Asien Kurier Willkommen beim Asien Kurier (Vorschau)
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<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Politik und Wirtschaft in <strong>Asien</strong><br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> wird die Interessen<br />
deutscher Unternehmen<br />
in dieser Region unterstützen.<br />
Wir bekennen uns zur Marktwirtschaft,<br />
zu einem freien Welthandel<br />
und, daraus folgend, zur<br />
Globalisierung. Für eine solide<br />
journalistische Berichterstattung<br />
sorgen asienerfahrene Autoren<br />
in Ost- und Südost-<strong>Asien</strong>, sowie<br />
in Deutschland. Unser Redaktionsteam<br />
pflegt gute Kontakte<br />
zu deutschen Handelskammern,<br />
Industrieverbänden und zu Unternehmern,<br />
die in dieser Region<br />
geschäftlich zuhause sind. Ein<br />
Sprachrohr einzelner Firmen oder<br />
Verbände ist <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> jedoch<br />
nicht. Wir sind unabhängig und<br />
hinter dieser Zeitschrift steht kein<br />
einflussreicher Verleger.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> erscheint zweimal<br />
monatlich jeweils am 7. und<br />
am 21. mit unterschiedlichen Ausgaben.<br />
Die erste Ausgabe enthält<br />
Wirtschaftsberichte, Interviews<br />
und Analysen. Am 21. des Monats<br />
folgt die Zeitschrift dann mit<br />
einer politisch-wirtschaftlichen<br />
Umschau für elf Länder in <strong>Asien</strong>,<br />
zwischen Japan im Norden, Indien<br />
im Westen und Singapur im<br />
Süden (mittendrin der Liebling<br />
deutscher Investoren, die Volksrepublik<br />
China). Geschrieben von<br />
Ökonomen, die seit vielen Jahren<br />
in diesen Ländern arbeiten.<br />
Nr. 1 / 2007<br />
<strong>Willkommen</strong> <strong>beim</strong><br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> !<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
eine neue deutschsprachige Wirtschaftszeitschrift<br />
liegt vor Ihnen, mit Berichten aus einer<br />
der - global gesehen - spannensten Gegenden<br />
unserer Erde: aus <strong>Asien</strong> Pazifik. Und das sich<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> massgeblich von anderen Magazinen<br />
unterscheidet, sehen Sie selbst. Die Zeitschrift<br />
erscheint im PDF-Format.<br />
Warum im PDF-Format? Während<br />
traditionelle Zeitschriften<br />
tagelang in der Druckerei liegen<br />
und international per Luftpost<br />
versandt werden, erhalten Sie<br />
Wirtschaftsinformationen mit der<br />
Geschwindigkeit einer Email: binnen<br />
Minuten ist das PDF-Magazin<br />
in Ihrer Mailbox. Und als Unternehmen<br />
wissen wir die niedrigen<br />
Produktionskosten zu schätzen.<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> wird an unsere<br />
werten Leserinnen und Leser kostenlos<br />
versandt. Wir haben Sie<br />
für den Erstversand ausgewählt,<br />
da Sie sich bereits in <strong>Asien</strong> Pazifik<br />
niedergelassen haben, als Unternehmer<br />
in Deutschland oder<br />
der Schweiz für das <strong>Asien</strong>geschäft<br />
verantwortlich sind, als Wissenschaftler<br />
an einem <strong>Asien</strong>-Institut<br />
arbeiten oder politisch mit diesem<br />
Erdteil zu tun haben. Wer die<br />
Zeitschrift nicht erhalten möchte,<br />
den bitten wir um eine kurze<br />
Email (vertrieb@asienkurier.com)<br />
und wir stellen den Versand sofort<br />
ein.<br />
Sind Sie in einem Unternehmen<br />
in verantwortlicher Position<br />
tätig? <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> ist ein ideales<br />
Medium, um Ihre Firma und<br />
dessen Leistungen einer hochkarätige<br />
Zielgruppe zu präsentieren.<br />
Unsere Mediadaten finden Sie auf<br />
der Webseite www.asienkurier.<br />
com.<br />
www.asienkurier.com<br />
I n d i e s e r A u s g a b e<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
<strong>Willkommen</strong> <strong>beim</strong> 1<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
<strong>Asien</strong><br />
Zehn Jahre nach der Krise 2<br />
Wahl-Marathon 3<br />
China<br />
Effektives Personal- 4<br />
Management<br />
China / Hongkong<br />
Die perfekte Symbiose 7<br />
Hongkong<br />
Lukrativer Arznei- 9<br />
mittelmarkt<br />
Japan<br />
Messebeteiligungen 10<br />
Korea<br />
APK 2007 in Seoul 11<br />
Malaysia<br />
Schnell und sicher 11<br />
Vietnam<br />
Potential auf Rädern 12<br />
Neue Industrieparks 14<br />
geplant<br />
Auto-Industrie<br />
Hybride Saubermänner 15<br />
Buchbesprechung<br />
Zukunftsmarkt <strong>Asien</strong> 17<br />
Die Redaktion und unser Herausgeber<br />
würden sich freuen<br />
wenn Ihnen <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> gefällt<br />
und Sie von den veröffentlichten<br />
Informationen profitieren. Ihre<br />
Meinung und Kritik sind bei uns<br />
stets willkommen,<br />
Ihr<br />
Ralph Rieth, Chefredakteur<br />
1
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
<strong>Asien</strong><br />
Zehn Jahre nach der Krise<br />
Von Horst Rudolf in Bonn.<br />
Geburtstage und Jubiläen sind<br />
in der Regel Anlass zur Freude.<br />
Doch ebenso, wie ein Pensionär<br />
das 65. Lebensjahr nur begrenzt<br />
bejubelt, ist der zehnte Jahrestag<br />
des Ausbruchs der sogenannten<br />
“<strong>Asien</strong>krise” kein Anlass zu jubeln<br />
– oder doch?<br />
Wir meinen: Ja! Denn die <strong>Asien</strong>krise<br />
wurde vergleichsweise<br />
schnell überwunden. Im Gegensatz<br />
zu früheren Krisen dieser<br />
Art, die vor allem die westliche<br />
Welt betrafen, war der Schaden<br />
gerade noch überschaubar und<br />
artete vor allem nicht zu einer<br />
Weltwirtschaftskrise aus. Und im<br />
Gegensatz zu den späten Zwanziger<br />
Jahren war die Krise in <strong>Asien</strong><br />
eigentlich keine Wirtschafts-, sondern<br />
eine Währungs- und Finanzkrise.<br />
Da die Mehrzahl unserer Leser<br />
die <strong>Asien</strong>krise mehr oder weniger<br />
in Erinnerung haben oder sie sogar<br />
am eigenen Leib oder in der<br />
eigenen Firma durchleben mussten,<br />
wollen wir keine Nachlese<br />
betreiben, sondern vor allem Lehren<br />
ziehen und eine Analyse der<br />
jetzigen Situation betreiben. Vor<br />
allem wollen wir der Frage nachgehen,<br />
ob die Wiederholung oder<br />
Neuauflage einer <strong>Asien</strong>krise möglich<br />
oder gar wahrscheinlich ist.<br />
Die Tatsache, dass die Krise von<br />
1997 in Thailand ihren Ausgang<br />
nahm und es auch vor einigen<br />
Monaten aussah, als ob der thailändische<br />
Baht erneut das Währungsgefüge<br />
der Region verunsichern<br />
wollte, klingt alarmierend.<br />
Im Gegensatz zum Szenario vor<br />
einem Jahrzehnt war es diesmal<br />
zwar ein ähnliches Vorspiel, doch<br />
das krisenhafte Gefühl und die<br />
nachfolgende Schockwelle an der<br />
thailändischen Börse wurden<br />
nicht durch eine finanzielle Krise<br />
ausgelöst, sondern vielmehr durch<br />
heftige Massnahmen der Zentralbank,<br />
mit dem Ziel, einer solchen<br />
vorzubeugen.<br />
Die “Mini-Krise” wurde diesmal<br />
durch den Arzt verursacht,<br />
nicht durch den Patienten. Erinnern<br />
wir uns, in der Mitte der<br />
Neunziger begann der sagenhafte<br />
Aufstieg <strong>Asien</strong>s: China schwor<br />
dem Kommunismus ab, Indien<br />
produzierte nicht mehr Kuhdung,<br />
sondern Computerexperten, Japan<br />
baute immer bessere Autos und<br />
Elektronik und aus einer Reihe<br />
fast unbekannter Länder wurden<br />
Tiger-Staaten.<br />
Kein Wunder, dass die Euphorie<br />
über diese bespiellose Entwicklung<br />
gerade in einem Land<br />
ausuferte, dass nicht gerade für<br />
preussische Disziplin und britisches<br />
Understatement, sondern<br />
für Lebensfreude und Begeisterungsfähigkeit<br />
bekannt war. Das<br />
“Italien Südostasiens” freute sich<br />
seiner Wachstumsraten, Bangkoks<br />
Hochhäuser schossen in<br />
den Himmel und die<br />
inzwischen immer<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
wieder gebeutelten<br />
westlichen Börsianer<br />
und Investoren waren<br />
glücklich, wieder eine<br />
Region und Länder<br />
entdeckt zu haben,<br />
wo spekulieren noch<br />
Freude machte.<br />
Thailand, auf dem<br />
Weg vom Entwicklungsland<br />
in die Neuzeit,<br />
das man noch<br />
wenige Jahrzehnte zuvor<br />
nur über die Lufthansa-Drehscheibe<br />
Rangoon erreichte, wurde<br />
die interessanteste und für eine<br />
zeitlang lukrativste Zielscheibe<br />
weltweit operierener Anleger und<br />
Spekulanten – auch so mancher<br />
deutschen Bank mit klingendem<br />
Namen, die die Finanzierung von<br />
Wolkenkratzern am Chao Phraya<br />
River als sichere Anlage empfahl.<br />
Was schon der Deutschen Bundesbank<br />
in den siebziger Jahren<br />
Kopfschmerzen bereitete, nämlich<br />
die Tatsache, dass ein wirtschaftlicher<br />
Aufschwung, gepaart mit<br />
Exporterfolgen nur durch kräftige<br />
Aufwertungen kontrolliert werden<br />
konnte, wuchs Thailand mangels<br />
wirtschaftlichem Gewicht<br />
und angesichts unvergleichlich<br />
kleinerer Finanzmärkte über den<br />
Kopf. Die Währung stieg in kurzer<br />
Zeit auf phantastische Höhen<br />
– bis die Bubble platze, wie man es<br />
heute nennt.<br />
Die Banken lecken sich<br />
noch immer ihre Wunden.<br />
2006 begann eine ähnlich geartete<br />
Bewegung, aus dem sehr natürlichen<br />
Grund, dass es Thailand<br />
und dem Baht wieder vergleichsweise<br />
gut geht und nach wie vor<br />
die Finanzmärkte zu klein sind,<br />
um massive spekulative Kapitalzuflüsse<br />
zu verkraften.<br />
Doch im Gegensatz zu 1997 ist<br />
man in Thailand – und natürlich<br />
auch in der Region – hochsensibel<br />
und setzt alles daran, eine<br />
Wiederholung der Krise zu verhindern.<br />
US$ / Thailändischer Baht<br />
20<br />
Oct 1996 Apr 1997 Oct 1997 Apr 1998 Oct 1998<br />
Quelle: US-FED<br />
Eigentlich war die brutale<br />
Massnahme der Zentralbank, auf<br />
kurzfristige Kapitalzuflüsse eine<br />
30-prozentige “Mindestreserve”<br />
zu erheben, erfolgreich. Wer die<br />
Krise bekam, war nicht das Land,<br />
sondern vor allem eine Gruppe<br />
von Spekulanten an der SET, der<br />
“Stock Exchange of Thailand”, die<br />
nicht gerade zu den Ärmsten des<br />
Landes gehören und der Zentralbankchefin<br />
bzw. dem Finanzminister<br />
tags darauf die Hölle heissmachten.<br />
2
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Konsequenterweise beruhigten<br />
sich die asiatischen und internationalen<br />
Finanzmärkte sehr schnell.<br />
Seitdem wird das Währungsthema<br />
heftig diskutiert, der Finanzminister<br />
wurde ausgewechselt und die<br />
Zentralbank weiter entmachtet<br />
– mit dem nicht eleganten, aber<br />
wirkungsvollen Ergebnis, dass<br />
der Kurs des Thaibaht zwar relativ<br />
hoch bleibt, aber nicht mehr<br />
weiter steigt.<br />
Nein – Thailand kriselt in regelmässigen<br />
Abständen vor sich<br />
hin. Die Banken, die nach der Krise<br />
von 1997 überlebten und einigermassen<br />
saniert wurden, lecken<br />
sich noch immer ihre Wunden.<br />
Jede Fehlentwicklung wird beobachtet,<br />
meistens öffentlich kritisiert<br />
- und gerade diese Unsicherheit<br />
hält Spekulanten inzwischen<br />
Lukrativste Zielscheibe<br />
weltweit operierener<br />
Anleger und Spekulanten.<br />
davon ab, das Spiel zu wiederholen.<br />
Auch in Thailand selbst nie richtig<br />
verdaute langfristige Reformideen,<br />
wie die Initiative Thailand<br />
zu einer “Sufficiency Economy”<br />
zu entwickeln, haben neuerdings<br />
wieder Konjunktur. “Sufficiency<br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
Economy” ist eine veredelte und<br />
philosophisch untermauerte Form<br />
der Sozialen Marktwirtschaft, die<br />
den Wachstumsfanatikern im<br />
Land weder verständlich noch<br />
sympatisch war.<br />
Doch heute ist man vorsichtiger.<br />
Thailand wird sicher nicht erneut<br />
zum Auslöser einer <strong>Asien</strong>krise.<br />
Wenn die Region zittern sollte,<br />
dann vor den Shanghai – Chinesen,<br />
die das Wort “Krise” noch nicht<br />
kennen, oder vor der schwelenden<br />
Gefahr der “Carry Trades”, die den<br />
Japanern längst aus dem Ruder<br />
gelaufen sind – doch darüber ein<br />
anderes Mal. <br />
<strong>Asien</strong><br />
Wahl - Marathon<br />
Für Reformen und Wachstum<br />
kann der wirtschaftliche Einfluss<br />
der Wahlkampfausgaben<br />
nur nützlich sein. Bis Ende 2008<br />
werden die Wähler gleich in<br />
sechs Ländern zu den Urnen gerufen.<br />
Massive Fehler<br />
im Management<br />
der staatlichen<br />
Rentenkassen Japans<br />
und ein Korr<br />
upt ionsskandal<br />
könnten die Chancen<br />
der seit langem<br />
regierenden LDP-<br />
Partei beeinträchtigen.<br />
Ende Juli werden<br />
mehr als die<br />
Hälfte der Oberhaus-Abgeordneten<br />
gewählt und<br />
Land Wahltermin zu wählen Prognose<br />
Japan Ende Juli 2007 Hälfte des<br />
Oberhauses<br />
Korea (Süd)<br />
19. Dezember<br />
2007<br />
Präsident<br />
Risiko für Ministerpräsident<br />
Shinzo Abe.<br />
Wechsel wahrscheinlich:<br />
Oppositions-Kandidat (GNP)<br />
Lee Myung-bak<br />
Thailand Dezember 2007 Parlament keine Prognose möglich<br />
Taiwan März 2008 Präsident Wechsel wahrscheinlich:<br />
Oppositions-Kandidat (KMT)<br />
Ma Ying-jeou<br />
Neuseeland<br />
letzten Umfragen<br />
zufolge muss die<br />
Regierung um ihre<br />
Mehrheit bangen.<br />
Es würde nicht nur dem Reformprogramm<br />
von Ministerpräsident<br />
Shinzo Abe schaden, hingegen<br />
würden innerparteiliche Reformgegner<br />
wohl bald an seinem Stuhl<br />
sägen.<br />
In Taiwan haben sowohl der<br />
KMT-Kandidat und ehemalige<br />
Bürgermeister der Hauptstadt<br />
Taipei, Ma Ying-jeou, als auch<br />
der DPP-Politiker Frank Hsieh<br />
mit Korruptions-Vorwürfen zu<br />
kämpfen. In ihrer pragmatischen<br />
Haltung für bessere Wirtschaftsbeziehungen<br />
zur Volksrepublik<br />
2. Halbjahr<br />
2008<br />
Parlament<br />
Wechsel wahrscheinlich:<br />
Konservative Partei mit John Key<br />
Australien Ende 2008 Parlament Wechsel wahrscheinlich:<br />
Labour Partei mit Kevin Rudd<br />
China vertreten beide Kontrahenten<br />
eine tendenziell ähnliche<br />
Richtung. Taiwans zukünftiger<br />
Präsident wird im März 2008 gewählt<br />
und es scheint, dass sich die<br />
Wähler eher für den reformorientierten<br />
Kuomintang-Politiker Ma<br />
Ying-jeou entscheiden werden.<br />
In Südkorea geht die oppositionelle<br />
GNP-Partei zuversichtlich in<br />
die am 19. Dezember anstehenden<br />
Präsidentschaftswahlen. Lee<br />
Myung-bak dürfte bei den Vorwahlen<br />
im August zum Herausforderer<br />
von Amtsinhaber Roh<br />
Moo-hyun aufsteigen. Dessen Uri-<br />
Partei verlor mit dem Austritt von<br />
23 Abgeordneten Anfang 2007<br />
ihre Parlamentsmehrheit.<br />
Politisch unterschiedlich tendieren<br />
die Wähler auf dem fünften<br />
Kontinent: Australiens Mr.<br />
Howard führt die Regierung seit<br />
1996, während Helen Clark seit<br />
1999 als neuseeländische Premierministerin<br />
amtiert. Trotz einer<br />
starken Wirtschaft und gesunden<br />
Staatsfinanzen wünschen sich<br />
3
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
die Wähler in beiden Ländern<br />
den Wechsel. Parlamentswahlen<br />
stehen in Australien im zweiten<br />
Halbjahr an, wo die Labour Partei<br />
mit ihrem Vorsitzenden Kevin<br />
Rudd nach links neigt. Die konservative<br />
Partei (“Nationals”),<br />
geführt von John Key, dürfte im<br />
späten Jahr 2008 in Neuseeland<br />
für einen Rechtsruck sorgen.<br />
In Thailand ist in den kommenden<br />
18 bis 24 Monaten mit einem<br />
stetigen Verfall der politischen<br />
Verhältnisse zu rechnen. Weder<br />
der Verfassungsentwurf noch die<br />
gegen Jahresende zu erwartenden<br />
Wahlen, werden zu einer stabilen,<br />
demokratischen Regierung führen.<br />
Andere Entwicklungen kommen<br />
hinzu: die Binnennachfrage<br />
ist zusammengebrochen und<br />
vor dem Hintergrund politischer<br />
Unsicherheiten werden auch im<br />
nächsten Jahr die Verbraucher<br />
kaum tiefer in die Tasche greifen.<br />
Stabil zeigen sich die Exporte<br />
und mit Hilfe einiger grosser Infrastrukturprojekte<br />
kann die thailändische<br />
Wirtschaft langsam<br />
weiter wachsen.<br />
Taiwan: Korruptions-<br />
Vorwürfe gegen beide<br />
Kandidaten<br />
Auf den Philippinen wurde<br />
am 14. Mai gewählt: Präsidentin<br />
Gloria Macapagal-Arroyo wird<br />
es auch in der neuen Legislaturperiode<br />
mit dem Unterhaus<br />
leicht haben. Mit der, bei den<br />
Parlamentswahlen erreichten,<br />
komfortablen Mehrheit kann sie<br />
gelegentliche Amtsenthebungsbegehren<br />
der Opposition und<br />
des Senats leicht abblocken. Das<br />
Oberhaus bleibt fest in oppositioneller<br />
Hand, was für Arroyos<br />
Regierung (nicht nur) bei ihren<br />
Reformvorhaben wie bisher ein<br />
Problem darstellt.<br />
Bei mehr als 17.000 Positionen<br />
auf Kommunal-, Provinz- und Landesebene<br />
lässt das amtliche Endergebnis<br />
auf sich warten. Die Wahlkommission<br />
muss sich um eine<br />
Reihe von “erstaunlichen” Wahlergebnissen<br />
kümmern. (db) <br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
BMW in Shenyang: Ausländische Investoren haben eine bessere Reputation.<br />
China<br />
Effektives<br />
Personal-Management<br />
Von Dr. Dieter Burgmann in Bangkok.<br />
Ein eklatanter Mangel an<br />
hochqualifizierten Fachkräften<br />
und erfahrenen Managern zählt<br />
heute zu den grössten Hindernissen,<br />
welche die Aussichten<br />
internationaler Unternehmen in<br />
China beeinträchtigen.<br />
Weiter zunehmend ist der Bedarf<br />
an qualifizierten Führungskräften,<br />
der deutlich die Zahl<br />
gestiegener ausländischer Direktinvestitionen<br />
reflektiert. Und<br />
das Personal für ein modernes,<br />
komplexes Management ist in<br />
den traditionellen Staatsbetrieben<br />
schwerlich zu finden.<br />
Mit der rasanten Wirtschaftsentwicklung<br />
haben sich auch die<br />
Karrierevorstellungen und das<br />
Streben qualifizierter Mitarbeiter<br />
verändert: Job-Hopping wurde<br />
zur Gewohnheit. Konzentriert<br />
sich die übliche Ausbildung bisher<br />
auf die Vermittlung akademischen<br />
Wissens und Geschäftssituationen<br />
aus dem realen Leben,<br />
so mangelt es jedoch akut an jungen,<br />
praxisbezogen ausgebildeten<br />
Berufseinsteigern.<br />
Personalfragen sind für alle<br />
aufstrebenden ausländischen<br />
Unternehmen in China zu einem<br />
Schlüsselthema geworden. Positionen<br />
müssen schnell besetzt<br />
werden und infolgedessen akzeptieren<br />
Personalabteilungen<br />
auch Bewerber mit überhöhten<br />
Gehaltsforderungen oder nicht<br />
ausreichenden Bildungsniveau.<br />
Dies führte nicht nur zu einer<br />
sich hochschraubenden Gehaltsspirale,<br />
sondern auch zu mangelnder<br />
Kompetenz des Managements.<br />
Bestand die urspüngliche<br />
Aufgabe der Personalabteilung<br />
im Anwerben neuer Mitarbeiter,<br />
so müssen sie sich heute zunehmend<br />
bemühen die wertvollen<br />
Mitarbeiter bei der Stange zu halten.<br />
Und es gibt Anzeichen, dass<br />
4<br />
BMW AG
Since 1983, a leading provider of business information, market entry advisory services and peer<br />
group forums for Thailand and the Indochina Region<br />
• Thailand Regional Forum<br />
• Thailand Corporate Finance Forum<br />
• Publications<br />
1. Thailand Corporate Alert<br />
2. Business Indochina<br />
3. Asia Pacific Executive Brief<br />
4. Thailand Corporate Finance Alert<br />
• International conferences, consulting and research<br />
Upcoming major events:<br />
• First Thailand Conference on Islamic Finance<br />
Plaza Athénée Hotel, Bangkok<br />
Thursday, 6th September 2007<br />
• Fifth Cambodia Investment, Trade and Infrastructure Conference<br />
Phnom Penh<br />
Wednesday, 7 th and Thursday, 8 th November 2007<br />
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Dataconsult Ltd is a member of the AXP research & advisory network in Asia.<br />
CastleAsia (Indonesia) ♦ Dataconsult Ltd (Thailand, Vietnam & Indochina) ♦ IMA Asia (Australia)<br />
♦ IMA-India (India) ♦ Intercedent Asia (China, Singapore & Hong Kong) ♦ Korea Asia Business<br />
Consultancy (Korea) ♦ Paddy Schubert Sdn Bhd (Malaysia) ♦ Taiwan Asia Strategy Consulting<br />
(Taiwan) ♦ The Wallace Business Forum (Philippines)
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
die Gehaltsforderungen weiter<br />
steigen, besonders bei den Zusatzleistungen.<br />
Der durchschnittliche<br />
Mitarbeiter verlässt das Unternehmen<br />
nach einem Jahr. Kandidaten<br />
sind anspruchsvoller und wählerischer<br />
geworden.<br />
Was können Unternehmen potentiellen<br />
Mitarbeitern an Attraktivem<br />
bieten? Karriere-Entwicklung<br />
und Fortbildungskonzepte<br />
sind beliebt. Doch müssen sie<br />
Kandidaten sind<br />
anspruchsvoller und<br />
wählerischer geworden.<br />
auch wirklich angeboten werden.<br />
Umfrageergebnisse zeigen, dass<br />
zahlreiche Mitarbeiter kündigen,<br />
wenn die zugesagten Karrierechancen<br />
und Bildungsangebote<br />
ausbleiben. Das steht im Gegensatz<br />
zum Glauben vieler Unternehmensleiter,<br />
dass Mitarbeiter<br />
wegen der Gehaltshöhe kündigen.<br />
Andere Strategien um Mitarbeiter<br />
zu halten sind Firmenwagen, Immobilienkredite<br />
oder ein auf drei<br />
Jahre angelegtes MBA-Studium.<br />
Aktienoptionen sind ein Leckenbissen<br />
für die oberste Führungsriege.<br />
Ein neuer Trend gewährt<br />
lokalen Managern mehr Verantwortung<br />
im Umgang mit dem<br />
Kunden und der ausländischen<br />
Unternehmeszentrale.<br />
Berufserfahrene, qualifizierte<br />
Arbeitnehmer werden auch zukünftig<br />
immer mehr verdienen.<br />
Internationale Investoren in China<br />
sollten lernen, dass sie ihre<br />
wichtigsten Mitarbeiter anhand<br />
des erwirtschafteten Mehrwertes<br />
vergüten müssen. Veraltete und<br />
grob vereinfachte Vorstellungen<br />
über billige Löhne sind mittlerweile<br />
fehl am Platz. Und für eine<br />
unterschiedliche Bezahlung gleich<br />
qualifizierter Mitarbeiter, nur weil<br />
der eine Chinese und der andere<br />
Ausländer ist, gibt es keine adäquaten<br />
Gründe mehr.<br />
Führungskräfte zu halten ist zu<br />
den Hauptaufgaben jeder Personalabteilung<br />
geworden. Nicht nur<br />
wegen der Kosten einer Neurekrutierung,<br />
sondern weil gewöhnlich<br />
das untergeordnete Managementteam<br />
das Unternehmen zusammen<br />
mit dem Chef verlässt. Wichtige<br />
Arbeitnehmer fühlen sich bei<br />
einem neuen Chef unsicher.<br />
Chinas rapides Wachstum<br />
macht sich überall bemerkbar.<br />
Eine signifikante Auswirkung<br />
im Personalwesen ist es, dass die<br />
Nachfrage nach talentierten chinesischen<br />
Managern das Angebot<br />
übersteigt. Internationale Firmen<br />
benötigen lokale Mitarbeiter, welche<br />
die geschäftlichen Usancen<br />
vor Ort genauso kennen, wie im<br />
Ausland. Einheimische Unternehmen<br />
hingegen benötigen gut<br />
trainierte Führungskräfte, um<br />
sich tatsächlich gegenüber ausländischen<br />
Mitbewerbern behaupten<br />
zu können. Die Zahl der Managementschulen,<br />
ihrer Schüler<br />
und ihrer Spezialisierung ist zu<br />
gering, um bei Chinas Wachstum<br />
ein Führungskräftepotential aufzubauen,<br />
welches so eindrucksvoll<br />
ist, wie die Anzahl einfacher<br />
Arbeitnehmer.<br />
Welche Bedeutung die im Ausland<br />
lebenden Chinesen bei der<br />
Entwicklung der Wirtschaft haben,<br />
wurde oft als ein Schlüsselfaktor<br />
für den Aufstieg der<br />
Volksrepublik in die globale Arena<br />
unterstrichen. Vor über einem<br />
Jahr ermunterten Beijings Politiker<br />
öffentlich die Auslandschinesen<br />
zur Rückkehr auf, um zu<br />
Chinas Wohlstand beizutragen.<br />
Aus Sicht der Beamten ist diese<br />
Aufforderung verständlich. Chinesen<br />
bringen bei der Rückkehr<br />
eine Vielzahl von Handelskontakten,<br />
neuen Ideen und Kapital mit<br />
nach Hause. Diese sogenannten<br />
“Returnees” haben heute einen<br />
eindeutigen Vorteil gegenüber den<br />
lokalen Chinesen und viele von<br />
ihnen sind in begehrenswerten<br />
Positionen multinationaler Unternehmen<br />
beschäftigt.<br />
Statistiken zufolge nimmt die<br />
Zahl der Rückkehrer jährlich<br />
um 13 Prozent zu. Aus mehreren<br />
Gründen sind sie für internationale<br />
Konzerne ein willkommener<br />
Ersatz für westliche Expats: einerseits<br />
haben sie sehr gute Englisch-Kenntnisse<br />
und verstehen<br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
etwas von westlichen Geschäftsmodellen.<br />
Andererseits sind ihre<br />
Bildung, Sprachkenntnisse und<br />
Arbeitserfahrungen bei denen der<br />
Expatriates vergleichbar, während<br />
ihre Gehaltsforderungen weniger<br />
hoch liegen. Im Laufe der kommenden<br />
Jahre werden sich die<br />
Vorteile der Heimkehrer gegenüber<br />
lokalen Chinesen ausgleichen.<br />
Viele Unternehmen haben<br />
in die Fortbildung ihrer örtlichen<br />
Mitarbeiter investiert und manch<br />
eine Firma prüft inzwischen sehr<br />
detailiert die Vor- und Nachteile<br />
ihrer wichtigsten Bewerber.<br />
Ausländische Investoren werden<br />
auf der Suche nach billigen<br />
Arbeitskräften erstaunt feststellen,<br />
dass das Reich der Mitte seine<br />
dominante Stellung nicht auf<br />
Dauer behalten wird. Unlängst<br />
mussten Unternehmen in der an<br />
Hongkong angrenzenden Guangdong-Provinz<br />
unzufrieden<br />
einen Bewerbermangel feststellen.<br />
Trotz der Bevölkerungsmasse<br />
Beijings Politiker<br />
fordern Auslandschinesen<br />
öffentlich<br />
zur Rückkehr auf.<br />
von 1,3 Milliarden Chinesen, von<br />
denen sich viele fast arbeitslos in<br />
der Landwirtschaft verdingen,<br />
hat die Bereitschaft als Wanderarbeiter<br />
an die Ostküste zu ziehen,<br />
abgenommen. Nach einem<br />
Bericht eines Forschungsinstituts<br />
aus der Dongguan-Provinz, fehlen<br />
alleine im Perlflussdelta an<br />
die zwei Millionen Arbeitskräfte.<br />
Gegenteiligen Auffassungen zufolge<br />
ist die Boomstadt Shanghai<br />
weiterhin für sehr viele Chinesen<br />
vom Land attraktiv. Die Einführung<br />
von Sonderwirtschaftszonen<br />
(SEZ) in den Achtziger Jahren<br />
führte zur Massenmigration vom<br />
Land hin an die Ostküste. Untersuchungen<br />
zufolge wird dieses<br />
System nicht dauerhaft Bestand<br />
haben, so dass die Fabriken in die<br />
Provinz verlagert werden müssen<br />
und nicht umgekehrt.<br />
Multinationale, taiwanesische<br />
und Hongkonger Unternehmen<br />
6
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
haben eine bessere Reputation als<br />
lokale Firmen und sind bei der<br />
Einstellung langjähriger Mitarbeiter<br />
erfolgreicher.<br />
Während China weiterhin als<br />
“Fabrikhalle der Welt” angesehen<br />
wird, beeinträchtigen Arbeitskräftemangel<br />
und steigende Löhne im<br />
Speckgürtel der Ostküste zweifellos<br />
die Strategien derjenigen<br />
Unternehmen, die erst mit dem<br />
Gedanken spielen dort zu investieren.<br />
Haben internationale Unternehmen<br />
ihre Personalstrategie<br />
eher langfristig ausgerichtet, so<br />
stehen sie im heutigen China unter<br />
Druck, das Mitarbeiterproblem<br />
kurzfristig zu lösen. Ausländische<br />
Manager, die nur für zwei<br />
bis drei Jahre entsandt werden,<br />
haben konsequenterweise weder<br />
die Zeit, noch die Motivation sich<br />
auf eine langfristig angelegte Personalplanung<br />
zu konzentrieren,<br />
denn während ihrer Zeit vor Ort<br />
werden sich Erfolge nicht sichtbar<br />
zeigen. Eine langfristige angelegte<br />
Beteiligung an Bildungsaktivitäten,<br />
sowie Praktikumsangebote,<br />
sind für erfolgreich operierende<br />
Unternehmen unabdingbar. Dazu<br />
gehört auch ein Bildungssystem,<br />
welches auf die Bedürfnisse der<br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
internationalen Wirtschaft fokussiert<br />
ist. Eine solche Entwicklung<br />
braucht ihre Zeit. Effektives Personal-Management<br />
ist für Investoren<br />
heutzutage eine harte Herausforderung<br />
und eine Aufgabe<br />
die zukünftig noch viel mehr gefragt<br />
sein wird. <br />
Dieser Beitrag basiert auf<br />
Informationen des Unternehmens<br />
Klakogroup in<br />
Hongkong und ihres<br />
Geschäftsführers Sven Köhler.<br />
(www.klakogroup.com,<br />
Tel.: 852 2345 7555).<br />
China / Hongkong<br />
Die perfekte Symbiose<br />
Produktion in China - Dienstleistungen in Hongkong<br />
Vom Delegiertenbüro der Deutschen<br />
Wirtschaft in Hongkong.<br />
In den letzten 25 Jahren hat<br />
sich die Volkswirtschaft von<br />
Hongkong grundlegend verändert.<br />
Lag der Anteil des produzierenden<br />
Gewerbes am BIP im<br />
Jahre 1980 noch bei knapp 23<br />
Prozent, so bleiben heute gerade<br />
mal 4 Prozent. Im gleichen Zeitraum<br />
expandierte der Dienstleistungssektor<br />
von unter 70 auf<br />
über 90 Prozent.<br />
Dass dieser Prozess so unbemerkt<br />
vonstatten gehen konnte,<br />
verdankt die ehemalige Kronkolonie<br />
nicht zuletzt dem Umstand,<br />
dass hier institutionelle Eingriffe<br />
in die freie Wirtschaft nicht stattfinden.<br />
Die perfekte Symbiose: Es war<br />
wohl kein Zufall, dass Anfang<br />
der 80iger Jahre die Sonderwirtschaftszone<br />
Shenzhen ausgerechnet<br />
gegenüber von Hongkong<br />
entstand. Und es sollte eine beispiellose<br />
Erfolgsgeschichte der<br />
chinesischen Volkswirtschaft werden.<br />
Auf der einen Seite der Grenze<br />
gab es Kapital und Know-how,<br />
auf der anderen Seite reichlich<br />
preiswertes Land und Menschen<br />
Oben: 10 Millionen Einwohner-Metropole Shenzhen;<br />
Unten: Auf der chinesischen Seite lässt es sich billig produzieren.<br />
auf der Suche nach eben jenem<br />
und beide zusammen formulieren<br />
heute einen Wirtschaftsraum von<br />
globalen Dimensionen, der seinesgleichen<br />
sucht.<br />
Auch wenn das Reich der Mitte<br />
in seinen Ballungsgebieten Quantensprünge<br />
in seiner wirtschaftlichen<br />
Entwicklung vollzogen hat,<br />
ist das Land nach wie vor auf ausländische<br />
Expertise vor allem im<br />
Dienstleistungsbereich angewiesen,<br />
so auch im Falle von Hongkong<br />
und dem Perlflussdelta.<br />
Der den Handel unterstützende<br />
Dienstleistungssektor ist bisher<br />
nur teilweise auf die andere Seite<br />
der Grenze gezogen, wie beispielsweise<br />
einzelne Logistik- und Lagerhaus-Unternehmen.<br />
Besonders<br />
7<br />
Grosses Foto: Shenzhen Startech Digital Technology;<br />
Kleines Foto: Tourism China
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
das Aufkommen an Containerumschlag<br />
hat in Shenzhen stark zugenommen<br />
und dieses Jahr erstmals<br />
im Volumen Hongkong überholt.<br />
Dies gilt jedoch nicht für andere<br />
handelsunterstützende Dienstleistungen.<br />
Andere Bereiche wie<br />
Vertriebsorganisation, Entwicklung<br />
von Marketingstrategien,<br />
Buchhaltung, Bankgeschäfte sowie<br />
Produktionsentwicklung<br />
werden weiterhin vom Firmensitz<br />
der rund 80.000 Unternehmen in<br />
Hongkong gesteuert, auch wenn<br />
diese eine Produktion auf dem<br />
Festland haben oder in Lohnarbeit<br />
fertigen lassen. Inzwischen<br />
arbeiten schätzungsweise 250.000<br />
Hongkonger als Wochendpendler<br />
in China. Internationale Unternehmen,<br />
die nach China verkaufen<br />
oder dort hergestellte Waren<br />
exportieren wollen, nutzen die<br />
Stadt als Geschäftsbasis und sind<br />
auf eine Vielzahl von Dienstleistungen<br />
angewiesen.<br />
Hongkong - strategischer<br />
Vorposten für das<br />
Chinageschäft.<br />
Die Entwicklung Hongkongs<br />
zu einer Drehscheibe und strategischem<br />
Vorposten für das<br />
Geschäft in China verdankt die<br />
Sonderverwaltungsregion in erster<br />
Linie seinen vorteilhaften<br />
Rahmenbedingungen. Dazu gehört<br />
die Einfachheit einer Firmengründung,<br />
der sichere Rechtsrahmen,<br />
basierend auf dem weltweit<br />
gültigen britischen Gewohnheitsrecht,<br />
der Freihafen und die fiskalischen<br />
Vorteile, die Hongkonger<br />
Produkte und Dienstleistungen<br />
<strong>beim</strong> Export nach China geniessen.<br />
Von besonderer Bedeutung<br />
ist das CEPA-Abkommen (Closer<br />
Economic Partnership Arrangement),<br />
welches Hongkonger Unternehmen<br />
im Vorgriff auf Marktöffnungen,<br />
die in Erfüllung auf<br />
WTO-Regeln umgesetzt werden<br />
müssen, schon heute den Zugang<br />
zu verschiedenen Dienstleistungssektoren<br />
und Handelslizenzen<br />
gewährt. Die Metropole bleibt<br />
der bevorzugte Standort unter<br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
logisch wenig anspruchsvollen<br />
Produktionsabläufen. In komplexen<br />
Prozessen stösst auch der Billiglohnanbieter<br />
an seine Grenzen,<br />
erst Recht wenn ein hoher Grad an<br />
Technologieeinsatz und die Prä-<br />
Shenzhen - eine beispiellose Erfolgsgeschichte<br />
der chinesischen Volkswirtschaft.<br />
kong aus steuern.<br />
Mit Blick auf die rasanten Entwicklungen<br />
in China im Verlauf<br />
der letzten 20 Jahre liegt die Vermutung<br />
nahe, das auch der Dienstleistungssektor<br />
im vergleichbaren<br />
Umfang hätte mitwachsen müssen.<br />
Dass dies bestenfalls nur teilweise<br />
geschehen ist liegt sicher<br />
daran, dass die Wirtschaftspolitik<br />
vor allem in den Anfängen der<br />
Reformbewegung eher technokratisch-<br />
und technologieorientiert<br />
war, und zum anderen Dienstleistungen<br />
in einer gelenkten, sozialistischen<br />
Planwirtschaft systemimmanent<br />
redundant waren, denn<br />
deren Angebot und Nachfrage<br />
waren per Planziel vorbestimmt.<br />
Hier hat Hongkong einen zeitlichen<br />
Wettbewerbsvorsprung<br />
von mehreren Jahrzehnten und<br />
den Vorteil der grösseren Internationalität<br />
und kosmopolitischen<br />
Prägung. Gleichzeitig ist der<br />
Sprach- und Kulturraum mit dem<br />
Festland, vor allem im Süden Chinas<br />
voll kompatibel und familiäre<br />
Bindungen sorgen für eine grenzüberschreitende<br />
Konvergenz.<br />
Man “versteht” sich - im wahrsten<br />
Sinne des Wortes.<br />
Bei der Wahl des richtigen Produktionsstandortes<br />
in <strong>Asien</strong> stellt<br />
sich wohl eher nicht die Frage, ob<br />
Hongkong oder China. Sicher gibt<br />
es durchaus lebende Beispiele,<br />
dass eine Produktion in Hongkong<br />
aufgrund der CEPA-Privilegien<br />
ökonomisch sinnvoll sein kann.<br />
Einfache Produktionsabläufe benötigen<br />
kein besonderes Knowhow<br />
und müssen, um die Konkurrenzfähigkeit<br />
der Produkte zu<br />
garantieren, so billig wie möglich<br />
hergestellt werden. Dafür bietet<br />
das Reich der Mitte den idealen<br />
Rahmen, besonders bei technoanderem<br />
für die Abwicklung der<br />
finanziellen Transaktionen von<br />
Handelsgeschäften und ist die Basis<br />
für fast 4.000 (multinationale)<br />
Unternehmen, die ihre Geschäfte<br />
asienweit oder regional von Hongzission<br />
anspruchsvoller Lösungen<br />
gefragt sind. In solchen Fällen<br />
wird Hongkong als Anlaufstelle<br />
gerne genutzt, um in China die<br />
ersten Kontakte zu knüpfen und<br />
Erfahrungen im Markt der Milliarden-Einwohner<br />
zu sammeln.<br />
Danach wird progressiv eine eigene<br />
Produktion auf der chinesischen<br />
Seite aufgebaut.<br />
Das in Hongkong verfügbare<br />
Dienstleistungsangebot spielt dabei<br />
eine entscheidende Rolle, denn<br />
die Verfügbarkeit und Qualität<br />
ist in praktisch allen Bereichen<br />
gegeben, seien es Finanzdienstleistungen,<br />
Design, Qualitätssicherung<br />
oder die Vermarktung.<br />
Besonders zugute kommt den<br />
Marktteilnehmern der freie Fluss<br />
von Informationen und die Tatsache,<br />
dass hier durch die hohe Mobilität<br />
der Geschäftswelt viele Informationen,<br />
Gedanken und Ideen<br />
konvergieren. In Hongkong findet<br />
man auf verdichteten Raum jede<br />
gewünschte Expertise und die<br />
Bewohner sind eine hohe Schlagzahl<br />
gewohnt - vieles passiert, im<br />
wahrsten Sinne des Wortes, über<br />
Nacht. <br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Wirtschaft und Politik<br />
aus <strong>Asien</strong>:<br />
Im PDF-Format<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> wird<br />
kostenlos versandt.<br />
Bestellen Sie per Email:<br />
vertrieb@asienkurier.com<br />
8
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
Hongkong<br />
Lukrativer Arzneimittelmarkt<br />
Alternde Bevölkerung und hohe Pro-Kopf-Einkommen<br />
treiben Umsatz / Deutschland wichtiger Lieferant<br />
Yin ist Materie und Yang ist Energie - In der<br />
modernen, westlich geprägten Theorie der traditionellen<br />
chinesischen Medizin ist das Paar von<br />
besonderer Bedeutung.<br />
Für den Patienten werden Arzneimittel stets individuell<br />
zusammengestellt. Verabreicht wird die<br />
Arznei meist in Form von Tee. Eine zweite häufige<br />
Anwendung ist das Granulat. Hierbei werden die<br />
chinesischen Kräuter zu einem Pulver verarbeitet,<br />
welches mit heißem Wasser aufgegossen sofort getrunken<br />
werden kann.<br />
Interessanter ist für die deutsche<br />
Pharmaindustrie das sehr<br />
gute Gesundheitssystem der ehemaligen<br />
Kronkolonie Hongkong.<br />
Die staatlichen Krankenhäuser<br />
der heutigen Sonderverwaltungsregion<br />
(SVR) bieten nahezu kostenlos<br />
Behandlungen und Medikamente<br />
an. Sie sind daher die mit<br />
Abstand größten Endnachfrager<br />
von Arzneimitteln. Eine wohlhabende,<br />
alternde Bevölkerung<br />
sorgt auch bei den Privatkliniken<br />
für regen Umsatz. Da es keine einheimischen<br />
Hersteller gibt, muss<br />
die Stadt nahezu 100 Prozent ihres<br />
Bedarfs einführen. Ein immer größer<br />
werdender Teil davon wird ins<br />
benachbarte chinesische Festland<br />
reexportiert.<br />
Hongkong importierte vergangenes<br />
Jahr Medikamente im<br />
Wert von fast einer Milliarde<br />
Euro, ein Plus von rund einem<br />
Viertel gegenüber dem Vorjahr.<br />
Zwar hat die Regierung die Arzneimittelausgaben<br />
seit dem Jahr<br />
2005 beschnitten. Die getroffenen<br />
Einsparmaßnahmen hatten jedoch<br />
nur geringfügige Auswirkungen<br />
auf den inländischen Gesamtumsatz.<br />
Eine rasch alternde<br />
Hongkongs Handel<br />
mit Arzneimitteln<br />
(in Mio. Euro)<br />
Gesellschaft und steigende Pro-<br />
Kopf-Einkommen sorgen für ein<br />
lebhaftes Geschäft.<br />
Die Hongkonger Bevölkerung<br />
ist nach Japan die zweitreichste<br />
<strong>Asien</strong>s, gleichzeitig haben ihre<br />
Bewohner weltweit die höchste<br />
Lebenserwartung. Neugeborene<br />
Frauen können inzwischen damit<br />
rechnen, 85,6 Jahre (Japan: 85,5)<br />
zu leben. Bei Männern liegt der<br />
entsprechende Wert bei 79,5 (Japan:<br />
78,6) Jahren. Zugleich gehört<br />
die Geburtenrate Hongkongs zur<br />
Eine wohlhabende, alternde Bevölkerung<br />
sorgt für ein lebhaftes Geschäft.<br />
niedrigsten der Welt. Sie lag 2006<br />
bei nur noch rund 0,9. Einwanderungen<br />
vom chinesischen Festland<br />
können den Geburtenausfall<br />
nur teilweise kompensieren. In<br />
Zukunft dürfte daher der Anteil<br />
der über 65-jährigen an der Gesamtbevölkerung<br />
kräftig steigen.<br />
Der sprunghafte Anstieg des<br />
Medikamentenhandels Hongkongs<br />
beruht zudem auf der<br />
lebhaften Nachfrage aus der benachbarten<br />
südc<br />
h i n e s i s c h e n<br />
Provinz Guangdong.<br />
Dort<br />
stiegen die Einkommen<br />
und<br />
i n s b e s ondere<br />
die Löhne für<br />
Arbeiter 2005<br />
2004 2005 2006<br />
Importe 679 724 907<br />
Exporte 373 507 713<br />
Handelsvolumen 1.052 1.231 1.620<br />
Versicherungen abgeschlossen.<br />
Dabei handelt es sich zumeist um<br />
preisgünstige Gruppenverträge,<br />
die eine Behandlung ausschließund<br />
2006 kräftig an. Immer mehr<br />
Menschen können sich daher<br />
teure Importwaren leisten.<br />
In Hongkong selbst gibt es<br />
keine Pharmahersteller, es finden<br />
allenfalls Umpack- oder Etikettierungsaktivitäten<br />
statt. Der<br />
gesamte Bedarf muss daher importiert<br />
werden. In China produzierte<br />
Präparate haben in der<br />
Stadt allerdings vielfach noch keine<br />
Zulassungen, sie werden lediglich<br />
über den Freihafen der Stadt<br />
reexportiert, zumeist in andere<br />
Entwicklungsländer. Arzneimittel<br />
aus den USA, Japan, Deutschland,<br />
der Schweiz, Singapur und Großbritannien<br />
decken daher nahezu<br />
drei Viertel des inländischen Bedarfs<br />
ab.<br />
Die Bevölkerung Hongkongs<br />
kann sich nahezu kostenlos in<br />
den staatlichen Krankenhäusern<br />
nicht nur stationär, sondern auch<br />
ambulant behandeln lassen. Dort<br />
erhalten sie zudem Medikamente<br />
für drei Tage. Wer es sich leisten<br />
kann, sucht wegen der deutlich<br />
geringeren Wartezeiten eine Privatpraxis<br />
auf. Die meisten Arbeitgeber<br />
haben für ihre Angestellten<br />
9<br />
Sterling Institutional Review Board
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
lich bei Vertragsärzten garantieren<br />
und über einen teilweise sehr<br />
beschränkten Leistungskatalog<br />
verfügen.<br />
Wie eine Umfrage der South<br />
Hongkongs Arzneimittelimporte, nach Lieferländern<br />
(in Mio. Euro, Veränderung und Lieferanteil)<br />
Länder 2006 2006/05<br />
Veränderung<br />
2006<br />
Lieferanteil<br />
VR China 97,31 -9,9 % 10,7 %<br />
Schweiz 80,96 29,0 % 9,8 %<br />
USA 70,37 11,6 % 7,8 %<br />
Deutschland 47,68 -4,8 % 5,8 %<br />
Japan 44,03 12,8 % 4,9%<br />
Belgien 42,31 -26,5 % 4,7 %<br />
Frankreich 41,27 -0,9 % 4,6 %<br />
Grossbritannien 37,76 -2,7 % 4,2 %<br />
Singapur 26,19 7,7 % 2,9 %<br />
Italien 22,61 22,4 % 2,5 %<br />
Quelle: Census and Statistics Department<br />
China Morning Post ergab, erhalten<br />
Kassenärzte teilweise derart<br />
niedrige Honorare, dass sie damit<br />
nicht einmal die Kosten des Praxisbetriebs<br />
decken können. Daher<br />
finanzieren sie sich zu bis zu 50<br />
Prozent mithilfe der Ausgabe von<br />
Medikamenten, die sie mit einem<br />
saftigen Preisaufschlag an ihre<br />
Patienten verkaufen.<br />
Gefälschte Arzneimittel<br />
bereiten Sorgen.<br />
Das Ausstellen von Rezepten<br />
und die anschließende Beschaffung<br />
der Arzneien in Apotheken<br />
sind in Hongkong weitgehend unüblich.<br />
So existieren lediglich einige<br />
kleinere Pharmazien mit einer<br />
sehr geringen Auswahl. Zudem<br />
verfügen größere Filialen der dominierenden<br />
Drogeriemarktketten<br />
Watsons und Mannings über<br />
eine Abteilung für Medikamente.<br />
Deren Anzahl wurde jedoch in<br />
den letzten Jahren merklich reduziert.<br />
Stattdessen konzentrieren<br />
sich die beiden Anbieter auf den<br />
Verkauf von rezeptfreien Arzneien<br />
sowie auf den Handel mit Vitaminen<br />
und ähnlichen Gesundheitsprodukten.<br />
Die öffentlichen Krankenhäuser<br />
- dort werden über 90 Prozent<br />
aller Patienten behandelt, der Rest<br />
entfällt auf Privatkliniken, die vor<br />
allem von Ausländern und reichen<br />
Hongkongern aufgesucht werden<br />
- sind daher die mit Abstand bedeutendsten<br />
Kunden. Sie müssen<br />
ab einem bestimmten Auftragswert<br />
öffentlich ausschreiben.<br />
Sämtliche Informationen werden<br />
auf die Website des zentralen<br />
Beschaffungsamtes gestellt. Darüber<br />
hinaus spielen die Spezialhändler<br />
eine gewichtige Rolle. Sie<br />
versorgen die privaten Arztpraxen<br />
mit Medikamenten.<br />
Das System ist nach Angaben<br />
von Branchenkennern fair und<br />
offen. Kopfschmerzen bereite<br />
den Pharmakonzernen allerdings<br />
der unzureichende Patentschutz.<br />
Besonders eklatant sei die<br />
Situation bei Parallelimporten, die<br />
zwar illegal seien, aber nur unzureichend<br />
von den Behörden unterbunden<br />
werden. Gefälschte Waren<br />
stellen ein weiteres Problem dar.<br />
Im Jahre 2005 handelte es sich bei<br />
knapp zehn Prozent der in Hongkong<br />
umgesetzten Medikamente<br />
um Plagiate.<br />
Insgesamt betrachtet sei Hongkong<br />
aber ein sehr lukrativer, da<br />
relativ einfach zu bearbeitender<br />
Markt. Der Zeit und Kostenaufwand<br />
des Vertriebs sei insbesondere<br />
im Vergleich zu China gering.<br />
(db / bfai) <br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
Japan<br />
Messebeteiligung mit<br />
eigenen Regeln<br />
Messen in Japan weisen gewisse<br />
eigene Gesetzmäßigkeiten<br />
auf. Sie dienen in erster Line<br />
dazu, Kontakte zu knüpfen und<br />
Informationen zu sammeln.<br />
Eine erfolgreiche Messeteilnahme<br />
ist zudem ein wichtiger Schritt<br />
zur Erschließung des lukrativen<br />
japanischen Marktes.<br />
Die neue bfai-Broschüre “Messeführer<br />
Japan 2007-2008” gibt<br />
Ausstellern eine Vielzahl von Informationen<br />
für die Auswahl der<br />
geeigneten Messe an die Hand.<br />
Gleichzeitig ist sie ein Leitfaden<br />
für zentrale Fragen zur Messeorganisation<br />
wie Messevorbereitung,<br />
-auftritt und -nachbereitung<br />
im Land der aufgehenden Sonne.<br />
Die Teilnahme ist teilweise mit<br />
der Inanspruchnahme von Dienstleistungen<br />
ausgesuchter, vertraglich<br />
gebundener Messebauunternehmen<br />
verbunden. Für den<br />
Auf- und Abbau sind stringente<br />
Abläufe einzuhalten, was eine gute<br />
Koordination zwischen Unternehmen<br />
und Standbaufirmen erfordert.<br />
Messeveranstalter und Messegesellschaften<br />
sind in den meisten<br />
Fällen nicht identisch. Daher muss<br />
der Veranstalter die Auf- und Abbauzeiten<br />
möglichst kurz zu halten,<br />
um die Fixkosten zu senken.<br />
Ausdruck der Höflichkeit ist es,<br />
für den Kunden Werbegeschenke<br />
und Produktproben bereit zu halten.<br />
Geschenke sollten in einer<br />
handlichen und leicht tragbaren<br />
Größe sein. Werbegeschenke<br />
sollten eine schöne Verpackung<br />
aufweisen, denn Verpackung hat<br />
in Japan einen hohen Stellenwert.<br />
Die Broschüre bietet Informationen<br />
zum japanischen Messewesen,<br />
eine Vorstellung der wichtigsten<br />
Messeplätze einschließlich der jeweiligen<br />
Kosten und Verkehrsanbindung<br />
sowie eine Vielzahl von<br />
Kontaktanschriften. Sie wurde von<br />
der AHK Japan und dem AUMA<br />
erstellt und ist zum Preis von 25<br />
Euro bei der bfai erhältlich. <br />
(Tel.: 49 221 2057 316,<br />
Email: vertrieb@bfai.de)<br />
10
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Korea<br />
<strong>Asien</strong>-Pazifik<br />
Konferenz<br />
"Welchen Herausforderungen<br />
müssen wir uns stellen? Welche<br />
Innovationen treiben unsere<br />
Märkte? Welche politischen<br />
Entwicklungen bestimmen das<br />
Umfeld? Wie können wir ökonomische,<br />
ökologische und soziale<br />
Nachhaltigkeit sicherstellen?"<br />
- Dr. Jürgen Hambrecht<br />
formuliert einige Diskussionsthemen<br />
in seiner Einladung zur<br />
11. <strong>Asien</strong>-Pazifik Konferenz der<br />
Deutschen Wirtschaft (APK).<br />
Als Vorsitzender des <strong>Asien</strong>-Pazifik<br />
Ausschusses im BDI (und<br />
BASF-Vorstandschef) laden er<br />
und Bundeswirtschaftsminister<br />
Michael Glos vom 4. bis 6. Oktober<br />
2007 in die südkoreanische<br />
Hauptstadt Seoul ein. Für deutsche<br />
Entscheider aus Wirtschaft<br />
und Politik ist die APK seit 1986<br />
die bedeutenste Veranstaltung mit<br />
<strong>Asien</strong>bezug. Auf den regelmässig<br />
in <strong>Asien</strong> stattfindenden Konferenzen<br />
werden die wichtigsten<br />
Trends im <strong>Asien</strong>geschäft praxisorientiert<br />
diskutiert, Erfahrungen<br />
ausgetauscht und Netzwerke gefestigt.<br />
Die für die 11. APK neu konzipierten<br />
thematischen und auf<br />
Diskussion ausgerichteten Foren<br />
sollen den Unternehmern einen<br />
echten Zusatznutzen für ihr geschäftliches<br />
Engagement in <strong>Asien</strong><br />
bringen. Sie bieten den Teilnehmern<br />
eine Plattform für den Austausch<br />
über die Kooperation mit<br />
asiatischen Partnern im härter<br />
werdenden globalen Wettbewerb,<br />
insbesondere bei Spitzentechnologien.<br />
In einem unter anderem mit<br />
Dr. Jürgen Hambrecht, dem Vizepräsidenten<br />
der EU-Kommission<br />
Günter Verheugen, BDI-Präsident<br />
Jürgen R. Thumann, und BGA-<br />
Präsident Anton F. Börner, hochkarätig<br />
besetzten Forum steht die<br />
Zukunft der Weltwirtschaft im<br />
Mittelpunkt der Diskussion.<br />
Regionalforen zu “Greater China”,<br />
ASEAN, zur Hightech-Partnerschaft<br />
mit Korea und Japan<br />
sowie zu Indien sind fest geplant.<br />
Im Forum „Mittelstand goes<br />
Asia“ werden Unternehmer sich<br />
darüber austauschen, welchen Bedarf<br />
an Unterstützung vor allem<br />
KMU <strong>beim</strong> Markteinstieg und<br />
Geschäftsausbau in <strong>Asien</strong> haben<br />
und über ihre Erfahrungen mit<br />
DEinternational, der Dienstleistungsmarke<br />
der AHK, berichten.<br />
Weitere Themen der Foren sind<br />
die nachhaltige Energiesicherung,<br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
Personalqualifizierung, aktuelle<br />
Trends in der Unternehmensfinanzierung<br />
und das Potential an<br />
Forschungskooperation. (cl /rr) <br />
Korean-German Chamber of<br />
Commerce and Industry<br />
Dr. Roland Wein, kommissarischer<br />
Geschäftsführer<br />
Shinwon Plaza Building<br />
28-2 Hannam-dong, Yongsan-gu<br />
140-884 Seoul / Korea<br />
Tel.: 82 2 37804 690<br />
Fax: 82 2 37804 637<br />
Web: www.kgcci.com<br />
Bundesverband der Deutschen<br />
Industrie e.V. (BDI-APA)<br />
Breite Straße 29<br />
10178 Berlin / Deutschland<br />
Tel.: 49 30 2028 0<br />
Fax: 49 30 2028 2450<br />
Web: www.bdi.eu<br />
Online-Anmeldungen zur APK<br />
apk.kgcci.com<br />
Malaysia<br />
Sicher und schnell<br />
“Mit Panzerfäusten bewaffnete<br />
Piraten haben nach offiziellen<br />
Angaben in der Strasse von<br />
Malacca zwischen Indonesien<br />
und Malaysia vorübergehend<br />
einen Tanker mit leicht brennbaren<br />
Chemikalien in ihre Gewalt<br />
gebracht.”<br />
Nachrichten wie diese aus dem<br />
Jahr 2005 schrecken nicht nur die<br />
internationale Schifffahrt auf.<br />
Nach Schätzungen aus dem letzten<br />
Jahr passieren heute täglich<br />
rund 2.000 Containerschiffe diese<br />
Schlagader des Welthandels. Sie<br />
ist an der engsten Stelle nur 1,5<br />
Seemeilen (2,8 km) breit.<br />
Auch ökonomisch macht es für<br />
Rohöl-Tanker Sinn, die Schifffahrts-Route<br />
vorbei an Malacca<br />
und rund um Singapur zu vermeiden.<br />
Nachdem Malaysias Regierung<br />
im Mai 2007 “grünes Licht”<br />
für ein Pipeline-Projekt im Norden<br />
Westmalaysias gab, haben die<br />
Partner des Konsortiums, welches<br />
das Vorhaben realisieren soll, ein<br />
Memorandum of Understanding<br />
unterzeichnet. Das gesamte Projekt,<br />
welches bis 2014 durchgeführt<br />
werden soll, umfasst den Bau von<br />
drei Pipelines für den Transport<br />
von Öl, eine neue Raffinerie und<br />
die Errichtung von großen Speichertanks.<br />
Die Kosten für die drei<br />
Rohrleitungen werden mit umgerechnet<br />
etwa 7 Milliarden US-<br />
Dollar beziffert.<br />
Die Rohrleitungen sollen über<br />
eine Entfernung von mehr als<br />
300 km von Yan im malaysischen<br />
Bundesstaat Kedah an der Westküste<br />
der Halbinsel Malaysia nach<br />
Bachok im Bundesstaat Kelantan<br />
an der Ostküste geführt werden.<br />
Mit dem Bau der Rohrverbindung<br />
von der West- zur Ostküste sollen<br />
Rohöl und -produkte künftig<br />
direkt von Kelantan weiter nach<br />
Ostasien transportiert und damit<br />
die Fahrt von Öltankern durch<br />
die dichtbefahrene Wasserstraße<br />
11
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
von Malacca überflüssig werden.<br />
Gegenwärtig nehmen Tankschiffe<br />
aus dem Mittleren Osten die Route<br />
durch die Straße von Malacca über<br />
Singapur und weiter nach Norden<br />
zu Häfen in Japan, der Volksrepublik<br />
China und Korea.<br />
Als Projektentwickler wird die<br />
malaysische Firma Trans-Peninsula<br />
Petroleum genannt; weitere<br />
Partner des Konsortiums sind das<br />
einheimische Bauunternehmen<br />
Ranhill Bhd sowie die indonesischen<br />
Unternehmen PT Bakrie<br />
& Brothers und PT Tripatra (Teil<br />
von PT Indika Inti Energi). Mit<br />
der Bauplanung, der technischen<br />
Beschaffung und der schlüsselfertigen<br />
Übergabe soll Ranhill beauftragt<br />
werden. Die malaysischen<br />
und indonesischen Partner haben<br />
zudem ein Abkommen mit der Al-<br />
Banader International Group aus<br />
Saudi-Arabien geschlossen, einer<br />
der geplanten Hauptlieferanten<br />
von Rohöl. Zumindest ein Teil der<br />
künftigen Lieferungen von Stahlrohren<br />
soll von Bakrie kommen.<br />
Finanzierung noch<br />
ungeklärt<br />
Die erste Pipeline soll bis 2011<br />
verlegt sein und auf eine Transportkapazität<br />
von 2 Millionen Barrel<br />
pro Tag an Ölprodukten kommen<br />
(Kosten: 2,3 Mrd. US$). Im Moment<br />
werden täglich 12 Millionen Barrel<br />
an Rohöl über die Straße von Malacca<br />
transportiert. Durch die geplanten<br />
Pipelines könnte dem Vernehmen<br />
nach ein Anteil von etwa<br />
30 Prozent umgeleitet werden.<br />
Die Teilnehmer des Konsortiums<br />
sind optimistisch, dass noch<br />
in den Anfangsmonaten 2008 mit<br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
den Bauarbeiten begonnen werden<br />
kann, obwohl die Finanzierung<br />
zur Zeit noch nicht geklärt ist. Der<br />
größte Teil des Kapitals (70%) soll<br />
durch ausländische Investoren<br />
aufgebracht werden. Insbesondere<br />
ist dabei anscheinend an Kapitalgeber<br />
aus dem Mittleren Osten<br />
gedacht. Gespräche sind vor allem<br />
im Gange mit Geschäftskreisen<br />
aus Saudi-Arabien.<br />
(db / bfai) <br />
Kontakt<br />
Ranhill Berhad<br />
36. Stock, Empire Tower<br />
182 Jalan Tun Razak<br />
50400 Kuala Lumpur, Malaysia<br />
Tel.: 60 3 2171 2020<br />
Fax: 60 3 2164 2235<br />
Email: info@ranhill.com.my<br />
Web: www.ranhill.com.my<br />
Vietnam<br />
Potential auf Rädern<br />
Von Jan Nöther in Hanoi. Der Autor ist Geschäftsführer<br />
der AHK Vietnam.<br />
Quo Vadis Vietnam – Wenn<br />
diese Fragestellung auf einen<br />
Wirtschaftszweig in Vietnam<br />
zutrifft, so auf die Automobilindustrie.<br />
Generell genießt dieser<br />
mit etwa 600.000 zugelassenen<br />
Fahrzeugen noch junge Markt<br />
positive Zukunftsaussichten.<br />
Hierfür sprechen eine Reihe<br />
von Faktoren, wie etwa das hohe<br />
Wirtschaftswachstum und die damit<br />
verbundene steigende Kaufkraft<br />
der vietnamesischen Bevölkerung<br />
oder die zunehmenden<br />
Auslandsinvestitionen, welche einen<br />
positiven Einfluss auf die Entwicklung<br />
der Verkaufszahlen ausüben<br />
sollten. Allerdings steht die<br />
vietnamesische Administration<br />
vor einigen Herausforderungen,<br />
wie etwa der Entwicklung des<br />
Verkehrswegenetzes oder dem<br />
weiteren Abbau von Handelshemmnissen,<br />
um der noch geringen<br />
Nachfrage von jährlich rund<br />
40.000 Fahrzeugen zu begegnen.<br />
Die nachhaltige Entwicklung des<br />
Automobilstandorts Vietnam<br />
sollte auch vom Verhalten der internationalen<br />
Zulieferindustrie<br />
maßgeblich beeinflusst werden.<br />
Dessen Vertreter zeigen im Zuge<br />
des Beitritts Vietnams zur Welthandelsorganisation<br />
(WTO) ein<br />
zwar zunehmendes Interesse, al-<br />
Kleiner Markt für<br />
Zulieferer<br />
lerdings sind signifikante Engagements<br />
noch nicht zu verzeichnen.<br />
Schließlich und angesichts der<br />
geringen Marktgröße bleibt die<br />
Entwicklung des Handels mit Gebrauchtfahrzeugen<br />
abzuwarten.<br />
Seit dem 1. Mai 2006 dürfen Second<br />
Hand-Fahrzeuge mit gewissen<br />
Einschränkungen importiert<br />
werden, der Vertrieb bleibt vietnamesischen<br />
Unternehmen bzw.<br />
Joint Ventures vorbehalten.<br />
Im Zuge der Erneuerungspolitik<br />
„Doi Moi“ kamen auch die<br />
Automobilisten. Insbesondere die<br />
prognostizierten hervorragenden<br />
Zukunftsaussichten schürten Erwartungen,<br />
welche bislang nur<br />
bedingt erfüllt wurden. Zunächst<br />
hinterließ die <strong>Asien</strong>krise vor zehn<br />
Jahren aufgrund insgesamt rückläufiger<br />
Auslandsinvestitionen<br />
auch innerhalb der Automobilindustrie<br />
Vietnams ihre Spuren.<br />
Und danach sorgten hohe Einfuhrzölle<br />
für Fahrzeugkits für<br />
eine Missstimmung unter den<br />
Herstellern. Sie führte zu deutlich<br />
höheren Preisen und damit erwartungsgemäß<br />
zu einem Nachfragerückgang.<br />
Zwar begegnete die Industrie<br />
der Entwicklung mit einer<br />
Anpassung von Produktionskapazitäten,<br />
doch sei die Bemerkung<br />
erlaubt, dass die Verkaufszahlen<br />
auch zuvor und im Vergleich zu in<br />
Vietnam bis dahin vorgehaltenen<br />
Produktionskapazitäten (etwa<br />
150.000 Fahrzeuge p.a.) relativ<br />
niedrig waren. Trotz aller Unkenrufe<br />
nahmen die Verkäufe im ersten<br />
Quartal 2007 wieder leicht zu<br />
und es bleibt zu hoffen, dass sich<br />
dieser Trend stabilisiert.<br />
Vor einigen Jahren wurde die 18<br />
in- und ausländische Produzenten<br />
starke “Vietnam Automobile Manufacturers<br />
Association” (VAMA)<br />
gegründet. Bei den Mitgliedern<br />
dominieren Joint Ventures (13),<br />
welche für internationale Herstel-<br />
12
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
ler nach wie vor bindend sind. Daneben<br />
sind drei staatliche und zwei<br />
private lokale Unternehmen in der<br />
VAMA organisiert. Ausserhalb der<br />
VAMA gibt es zahlreiche kleinere<br />
Hersteller von Bussen oder kleinen<br />
LKWs für den einheimischen<br />
Markt. Versteht sich VAMA als Verband<br />
zur Wahrung von Herstellerinteressen,<br />
so gibt es mit der “Vietnam<br />
Quality Appraisal Agency”<br />
(VQAA) eine Einrichtung, welche<br />
über die Qualitätsstandards wachen<br />
soll. Bislang verfügen 16 der<br />
über 50 Montagewerke über das<br />
seitens des Industrieministeriums<br />
eingeführte Qualitätszertifikat, die<br />
noch nicht zertifizierten Betriebe<br />
müssen in Kürze folgen, um nicht<br />
Gefahr zu laufen, ihre Lizenzen zu<br />
verwirken.<br />
Der vietnamesische Fahrzeugmarkt<br />
ist überwiegend von ausländischen<br />
Anbietern geprägt.<br />
Während Toyota mit einem Marktanteil<br />
von etwa 45 Prozent der<br />
unangefochtene Marktführer ist,<br />
geniessen die deutschen Hersteller<br />
wie Mercedes-Benz und BMW<br />
ein herausragendes Ansehen im<br />
Luxussegment.<br />
Im letzten Jahr verkauften die<br />
VAMA-Mitglieder 41.133 Fahrzeuge,<br />
was einem vierprozentigen<br />
Anstieg gegenüber dem Vorjahresergebnis<br />
entspricht. Auffallend<br />
ist ein gegenläufiger Trend,<br />
nachdem die Verkaufszahlen von<br />
Nutzfahrzeugen und jene von<br />
Mehrzweckfahrzeugen aufgrund<br />
des beschleunigten Ausbaus des<br />
öffentlichen Transportnetzes und<br />
der notwendigen Erneuerung<br />
des Fahrzeugbestandes von Verkehrsbetrieben<br />
um 20,5 Prozent<br />
bzw. um 19,8 Prozent zunahmen,<br />
während der Verkauf von Pkw<br />
um 34,4 Prozent rückläufig war.<br />
Ursächlich für den Einbruch am<br />
Pkw-Markt ist der letztjährige Verbrauchssteueranstieg.<br />
Stark zunehmenden<br />
Neu- und Gebrauchtfahrzeugimporte<br />
beeinträchtigen<br />
die das Geschäft zusätzlich.<br />
Obwohl die Regierung die Zulieferindustrie<br />
mit einer nachhaltigen<br />
Förderpolitik ausbauen<br />
möchte, ist bislang keine wesentliche<br />
Erhöhung der inländischen<br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
Vietnams Automobile Manufacturers Association (VAMA)<br />
Rang Kfz-Produzent Trademark<br />
1 Ford Vietnam Ltd. Ford<br />
2 Hino Motors Vietnam Ltd Hino<br />
3 Isuzu Vietnam Ltd. Isuzu<br />
4 Mekong Auto Corp. Fiat, Sanyong, Iveco<br />
5 Mercedes-Benz Vietnam Ltd. Mercedes-Benz<br />
6 Toyota Motor Vietnam Toyota<br />
7<br />
Vietindo Daihatsu Auto Corp.<br />
(Vindaco)<br />
Daihatsu<br />
8 GM Daewoo (Vidamco) GM-Daewoo<br />
9 Vietnam Motors Corp. (VMC) Kia, Mazda, BMW<br />
10<br />
Vietnam Suzuki Corp.<br />
(Visuco)<br />
Suzuki<br />
11 Vina Star Motor Corp. (Vinastar) Mitsubishi<br />
12<br />
Saigon Transportation<br />
Mechanical Corp. (Samco)<br />
Samco<br />
13 Truong Hai Auto Thaco<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
Vietnam Engine & Agricultural<br />
Machinery Corp. (Veam)<br />
Vietnam National Coal &<br />
Mineral Industries Corp.<br />
(Vinacomin)<br />
Xuan Kien Private Enterprise<br />
(Vinaxikui)<br />
Vietnam Automobile Industry<br />
Group (Vinamotor)<br />
Veam<br />
Kamaz, Kraz<br />
Vinaxuki<br />
18 Honda Vietnam Corp. Honda<br />
Wertschöpfung festzustellen. Der<br />
Automobilmarkt Vietnams gilt<br />
nach wie vor als zu klein für eine<br />
rentable Teilefertigung, daher ist<br />
dieses Segment bislang überwiegend<br />
durch Direktimporte gekennzeichnet.<br />
Wie auch in anderen<br />
Emerging Markets wird ein auf<br />
die vietnamesischen Bedürfnisse<br />
ausgerichtetes Fahrzeug konzipiert,<br />
welches unter einem Verkaufspreis<br />
von 10.000 US-Dollar<br />
liegen soll. Die Abkehr vom Moped<br />
hin zum Pkw sollte einen sich<br />
beschleunigenden Trend erfahren,<br />
die Zulieferindustrie könnte<br />
hiervon profitieren. Im Zuge zunehmender<br />
Verkaufszahlen, wie<br />
auch der Etablierung eines Aftersalesmarkts,<br />
sollte die Zahl lokaler<br />
Teilehersteller wachsen.<br />
Erleichterungen für den Import<br />
und den Handel mit Neu- und<br />
Vinamotor, Transinco<br />
Gebrauchtfahrzeugen vergrößern<br />
die ohnehin schon bestehenden<br />
Sorgenfalten lokaler Hersteller.<br />
Sofern die gegenwärtig gültigen<br />
Rahmenbedingungen nicht angepasst<br />
werden, ist davon auszugehen,<br />
dass große Teile der<br />
Automobilindustrie von Importfahrzeugen<br />
dominiert werden.<br />
Negative Entwicklungen, wie<br />
etwa unzureichende Serviceleistungen<br />
mangels eines nicht<br />
vorhandenen Werkstättennetzes<br />
oder Umweltaspekte (Abgasnormen)<br />
wären unvermeidbar.<br />
Abschliessend sei auf das Eingangsstatement<br />
verwiesen: Quo<br />
Vadis Automobilindustrie Vietnam?<br />
Die Zukunft wird einen<br />
hoffentlich für alle Parteien zufriedenstellenden<br />
Weg aufzeigen,<br />
die Strasse dahin bleibt allerdings<br />
holprig. <br />
13
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
Vietnam<br />
115 neue Industrieparks geplant<br />
Massive Zufluss ausländischen<br />
Kapitals nach Vietnam<br />
und das anhaltend kräftige<br />
Wirtschaftswachstum treiben<br />
die Nachfrage nach geeigneten<br />
Standorten für Industrieansiedlungen<br />
in dem südostasiatischen<br />
Land spürbar an.<br />
Immer mehr ausländische Investoren<br />
bevorzugen hierbei die<br />
zahlreichen Industrieparks und<br />
Exportverarbeitungszonen. In den<br />
kommenden Jahren ist laut Angaben<br />
des Ministry of Planning and<br />
Investment (MPI) die Errichtung<br />
neuer und die Erweiterung der<br />
bestehenden Parks und Zonen beabsichtigt.<br />
Vietnam verfügte Ende März<br />
2007 dem neuesten Bericht des<br />
Ministeriums zufolge über 145<br />
Industrial Parks (IP) und Export<br />
Processing Zones (EPZ), von denen<br />
bereits 90 voll in Betrieb gegangen<br />
sind. Bei den in diesen<br />
Sonderzonen angesiedelten inund<br />
ausländischen Betrieben han-<br />
Steuervorteile und gute Infrastruktur<br />
sorgen für Attraktivität<br />
delt es sich zu mehr als 70 Prozent<br />
um Produktionseinheiten. Mittlerweile<br />
haben rund 2.500 ausländische<br />
Firmen ihren Standort in<br />
den IP und EPZ genommen. Ihr<br />
Anteil an den ausländischen Direktinvestitionen<br />
liegt bei etwa 40<br />
Prozent. Für eine Ansiedlung in<br />
IP und EPZ sprechen neben der<br />
meist guten Infrastruktur und vereinfachten<br />
Genehmigungsprozedur<br />
vor allem die hier gewährten<br />
Region<br />
Industriezonenpläne 2006 bis 2010<br />
Neue<br />
Zonen<br />
Koreanischer Zementproduzent in der vietnamesischen Provinz Ha Nam.<br />
Steuervergünstigungen. Gemäß<br />
dem neuesten Regierungsdekret<br />
(Nr. 24/2007/ND-CP) vom 14. Februar<br />
2007 gilt für in IP und EPZ<br />
angesiedelte Unternehmen in den<br />
ersten zwölf Jahren ihrer Tätigkeit<br />
ein Körperschaftssteuersatz von 15<br />
Prozent anstatt der sonst üblichen<br />
28 Prozent. Zudem sind sie in den<br />
ersten drei Jahren von der Steuerzahlung<br />
befreit und erhalten in<br />
den folgenden sieben Jahren einen<br />
Steuernachlass von 50 Prozent. Sie<br />
unterliegen also sieben Jahre lang<br />
nur einem Satz von 7,5 Prozent bei<br />
der Körperschaftsteuer.<br />
Vietnam beabsichtigt nach An-<br />
Erweiterungen<br />
Gesamtfläche<br />
(in ha)<br />
Nördliche Midlands 15 1 2.058<br />
Delta des Roten Flusses 25 6 6.084<br />
Zentrale Küstenregion 22 8 4.834<br />
Zentrales Hochland 3 - 354<br />
Südosten 18 5 4.381<br />
Mekong-Delta 18 7 5.102<br />
gaben des MPI, bis 2015 insgesamt<br />
115 neue Industriezonen zu errichten<br />
und 27 bereits bestehende<br />
auszubauen. Dabei sollen 101<br />
derartige Sonderzonen schon bis<br />
2010 bezugsfertig sein. Zu den attraktivsten<br />
Standorten für ausländische<br />
Investoren zählen die IP<br />
und EPZ in der Wirtschaftsmetropole<br />
Ho-Chi-Minh-Stadt sowie in<br />
den angrenzenden Südprovinzen<br />
Dong Nai, Binh Duong und Ba<br />
Ria-Vung Tau. Aber auch die im<br />
Norden des Landes existierenden<br />
Sonderzonen, vor allem in Hanoi<br />
und in Hai Duong erfreuen sich<br />
wachsender Beliebtheit. Die Mietpreise<br />
in den vietnamesischen<br />
Industriezonen liegen laut einem<br />
Bericht der Japan External Trade<br />
Organisation (JETRO) zwischen<br />
30 und 110 US-Dollar/m 2 und damit<br />
teilweise erheblich höher als<br />
in den benachbarten Ländern.<br />
Die IP und EPZ gewinnen als<br />
Standorte für ausländische Investitionsvorhaben<br />
zunehmend an<br />
Bedeutung. Letzten Angaben des<br />
MPI zufolge haben sich im ersten<br />
Quartal 2007 die ausländischen<br />
Direktinvestitionen in diesen Sonderzonen<br />
gegenüber dem gleichen<br />
Zeitraum des Vorjahres bereits ver-<br />
14<br />
Siemens
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
doppelt und einen Kapitalwert von<br />
etwa 745 Millionen Euro erreicht.<br />
Diese Zonen halten außerdem einen<br />
kontinuierlich wachsenden<br />
Anteil an der industriellen Erzeugung.<br />
Derzeit entfallen bereits 28<br />
Prozent der Industrieproduktion<br />
auf IP und EPZ. Bis 2010 rechnet<br />
die Behörde mit einem Anstieg<br />
dieses Anteils auf 40 Prozent. Die<br />
industrielle Produktion soll hier<br />
jährlich um mehr als 17 Prozent<br />
steigen und 2010 einen Wert von<br />
22 Milliarden Euro erreichen.<br />
Ein wachsendes Problem in den<br />
Industriezonen ist der Mangel an<br />
Fachkräften. Die Regierung bemüht<br />
sich daher, verstärkt qualifizierte<br />
Arbeitskräfte auszubilden.<br />
Standorte mit regem<br />
Zulauf bei Investoren<br />
Dabei ist man auch an Hilfestellung<br />
seitens deutscher Fachhochschulen<br />
und Universitäten sowie<br />
Unternehmen interessiert. Die<br />
Zahl der Industriearbeiter in den<br />
IP und EPZ soll bis 2010 jährlich<br />
um knapp 22 Prozent auf insgesamt<br />
2,5 Millionen Personen steigen.<br />
(rr / bfai) <br />
Kontakte<br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
MPI - Ministry of Planning<br />
and Investment<br />
2 Hoang Van Thu Street<br />
Hanoi / Vietnam<br />
Tel.: 84 4 8453027<br />
Fax: 84 4 8234453<br />
Web: www.mpi.gov.vn<br />
AHK Vietnam<br />
Geschäftsführer Jan Nöther<br />
Web: www.vietnam.ahk.de<br />
Email: noether.jan@vietnam.ahk.de<br />
Auto-Industrie<br />
Hybride Saubermänner<br />
Angetrieben vom hartnäckigen Höhenflug der Kraftstoffpreise<br />
sind Hybridautos nun ein globaler Renner.<br />
Von Urs Müller in Bangkok.<br />
Jährlich werden heute Hunderte<br />
Millionen US-Dollar in die<br />
Entwicklung alternativer Antriebskonzepte<br />
investiert, da kosteneffiziente<br />
Hybridautos bei<br />
einem derzeitigen Rohöl-Weltmarktpreis<br />
von über 70 Dollar je<br />
Barrel immer gefragter sind.<br />
Hybridmarkt ist in einer<br />
starken Expansionsphase.<br />
schätzbar. Nach Hochrechnungen<br />
der Industrie sollen 2010 weltweit<br />
2,1 Millionen Hybridautos abgesetzt<br />
werden, was sich 2015 auf<br />
rund fünf Millionen Fahrzeuge<br />
mehr als verdoppeln soll. Diese<br />
rasante Marktausweitung zwingt<br />
nun auch Koreas zögernde Autoindustrie<br />
zum Einstieg ins Zeitalter<br />
der Hybridtechnologie: In zwei<br />
Jahren will Marktführer Hyundai<br />
sein erstes Hybridauto zuerst in der<br />
Heimat und dann im Weltmarkt<br />
vorstellen. Schließlich wollen die<br />
Koreaner nicht von der automotiven<br />
Dampfwalze Toyota überrollt<br />
werden, die mit ihrer progressiven<br />
Hybridstrategie ihre Mitbewerber<br />
weltweit zum Handeln zwingt.<br />
Toyota überlässt nichts dem Zufall:<br />
Neben rigoroser Kosteneffizienz<br />
sind die bis ins kleinste Detail<br />
durchdachten Entwicklungs- und<br />
Marktstrategien die Grundlage<br />
zum Siegeszug des Autokonzerns<br />
zur globalen Nummer eins der<br />
Branche. Nach der prominenten<br />
US-Autofachzeitschrift “Automotive<br />
News” setzten die Japaner<br />
letztes Jahr global 128.000 Autos<br />
Weitere Faktoren sind die<br />
alarmierende globale Klimaerwärmung,<br />
und das erstarkende<br />
Umweltschutzbewusstsein, was<br />
unter anderem zur kürzlichen<br />
Verschärfung der EU-Emissionsvorschriften<br />
im Rahmen der eingegangenen<br />
Verpflichtungen der<br />
Kyoto-Konferenz zum Abbau der<br />
Treibhausgasemissionen führte.<br />
Vor allem in den Industrienationen<br />
zeichnet sich daher nun ein<br />
rasch anschwellender Hybridtrend<br />
ab, den kein globaler Autobauer<br />
ignorieren kann, ohne nicht<br />
den Verlust von Marktanteilen zu<br />
riskieren.<br />
Zurzeit ist der Hybridmarkt in<br />
einer starken Expansionsphase,<br />
doch seine mittel- bis langfristige<br />
Entwicklung ist äußerst schwer ab-<br />
Toyotas Allradtopmodell Lexus LS600h.<br />
15<br />
toyota
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
mehr als der finanziell angeschlagene<br />
Koloss General Motors ab,<br />
der mit 8.679.860 Autos auf den<br />
zweiten Platz absackte. Auf den<br />
Lorbeeren ruht allerdings der<br />
profitabelste Autobauer der Welt<br />
nicht aus.<br />
Vielmehr baut er seinen Vorsprung<br />
auf General Motors seither<br />
kontinuierlich weiter aus. Dabei<br />
betont Toyota immer, dass die Priorität<br />
des Konzerns nicht Absatzrekorde<br />
sondern Spitzenqualität<br />
und Kundenzufriedenheit sei.<br />
Innovation ist dem frischgebackenen<br />
Weltmarktführer ebenfalls<br />
sehr wichtig, weshalb er bei<br />
der Entwicklung alternativer Antriebskonzepte<br />
eine Schlüsselrolle<br />
hält: Nach rund 15 Jahren intensiver<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />
debütierte 1997 in Japan<br />
der Toyota Prius Pkw als das<br />
weltweit erste Motorfahrzeug in<br />
Großserienproduktion mit einem<br />
Benzin-Elektro-Hybridantrieb,<br />
was den Grundstein zum globa-<br />
700,000<br />
600,000<br />
500,000<br />
400,000<br />
300,000<br />
200,000<br />
100,000<br />
Emissions- und verbrauchsfrei durch<br />
die notorischen Verkehrsstaus.<br />
len Erfolg der Hybridtechnologie<br />
legte. Bloß zehn Jahre später<br />
durchbrach die Toyota Gruppe<br />
Ende Mai nicht nur die globale<br />
Absatzschallmauer von einer Million<br />
Hybridautos sondern hatte<br />
auch neun weitere Hybridmodelle<br />
zum Pionier Prius gefügt: Die<br />
Palette reicht derzeit vom Toyota<br />
Estima Hybrid Minivan, Toyota<br />
Alphand Hybrid Kleinbus über<br />
die beiden Nobelgeländewagen<br />
Harrier Hybrid und Lexus RX<br />
400h, der Lexus GS450h Luxuslimousine<br />
und dem Toyota Camry<br />
Premium-Pkw bis zu den zwei<br />
Allradtopmodellen Lexus LS600h<br />
und Lexus LS600hL. Das ist jedoch<br />
erst der Anfang, da jährlich<br />
weitere Modelle zur Hybridreihe<br />
gefügt werden.<br />
Ganz klar ist Japans Primus<br />
mit seiner bahnbrechenden Hybridtechnologie<br />
den übrigen Autobauern<br />
um schätzungsweise<br />
sechs Jahre voraus, was in der Automobilindustrie<br />
Lichtjahre sind.<br />
0<br />
Total<br />
Übersee<br />
Japan<br />
Toyotas Hybridauto - Verkäufe<br />
1997 1999 2001 2003 2005 2007*<br />
*) Jan. - Mai<br />
Nach einer dreijährigen Einführungszeit<br />
im heimatlichen Japan<br />
lancierte Toyota nach der Jahrtausendwende<br />
seine Hybridautos in<br />
Nordamerika und Westeuropa,<br />
Quelle: Toyota<br />
wo sie inzwischen ein Renner<br />
sind. Neben dem japanischen<br />
Mutterwerk werden daher Toyotas<br />
Hybridautos seit 2005 ebenfalls<br />
in der zentralchinesischen<br />
Industriestadt Changchun und<br />
ein Jahr später in Kentucky in den<br />
USA produziert.<br />
Das Ziel des Autokonzerns ist<br />
die Eroberung der Hybridschlüsselmärkte<br />
USA und China, wo<br />
deutsche Hersteller mit sauberen<br />
Dieselkonzepten Boden gut zu<br />
machen versuchen. PricewaterhouseCooper<br />
warnt allerdings vor<br />
dem Ruf des Diesels in den beiden<br />
Märkten als “laut und schmutzig”,<br />
während die Hybridtechnologie<br />
ein „umfeldfreundliches“ Image<br />
habe. Zudem ist die landesweite<br />
Versorgung von hochwertigem<br />
Diesel nicht gewährleistet.<br />
Toyotas kontinuierlich weiterentwickelte<br />
Hybridtechnologie<br />
vereint maximale Leistung und<br />
höchste Wirtschaftlichkeit, was<br />
völlig neue Dimensionen des Fahrspaßes<br />
eröffnet: Der erst kürzlich<br />
eingeführte Lexus LS600h erreicht<br />
mit einem neuen 5-Liter V8 Benzinmotor,<br />
einem großen leistungsfähigen<br />
Elektromotor und einer<br />
neu entwickelten Hochleistungsbatteriesatz<br />
eine Spitzensystemleistung<br />
von satten 435 PS !<br />
Nicht nur spart man mit einem<br />
Hybridauto spürbar <strong>beim</strong> Tanken,<br />
sondern ist mit tiefen CO 2<br />
-Emissionen<br />
im Stadtverkehr auch noch<br />
umweltfreundlich. Vor allem in<br />
den notorischen Verkehrsstaus<br />
der asiatischen Metropolen von<br />
Mumbai über Bangkok bis Seoul<br />
arbeitet der Hybridantrieb praktisch<br />
emissions- und verbrauchsfrei,<br />
da das Auto bis zu 50 Stundenkilometer<br />
nur vom kraftvollen<br />
Elektromotor angetrieben wird<br />
und kaum CO 2<br />
ausstösst. Damit ist<br />
Toyota auf dem besten Weg, sich<br />
zum Saubermann der Automobilindustrie<br />
aufzuschwingen.<br />
Angesichts der weltweiten Klimadebatte<br />
und dem hartnäckig<br />
hohen Benzinpreis rechnet Toyota<br />
mit einem sprunghaften Anschwellen<br />
der globalen Nachfrage<br />
nach Hybridautos: Ab 2010 will<br />
der Autokonzern daher weltweit<br />
jährlich mindestens eine Million<br />
Autos ausgerüstet mit seiner umweltfreundlichen<br />
Elektro- und<br />
Verbrennungsmotorkombination<br />
absetzen. <br />
16
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FinanzBuch Verlag GmbH<br />
München<br />
Web: www.finanzbuchverlag.de<br />
Tel.: 49 89 651285 0<br />
Fax: 49 89 652096<br />
34,90 Euro<br />
ISBN: 3-89879-046-0<br />
Das „Gold von morgen“ liegt<br />
nicht in Dagobert Ducks sagenumwobenen<br />
amerikanischen<br />
Klondyke, sondern irgendwo in<br />
<strong>Asien</strong>.<br />
Der Investmentberater und Autor<br />
Marc Faber “betreibt” in seinem<br />
Buch einen sehr aufregenden wirtschaftsgeschichtlichen,<br />
globalen<br />
Rundumschlag. Er springt in einem<br />
amüsanten, doch durchaus ernst<br />
gemeinten Stakkato quer durch die<br />
Konjunktur-Zustände und Anlagemärkte<br />
(von Boom bis Depression),<br />
Zeiten (Altertum bis heute) und<br />
Volkswirtschaften und schafft es<br />
dennoch brilliant, seinen Lesern ein<br />
inhaltlich geschlossenes, hochspannendes<br />
Bild zu vermitteln. Veränderungen<br />
durch schnellere Transportmittel,<br />
schnellere und ausgefeiltere<br />
Kommunikation und einfachere<br />
Informationszugänge schaffen die<br />
Grundlage für diesen Wandel.<br />
Doch der rote Faden simplifiziert:<br />
da Volkswirtschaften aus Menschen<br />
bestehen und diese in ihren Aktionen<br />
und Reaktionen speziesbedingt<br />
beständig bleiben, lassen sich aus<br />
der Geschichte wahrscheinliche<br />
Entwicklungen ableiten.<br />
Doch kennen muß man die Geschichte.<br />
Und da besteht nach der<br />
Lektüre des Buches über Fabers<br />
Wissen wenig Zweifel. In Kapiteln<br />
mit Bezeichnungen wie “Bedeutende<br />
Investmentthemen der Zukunft”<br />
oder “Eine weitere Warnung<br />
an Emerging-Marktes-Investoren”<br />
schafft es der Autor, mit Daten aus<br />
der Geschichte, die teils bis ins 18.<br />
Jahrhundert zurückgreifen, Wirtschaftsgeschichte<br />
und Wirtschaftszyklen<br />
lebendig zu machen und daraus<br />
logisch folgende, heute gültige<br />
Konsequenzen zu ziehen.<br />
Und vom Aufstieg und Fall der<br />
global gesehenen Wirtschaftszentren<br />
kommt der Amerikaner zu der<br />
– durch Grafiken belegten – Frage,<br />
ob die USA denn weiterhin als<br />
Führungsmacht gelten (können)?<br />
Zwar besitze die US-amerikanische<br />
Notenbank (FED) diverse Möglichkeiten,<br />
die amerikanische Wirtschaft<br />
zu stärken, biete aber durch<br />
den Zwang zu internationalem<br />
Wohlbefinden langfristig keine besonders<br />
attraktiven Umfelder für<br />
finanzielle Investoren.<br />
Als Konklusion leitet der Autor<br />
einen Zukunftsmarkt <strong>Asien</strong> ab - mit<br />
Schwerpunkt China. Erst Mitte der<br />
90er Jahre traten nach der Abschaffung<br />
der Kolonialzeiten und durch<br />
das Aufkommen des Kommunismus<br />
Risse in <strong>Asien</strong>s wirtschaftlich<br />
bedingten Feudalsystemen auf und<br />
viele Länder näherten sich mehr<br />
oder minder heftig einer Liberalisierung.<br />
Die innerregionalen Spannungen<br />
verringerten sich, und der<br />
zunehmende wirtschaftliche und<br />
militärische Einfluss Chinas wurde<br />
zur Bedrohung – und gleichzeitig<br />
zur Chance. So bewertet Faber etwa<br />
den Ölbedarf der Chinesen mit einer<br />
Verdoppelung auf jetzt 4,5 Millionen<br />
Barrel pro Tag innerhalb der<br />
Impressum<br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
15 Jahre auf ein Wachstum hin zu<br />
35 bis 45 Millionen Barrel pro Tag in<br />
zehn Jahren.<br />
Angenehm an der Einschätzung<br />
der Lage ist, dass Faber sich<br />
von reinen Zahlenspielchen à la “x<br />
Milliarden Chinesen...” trotz aller<br />
genannten Zahlen weitgehend fernhält.<br />
Er nähert sich mit analytischer<br />
Vorsicht an, zieht politische und<br />
soziale Möglichkeiten in Betracht,<br />
wägt ab und schafft es so, in seinem<br />
387-Seiten-Werk den Blick für eine<br />
Wirtschaftsregion zu schärfen, die<br />
Zukunft hat. Und von “Westlern”<br />
meist nur schemenhaft begriffen<br />
wird. Ein Buch für Wirtschaftsinteressierte,<br />
die größere Zusammenhänge<br />
spannend aufbereitet zu<br />
schätzen wissen, sowie für Anleger,<br />
Investoren und auch Unternehmer,<br />
die neue Märkte suchen. <br />
Herausgeber<br />
Ariadne Finanz- und Immobilienvermittlungs<br />
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Hildegardstr. 16<br />
10715 Berlin / Germany<br />
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Redaktion<br />
<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> - Büro Bangkok<br />
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Chefredakteur<br />
Ralph Rieth<br />
Tel.: 66 89153 2108<br />
Email: ralph.rieth@asienkurier.com<br />
Autoren dieser Ausgabe<br />
bfai, Dr. Dieter Burgmann,<br />
Wolfgang Ehmann, Horst-Joachim<br />
Hoffmann, Sven Köhler, Carsten<br />
Lienemann, Urs Müller,<br />
Jan Nöther, Ralph Rieth,<br />
Horst Rudolf.<br />
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