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Die freiherrliche Familie von Oeynhausen wurde<br />

bis 1763 von jedem Paderborner Bischof neu belehnt.<br />

Innerhalb der Familie von Oeynhausen kam<br />

es 1515 zu einer Erbteilung. Dabei erhielt Wulff von<br />

Oeynhausen das Dorf Eggeringhausen, einen Hof<br />

vor Paderborn und das Dorf Nordborchen mit den<br />

Gerechtsamen. Die Gerechtsamen von Nordborchen<br />

waren fest an das Unterhaus gebunden und<br />

setzten sich wie folgt zusammen:<br />

Gerichtsbarkeit<br />

Die Freiherren von Oeynhausen übten im Dorfe,<br />

soweit sich deren Gärten und Zäune erstreckten, die<br />

Patrimonialgerichtsbarkeit aus. Das Gericht tagte<br />

einmal im Jahr. Zu diesem Ereignis hatten alle erwachsenen<br />

Bewohner des Ortes zu erscheinen.<br />

Dienste<br />

Von allen Hausstätten des Dorfes mußten gutsherrliche<br />

Leistungen entrichtet werden. Bis gegen Ende<br />

des 18. Jahrhunderts hatten verschiedene Bewohner<br />

Hand- und Spanndienste zu leisten. Später wurden<br />

die Diensttage nicht mehr abgearbeitet, sondern in<br />

Geld berechnet.<br />

Eine Liste von 1794 gibt Auskunft über die beständigen<br />

Gefälle (gleichbleibende Beträge) (vgl. Tabelle<br />

9 im Anhang).<br />

Die anschließende Auflistung der Einnahmen der<br />

von Oeynhausen aus den Nordborchener Gütern<br />

und Rechten ist einem Pachtvertragsentwurf für das<br />

Unterhaus von 1798 entnommen.<br />

420<br />

I. Einnahmen an beständigen Gefällen (Wiederholung)<br />

1. An Spanntalern<br />

(Spanngeld) 10 Rtlr.<br />

2. Kötterdienst 30 Rtlr. 4 Gr.<br />

3. Gerichtsdienstgeld 4 Rtlr. 6 Gr.<br />

4. Für Hühner und Eier 18 Rtlr. 8 Gr.<br />

5. Grundgeld 7 Rtlr. 34 Gr. 5 Pf.<br />

6. Grundgeld für den<br />

Richterhof 4 Rtlr. 18 Gr.<br />

zusammen 74 Rtlr. 34 Gr. 5 Pf.<br />

II. Einnahmen an unbeständigen Gefällen (Abgaben<br />

bzw. Beträge variieren)<br />

1. Kruggerechtigkeit zur Zeit 2 Rtlr.<br />

2. das Einzugsgeld von denen ins<br />

Dorf ziehenden oder Heiratenden<br />

3. Schutzgeld von den Einliegern<br />

4. Weinkäufe<br />

5. Gerichtsgefälle<br />

III. Einnahmen an Getreidepächten<br />

1. von Hümeiers für das 1 ⁄2 Eickgut<br />

11 Scheffel Roggen = 7 Rtlr. 12 Gr.<br />

8 Scheffel Gerste = 4 Rtlr.<br />

12 Scheffel Hafer = 4 Rtlr.<br />

2. aus dem Busche<br />

16 Scheffel, 3 Splint,<br />

2 Becher Roggen = 11 Rtlr. 9 Gr.<br />

47 Scheffel Hafer = 15 Rtlr. 24 Gr.<br />

3. Aus Tudorf<br />

6 Scheffel Roggen = 4 Rtlr.<br />

8 Scheffel Gerste = 4 Rtlr.<br />

12 Scheffel Hafer = 4 Rtlr.<br />

Summe aller<br />

Getreidepächter 54 Rtlr. 9 Gr.<br />

IV. Einnahmen an Zeitpacht (= Unterhaus mit<br />

331 Morgen Land)<br />

Vom Vorwerk und der dabei befindlichen Branntweinbrennerei,<br />

Jagd- und Fischereigerechtigkeit<br />

laut spezial Anschlag 218 Rtlr. 28 Gr.<br />

Summer aller Einnahmen 348 Rtlr. 5 Gr. 5 Pf.<br />

davon untenstehende<br />

Ausgaben 26 Rtlr. 18 Gr.<br />

bleibt bar zur Pacht 322 Rtlr. 17 Gr. 5 Pf.<br />

Ausgaben:<br />

1. An das Domkapitel in Paderb.<br />

12 Scheffel Hafer = 4 Rtlr.<br />

2. dem Förstergehalt = 15 Rtlr.<br />

3. dem Richter = 4 Rtlr. 18 Gr.<br />

4. dem Feldschützen = 3 Rtlr.<br />

Summe der Ausgaben = 26 Rtlr. 18 Gr.

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