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3. Jahrgang 25. <strong>Mai</strong> <strong>2011</strong><br />
Kunst, Kultur und mehr – immer monatlich<br />
Kulmbach<br />
CVG<br />
Verabschiedung<br />
des G9<br />
Kulmbach<br />
150 Jahre<br />
ATS Turn-Abteilung<br />
Himmelkron<br />
Pfarrbibliothek<br />
Bayreuth<br />
280 Jahre<br />
Rockpower<br />
und vieles mehr!<br />
Wandmalerei im ehem. Jazzkeller<br />
(Schwanenbräu)<br />
Foto: Mark Hermsdörfer
Seite 2<br />
<br />
<strong>Der</strong> HEROLD tut kund<br />
Kolumne von Hans-Dieter Herold<br />
FOTOAUSSTELLUNG „ANSICHTEN“<br />
IM DSCHUNGELPARADIES<br />
Anzeigen<br />
Älter werden – das wünscht man sich eigentlich<br />
nur als Kind und Jugendlicher. Spätestens<br />
wenn man auf die Sechzig zumarschiert lässt<br />
die Stärke des Wunsches entschieden nach.<br />
Man beschäftigt sich intensiver nicht nur mit<br />
dem Älterwerden, sondern mit der Problematik<br />
des Altwerdens.<br />
Ich erinnere mich noch genau, als ich<br />
1961 als frischgebackener Gymnasiast zum<br />
ersten Mal die „heiligen Hallen“ des Markgraf-Georg-Friedrich-Gymnasiums<br />
betrat: die<br />
Lehrer waren (bevor man in die Flegeljahre<br />
kam) unanzweifelbare Respektspersonen, sie<br />
wurden auch mit Herr oder Frau Professor<br />
angesprochen. Aber auch die Abiturienten,<br />
die damaligen Neuntklässler, waren für uns<br />
meist schon respektable Herren und als wohlerzogener<br />
Bub war das Siezen angesagt.<br />
Älter werden war Ziel, alt sein war weit<br />
weg und überhaupt kein Problem.<br />
Während unseres Studiums in München<br />
beobachteten meine Frau und ich gerne<br />
Menschen in Alltagssituationen. Es war hochinteressant<br />
z. B. am Marienplatz zu sitzen<br />
und die meist vorbeieilenden Leute zu studieren.<br />
Mich begeisterte auch das Studium der<br />
Menschen auf den Rolltreppen der Kaufhäuser.<br />
Immer wieder machte ich folgende Beobachtung.<br />
Eine rüstige ältere Dame erreicht<br />
die nächste Etage. Selbstbewusst tritt sie von<br />
der Rolltreppe auf den festen Grund. Ihr Blick<br />
schweift über die Auslagen, insbesondere<br />
über die diversen Wühltische mit den vermutlich<br />
verlockenden Angeboten. Sie steuert<br />
zielsicher die erste Oase der Kaufwonne an<br />
und scheint die Welt zu vergessen. Doch da<br />
tut sich noch etwas. Zirka drei Meter hinter<br />
ihr taucht ein älterer Herr auf. Er wirkt wie<br />
verlassen, fast verstört. Die Rolltreppe fordert<br />
ihn offensichtlich. Er konzentriert sich intensivst<br />
auf den entscheidenden Schritt von der<br />
Treppe auf die sichere Plattform. Ängstlich<br />
hebt er den Fuß und schafft den Übertritt mit<br />
einem leichten Schwanken. Erleichterung ist<br />
spürbar, doch sofort wieder ein Anflug von<br />
Irritiertheit. Er sucht. Mir wird klar, er sucht<br />
seine Frau und das kann nur die Dame vor<br />
ihm gewesen sein. Diese hat die ersten<br />
Angebote gesichtet, offenbar mit eher unbefriedigendem<br />
Ergebnis. Er hat sie entdeckt<br />
und tippelt hinter ihr her. Sie scheint sich seiner<br />
zu erinnern, wendet unwirsch den Kopf<br />
in seine Richtung und knurrt so etwas wie<br />
„Schorsch, wo bleibst denn?“ Trotz des<br />
Anpfiffs ist er zufrieden und beruhigt, weicht<br />
nicht mehr von ihrer Seite, wohl bis zur nächsten<br />
Rolltreppenfahrt. Kein Zweifel: Die Frau<br />
bestimmt souverän das Tagesgeschehen.<br />
Wäre dieses Erlebnis ein Einzelfall gewesen,<br />
hätte ich es schmunzelnd abgehakt.<br />
Doch ich konnte die Szene immer wieder<br />
beobachten und kam ins Grübeln. Ist das das<br />
Schicksal der älteren Männer? Kommt das<br />
auch auf mich zu? Werde auch ich einst unsicher,<br />
ängstlich, fast hilflos hinter meiner Frau<br />
herdackeln, mich an sie klammern? Wir haben<br />
diese Erlebnisse diskutiert und damals<br />
im vollen Saft unserer Jugend oft scherzend<br />
die Szene zuhause nachgespielt. Das Bild<br />
hat sich fest eingeprägt.<br />
Frauen scheinen im Alter wohl aktiver zu<br />
sein als ihre gleichaltrigen oder älteren Männer.<br />
Irgendwie neigen die Männer dazu, den<br />
Frauen die Initiative zu überlassen. Manchmal<br />
geschieht dies auf kuriose, witzige Weise.<br />
Mein Schwiegervater zum Beispiel, der<br />
Dautes Erich, ein eingefleischter Petz(manns)-<br />
berger, hatte seine eigene Philosophie. In<br />
einem Gespräch mit seinem jüngeren<br />
Freund, dem Meisels Siechä, wurde auch das<br />
Rentnerdasein beleuchtet. Gefragt, was er<br />
denn den ganzen Tag so treibe, antwortete<br />
er nach kurzem Nachdenken ziemlich zügig:<br />
„Des iss eigendlich ka Problem, ich bin jedzd<br />
im Desdo-Club“. „Ja wos is denn des, den<br />
Club kenn ich gor ned?“, fragte der Siechä.<br />
„Ganz einfoch“, erläuterte der Dautes Erich:<br />
„Mei Marianne socht: „Erich jedzd maxda<br />
erschd desdo, dann desdo und dann hossda<br />
a nuch Zeid fier desdo!“ Grinsend lehnte sich<br />
mein Schwiegervater zurück und bemerkte<br />
abschließend: „Des wärd dir mit deiner Moniga<br />
a nuch su geh.“<br />
Ich wünsche allen Mitgliedern des Desdo-<br />
Clubs eine aktive und ereignisreiche Zeit.<br />
Ein Newcomer, auch wenn er ein alter Hase<br />
ist, stellt im Juni im Dschungelparadies<br />
(Schmetterlingspark) in Neuenmarkt aus:<br />
Wolfram Gittel.<br />
Gittel, Jahrgang 1952, verheiratet, erhielt<br />
als Sechsjähriger seine erste Fotokamera<br />
geschenkt. Sein Großvater, der Oberstadtschulrat<br />
Max Hundt, ein versierter Hobby-Fotograf,<br />
vermittelte ihm die Grundbegriffe<br />
des Bildaufbaues.<br />
Viele Jahre blieb die Fotografie ein schönes<br />
Hobby. Von 1982 bis 1992 arbeitete<br />
Gittel als Bildjournalist. In diese Zeit fiel die<br />
erste und sehr erfolgreiche Foto-Ausstellung,<br />
die Gittel im Malergarten bei Trebgast veranstaltete.<br />
Kinkavel Fotoart Ausstellung in <strong>Mai</strong>nleus<br />
Von Roland Hermsdörfer<br />
<strong>Mai</strong>nleus – Seit 1995 fotografiert Christian<br />
Breuer professionell. Hauptsächlich entstehen<br />
seine Bildserien während ausgiebiger<br />
Reisen durch Afrika, Südamerika und Asien.<br />
Breuer schafft mit seinen Werken die Szenerie<br />
des Augenblickes der auserwählten Landschaften,<br />
deren Exotik oder Ursprünglichkeit,<br />
für den Betrachter festzuhalten. Taiwan oder<br />
auch Patagonien waren bereits Schwerpunktthemen<br />
seines Schaffens. Hierbei stehen die<br />
Ästhetik und Formvollendung immer im Vordergrund,<br />
keineswegs die plumpe Darstellung.<br />
Im Gegenteil nimmt sich der Fotokünstler<br />
heraus, Lichtstimmungen und Landschaften<br />
computergesteuert zu bearbeiten, teilweise<br />
fast zu verfremden, ohne jedoch den<br />
Kern der Aussage eines Bildes zu verlieren.<br />
Durch die Verfremdungen sprechen die<br />
Bilder nun auch diejenigen Kunstinteressierten<br />
an, die für Fotoserien bislang kein Interesse<br />
finden konnten, Bei längerem Betrachten<br />
erscheinen die Arbeiten nämlich erst als<br />
tatsächliche Fotografien.<br />
Mit <strong>Mai</strong>nleus, durch den hiesigen Fotoclub<br />
längst weit bekannt, hat sich Breuer<br />
einen idealen Standort für seine Ausstellung<br />
im, für ihn, nordöstlichen Bayern ausgesucht<br />
Christian Breuer, der für seine „Firma<br />
Kinkavel Fotoart“ selbst unterwegs ist, wurde<br />
1967 in der Landeshauptstadt München<br />
geboren, arbeitete unter anderem auch als<br />
professioneller Senior Stylist bei Arnoldy &<br />
Traub, sowie bei „Le Coup“ in München. Seit<br />
2010 lässt er seine Kreativität, weiterhin<br />
auch für zahlreiche prominente Kunden, bei<br />
Schlotterbeck in den Maximilianhöfen sprühen.<br />
Ob Michaela May oder Naomi Champell,<br />
Anna Netrenko oder Shirley Bassey, die<br />
Liste der begeisterten Kunden ist lang. Die<br />
Ausstellung ist noch etwa anderthalb Monate<br />
in der <strong>Mai</strong>ntal Pension zu besuchen.<br />
Eine größere Schaffenspause folgte, die<br />
2006 mit den ersten Fotostrecken zu einem<br />
geplanten Bild-Textband mit Kreationen der<br />
Modeschöpferin Edina Thern beendet wurde.<br />
Seit 2010 arbeitet Gittel in seiner Eigenschaft<br />
als Chefredakteur der Kulturzeitung<br />
„<strong>Der</strong> Bierstädter“ wieder als Bildjournalist.<br />
Gittel über Gittel: Malerei dauert mir zu<br />
lange. Ich male mit Licht. Daher versuche<br />
ich, in meinen Fotografien einen klassischen<br />
Bildaufbau genauso zu verwirklichen wie den<br />
Einsatz grafischer Strukturen, die Fotos auch<br />
ganz dominieren können.<br />
Dr. Matthias Liebel, Kunsthistoriker in<br />
Bamberg: Die Aufnahmen wirken auf mich<br />
sehr „stylisch“ (was für ein schreckliches<br />
Wort) und, bei aller Inszenierung der figürlichen<br />
Szenen, sehr elegant. Starke Ausrichtung<br />
an der Werbeästhetik. Interessant. Hat<br />
mich ein wenig an den Stuttgarter Fotografen<br />
Claus Rudolph erinnert, mit dem ich vor<br />
Jahren einmal zu tun hatte.<br />
Die Vernissage findet am Freitag, 17. Juni um<br />
18 Uhr statt. Die Ausstellung ist von Dienstag<br />
bis Sonntag von 9.30 bis 17.30 Uhr geöffnet.<br />
Sie läuft bis zum 31. Juli <strong>2011</strong>.<br />
Anzeigen<br />
Inh. Jürgen Bredemeyer<br />
Am Holzmarkt 13<br />
95326 Kulmbach<br />
Tel. 09221/3222<br />
27. <strong>Mai</strong> <strong>2011</strong> Beginn 19.00 Uhr<br />
LIVE Im Bockela<br />
„Blues Ich!“<br />
<strong>Der</strong> Sänger, der eine Gitarre halten kann: LeRoy<br />
(Vorstellung der neuen CD!)<br />
Seit Jahrzehnten erstmals wieder in Kulmbach „live“ zu erleben,<br />
gehört der ehemalige Schlagzeuger und Vollblutmusiker zu den<br />
wichtigsten Personen, nicht nur der oberfränkischen Musikszene.<br />
Kulmbach, Donnersreuther Weg 1<br />
Anmeldung und Unterricht: Di. ab 18.00 Uhr<br />
NEU: Unterricht auch Samtag von 10.00 – 13.00 Uhr<br />
Komm doch zu einer unverbindlichen Schnupperstunde Theorie<br />
oder zu einem unverbindlichen Informationsgespräch vorbei.<br />
<strong>Der</strong> Weg zu uns lohnt sich!!!<br />
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Bei Anmeldung Motorradhelm gratis!!!<br />
Info: 09221/6078145 0der 0151/43118820<br />
Für bestimmte Gebiete<br />
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Tel.: 09221 - 67495
Anzeigensonderseite<br />
<strong>Der</strong> Kulmbacher Open Air Sommer <strong>2011</strong><br />
Open Air im Grünzug<br />
„Nichts Los!“, oder „immer dasselbe“, von<br />
wegen, die „tote Zeit“ bis zum Altstadtfest<br />
überbrückt das Kulmbacher Open Air im<br />
Grünzug (endlich kam mal jemand auf diese<br />
Idee!). Es darf gerockt, gerollt, gelacht und<br />
geschauspielert werden.<br />
Den Anfang bilden am 01. Juni die<br />
„Silhouettes“, die kürzlich fünfundvierzig<br />
Jahre alt gewordene und noch immer so frische<br />
Band wie in den Sechzigern (der Bierstädter<br />
berichtete mehrfach) begeistert mehr<br />
denn je die Fans von einst und jetzt.<br />
Das Erfolgsstück „Triumph der Liebe“<br />
(04. Juni) von Uwe Hoppe“ für die letztjährige<br />
Spielzeit in Sanspareil den „Buschklopfern“<br />
sozusagen auf den Leib umgeschrieben<br />
und – arrangiert, sollte für Freunde opulenter<br />
Kostüme und spritziger Einfälle ein<br />
absolutes „Muss“ sein.<br />
Wer sich an diesem Abend noch nicht<br />
genug amüsiert hat, der Wahnwitz himself,<br />
Die seit vielen Jahren aus dem bajuwarischen<br />
Funk und Fernsehen bekannten kabarettistischen<br />
Gstanzl-Jodlerinnen aus Roding<br />
„D’Raith-Schwestern & da Blaimer“ werden<br />
sicher auch in Kulmbach ihren „heißen Draht“<br />
zum Publikum finden. <strong>Der</strong> Nürnberger<br />
„Alexander Göttlicher“ (Weltrekordhalter im<br />
Dauermusizieren: 238 Lieder in 847<br />
Minuten) und diesjähriger Teilnehmer bei<br />
„Franken Helau“ sowie der „Weiherer“, ein<br />
eher sozialhumorkritischer Liedermacher, der<br />
zwischen zwei Auftritten im Münchner<br />
Schlachthof die hiesigen Folkfans begeistern<br />
will, ergänzen das Programm vom 11. Juni.<br />
Die Kulmbacher Theaterinstitution „<strong>Der</strong><br />
Schauhaufen“ mit Rüdi Baumann wird am<br />
16. Juni unweigerlich beweisen: „König<br />
Fimmel will fliegen“. Wer den Schauhaufen<br />
kennt, ahnt was da auf ihn zugeflogen<br />
kommt. Neu und mit Spannung erwartet werden<br />
hier allerdings die schauspielerisch-akrobatischen<br />
Einlagen sein.<br />
Drei Alben stehen bislang zu Buche. „The<br />
Cash“, aus der Gegend von Neu-Ulm, begeistern<br />
in Süddeutschland mit ihren Rock’n’Rollund<br />
Popcover Jung und Junggebliebene gleichermaßen.<br />
Die Mischung macht’s: The Cash<br />
verbinden eine rasante professionelle Show<br />
mit gekonnt gespielten Instrumenten, tollen<br />
Gesangsleistungen sowie einem riesigen Spaßfaktor.<br />
Also, 18. Juni: „Let’s Rock – Let’s Roll“.<br />
Mit dem Stück (nicht nur) für Kinder,<br />
aber auch an die haben die Veranstalter<br />
gedacht, „Lilly und die Erbse“ , gespielt vom<br />
Ensemble der „Buschklopfer“, von Carolin<br />
Jelden, die seit fast zehn Jahren als freie<br />
Theaterautorin tätig zeigt, endet am 26. Juni<br />
ein Monat unterschiedlicher, abwechslungsreicher<br />
Veranstaltungen. Bleibt zu hoffen,<br />
dass Akteure, Zuschauer und auch die Veranstalter<br />
vom Wettergott verwöhnt werden<br />
und diese Kulturreihe einen festen Platz im<br />
Jahresprogramm der Stadt Kulmbach finden<br />
darf.<br />
R.H.<br />
„Das Eich“ präsentiert bei seinem Heimspiel<br />
am 11. 6. sein lachtränenreiches Programm.<br />
Da das Zwerchfell trainiert werden will folgen<br />
an diesem Abend noch weitere Highlights.<br />
Ihr Inserat 4 Wochen im Internet:<br />
www.bierstaedter.de<br />
Für bestimmte Gebiete Austräger gesucht:<br />
Tel.: 09221 - 67495
Seite 4<br />
<br />
VOM ABZEICHEN ZUM SAMMLEROBJEKT<br />
Von Wolfram Gittel<br />
Zinn ist ein weiches Material, das bei 232<br />
Grad Celsius schmilzt. Dadurch ist es sehr<br />
leicht zu handhaben. Kein Wunder, dass daraus<br />
schon sehr bald Teller und Trinkgefäße<br />
gefertigt wurden. Die ältesten erhaltenen<br />
Gegenstände aus Zinn sind etwa 2000 Jahre<br />
alt. Rasch fand es auch Eingang in den Pilgerbetrieb<br />
des Mittelalters. Mit ihm konnte<br />
man sehr leicht Pilgerabzeichen in großer<br />
Zahl herstellen. Zinn in Formen gegossen ergab<br />
Figuren von Heiligen und von Tieren.<br />
Es war vermutlich der Spieltrieb von<br />
Kindern, der letztlich die Zinnfigur zu dem<br />
machte, was sie heute ist. Denn mit den flachen<br />
Figuren konnte man trefflich spielen.<br />
Aus dem Jahre 1578 stammt die erste<br />
Erwähnung, dass Zinngießern erlaubt wurde,<br />
Kinderspielzeug herzustellen.<br />
Es waren allerdings zunächst die<br />
Sprösslinge des Adels, die in den Genuss dieser<br />
neuen Möglichkeiten kamen. Da vornehmlich<br />
Einzelstücke erstellt wurden, waren<br />
diese entsprechend teuer. Im 18. Jahrhundert<br />
setzte die Großproduktion von Zinnfiguren<br />
in sog. Offizinen ein. Schlicht gravierte<br />
Formen brachten steif wirkende Figuren<br />
hievor. Doch war das unerheblich. Wichtiger<br />
als Detailgenauigkeit war die Aktualität.<br />
Figuren für aktuelle politische Ereignisse herausgebracht,<br />
sicherten den Herstellern gute<br />
Geschäfte. So konnte es nicht ausbleiben,<br />
dass die Zinnfigur in der Zeit der napoleonischen<br />
Kriege einen wahren Boom erlebte.<br />
Man konnte mit den kleinen Soldaten zu<br />
Hause die Schlachten nachstellen.<br />
Zu den militärischen Motiven gesellten<br />
sich immer mehr auch zivile Figuren und Figurengruppen.<br />
So entstanden neben Weihnachtskrippen<br />
auch Miniaturbauernhöfe,<br />
oder verschiedene Alltagsszenerien. Die Zinnfigur<br />
erzählte immer mehr über das Leben<br />
überall auf der Welt.<br />
Einen wesentlichen Schritt auf dem Weg<br />
zur heutigen Zinnfigur machte um 1848 die<br />
Firma Heinrichsen aus Nürnberg. Sie produzierte<br />
ihre Zinnfiguren in einer Höhe von<br />
3 Zentimetern und grundsätzlich als Flachfigur.<br />
Denn neben den heute am weitest verbreiteten<br />
Flachfiguren gab es auch stets die<br />
Vollfiguren, die aber mit Abstand mehr Zinn<br />
verbrauchten und daher auch wesentlich<br />
kostspieliger waren. Verpackt waren die<br />
Normfiguren in Spanschachteln und wurden<br />
nach Gewicht verkauft. <strong>Der</strong> Inhalt der<br />
Schachteln wurde von den Firmen vorgegeben.<br />
Es waren also quasi „Wundertüten“.<br />
Keiner hat so genau gewusst, was da eigentlich<br />
drin war.<br />
Diese „Nürnberger Größe“ wurde 1924<br />
als internationale Norm anerkannt. In diesem<br />
Jahr wurde auch der Deutsche Zinnfigurensammlerbund<br />
„Klio“ gegründet. Denn seit<br />
Beginn des 20 Jahrhunderts rückte die kleine<br />
Figur immer mehr in das Interesse von<br />
Sammlern. Dies führte dazu, dass Detailgenauigkeit<br />
eine immer größere Rolle spielte.<br />
So muss bei Uniformen jeder Knopf an der<br />
richtigen Stelle sein. Jede Falte eines Kleides<br />
muss so fallen wie es der Realität entspricht.<br />
Das gilt in gleicher Weise für die Bemalung.<br />
Waren ursprünglich die Fabrik-Figuren sehr<br />
einfach coloriert, genügte das den Sammlern<br />
bald nicht mehr. Auch hier muss alles dem<br />
historischen Vorbild getreu sein. So wurden<br />
die kleinen Figuren zu Kostbarkeiten, die sich<br />
in jedem Wohnzimmerschrank gut machen.<br />
So klein eine Zinnfigur auch sein mag, so viel<br />
Kunstfertigkeit steckt darin. Vor der Figur<br />
steht der Entwurf. Er ist bereits ausschlaggebend<br />
für die Qualität des Endproduktes. Je<br />
feiner er gestaltet ist, desto hochwertiger<br />
wird die Figur. Die Zeichnung zeigt die Figur<br />
einmal von der Vorderseite und einmal von<br />
der Rückseite. Dann ist tage-, oft wochenlange<br />
Präzisionsarbeit angesagt. Die Form wird<br />
aus einem Schieferblock mittels Sticheln herausgearbeitet.<br />
Ein Block zeigt wieder die<br />
Vorderseite, der andere die Rückseite. Diese<br />
müssen so gestaltet sein, dass die Gravuren<br />
exakt aufeinander passen. Da das einfließende<br />
Zinn die vorhandene Luft vertreibt, werden,<br />
später leicht entfernbare, Gieß- und<br />
Ihre besondere Wirkung entfalten sie<br />
aber in „Dioramen“, kleinen Kulissen also, in<br />
den Szenen nachgebaut werden. Dioramen<br />
können die Größe einer kleinen Schachtel<br />
besitzen, oder, wie im Zinnfigurenmuseum<br />
auf der Plassenburg, bis 20 Quadratmeter<br />
Fläche einnehmen.<br />
EINE ZINNFIGUR ENTSTEHT<br />
Luftkanäle eingearbeitet. Sodann wird die<br />
Form zusammengesetzt. In einem Ofen wird<br />
das Zinn verflüssigt und mittels einer Kelle in<br />
die Form gegossen. Ist das Material erkaltet<br />
wird die Form, die Spannung steigt: „Wie<br />
wird das Resultat aussehen?“, auseinander<br />
genommen. Nachdem die Guss-Reste sorgfältig<br />
entfernt sind, kann die Figur bemalt werden.<br />
Nach der Grundierung folgt der eigentliche<br />
Farbauftrag, exakt und ebenfalls zeitintensiv,<br />
nach dem etwaigen Vorbild.<br />
Wie viel Arbeit in einem Diorama stecken<br />
kann, zeigt das größte Diorama auf der<br />
Plassenburg, mit mehr als 19 000 Figuren,<br />
alle auf die beschriebene Weise entstanden.<br />
WOG<br />
Im Gegensatz zu ihrer mittelalterlichen Vorgängerin,<br />
die der hl. Elisabeth und dem Leib<br />
Christi geweiht war, ist die Heilige Dreifaltigkeit<br />
der Patron der gegenwärtigen Schlosskirche.<br />
Nach der Zerstörung der Plassenburg im<br />
Bundesständischen Krieg erstand auch das<br />
Gotteshaus unter dem Markgrafen Georg<br />
Friedrich zu Brandenburg (* 1539 † 1603)<br />
wieder aus der Asche. Bald nach Baubeginn<br />
hatte Herzog Christoph von Württemberg<br />
1563 seinem Schwager Georg Friedrich den<br />
Baumeister Alberlin Tretsch, der damals den<br />
Bau des Alten Schlosses in Stuttgart leitete,<br />
nach Kulmbach geschickt. Dieser sollte die<br />
Baufortschritte auf der Plassenburg begutachten<br />
und nahm Einfluss auf die Planung der<br />
Kulmbachs STARKe Geschichte<br />
Ein Besuch in der Schlosskirche auf der Plassenburg<br />
Schlosskirche, die ebenso wie ihr Stuttgarter<br />
Vorbild, als Querhauskirche gebaut wurde.<br />
Das Raumkonzept mittelalterlicher Kirchen<br />
sah als Standort der Kanzel – also den<br />
Ort, wo Gottes Wort verkündet wurde – einen<br />
Wandabschnitt in der Mitte des Langhauses<br />
vor. Die evangelische Lehre und Liturgie stellt<br />
das Wort Gottes in den Mittelpunkt des<br />
Gottesdienstes. Deshalb wurde beim Konzept<br />
der Querhauskirche, das sich in der Kirche im<br />
Alten Schloss in Stuttgart zum ersten Mal<br />
angewendet findet, der Altar in unmittelbarer<br />
Nähe des traditionellen Kanzelstandortes aufgestellt.<br />
In Stuttgart wurde der Altar in einen<br />
an der Breitseite des Langhauses angebauten<br />
Chor gestellt. Auf der Plassenburg war dies<br />
aufgrund des Bauplatzes nicht möglich, weswegen<br />
der Altar ursprünglich an der Ostwand<br />
unter den Fenstern aufgestellt war.<br />
Spätestens 1569 war die Kirche im Rohbau<br />
fertig gestellt. 1574/75 ließ Markgraf<br />
Georg Friedrich den Kirchenraum noch einwölben.<br />
Es war ein großer, schlichter und<br />
saalartiger Kirchenraum mit einer einfachen,<br />
hohen und unbemalten Holzempore entstanden.<br />
<strong>Der</strong> an der Ostseite aufgestellte Altar<br />
sollte nach dem Willen des Fürsten aus<br />
einem großen Tafelbild bestehen, auf dem er<br />
zu Füßen eines Kruzifixes sich selbst und seinen<br />
Vater, Markgraf Georg den Frommen<br />
(* 1484 † 1543), kniend, in schwarzen<br />
Mänteln und mit zum Gebet erhobenen Händen<br />
dargestellt haben wollte.<br />
Einen ersten großen Umbau gab es<br />
schon rund 50 Jahre später unter dem Markgrafen<br />
Christian zu Brandenburg (* 1581<br />
† 1655). Wahrscheinlich wurde schon<br />
damals die Konzeption als Querhauskirche<br />
aufgegeben. <strong>Der</strong> Markgraf ließ unterhalb der<br />
alten Empore eine weitere Etage einziehen<br />
und beide Stockwerke mit der heute wieder<br />
sichtbaren Akanthunsmalerei auf grünem<br />
Grund bemalen. <strong>Der</strong> heutige Altar wird im<br />
wesentlichen Christians Hofbildhauer Abraham<br />
Graß (* ca. 1592 † 1633) zugeschrieben.<br />
Ursprünglich als Kanzelaltar erbaut, erhielt<br />
er seine heutige Gestalt in der Zuchthauszeit<br />
des 19. Jahrhunderts.<br />
Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche<br />
barock überarbeitet. Die Emporen erhielten<br />
einen weißen Ölfarbenanstrich mit goldenen<br />
Leisten und „künstlichem Laubwerk". Auch<br />
wurden verschiedene „Kirchenstuhl-Beschläge“<br />
in die Emporen eingebaut. <strong>Der</strong> Kirchenstuhl<br />
des Festungskommandanten konnte sogar<br />
mit einem kleinen Ofen beheizt werden.<br />
Im 19. Jahrhundert wurde das Gotteshaus<br />
als Zuchthauskirche benutzt. Weil in<br />
der Plassenburg sowohl ein evangelischer als<br />
auch ein katholischer Zuchthausgeistlicher<br />
Dienst tat, musste die Kirche für Gottesdienste<br />
beider Konfessionen tauglich sein.<br />
Um 1860 wurde deshalb der alte Kanzelaltar<br />
in seine heutige Gestalt gebracht. Die<br />
heutige Orgel aus der Werkstatt des Bayreuther<br />
Orgelbauers Johann Wolf († 1911)<br />
stammt aus der Zeit um 1890. Sie hat 540<br />
Pfeifen und 9 Register.<br />
Zur alten Ausstattung der Kirche gehören<br />
auch die drei heute an der Ostwand des<br />
Raumes aufgehängten Gemälde. Sie werden<br />
dem Maler Johann Keil d. Ä. (gen. 1637 †<br />
vor 1668) zugeschrieben und stellen die<br />
„Anbetung der Hirten“, die „Bekehrung Pauli“<br />
und die „Abnehmung Christi vom Creutz“<br />
dar. Ein weiteres Bild, das ehemals in der<br />
Schlosskirche hing, ist seit 2002 im zweiten<br />
Markgrafenzimmer ausgestellt: Die „Allegorie<br />
der angefochtenen Seele".<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die<br />
Kirche lange Zeit geschlossen. Die Orgel war<br />
während des Krieges ihrer Metallteile beraubt<br />
worden, dem Brennholzmangel im Flüchtlingslager<br />
Plassenburg hatte man teilweise<br />
mit dem Verfeuern des Kirchengestühls auszuhelfen<br />
versucht. Erst durch eine durchgreifende<br />
Restaurierung in den Jahren 1981 bis<br />
1985 war es möglich, die Schlosskirche in<br />
die Führungslinie durch die staatlichen Museen<br />
einzubinden. Bis 1993 fanden in den<br />
Sommermonaten auch regelmäßige Sonntags-Andachten<br />
in dem Gotteshaus statt.<br />
Heute ist sie vor allem eine beliebte Hochzeitskirche.<br />
Besonders erwähnenswert ist die gewölbte<br />
Decke. An den Gewölbekonsolen sind<br />
auf jeder Seite sechs Wappenschilder zu<br />
sehen, welche die Wappenfelder des damaligen<br />
Regenten darstellen. An der Mittelrippe<br />
sind die Symbole der damals bekannten sieben<br />
Planeten samt Sonne und Mond angebracht.<br />
An den beiden Schmalseiten des Kirchenschiffes<br />
schaut unterhalb des Gewölbescheitels<br />
das Antlitz des Markgrafen Georg<br />
Friedrich auf die Kirchenbesucher herab.<br />
Harald Stark<br />
Blick in die Schlosskirche<br />
Das Antlitz Markgraf Georg Friedrichs, des<br />
Bauherrn von Schloss und Kirche<br />
Die Bekehrung des Saulus. ein Werk des für Markgraf Christian in Bayreuth tätigen Malers Johann Keil<br />
d. Ä.<br />
Am Pfingstsonntag gibt es auf der Plassenburg eine Sonderführung in der Schlosskirche<br />
mit anschließender Pfingstandacht:<br />
So. 12.06. Pfingstsonntag 14.15 Uhr „Dies ist das Kirchlein so geweiht der Heiligen<br />
Dreifaltigkeit ..."<br />
Führung in der Schlosskirche der Plassenburg. Treffpunkt in der Schlosskirche.<br />
Im Anschluss Pfingst-Andacht mit Dekan Jürgen Zinck<br />
Ihr Inserat 4 Wochen im Internet: www.bierstaedter.de
Seite 5<br />
Hätten Sie es gedacht? Seit zehn Jahren<br />
belegt Vietnam bei den beliebtesten Fernreisezielen<br />
vordere Plätze und die Nachfrage<br />
steigt jährlich. Touristen aus aller Welt suchen<br />
Erholung an den kilometerlangen Stränden,<br />
bewundern das pulsierende, moderne<br />
Leben der Metropolen und wandeln auf den<br />
unzähligen Spuren der Geschichte dieses südostasiatischen<br />
Gebietes.<br />
Viele moderne Reisemöglichkeiten, gerade<br />
zu den Urlaubszielen des Landes, verwöhnen<br />
die Besucher aus aller Welt.<br />
Großer Anziehungspunkt ist die Halong<br />
Bucht, welche zum Weltkulturerbe zählt und<br />
mit seinen etwa dreitausend Kalksteininseln<br />
und vielen Grotten und Höhlen zu Tages- ja<br />
Wochenfahrten durch dieses interessante Gebiet<br />
einlädt.<br />
Wer es lieber kulturell angehen lassen<br />
Reisetermin: 20.10.2001 bis 03.11.<strong>2011</strong><br />
Inklusivleistungen:<br />
• Flug mit Vietnam Airlines ab/bis Frankfurt – Saigon – Siem Reap – Saigon – Deutschland<br />
• Inlandsflüge in der Economy Class<br />
• Flughafen – und Sicherheitsgebühren inkl. der neuen Flugsteuer<br />
• 11 x Übernachtung in 4 und 5 Sternehotels der Landeskategorie<br />
• 1 x Übernachtung auf einer traditionellen Dschunke<br />
• 12 x Frühstück<br />
• 2 x Mittagessen, 4 x Abendessen<br />
• Transfers und Rundreise im modernen Reisebus mit Klimaanlage<br />
• Alle Ausflüge sowie Eintrittsgelder wie im Programm beschrieben<br />
• deutsch sprechende Reiseleitung vor Ort<br />
• Ausführliches Infomaterial<br />
• 1 Reiseführer pro Zimmer<br />
• Informationsstunde mit Unterlagenausgabe vor der Reise<br />
pro Person im Doppelzimmer: 2.489,– €<br />
Im Land der Khmer<br />
Von Roland Hermsdörfer, Fotos Schaffranek<br />
Angkor Wat after sunset, Cambodia<br />
kann kaum glauben, dass hier vor etwa vierzig<br />
Jahren einer der verheerendsten Kriege<br />
der Neuzeit geführt wurde. <strong>Der</strong> erste Medienkrieg<br />
der Menschheitsgeschichte, der Bruderkampf<br />
zwischen Nord und Süd, die Brutalität<br />
beider Seiten konnte fast ständig in Nachrichtensendungen<br />
verfolgt werden. Viele<br />
Spielfilme behandeln bis heute dieses<br />
Trauma (auch der US-Amerikaner) und in diesen<br />
wurde einem als Zuschauer schon<br />
bewusst, wie herrlich diese Landschaften eigentlich<br />
sind. Zum Glück haben die Vietnamesen<br />
diesen Teil ihrer Geschichte überwunden<br />
und der Besucher erinnert sich höchstens<br />
bei einem Besuch der berühmten,<br />
Hunderte Kilometer langen unterirdischen<br />
Gänge des Vietkong an diese Zeit.<br />
Halong Bay, Vietnam<br />
„Gott gebe mir Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern<br />
kann. Den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Und die<br />
Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“(Gebet)<br />
möchte, den locken verschiedenste Tempelanlagen<br />
und Paläste aus allen Zeiten des<br />
Landes, das vor etwa eintausend Jahren seine<br />
Unabhängigkeit von China errang. Einen<br />
Besuch wert ist der Haupttempel der 1926<br />
entstandenen Cao-Dai-Sekte in Tay Ninh. Wo<br />
sonst finden sich architektonische Spuren des<br />
buddhistischen, daoistischen, konfuzianischen,<br />
aber auch christlichen(!) Glaubens an<br />
einem Ort.<br />
Ein überaus beeindruckender Tempel,<br />
vielmehr eine solche Anlage, erstreckt sich<br />
auf kambodschanischem Boden. Das Gesamtareal<br />
weist eine Länge von 1,5 km und<br />
eine Breite von 1,3 km auf. Ein fast 200m<br />
breiter Wassergraben, quadratisch angelegt,<br />
umfasst den inneren Teil der Anlage und soll,<br />
dargestellt als „Ur-Ozean“ mitsamt der baulichen<br />
Teile eine Art Universum symbolisieren.<br />
Das Zentrum bilden fünf, lotusblütenartige<br />
Türme, die den Haupttempel umschließen.<br />
Dessen Wände sind mit unzähligen steinernen<br />
Figuren verziert, wobei keine der<br />
anderen gleicht. „Angkor Wat“ gilt als Kambodschas<br />
Nationalsymbol, ist auf der Flagge,<br />
Briefmarken und Geldscheinen verewigt und<br />
wird in seiner Entstehung König Suryavarman<br />
II. zugeschrieben, also dem 12. Jahrhundert.<br />
Wer heute die beiden Länder besucht,<br />
Halong Bay, Vietnam<br />
Anzeigen<br />
EIN ANDERES LEBEN<br />
VON PER OLOV ENQUIST<br />
Per Olov Enquist, Jahrgang 1934, zählt zu<br />
den bedeutendsten Schriftstellern Schwedens.<br />
Die Autobiographie „Ein anderes Leben“<br />
– in der dritten Person geschrieben, um<br />
näher an der Wahrheit zu bleiben – sieht er<br />
als Bilderbogen seiner Erinnerungen.<br />
Am Anfang stand der Tod seines nie gesehenen<br />
Vaters. Mit „er starb als ich sechs<br />
Monate alt war“, genoss er die Aufmerksamkeit<br />
und das Mitleid, das ihm die Einwohner<br />
seines Heimatortes Hjoggböle, 1000 Kilometer<br />
nördlich von Stockholm, entgegenbrachten.<br />
Er wusste, dass sein Vater „in den Himmel<br />
aufgenommen ist und zur Rechten<br />
Gottes sitzt“, hatte die Mutter den Sozialdemokraten<br />
auf dem Sterbebett noch bekehrt<br />
und den Vater schriftlich seinem Sohn<br />
verfügen lassen: Per-Ola, werde Christ.<br />
Die starke Autorität seiner Mutter, der<br />
Schullehrerin, war in Hjoggböle überall zu<br />
spüren. Als Anhängerin der Pfingstgemeinde<br />
prägte sie mit ihrer fundamentalistischen<br />
Religiosität den Verlauf des Lebens ihres<br />
„Einzigen“. Fast traumatisch für den Jungen<br />
das samstägliche Ritual seine Sünden zu bekennen.<br />
„Er ist lieb“, war überall zu hören.<br />
Schließlich erdichtete er einen Bonbon gestohlen<br />
zu haben und beide schliefen an diesem<br />
Abend ruhig ein ...<br />
<strong>Der</strong> Zutritt zur interessanteren weltliche<br />
Hälfte des 150-Seelen-Dorfes, das in eine<br />
gottlose und eine geistliche geteilt war, blieb<br />
den „frommen“ Kinder verwehrt und so blieb<br />
auch Per-Ola nur die Berichterstattung der<br />
Tagespresse als die heimische Fußballmannschaft<br />
Komet der „Gottlosen“, nationale Berühmtheit<br />
erlangte.<br />
Im Herbst 1946 verließ er mit seiner<br />
Mutter das „erste Dorf“ und musste in Sjöbotten<br />
erkennen, wie schwierig es ist, sich<br />
dem in Reichweite liegenden lasterhaften Leben<br />
mit Tanz, Karten spielen und Theaterbesuchen<br />
zu entziehen und begehrte das erste<br />
Mal gegen seine Mutter auf.<br />
Nach Wehrdienst und Studium in Uppsala<br />
öffnete sich für Enquist im Herbst 1961<br />
das Tor zur Welt. <strong>Der</strong> Verlag P. A. Norstedt &<br />
Söner brachte sein erstes Buch „Kristallögat“<br />
heraus und überwies 1000 schwedische Kronen<br />
als Honorar. Journalistische Tätigkeiten<br />
und Buchrecherchen führten ihn nun rund um<br />
den Globus. Wegbegleiter blieb ihm den „lieben<br />
Jungen“, ohne Gewissenskonflikte, hinter<br />
sich zu lassen.<br />
<strong>Der</strong> Tausch des einsamen Schriftstellers<br />
am Schreibtisch mit der spannenden Welt<br />
des Theaters, ließ dem Autor den Broadway<br />
zu Füßen liegen, die satirischen Stücke in<br />
Schweden Freunde verlieren und wann genau<br />
der Alkoholkonsum zum Problem wurde,<br />
weiß der Schriftsteller bis heute nicht. Nach<br />
langem Kampf, konnte er ab dem 06. Februar<br />
1990 von sich behaupten, bis heute<br />
keinen Tropfen Alkohol mehr getrunken zu<br />
haben.<br />
VH<br />
Ihr Inserat 4 Wochen im Internet: www.bierstaedter.de
Seite 6<br />
<br />
„Viva La Vida?”<br />
Von Mark Hermsdörfer<br />
Foto D. Späth<br />
Aber na klar doch bei diesem Aufgebot an<br />
Hochkarätern zu den ersten Rock-In-Concert-<br />
Open-Air-Tagen im Waldstadion in Lichtenfels/Weismain.<br />
So werden sich neben den legendären<br />
Motörhead und Alice Cooper am ersten Tag<br />
und In Extremo sowie Subway To Sally am<br />
zweiten Tag auch die Broilers, Danko Jones,<br />
Misfits, The Bones, 9mm, Andy Brings, Guns<br />
of Moropolis, Sabaton, Die Apokalyptischen<br />
Reiter, Ensiferum, Fiddlers Green, Van Canto,<br />
Suidakra und Wolfchant die Ehre geben. Bei<br />
diesem Aufgebot vermerkt der pflichtbewusste<br />
Konzertbesucher mit Rotstift in seinem<br />
Kalender sich für 17. und 18. Juni nichts anderes<br />
vorzunehmen als das erste dicke Ausrufezeichen<br />
im Festivalkalender abzufeiern.<br />
Nachdem Lemmy Kilmister, der Bassist,<br />
Sänger und Kopf der Gruppe Motörhead<br />
1975 aus der Band Hawkwind gefeuert wurde,<br />
nahm er sich fest vor nie wieder aus einer<br />
Band zu fliegen. Aus diesem Antrieb heraus<br />
gründete er selbst eine. Namensgeber<br />
war ein Song, den er selbst ursprünglich für<br />
eine B-Seite einer Hawkwind-Platte geschrieben<br />
hatte: Motörhead! 1983 weigerte sich<br />
der damalige Gitarrist der Band, Brian Robertson,<br />
während der Europatour die „Motörhead-Klassiker“<br />
zu spielen und wurde daraufhin<br />
nach der Novembervorstellung in Berlin<br />
gefeuert, woraufhin man sich einen neuen<br />
Gitarristen suchen musste. Doch man fand<br />
nicht einen, sondern zwei: Michael Burston<br />
und Philip Campbell, welcher noch heute mit<br />
von der Partie ist, nachdem Burston die Engländer<br />
verließ.<br />
Insgesamt zählte die Band seit ihrem<br />
Bestehen fünf Gitarristen und vier Schlagzeuger,<br />
aber der Bassist und Sänger ist bis heute<br />
noch der gleiche, unverwechselbare Ian<br />
„Lemmy“ Kilmister, der also tatsächlich nicht<br />
aus seiner eigenen Band flog, was anderen<br />
Musikern bereits passiert ist.<br />
Einen kompletten Gegensatz dazu bilden<br />
Fiddler’s Green, welche am zweiten Tag aufspielen<br />
werden, mit ihrem „Irish Speedfolk“.<br />
Entstanden ist die Band quasi am Küchentisch<br />
einer WG; die Idee: Eine moderne Folkband!<br />
Somit trat man dann nach drei (!!)<br />
Proben auch prompt im November am Erlanger<br />
Newcomer-Festival auf. Trotz des vergessenen<br />
Gurtes, weswegen der Bassist im Sitzen<br />
spielen musste, belegte man den 2.<br />
Platz, da die Songs, welche auch unter dem<br />
Einfluss von Ska, Punk und Reggae stehen,<br />
das Publikum überzeugen konnten. Dies war<br />
der Auftakt für zahlreiche Touren der Band<br />
durch Clubs und Konzertsäle im In- und Ausland.<br />
2005 feierte man bereits das 1000.<br />
Konzert, passend mit einer Live-DVD („Celebrate!“)<br />
Am Ende des Jahres (15. Geburtstag<br />
der Band) veröffentlichte man den zweiten<br />
Teil des Konzertes unter dem Namen<br />
„Jubilate!“ Nun ist die Band bereits im 21.<br />
Lebensjahr und wir hoffen, dass das noch<br />
lange nicht das Ende ist.<br />
Und dass Metal nicht nur harte Gitarrensounds<br />
und Geschrei sein muss, werden<br />
uns Van Canto ein weiteres Mal beweisen.<br />
Denn wo andere Bands Gitarren, Keyboards,<br />
Bässe oder Soli benötigen, setzen die A<br />
Cappella Metaller ihre Stimmen ein nur das<br />
Schlagzeug bleibt aus musikalischen Gründen<br />
erhalten. Die deutsche Band besteht seit<br />
2006 hat momentan drei Veröffentlichungen,<br />
die sowohl Covers altbekannter Metalsongs<br />
enthalten, als auch eigene Werke.<br />
Kann so etwas funktionieren? JA! Und es<br />
funktioniert sogar sehr gut! Die etwas andere<br />
Verarbeitung kommt gut beim Publikum<br />
und selbst Fans der gecoverten Songs kommen<br />
nicht umhin zuzugeben, dass Van Canto<br />
dies wirklich gut beherrschen.<br />
Wir freuen uns also am 17./18. auf ein<br />
Open Air der Spitzenklasse mit einer musikalischen<br />
Abwechslung, die so groß ist, dass für<br />
jeden etwas dabei ist. Jedoch gibt es trotzdem<br />
eine Aufteilung, so wird der erste Tag<br />
eher unter dem Motto des Rocks stehen,<br />
während der zweite Tag Vertreter aus<br />
Folkrock über Pagan zum Metal bereithält.<br />
Gretsch Drums und Fender Bass-Workshop beiThomann<br />
Von Helmut Weihermüller<br />
Burgebrach/Treppendorf – Ein zweistündiges<br />
Programm boten Drummer Mark Schulman,<br />
Eva Gardner, Bassistin und ließen die<br />
zahlreichen Teilnehmer des Workshops wertvolle<br />
und wichtige Erfahrungen sammeln wie<br />
guter Groove zwischen Bassist und Drummer<br />
erarbeitet werden kann. Mark Schulman,<br />
derzeit mit „PINK“ on Tour, spielte schon mit<br />
Cher, Sheryl Crow, Billy Idol, Simple Minds,<br />
Foreigner, Tina Turner und vielen anderen<br />
Stars. Sein Drumstil wurde, wie er selbst<br />
zugibt, von den Beatles und David Garibaldi<br />
beeinflusst. Eva Gardner, Bassistin der Gruppe<br />
„PINK“ ist eine der angesagtesten auf<br />
ihrem Gebiet, die sich besonders durch ihre<br />
Technik einen Namen in der Musikszene erarbeitet<br />
hat. Unter anderem verzeichnet die<br />
mehrfache Grammy-Preisträgerin auch Auftritte<br />
mit den Rolling Stones. Als Rhythmussektion<br />
von „PINK“ stellten die international<br />
bekannten Ausnahmemusiker ein einzigartiges<br />
Programm vor und demonstrierten<br />
wie man Drum- und Bass-Trucks für Top Stars<br />
anlegt und einspielt. Mit Unterstützung interaktiver<br />
Videos gewährten die beiden Einblicke<br />
in verrückte Bühnen- und Studioerlebnisse,<br />
so dass die Workshopteilnehmer ihre Arbeit<br />
hautnah miterleben durften. Die beiden<br />
Besucherrekord bei den „Saurieren“<br />
Von Roland Hermsdörfer, Fotos Mark und Nils Hermsdörfer<br />
Musiker gaben Insider-Informationen über<br />
den Aufbau einer hochkarätigen Rhythmusabteilung,<br />
von der Performance bis zum<br />
Equipment. Beeindruckt hatte die Teilnehmer<br />
wie sie Stücke berühmter Rock- und R&B-<br />
Musiker vorstellten um anschließend zu analysieren<br />
was deren einzigartigen Groove und<br />
Sound ausmacht. Weiterhin präsentierten sie<br />
eigene Kompositionen, vom technisch komplexen<br />
Fusion bis zum einfachen Popsong,<br />
und spielten zu originalen Soundtracks von<br />
herausragenden Künstlern der Musikgeschichte.<br />
Höhepunkt dürfte für jeweils einen<br />
Drummer und einen Bassisten aus dem Teilnehmerkreis<br />
gewesen sein ihre eigenen<br />
Kompositionen vorzustellen, zu denen die<br />
beiden Profis Mark Schulman und Eva<br />
Gardner mit Special Effects zur Seite standen,<br />
die beiden Jungmusiker mit Tipps unterstützten<br />
und sie für ihren Mut lobten.<br />
Am Gründonnerstag hatten sie sich wieder<br />
einmal versammelt, die „Altrocker“ der Region.<br />
Das Nebenzimmer des Schwanenbräukellers<br />
war bis auf den letzten Platz besetzt.<br />
Neben der Stützen des Treffens, dem „musikalischen<br />
Leiter“ und Initiator des Pop-History-Stammtisches,<br />
Hecy Junold, kamen auch<br />
die bewährten Kräfte Roy Schmeißer, Karl<br />
Heinz Völkl und Fritz Schürz. Fritz war es<br />
auch, der den Abend mit einigen Shadows-<br />
Hits einleitete. Ihm folgte der „Sänger, der<br />
eine Gitarre halten kann“ – Le Roy Herz. <strong>Der</strong><br />
Bayreuther Vollblut-Blueser hat erst kürzlich<br />
eine neue CD eingespielt, präsentierte aber<br />
an dem Abend lediglich zwei, drei ältere<br />
Songs und agierte dann während der nächsten,<br />
Stunden andauernden, Dauersession<br />
als Sänger und Drummer am Cajun. Alt-<br />
Jazzer und Vollblutmusiker Bernd Meile, der<br />
es sich nicht hatte nehmen lassen, am Standort<br />
des ehemaligen Jazzkellers, mit seinem<br />
Saxophon zu erscheinen, begleitete souverän.<br />
Begeistert zeigten sich die zahlreichen,<br />
auch aus Bayreuth und Umgebung angereisten<br />
Fans und amüsierten sich über die<br />
freundschaftlichen Sticheleien zwischen Rockern<br />
und Jazzern „Grandios“, so Meile:<br />
„Fast wie frieher!“ Ein großes Wiedersehen<br />
gab es mit Erich Wochele, der nicht lange<br />
fackelte und zum Gesangsmikrofon griff. <strong>Der</strong><br />
heute noch mit den „Clochards“ oder der<br />
„Sunshine-Band“ aktive Bandleader erschien<br />
stilgerecht im alten T-Shirt mit den Konterfeis<br />
der „Tin, Skin & Wire“, mit denen er in den<br />
siebziger Jahren sogar zu TV-Ehren gekommen<br />
war. Zu fortgeschrittener Stunde hielt es<br />
auch Gerhard Frankenberger nicht mehr an<br />
seinem Platz, er bot gekonnt Titel der Creedence<br />
Clearwater Revival. Mehr als siebzig<br />
Musiker und Fans drängten sich bis weit<br />
nach Mitternacht im Schwanenbräu. Ein besonderer<br />
Leckerbissen war jedoch die Anwesenheit<br />
Bernie Zunftmeisters. <strong>Der</strong> professionelle<br />
Künstler faszinierte die Zuhörer ein<br />
ums andere Mal mit seinem Können auf den<br />
sechs Saiten und gänzlich war man sich einig<br />
und stimmte Hecy zu: „Schee wors!“
Seite 7<br />
„G9 – und es kommt doch auf die Länge an!“<br />
Seit einigen Tagen haben sie es hinter sich,<br />
die letzten ihrer Gattung: Die Abiturienten<br />
des G9, des letzten Jahrgangs des neunjährigen<br />
Gymnasiums.<br />
Zuletzt drehte sich aber alles um das<br />
vom Kulturministerium als non plus ultra eingeführte<br />
G8, fast unbeachtet waren die<br />
anderen des doppelten Abiturjahrgangs, die<br />
noch Büchergeld zahlen mussten, obgleich<br />
für sie keine neuen mehr vorgesehen waren,<br />
denen man, um „schneller“ an einen Studienplatz<br />
zu kommen, die Abi-Vorbereitungszeit<br />
kürzte, die aufgrund der verschiedenen<br />
Lehrpläne, keine Möglichkeit hatten,<br />
freiwillig ein verunglücktes Jahr zu wiederholen<br />
und denen jetzt auch noch der Wegfall<br />
DURCHKOMMEN<br />
AUF GEDEIH UND VERDERB<br />
des Wehrdienstes zu schaffen machen wird.<br />
Dennoch haben diese Schüler ihre Situation<br />
glanzvoll gemeistert und ihre Kreativität,<br />
ihre Phantasie und auch ein wenig ihre<br />
Wut, in einer professionell organisierten<br />
„Show“ am Tag des Abi-Scherzes umgesetzt.<br />
Fraglich, ob die nachfolgenden Jahrgänge<br />
in diesem Individualismus weiter so<br />
gefördert werden können. Die Talentschmiede<br />
„Schule“ hat uns immer viel Freude bereitet,<br />
gleich ob Theatervorstellungen, Konzerte<br />
oder Musicals.<br />
Werden die Schulen bei allem Zeit- und<br />
Personalaufwand diesen erfolgreichen Teil<br />
der Erziehung zur menschlichen Reife, das<br />
Miteinander und Füreinander unter den Tisch<br />
fallen lassen müssen? Sollten die Vereine im<br />
Nachwuchsbereich, die auch als Integrationsmittel<br />
für die jeweilige Stadtteil- oder Dorfgemeinschaft<br />
dienen wie auch die örtlichen Kirchen<br />
durch die Orientierung zur Ganztagsschule,<br />
erhebliche Existenzprobleme erwarten?<br />
Wie wird es dann den Feuerwehren,<br />
dem BRK, der DLG, dem THW und, und,<br />
und... ergehen?<br />
Wir hoffen, auch weiterhin über die oft<br />
überraschende Kreativität von Schülerinnen<br />
und Schülern berichten und die Entwicklung<br />
einzelner Charaktere beobachten zu können,<br />
wie am nachfolgendem Beispiel der<br />
„Bestattung“ des G9.<br />
R. H.<br />
„Unser Sein und unser Werden, unser Anfang und unser Vollenden steht im Namen der Bildung, der Schule, und der Pädagogik, Amen!<br />
Auszüge der Trauerrede zur Verabschiedung des G9<br />
Liebe Angehörige, liebe Trauergemeinde!<br />
Wir müssen heute Abschied nehmen von dem<br />
neunjährigen Gymnasium.<br />
Die Vernunft gebe Allen Kraft, die von diesem<br />
Sterben betroffen sind und lasse uns alle<br />
unser Ende bedenken, auf dass wir klug werden.“<br />
„Das Größte und Schwerste ist die<br />
Erziehung. Sie ist eine Kunst, die über viele<br />
Generationen vervollkommnet werden muss.<br />
Sie soll uns die größte Freiheit geben unsere<br />
Vernunft zu benutzen. Das Neue Bildungssystem<br />
hat viel Trauer und Wehklagen hervorgebracht.<br />
Die Unterrichtszeit eines G8<br />
Unterstuflers ist größer als die eines G9<br />
Oberstuflers und die Freizeit wird jetzt in<br />
Sekunden gerechnet. Das Sterben des G9s ist<br />
eine Erleichterung für alle Beteiligten, obwohl<br />
die größte Arbeit, der Abschluss der Q12 noch<br />
vor euch liegt. Danach kehrt endgültig der<br />
neue, normale Schulalltag ein. Ohne das G9.<br />
Das G9 wird nicht in schlechter Erinnerung<br />
bleiben aber es soll auch keine schlechten<br />
Gefühle hervorrufen, wenn man daran denkt.<br />
Wir wollen nicht, dass das G9 in einem Licht<br />
verklärt wird, wie es bei dem Vergangenen<br />
gerne der Fall ist. Das G9 hatte auch Fehler,<br />
wie jedes System. Alles was abstrakt ist und<br />
dazu gehört ein bayernweites Schulsystem,<br />
kann nie für jeden konkreten Fall passen. Da<br />
setzt die Schule an sich an. Wir wollen, dass<br />
Alle das nie vergessen. Die Erziehung jedes<br />
einzelnen Schülers an der Schule geschieht nie<br />
durch das System, nie durch ein Ministerium,<br />
sondern immer durch uns selber. Durch Euch<br />
liebe Lehrer und Schüler. Ihr seid diejenigen,<br />
die die Verantwortung über die zukünftige<br />
Verantwortung haben, die wir alle jetzt beweisen<br />
müssen. Hier liegt der Keim der nächsten<br />
Generation, und nichts und niemand kann<br />
daran etwas ändern! Lasst uns nicht verzagen<br />
über die Schwierigkeiten, die im Weg liegen,<br />
sondern lasst uns das tun, was wir tun müssen!<br />
Mensch sein und Mensch machen, die<br />
Frei selbst einen inneren Wert haben.<br />
Niemand von uns vermag es irgendwelche<br />
Systeme zu verändern, unser Wirkungsbereich<br />
hat seine Grenzen, aber das hindert uns nicht<br />
daran unsere Freiheit innerhalb dieser Grenzen<br />
zu verwenden um zu wirken und zu walten<br />
und denen unter uns Vorbild zu sein, deren<br />
Grenzen woanders liegen, auf dass sie es uns<br />
gleich tun. Das hoffen wir alle.“<br />
„Wir nehmen Abschied von dem neunjährigen<br />
Gymnasium wie Schüler von ihrem<br />
Meister Abschied nehmen.<br />
Wer es lieb gehabt hat, der trage diese Liebe<br />
und Achtung für die nächsten weiter.<br />
Wer es lieb gehabt hat, der danke ihm für die<br />
Noten!<br />
Wer ihm etwas schuldig geblieben ist, der<br />
gebe seine Bücher ab!<br />
Und wen es durchgefallen lassen haben sollte,<br />
der mache die Nachprüfungen, wie man<br />
sie uns gibt, wenn wir darum bitten.<br />
„So lasst uns in der Hoffnung einer baldigen<br />
Auferstehung den Leib unseres Systems zu<br />
seiner Ruhestätte bringen.<br />
„Wir wollen euch, liebe Schüler, liebe<br />
Lehrer, liebe Nachfolger, nicht im Unklaren<br />
lassen über das, was gestorben ist. Auf dass<br />
ihr nicht traurig seid wie die anderen, die<br />
keine Hoffnung haben! (und nicht mal hier<br />
aufgetaucht sind) Wir glauben, dass die<br />
Bildung in uns gestorben ist und mit Euch auferstehen<br />
wird!<br />
Ebenso gewiss wird das Abitur auch die,<br />
die da durchgefallen sind, zu sich holen.“<br />
Es ist von uns gegangen<br />
Von Nils Hermsdörfer<br />
Anzeigen<br />
<strong>Der</strong> dramatischste Tag der bayerischen<br />
Bildungsgeschichte. <strong>Der</strong> Tag, an dem das G8<br />
die bayerischen Schulen endgültig besetzte.<br />
<strong>Der</strong> Tag, an dem das G9 zur unumstößlich<br />
letzten Ruhe begleitet wurde.<br />
An jenem Apriltag ca. 12:15 Uhr wurde<br />
das G9 zu Grabe getragen. Nach dem letzten<br />
Abi-Scherz der Schüler des neunjährigen<br />
Gymnasiums sollte die Beerdigung stattfinden.<br />
Vor dem Tor der Röhlvilla war schon ein<br />
Grab ausgehoben worden. Jeder wartete auf<br />
den Beginn der Predigt während manche darüber<br />
redeten, ob es ein brutaler Mord oder<br />
lediglich ein „Dolchstoß“ war. Doch als dann<br />
die Bläser den Balkon der Röhlvilla betraten<br />
und anfingen zu spielen, wurde alles still.<br />
Dann der Augenblick auf den jeder gewartet<br />
hatte: „Pfarrer“, Valentin Pretzer, betrat die<br />
Bühne. Nach einer Predigt über das was mit<br />
dem G9 ist (der Tod), war (das Leben) und<br />
sein wird (die Auferstehung am Jüngsten<br />
Tag), wurde der Sarg des neunjährigen Gymnasiums,<br />
das bei Schülern und Lehrern nicht<br />
so nichtig und unbeliebt war wie es vom<br />
Kultusministerium genannt wurde seinem<br />
letzten Bestimmungsort übergeben. Den<br />
Trauernden wurde aufgetragen nicht schlecht<br />
über das G9 zu reden, wie es bei Vergangenem<br />
gern der Fall ist, sondern nur an Jüngere<br />
weiterzugeben wie es war, ein gutes<br />
Bildungssystem natürlich mit Macken wie<br />
eben alles andere auch. <strong>Der</strong> Pfarrer sprach<br />
trotz allem den Gepeinigten des G8 zu, sie<br />
sollten sich nicht fürchten, denn sie würden<br />
leben, während das G9 und mit ihm auch ein<br />
Teil der Schüler tot seien.<br />
Nachdem der Sarg des G9 versank, eine<br />
Zeitkapsel, die daran erinnern soll was an<br />
diesem Tag, in diesem letzten Jahr geschah,<br />
wurde jeder G9ler und die Lehrer dazu gebeten<br />
das Grab mit je mindestens einer<br />
Schaufel voll Erde aufzufüllen. Dann wurden<br />
die Gäste zum „Leichenschmaus“ in den<br />
inneren Pausenhof geladen.<br />
Das G9 ist tot, doch das G8 ist immer<br />
noch nicht aufgeblüht auch wenn es jetzt<br />
schon alle bayerischen Schulen beherrscht.<br />
Und so stelle ich die Frage der Fragen,<br />
von Arthur aus dem Hause Spooner (King of<br />
Queens):„UND WESSEN FEHLER IST DAS?<br />
????????????????????????????“<br />
EDV- & Netzwerktechnik<br />
Hard- & Software, Zubehör<br />
Service, Support und<br />
Reparatur
Seite 8<br />
<br />
MIT DEN TURNERN FING ALLES AN<br />
Von Roland Hermsdörfer, Fotos ATS-Turnabteilung<br />
Fahne des Turn-Vereins<br />
Anzeigen<br />
Ihr Inserat 4 Wochen im Internet: www.bierstaedter.de<br />
Echte Kerle, die Culmbacher Turner vor ihrer ersten Turnhalle am Weiherdamm 1893<br />
Friedrich Ludwig Jahns, damals schon fünfzig<br />
Jahre alten Ideen, hatten sie angesteckt, die<br />
Pensel, Pertsch, Angermann oder Sandler.<br />
<strong>Der</strong> Geist des „Turnvater“ Jahn ließ sie nicht<br />
mehr los und am 23. <strong>Mai</strong> 1861 gründete<br />
sich der „Turnverein für Culmbach 1861“.<br />
Nur ein Jahr später beauftragte man, als repräsentatives<br />
Aushängeschild des schnell gewachsenen<br />
Vereines, der sein erstes Domizil<br />
im Stadtpark gegen ein größeres Areal im<br />
Schützengarten tauschte, eine eigene Fahne.<br />
Diese befindet sich heute im Besitz der<br />
Stadt. 1898 wurde die zweite Fahne, entworfen<br />
von Michel Weiß, geweiht. Sie prangt<br />
heute, hinter Glas, im ATS-Sportheim.<br />
Da der Turnsport wetterbedingt nur in warmen<br />
Jahreszeiten ausgeführt werden konnte,<br />
damals wurde Turnen noch im Freien betrieben,<br />
entschlossen sich die Sportler zum Bau<br />
einer eigenen Halle, gleich neben der damaligen<br />
Realschule, dem heutigen MGFG. Heute<br />
noch üben regelmäßig einzelne Riegen des<br />
ATS in der neuen Halle des Gymnasiums.<br />
Weil die damalige Körperertüchtigung<br />
auch andere Sportarten wie Geräteturnen einschloss,<br />
entwickelten sich schnell neue Abteilungen:<br />
Fechter und Faustballer, diese noch<br />
Ende des 19. Jahrhunderts. Die Fuß- und die<br />
Handballer, die Schwimmer und natürlich die<br />
Leichtathleten, alle heute erfolgreichen Abteilungen<br />
finden ihren Ursprung im damals weitläufigen<br />
Interesse der Mitglieder der Turnabteilung.<br />
1921 wurde die allseits beliebte<br />
Gruppierung „Wandern und Musik“ ins Leben<br />
gerufen, die nicht nur manches Vereinsfest<br />
musikalisch umrahmte. Im Jahr 1903 gründete<br />
sich der „Turnerbund Kulmbach“, ein Jahr<br />
später der „Freie Arbeiter- und Turn- und<br />
Sportverein“. Bei der Fahnenweihe des Turnerbundes<br />
im Jahr 1908 übernahm der Turnverein<br />
von 1861 die Partnerschaft. Die anlässlich<br />
des Festes gepflanzte Jahn-Eiche ist<br />
noch heute im Stadtpark (samt Hinweisschild)<br />
zu bewundern. 1936, fünf Jahre nach<br />
dem Zusammenschluss von „Turnerschaft v.<br />
1861“ und dem Turnerbund war die Mitgliederzahl<br />
auf sensationelle siebenhundert angestiegen.<br />
Nach den Wehen des Krieges und der<br />
Neugründung des ATS, 1946, folgte die Übernahme<br />
der „Turnerschaft von 1861“, der<br />
„Ballspielvereinigung Kulmbach“ und des<br />
„Schwimmverein Kulmbach“.<br />
Von Anfang an widmete man sich im<br />
Verein dem Breitensport, warf jedoch auch ein<br />
Auge auf den Leistungssport und durfte seitdem<br />
zahlreiche Erfolge, auch erste Plätze vermelden.<br />
An vielen Turnfesten nahm man teil,<br />
schon 1897 hatten die eifrigen Culmbacher<br />
aber auch die Ehre das erste von zwei Akademischen<br />
Sportfesten auszutragen. Studenten<br />
aller deutscher Universitäten beteiligten sich, so<br />
auch Jahre später, 1934. Einige Turnfeste trug<br />
der ATS in der Bierstadt aus und Tausende von<br />
begeisterten Besuchern begleiteten diese.<br />
Aber der ATS wirkte und wirkt auch im<br />
Gemeinwohl, beteiligte sich an der Renovierung<br />
des Rehbergturmes (heute sind noch<br />
die vier „F“ eingraviert in einem Mauerstein<br />
sichtbar). Manche Mitglieder engagieren sich<br />
bei der Feuerwehr, dem THW oder anderen<br />
Hilfsorganisationen. So viele Abteilungen der<br />
Verein heute auch hat, so unterschiedliche<br />
Sportarten auch betrieben werden, eines<br />
haben alle Sportler gemein, sie sind alle Teil<br />
einer großen Familie und deren Ursprung<br />
fand sich vor 150 Jahren.<br />
Bald kamen die Damen hinzu , anmutig, adrett....und immer mehr<br />
1906 zeigten sie sich phantasievoll und akrobatisch.<br />
Bezirksturnfest 1931 in Kulmbach, da war was los!<br />
1957 Damengymnastik im alten ATS Stadion<br />
Turnwart Karl Bittermann, 1928<br />
Die Musikabteilung des Turnerbundes,1926
Seite 9<br />
KONRAD „CONNY“ SEEHUBER<br />
Anzeigen<br />
Seit seinem sechsten Lebensjahr turnt Konrad<br />
Seehuber für den ATS, den „Conny“<br />
erhielt er von seiten der Leichtathleten, für<br />
die er in jungen Jahren ebenfalls aktiv zeichnete.<br />
Auch mit dem Fußball hat er es probiert,<br />
landete aber dann doch wieder bei der<br />
„Körperertüchtigung“. <strong>Der</strong> 1936 geborene<br />
Seehuber wurde 1956 Vorturner (Übungsleiter)<br />
und seitdem ist er mit den Herren, der<br />
Jugend und den Kleinsten des Vereines jede<br />
Woche am Trainieren und Üben.<br />
Seit 1974 agiert er als Oberturnwart,<br />
hält Verbindung zum Turnverband, organisiert<br />
die Fahrten zu Turnfesten, „der ATS ist<br />
bei jedem Turnfest vertreten, ob auf Gau-,<br />
Bezirks- oder Landesebene. Auch bei den alle<br />
vier Jahre stattfindenden „Deutschen“, vertreten<br />
die Turner die Farben ihres Vereines<br />
und repräsentieren auch die Stadt Kulmbach.<br />
Diese einwöchigen Feste haben es ihm angetan.<br />
„Man muss es erlebt haben, nicht wie<br />
beim Fußball, zweiundzwanzig Sportler agieren,<br />
anderthalb Stunden und Zwanzigtausend<br />
sehen zu. Bei uns heißt es eine Woche,<br />
Zwanzigtausend turnen, lediglich die Zuschauerzahlen<br />
reichen nicht an die der Fußballer<br />
heran. Früher war das anders.“<br />
Früher war einiges anders,. Als ich Seehuber<br />
in der Turnhalle (wo sonst?) besuche,<br />
baut er gerade mit seiner Gattin Gisela, auch<br />
ein langjähriges Turnerschaftsmitglied, Kästen,<br />
Matten und Bänke auf und lässt die Ringe<br />
herab. Gleich strömen die Kleinsten zum<br />
„Mutter und Kind Turnen“. Etwa vierzig Mädchen<br />
und Buben im Kindergartenalter, darunter<br />
seine Enkelin, freuen sich auf die nächsten<br />
eineinhalb Stunden. „Bei uns hat es das<br />
nicht gegeben. Wir haben so etwas noch<br />
nicht gebraucht. Wir waren den ganzen Tag<br />
draußen, kannten im Buchwald jeden Baum<br />
und wussten wo die besten Kirschen bei welchem<br />
Nachbarn zu finden waren. Aber die<br />
Zeiten haben sich eben geändert. Durch dieses<br />
Angebot bildet sich auch für den ATS die<br />
Möglichkeit frühzeitig Talente, für welche<br />
Abteilung auch immer, zu erkennen und zu<br />
fördern, wobei Seehuber eher dem Breitensport,<br />
als dem Ringen nach Erfolgen zugetan<br />
ist. „Obwohl ich früher schon auch Leistung<br />
brachte!“<br />
Das Miteinander liegt ihm am Herzen,<br />
das gemeinsame Trainieren, aber auch das<br />
gemeinsame Feiern und Lachen. Und so treten<br />
die Sportskameraden auch auf. Bei<br />
einem Turnfest saßen sie einmal zusammen<br />
und sangen Turnlieder. Auf die Frage welcher<br />
Chor sie seien, brachen sie in Gelächter aus<br />
und stellten sich als Turnerriege vor. Wenig<br />
später erhielten sie vom Betreffenden eine<br />
Postkarte, adressiert an den „Gesangverein“<br />
ATS Kulmbach.<br />
Vier Tage die Woche hält sich Seehuber<br />
in der Turnhalle auf, dabei ist ihm die Furcht,<br />
es eines Tages körperlich nicht mehr zu<br />
schaffen nicht so groß, als die Tatsache, was<br />
kommt, wenn irgendwann die Schulen ganztägig<br />
unterrichten und kaum noch Nachwuchsarbeit<br />
möglich sein wird. „Momentan<br />
geht es ja noch.“<br />
Wir vom Bierstädter wünschen dem Turner,<br />
der halb so alt ist wie sein Verein, und<br />
natürlich auch seiner aktiven Ehefrau alles<br />
Gute und noch viele kleine Nachwuchstalente.<br />
R.H.<br />
Deutsches Turnfest in München<br />
1987 ATS Turner erobern, gut gesponsort, die Hansestadt Hamburg<br />
Erinnerungsstein im Gemäuer des Rehbergturmes<br />
Für die große Sportlergala<br />
im Oktober sucht die Turnabteilung<br />
des ATS noch Ausstellungsstücke:<br />
Dokumente, Medaillen, Fotos,<br />
Urkunden etc.<br />
Kontakt: ATS Turnabt. K. Seehuber,<br />
Tel. 09221/4171 o.<br />
otw.seehuber@t-online.de
Seite 10<br />
<br />
„Folgende Kurzgeschichte ist als Beitrag im<br />
Rahmen des Studientages 2010 am CVG entstanden."<br />
Achtung! <strong>Der</strong> folgende Text ist mitunter bewusst<br />
trashig und klischeehaft geschrieben,<br />
das heißt er trieft nur so vom übermäßigen<br />
Gebrauch von Stilmitteln, fremdinspirierten<br />
Phrasen und übertrieben pathetischen, pseudopsychologischen<br />
Reflexionsmonologen.<br />
Wer ein gehobeneres und reiferes Niveau<br />
wünscht, soll sich bitte mit einem Buch von<br />
Stefan Zweig oder so und einem Glas stillen<br />
Wasser vergnügen. Soviel dazu.<br />
Schicksalsschläge kündigen sich nicht an. Sie<br />
tauchen einfach auf und treffen einen blitzschnell<br />
und unerwartet wie die Kugel einer<br />
44er Magnum. Wie die meisten Dinge, die<br />
das Leben eines Mannes schlagartig und für<br />
immer verändern begann diese Geschichte<br />
mit einer Lady...<br />
Ich saß in meinem Büro in der 47ten und<br />
wollte mir einen gemütlichen Abend mit meinem<br />
Freund Jim Beam und einer Packung<br />
Filterloser machen, während der Regen unablässig<br />
an mein Fenster schlug wie die Tränen<br />
eines weinenden Gottes. Gerade als ich kurz<br />
davor war, einzunicken öffnete sich die Tür.<br />
Klienten verirrten sich immer seltener an den<br />
gottverlassenen Winkel der Welt, den ich meinen<br />
Arbeitsplatz nenne, weshalb ich zuerst<br />
glaubte es handle sich bei diesem späten Gast<br />
um meine Vermieterin, gekommen um mich<br />
endgültig aus diesem schäbigen Ort zu verbannen,<br />
doch stattdessen trat diese Lady aus<br />
dem Flur und in mein Leben. Sie würde mir<br />
einen Auftrag hinterlassen... Und ein schweres<br />
Herz... Sie betrat, sich nervös umsehend,<br />
mein kleines Büro und setzte sich vorsichtig,<br />
fast widerstrebend auf den Sessel gegenüber<br />
meinem Schreibtisch. Diese Frau wirkte etwas<br />
fehl am Platz, denn trotz ihres billigen Parfüms,<br />
der freizügigen Kleidung und der übertriebenen<br />
Schminke (alles Merkmale einer billigen<br />
Prostituierten) lag in ihrer Gestalt, in<br />
ihrem Gesicht, in ihren Augen etwas, was<br />
man in dieser Stadt kaum mehr antraf: Wahre<br />
Eleganz, ja ich würde fast schon sagen, dass<br />
sie eine Aura der Grazie umgab, die in einem<br />
heruntergekommenen Büro eines ebenso heruntergekommenen<br />
Detektivs fast schon wie<br />
Ironie wirkte.<br />
„Je später der Abend umso schöner die<br />
Gäste...“, seufzte ich. Meine Bemerkung<br />
ignorierend, antwortete sie kurz: „Sie sind<br />
doch dieser bezahlte Schnüffler, nicht wahr?“<br />
„Ich bevorzuge den Terminus Private Eye.<br />
Spucken Sie aus was Sie wollen und verschwenden<br />
Sie nicht meine Zeit.“<br />
„Ach, wie ich sehe sind Sie gerade<br />
schwer beschäftigt.“ Sie linste auf die halbleere<br />
Flasche. „Hören Sie, wenn Sie mit allen<br />
Ihren Klienten so umspringen, wundert es<br />
mich nicht, dass Sie Ihre Abende allein verbringen<br />
müssen.“<br />
„Wenn Sie etwas bräuchten, was man<br />
mit Freundlichkeit und einem Lächeln erreichen<br />
kann, dann hätten Sie’s wahrscheinlich<br />
selbst gemacht.“<br />
„Natürlich.“ Das arme Mädchen blickte<br />
betreten zu Boden. „Tut mir leid. Sie müssen<br />
mir... oder besser uns helfen. Eine meiner...<br />
Kolleginnen, Amanda Black ist vor 3 Tagen<br />
Kurzgeschichte<br />
FILM-NOIR<br />
Von Severin Spies<br />
verschwunden. Spurlos, ohne einen einzigen<br />
Hinweis auf ihren Verbleib. Hier, ein Photo.“<br />
Sie reichte mir ein Schwarzweißbild einer<br />
typischen Arbeiterfamilie: <strong>Der</strong> Vater verwahrlost<br />
und leer in die Kamera starrend, die<br />
Hände schlaff auf der uralten, zu kurzen<br />
Sonntagshose, die Mutter mit stolzem Blick,<br />
der aber dennoch nicht über ihre Verzweiflung<br />
hinwegtäuschen konnte, und dazwischen, aus<br />
einem Schwarm von Kindern mit offenen<br />
Mündern und ernstem Blick herausragend<br />
Amanda, als einzige leicht lächelnd. Hoch<br />
gewachsen, bräunliche Haut, weiße Zähne,<br />
schwarzes Haar.<br />
„Tut mir leid, Miss, aber ich mache diese<br />
Art von Job nicht mehr. Gehen Sie zur Polizei.“<br />
Was mir Angst machte, war nicht, wie<br />
leicht mir diese Worte über die Lippen gingen.<br />
Was mir Angst machte war, dass ich mich<br />
nicht mal mehr dafür schämte dieses bedauernswerte<br />
Geschöpf so einfach wegzuschicken.<br />
Vielleicht war es gerade ihre Unschuld,<br />
ihr scheinbar hilfloses Wesen, das mir so grausam<br />
den Spiegel vorhielt, das mir so unbarmherzig<br />
vor Augen führte, was aus mir geworden<br />
war. Sie blickte mich fassungslos an, was<br />
alles nur noch schlimmer machte.<br />
„Aber da waren wir doch schon! Sie<br />
haben ein Protokoll aufgenommen und das<br />
war alles! Können Sie sich das vorstellen?<br />
Die haben noch nicht mal so getan als würde<br />
sie die Sache interessieren! Bitte, sie müssen<br />
mir helfen!“ Das Mädchen lehnte sich in<br />
einem verzweifelten Akt der Selbsterniedrigung<br />
lasziv zu mir vor. Es hatte anscheinend<br />
seine erste Lektion über Zivilcourage und<br />
Hilfsbereitschaft im Westviertel gelernt. Die<br />
Stadt würde sie schon noch abhärten und<br />
alles Naive und Kindliche in ihr abtöten und<br />
auf dem großen Altar der Gosse opfern. Was<br />
konnte ich schon tun? Aber diese Augen, dieses<br />
Haar, ihre weiche Stimme... Sie erinnerte<br />
mich mehr und mehr an Kate. An eine Zeit,<br />
als die Dinge noch anders waren, an meine<br />
Zeit bei der Polizei, an eine Zeit, in der ich<br />
noch glauben und hoffen konnte. Allein schon<br />
Kate zuliebe. Mein Gegenüber riss mich aus<br />
meinen wirren Gedanken.<br />
„Aber Mister! Sie sind unsere letzte<br />
Hoffnung, wir wissen nicht was wir sonst noch<br />
tun sollen! Glauben Sie mir, ich habe vielleicht<br />
nicht viel Geld, aber... es soll ihr<br />
Schaden nicht sein.“<br />
„Hören Sie...“ Ich überlegte einen<br />
Moment ob ich die Farce einer Rechtfertigung<br />
aufrechterhalten sollte, ließ es aber doch lieber<br />
bleiben.<br />
„Es tut mir leid.“ war alles was ich herausbrachte.<br />
Und nicht mal das war ehrlich<br />
gemeint.<br />
Sie legte mir einen Zettel auf den Schreibtisch.<br />
„Wie Sie wollen. Hier, meine Adresse.<br />
Sie werden sie brauchen. Auf Bald!“<br />
Ich nahm den Zettel, zerknüllte ihn und<br />
versenkte ihn im Mülleimer zwischen Zigarettenstummeln,<br />
leeren Verpackungen und jeder<br />
Menge Papierkram.<br />
„Ich meine es ernst, Sie brauchen...“<br />
Doch bevor ich meinen Satz beenden<br />
konnte, war sie schon entschwunden, als<br />
wäre sie nie da gewesen. Wie ein flüchtiger<br />
Traum, ein Gedanke, Erinnerungen, nach denen<br />
man sich fragt, ob sie tatsächlich stattgefunden<br />
haben. Wie um mich zu versichern,<br />
dass diese Lady tatsächlich kein Traumbild<br />
war, hob ich die Rollladen ganz leicht an und<br />
schielte auf die Straße. Tatsächlich, da stand<br />
sie noch, im fahlen Licht einer Straßenlaterne.<br />
Die Dame war es wohl gewohnt, dass ihr<br />
Männer hinterher sahen, denn wie selbstverständlich<br />
drehte sie sich auf dem Trottoir um<br />
und winkte mir lächelnd zu. Dann packte sie<br />
ihr adrettes Schirmchen aus und verschmolz<br />
mit der anonymen, grauen Masse, die sich<br />
hektisch über den Gehweg walzte.<br />
Ich blieb noch eine Weile am Fenster stehen<br />
und ließ meinen Blick über die Dächer<br />
schweifen. <strong>Der</strong> Begriff „Stadt“ schien mir für<br />
diesen Moloch fast schon euphemistisch. Für<br />
mich bedeutet das Wort „Stadt“ ein Ort, an<br />
dem Menschen leben. Hier existierten die<br />
meisten bloß. Im Kino haben sie mal so einen<br />
Büffel gezeigt, der in seinem eigenen Unrat<br />
langsam und stöhnend verreckt. Jedes mal<br />
wenn ich seitdem aus diesem Fenster blicke<br />
muss ich an dieses Tier denken, und dann wirken<br />
all diese kleinen Punkte auf der Straße,<br />
die sich von A nach B bewegen wie kleine<br />
Maden, die sich wimmelnd am Fleisch des<br />
Rindes laben, unwissend, dass sie letztendlich<br />
verdammt sind ebenso elendiglich zu verrecken<br />
wie ihr Wirt. Angewidert wandte ich<br />
mich ab, mit dem Bewusstsein, dass ich kein<br />
Stück anders war.<br />
An jenem Abend habe ich viel nachgedacht,<br />
noch mehr als sonst, über diese Lady,<br />
über mich, wer ich war, wer ich einst gewesen<br />
bin, über Kate.<br />
Naja und dann hab ich diesen Zettel aus<br />
dem Müll gefischt. Nur aus reinem Interesse,<br />
wollte nur mal wissen, wo sie so wohnte.<br />
Tenpenny Avenue. Ein weiterer Schauplatz<br />
aus meiner Zeit bei der Polizei. Ne ganze<br />
Familie. Das jüngste Kind war gerade mal 5.<br />
Schreckliche Sache, damals. Heutzutage liest<br />
man so was ja fast täglich in der Zeitung.<br />
Einer der Gründe, warum ich mich schließlich<br />
selbstständig gemacht hab.<br />
Genaugenommen ist man doch in dieser<br />
Welt der Dumme, wenn man einer komplett<br />
Fremden einfach so aus Gutmütigkeit hilft.<br />
Hehre Ideale, mein Gott, das war vielleicht<br />
mal. Die Welt hat sich weiterbewegt. In einer<br />
modernen Welt gibt es andere Tugenden:<br />
Kaltblütigkeit, Gerissenheit, Selbsterhaltungstrieb,<br />
so was eben. <strong>Der</strong> Kluge schaut auf sich<br />
selbst zuerst. Jedem vernünftigen Menschen<br />
ist das klar.<br />
Ich seufzte, nahm Hut und Trenchcoat<br />
vom Haken und machte mich auf. Zur Tenpenny<br />
Avenue waren es von hier aus gerade<br />
mal 10 Minuten. Ich wusste dass ich diese<br />
Entscheidung noch bereuen würde, aber mein<br />
ganzes Leben hatte bis zu diesem Zeitpunkt<br />
nur aus einer Aneinanderreihung von Fehlern<br />
bestanden. Mittlerweile glaubte ich, dass es<br />
sowieso keine Rolle mehr spielte. Ich hatte<br />
nie wirklich die Wahl gehabt.<br />
Anzeigen<br />
PPP: PITTIS POSTAUS PORTUGAL<br />
Hallo Kulmbach, seid Ihr gut drauf?<br />
Grönemeyer hat eine neue Platte. Die ist<br />
ziemlich gut. Vielleicht fragt Ihr Euch jetzt:<br />
Was soll das? Ich bin mit Grönemeyer aufgewachsen,<br />
habe zuerst das Album „Bochum“<br />
gehört, dann „Sprünge“ 1986. Da war ich<br />
15. Mein zweites Konzert auf der dazugehörigen<br />
Tournee. Das erste war die Spider Murphy<br />
Gang in der Hofer Freiheitshalle<br />
1985: unvergesslich. Seitdem<br />
sind ein paar hundert dazugekommen,<br />
aber darum soll es<br />
heute nicht gehen.<br />
Grönemeyer und seine Musik<br />
begleiten mein Leben. Als Teenager<br />
waren diese bedeutungsvollen<br />
Texte, die außergewöhnliche,<br />
oft schwer kategorisierbare<br />
Musik noch viel faszinierender<br />
als heute. Er behandelt immer<br />
die großen Themen: Liebe, Tod,<br />
Eifersucht, Diskriminierung, Heimweh,<br />
Fernweh, die Deutsche Einheit, Krieg,<br />
die ganze Welt aus der Sicht eines Deutschen.<br />
Darum mögen ihn auch so viele. Jeder<br />
Mensch im Ausland wundert sich ein bisschen,<br />
warum gerade Grönemeyer der erfolgreichste<br />
deutsche Musiker ist. Nicht besonders<br />
attraktiv, nicht besonders charismatisch,<br />
nicht gerade die schönste Stimme, nicht<br />
besonders humorvoll, aber immer authentisch;<br />
einer von uns, dem das Schicksal trotz<br />
aller Millionen auf dem Konto nicht immer<br />
gut mitgespielt hat. Einer, mit dem wir uns<br />
identifizieren, wenn er über den Tod seiner<br />
Frau, über Soldaten in Afghanistan, über<br />
Kinder oder Neonazis singt.<br />
Wenn ich zu Hause bin, höre ich Grönemeyer<br />
kaum noch. Ist nicht mehr wirklich<br />
mein Stil, oftmals zu ernst, zu wenig rockig,<br />
nervt manchmal ein bisschen. Aber jetzt ist<br />
mir wieder aufgefallen, dass ich bei meinem<br />
letzten Auslandsaufenthalt als Student in<br />
England 1995 oft in meinem kleinen, kalten<br />
Zimmer gesessen und Grönemeyer gehört<br />
habe, genauso wie gestern Abend hier in<br />
Portugal. Das neue Album. „Schiffsverkehr“.<br />
Und danach stundenlang alte Videos auf<br />
Youtube. Das Medium hat sich geändert,<br />
aber die Musik ist geblieben. Das ist immer<br />
ein Stückchen Heimat, die vertraute Stimme,<br />
die typisch deutschen Themen, die Nostalgie,<br />
Verkaufsoffener Sonntag bei Reiner WohnSinn<br />
Hoch ging es her, als Reiner Späth (Reiner<br />
WohnSinn) zum verkaufsoffenen Sonntag<br />
die beiden Vollblutmusiker LeRoy und Hecy<br />
aufspielen ließ. Die beiden ließen sich auch<br />
nicht lange bitten und spielten sogar , als sie<br />
vom Geburtstag Thomas Weiß’ gehört hatten,<br />
der zu diesem Anlass mit seiner Wurstküche<br />
angerückt war, ein „besonderes“<br />
Ständchen, das dieser mit Sicherheit nicht<br />
vergessen wird. Zahlreiche Passanten blieben<br />
stehen und lauschten den gekonnten Klängen,<br />
die in Kulmbach ansonsten nur anlässlich<br />
der Saurier-Stammtischabende erklingen<br />
– oder in diesem besonderen Falle – am<br />
27.05. um 19.00 Uhr im Bockela, wenn<br />
LeRoy mit seinen bluesigen, swingigen und<br />
fränkischen Liedern mitunter das Zwerchfell<br />
zum Beben bringen wird.<br />
das Erinnern an die Jugendzeit und das<br />
Wissen, der Mann ist eine Konstante. Er<br />
kommt immer wieder, er ist immer da, wir<br />
können uns auf ihn verlassen. Vielleicht mögen<br />
wir Grönemeyer so, weil er der deutscheste<br />
Künstler ist, den wir haben.<br />
Einer meiner besten Freunde hat schon<br />
gefragt, ob ich dieses Jahr mit zum Konzert<br />
komme. Wird leider nicht klappen, aber in<br />
Gedanken bin ich dabei. Von der Freiheitshalle<br />
in Hof ins Olympiastation in München.<br />
Und als wir das letzte Mal 2007 dort waren,<br />
da kam dieses Gemeinschaftsgefühl auf. Wir<br />
sind mit Grönemeyer älter geworden, haben<br />
Haare verloren, Kinder bekommen, Familien<br />
gegründet, studiert, einen Job bekommen,<br />
Autos gekauft. Und immer war Grönemeyer<br />
irgendwie mit dabei. Mal mehr, mal weniger.<br />
Ist aber gut zu wissen.<br />
In diesem Sinne: Hört Euch mal das neue<br />
Album von Grönemeyer an. Ist ziemlich gut.<br />
Euer Pitti<br />
Für bestimmte Gebiete<br />
Austräger gesucht: Tel.: 09221 - 67495<br />
Ihr Inserat 4 Wochen im Internet: www.bierstaedter.de
Seite 11<br />
Himmelkron – Ein paar Kisten standen im<br />
Dachboden des Himmelkroner Pfarrhauses.<br />
Unscheinbar, irgendwo in einer Ecke – und<br />
niemand beachtete sie. Bis eines Tages, während<br />
der Generalsanierung des Hauses, ihr<br />
Inhalt zu Tage kam. Die alte Himmelkroner<br />
Pfarrbibliothek.<br />
<strong>Der</strong> für Kulturangelegenheiten der Gemeinde<br />
Himmelkron zuständige Richard Stelzer<br />
nahm sich der sensationellen Entdeckung<br />
an. An die einhundert Bücher, die ältesten<br />
Bände stammen aus dem Jahre 1560, die<br />
jüngsten von 1937, hauptsächlich besteht<br />
der Fund aus alten Bibeln, Gesangbüchern,<br />
Konkordanzen, Bücher zur Liturgie, Gebetbücher,<br />
Lexika und handschriftliche Predigten,<br />
gehörten natürlich fachmännisch gesichtet.<br />
Auch das dreibändige Gesetzeswerk des<br />
Markgrafen Friedrich, des Gatten von Wilhelmine,<br />
aus den Jahren 1746 bis 48, eine<br />
Chor-Ordnung von 1724, und eine „Agende<br />
für christliche Gemeinden des Lutherischen<br />
Bekenntnisses“ von Wilhelm Löhe aus dem<br />
DIE HIMMELKRONER PFARRBIBLIOTHEK<br />
Von Wolfram Gittel<br />
Jahre 1853. Bücher über Kirchenrecht aus<br />
den Jahren 1907, 1928 und 1931 und eine<br />
Schrift „Freiwillige Beyträge zur Anlage einer<br />
Hülfs-Kasse für arme Schulkinder“ 1811-<br />
1834 sowie das „Dekanatliche Quittungsbüchlein<br />
der Pfarrei Himmelkron 1847-<br />
1882“, versprachen viel Arbeit für deren<br />
Zuordnung- und Wertigkeit.<br />
Professor Kehl von der Universität Bayreuth<br />
unterstützte Stelzer in der Anfangszeit.<br />
In Diplom-Bibliothekar Christian Oertel,<br />
wohnhaft in Himmelkron, fand Stelzer einen<br />
weiteren kompetenten Mitstreiter, mit dessen<br />
Hilfe es gelang, die Werke zu sichten<br />
und einen Überblick zu gewinnen. Oertel ist<br />
sich jedoch sicher, dass eine streng wissenschaftliche<br />
Aufarbeitung des Bestandes dringend<br />
erforderlich sein wird.<br />
Zunächst jedoch war es der Gemeinde<br />
Himmelkron ein Anliegen, die alte Pfarrbibliothek<br />
der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.<br />
Daher widmete sie ihr die 29. Sonderausstellung<br />
im Stiftskirchenmuseum Himmelkron,<br />
bis September dort zu besichtigen. Die<br />
Vitrinen, die für die Präsentation erforderlich<br />
sind, stellt das Auktionshaus Rothenbücher<br />
aus Bayreuth. Allerdings waren sie zur offiziellen<br />
Eröffnung der Ausstellung noch nicht<br />
greifbar. So hatte das Vernissagen-Publikum<br />
die einmalige Chance, die wertvollen Stücke<br />
in die Hand nehmen zu können.<br />
Bürgermeister Gerhard Schneider bedankte<br />
sich bei Reinhard Stelzer und Christian<br />
Oertel für die geleistete Arbeit. Schneider<br />
überreichte als Dank der Gemeinde ein<br />
Buch von Günther Beckstein an Oertel, dessen<br />
Schulkamerad Beckstein war. Stellvertretender<br />
Landrat Manfred Huhs wies daraufhin,<br />
dass nicht viele Gemeinden bereit seien, derartige<br />
Schätze auch der Öffentlichkeit vorzustellen<br />
und lobte die Himmelkroner Verantwortlichen<br />
ausdrücklich dafür. Er überreichte<br />
die Landkreis-Krawatte an Stelzer und Oertel<br />
als Dank für ihren Einsatz.<br />
Himmelkroner Kultursommer<br />
Sa., 11.Juni <strong>2011</strong>:<br />
Stiftskirche, 16.00 Uhr:<br />
Seinäjoki Symphonic-Orchester,<br />
Finnland. Dirigent: Petri Salo.<br />
Eintritt frei – Spenden erbeten<br />
Mo., 13. Juni <strong>2011</strong>:<br />
33. Straßenfest ab 13.30 Uhr:<br />
Showauftritte von Mr. B., Santos,<br />
Melanie Jäger. Eintritt frei<br />
So., 17. Juli <strong>2011</strong>:<br />
10.00 – 18.00 Uhr:<br />
Himmelkroner Garten- und<br />
Kunstmesse in der Baille-<strong>Mai</strong>lle-<br />
Lindenallee. Eintritt frei<br />
Fr., 22. Juli <strong>2011</strong>:<br />
Ritterkapelle (Stiftskirche ):<br />
20.00 Uhr: Urbain N’Dakon:<br />
„Melodien von der afrikanische<br />
Seele“ (Fränkischer Theatersommer).<br />
Eintrittskarten direkt<br />
beim Fränkischem Theatersommer,<br />
Tel. 09274/947440<br />
u.www.theatersommer.de<br />
Sa., 23. Juli <strong>2011</strong>:<br />
Stiftskirche, 19.30 Uhr:<br />
„Academy of Saint Martin in the<br />
Fields“ – Silk Road – Leitung /<br />
Klavier: Fazil Say (Festival<br />
Europa Mitte)<br />
Kartenvorbestellung:<br />
Tel. 03501/58530,<br />
www.festival-mitte-europa.com<br />
Sa., 13. August <strong>2011</strong>:<br />
Stiftskirche (Kreuzgang im<br />
Kerzenschein) 20.00 Uhr:<br />
„O mio babbino caro” –<br />
Anette Schäfer (Sopran), und<br />
Victoria Kunze (Harfe, Sopran).<br />
Eintritt 10,– Euro nur an der<br />
Abendkasse.<br />
Sa., 10. September <strong>2011</strong>:<br />
Autobahnkirche Himmelkron –<br />
Begegnungsstätte, 20.00 Uhr:<br />
„Duo Amati“ Svetlana Klimova<br />
(Violine) und Sergey Vlasov<br />
(Klavier). Eintritt 10,– Euro nur<br />
an der Abendkasse.<br />
Infos: Gemeindeverwaltung Himmelkron<br />
Klosterberg 9 - Tel. 09227 - 9310<br />
Anzeige<br />
„...Diese große, weltreichende, unendliche Kunst des rechten Malen“<br />
Hier in der <strong>Mai</strong>ausgabe des BIERSTÄDTERS<br />
ein Beitrag, der dem Wohl populärsten deutschen<br />
Maler Albrecht Dürer gewidmet ist,<br />
denn am 21. <strong>Mai</strong> jährte sich dessen Geburtstag<br />
zum 540. Male!<br />
<strong>Der</strong> Vater Albrecht Dürer d. Ä. (geb.<br />
1427) stammte aus Ungarn und kam 1455<br />
in die Reichsstadt Nürnberg um eine Stelle<br />
als Goldschmied anzunehmen. Sein Meister<br />
Hieronymus Holper gab ihm die Tochter<br />
Barbara zur Frau. Von Dürer d. Ä. kennen wir<br />
keine Arbeiten, doch lassen die aktenkundig<br />
belegten Aufträge darauf schließen, dass die<br />
Dürers eine wohlgestellte Handwerkerfamilie<br />
waren. So bestellten die Stadträte silbernes<br />
Tafelgeschirr bei Dürer d. Ä. Sogar Kaiser<br />
Friedrich gehörte zu seiner Kundschaft und<br />
außerdem besaß er ein Kux (Anteilschein,<br />
ähnlich einer Aktie) des Goldbergwerkes von<br />
Goldkronach im Fichtelgebirge.<br />
Dem 1471 geborenen Sohn Albrecht<br />
stand nach Recht und Tradition die Nachfolge<br />
des Vaters zu. Er wurde in die Sankt Sebaldusschule<br />
geschickt, wo er schreiben, rechnen,<br />
lesen und Latein lernte. Anschließend<br />
ging der 12-jährige Albrecht bei seinem Vater<br />
in die Lehre. Immer mehr aber zog es ihn zur<br />
Malerei, sodass der Vater nachgab und den<br />
Sohn 1486 zu Michael Wohlgemut in die<br />
Ausbildung gab, welcher damals die angesehenste<br />
Malerei Nürnbergs leitete. Bald erschien<br />
Dürer, die unter niederländischen Einfluss<br />
stehende Werkstatt, mit ihrem begrenzten<br />
Formenrepertoire als zu eng.<br />
In den Osterfeiertagen 1490 begann Albrecht<br />
mit der Wanderschaft in Richtung<br />
Oberrhein, dies empfand er wohl auch als Befreiung<br />
aus der Enge Nürnbergs. In Basel ließen<br />
ihm Verleger bald Aufträge zu Illustrationen<br />
zukommen. Eigentliches Ziel seiner Reise<br />
war ein Besuch bei dem Maler und Kupferstecher<br />
Martin Schongauer(1435-91) in Kolmar,<br />
den er jedoch nicht mehr lebend antraf.<br />
Mit geschenkten Kupferstichen Schongauers<br />
kam er 1494 nach Nürnberg zurück, und heiratete<br />
Agnes Frey. Doch einige Monate später<br />
brach er nach Venedig auf, um der Pest zu<br />
entfliehen. Für einen Nürnberger konnte nur<br />
die Lagunenstadt das Reiseziel sein, schließlich<br />
war sie die reichste und größte Stadt<br />
Albrecht Dürer<br />
Europas. Dort suchte Albrecht Dürer Giovanni<br />
und Gentile Bellini auf und fertigte zahlreiche<br />
Landschaftsaquarelle an, deren Lebensgefühl<br />
einen neuen Abschnitt in der Malerei einleiten<br />
sollten.<br />
In der Heimatstadt zurück, eröffnete Dürer<br />
eine eigene Werkstatt. Sein 1498 erschienener<br />
Holzschnittzyklus der Apokalypse machte<br />
den Künstler später weltberühmt. Zwei Jähre<br />
danach besuchte der venezianische Maler Jacobo<br />
de Babari (1430-1515/ angebl. lernte<br />
Hans von Kulmbach bei diesem) Albrecht bei<br />
dessen Nürnberg-Aufenthalt und stellte ihm<br />
seine Proportionsstudien vor. Dies löste bei Dürer<br />
wieder ein gesteigertes Interesse an venezianischer<br />
Kunst aus, sodass er sich erneut zu<br />
einer Venedig.Reise bewegt sah. Durch die<br />
Vermittlung deutscher Kaufmänner schuf er<br />
1506 das Rosenkranzfest für die Kirche San<br />
Bartholomeo (heute: Prag, Nationalgalerie).<br />
Die Venezianer zeigten sich sehr beeindruckt<br />
von Nicki Lang<br />
von Dürers Kunst und der Doge Leonardo Loredan<br />
(wer kennt nicht das großartige Portrait<br />
von Bellini) bot dem deutschen Maler sogar<br />
ein festes Jahresgehalt von 200 Gulden an,<br />
falls er sich in Venedig niederlassen würde. Es<br />
ging zu dieser Zeit die Geschichte um, dass<br />
Giovanni Bellini vor allem seine Zeichnung der<br />
Haare bewunderte. Bei einem Besuch erbat er<br />
sich von ihm einen Pinsel zum Geschenk. Zur<br />
Überraschung Bellinis, der ein spezielles Werkzeug<br />
erwartet hatte, ergriff Dürer irgendeinen<br />
Pinsel „und brachte in überaus regelmäßiger<br />
Ordnung(...) die längsten und krausesten<br />
Haare hervor“.<br />
Im Jahre 1507 reiste Albrecht Dürer von<br />
der Lagune nach Bologna, möglicherweise<br />
auch nach <strong>Mai</strong>land, und traf schließlich wieder<br />
in Nürnberg ein. Danach stand er zunächst<br />
in den Diensten Kaiser Maximilians.<br />
Bekannt sind die beiden Bildnisse des Kaisers<br />
(Nürnberg, GNM/Wien, Kunsthistor. Mus.).<br />
Seit 1515 erhielt der Künstler vom Kaiser ein<br />
Jahresgehalt von 100 Gulden. Nach dem<br />
Ableben Maximilians und einer Niederlande-<br />
Reise (1520) malte Dürer vorwiegend<br />
Bildnisse und schuf theoretische Schriften (z.<br />
B. „die Proportion des Menschen“, 1528).<br />
Albrechts enorme Wirkung auf zeitgenössische<br />
Künstler beruht vor allem auf den 350<br />
Holzschnitten und den ca. 100 Kupferstichen<br />
(„Melancholia“, „Ritter, Tod und Teufel“).<br />
Die Bedeutung seiner 125 Gemälde hingegen<br />
wurde oft unterschätzt. In ganz unterschiedlicher<br />
Art verwendete er Farbe, teils als<br />
reine Zutat, teils als scharfe Lokalfarbe.<br />
Seine Landschaftsaquarelle dagegen sind<br />
reine Schöpfungen aus Licht und Farbe. In<br />
ihnen ist zum ersten Mal Landschaft als<br />
Selbstzweck dargestellt.<br />
In den Bildern der sogenannten „Vier<br />
Apostel", die Dürer 1526 dem Rat seiner<br />
Heimatstadt vermachte, steigerte er die Einheit<br />
von Figur, Farbe und Inhalt in monumentale<br />
Größe. Oft will man in den Aposteln die<br />
Allegorien der vier menschlichen Temperamente<br />
erkennen.<br />
Die Malerei Dürers bildet eine schöpferische<br />
Verflechtung aus der spätmittelalterlichen<br />
deutschen Malerei mit der Renaissance,<br />
die er in Italien lieben gelernt hatte.<br />
„Und durch solches erscheint dein Werk<br />
als Kunst, lieblich, gewaltig, frei und gut,<br />
wird von jedermann gelobt, weil die Gerechtigkeit<br />
in ihm einbeschlossen ist.“<br />
Albrecht Dürer starb am 06. April 1528<br />
in Nürnberg.<br />
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Seite 12<br />
<br />
Von Hermannstadt nach Heinersreuth<br />
Von Roland Hermsdörfer<br />
Ich bin ein wohl sortierter Fan! Ich liebe die<br />
Beatles, Cliff Richard und Paul McCartney.<br />
Mein schauspielerisches Idol ist Jeff Bridges.<br />
Bei den bereits verstorbenen Ikonen liegt<br />
James Dean an der Spitze, es folgen James<br />
Stewart und Cary Grant. Als Schauspieler und<br />
Regisseur in Personalunion ist unangefochten<br />
Woody Allen meine Ikone.<br />
Die Zeiten haben sich geändert und sie sind<br />
für die Stars, gleich welcher Couleur gefährlicher<br />
geworden. Wurde ihnen früher eine fast<br />
sakrale Verehrung zuteil, spielt sich heute alles<br />
realistischer und gezielter ab. Es gibt leider bis<br />
zur heutigen Zeit nur wenige Stars, die in der<br />
Lage sind, ihren Ruhm auch ironisch zu brechen.<br />
Großartig konnte dies Cary Grant, ein<br />
beliebter Hollywoodstar gleich mehrerer<br />
Generationen. Einmal sagte eine Reporterin zu<br />
ihm: „Wissen Sie, alle Männer möchten gerne<br />
so sein wie Cary Grant!“ „Ja!“, antwortete<br />
dieser seufzend, „ich auch...!“<br />
ASADS BETRACHTUNGEN<br />
FANS – Wo wären sie wohl ohne uns, die Beatles,<br />
die Rolling Stones, Tokio Hotel und all die anderen Berühmtheiten?<br />
Auch die Beatles verstanden es von Anfang<br />
an – und das bereits als Zwanzigjährige<br />
– die Reporter der verschiedenen Medien auf<br />
ihre Seite zu ziehen, sich einerseits beliebt<br />
zu machen, aber andererseits der miefigen<br />
Anbetung ihrer Vorgängeridole wie Perry<br />
Como, Elvis Presley und Frank Sinatra die<br />
lang entbehrliche Frischluft zuzuführen –<br />
gerade für das amerikanische (erstaunlich<br />
konservative) Publikum Neuland. Als die<br />
Gruppe einmal von Reportern gefragt wurde<br />
„Habt ihr eine Botschaft an die Fans?“, antworteten<br />
sie mit kalkülhafter Lausbubenart:<br />
„Sagt ihnen, sie sollen Beatles-Platten kaufen!“<br />
Nur wenige Stars konnten auf der Höhe<br />
des Ruhmes noch genügend Abstand zu sich<br />
selbst und den Fans finden. Janis Joplin, eine<br />
begnadete (Blues-)Sängerin feierte 24-Stundenpartys<br />
und schlief nicht mit wenigen ihrer<br />
Fans – ihre Art was „zurückzugeben“. Wer<br />
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sie erlebte, war sich darüber im Klaren, dass<br />
sie niemals alt werden würde.<br />
Fans können grausam sein – und vernichtend.<br />
Das musste Ricky Nelson erleben,<br />
als er im Madison Square Garden sein neues<br />
Material vorstellen wollte, ein reines Country-<br />
Repertoire, das die Fans nicht hören mochten<br />
und ihn rüde auspfiffen, weil sie auf Songs<br />
wie „Hello, Mary Lou“ und „Travellin’ man“<br />
abonniert waren. Die Ironie der Geschichte<br />
ist, dass Ricky Nelson wenige Jahre später<br />
mit seinem Song „Garden Party“ einen US-<br />
Nr. 1 Hit landete, ein Lied, das genau dieses<br />
traumatische Erlebnis minutiös beschrieb...<br />
John Lennon, der 1980 von einem<br />
„Fan“ tödlich niedergestreckt wurde, spielte<br />
die Gefahr, in der er immer schwebte, stets<br />
herunter, vielleicht auch aus dem Grund, da<br />
er nie diesen Superstar-Nimbus wie beispielsweise<br />
sein einstiger Bandkollege Paul Mc-<br />
Cartney hatte – und auch nicht wollte.<br />
Die inzwischen siebte Ausstellung in den<br />
Räumen des Bayreuther Plasmazentrums<br />
wurde vom „Hausherrn“, Dr. Robert Offner<br />
mit einem groben Abriss der Tätigkeit des<br />
Unternehmens, seinem Sinn und Zweck, sowie<br />
einem eleganten, in die kurze Ansprache<br />
eingebauten, Bogen zur Künstlerin Gerlinde<br />
Edling eröffnet. Letztere und deren künstlerisches<br />
Werk stellte in launigen Worten Hartmut<br />
Junold, ohne eigenen Anspruch erheben<br />
zu wollen, fachmännisch zu urteilen, wie er<br />
betonte, vor.<br />
Gerlinde Edling, in Bayreuth und Umgebung<br />
längst keine Unbekannte mehr, erinnerte<br />
sich, bereits in frühester Jugend schon<br />
gerne gezeichnet und gemalt zu haben. Diese<br />
Leidenschaft verließ sie nie, animierte<br />
nach bestandenem Abitur zu einem Kunststudium<br />
in ihrer siebenbürgischen Heimatstadt<br />
Hermannstadt und gehört auch seit ihrem<br />
Zuzug nach Bayreuth, beziehungsweise Heinersreuth,<br />
zum täglichen Leben. 1996 nahm<br />
sie erstmals an einer Gemeinschaftsausstellung<br />
im Grundig-Werk teil. Seitdem folgten<br />
unzählige Ausstellungen mit stetig steigendem<br />
Erfolg. Ihre Aquarelle, die einen Teil<br />
Abschließend noch ein paar eigene Reflexionen<br />
aus meinem Fan-Dasein: Fats Domino<br />
in der Berliner Waldbühne – da musste<br />
ich hin! Zunächst einmal ein dreistündiges<br />
Vorprogramm mit mehr oder weniger abgehalfterten<br />
Idolen der amerikanischen Nashville-Szene<br />
und dann – endlich – der „Maestro“<br />
himself: Fats Domino – aber leider nur<br />
kurz!! Er spielte ein Medley seiner größten<br />
Hits und verschwand dann nach gut zwanzig<br />
Minuten von der Bühne. – Oder Mickey<br />
Finn, der Trommler von T-Rex, der eineinhalb<br />
Meter vor mir durch einen Dunst von süßlicher,<br />
sehr verdächtig nach bewusstseinserweiternden<br />
Substanzen riechenden Luft,<br />
unendlich bekifft und vollkommen neben<br />
sich stehend sein Trommelsolo absolvierte,<br />
während Marc Bolan breitbeinig den nie<br />
enden wollenden Refrain von „Hot Love“<br />
anstimmte.<br />
Fans verzeihen fast alles!<br />
ihres Denkens, ihrer Gefühle, ihres Seelenlebens<br />
ausdrücken, aber in manchen Arbeiten<br />
auch Erinnerungen und Mahnungen gleichermaßen<br />
darstellen sollen, beweisen ein hohes<br />
Maß an Farbgefühl. Sie beherrscht Lebensgefühle<br />
in leichten, federgleichen Pinselstrichen<br />
darzustellen, Gefühlsexplosionen vermittelt<br />
sie durch rauschende Farbwirbel in ekstatischen,<br />
beeindruckenden Motiven. Gerlinde<br />
Edling beklagt in ihren Werken aber auch auf<br />
drastische Weise, dass unsere schnelllebige<br />
Welt keinen Platz mehr lässt für Phantasien,<br />
Träumereien oder Sehnsüchte. Hier, als<br />
„Kämpferin“ auf fast verlorenem Posten,<br />
sieht sie sich durch ihr Kunstschaffen, an<br />
dem sie auch und vor allem Kinder und Jugendliche,<br />
unter anderem im Kinderhaus,<br />
teilhaben lassen möchte und die sie kreativ<br />
fördert.<br />
Stammtisch in Döbra<br />
Von Roland Schaller<br />
Wieder einmal war es soweit, die Döbraberg-<br />
Musikanten hatten gerufen und die Musikanten<br />
aus Hochfranken und Kulmbach kamen<br />
und spielten in der Gaststätte Synderhauf in<br />
Döbra auf. In der Traditionsgaststätte unterhalb<br />
des schon von weithin sichtbaren Kugelturms<br />
auf dem Döbraberg, dort wo die Gäste<br />
etwas länger bleiben wenn der Wirt zum<br />
Akkordeon greift, fühlen sich auch die Musikanten<br />
aus nah und fern immer wieder pudelwohl.<br />
Und dieses Gefühl ist sprichwörtlich<br />
zu greifen, wenn auf der Bühne die „Post“<br />
abgeht. Da wird in die Tasten, in die Saiten,<br />
die Ventile oder in die Klappen gegriffen und<br />
dann dazu noch das Schmatzen der Gäste,<br />
im ausverkauften Saale, ergeben eine unvergleichliche<br />
Kombination von kulinarischen<br />
Köstlichkeiten und fränkischer Gemütlichkeit.<br />
Die Veranstaltung wird von den Musikern der<br />
Döbraberg-Musikanten und hier in erster Linie<br />
von Roland Reuther initiiert, welche auch<br />
den Abend durch ihre schmissig vorgetragenen<br />
Weisen eröffneten. Einen Glanzpunkt<br />
des Abends stellte der Auftritt des schon von<br />
der Veranstaltung „Broudwerschd, Bier und<br />
Blousmusig“ der Kulmbocher Stollmusikanten<br />
bekannten Trios der „Brauhausmusi“ aus<br />
Regnitzlosau dar. Die Musikanten Conny und<br />
Horst Rödel mit Ulli Stöhr und ihre mit Leidenschaft<br />
und Wortwitz vorgetragenen Couplets<br />
waren wie immer ein Höhepunkt des<br />
Abends. Als besonderer Gast konnten die Veranstalter<br />
diesmal Carolin Pruy von der Beratungsstelle<br />
für Volksmusik in Franken/Arbeitsstelle<br />
Bayreuth begrüßen, die es sich<br />
nicht nehmen ließ, ein Lied (Sauerkraut und<br />
Buttermilch…), mit musikalischer Begleitung<br />
der Kulmbocher Stollmusikanten und<br />
den anwesenden Gästen zu singen. Als nächstes<br />
stellte die Laiengruppe der Münchberger<br />
Feierabend-Musikanten, bestehend aus drei<br />
Frauen und drei Männern, die sich und andere<br />
mit alter Volks- und Blasmusik erfreuen<br />
möchten, ihr Können unter Beweis. Nachdem<br />
die in Hochfranken beliebten Hofer Freindla<br />
das Publikum begeisterten, wusste im Anschluss<br />
Martin Pötzschl nicht nur mit seinem<br />
Spiel auf der Steirischen Harmonika zu überzeugen<br />
sondern unterhielt das Publikum aufs<br />
Beste mit dem ein oder anderen nicht ganz<br />
jungendfreien Witz. Nachdem das Trio Quetschen-Rock<br />
mit bekannten Melodien das Publikum<br />
zum Schunkeln brachte war es soweit,<br />
die Kulmbocher Stollmusikanten mit<br />
ihrem Leiter Roland Schaller waren an der<br />
Reihe. Und sie wussten in bewährter Weise<br />
mit ihren eigenen Lieder „Mir sind Oberfranken“<br />
und „Dumm geloff´n“ das Publikum zu<br />
Beifallsstürmen hinzureisen. Nach mehr als<br />
vier Stunden Unterhaltung konnte Roland<br />
Reuther, mit Dank an die kostenlos auftretenden<br />
Aktiven, den Abend schließen. Und<br />
alle waren sich zum Schluss darüber einig,<br />
dass man sich ganz gewiss wieder sieht,<br />
wenn es heißt Musikantenstammtisch in der<br />
Gaststätte Synderhauf in Döbra.
Seite 13<br />
Wie bei den meisten der hier vorgestellten<br />
Künstler begann das Musikerleben der Band in<br />
den 60ern. Drummer Robert Gick erlebte es<br />
65/66 Bamberg mit den GUYS, danach mit<br />
einer Band im Stil der 50er, Mitte der 70er,<br />
dann Pause für 20 Jahre. Erst 1994 traf er<br />
Horst und man spielte wieder zunächst als<br />
JUST FOR FUN, dann B95. Alles jedoch auf reiner<br />
Hobbybasis. Auftrittsort war zumeist das<br />
PODIUM in Bayreuth, wo man drei bis vier Mal<br />
im Jahr spielen durfte. Seit 1998 nannte man<br />
sich SHORTCUT BLUES BAND und die Programmatik<br />
wurde eindeutig.<br />
Bassist Charly, geborener Niederbayer und<br />
zunächst dort mit Schülerbands aktiv und Gitarrist<br />
Bruno Hammer aus Auerbach kennen sich<br />
seit HAMMERBERG, wo sie 15 Jahre zusammen<br />
spielten bis sie Juli 2008 bei SHORTCUT<br />
einstiegen und Horst Lienhardt mit den BUT-<br />
LERS in Bayreuth (siehe Webseite Pophistory).<br />
Nur das Küken, die Sängerin Ilona reiste aus<br />
dem schönen Emsland ins noch schönere Fichtelgebirge<br />
um mit Männern, „mit denen sie etwas<br />
anfangen kann", das zu machen, was alle<br />
am liebsten machen, nämlich gute Musik.<br />
Die Jungs trafen sich also Anfang der Neunziger<br />
und einigten sich darauf just for fun ihren<br />
Rock zu pflegen. Nicht um groß Kohle zu machen,<br />
sondern weil in diesem Alter der Spaß die<br />
Hauptrolle spielt.<br />
Sie schrieben z. T. eigene Titel und spielten<br />
die Rockhits ihrer Jugend. Mit der Zeit kristallisierte<br />
sich ein gemeinsames Interesse für die<br />
blueslastigen Rocktitel heraus.<br />
Ich traf die Band beim Proben in Roberts<br />
Eigenheim, traumhaft ausgestattet mit allem<br />
was ’ne Band zum Proben braucht, Anlage,<br />
Lärmschutz usw. und – darauf legten alle im<br />
Gespräch großen Wert – Rentner Robert sorgt<br />
für ein exzellentes Catering. Das bekomm auch<br />
ich zu genießen, guter Kaffee, Obst, Süßigkeiten<br />
und Kuchen, ausgesuchter Rotwein usw.<br />
Eine Nachwuchsband hätte wahrscheinlich allein<br />
vor Neid schon gar nicht mehr weitergemacht.<br />
Die fünf testen gerade die Tauglichkeit eines<br />
neuen Songs fürs Programm als ich eintrete<br />
und nach wenigen Minuten sitzen wir alle<br />
um einen gemütlichen Couchtisch herum und<br />
schwärmen von vergangenen Zeiten.<br />
Langsam lenke ich das Gespräch auf mein<br />
Thema und erkläre kurz, warum ich die Band<br />
dem Publikum vorstellen möchte.<br />
Die Band hat gerade eine sehr gute Phase,<br />
einige beenden ihre aktive Werktätigenzeit und<br />
können mehr Zeit investieren, man hat gerade<br />
einen Super-Gig in Bayreuth vor ausverkauftem<br />
Haus abgeliefert und beim <strong>Mai</strong>sel’s Weißbier<br />
Coverband Contest war man am Ende die<br />
zweitbeste Band von über 40 Bewerbern. Das<br />
allein sorgt natürlich schon für ein gewisses<br />
öffentliches Interesse. Und jetzt will man/frau<br />
natürlich auf die Bühne – es ganz einfach noch<br />
mal wissen!<br />
Robert ergreift das Wort, als ich darum<br />
bitte, sich ein bisschen vorzustellen, damit die<br />
Leser wissen, mit wem ich da zusammensitze.<br />
Robert stammt aus Bamberg, seine erste<br />
Band hieß The Guys. Bis in die 70er tourte<br />
er mit verschiedenen Coverbands und verdiente<br />
gutes Geld, irgendwann begann dann der Ernst<br />
des Lebens und er legte für 20 Jahre die Trommelstöcke<br />
an den Haken.(Geht das?)<br />
Saurierstammtisch<br />
Für Musiker, Fans, Freunde und Neugierige<br />
in Bayreuth – Moosing<br />
10. Juni <strong>2011</strong><br />
24. Juni <strong>2011</strong><br />
Beginn 18.00 Uhr<br />
Die Rock Heroes im 7. Jahrzehnt<br />
Eric Clapton, John Mayall oder die Shortcut Blues Band<br />
Was passiert, wenn 280 Jahre Rockpower auf die Bühne gehn…<br />
Anzeigen<br />
Erst 1994, inzwischen in Bayreuth gelandet,<br />
fand er neue Kollegen und man kam darauf,<br />
dass man ein gemeinsames Hobby hatte.<br />
Bassist Charly und Bruno Hammer aus<br />
Grafenwöhr kennen sich schon seit über 30<br />
Jahren. Charly „jobbt“ immer noch als Chefarzt<br />
in der Geriatrie, Bruno tobt sich derweil<br />
schon inzwischen in vier gut beschäftigten<br />
Bands aus, bei den DOWNLOOKERS, bei BACK-<br />
BEAT (Beatles Coverband) und der KINGSIZE<br />
COMBO, einer Top 40 Truppe.<br />
(http://www.the-downlookers.de/<br />
Bruno.html)<br />
Horst „O“ Lienhardt’s Weg begann als<br />
Bassist in Bayreuth. Höhepunkt seiner Musikerlaufbahn<br />
war wohl „The Box“. Mit strahlenden<br />
Augen erzählt er von den legendären<br />
Auftritten in Horst Babl’s OLD BAILEY zusammen<br />
mit Le-Roy Herz am Schlagzeug und Jörg<br />
Evers an der Gitarre. Bluesrock vom Feinsten<br />
aus der eigenen Feder wurde gespielt und<br />
damals einmalig in Bayreuth geboten. 1500<br />
Mark, ein Wahnsinn in der damaligen Zeit, hatten<br />
sie an einem Abend im Old Bailey verdient<br />
und dann mit Freunden zusammen im Lucullus-<br />
Keller auf den Kopf gehauen, gerade mal für<br />
einen Satz Saiten und ein paar Trommelstöck<br />
reichte der Rest. Aber das war die Zeit!<br />
Jörg Evers merkte bald, dass für das, was<br />
er wollte, Bayreuth zu klein war, er ging nach<br />
München zu Amon Düül und anderen Bands<br />
und machte richtig Karriere.<br />
Bierstädter-Chefredakteur Wolf Gittel bedankte sich bei Markgrafen-Getränkemarkt-Inhaber<br />
Herrn Kuhbandner für dessen Initiative als Auslagestelle in Weidenberg und für die Unterstützung<br />
beim Rätsel im Monat März.<br />
Als Komponist schrieb er bekannte Filmmusiken<br />
(z. B. für den ersten WERNER-Film)<br />
und vertritt heute im Vorstand der GEMA die<br />
Interessen der Musikschaffenden.<br />
Horst wurde sesshaft und machte aus seiner<br />
Bassanlage ein Wohnzimmer für die junge<br />
Familie. Nur mit einer Gitarre hielt er seine<br />
musikalischen Ambitionen am Köcheln, bis er<br />
Anfang der 90er wieder eine Band formierte.<br />
Man nannte sich JUST FOR FUN und spielte in<br />
Bayreuth hauptsächlich im Podium, Roberto<br />
war mit dabei und immer wieder neue Bassisten.<br />
Ca. 10 Mal im Jahr traten sie auf.<br />
Die Sängerin, die Frau mit den schwarzen<br />
Haaren und der schwarzen Stimme verbrachte<br />
ihr Leben zunächst im Norden der Republik, im<br />
Emsland um genau zu sein, ohne Gelegenheit<br />
zum Musikmachen zu haben. Eine Ausbildung<br />
zur Krankenschwester, Familie gründen, das<br />
war’s. Um das Hobby Singen konnte sie sich<br />
erst kümmern als sie zu uns ins schöne Oberfranken<br />
kam. Erst sang sie mit einer Coverband<br />
im Fichtelgebirge bis schließlich der Kontakt zu<br />
Horst Lienhardt entstand.<br />
Seit 2008 singt sie jetzt mit den Jungs,<br />
und prägt mit ihrer Stimme den Sound wesentlich<br />
mit.<br />
Die fünf wollen spielen, wir unterhielten<br />
uns lange über die Auftrittsmöglichkeiten in der<br />
Region, sie würden auch gerne mal in Kulmbach<br />
sich vorstellen. Leider ist es sehr schwer<br />
geworden, heute eine Band noch zu verkaufen,<br />
aber das ist bei SHORTCUT kein Problem. Dass<br />
sie mit der Musik noch groß Geld verdienen<br />
würden, glaubt sowieso keiner mehr. „Aber bisserl<br />
was zur Rente dazu, wär aber scho<br />
schee!“, ist von Robert an dieser Stelle zu<br />
hören.<br />
Ich wünsch ihnen auf jeden Fall viel Erfolg<br />
und sie werden ihn sicher haben, denn die<br />
Leute merken bald, dass sie Qualität geboten<br />
kriegen. Es brodelt, wenn die Ohrwürmer, der<br />
CREAM, John Lee Hookers oder Gary Moores<br />
ertönen, ihr Publikum, mit ihnen in den 60ern<br />
und 70ern jung gewesen, kann fast jeden Titel<br />
mitsingen. Da springt der Funke schnell über<br />
und der Abend wird zum Knaller.<br />
J.H.<br />
„köstlich genießen“<br />
Auserwählte und<br />
erlesene Spezialitäten<br />
VOM FASS Bayreuth<br />
Von-Römer-Straße 10<br />
95444 Bayreuth
Seite 14<br />
<br />
111 Jahre 1. FC Nürnberg<br />
Von Roland Hermsdörfer<br />
Die erste Meistermannschaft des 1. FC Nürnberg 1920<br />
Wenn in den sechziger Jahren die Arbeitskollegin<br />
meiner Mutter am Montagmorgen mit<br />
verheulten Augen zur Arbeit erschien, war<br />
klar, der „Club“ hatte verloren. Gestern wie<br />
heute berührt dieser Fußballverein, der „Traditionsmeister“,<br />
der in den zwanziger Jahren<br />
(fünf Meisterschaften), mit Stuhlfauth, Kalb,<br />
Träg usw. so erfolgreich war wie in den Fünfzigern<br />
Real Madrid oder heute in Deutschland<br />
Bayern München, seine Anhänger. Euphorisch<br />
nach Erfolgen, tiefbetrübt nach Niederlagen<br />
und leidensfähig wenn sich urplötzlich<br />
wieder Abgründe auftun, an die man<br />
kurz vorher nicht im Traum dachte.<br />
Das Aushängeschild der Franken, der<br />
„ruhmreiche“ 1. FC Nürnberg (neun Meisterschaften,<br />
vier Pokalsiege) machte es in seiner<br />
langen Geschichte seinen Fans und sich<br />
selbst nicht immer leicht. Viele Rekorde, für<br />
die man sich nichts kaufen kann, heimste er<br />
ein. Erster Absteiger als amtierender Meister<br />
1969, als ein österreichischer „Zampano“<br />
die Weisheit „Never change a winning<br />
team“ ignorierte, aus einer Dorfkapelle ein<br />
Symphonieorchester bilden wollte und die<br />
Stützen der Meistermannschaft verkaufte.<br />
Aus diesen Zeiten stammt der Witz des höchsten<br />
deutschen Berges, dem Nürnberg, neun<br />
Jahre Aufstieg, ein Jahr Abstieg. Seit den<br />
Siebzigern geht es beim Club auf und ab.<br />
Willst du den FCN sehen, musst du die<br />
Tabelle drehen, so witzeln oftmals die gegnerischen<br />
Anhänger, vorne dran die Münchner,<br />
im Kopf noch die 3:7 Schlappe aus dem Jahr<br />
der letzten Clubmeisterschaft.<br />
Wenn man als „Clubberer“ glaubte, besseren<br />
Zeiten entgegen zu sehen, wie einst<br />
1982 im Pokalfinale in Frankfurt, als man<br />
zur Pause mit zwei sehenswerten Toren in<br />
Führung gegangen war, immerhin gegen<br />
Bayern, folgte umgehend ein Dämpfer. „Beschiss!“,<br />
schimpfte ein Herbert Heidenreich,<br />
von Bindlach über die „Altstadt“ (SpVgg<br />
Bayreuth) nach Gladbach transferiert und<br />
vom Tebe Berlin zum Club gekommen, als<br />
das Spiel mit 2:4 verloren gegangen war<br />
und der Schiedsrichter nicht wenig zu dieser<br />
Niederlage beigetragen hatte. Unverständnis<br />
allüberall, als nach der berühmten Nürnberger<br />
Spielerrevolution, Stammkräfte und nicht<br />
der Trainer entlassen, aus der Not Jugendspieler<br />
eingebaut wurden und prompt ein<br />
Höhenflug begann, der nach dem Aufstieg<br />
mit Reuter, Grahammer und Eckstein zur Teilnahme<br />
am Uefa-Cup führte. Da waren den<br />
Münchner Herren aber die jungen „Clubberer“<br />
schon zu forsch/gefährlich geworden<br />
und lockten die beiden Erstgenannten mit<br />
Millionenbeträgen in die Landeshauptstadt.<br />
Wie sich die Bayern des öfteren an Nürnberger<br />
Entdeckungen bereicherten. Gustl Starek<br />
und Johnny Hansen, Norbert Eder oder Bertram<br />
Beierlorzer landeten allesamt bei den<br />
Bayern.<br />
Welcher Club darf von sich behaupten,<br />
um bei den Rekorden zu bleiben, extra für<br />
ein Spiel ein nagelneues Stadion gebaut zu<br />
bekommen. Als der FCN in den Neunzigern<br />
den bitteren Gang in die Drittklassigkeit antreten<br />
musste, war es ein Baugigant aus<br />
Weismain, der für dieses „Jahrhundertspiel“<br />
ein wunderschönes Stadion errichten erließ.<br />
Die Rückkehr ins Oberhaus ließ nicht lange<br />
auf sich warten, und knapp zehn Jahre später<br />
folgte gar ein überraschender Erfolg mit<br />
dem vielumjubelten Pokalsieg. <strong>Der</strong> geneigte<br />
Leser dieser Zeilen wird erahnen, was folgte,<br />
zwar keine schlechte Ausbeute in den internationalen<br />
Vergleichen, aber der prompte Abstieg<br />
aus der Bundesliga.<br />
Heute steht der „Club“, der einzige Fußballclub,<br />
der sich offiziell so nennen darf, wieder<br />
im Oberhaus, legte eine im Großen und<br />
Ganzen sogar respektable Saisonleistung vor,<br />
aber was wird wohl weiter werden?<br />
111 Jahre ist er am vierten <strong>Mai</strong> geworden,<br />
der FCN, auf den Tag genau achtundfünfzig<br />
Jahre älter als der Autor dieser Zeilen. Auch<br />
er ein eingefleischter Clubfan und sicher, dass<br />
er dereinst wie alle Clubfans in den Himmel<br />
kommen wird, denn: „Die Hölle durchleben<br />
wir auf Erden schon als Clubberer“...<br />
Vor fünfundzwanzig Jahren in Hollfeld. <strong>Der</strong> „Club“ bei den Fans. Am Tisch mit Mikrofon die<br />
Rundfunklegende Günther Koch im Gespräch mit Torhüter Herbert Heider, dahinter links Stürmer Jörn<br />
Andersen. Mit am Tisch der Autor dieses Artikels.<br />
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KULMBACHER macht’s möglich:<br />
<strong>Der</strong> Club kommt in Euren Ort, auf Euren Platz!<br />
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Und so geht’s: Jeder Verein, der das Spiel gegen den<br />
Club bei sich austragen möchte, registriert sich im<br />
Internet. Dann heißt es: Möglichst viele<br />
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»165 Jahre Brautradition« sammeln.<br />
Für Euren Verein können natürlich<br />
alle Mitglieder, Freunde, Kollegen,<br />
Fans – also jeder, der seinen Verein<br />
unterstützen will, mitsammeln.<br />
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Seite 15<br />
Das Bierstädter-Gewinnspiel mit<br />
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Unser Bild zeigt das alte Försterhaus in Sorg bei<br />
Altenplos. Diesmal hat die Technik acht Fehler<br />
eingebaut, die es zu finden gilt. Zu gewinnen<br />
gibt es dafür 3 Mal je einen Gutschein im Wert<br />
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<strong>Der</strong> Bierstädter<br />
Roland Hermsdörfer,<br />
Kauernburger Platz 4,<br />
95326 Kulmbach<br />
Achtung: Telefonnummer nicht vergessen, wir<br />
rufen zurück! <strong>Der</strong> Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Eine Barauszahlung der Gewinne ist<br />
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Herta Jahreis, Neuenmarkt<br />
Helga Stübinger, Neuenmarkt<br />
(Die Gewinner werden telefonisch<br />
benachrichtigt.)<br />
Ab Juni: Italienische Wochen<br />
Impressum<br />
„<strong>Der</strong> Bierstädter“<br />
Die Kunst- und Kulturzeitung für Kulmbach<br />
Erscheinung monatlich in Kulmbach und Teilgebieten des Landkreises<br />
Herausgeber: Roland Hermsdörfer, Redaktion: Wolfram Gittel (v.i.S.d.P.)<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Abdruck, Kopie, Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion möglich.<br />
Für eingesandte Beiträge kann keine Abdruckgarantie gegeben werden. Eine Rücksendung ist nicht möglich.<br />
Aus Platzgründen behalten wir uns vor, Leserbriefe zu kürzen, beziehungsweise nicht abzudrucken.<br />
Kauernburger Platz 4 · 95326 Kulmbach · bierstaedter1@web.de<br />
Telefon: 0 92 21 / 6 74 95 oder 87 82 41, Fax: 0 92 21 / 87 82 48<br />
Anzeigen: Roland Hermsdörfer<br />
Für die Inhalte der Inserate sind die Auftraggeber verantwortlich.<br />
In unserem Haus gesetzte Inserate dürfen nur mit unserer Genehmigung weiterverwendet werden.<br />
Satz: www.mediengarten-eden.de, Druck: aroprint<br />
Kulmbach:<br />
Buchhandlung Friedrich,<br />
Siedlerladen (Siedlung, Mang.),<br />
Lotto-Toto Hofmann,<br />
Schreibwaren Hofmann (Siedlung),<br />
Bäckerei Mattiaske,<br />
Parfümerie Benker,<br />
Grünwehrbeck (Grünwehr),<br />
Bierstädter Auslagestellen:<br />
Grünwehrbeck (Ziegelhütten),<br />
Metzgerei Meisel (Ziegelhütten),<br />
Kreuzers Backhäusla (Hohe Flur),<br />
Stadtbücherei Kulmbach,<br />
Bäckerei Schwab (Herlas),<br />
Bäckerei Schwab (Forstlahm),<br />
Reiner WohnSinn,<br />
Szenetreff Sohle,<br />
Getränke Meister (Niederndobrach),<br />
Meisterstüberl (Niederndobrach),<br />
Hotel Dobrachtal (Niederndobrach),<br />
Galerie Ludwig,<br />
Bäckerei Dumler (Burghaig),<br />
Salon Schnipp-Schnapp (Burghaig),<br />
Gast. A. d. Weinbrücke (Seidenhof),<br />
Riegel (Melkendorf)<br />
Für bestimmte Gebiete Austräger gesucht:<br />
Tel.: 09221 - 67495<br />
Untersteinach:<br />
Lotto-Toto Rauh<br />
Stadtsteinach:<br />
Reisebüro Goller, Lotto-Toto<br />
Getränkestadl Schübel<br />
Bäckerei Groß<br />
Neuenmarkt:<br />
Edeka-aktiv-Markt,<br />
Bäck. Griessenbrock - Lotto<br />
Wirsberg:<br />
Reiterhof Wirsberg,<br />
Bäckerei Lerner<br />
Himmelkron:<br />
Frischemarkt Teupert,<br />
Conf. Esther (Lanzendorf)<br />
Neudrossenfeld:<br />
Edeka-Markt,<br />
Fränkische Dorfbäckerei,<br />
Uwes Fischhäusla (Rohr)<br />
Thurnau:<br />
Buchhandlung Häußinger,<br />
Bäckerei Vogel,<br />
Getränke Heitmann<br />
Kasendorf:<br />
Bäckerei Müller<br />
Fölschnitz:<br />
Metzgerei Wehner<br />
Trebgast:<br />
Salon Mühlbauer, Lotto u. Toto<br />
Getränkehandel Haberstumpf,<br />
Auto Bauer<br />
Guttenberg:<br />
Kiosk Bräutigam<br />
Marktleugast:<br />
Lotto-Toto Greim<br />
Marktschorgast:<br />
Lotto Toto, Hauptstraße<br />
Grafengehaig:<br />
Unner Lädla<br />
<strong>Mai</strong>nleus:<br />
Lotto u. Toto (Hauptstraße),<br />
Getränkehalle Cash,<br />
Pension <strong>Mai</strong>ntal<br />
Wernstein:<br />
Werkstatt-Galerie Friedrich<br />
Schwarzach:<br />
Oberer Wirt<br />
Presseck:<br />
Rathaus,<br />
Café Groß<br />
Katschenreuth:<br />
Getränke Rausch<br />
Altenkunstadt:<br />
Reiseland im BAUR<br />
Burgkunstadt:<br />
Reisebüro Schaffranek<br />
Weismain:<br />
Kond. Besold<br />
Kronach:<br />
ReiseCenter am Marienplatz<br />
Lindau:<br />
Bäckerei Schwab<br />
Helmbrechts:<br />
Stoffwerk,<br />
Bindlach:<br />
Haarstudio Schmeißer,<br />
Emtmannsberg:<br />
Rollo Raab<br />
Pegnitz:<br />
Rollo Raab-Ärztehaus<br />
Weidenberg:<br />
Markgrafen-Getränke<br />
Bayreuth:<br />
Metzgerei Weiss, Maxstraße,<br />
Fränk. Dorfbäckerei alle Filialen,<br />
Gastst. Mann´sbräu,<br />
Café Händel,<br />
Bäck. Griessenbrock alle Filialen<br />
Fahrradscheune<br />
Heinersreuth:<br />
Rest. Kastaniengarten<br />
Eckersdorf:<br />
Metzgerei Weiss-REWE<br />
Schönfeld:<br />
Gast. Schönfelder Hof<br />
Streitau:<br />
Zeitschriften Sonja Goller<br />
Bad Berneck:<br />
Café Rheingold<br />
Altenplos:<br />
Bäck. Griessenbrock<br />
Verteilung an private Haushalte im Stadtgebiet<br />
Kulmbachs sowie Teilverteilung über<br />
Fa. Haberstumpf im Südosten des<br />
Landkreises.
Anzeigensonderseite<br />
ALTE MASCHINEN AUF DEM HOFFEST<br />
Von Wolfram Gittel<br />
Vordergeiersberg/Fleckl – <strong>Der</strong> 19. Juni <strong>2011</strong><br />
ist ein Termin, den sich alle, die ein Faible für<br />
alte Motoren und Maschinen haben, dick in<br />
ihrem Kalender anstreichen sollten. Denn an<br />
diesem Tag steigt bei Brennholz-Bauer in Vordergeiersberg<br />
(bei Fleckl im Fichtelgebirge)<br />
von 10 bis 17 Uhr das Hoffest. Bauer präsentiert<br />
an diesem Tag 50 stationäre Motoren<br />
und Maschinen aus der Zeit von 1895<br />
bis 1950. Damit besteht die Gelegenheit,<br />
einer wichtigen Epoche der technischen Entwicklung<br />
gegenüberzutreten.<br />
Stationäre Motoren waren erforderlich in<br />
einer Zeit, als noch nicht überall elektrischer<br />
Strom zur Verfügung stand. Um Maschinen<br />
wie Sägen, Schleifsteine u. ä. betreiben zu<br />
können, wurden sie über Riemen (Transmissionen)<br />
mit den Motoren verbunden. Damit konnte<br />
überall Maschinenkraft eingesetzt werden.<br />
Wie rasch sich diese durchsetzte zeigt das<br />
spektakulärste Objekt der Ausstellung: der<br />
Glühkopfmotor aus dem Jahr 1895. Offensichtlich<br />
handelt es sich bei ihm um einen Prototypen.<br />
Denn es ist kein zweites Exemplar<br />
dieses Typs bekannt. Vermutlich wurde er in<br />
Rumänien gebaut. Zu sehen sind auch Eigenbauten<br />
aus der DDR. An alten Maschinen werden<br />
u. a. ein Holzspalter, eine Schrotmühle,<br />
ein Schleifstein mit 1,5 m Durchmesser, selbstfahrende<br />
Brennholzsägen, Wasserpumpen und<br />
ein mobiles Sägewerk von 1950 gezeigt.<br />
Für das leibliche Wohl gibt es ein<br />
Frühstück mit Weißwürsten, eine Gulaschkanone<br />
sowie Kaffee, Kuchen und als Geheimtipp:<br />
Küchla. Die Firma Holzbau aus Bad<br />
Berneck baut ein Naturstamm-Blockhaus.<br />
Edeka aktiv markt in Neuenmarkt<br />
Allergien – Bei uns sind Sie<br />
gut aufgehoben<br />
Weizen-Allergie<br />
Unter einer Weizenallergie versteht man<br />
die Unverträglichkeit bzw. Überempfindlichkeit<br />
gegenüber Getreideeiweißen. Die<br />
Stoffe, die allergische Reaktionen im Körper<br />
hervorrufen, entstehen bei der Verdauung<br />
der Getreideprodukte im Dünndarm.<br />
Die Auslöser der Allergie, so genannte Allergene,<br />
sitzen bei allen Getreidesorten meist<br />
direkt unter der Schale des Korns. Wenn<br />
die Körner zur Verarbeitung geschält werden,<br />
dann geht somit bereits eine große<br />
Menge der Allergene verloren. Dennoch ist<br />
es bei einer Weizenallergie immer die beste<br />
Lösung, ganz auf den allergieauslösenden<br />
Inhaltsstoff zu verzichten.<br />
Laktoseintoleranz, auch:<br />
Milchzuckerunverträglichkeit genannt<br />
Bei der Laktoseintoleranz handelt es sich<br />
um eine Überempfindlichkeit des Körpers.<br />
Menschen, die unter dieser Allergie leiden,<br />
können Milchzucker, der über die Nahrung<br />
aufgenommen wird, nicht verdauen.<br />
Die Laktoseintoleranz zählt zu den bekanntesten<br />
Nahrungsmittelunverträglichkeiten.<br />
Laktoseintoleranz entsteht in Folge von<br />
fehlender oder unzureichender Produktion<br />
des Verdauungsenzyms Laktase - weltweit<br />
ist ein Großteil der Bevölkerung (ca. 90%)<br />
betroffen, in Deutschland leiden 15-20%<br />
unter dieser Unverträglichkeit.<br />
Unser passendes Sortiment<br />
für Sie<br />
Brotzeiter-Brot<br />
Unser Brotzeiter-Brot wird aus 100% fein<br />
vermahlenem Roggenmehl hergestellt und<br />
wird extra lang gebacken. Hervorragend<br />
geeignet zur fränkischen Brotzeit.<br />
Dinkelvollkornbrot und Dinkelbrötchen<br />
Weizenallergiker können sich darauf verlassen,<br />
dass nur Dinkelmehl verwendet<br />
wird. Verfeinert wird dieses Brot durch die<br />
Zugabe von frisch gegarten Speisekartoffeln.<br />
Damit das Brot noch länger frisch<br />
bleibt! Auch unsere Dinkelbrötchen werden<br />
aus 100% Dinkel gebacken.<br />
Außerdem haben wir noch eine Auswahl<br />
von süßen Backwaren, wie Berliner Krapfen,<br />
Apfelküchle, Donut, Linzer Törtchen,<br />
Dreiaugen, <strong>Mai</strong>länder Hörnchen, Kakaozunge<br />
oder aber auch verschiedene Kuchen<br />
wie Apfelkuchen oder Erdbeerkuchen, bei<br />
denen bewusst auf Milchzucker bzw.<br />
Vollmilch verzichtet wird.<br />
Lassen Sie sich von unserem Verkaufsteam<br />
beraten. Wir sind für Sie da.<br />
Ebenso erkennen Sie bereits heute schon<br />
am Preisschild, welche Allergene im einzelnen<br />
Produkt enthalten sind.<br />
Kaiserbrötchen<br />
Bei unseren Kaiserbrötchen, mit Mohn oder<br />
Sesam haben wir es jetzt endlich<br />
geschafft, auf ein Emulgator-Backmittel zu<br />
verzichten, ohne aber an der Qualität, am<br />
Volumen oder dem Geschmack Abstriche<br />
zu machen.<br />
Wir sind sehr froh, endlich kein Brötchenbackmittel<br />
mehr verwenden zu müssen,<br />
das chemisch-synthetische Emulgatoren<br />
enthält.<br />
Probieren und testen Sie selbst.<br />
Edeka Märkte werden von selbstständigen Marktleitern aus der<br />
Region geführt,die stets in der Lage sein müssen Gespür für die<br />
Bedürfnisse und Wünsche ihrer Kunden in das Tagesgeschäft einzubringen.<br />
Nicht umsonst wurde Edeka in einer Studie im Auftrag<br />
von n-tv zum Unternehmen mit dem besten Service gewählt.<br />
Bundesweit wurden dazu 15 verschiedene Einzelhandelsunternehmen<br />
mit Vollsortiment,Discounter und SB- Märkte bei 150 anonymen<br />
Kaufbesuchen unter die Lupe genommen. Je zehn eines<br />
Unternehmens in unterschiedlichen Städten wurden hinsichtlich<br />
des Angebotes,der Kompetenz und Freundlichkeit der Mitarbeiter<br />
getestet,aber auch hinsichtlich ihrer Struktur gewählt Ergebnis:<br />
<strong>Der</strong> mittelständisch geprägte Edeka-Verbund bietet den besten<br />
Service. Die Mitarbeiter(-innen) zeigten sich auf Wunsch flink präsent<br />
und besonders hilfsbereit,gingen individuell auf die Kundenwünsche ein und nahmen sich ausgiebig<br />
Zeit zu kompetenter Beratung. Darüber hinaus gewann Edeka auch durch das kundenfreundlich<br />
konzipierte Umfeld der Standorte (Zufahrten,Parkplätze).<br />
Seit 2003 leitet Thomas Föhn seinen aktiv markt in Neuenmarkt mit fünfundzwanzig Angestellten<br />
und Auszubildenden,darunter der bundesweit Zweitplazierten „Mega Azubi“ Laura-Sophie Masurat.<br />
Wichtig für ihn ist auch ein umfassendes Angebot von Waren aus der unmittelbaren Region (25 km<br />
Umkreis),wie zum Beispiel Kartoffeln aus Schödlas oder Dosenwurstwaren aus Gössenreuth.<br />
Besonderes Augenmerk legt Thomas Föhn auf die Förderung verschiedener Projekte,die das tägliche<br />
Leben im aktiv markt begleiten. Die Edeka-Kindergartenaktion „Aus Liebe zum Nachwuchs“<br />
gehört zu den beliebtesten Events von Frau Moja und der Crew.<br />
Die ebenfalls im Markt tätige Ernährungsberaterin Tanja Hietsch<br />
ergänzt das Team bei Fragen bezüglich einer ausgewogenen<br />
Ernährung.<br />
Anhand einer ausgeklügelten Lebensmittelpyramide wird das<br />
Verhältnis des täglichen Bedarfs zueinander bewertet und erklärt.