BISCH DU SCHWUL ODER WAS? - HAZ
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die künftigen Adoptionsbestimmungen zu<br />
protestieren?<br />
Von wenigen Entgleisungen abgesehen (Evangelikale,<br />
Darbellay, Mörgeli, usw.) wird bei uns<br />
die Debatte sehr sachlich geführt.<br />
Was kannst du aussenpolitisch im LGBT-<br />
Bereich bewegen?<br />
Ich sehe meine Aufgabe vor allem darin, den Bundesrat<br />
in seiner Menschenrechtspolitik immer<br />
wieder aufzufordern, sich für LGBT-Rechte einzusetzen:<br />
in allen Auslandskontakten, aber auch<br />
in den internationalen Gremien wie dem UNO-<br />
Menschenrechtsrat. Bei diplomatischen Kontakten<br />
hatte unsere ehemalige Aussenministerin<br />
Micheline Calmy-Rey diese Thematik zu einer<br />
Priorität gemacht. Ihr Nachfolger Didier Burkhalter<br />
verfolgt diese Strategie weiter und ich bin<br />
sehr froh darüber. Mit Ausnahme von den USA<br />
und Norwegen gibt es kein anderes Land, das<br />
sich dabei so sehr einsetzt wie die Schweiz.<br />
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AAAA<br />
AFTERWORKAPÉROATARON<br />
Gleichzeitig bietet die Schweiz nicht einmal<br />
Asyl, wenn Menschen in ihrem eigenen<br />
Land wegen ihrer sexuellen Orientierung<br />
verfolgt werden.<br />
In diesem Bereich stellt sich das Parlament<br />
taub und hat linke Vorstösse abgelehnt. Es wird<br />
derart juristisch argumentiert, dass mir als Jurist<br />
die Haare zu Berge stehen. Von Schwulen<br />
aus dem Iran zum Beispiel wird verlangt, dass<br />
sie eine individuelle, konkrete Gefährdung geltend<br />
machen können. Ist es aber „nur“ eine allgemeine<br />
Gefährdung, so müssen Gesuchsteller<br />
in Länder zurück, wo ihnen Folter oder gar die<br />
Todesstrafe drohen. Das darf doch nicht wahr<br />
sein!<br />
Diskriminierungen gegen Lesben, Schwule,<br />
Bisexuelle und Transmenschen gibt es<br />
auch in der Schweiz, wenn auch weniger<br />
schlimme.<br />
Leider sind wir in der Anti-Diskriminierungsgesetzgebung<br />
vor allem im LGBT-Bereich<br />
nicht so weit wie andere Länder. Ich spreche<br />
Themen an wie das Arbeits- und Mietrecht,<br />
aber auch die Bestrafung von „hate crimes“.<br />
Ich bin glücklich, dass ich für mein Postulat<br />
für einen umfassenden Bericht zum Diskriminierungsschutz<br />
eine Mehrheit im Nationalrat<br />
gefunden habe. Wichtig scheint mir auch,<br />
dass die Politik Signale gibt gegen Gewalt<br />
und Ausgrenzung, welche im Alltag stattfinden.<br />
IN EINER GEMÜTLICHEN ATMOSPHÄRE DEN<br />
ARBEITSTAG AUSKLINGEN LASSEN<br />
UND AUF DEN FEIERABEND MIT EINEM GUTEN<br />
GLAS WEIN <strong>ODER</strong> BIER ANSTOSSEN.<br />
DAZU PASSEN OLIVEN MIT KÄSE <strong>ODER</strong><br />
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Wie geht es mit deinem Postulat weiter?<br />
Der Bericht des Bundesrates soll aufzeigen,<br />
wo konkret Handlungsbedarf besteht. Bisher<br />
hat sich die Regierung und die Mehrheit im<br />
Parlament immer herausgeredet, es sei ja alles<br />
in Ordnung. Es gibt aber immer wieder auch<br />
gesetzliche Diskriminierungen, die im Parlament<br />
einfach akzeptiert werden, zum Beispiel<br />
beim Bürgerrecht: Hier gibt es ein erleichtertes<br />
Einbürgerungsverfahren für Ehepartner, nicht<br />
aber für eingetragene Partner(innen). Ich habe<br />
mich in der Frühlingssession auch dagegen<br />
gewehrt – doch die bürgerliche Mehrheit blieb<br />
stur.<br />
l „Es hat geholfen, dass wir offen schwule Parlamentarier haben“ l<br />
Homosexuelle Arbeitsgruppe Zürich l 19 l