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editorial - Sana Kliniken AG

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krankenhaus & zukunft | <strong>Sana</strong> <strong>Kliniken</strong> Bundesweit<br />

IM INTERVIEW<br />

Auf einen Espresso mit …<br />

Peter Lang vom<br />

Immobilienmanagement<br />

Biberach wartet darauf, Düsseldorf hat ihn schon und in Offenbach steht er (noch) im<br />

Schatten seines Vorgängers – die Rede ist vom Kranken hausneubau. Bevor ein solches<br />

Gebäude errichtet und in Betrieb genommen werden kann, bedarf es umfangreicher<br />

Analysen, vieler Gespräche und detaillierter Planungen. Darüber hat „360°“ mit dem Leiter<br />

des Immobilienmanagements, peter Lang, gesprochen.<br />

Fotos: <strong>Sana</strong> <strong>Kliniken</strong>, Thinkstock (2)<br />

Was genau macht das <strong>Sana</strong> Immobilienmanagement?<br />

Das <strong>Sana</strong> Immobilienmanagement ist am gesamten<br />

Lebenszyklus eines Gebäudes beteiligt,<br />

von der Planung über die Entwicklung, den<br />

Bau, den Betrieb bis zur Verwertung des Gebäudes<br />

– also einschließlich Abriss. Darüber<br />

hinaus steuern wir natürlich auch die gesamten<br />

Prozesse bei Anbauten und Sanierungsmaßnahmen.<br />

Wenn also in Biberach ein<br />

Neubau entsteht, dann<br />

sind Sie von der ersten<br />

Planungs skizze an dabei?<br />

Wir arbeiten schon an den<br />

Neubauten im <strong>Sana</strong> Verbund,<br />

bevor ein erster Strich gezeichnet<br />

wurde. Wir müssen ja genau überlegen,<br />

in wie vielen Räumen was genau geschehen<br />

soll – und welche Strukturen dafür<br />

erforderlich sind. Das machen wir in enger<br />

Abstimmung mit einer Planungsgruppe, die gemeinsam<br />

mit uns entscheidet, welche Voraussetzungen<br />

der Neubau eigentlich erfüllen soll.<br />

Idealerweise sind wir übrigens auch schon an<br />

der Suche nach einem geeigneten Grundstück<br />

beteiligt, sofern das möglich ist.<br />

Viele unserer Leserinnen und Leser haben<br />

selbst Erfahrung mit dem Häuslebauen.<br />

Lässt sich davon etwas auf ein Krankenhaus<br />

übertragen?<br />

(lacht) Leider nicht besonders viel. Das fängt<br />

schon bei der schieren Größe an: Wir reden ja<br />

bei einem Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung<br />

über bis zu 1.200 Zimmer. Die<br />

müssen mit Strom, Wasser, Gas et cetera versorgt<br />

werden. Es bedarf schlauer Strukturen<br />

zur Anbindung der Räume, damit die Wege für<br />

die Mitarbeiter so kurz wie möglich sind. Und<br />

dann gelten natürlich für ein öffentliches Gebäude<br />

ganz andere Sicherheitsbestimmungen<br />

als für ein Privatgebäude. Wir müssen Hygienevorschriften<br />

bedenken und vor allem: Wir<br />

bauen etwas in dem Wissen, dass es über<br />

einige Jahrzehnte funktionieren<br />

muss, obwohl sich in dieser Zeit<br />

Rahmenbedingungen, Technik<br />

und Vorschriften ändern können.<br />

Wir haben es also, um es zusammenzufassen,<br />

bei einer Krankenhausplanung<br />

mit einer ganz anderen Komplexität<br />

zu tun als bei einem Einfamilienhaus.<br />

Nach der Planungs- und Genehmigungsphase<br />

beginnt der Bau. Zeit für Sie zum<br />

Durchatmen?<br />

Nein, im Gegenteil. An einem so großen Gebäude<br />

arbeiten ja nicht nur ein paar Handwerker<br />

– wir haben es mit bis zu 40 Gewerken zu tun,<br />

deren Leistungen im Idealfall Hand in Hand zusammenspielen.<br />

Ein Beispiel: Damit sich eine<br />

Tür selbstständig<br />

öffnet, benötigen<br />

»Wir arbeiten am<br />

Neubau, bevor ein erster<br />

Strich gezeichnet ist«<br />

Sie den Hersteller,<br />

der die Tür liefert,<br />

einen Handwerker,<br />

der sie montiert,<br />

und einen Elektriker,<br />

der für Strom<br />

sorgt. Das alles muss koordiniert und geplant<br />

werden – da kommen Sie sich manchmal ganz<br />

schnell wie ein Dirigent vor, der dafür sorgen<br />

muss, dass alle im Orchester nach den gleichen<br />

Noten spielen.<br />

Und am Ende eines „Krankenhauslebens“<br />

steht dann der Abriss – so wie gerade in<br />

Offenbach geplant. Der dürfte doch viel einfacher<br />

sein als ein Neubau?<br />

Ein Abriss dauert meistens nicht so lange. Aber<br />

der Planungsaufwand im Vorfeld ist auch hier<br />

nicht zu unterschätzen. Und danach müssen<br />

Sie das Gebäude abtragen und hierbei bedenken,<br />

dass Lärm und Dreck Faktoren sind, die<br />

den Nachbarn in der Umgebung durchaus zu<br />

schaffen machen können.<br />

»Es bedarf schlauer<br />

Strukturen«<br />

Wäre es denn nicht einfacher, ein Krankenhaus<br />

„von der Stange“ zu entwickeln, das<br />

überall gleich aussieht?<br />

<strong>Sana</strong> arbeitet an Standards, die in einigen Bereichen<br />

Vereinfachungen ergeben werden. Aber<br />

ein Krankenhaus verlangt trotzdem eine individuelle<br />

Planung – und sollte auch ein individuelles<br />

„Gesicht“ haben.<br />

Zum individuellen Charakter eines Hauses tragen<br />

ja auch die Architekten bei, die sich auf<br />

die Ausschreibung bewerben und bewusst<br />

lokale Besonderheiten<br />

in<br />

die Architektur<br />

einfließen lassen.<br />

Denn ein<br />

Fremdkörper<br />

sollte ein Krankenhaus für die Bevölkerung<br />

nicht sein, die Menschen müssen sich schon<br />

damit identifizieren. Aber klar ist auch: Überall<br />

brauchen wir das Rad nicht neu zu erfinden.<br />

Welche Rolle spielen die Kosten bei einem<br />

Krankenhausneubau?<br />

Gegenfrage: Wo spielt das Geld keine Rolle?<br />

Selbstverständlich muss uns der Spagat gelingen<br />

zwischen den höchsten Anforderungen an<br />

Architektur und Struktur eines Krankenhauses<br />

auf der einen Seite und den Kosten dafür auf<br />

der anderen. Hier gilt, was auch beim privaten<br />

Hausbau gilt: Baukosten laufen immer aus dem<br />

Ruder, wenn man sich nicht an Budgets und die<br />

eigenen Grenzen hält.<br />

Leider gibt es immer eine große Lücke zwischen<br />

dem Machbaren und dem Bezahlbaren.<br />

Aber unsere Erfahrungen zeigen: Wenn man<br />

der ursprünglichen Planung folgt und sich nicht<br />

von diesem Weg abbringen lässt, dann muss<br />

man auch das Konto nicht überziehen.<br />

Kann ein Krankenhaus trotz aller Funktionalität<br />

schön sein?<br />

Ein Krankenhaus kann modern sein. Man<br />

kann ihm ansehen, dass sich die Planer und<br />

architekten Gedanken gemacht haben. Ein<br />

Krankenhaus kann auch Funktion und Eleganz<br />

miteinander verbinden.<br />

Aber Schönheit? Die liegt doch immer im Auge<br />

des Betrachters und am Ende des Tages sind<br />

die meisten Menschen ja auch nicht freiwillig<br />

im Krankenhaus – das trübt den Blick auf eine<br />

eventuell vorhandene Schönheit sicher auch<br />

ein Stück.<br />

04.2013 | 360°<br />

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