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BISCH DU SCHWUL ODER WAS? - HAZ

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man mich danach fragt, antworte ich, dass ich<br />

hetero bin, ganz einfach.“<br />

Während seiner Lehre ist Ömer an Friseurwettbewerben<br />

als Hetero besonders aufgefallen. Ob<br />

er damit in seiner Heimat einen Trend eingeleitet<br />

hat? „Meine Sichtbarkeit als Coiffeur hat das<br />

Eis gebrochen und einige Heteros aus meinem<br />

Bekanntenkreis haben dann ebenfalls eine<br />

Friseurlehre angefangen“, analysiert der selbstbewusste<br />

Österreicher. Ganz allgemein habe das<br />

Thema Schönheit bei Männern an Wichtigkeit<br />

gewonnen – „auch wenn immer noch viele<br />

nicht gerne zugeben, dass sie etwas für ihr Äusseres<br />

tun“, beobachtet der junge Haarstylist, der<br />

nun auch seinen Hetifreunden gerne mal einen<br />

Kosmetiktipp mit auf den Weg gibt.<br />

Seitdem Ömer in Zürich lebt, geht er mit<br />

Schwulen viel lockerer um als früher: „Im<br />

Vorarlberg ist die Gay-Szene getarnter –<br />

man kennt kaum Schwule, wenn man keiner ist.<br />

Hier ist die Szene viel lebendiger. So habe ich<br />

festgestellt, dass Schwule ganz normale Menschen<br />

sind wie andere auch. Ein cooler Freund<br />

von mir ist schwul. Ich habe also gelernt, dass<br />

man über einen Menschen nicht urteilen sollte,<br />

wenn man ihn nicht kennt. Wir leben im 21.<br />

Jahrhundert: Eigentlich sollte es gar keine Rolle<br />

mehr spielen, ob man schwul oder hetero ist.“<br />

Auch von Männern angemacht<br />

Nach seiner Ankunft in Zürich gab es für Ömer<br />

dennoch eine Phase der Hemmung und der<br />

Verunsicherung im Kontakt<br />

mit Schwulen: „Als mich ein<br />

schwuler Kunde zum ersten<br />

Mal gefragt hat, ob ich mit<br />

ihm etwas trinken gehen würde,<br />

habe ich aus lauter Nervosität<br />

zugesagt, mich aber dann<br />

gefragt, ob es richtig war.“<br />

Seine Kollegen hätten ihn dann<br />

aber aufgemuntert. Der Abend<br />

mit dem Kunden wurde „ganz<br />

nett“ und sogar einmal wiederholt.<br />

Dass der gutaussehende<br />

Südländer auch manchmal<br />

von Männern angemacht wird,<br />

erstaunt nicht. Ömer meint<br />

Meine Sichtbarkeit<br />

als<br />

Coiffeur hat<br />

das Eis<br />

gebrochen<br />

dazu: „Es steht ja nicht auf meiner Stirn<br />

geschrieben, dass ich hetero bin. Ich erkläre es<br />

ihnen dann halt.“<br />

So logisch und vernünftig Ömers Gedankenfluss,<br />

so irrational die vermutliche Reaktion<br />

seines Vaters, falls der talentierte Coiffeur<br />

homo wäre: „Easy wäre es sicher nicht, da er<br />

Vorurteile gegenüber Schwulen hat, keine kennt<br />

und mit ihnen nichts zu tun haben will.“ Ömers<br />

Vater hatte am Anfang sogar Angst, sein Sohn<br />

könnte in Zürich „schwul werden“, da ein Teil<br />

seines Arbeitsumfelds aus Schwulen besteht –<br />

darunter auch sein Chef, die „Vorbildsfigur“.<br />

Angst aus purer Ignoranz, meint der Sohn,<br />

der dazu einen erfrischend ehrlichen Vergleich<br />

zum Rassismus wagt. Er selbst habe sich nämlich<br />

früher von Schwarzafrikanern gefürchtet.<br />

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natürlich schön schlafen<br />

l „Aus dir wird doch ein guter Coiffeur!“ l<br />

Homosexuelle Arbeitsgruppe Zürich l 7 l

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