leer in die Kamera starrend, die<br />

Hände schlaff auf der uralten, zu kurzen<br />

Sonntagshose, die Mutter mit stolzem Blick,<br />

der aber dennoch nicht über ihre Verzweiflung<br />

hinwegtäuschen konnte, und dazwischen, aus<br />

einem Schwarm von Kindern mit offenen<br />

Mündern und ernstem Blick herausragend<br />

Amanda, als einzige leicht lächelnd. Hoch<br />

gewachsen, bräunliche Haut, weiße Zähne,<br />

schwarzes Haar.<br />

„Tut mir leid, Miss, aber ich mache diese<br />

Art von Job nicht mehr. Gehen Sie zur Polizei.“<br />

Was mir Angst machte, war nicht, wie<br />

leicht mir diese Worte über die Lippen gingen.<br />

Was mir Angst machte war, dass ich mich<br />

nicht mal mehr dafür schämte dieses bedauernswerte<br />

Geschöpf so einfach wegzuschicken.<br />

Vielleicht war es gerade ihre Unschuld,<br />

ihr scheinbar hilfloses Wesen, das mir so grausam<br />

den Spiegel vorhielt, das mir so unbarmherzig<br />

vor Augen führte, was aus mir geworden<br />

war. Sie blickte mich fassungslos an, was<br />

alles nur noch schlimmer machte.<br />

„Aber da waren wir doch schon! Sie<br />

haben ein Protokoll aufgenommen und das<br />

war alles! Können Sie sich das vorstellen?<br />

Die haben noch nicht mal so getan als würde<br />

sie die Sache interessieren! Bitte, sie müssen<br />

mir helfen!“ Das Mädchen lehnte sich in<br />

einem verzweifelten Akt der Selbsterniedrigung<br />

lasziv zu mir vor. Es hatte anscheinend<br />

seine erste Lektion über Zivilcourage und<br />

Hilfsbereitschaft im Westviertel gelernt. Die<br />

Stadt würde sie schon noch abhärten und<br />

alles Naive und Kindliche in ihr abtöten und<br />

auf dem großen Altar der Gosse opfern. Was<br />

konnte ich schon tun? Aber diese Augen, dieses<br />

Haar, ihre weiche Stimme... Sie erinnerte<br />

mich mehr und mehr an Kate. An eine Zeit,<br />

als die Dinge noch anders waren, an meine<br />

Zeit bei der Polizei, an eine Zeit, in der ich<br />

noch glauben und hoffen konnte. Allein schon<br />

Kate zuliebe. Mein Gegenüber riss mich aus<br />

meinen wirren Gedanken.<br />

„Aber Mister! Sie sind unsere letzte<br />

Hoffnung, wir wissen nicht was wir sonst noch<br />

tun sollen! Glauben Sie mir, ich habe vielleicht<br />

nicht viel Geld, aber... es soll ihr<br />

Schaden nicht sein.“<br />

„Hören Sie...“ Ich überlegte einen<br />

Moment ob ich die Farce einer Rechtfertigung<br />

aufrechterhalten sollte, ließ es aber doch lieber<br />

bleiben.<br />

„Es tut mir leid.“ war alles was ich herausbrachte.<br />

Und nicht mal das war ehrlich<br />

gemeint.<br />

Sie legte mir einen Zettel auf den Schreibtisch.<br />

„Wie Sie wollen. Hier, meine Adresse.<br />

Sie werden sie brauchen. Auf Bald!“<br />

Ich nahm den Zettel, zerknüllte ihn und<br />

versenkte ihn im Mülleimer zwischen Zigarettenstummeln,<br />

leeren Verpackungen und jeder<br />

Menge Papierkram.<br />

„Ich meine es ernst, Sie brauchen...“<br />

Doch bevor ich meinen Satz beenden<br />

konnte, war sie schon entschwunden, als<br />

wäre sie nie da gewesen. Wie ein flüchtiger<br />

Traum, ein Gedanke, Erinnerungen, nach denen<br />

man sich fragt, ob sie tatsächlich stattgefunden<br />

haben. Wie um mich zu versichern,<br />

dass diese Lady tatsächlich kein Traumbild<br />

war, hob ich die Rollladen ganz leicht an und<br />

schielte auf die Straße. Tatsächlich, da stand<br />

sie noch, im fahlen Licht einer Straßenlaterne.<br />

Die Dame war es wohl gewohnt, dass ihr<br />

Männer hinterher sahen, denn wie selbstverständlich<br />

drehte sie sich auf dem Trottoir um<br />

und winkte mir lächelnd zu. Dann packte sie<br />

ihr adrettes Schirmchen aus und verschmolz<br />

mit der anonymen, grauen Masse, die sich<br />

hektisch über den Gehweg walzte.<br />

Ich blieb noch eine Weile am Fenster stehen<br />

und ließ meinen Blick über die Dächer<br />

schweifen. <strong>Der</strong> Begriff „Stadt“ schien mir für<br />

diesen Moloch fast schon euphemistisch. Für<br />

mich bedeutet das Wort „Stadt“ ein Ort, an<br />

dem Menschen leben. Hier existierten die<br />

meisten bloß. Im Kino haben sie mal so einen<br />

Büffel gezeigt, der in seinem eigenen Unrat<br />

langsam und stöhnend verreckt. Jedes mal<br />

wenn ich seitdem aus diesem Fenster blicke<br />

muss ich an dieses Tier denken, und dann wirken<br />

all diese kleinen Punkte auf der Straße,<br />

die sich von A nach B bewegen wie kleine<br />

Maden, die sich wimmelnd am Fleisch des<br />

Rindes laben, unwissend, dass sie letztendlich<br />

verdammt sind ebenso elendiglich zu verrecken<br />

wie ihr Wirt. Angewidert wandte ich<br />

mich ab, mit dem Bewusstsein, dass ich kein<br />

Stück anders war.<br />

An jenem Abend habe ich viel nachgedacht,<br />

noch mehr als sonst, über diese Lady,<br />

über mich, wer ich war, wer ich einst gewesen<br />

bin, über Kate.<br />

Naja und dann hab ich diesen Zettel aus<br />

dem Müll gefischt. Nur aus reinem Interesse,<br />

wollte nur mal wissen, wo sie so wohnte.<br />

Tenpenny Avenue. Ein weiterer Schauplatz<br />

aus meiner Zeit bei der Polizei. Ne ganze<br />

Familie. Das jüngste Kind war gerade mal 5.<br />

Schreckliche Sache, damals. Heutzutage liest<br />

man so was ja fast täglich in der Zeitung.<br />

Einer der Gründe, warum ich mich schließlich<br />

selbstständig gemacht hab.<br />

Genaugenommen ist man doch in dieser<br />

Welt der Dumme, wenn man einer komplett<br />

Fremden einfach so aus Gutmütigkeit hilft.<br />

Hehre Ideale, mein Gott, das war vielleicht<br />

mal. Die Welt hat sich weiterbewegt. In einer<br />

modernen Welt gibt es andere Tugenden:<br />

Kaltblütigkeit, Gerissenheit, Selbsterhaltungstrieb,<br />

so was eben. <strong>Der</strong> Kluge schaut auf sich<br />

selbst zuerst. Jedem vernünftigen Menschen<br />

ist das klar.<br />

Ich seufzte, nahm Hut und Trenchcoat<br />

vom Haken und machte mich auf. Zur Tenpenny<br />

Avenue waren es von hier aus gerade<br />

mal 10 Minuten. Ich wusste dass ich diese<br />

Entscheidung noch bereuen würde, aber mein<br />

ganzes Leben hatte bis zu diesem Zeitpunkt<br />

nur aus einer Aneinanderreihung von Fehlern<br />

bestanden. Mittlerweile glaubte ich, dass es<br />

sowieso keine Rolle mehr spielte. Ich hatte<br />

nie wirklich die Wahl gehabt.<br />

Anzeigen<br />

PPP: PITTIS POSTAUS PORTUGAL<br />

Hallo Kulmbach, seid Ihr gut drauf?<br />

Grönemeyer hat eine neue Platte. Die ist<br />

ziemlich gut. Vielleicht fragt Ihr Euch jetzt:<br />

Was soll das? Ich bin mit Grönemeyer aufgewachsen,<br />

habe zuerst das Album „Bochum“<br />

gehört, dann „Sprünge“ 1986. Da war ich<br />

15. Mein zweites Konzert auf der dazugehörigen<br />

Tournee. Das erste war die Spider Murphy<br />

Gang in der Hofer Freiheitshalle<br />

1985: unvergesslich. Seitdem<br />

sind ein paar hundert dazugekommen,<br />

aber darum soll es<br />

heute nicht gehen.<br />

Grönemeyer und seine Musik<br />

begleiten mein Leben. Als Teenager<br />

waren diese bedeutungsvollen<br />

Texte, die außergewöhnliche,<br />

oft schwer kategorisierbare<br />

Musik noch viel faszinierender<br />

als heute. Er behandelt immer<br />

die großen Themen: Liebe, Tod,<br />

Eifersucht, Diskriminierung, Heimweh,<br />

Fernweh, die Deutsche Einheit, Krieg,<br />

die ganze Welt aus der Sicht eines Deutschen.<br />

Darum mögen ihn auch so viele. Jeder<br />

Mensch im Ausland wundert sich ein bisschen,<br />

warum gerade Grönemeyer der erfolgreichste<br />

deutsche Musiker ist. Nicht besonders<br />

attraktiv, nicht besonders charismatisch,<br />

nicht gerade die schönste Stimme, nicht<br />

besonders humorvoll, aber immer authentisch;<br />

einer von uns, dem das Schicksal trotz<br />

aller Millionen auf dem Konto nicht immer<br />

gut mitgespielt hat. Einer, mit dem wir uns<br />

identifizieren, wenn er über den Tod seiner<br />

Frau, über Soldaten in Afghanistan, über<br />

Kinder oder Neonazis singt.<br />

Wenn ich zu Hause bin, höre ich Grönemeyer<br />

kaum noch. Ist nicht mehr wirklich<br />

mein Stil, oftmals zu ernst, zu wenig rockig,<br />

nervt manchmal ein bisschen. Aber jetzt ist<br />

mir wieder aufgefallen, dass ich bei meinem<br />

letzten Auslandsaufenthalt als Student in<br />

England 1995 oft in meinem kleinen, kalten<br />

Zimmer gesessen und Grönemeyer gehört<br />

habe, genauso wie gestern Abend hier in<br />

Portugal. Das neue Album. „Schiffsverkehr“.<br />

Und danach stundenlang alte Videos auf<br />

Youtube. Das Medium hat sich geändert,<br />

aber die Musik ist geblieben. Das ist immer<br />

ein Stückchen Heimat, die vertraute Stimme,<br />

die typisch deutschen Themen, die Nostalgie,<br />

Verkaufsoffener Sonntag bei Reiner WohnSinn<br />

Hoch ging es her, als Reiner Späth (Reiner<br />

WohnSinn) zum verkaufsoffenen Sonntag<br />

die beiden Vollblutmusiker LeRoy und Hecy<br />

aufspielen ließ. Die beiden ließen sich auch<br />

nicht lange bitten und spielten sogar , als sie<br />

vom Geburtstag Thomas Weiß’ gehört hatten,<br />

der zu diesem Anlass mit seiner Wurstküche<br />

angerückt war, ein „besonderes“<br />

Ständchen, das dieser mit Sicherheit nicht<br />

vergessen wird. Zahlreiche Passanten blieben<br />

stehen und lauschten den gekonnten Klängen,<br />

die in Kulmbach ansonsten nur anlässlich<br />

der Saurier-Stammtischabende erklingen<br />

– oder in diesem besonderen Falle – am<br />

27.05. um 19.00 Uhr im Bockela, wenn<br />

LeRoy mit seinen bluesigen, swingigen und<br />

fränkischen Liedern mitunter das Zwerchfell<br />

zum Beben bringen wird.<br />

das Erinnern an die Jugendzeit und das<br />

Wissen, der Mann ist eine Konstante. Er<br />

kommt immer wieder, er ist immer da, wir<br />

können uns auf ihn verlassen. Vielleicht mögen<br />

wir Grönemeyer so, weil er der deutscheste<br />

Künstler ist, den wir haben.<br />

Einer meiner besten Freunde hat schon<br />

gefragt, ob ich dieses Jahr mit zum Konzert<br />

komme. Wird leider nicht klappen, aber in<br />

Gedanken bin ich dabei. Von der Freiheitshalle<br />

in Hof ins Olympiastation in München.<br />

Und als wir das letzte Mal 2007 dort waren,<br />

da kam dieses Gemeinschaftsgefühl auf. Wir<br />

sind mit Grönemeyer älter geworden, haben<br />

Haare verloren, Kinder bekommen, Familien<br />

gegründet, studiert, einen Job bekommen,<br />

Autos gekauft. Und immer war Grönemeyer<br />

irgendwie mit dabei. Mal mehr, mal weniger.<br />

Ist aber gut zu wissen.<br />

In diesem Sinne: Hört Euch mal das neue<br />

Album von Grönemeyer an. Ist ziemlich gut.<br />

Euer Pitti<br />

Für bestimmte Gebiete<br />

Austräger gesucht: Tel.: 09221 - 67495<br />

Ihr Inserat 4 Wochen im Internet: www.bierstaedter.de


Seite 11<br />

Himmelkron – Ein paar Kisten standen im<br />

Dachboden des Himmelkroner Pfarrhauses.<br />

Unscheinbar, irgendwo in einer Ecke – und<br />

niemand beachtete sie. Bis eines Tages, während<br />

der Generalsanierung des Hauses, ihr<br />

Inhalt zu Tage kam. Die alte Himmelkroner<br />

Pfarrbibliothek.<br />

<strong>Der</strong> für Kulturangelegenheiten der Gemeinde<br />

Himmelkron zuständige Richard Stelzer<br />

nahm sich der sensationellen Entdeckung<br />

an. An die einhundert Bücher, die ältesten<br />

Bände stammen aus dem Jahre 1560, die<br />

jüngsten von 1937, hauptsächlich besteht<br />

der Fund aus alten Bibeln, Gesangbüchern,<br />

Konkordanzen, Bücher zur Liturgie, Gebetbücher,<br />

Lexika und handschriftliche Predigten,<br />

gehörten natürlich fachmännisch gesichtet.<br />

Auch das dreibändige Gesetzeswerk des<br />

Markgrafen Friedrich, des Gatten von Wilhelmine,<br />

aus den Jahren 1746 bis 48, eine<br />

Chor-Ordnung von 1724, und eine „Agende<br />

für christliche Gemeinden des Lutherischen<br />

Bekenntnisses“ von Wilhelm Löhe aus dem<br />

DIE HIMMELKRONER PFARRBIBLIOTHEK<br />

Von Wolfram Gittel<br />

Jahre 1853. Bücher über Kirchenrecht aus<br />

den Jahren 1907, 1928 und 1931 und eine<br />

Schrift „Freiwillige Beyträge zur Anlage einer<br />

Hülfs-Kasse für arme Schulkinder“ 1811-<br />

1834 sowie das „Dekanatliche Quittungsbüchlein<br />

der Pfarrei Himmelkron 1847-<br />

1882“, versprachen viel Arbeit für deren<br />

Zuordnung- und Wertigkeit.<br />

Professor Kehl von der Universität Bayreuth<br />

unterstützte Stelzer in der Anfangszeit.<br />

In Diplom-Bibliothekar Christian Oertel,<br />

wohnhaft in Himmelkron, fand Stelzer einen<br />

weiteren kompetenten Mitstreiter, mit dessen<br />

Hilfe es gelang, die Werke zu sichten<br />

und einen Überblick zu gewinnen. Oertel ist<br />

sich jedoch sicher, dass eine streng wissenschaftliche<br />

Aufarbeitung des Bestandes dringend<br />

erforderlich sein wird.<br />

Zunächst jedoch war es der Gemeinde<br />

Himmelkron ein Anliegen, die alte Pfarrbibliothek<br />

der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.<br />

Daher widmete sie ihr die 29. Sonderausstellung<br />

im Stiftskirchenmuseum Himmelkron,<br />

bis September dort zu besichtigen. Die<br />

Vitrinen, die für die Präsentation erforderlich<br />

sind, stellt das Auktionshaus Rothenbücher<br />

aus Bayreuth. Allerdings waren sie zur offiziellen<br />

Eröffnung der Ausstellung noch nicht<br />

greifbar. So hatte das Vernissagen-Publikum<br />

die einmalige Chance, die wertvollen Stücke<br />

in die Hand nehmen zu können.<br />

Bürgermeister Gerhard Schneider bedankte<br />

sich bei Reinhard Stelzer und Christian<br />

Oertel für die geleistete Arbeit. Schneider<br />

überreichte als Dank der Gemeinde ein<br />

Buch von Günther Beckstein an Oertel, dessen<br />

Schulkamerad Beckstein war. Stellvertretender<br />

Landrat Manfred Huhs wies daraufhin,<br />

dass nicht viele Gemeinden bereit seien, derartige<br />

Schätze auch der Öffentlichkeit vorzustellen<br />

und lobte die Himmelkroner Verantwortlichen<br />

ausdrücklich dafür. Er überreichte<br />

die Landkreis-Krawatte an Stelzer und Oertel<br />

als Dank für ihren Einsatz.<br />

Himmelkroner Kultursommer<br />

Sa., 11.Juni <strong>2011</strong>:<br />

Stiftskirche, 16.00 Uhr:<br />

Seinäjoki Symphonic-Orchester,<br />

Finnland. Dirigent: Petri Salo.<br />

Eintritt frei – Spenden erbeten<br />

Mo., 13. Juni <strong>2011</strong>:<br />

33. Straßenfest ab 13.30 Uhr:<br />

Showauftritte von Mr. B., Santos,<br />

Melanie Jäger. Eintritt frei<br />

So., 17. Juli <strong>2011</strong>:<br />

10.00 – 18.00 Uhr:<br />

Himmelkroner Garten- und<br />

Kunstmesse in der Baille-<strong>Mai</strong>lle-<br />

Lindenallee. Eintritt frei<br />

Fr., 22. Juli <strong>2011</strong>:<br />

Ritterkapelle (Stiftskirche ):<br />

20.00 Uhr: Urbain N’Dakon:<br />

„Melodien von der afrikanische<br />

Seele“ (Fränkischer Theatersommer).<br />

Eintrittskarten direkt<br />

beim Fränkischem Theatersommer,<br />

Tel. 09274/947440<br />

u.www.theatersommer.de<br />

Sa., 23. Juli <strong>2011</strong>:<br />

Stiftskirche, 19.30 Uhr:<br />

„Academy of Saint Martin in the<br />

Fields“ – Silk Road – Leitung /<br />

Klavier: Fazil Say (Festival<br />

Europa Mitte)<br />

Kartenvorbestellung:<br />

Tel. 03501/58530,<br />

www.festival-mitte-europa.com<br />

Sa., 13. August <strong>2011</strong>:<br />

Stiftskirche (Kreuzgang im<br />

Kerzenschein) 20.00 Uhr:<br />

„O mio babbino caro” –<br />

Anette Schäfer (Sopran), und<br />

Victoria Kunze (Harfe, Sopran).<br />

Eintritt 10,– Euro nur an der<br />

Abendkasse.<br />

Sa., 10. September <strong>2011</strong>:<br />

Autobahnkirche Himmelkron –<br />

Begegnungsstätte, 20.00 Uhr:<br />

„Duo Amati“ Svetlana Klimova<br />

(Violine) und Sergey Vlasov<br />

(Klavier). Eintritt 10,– Euro nur<br />

an der Abendkasse.<br />

Infos: Gemeindeverwaltung Himmelkron<br />

Klosterberg 9 - Tel. 09227 - 9310<br />

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„...Diese große, weltreichende, unendliche Kunst des rechten Malen“<br />

Hier in der <strong>Mai</strong>ausgabe des BIERSTÄDTERS<br />

ein Beitrag, der dem Wohl populärsten deutschen<br />

Maler Albrecht Dürer gewidmet ist,<br />

denn am 21. <strong>Mai</strong> jährte sich dessen Geburtstag<br />

zum 540. Male!<br />

<strong>Der</strong> Vater Albrecht Dürer d. Ä. (geb.<br />

1427) stammte aus Ungarn und kam 1455<br />

in die Reichsstadt Nürnberg um eine Stelle<br />

als Goldschmied anzunehmen. Sein Meister<br />

Hieronymus Holper gab ihm die Tochter<br />

Barbara zur Frau. Von Dürer d. Ä. kennen wir<br />

keine Arbeiten, doch lassen die aktenkundig<br />

belegten Aufträge darauf schließen, dass die<br />

Dürers eine wohlgestellte Handwerkerfamilie<br />

waren. So bestellten die Stadträte silbernes<br />

Tafelgeschirr bei Dürer d. Ä. Sogar Kaiser<br />

Friedrich gehörte zu seiner Kundschaft und<br />

außerdem besaß er ein Kux (Anteilschein,<br />

ähnlich einer Aktie) des Goldbergwerkes von<br />

Goldkronach im Fichtelgebirge.<br />

Dem 1471 geborenen Sohn Albrecht<br />

stand nach Recht und Tradition die Nachfolge<br />

des Vaters zu. Er wurde in die Sankt Sebaldusschule<br />

geschickt, wo er schreiben, rechnen,<br />

lesen und Latein lernte. Anschließend<br />

ging der 12-jährige Albrecht bei seinem Vater<br />

in die Lehre. Immer mehr aber zog es ihn zur<br />

Malerei, sodass der Vater nachgab und den<br />

Sohn 1486 zu Michael Wohlgemut in die<br />

Ausbildung gab, welcher damals die angesehenste<br />

Malerei Nürnbergs leitete. Bald erschien<br />

Dürer, die unter niederländischen Einfluss<br />

stehende Werkstatt, mit ihrem begrenzten<br />

Formenrepertoire als zu eng.<br />

In den Osterfeiertagen 1490 begann Albrecht<br />

mit der Wanderschaft in Richtung<br />

Oberrhein, dies empfand er wohl auch als Befreiung<br />

aus der Enge Nürnbergs. In Basel ließen<br />

ihm Verleger bald Aufträge zu Illustrationen<br />

zukommen. Eigentliches Ziel seiner Reise<br />

war ein Besuch bei dem Maler und Kupferstecher<br />

Martin Schongauer(1435-91) in Kolmar,<br />

den er jedoch nicht mehr lebend antraf.<br />

Mit geschenkten Kupferstichen Schongauers<br />

kam er 1494 nach Nürnberg zurück, und heiratete<br />

Agnes Frey. Doch einige Monate später<br />

brach er nach Venedig auf, um der Pest zu<br />

entfliehen. Für einen Nürnberger konnte nur<br />

die Lagunenstadt das Reiseziel sein, schließlich<br />

war sie die reichste und größte Stadt<br />

Albrecht Dürer<br />

Europas. Dort suchte Albrecht Dürer Giovanni<br />

und Gentile Bellini auf und fertigte zahlreiche<br />

Landschaftsaquarelle an, deren Lebensgefühl<br />

einen neuen Abschnitt in der Malerei einleiten<br />

sollten.<br />

In der Heimatstadt zurück, eröffnete Dürer<br />

eine eigene Werkstatt. Sein 1498 erschienener<br />

Holzschnittzyklus der Apokalypse machte<br />

den Künstler später weltberühmt. Zwei Jähre<br />

danach besuchte der venezianische Maler Jacobo<br />

de Babari (1430-1515/ angebl. lernte<br />

Hans von Kulmbach bei diesem) Albrecht bei<br />

dessen Nürnberg-Aufenthalt und stellte ihm<br />

seine Proportionsstudien vor. Dies löste bei Dürer<br />

wieder ein gesteigertes Interesse an venezianischer<br />

Kunst aus, sodass er sich erneut zu<br />

einer Venedig.Reise bewegt sah. Durch die<br />

Vermittlung deutscher Kaufmänner schuf er<br />

1506 das Rosenkranzfest für die Kirche San<br />

Bartholomeo (heute: Prag, Nationalgalerie).<br />

Die Venezianer zeigten sich sehr beeindruckt<br />

von Nicki Lang<br />

von Dürers Kunst und der Doge Leonardo Loredan<br />

(wer kennt nicht das großartige Portrait<br />

von Bellini) bot dem deutschen Maler sogar<br />

ein festes Jahresgehalt von 200 Gulden an,<br />

falls er sich in Venedig niederlassen würde. Es<br />

ging zu dieser Zeit die Geschichte um, dass<br />

Giovanni Bellini vor allem seine Zeichnung der<br />

Haare bewunderte. Bei einem Besuch erbat er<br />

sich von ihm einen Pinsel zum Geschenk. Zur<br />

Überraschung Bellinis, der ein spezielles Werkzeug<br />

erwartet hatte, ergriff Dürer irgendeinen<br />

Pinsel „und brachte in überaus regelmäßiger<br />

Ordnung(...) die längsten und krausesten<br />

Haare hervor“.<br />

Im Jahre 1507 reiste Albrecht Dürer von<br />

der Lagune nach Bologna, möglicherweise<br />

auch nach <strong>Mai</strong>land, und traf schließlich wieder<br />

in Nürnberg ein. Danach stand er zunächst<br />

in den Diensten Kaiser Maximilians.<br />

Bekannt sind die beiden Bildnisse des Kaisers<br />

(Nürnberg, GNM/Wien, Kunsthistor. Mus.).<br />

Seit 1515 erhielt der Künstler vom Kaiser ein<br />

Jahresgehalt von 100 Gulden. Nach dem<br />

Ableben Maximilians und einer Niederlande-<br />

Reise (1520) malte Dürer vorwiegend<br />

Bildnisse und schuf theoretische Schriften (z.<br />

B. „die Proportion des Menschen“, 1528).<br />

Albrechts enorme Wirkung auf zeitgenössische<br />

Künstler beruht vor allem auf den 350<br />

Holzschnitten und den ca. 100 Kupferstichen<br />

(„Melancholia“, „Ritter, Tod und Teufel“).<br />

Die Bedeutung seiner 125 Gemälde hingegen<br />

wurde oft unterschätzt. In ganz unterschiedlicher<br />

Art verwendete er Farbe, teils als<br />

reine Zutat, teils als scharfe Lokalfarbe.<br />

Seine Landschaftsaquarelle dagegen sind<br />

reine Schöpfungen aus Licht und Farbe. In<br />

ihnen ist zum ersten Mal Landschaft als<br />

Selbstzweck dargestellt.<br />

In den Bildern der sogenannten „Vier<br />

Apostel", die Dürer 1526 dem Rat seiner<br />

Heimatstadt vermachte, steigerte er die Einheit<br />

von Figur, Farbe und Inhalt in monumentale<br />

Größe. Oft will man in den Aposteln die<br />

Allegorien der vier menschlichen Temperamente<br />

erkennen.<br />

Die Malerei Dürers bildet eine schöpferische<br />

Verflechtung aus der spätmittelalterlichen<br />

deutschen Malerei mit der Renaissance,<br />

die er in Italien lieben gelernt hatte.<br />

„Und durch solches erscheint dein Werk<br />

als Kunst, lieblich, gewaltig, frei und gut,<br />

wird von jedermann gelobt, weil die Gerechtigkeit<br />

in ihm einbeschlossen ist.“<br />

Albrecht Dürer starb am 06. April 1528<br />

in Nürnberg.<br />

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Seite 12<br />

<br />

Von Hermannstadt nach Heinersreuth<br />

Von Roland Hermsdörfer<br />

Ich bin ein wohl sortierter Fan! Ich liebe die<br />

Beatles, Cliff Richard und Paul McCartney.<br />

Mein schauspielerisches Idol ist Jeff Bridges.<br />

Bei den bereits verstorbenen Ikonen liegt<br />

James Dean an der Spitze, es folgen James<br />

Stewart und Cary Grant. Als Schauspieler und<br />

Regisseur in Personalunion ist unangefochten<br />

Woody Allen meine Ikone.<br />

Die Zeiten haben sich geändert und sie sind<br />

für die Stars, gleich welcher Couleur gefährlicher<br />

geworden. Wurde ihnen früher eine fast<br />

sakrale Verehrung zuteil, spielt sich heute alles<br />

realistischer und gezielter ab. Es gibt leider bis<br />

zur heutigen Zeit nur wenige Stars, die in der<br />

Lage sind, ihren Ruhm auch ironisch zu brechen.<br />

Großartig konnte dies Cary Grant, ein<br />

beliebter Hollywoodstar gleich mehrerer<br />

Generationen. Einmal sagte eine Reporterin zu<br />

ihm: „Wissen Sie, alle Männer möchten gerne<br />

so sein wie Cary Grant!“ „Ja!“, antwortete<br />

dieser seufzend, „ich auch...!“<br />

ASADS BETRACHTUNGEN<br />

FANS – Wo wären sie wohl ohne uns, die Beatles,<br />

die Rolling Stones, Tokio Hotel und all die anderen Berühmtheiten?<br />

Auch die Beatles verstanden es von Anfang<br />

an – und das bereits als Zwanzigjährige<br />

– die Reporter der verschiedenen Medien auf<br />

ihre Seite zu ziehen, sich einerseits beliebt<br />

zu machen, aber andererseits der miefigen<br />

Anbetung ihrer Vorgängeridole wie Perry<br />

Como, Elvis Presley und Frank Sinatra die<br />

lang entbehrliche Frischluft zuzuführen –<br />

gerade für das amerikanische (erstaunlich<br />

konservative) Publikum Neuland. Als die<br />

Gruppe einmal von Reportern gefragt wurde<br />

„Habt ihr eine Botschaft an die Fans?“, antworteten<br />

sie mit kalkülhafter Lausbubenart:<br />

„Sagt ihnen, sie sollen Beatles-Platten kaufen!“<br />

Nur wenige Stars konnten auf der Höhe<br />

des Ruhmes noch genügend Abstand zu sich<br />

selbst und den Fans finden. Janis Joplin, eine<br />

begnadete (Blues-)Sängerin feierte 24-Stundenpartys<br />

und schlief nicht mit wenigen ihrer<br />

Fans – ihre Art was „zurückzugeben“. Wer<br />

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sie erlebte, war sich darüber im Klaren, dass<br />

sie niemals alt werden würde.<br />

Fans können grausam sein – und vernichtend.<br />

Das musste Ricky Nelson erleben,<br />

als er im Madison Square Garden sein neues<br />

Material vorstellen wollte, ein reines Country-<br />

Repertoire, das die Fans nicht hören mochten<br />

und ihn rüde auspfiffen, weil sie auf Songs<br />

wie „Hello, Mary Lou“ und „Travellin’ man“<br />

abonniert waren. Die Ironie der Geschichte<br />

ist, dass Ricky Nelson wenige Jahre später<br />

mit seinem Song „Garden Party“ einen US-<br />

Nr. 1 Hit landete, ein Lied, das genau dieses<br />

traumatische Erlebnis minutiös beschrieb...<br />

John Lennon, der 1980 von einem<br />

„Fan“ tödlich niedergestreckt wurde, spielte<br />

die Gefahr, in der er immer schwebte, stets<br />

herunter, vielleicht auch aus dem Grund, da<br />

er nie diesen Superstar-Nimbus wie beispielsweise<br />

sein einstiger Bandkollege Paul Mc-<br />

Cartney hatte – und auch nicht wollte.<br />

Die inzwischen siebte Ausstellung in den<br />

Räumen des Bayreuther Plasmazentrums<br />

wurde vom „Hausherrn“, Dr. Robert Offner<br />

mit einem groben Abriss der Tätigkeit des<br />

Unternehmens, seinem Sinn und Zweck, sowie<br />

einem eleganten, in die kurze Ansprache<br />

eingebauten, Bogen zur Künstlerin Gerlinde<br />

Edling eröffnet. Letztere und deren künstlerisches<br />

Werk stellte in launigen Worten Hartmut<br />

Junold, ohne eigenen Anspruch erheben<br />

zu wollen, fachmännisch zu urteilen, wie er<br />

betonte, vor.<br />

Gerlinde Edling, in Bayreuth und Umgebung<br />

längst keine Unbekannte mehr, erinnerte<br />

sich, bereits in frühester Jugend schon<br />

gerne gezeichnet und gemalt zu haben. Diese<br />

Leidenschaft verließ sie nie, animierte<br />

nach bestandenem Abitur zu einem Kunststudium<br />

in ihrer siebenbürgischen Heimatstadt<br />

Hermannstadt und gehört auch seit ihrem<br />

Zuzug nach Bayreuth, beziehungsweise Heinersreuth,<br />

zum täglichen Leben. 1996 nahm<br />

sie erstmals an einer Gemeinschaftsausstellung<br />

im Grundig-Werk teil. Seitdem folgten<br />

unzählige Ausstellungen mit stetig steigendem<br />

Erfolg. Ihre Aquarelle, die einen Teil<br />

Abschließend noch ein paar eigene Reflexionen<br />

aus meinem Fan-Dasein: Fats Domino<br />

in der Berliner Waldbühne – da musste<br />

ich hin! Zunächst einmal ein dreistündiges<br />

Vorprogramm mit mehr oder weniger abgehalfterten<br />

Idolen der amerikanischen Nashville-Szene<br />

und dann – endlich – der „Maestro“<br />

himself: Fats Domino – aber leider nur<br />

kurz!! Er spielte ein Medley seiner größten<br />

Hits und verschwand dann nach gut zwanzig<br />

Minuten von der Bühne. – Oder Mickey<br />

Finn, der Trommler von T-Rex, der eineinhalb<br />

Meter vor mir durch einen Dunst von süßlicher,<br />

sehr verdächtig nach bewusstseinserweiternden<br />

Substanzen riechenden Luft,<br />

unendlich bekifft und vollkommen neben<br />

sich stehend sein Trommelsolo absolvierte,<br />

während Marc Bolan breitbeinig den nie<br />

enden wollenden Refrain von „Hot Love“<br />

anstimmte.<br />

Fans verzeihen fast alles!<br />

ihres Denkens, ihrer Gefühle, ihres Seelenlebens<br />

ausdrücken, aber in manchen Arbeiten<br />

auch Erinnerungen und Mahnungen gleichermaßen<br />

darstellen sollen, beweisen ein hohes<br />

Maß an Farbgefühl. Sie beherrscht Lebensgefühle<br />

in leichten, federgleichen Pinselstrichen<br />

darzustellen, Gefühlsexplosionen vermittelt<br />

sie durch rauschende Farbwirbel in ekstatischen,<br />

beeindruckenden Motiven. Gerlinde<br />

Edling beklagt in ihren Werken aber auch auf<br />

drastische Weise, dass unsere schnelllebige<br />

Welt keinen Platz mehr lässt für Phantasien,<br />

Träumereien oder Sehnsüchte. Hier, als<br />

„Kämpferin“ auf fast verlorenem Posten,<br />

sieht sie sich durch ihr Kunstschaffen, an<br />

dem sie auch und vor allem Kinder und Jugendliche,<br />

unter anderem im Kinderhaus,<br />

teilhaben lassen möchte und die sie kreativ<br />

fördert.<br />

Stammtisch in Döbra<br />

Von Roland Schaller<br />

Wieder einmal war es soweit, die Döbraberg-<br />

Musikanten hatten gerufen und die Musikanten<br />

aus Hochfranken und Kulmbach kamen<br />

und spielten in der Gaststätte Synderhauf in<br />

Döbra auf. In der Traditionsgaststätte unterhalb<br />

des schon von weithin sichtbaren Kugelturms<br />

auf dem Döbraberg, dort wo die Gäste<br />

etwas länger bleiben wenn der Wirt zum<br />

Akkordeon greift, fühlen sich auch die Musikanten<br />

aus nah und fern immer wieder pudelwohl.<br />

Und dieses Gefühl ist sprichwörtlich<br />

zu greifen, wenn auf der Bühne die „Post“<br />

abgeht. Da wird in die Tasten, in die Saiten,<br />

die Ventile oder in die Klappen gegriffen und<br />

dann dazu noch das Schmatzen der Gäste,<br />

im ausverkauften Saale, ergeben eine unvergleichliche<br />

Kombination von kulinarischen<br />

Köstlichkeiten und fränkischer Gemütlichkeit.<br />

Die Veranstaltung wird von den Musikern der<br />

Döbraberg-Musikanten und hier in erster Linie<br />

von Roland Reuther initiiert, welche auch<br />

den Abend durch ihre schmissig vorgetragenen<br />

Weisen eröffneten. Einen Glanzpunkt<br />

des Abends stellte der Auftritt des schon von<br />

der Veranstaltung „Broudwerschd, Bier und<br />

Blousmusig“ der Kulmbocher Stollmusikanten<br />

bekannten Trios der „Brauhausmusi“ aus<br />

Regnitzlosau dar. Die Musikanten Conny und<br />

Horst Rödel mit Ulli Stöhr und ihre mit Leidenschaft<br />

und Wortwitz vorgetragenen Couplets<br />

waren wie immer ein Höhepunkt des<br />

Abends. Als besonderer Gast konnten die Veranstalter<br />

diesmal Carolin Pruy von der Beratungsstelle<br />

für Volksmusik in Franken/Arbeitsstelle<br />

Bayreuth begrüßen, die es sich<br />

nicht nehmen ließ, ein Lied (Sauerkraut und<br />

Buttermilch…), mit musikalischer Begleitung<br />

der Kulmbocher Stollmusikanten und<br />

den anwesenden Gästen zu singen. Als nächstes<br />

stellte die Laiengruppe der Münchberger<br />

Feierabend-Musikanten, bestehend aus drei<br />

Frauen und drei Männern, die sich und andere<br />

mit alter Volks- und Blasmusik erfreuen<br />

möchten, ihr Können unter Beweis. Nachdem<br />

die in Hochfranken beliebten Hofer Freindla<br />

das Publikum begeisterten, wusste im Anschluss<br />

Martin Pötzschl nicht nur mit seinem<br />

Spiel auf der Steirischen Harmonika zu überzeugen<br />

sondern unterhielt das Publikum aufs<br />

Beste mit dem ein oder anderen nicht ganz<br />

jungendfreien Witz. Nachdem das Trio Quetschen-Rock<br />

mit bekannten Melodien das Publikum<br />

zum Schunkeln brachte war es soweit,<br />

die Kulmbocher Stollmusikanten mit<br />

ihrem Leiter Roland Schaller waren an der<br />

Reihe. Und sie wussten in bewährter Weise<br />

mit ihren eigenen Lieder „Mir sind Oberfranken“<br />

und „Dumm geloff´n“ das Publikum zu<br />

Beifallsstürmen hinzureisen. Nach mehr als<br />

vier Stunden Unterhaltung konnte Roland<br />

Reuther, mit Dank an die kostenlos auftretenden<br />

Aktiven, den Abend schließen. Und<br />

alle waren sich zum Schluss darüber einig,<br />

dass man sich ganz gewiss wieder sieht,<br />

wenn es heißt Musikantenstammtisch in der<br />

Gaststätte Synderhauf in Döbra.


Seite 13<br />

Wie bei den meisten der hier vorgestellten<br />

Künstler begann das Musikerleben der Band in<br />

den 60ern. Drummer Robert Gick erlebte es<br />

65/66 Bamberg mit den GUYS, danach mit<br />

einer Band im Stil der 50er, Mitte der 70er,<br />

dann Pause für 20 Jahre. Erst 1994 traf er<br />

Horst und man spielte wieder zunächst als<br />

JUST FOR FUN, dann B95. Alles jedoch auf reiner<br />

Hobbybasis. Auftrittsort war zumeist das<br />

PODIUM in Bayreuth, wo man drei bis vier Mal<br />

im Jahr spielen durfte. Seit 1998 nannte man<br />

sich SHORTCUT BLUES BAND und die Programmatik<br />

wurde eindeutig.<br />

Bassist Charly, geborener Niederbayer und<br />

zunächst dort mit Schülerbands aktiv und Gitarrist<br />

Bruno Hammer aus Auerbach kennen sich<br />

seit HAMMERBERG, wo sie 15 Jahre zusammen<br />

spielten bis sie Juli 2008 bei SHORTCUT<br />

einstiegen und Horst Lienhardt mit den BUT-<br />

LERS in Bayreuth (siehe Webseite Pophistory).<br />

Nur das Küken, die Sängerin Ilona reiste aus<br />

dem schönen Emsland ins noch schönere Fichtelgebirge<br />

um mit Männern, „mit denen sie etwas<br />

anfangen kann", das zu machen, was alle<br />

am liebsten machen, nämlich gute Musik.<br />

Die Jungs trafen sich also Anfang der Neunziger<br />

und einigten sich darauf just for fun ihren<br />

Rock zu pflegen. Nicht um groß Kohle zu machen,<br />

sondern weil in diesem Alter der Spaß die<br />

Hauptrolle spielt.<br />

Sie schrieben z. T. eigene Titel und spielten<br />

die Rockhits ihrer Jugend. Mit der Zeit kristallisierte<br />

sich ein gemeinsames Interesse für die<br />

blueslastigen Rocktitel heraus.<br />

Ich traf die Band beim Proben in Roberts<br />

Eigenheim, traumhaft ausgestattet mit allem<br />

was ’ne Band zum Proben braucht, Anlage,<br />

Lärmschutz usw. und – darauf legten alle im<br />

Gespräch großen Wert – Rentner Robert sorgt<br />

für ein exzellentes Catering. Das bekomm auch<br />

ich zu genießen, guter Kaffee, Obst, Süßigkeiten<br />

und Kuchen, ausgesuchter Rotwein usw.<br />

Eine Nachwuchsband hätte wahrscheinlich allein<br />

vor Neid schon gar nicht mehr weitergemacht.<br />

Die fünf testen gerade die Tauglichkeit eines<br />

neuen Songs fürs Programm als ich eintrete<br />

und nach wenigen Minuten sitzen wir alle<br />

um einen gemütlichen Couchtisch herum und<br />

schwärmen von vergangenen Zeiten.<br />

Langsam lenke ich das Gespräch auf mein<br />

Thema und erkläre kurz, warum ich die Band<br />

dem Publikum vorstellen möchte.<br />

Die Band hat gerade eine sehr gute Phase,<br />

einige beenden ihre aktive Werktätigenzeit und<br />

können mehr Zeit investieren, man hat gerade<br />

einen Super-Gig in Bayreuth vor ausverkauftem<br />

Haus abgeliefert und beim <strong>Mai</strong>sel’s Weißbier<br />

Coverband Contest war man am Ende die<br />

zweitbeste Band von über 40 Bewerbern. Das<br />

allein sorgt natürlich schon für ein gewisses<br />

öffentliches Interesse. Und jetzt will man/frau<br />

natürlich auf die Bühne – es ganz einfach noch<br />

mal wissen!<br />

Robert ergreift das Wort, als ich darum<br />

bitte, sich ein bisschen vorzustellen, damit die<br />

Leser wissen, mit wem ich da zusammensitze.<br />

Robert stammt aus Bamberg, seine erste<br />

Band hieß The Guys. Bis in die 70er tourte<br />

er mit verschiedenen Coverbands und verdiente<br />

gutes Geld, irgendwann begann dann der Ernst<br />

des Lebens und er legte für 20 Jahre die Trommelstöcke<br />

an den Haken.(Geht das?)<br />

Saurierstammtisch<br />

Für Musiker, Fans, Freunde und Neugierige<br />

in Bayreuth – Moosing<br />

10. Juni <strong>2011</strong><br />

24. Juni <strong>2011</strong><br />

Beginn 18.00 Uhr<br />

Die Rock Heroes im 7. Jahrzehnt<br />

Eric Clapton, John Mayall oder die Shortcut Blues Band<br />

Was passiert, wenn 280 Jahre Rockpower auf die Bühne gehn…<br />

Anzeigen<br />

Erst 1994, inzwischen in Bayreuth gelandet,<br />

fand er neue Kollegen und man kam darauf,<br />

dass man ein gemeinsames Hobby hatte.<br />

Bassist Charly und Bruno Hammer aus<br />

Grafenwöhr kennen sich schon seit über 30<br />

Jahren. Charly „jobbt“ immer noch als Chefarzt<br />

in der Geriatrie, Bruno tobt sich derweil<br />

schon inzwischen in vier gut beschäftigten<br />

Bands aus, bei den DOWNLOOKERS, bei BACK-<br />

BEAT (Beatles Coverband) und der KINGSIZE<br />

COMBO, einer Top 40 Truppe.<br />

(http://www.the-downlookers.de/<br />

Bruno.html)<br />

Horst „O“ Lienhardt’s Weg begann als<br />

Bassist in Bayreuth. Höhepunkt seiner Musikerlaufbahn<br />

war wohl „The Box“. Mit strahlenden<br />

Augen erzählt er von den legendären<br />

Auftritten in Horst Babl’s OLD BAILEY zusammen<br />

mit Le-Roy Herz am Schlagzeug und Jörg<br />

Evers an der Gitarre. Bluesrock vom Feinsten<br />

aus der eigenen Feder wurde gespielt und<br />

damals einmalig in Bayreuth geboten. 1500<br />

Mark, ein Wahnsinn in der damaligen Zeit, hatten<br />

sie an einem Abend im Old Bailey verdient<br />

und dann mit Freunden zusammen im Lucullus-<br />

Keller auf den Kopf gehauen, gerade mal für<br />

einen Satz Saiten und ein paar Trommelstöck<br />

reichte der Rest. Aber das war die Zeit!<br />

Jörg Evers merkte bald, dass für das, was<br />

er wollte, Bayreuth zu klein war, er ging nach<br />

München zu Amon Düül und anderen Bands<br />

und machte richtig Karriere.<br />

Bierstädter-Chefredakteur Wolf Gittel bedankte sich bei Markgrafen-Getränkemarkt-Inhaber<br />

Herrn Kuhbandner für dessen Initiative als Auslagestelle in Weidenberg und für die Unterstützung<br />

beim Rätsel im Monat März.<br />

Als Komponist schrieb er bekannte Filmmusiken<br />

(z. B. für den ersten WERNER-Film)<br />

und vertritt heute im Vorstand der GEMA die<br />

Interessen der Musikschaffenden.<br />

Horst wurde sesshaft und machte aus seiner<br />

Bassanlage ein Wohnzimmer für die junge<br />

Familie. Nur mit einer Gitarre hielt er seine<br />

musikalischen Ambitionen am Köcheln, bis er<br />

Anfang der 90er wieder eine Band formierte.<br />

Man nannte sich JUST FOR FUN und spielte in<br />

Bayreuth hauptsächlich im Podium, Roberto<br />

war mit dabei und immer wieder neue Bassisten.<br />

Ca. 10 Mal im Jahr traten sie auf.<br />

Die Sängerin, die Frau mit den schwarzen<br />

Haaren und der schwarzen Stimme verbrachte<br />

ihr Leben zunächst im Norden der Republik, im<br />

Emsland um genau zu sein, ohne Gelegenheit<br />

zum Musikmachen zu haben. Eine Ausbildung<br />

zur Krankenschwester, Familie gründen, das<br />

war’s. Um das Hobby Singen konnte sie sich<br />

erst kümmern als sie zu uns ins schöne Oberfranken<br />

kam. Erst sang sie mit einer Coverband<br />

im Fichtelgebirge bis schließlich der Kontakt zu<br />

Horst Lienhardt entstand.<br />

Seit 2008 singt sie jetzt mit den Jungs,<br />

und prägt mit ihrer Stimme den Sound wesentlich<br />

mit.<br />

Die fünf wollen spielen, wir unterhielten<br />

uns lange über die Auftrittsmöglichkeiten in der<br />

Region, sie würden auch gerne mal in Kulmbach<br />

sich vorstellen. Leider ist es sehr schwer<br />

geworden, heute eine Band noch zu verkaufen,<br />

aber das ist bei SHORTCUT kein Problem. Dass<br />

sie mit der Musik noch groß Geld verdienen<br />

würden, glaubt sowieso keiner mehr. „Aber bisserl<br />

was zur Rente dazu, wär aber scho<br />

schee!“, ist von Robert an dieser Stelle zu<br />

hören.<br />

Ich wünsch ihnen auf jeden Fall viel Erfolg<br />

und sie werden ihn sicher haben, denn die<br />

Leute merken bald, dass sie Qualität geboten<br />

kriegen. Es brodelt, wenn die Ohrwürmer, der<br />

CREAM, John Lee Hookers oder Gary Moores<br />

ertönen, ihr Publikum, mit ihnen in den 60ern<br />

und 70ern jung gewesen, kann fast jeden Titel<br />

mitsingen. Da springt der Funke schnell über<br />

und der Abend wird zum Knaller.<br />

J.H.<br />

„köstlich genießen“<br />

Auserwählte und<br />

erlesene Spezialitäten<br />

VOM FASS Bayreuth<br />

Von-Römer-Straße 10<br />

95444 Bayreuth


Seite 14<br />

<br />

111 Jahre 1. FC Nürnberg<br />

Von Roland Hermsdörfer<br />

Die erste Meistermannschaft des 1. FC Nürnberg 1920<br />

Wenn in den sechziger Jahren die Arbeitskollegin<br />

meiner Mutter am Montagmorgen mit<br />

verheulten Augen zur Arbeit erschien, war<br />

klar, der „Club“ hatte verloren. Gestern wie<br />

heute berührt dieser Fußballverein, der „Traditionsmeister“,<br />

der in den zwanziger Jahren<br />

(fünf Meisterschaften), mit Stuhlfauth, Kalb,<br />

Träg usw. so erfolgreich war wie in den Fünfzigern<br />

Real Madrid oder heute in Deutschland<br />

Bayern München, seine Anhänger. Euphorisch<br />

nach Erfolgen, tiefbetrübt nach Niederlagen<br />

und leidensfähig wenn sich urplötzlich<br />

wieder Abgründe auftun, an die man<br />

kurz vorher nicht im Traum dachte.<br />

Das Aushängeschild der Franken, der<br />

„ruhmreiche“ 1. FC Nürnberg (neun Meisterschaften,<br />

vier Pokalsiege) machte es in seiner<br />

langen Geschichte seinen Fans und sich<br />

selbst nicht immer leicht. Viele Rekorde, für<br />

die man sich nichts kaufen kann, heimste er<br />

ein. Erster Absteiger als amtierender Meister<br />

1969, als ein österreichischer „Zampano“<br />

die Weisheit „Never change a winning<br />

team“ ignorierte, aus einer Dorfkapelle ein<br />

Symphonieorchester bilden wollte und die<br />

Stützen der Meistermannschaft verkaufte.<br />

Aus diesen Zeiten stammt der Witz des höchsten<br />

deutschen Berges, dem Nürnberg, neun<br />

Jahre Aufstieg, ein Jahr Abstieg. Seit den<br />

Siebzigern geht es beim Club auf und ab.<br />

Willst du den FCN sehen, musst du die<br />

Tabelle drehen, so witzeln oftmals die gegnerischen<br />

Anhänger, vorne dran die Münchner,<br />

im Kopf noch die 3:7 Schlappe aus dem Jahr<br />

der letzten Clubmeisterschaft.<br />

Wenn man als „Clubberer“ glaubte, besseren<br />

Zeiten entgegen zu sehen, wie einst<br />

1982 im Pokalfinale in Frankfurt, als man<br />

zur Pause mit zwei sehenswerten Toren in<br />

Führung gegangen war, immerhin gegen<br />

Bayern, folgte umgehend ein Dämpfer. „Beschiss!“,<br />

schimpfte ein Herbert Heidenreich,<br />

von Bindlach über die „Altstadt“ (SpVgg<br />

Bayreuth) nach Gladbach transferiert und<br />

vom Tebe Berlin zum Club gekommen, als<br />

das Spiel mit 2:4 verloren gegangen war<br />

und der Schiedsrichter nicht wenig zu dieser<br />

Niederlage beigetragen hatte. Unverständnis<br />

allüberall, als nach der berühmten Nürnberger<br />

Spielerrevolution, Stammkräfte und nicht<br />

der Trainer entlassen, aus der Not Jugendspieler<br />

eingebaut wurden und prompt ein<br />

Höhenflug begann, der nach dem Aufstieg<br />

mit Reuter, Grahammer und Eckstein zur Teilnahme<br />

am Uefa-Cup führte. Da waren den<br />

Münchner Herren aber die jungen „Clubberer“<br />

schon zu forsch/gefährlich geworden<br />

und lockten die beiden Erstgenannten mit<br />

Millionenbeträgen in die Landeshauptstadt.<br />

Wie sich die Bayern des öfteren an Nürnberger<br />

Entdeckungen bereicherten. Gustl Starek<br />

und Johnny Hansen, Norbert Eder oder Bertram<br />

Beierlorzer landeten allesamt bei den<br />

Bayern.<br />

Welcher Club darf von sich behaupten,<br />

um bei den Rekorden zu bleiben, extra für<br />

ein Spiel ein nagelneues Stadion gebaut zu<br />

bekommen. Als der FCN in den Neunzigern<br />

den bitteren Gang in die Drittklassigkeit antreten<br />

musste, war es ein Baugigant aus<br />

Weismain, der für dieses „Jahrhundertspiel“<br />

ein wunderschönes Stadion errichten erließ.<br />

Die Rückkehr ins Oberhaus ließ nicht lange<br />

auf sich warten, und knapp zehn Jahre später<br />

folgte gar ein überraschender Erfolg mit<br />

dem vielumjubelten Pokalsieg. <strong>Der</strong> geneigte<br />

Leser dieser Zeilen wird erahnen, was folgte,<br />

zwar keine schlechte Ausbeute in den internationalen<br />

Vergleichen, aber der prompte Abstieg<br />

aus der Bundesliga.<br />

Heute steht der „Club“, der einzige Fußballclub,<br />

der sich offiziell so nennen darf, wieder<br />

im Oberhaus, legte eine im Großen und<br />

Ganzen sogar respektable Saisonleistung vor,<br />

aber was wird wohl weiter werden?<br />

111 Jahre ist er am vierten <strong>Mai</strong> geworden,<br />

der FCN, auf den Tag genau achtundfünfzig<br />

Jahre älter als der Autor dieser Zeilen. Auch<br />

er ein eingefleischter Clubfan und sicher, dass<br />

er dereinst wie alle Clubfans in den Himmel<br />

kommen wird, denn: „Die Hölle durchleben<br />

wir auf Erden schon als Clubberer“...<br />

Vor fünfundzwanzig Jahren in Hollfeld. <strong>Der</strong> „Club“ bei den Fans. Am Tisch mit Mikrofon die<br />

Rundfunklegende Günther Koch im Gespräch mit Torhüter Herbert Heider, dahinter links Stürmer Jörn<br />

Andersen. Mit am Tisch der Autor dieses Artikels.<br />

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KULMBACHER macht’s möglich:<br />

<strong>Der</strong> Club kommt in Euren Ort, auf Euren Platz!<br />

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Und so geht’s: Jeder Verein, der das Spiel gegen den<br />

Club bei sich austragen möchte, registriert sich im<br />

Internet. Dann heißt es: Möglichst viele<br />

KULMBACHER Sonderkronenkorken<br />

»165 Jahre Brautradition« sammeln.<br />

Für Euren Verein können natürlich<br />

alle Mitglieder, Freunde, Kollegen,<br />

Fans – also jeder, der seinen Verein<br />

unterstützen will, mitsammeln.<br />

Registrierung und alle weiteren Infos gibt’s unter<br />

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Ihr Inserat 4 Wochen im Internet: www.bierstaedter.de<br />

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Seite 15<br />

Das Bierstädter-Gewinnspiel mit<br />

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Edeka aktiv markt Föhn, Neuenmarkt<br />

Unser Bild zeigt das alte Försterhaus in Sorg bei<br />

Altenplos. Diesmal hat die Technik acht Fehler<br />

eingebaut, die es zu finden gilt. Zu gewinnen<br />

gibt es dafür 3 Mal je einen Gutschein im Wert<br />

von 15 Euro vom Edeka aktiv markt Föhn in<br />

Neuenmarkt.<br />

Senden Sie Ihre richtigen Lösungen bis zum<br />

12. Juni <strong>2011</strong> an unsere Adresse:<br />

<strong>Der</strong> Bierstädter<br />

Roland Hermsdörfer,<br />

Kauernburger Platz 4,<br />

95326 Kulmbach<br />

Achtung: Telefonnummer nicht vergessen, wir<br />

rufen zurück! <strong>Der</strong> Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Eine Barauszahlung der Gewinne ist<br />

nicht möglich.<br />

Gewinner je eines Gutscheines der Buchhandlung<br />

Friedrich:<br />

Christine Roß, Kulmbach<br />

Herta Jahreis, Neuenmarkt<br />

Helga Stübinger, Neuenmarkt<br />

(Die Gewinner werden telefonisch<br />

benachrichtigt.)<br />

Ab Juni: Italienische Wochen<br />

Impressum<br />

„<strong>Der</strong> Bierstädter“<br />

Die Kunst- und Kulturzeitung für Kulmbach<br />

Erscheinung monatlich in Kulmbach und Teilgebieten des Landkreises<br />

Herausgeber: Roland Hermsdörfer, Redaktion: Wolfram Gittel (v.i.S.d.P.)<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Abdruck, Kopie, Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion möglich.<br />

Für eingesandte Beiträge kann keine Abdruckgarantie gegeben werden. Eine Rücksendung ist nicht möglich.<br />

Aus Platzgründen behalten wir uns vor, Leserbriefe zu kürzen, beziehungsweise nicht abzudrucken.<br />

Kauernburger Platz 4 · 95326 Kulmbach · bierstaedter1@web.de<br />

Telefon: 0 92 21 / 6 74 95 oder 87 82 41, Fax: 0 92 21 / 87 82 48<br />

Anzeigen: Roland Hermsdörfer<br />

Für die Inhalte der Inserate sind die Auftraggeber verantwortlich.<br />

In unserem Haus gesetzte Inserate dürfen nur mit unserer Genehmigung weiterverwendet werden.<br />

Satz: www.mediengarten-eden.de, Druck: aroprint<br />

Kulmbach:<br />

Buchhandlung Friedrich,<br />

Siedlerladen (Siedlung, Mang.),<br />

Lotto-Toto Hofmann,<br />

Schreibwaren Hofmann (Siedlung),<br />

Bäckerei Mattiaske,<br />

Parfümerie Benker,<br />

Grünwehrbeck (Grünwehr),<br />

Bierstädter Auslagestellen:<br />

Grünwehrbeck (Ziegelhütten),<br />

Metzgerei Meisel (Ziegelhütten),<br />

Kreuzers Backhäusla (Hohe Flur),<br />

Stadtbücherei Kulmbach,<br />

Bäckerei Schwab (Herlas),<br />

Bäckerei Schwab (Forstlahm),<br />

Reiner WohnSinn,<br />

Szenetreff Sohle,<br />

Getränke Meister (Niederndobrach),<br />

Meisterstüberl (Niederndobrach),<br />

Hotel Dobrachtal (Niederndobrach),<br />

Galerie Ludwig,<br />

Bäckerei Dumler (Burghaig),<br />

Salon Schnipp-Schnapp (Burghaig),<br />

Gast. A. d. Weinbrücke (Seidenhof),<br />

Riegel (Melkendorf)<br />

Für bestimmte Gebiete Austräger gesucht:<br />

Tel.: 09221 - 67495<br />

Untersteinach:<br />

Lotto-Toto Rauh<br />

Stadtsteinach:<br />

Reisebüro Goller, Lotto-Toto<br />

Getränkestadl Schübel<br />

Bäckerei Groß<br />

Neuenmarkt:<br />

Edeka-aktiv-Markt,<br />

Bäck. Griessenbrock - Lotto<br />

Wirsberg:<br />

Reiterhof Wirsberg,<br />

Bäckerei Lerner<br />

Himmelkron:<br />

Frischemarkt Teupert,<br />

Conf. Esther (Lanzendorf)<br />

Neudrossenfeld:<br />

Edeka-Markt,<br />

Fränkische Dorfbäckerei,<br />

Uwes Fischhäusla (Rohr)<br />

Thurnau:<br />

Buchhandlung Häußinger,<br />

Bäckerei Vogel,<br />

Getränke Heitmann<br />

Kasendorf:<br />

Bäckerei Müller<br />

Fölschnitz:<br />

Metzgerei Wehner<br />

Trebgast:<br />

Salon Mühlbauer, Lotto u. Toto<br />

Getränkehandel Haberstumpf,<br />

Auto Bauer<br />

Guttenberg:<br />

Kiosk Bräutigam<br />

Marktleugast:<br />

Lotto-Toto Greim<br />

Marktschorgast:<br />

Lotto Toto, Hauptstraße<br />

Grafengehaig:<br />

Unner Lädla<br />

<strong>Mai</strong>nleus:<br />

Lotto u. Toto (Hauptstraße),<br />

Getränkehalle Cash,<br />

Pension <strong>Mai</strong>ntal<br />

Wernstein:<br />

Werkstatt-Galerie Friedrich<br />

Schwarzach:<br />

Oberer Wirt<br />

Presseck:<br />

Rathaus,<br />

Café Groß<br />

Katschenreuth:<br />

Getränke Rausch<br />

Altenkunstadt:<br />

Reiseland im BAUR<br />

Burgkunstadt:<br />

Reisebüro Schaffranek<br />

Weismain:<br />

Kond. Besold<br />

Kronach:<br />

ReiseCenter am Marienplatz<br />

Lindau:<br />

Bäckerei Schwab<br />

Helmbrechts:<br />

Stoffwerk,<br />

Bindlach:<br />

Haarstudio Schmeißer,<br />

Emtmannsberg:<br />

Rollo Raab<br />

Pegnitz:<br />

Rollo Raab-Ärztehaus<br />

Weidenberg:<br />

Markgrafen-Getränke<br />

Bayreuth:<br />

Metzgerei Weiss, Maxstraße,<br />

Fränk. Dorfbäckerei alle Filialen,<br />

Gastst. Mann´sbräu,<br />

Café Händel,<br />

Bäck. Griessenbrock alle Filialen<br />

Fahrradscheune<br />

Heinersreuth:<br />

Rest. Kastaniengarten<br />

Eckersdorf:<br />

Metzgerei Weiss-REWE<br />

Schönfeld:<br />

Gast. Schönfelder Hof<br />

Streitau:<br />

Zeitschriften Sonja Goller<br />

Bad Berneck:<br />

Café Rheingold<br />

Altenplos:<br />

Bäck. Griessenbrock<br />

Verteilung an private Haushalte im Stadtgebiet<br />

Kulmbachs sowie Teilverteilung über<br />

Fa. Haberstumpf im Südosten des<br />

Landkreises.


Anzeigensonderseite<br />

ALTE MASCHINEN AUF DEM HOFFEST<br />

Von Wolfram Gittel<br />

Vordergeiersberg/Fleckl – <strong>Der</strong> 19. Juni <strong>2011</strong><br />

ist ein Termin, den sich alle, die ein Faible für<br />

alte Motoren und Maschinen haben, dick in<br />

ihrem Kalender anstreichen sollten. Denn an<br />

diesem Tag steigt bei Brennholz-Bauer in Vordergeiersberg<br />

(bei Fleckl im Fichtelgebirge)<br />

von 10 bis 17 Uhr das Hoffest. Bauer präsentiert<br />

an diesem Tag 50 stationäre Motoren<br />

und Maschinen aus der Zeit von 1895<br />

bis 1950. Damit besteht die Gelegenheit,<br />

einer wichtigen Epoche der technischen Entwicklung<br />

gegenüberzutreten.<br />

Stationäre Motoren waren erforderlich in<br />

einer Zeit, als noch nicht überall elektrischer<br />

Strom zur Verfügung stand. Um Maschinen<br />

wie Sägen, Schleifsteine u. ä. betreiben zu<br />

können, wurden sie über Riemen (Transmissionen)<br />

mit den Motoren verbunden. Damit konnte<br />

überall Maschinenkraft eingesetzt werden.<br />

Wie rasch sich diese durchsetzte zeigt das<br />

spektakulärste Objekt der Ausstellung: der<br />

Glühkopfmotor aus dem Jahr 1895. Offensichtlich<br />

handelt es sich bei ihm um einen Prototypen.<br />

Denn es ist kein zweites Exemplar<br />

dieses Typs bekannt. Vermutlich wurde er in<br />

Rumänien gebaut. Zu sehen sind auch Eigenbauten<br />

aus der DDR. An alten Maschinen werden<br />

u. a. ein Holzspalter, eine Schrotmühle,<br />

ein Schleifstein mit 1,5 m Durchmesser, selbstfahrende<br />

Brennholzsägen, Wasserpumpen und<br />

ein mobiles Sägewerk von 1950 gezeigt.<br />

Für das leibliche Wohl gibt es ein<br />

Frühstück mit Weißwürsten, eine Gulaschkanone<br />

sowie Kaffee, Kuchen und als Geheimtipp:<br />

Küchla. Die Firma Holzbau aus Bad<br />

Berneck baut ein Naturstamm-Blockhaus.<br />

Edeka aktiv markt in Neuenmarkt<br />

Allergien – Bei uns sind Sie<br />

gut aufgehoben<br />

Weizen-Allergie<br />

Unter einer Weizenallergie versteht man<br />

die Unverträglichkeit bzw. Überempfindlichkeit<br />

gegenüber Getreideeiweißen. Die<br />

Stoffe, die allergische Reaktionen im Körper<br />

hervorrufen, entstehen bei der Verdauung<br />

der Getreideprodukte im Dünndarm.<br />

Die Auslöser der Allergie, so genannte Allergene,<br />

sitzen bei allen Getreidesorten meist<br />

direkt unter der Schale des Korns. Wenn<br />

die Körner zur Verarbeitung geschält werden,<br />

dann geht somit bereits eine große<br />

Menge der Allergene verloren. Dennoch ist<br />

es bei einer Weizenallergie immer die beste<br />

Lösung, ganz auf den allergieauslösenden<br />

Inhaltsstoff zu verzichten.<br />

Laktoseintoleranz, auch:<br />

Milchzuckerunverträglichkeit genannt<br />

Bei der Laktoseintoleranz handelt es sich<br />

um eine Überempfindlichkeit des Körpers.<br />

Menschen, die unter dieser Allergie leiden,<br />

können Milchzucker, der über die Nahrung<br />

aufgenommen wird, nicht verdauen.<br />

Die Laktoseintoleranz zählt zu den bekanntesten<br />

Nahrungsmittelunverträglichkeiten.<br />

Laktoseintoleranz entsteht in Folge von<br />

fehlender oder unzureichender Produktion<br />

des Verdauungsenzyms Laktase - weltweit<br />

ist ein Großteil der Bevölkerung (ca. 90%)<br />

betroffen, in Deutschland leiden 15-20%<br />

unter dieser Unverträglichkeit.<br />

Unser passendes Sortiment<br />

für Sie<br />

Brotzeiter-Brot<br />

Unser Brotzeiter-Brot wird aus 100% fein<br />

vermahlenem Roggenmehl hergestellt und<br />

wird extra lang gebacken. Hervorragend<br />

geeignet zur fränkischen Brotzeit.<br />

Dinkelvollkornbrot und Dinkelbrötchen<br />

Weizenallergiker können sich darauf verlassen,<br />

dass nur Dinkelmehl verwendet<br />

wird. Verfeinert wird dieses Brot durch die<br />

Zugabe von frisch gegarten Speisekartoffeln.<br />

Damit das Brot noch länger frisch<br />

bleibt! Auch unsere Dinkelbrötchen werden<br />

aus 100% Dinkel gebacken.<br />

Außerdem haben wir noch eine Auswahl<br />

von süßen Backwaren, wie Berliner Krapfen,<br />

Apfelküchle, Donut, Linzer Törtchen,<br />

Dreiaugen, <strong>Mai</strong>länder Hörnchen, Kakaozunge<br />

oder aber auch verschiedene Kuchen<br />

wie Apfelkuchen oder Erdbeerkuchen, bei<br />

denen bewusst auf Milchzucker bzw.<br />

Vollmilch verzichtet wird.<br />

Lassen Sie sich von unserem Verkaufsteam<br />

beraten. Wir sind für Sie da.<br />

Ebenso erkennen Sie bereits heute schon<br />

am Preisschild, welche Allergene im einzelnen<br />

Produkt enthalten sind.<br />

Kaiserbrötchen<br />

Bei unseren Kaiserbrötchen, mit Mohn oder<br />

Sesam haben wir es jetzt endlich<br />

geschafft, auf ein Emulgator-Backmittel zu<br />

verzichten, ohne aber an der Qualität, am<br />

Volumen oder dem Geschmack Abstriche<br />

zu machen.<br />

Wir sind sehr froh, endlich kein Brötchenbackmittel<br />

mehr verwenden zu müssen,<br />

das chemisch-synthetische Emulgatoren<br />

enthält.<br />

Probieren und testen Sie selbst.<br />

Edeka Märkte werden von selbstständigen Marktleitern aus der<br />

Region geführt,die stets in der Lage sein müssen Gespür für die<br />

Bedürfnisse und Wünsche ihrer Kunden in das Tagesgeschäft einzubringen.<br />

Nicht umsonst wurde Edeka in einer Studie im Auftrag<br />

von n-tv zum Unternehmen mit dem besten Service gewählt.<br />

Bundesweit wurden dazu 15 verschiedene Einzelhandelsunternehmen<br />

mit Vollsortiment,Discounter und SB- Märkte bei 150 anonymen<br />

Kaufbesuchen unter die Lupe genommen. Je zehn eines<br />

Unternehmens in unterschiedlichen Städten wurden hinsichtlich<br />

des Angebotes,der Kompetenz und Freundlichkeit der Mitarbeiter<br />

getestet,aber auch hinsichtlich ihrer Struktur gewählt Ergebnis:<br />

<strong>Der</strong> mittelständisch geprägte Edeka-Verbund bietet den besten<br />

Service. Die Mitarbeiter(-innen) zeigten sich auf Wunsch flink präsent<br />

und besonders hilfsbereit,gingen individuell auf die Kundenwünsche ein und nahmen sich ausgiebig<br />

Zeit zu kompetenter Beratung. Darüber hinaus gewann Edeka auch durch das kundenfreundlich<br />

konzipierte Umfeld der Standorte (Zufahrten,Parkplätze).<br />

Seit 2003 leitet Thomas Föhn seinen aktiv markt in Neuenmarkt mit fünfundzwanzig Angestellten<br />

und Auszubildenden,darunter der bundesweit Zweitplazierten „Mega Azubi“ Laura-Sophie Masurat.<br />

Wichtig für ihn ist auch ein umfassendes Angebot von Waren aus der unmittelbaren Region (25 km<br />

Umkreis),wie zum Beispiel Kartoffeln aus Schödlas oder Dosenwurstwaren aus Gössenreuth.<br />

Besonderes Augenmerk legt Thomas Föhn auf die Förderung verschiedener Projekte,die das tägliche<br />

Leben im aktiv markt begleiten. Die Edeka-Kindergartenaktion „Aus Liebe zum Nachwuchs“<br />

gehört zu den beliebtesten Events von Frau Moja und der Crew.<br />

Die ebenfalls im Markt tätige Ernährungsberaterin Tanja Hietsch<br />

ergänzt das Team bei Fragen bezüglich einer ausgewogenen<br />

Ernährung.<br />

Anhand einer ausgeklügelten Lebensmittelpyramide wird das<br />

Verhältnis des täglichen Bedarfs zueinander bewertet und erklärt.

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