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Asien Kurier Willkommen beim Asien Kurier (Vorschau)

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<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Politik und Wirtschaft in <strong>Asien</strong><br />

Samstag, 7. Juli 2007<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> wird die Interessen<br />

deutscher Unternehmen<br />

in dieser Region unterstützen.<br />

Wir bekennen uns zur Marktwirtschaft,<br />

zu einem freien Welthandel<br />

und, daraus folgend, zur<br />

Globalisierung. Für eine solide<br />

journalistische Berichterstattung<br />

sorgen asienerfahrene Autoren<br />

in Ost- und Südost-<strong>Asien</strong>, sowie<br />

in Deutschland. Unser Redaktionsteam<br />

pflegt gute Kontakte<br />

zu deutschen Handelskammern,<br />

Industrieverbänden und zu Unternehmern,<br />

die in dieser Region<br />

geschäftlich zuhause sind. Ein<br />

Sprachrohr einzelner Firmen oder<br />

Verbände ist <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> jedoch<br />

nicht. Wir sind unabhängig und<br />

hinter dieser Zeitschrift steht kein<br />

einflussreicher Verleger.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> erscheint zweimal<br />

monatlich jeweils am 7. und<br />

am 21. mit unterschiedlichen Ausgaben.<br />

Die erste Ausgabe enthält<br />

Wirtschaftsberichte, Interviews<br />

und Analysen. Am 21. des Monats<br />

folgt die Zeitschrift dann mit<br />

einer politisch-wirtschaftlichen<br />

Umschau für elf Länder in <strong>Asien</strong>,<br />

zwischen Japan im Norden, Indien<br />

im Westen und Singapur im<br />

Süden (mittendrin der Liebling<br />

deutscher Investoren, die Volksrepublik<br />

China). Geschrieben von<br />

Ökonomen, die seit vielen Jahren<br />

in diesen Ländern arbeiten.<br />

Nr. 1 / 2007<br />

<strong>Willkommen</strong> <strong>beim</strong><br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> !<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

eine neue deutschsprachige Wirtschaftszeitschrift<br />

liegt vor Ihnen, mit Berichten aus einer<br />

der - global gesehen - spannensten Gegenden<br />

unserer Erde: aus <strong>Asien</strong> Pazifik. Und das sich<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> massgeblich von anderen Magazinen<br />

unterscheidet, sehen Sie selbst. Die Zeitschrift<br />

erscheint im PDF-Format.<br />

Warum im PDF-Format? Während<br />

traditionelle Zeitschriften<br />

tagelang in der Druckerei liegen<br />

und international per Luftpost<br />

versandt werden, erhalten Sie<br />

Wirtschaftsinformationen mit der<br />

Geschwindigkeit einer Email: binnen<br />

Minuten ist das PDF-Magazin<br />

in Ihrer Mailbox. Und als Unternehmen<br />

wissen wir die niedrigen<br />

Produktionskosten zu schätzen.<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> wird an unsere<br />

werten Leserinnen und Leser kostenlos<br />

versandt. Wir haben Sie<br />

für den Erstversand ausgewählt,<br />

da Sie sich bereits in <strong>Asien</strong> Pazifik<br />

niedergelassen haben, als Unternehmer<br />

in Deutschland oder<br />

der Schweiz für das <strong>Asien</strong>geschäft<br />

verantwortlich sind, als Wissenschaftler<br />

an einem <strong>Asien</strong>-Institut<br />

arbeiten oder politisch mit diesem<br />

Erdteil zu tun haben. Wer die<br />

Zeitschrift nicht erhalten möchte,<br />

den bitten wir um eine kurze<br />

Email (vertrieb@asienkurier.com)<br />

und wir stellen den Versand sofort<br />

ein.<br />

Sind Sie in einem Unternehmen<br />

in verantwortlicher Position<br />

tätig? <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> ist ein ideales<br />

Medium, um Ihre Firma und<br />

dessen Leistungen einer hochkarätige<br />

Zielgruppe zu präsentieren.<br />

Unsere Mediadaten finden Sie auf<br />

der Webseite www.asienkurier.<br />

com.<br />

www.asienkurier.com<br />

I n d i e s e r A u s g a b e<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

<strong>Willkommen</strong> <strong>beim</strong> 1<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

<strong>Asien</strong><br />

Zehn Jahre nach der Krise 2<br />

Wahl-Marathon 3<br />

China<br />

Effektives Personal- 4<br />

Management<br />

China / Hongkong<br />

Die perfekte Symbiose 7<br />

Hongkong<br />

Lukrativer Arznei- 9<br />

mittelmarkt<br />

Japan<br />

Messebeteiligungen 10<br />

Korea<br />

APK 2007 in Seoul 11<br />

Malaysia<br />

Schnell und sicher 11<br />

Vietnam<br />

Potential auf Rädern 12<br />

Neue Industrieparks 14<br />

geplant<br />

Auto-Industrie<br />

Hybride Saubermänner 15<br />

Buchbesprechung<br />

Zukunftsmarkt <strong>Asien</strong> 17<br />

Die Redaktion und unser Herausgeber<br />

würden sich freuen<br />

wenn Ihnen <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> gefällt<br />

und Sie von den veröffentlichten<br />

Informationen profitieren. Ihre<br />

Meinung und Kritik sind bei uns<br />

stets willkommen,<br />

Ihr<br />

Ralph Rieth, Chefredakteur<br />

1


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 7. Juli 2007<br />

<strong>Asien</strong><br />

Zehn Jahre nach der Krise<br />

Von Horst Rudolf in Bonn.<br />

Geburtstage und Jubiläen sind<br />

in der Regel Anlass zur Freude.<br />

Doch ebenso, wie ein Pensionär<br />

das 65. Lebensjahr nur begrenzt<br />

bejubelt, ist der zehnte Jahrestag<br />

des Ausbruchs der sogenannten<br />

“<strong>Asien</strong>krise” kein Anlass zu jubeln<br />

– oder doch?<br />

Wir meinen: Ja! Denn die <strong>Asien</strong>krise<br />

wurde vergleichsweise<br />

schnell überwunden. Im Gegensatz<br />

zu früheren Krisen dieser<br />

Art, die vor allem die westliche<br />

Welt betrafen, war der Schaden<br />

gerade noch überschaubar und<br />

artete vor allem nicht zu einer<br />

Weltwirtschaftskrise aus. Und im<br />

Gegensatz zu den späten Zwanziger<br />

Jahren war die Krise in <strong>Asien</strong><br />

eigentlich keine Wirtschafts-, sondern<br />

eine Währungs- und Finanzkrise.<br />

Da die Mehrzahl unserer Leser<br />

die <strong>Asien</strong>krise mehr oder weniger<br />

in Erinnerung haben oder sie sogar<br />

am eigenen Leib oder in der<br />

eigenen Firma durchleben mussten,<br />

wollen wir keine Nachlese<br />

betreiben, sondern vor allem Lehren<br />

ziehen und eine Analyse der<br />

jetzigen Situation betreiben. Vor<br />

allem wollen wir der Frage nachgehen,<br />

ob die Wiederholung oder<br />

Neuauflage einer <strong>Asien</strong>krise möglich<br />

oder gar wahrscheinlich ist.<br />

Die Tatsache, dass die Krise von<br />

1997 in Thailand ihren Ausgang<br />

nahm und es auch vor einigen<br />

Monaten aussah, als ob der thailändische<br />

Baht erneut das Währungsgefüge<br />

der Region verunsichern<br />

wollte, klingt alarmierend.<br />

Im Gegensatz zum Szenario vor<br />

einem Jahrzehnt war es diesmal<br />

zwar ein ähnliches Vorspiel, doch<br />

das krisenhafte Gefühl und die<br />

nachfolgende Schockwelle an der<br />

thailändischen Börse wurden<br />

nicht durch eine finanzielle Krise<br />

ausgelöst, sondern vielmehr durch<br />

heftige Massnahmen der Zentralbank,<br />

mit dem Ziel, einer solchen<br />

vorzubeugen.<br />

Die “Mini-Krise” wurde diesmal<br />

durch den Arzt verursacht,<br />

nicht durch den Patienten. Erinnern<br />

wir uns, in der Mitte der<br />

Neunziger begann der sagenhafte<br />

Aufstieg <strong>Asien</strong>s: China schwor<br />

dem Kommunismus ab, Indien<br />

produzierte nicht mehr Kuhdung,<br />

sondern Computerexperten, Japan<br />

baute immer bessere Autos und<br />

Elektronik und aus einer Reihe<br />

fast unbekannter Länder wurden<br />

Tiger-Staaten.<br />

Kein Wunder, dass die Euphorie<br />

über diese bespiellose Entwicklung<br />

gerade in einem Land<br />

ausuferte, dass nicht gerade für<br />

preussische Disziplin und britisches<br />

Understatement, sondern<br />

für Lebensfreude und Begeisterungsfähigkeit<br />

bekannt war. Das<br />

“Italien Südostasiens” freute sich<br />

seiner Wachstumsraten, Bangkoks<br />

Hochhäuser schossen in<br />

den Himmel und die<br />

inzwischen immer<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

wieder gebeutelten<br />

westlichen Börsianer<br />

und Investoren waren<br />

glücklich, wieder eine<br />

Region und Länder<br />

entdeckt zu haben,<br />

wo spekulieren noch<br />

Freude machte.<br />

Thailand, auf dem<br />

Weg vom Entwicklungsland<br />

in die Neuzeit,<br />

das man noch<br />

wenige Jahrzehnte zuvor<br />

nur über die Lufthansa-Drehscheibe<br />

Rangoon erreichte, wurde<br />

die interessanteste und für eine<br />

zeitlang lukrativste Zielscheibe<br />

weltweit operierener Anleger und<br />

Spekulanten – auch so mancher<br />

deutschen Bank mit klingendem<br />

Namen, die die Finanzierung von<br />

Wolkenkratzern am Chao Phraya<br />

River als sichere Anlage empfahl.<br />

Was schon der Deutschen Bundesbank<br />

in den siebziger Jahren<br />

Kopfschmerzen bereitete, nämlich<br />

die Tatsache, dass ein wirtschaftlicher<br />

Aufschwung, gepaart mit<br />

Exporterfolgen nur durch kräftige<br />

Aufwertungen kontrolliert werden<br />

konnte, wuchs Thailand mangels<br />

wirtschaftlichem Gewicht<br />

und angesichts unvergleichlich<br />

kleinerer Finanzmärkte über den<br />

Kopf. Die Währung stieg in kurzer<br />

Zeit auf phantastische Höhen<br />

– bis die Bubble platze, wie man es<br />

heute nennt.<br />

Die Banken lecken sich<br />

noch immer ihre Wunden.<br />

2006 begann eine ähnlich geartete<br />

Bewegung, aus dem sehr natürlichen<br />

Grund, dass es Thailand<br />

und dem Baht wieder vergleichsweise<br />

gut geht und nach wie vor<br />

die Finanzmärkte zu klein sind,<br />

um massive spekulative Kapitalzuflüsse<br />

zu verkraften.<br />

Doch im Gegensatz zu 1997 ist<br />

man in Thailand – und natürlich<br />

auch in der Region – hochsensibel<br />

und setzt alles daran, eine<br />

Wiederholung der Krise zu verhindern.<br />

US$ / Thailändischer Baht<br />

20<br />

Oct 1996 Apr 1997 Oct 1997 Apr 1998 Oct 1998<br />

Quelle: US-FED<br />

Eigentlich war die brutale<br />

Massnahme der Zentralbank, auf<br />

kurzfristige Kapitalzuflüsse eine<br />

30-prozentige “Mindestreserve”<br />

zu erheben, erfolgreich. Wer die<br />

Krise bekam, war nicht das Land,<br />

sondern vor allem eine Gruppe<br />

von Spekulanten an der SET, der<br />

“Stock Exchange of Thailand”, die<br />

nicht gerade zu den Ärmsten des<br />

Landes gehören und der Zentralbankchefin<br />

bzw. dem Finanzminister<br />

tags darauf die Hölle heissmachten.<br />

2


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Konsequenterweise beruhigten<br />

sich die asiatischen und internationalen<br />

Finanzmärkte sehr schnell.<br />

Seitdem wird das Währungsthema<br />

heftig diskutiert, der Finanzminister<br />

wurde ausgewechselt und die<br />

Zentralbank weiter entmachtet<br />

– mit dem nicht eleganten, aber<br />

wirkungsvollen Ergebnis, dass<br />

der Kurs des Thaibaht zwar relativ<br />

hoch bleibt, aber nicht mehr<br />

weiter steigt.<br />

Nein – Thailand kriselt in regelmässigen<br />

Abständen vor sich<br />

hin. Die Banken, die nach der Krise<br />

von 1997 überlebten und einigermassen<br />

saniert wurden, lecken<br />

sich noch immer ihre Wunden.<br />

Jede Fehlentwicklung wird beobachtet,<br />

meistens öffentlich kritisiert<br />

- und gerade diese Unsicherheit<br />

hält Spekulanten inzwischen<br />

Lukrativste Zielscheibe<br />

weltweit operierener<br />

Anleger und Spekulanten.<br />

davon ab, das Spiel zu wiederholen.<br />

Auch in Thailand selbst nie richtig<br />

verdaute langfristige Reformideen,<br />

wie die Initiative Thailand<br />

zu einer “Sufficiency Economy”<br />

zu entwickeln, haben neuerdings<br />

wieder Konjunktur. “Sufficiency<br />

Samstag, 7. Juli 2007<br />

Economy” ist eine veredelte und<br />

philosophisch untermauerte Form<br />

der Sozialen Marktwirtschaft, die<br />

den Wachstumsfanatikern im<br />

Land weder verständlich noch<br />

sympatisch war.<br />

Doch heute ist man vorsichtiger.<br />

Thailand wird sicher nicht erneut<br />

zum Auslöser einer <strong>Asien</strong>krise.<br />

Wenn die Region zittern sollte,<br />

dann vor den Shanghai – Chinesen,<br />

die das Wort “Krise” noch nicht<br />

kennen, oder vor der schwelenden<br />

Gefahr der “Carry Trades”, die den<br />

Japanern längst aus dem Ruder<br />

gelaufen sind – doch darüber ein<br />

anderes Mal. <br />

<strong>Asien</strong><br />

Wahl - Marathon<br />

Für Reformen und Wachstum<br />

kann der wirtschaftliche Einfluss<br />

der Wahlkampfausgaben<br />

nur nützlich sein. Bis Ende 2008<br />

werden die Wähler gleich in<br />

sechs Ländern zu den Urnen gerufen.<br />

Massive Fehler<br />

im Management<br />

der staatlichen<br />

Rentenkassen Japans<br />

und ein Korr<br />

upt ionsskandal<br />

könnten die Chancen<br />

der seit langem<br />

regierenden LDP-<br />

Partei beeinträchtigen.<br />

Ende Juli werden<br />

mehr als die<br />

Hälfte der Oberhaus-Abgeordneten<br />

gewählt und<br />

Land Wahltermin zu wählen Prognose<br />

Japan Ende Juli 2007 Hälfte des<br />

Oberhauses<br />

Korea (Süd)<br />

19. Dezember<br />

2007<br />

Präsident<br />

Risiko für Ministerpräsident<br />

Shinzo Abe.<br />

Wechsel wahrscheinlich:<br />

Oppositions-Kandidat (GNP)<br />

Lee Myung-bak<br />

Thailand Dezember 2007 Parlament keine Prognose möglich<br />

Taiwan März 2008 Präsident Wechsel wahrscheinlich:<br />

Oppositions-Kandidat (KMT)<br />

Ma Ying-jeou<br />

Neuseeland<br />

letzten Umfragen<br />

zufolge muss die<br />

Regierung um ihre<br />

Mehrheit bangen.<br />

Es würde nicht nur dem Reformprogramm<br />

von Ministerpräsident<br />

Shinzo Abe schaden, hingegen<br />

würden innerparteiliche Reformgegner<br />

wohl bald an seinem Stuhl<br />

sägen.<br />

In Taiwan haben sowohl der<br />

KMT-Kandidat und ehemalige<br />

Bürgermeister der Hauptstadt<br />

Taipei, Ma Ying-jeou, als auch<br />

der DPP-Politiker Frank Hsieh<br />

mit Korruptions-Vorwürfen zu<br />

kämpfen. In ihrer pragmatischen<br />

Haltung für bessere Wirtschaftsbeziehungen<br />

zur Volksrepublik<br />

2. Halbjahr<br />

2008<br />

Parlament<br />

Wechsel wahrscheinlich:<br />

Konservative Partei mit John Key<br />

Australien Ende 2008 Parlament Wechsel wahrscheinlich:<br />

Labour Partei mit Kevin Rudd<br />

China vertreten beide Kontrahenten<br />

eine tendenziell ähnliche<br />

Richtung. Taiwans zukünftiger<br />

Präsident wird im März 2008 gewählt<br />

und es scheint, dass sich die<br />

Wähler eher für den reformorientierten<br />

Kuomintang-Politiker Ma<br />

Ying-jeou entscheiden werden.<br />

In Südkorea geht die oppositionelle<br />

GNP-Partei zuversichtlich in<br />

die am 19. Dezember anstehenden<br />

Präsidentschaftswahlen. Lee<br />

Myung-bak dürfte bei den Vorwahlen<br />

im August zum Herausforderer<br />

von Amtsinhaber Roh<br />

Moo-hyun aufsteigen. Dessen Uri-<br />

Partei verlor mit dem Austritt von<br />

23 Abgeordneten Anfang 2007<br />

ihre Parlamentsmehrheit.<br />

Politisch unterschiedlich tendieren<br />

die Wähler auf dem fünften<br />

Kontinent: Australiens Mr.<br />

Howard führt die Regierung seit<br />

1996, während Helen Clark seit<br />

1999 als neuseeländische Premierministerin<br />

amtiert. Trotz einer<br />

starken Wirtschaft und gesunden<br />

Staatsfinanzen wünschen sich<br />

3


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

die Wähler in beiden Ländern<br />

den Wechsel. Parlamentswahlen<br />

stehen in Australien im zweiten<br />

Halbjahr an, wo die Labour Partei<br />

mit ihrem Vorsitzenden Kevin<br />

Rudd nach links neigt. Die konservative<br />

Partei (“Nationals”),<br />

geführt von John Key, dürfte im<br />

späten Jahr 2008 in Neuseeland<br />

für einen Rechtsruck sorgen.<br />

In Thailand ist in den kommenden<br />

18 bis 24 Monaten mit einem<br />

stetigen Verfall der politischen<br />

Verhältnisse zu rechnen. Weder<br />

der Verfassungsentwurf noch die<br />

gegen Jahresende zu erwartenden<br />

Wahlen, werden zu einer stabilen,<br />

demokratischen Regierung führen.<br />

Andere Entwicklungen kommen<br />

hinzu: die Binnennachfrage<br />

ist zusammengebrochen und<br />

vor dem Hintergrund politischer<br />

Unsicherheiten werden auch im<br />

nächsten Jahr die Verbraucher<br />

kaum tiefer in die Tasche greifen.<br />

Stabil zeigen sich die Exporte<br />

und mit Hilfe einiger grosser Infrastrukturprojekte<br />

kann die thailändische<br />

Wirtschaft langsam<br />

weiter wachsen.<br />

Taiwan: Korruptions-<br />

Vorwürfe gegen beide<br />

Kandidaten<br />

Auf den Philippinen wurde<br />

am 14. Mai gewählt: Präsidentin<br />

Gloria Macapagal-Arroyo wird<br />

es auch in der neuen Legislaturperiode<br />

mit dem Unterhaus<br />

leicht haben. Mit der, bei den<br />

Parlamentswahlen erreichten,<br />

komfortablen Mehrheit kann sie<br />

gelegentliche Amtsenthebungsbegehren<br />

der Opposition und<br />

des Senats leicht abblocken. Das<br />

Oberhaus bleibt fest in oppositioneller<br />

Hand, was für Arroyos<br />

Regierung (nicht nur) bei ihren<br />

Reformvorhaben wie bisher ein<br />

Problem darstellt.<br />

Bei mehr als 17.000 Positionen<br />

auf Kommunal-, Provinz- und Landesebene<br />

lässt das amtliche Endergebnis<br />

auf sich warten. Die Wahlkommission<br />

muss sich um eine<br />

Reihe von “erstaunlichen” Wahlergebnissen<br />

kümmern. (db) <br />

Samstag, 7. Juli 2007<br />

BMW in Shenyang: Ausländische Investoren haben eine bessere Reputation.<br />

China<br />

Effektives<br />

Personal-Management<br />

Von Dr. Dieter Burgmann in Bangkok.<br />

Ein eklatanter Mangel an<br />

hochqualifizierten Fachkräften<br />

und erfahrenen Managern zählt<br />

heute zu den grössten Hindernissen,<br />

welche die Aussichten<br />

internationaler Unternehmen in<br />

China beeinträchtigen.<br />

Weiter zunehmend ist der Bedarf<br />

an qualifizierten Führungskräften,<br />

der deutlich die Zahl<br />

gestiegener ausländischer Direktinvestitionen<br />

reflektiert. Und<br />

das Personal für ein modernes,<br />

komplexes Management ist in<br />

den traditionellen Staatsbetrieben<br />

schwerlich zu finden.<br />

Mit der rasanten Wirtschaftsentwicklung<br />

haben sich auch die<br />

Karrierevorstellungen und das<br />

Streben qualifizierter Mitarbeiter<br />

verändert: Job-Hopping wurde<br />

zur Gewohnheit. Konzentriert<br />

sich die übliche Ausbildung bisher<br />

auf die Vermittlung akademischen<br />

Wissens und Geschäftssituationen<br />

aus dem realen Leben,<br />

so mangelt es jedoch akut an jungen,<br />

praxisbezogen ausgebildeten<br />

Berufseinsteigern.<br />

Personalfragen sind für alle<br />

aufstrebenden ausländischen<br />

Unternehmen in China zu einem<br />

Schlüsselthema geworden. Positionen<br />

müssen schnell besetzt<br />

werden und infolgedessen akzeptieren<br />

Personalabteilungen<br />

auch Bewerber mit überhöhten<br />

Gehaltsforderungen oder nicht<br />

ausreichenden Bildungsniveau.<br />

Dies führte nicht nur zu einer<br />

sich hochschraubenden Gehaltsspirale,<br />

sondern auch zu mangelnder<br />

Kompetenz des Managements.<br />

Bestand die urspüngliche<br />

Aufgabe der Personalabteilung<br />

im Anwerben neuer Mitarbeiter,<br />

so müssen sie sich heute zunehmend<br />

bemühen die wertvollen<br />

Mitarbeiter bei der Stange zu halten.<br />

Und es gibt Anzeichen, dass<br />

4<br />

BMW AG


Since 1983, a leading provider of business information, market entry advisory services and peer<br />

group forums for Thailand and the Indochina Region<br />

• Thailand Regional Forum<br />

• Thailand Corporate Finance Forum<br />

• Publications<br />

1. Thailand Corporate Alert<br />

2. Business Indochina<br />

3. Asia Pacific Executive Brief<br />

4. Thailand Corporate Finance Alert<br />

• International conferences, consulting and research<br />

Upcoming major events:<br />

• First Thailand Conference on Islamic Finance<br />

Plaza Athénée Hotel, Bangkok<br />

Thursday, 6th September 2007<br />

• Fifth Cambodia Investment, Trade and Infrastructure Conference<br />

Phnom Penh<br />

Wednesday, 7 th and Thursday, 8 th November 2007<br />

Contact us at Dataconsult Ltd. 54 Soi Santipharp, Surawong Road, Bangkok 10500<br />

E-mail info@dataconsult.co.th / meetings@dataconsult.co.th<br />

Tel: 66 (0) 2 233 5606 thru 7, 66 (0) 2 236 2780<br />

Fax: 66 (0) 2 236 8143, 66 (0) 2 266 8773<br />

Dataconsult Ltd is a member of the AXP research & advisory network in Asia.<br />

CastleAsia (Indonesia) ♦ Dataconsult Ltd (Thailand, Vietnam & Indochina) ♦ IMA Asia (Australia)<br />

♦ IMA-India (India) ♦ Intercedent Asia (China, Singapore & Hong Kong) ♦ Korea Asia Business<br />

Consultancy (Korea) ♦ Paddy Schubert Sdn Bhd (Malaysia) ♦ Taiwan Asia Strategy Consulting<br />

(Taiwan) ♦ The Wallace Business Forum (Philippines)


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

die Gehaltsforderungen weiter<br />

steigen, besonders bei den Zusatzleistungen.<br />

Der durchschnittliche<br />

Mitarbeiter verlässt das Unternehmen<br />

nach einem Jahr. Kandidaten<br />

sind anspruchsvoller und wählerischer<br />

geworden.<br />

Was können Unternehmen potentiellen<br />

Mitarbeitern an Attraktivem<br />

bieten? Karriere-Entwicklung<br />

und Fortbildungskonzepte<br />

sind beliebt. Doch müssen sie<br />

Kandidaten sind<br />

anspruchsvoller und<br />

wählerischer geworden.<br />

auch wirklich angeboten werden.<br />

Umfrageergebnisse zeigen, dass<br />

zahlreiche Mitarbeiter kündigen,<br />

wenn die zugesagten Karrierechancen<br />

und Bildungsangebote<br />

ausbleiben. Das steht im Gegensatz<br />

zum Glauben vieler Unternehmensleiter,<br />

dass Mitarbeiter<br />

wegen der Gehaltshöhe kündigen.<br />

Andere Strategien um Mitarbeiter<br />

zu halten sind Firmenwagen, Immobilienkredite<br />

oder ein auf drei<br />

Jahre angelegtes MBA-Studium.<br />

Aktienoptionen sind ein Leckenbissen<br />

für die oberste Führungsriege.<br />

Ein neuer Trend gewährt<br />

lokalen Managern mehr Verantwortung<br />

im Umgang mit dem<br />

Kunden und der ausländischen<br />

Unternehmeszentrale.<br />

Berufserfahrene, qualifizierte<br />

Arbeitnehmer werden auch zukünftig<br />

immer mehr verdienen.<br />

Internationale Investoren in China<br />

sollten lernen, dass sie ihre<br />

wichtigsten Mitarbeiter anhand<br />

des erwirtschafteten Mehrwertes<br />

vergüten müssen. Veraltete und<br />

grob vereinfachte Vorstellungen<br />

über billige Löhne sind mittlerweile<br />

fehl am Platz. Und für eine<br />

unterschiedliche Bezahlung gleich<br />

qualifizierter Mitarbeiter, nur weil<br />

der eine Chinese und der andere<br />

Ausländer ist, gibt es keine adäquaten<br />

Gründe mehr.<br />

Führungskräfte zu halten ist zu<br />

den Hauptaufgaben jeder Personalabteilung<br />

geworden. Nicht nur<br />

wegen der Kosten einer Neurekrutierung,<br />

sondern weil gewöhnlich<br />

das untergeordnete Managementteam<br />

das Unternehmen zusammen<br />

mit dem Chef verlässt. Wichtige<br />

Arbeitnehmer fühlen sich bei<br />

einem neuen Chef unsicher.<br />

Chinas rapides Wachstum<br />

macht sich überall bemerkbar.<br />

Eine signifikante Auswirkung<br />

im Personalwesen ist es, dass die<br />

Nachfrage nach talentierten chinesischen<br />

Managern das Angebot<br />

übersteigt. Internationale Firmen<br />

benötigen lokale Mitarbeiter, welche<br />

die geschäftlichen Usancen<br />

vor Ort genauso kennen, wie im<br />

Ausland. Einheimische Unternehmen<br />

hingegen benötigen gut<br />

trainierte Führungskräfte, um<br />

sich tatsächlich gegenüber ausländischen<br />

Mitbewerbern behaupten<br />

zu können. Die Zahl der Managementschulen,<br />

ihrer Schüler<br />

und ihrer Spezialisierung ist zu<br />

gering, um bei Chinas Wachstum<br />

ein Führungskräftepotential aufzubauen,<br />

welches so eindrucksvoll<br />

ist, wie die Anzahl einfacher<br />

Arbeitnehmer.<br />

Welche Bedeutung die im Ausland<br />

lebenden Chinesen bei der<br />

Entwicklung der Wirtschaft haben,<br />

wurde oft als ein Schlüsselfaktor<br />

für den Aufstieg der<br />

Volksrepublik in die globale Arena<br />

unterstrichen. Vor über einem<br />

Jahr ermunterten Beijings Politiker<br />

öffentlich die Auslandschinesen<br />

zur Rückkehr auf, um zu<br />

Chinas Wohlstand beizutragen.<br />

Aus Sicht der Beamten ist diese<br />

Aufforderung verständlich. Chinesen<br />

bringen bei der Rückkehr<br />

eine Vielzahl von Handelskontakten,<br />

neuen Ideen und Kapital mit<br />

nach Hause. Diese sogenannten<br />

“Returnees” haben heute einen<br />

eindeutigen Vorteil gegenüber den<br />

lokalen Chinesen und viele von<br />

ihnen sind in begehrenswerten<br />

Positionen multinationaler Unternehmen<br />

beschäftigt.<br />

Statistiken zufolge nimmt die<br />

Zahl der Rückkehrer jährlich<br />

um 13 Prozent zu. Aus mehreren<br />

Gründen sind sie für internationale<br />

Konzerne ein willkommener<br />

Ersatz für westliche Expats: einerseits<br />

haben sie sehr gute Englisch-Kenntnisse<br />

und verstehen<br />

Samstag, 7. Juli 2007<br />

etwas von westlichen Geschäftsmodellen.<br />

Andererseits sind ihre<br />

Bildung, Sprachkenntnisse und<br />

Arbeitserfahrungen bei denen der<br />

Expatriates vergleichbar, während<br />

ihre Gehaltsforderungen weniger<br />

hoch liegen. Im Laufe der kommenden<br />

Jahre werden sich die<br />

Vorteile der Heimkehrer gegenüber<br />

lokalen Chinesen ausgleichen.<br />

Viele Unternehmen haben<br />

in die Fortbildung ihrer örtlichen<br />

Mitarbeiter investiert und manch<br />

eine Firma prüft inzwischen sehr<br />

detailiert die Vor- und Nachteile<br />

ihrer wichtigsten Bewerber.<br />

Ausländische Investoren werden<br />

auf der Suche nach billigen<br />

Arbeitskräften erstaunt feststellen,<br />

dass das Reich der Mitte seine<br />

dominante Stellung nicht auf<br />

Dauer behalten wird. Unlängst<br />

mussten Unternehmen in der an<br />

Hongkong angrenzenden Guangdong-Provinz<br />

unzufrieden<br />

einen Bewerbermangel feststellen.<br />

Trotz der Bevölkerungsmasse<br />

Beijings Politiker<br />

fordern Auslandschinesen<br />

öffentlich<br />

zur Rückkehr auf.<br />

von 1,3 Milliarden Chinesen, von<br />

denen sich viele fast arbeitslos in<br />

der Landwirtschaft verdingen,<br />

hat die Bereitschaft als Wanderarbeiter<br />

an die Ostküste zu ziehen,<br />

abgenommen. Nach einem<br />

Bericht eines Forschungsinstituts<br />

aus der Dongguan-Provinz, fehlen<br />

alleine im Perlflussdelta an<br />

die zwei Millionen Arbeitskräfte.<br />

Gegenteiligen Auffassungen zufolge<br />

ist die Boomstadt Shanghai<br />

weiterhin für sehr viele Chinesen<br />

vom Land attraktiv. Die Einführung<br />

von Sonderwirtschaftszonen<br />

(SEZ) in den Achtziger Jahren<br />

führte zur Massenmigration vom<br />

Land hin an die Ostküste. Untersuchungen<br />

zufolge wird dieses<br />

System nicht dauerhaft Bestand<br />

haben, so dass die Fabriken in die<br />

Provinz verlagert werden müssen<br />

und nicht umgekehrt.<br />

Multinationale, taiwanesische<br />

und Hongkonger Unternehmen<br />

6


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

haben eine bessere Reputation als<br />

lokale Firmen und sind bei der<br />

Einstellung langjähriger Mitarbeiter<br />

erfolgreicher.<br />

Während China weiterhin als<br />

“Fabrikhalle der Welt” angesehen<br />

wird, beeinträchtigen Arbeitskräftemangel<br />

und steigende Löhne im<br />

Speckgürtel der Ostküste zweifellos<br />

die Strategien derjenigen<br />

Unternehmen, die erst mit dem<br />

Gedanken spielen dort zu investieren.<br />

Haben internationale Unternehmen<br />

ihre Personalstrategie<br />

eher langfristig ausgerichtet, so<br />

stehen sie im heutigen China unter<br />

Druck, das Mitarbeiterproblem<br />

kurzfristig zu lösen. Ausländische<br />

Manager, die nur für zwei<br />

bis drei Jahre entsandt werden,<br />

haben konsequenterweise weder<br />

die Zeit, noch die Motivation sich<br />

auf eine langfristig angelegte Personalplanung<br />

zu konzentrieren,<br />

denn während ihrer Zeit vor Ort<br />

werden sich Erfolge nicht sichtbar<br />

zeigen. Eine langfristige angelegte<br />

Beteiligung an Bildungsaktivitäten,<br />

sowie Praktikumsangebote,<br />

sind für erfolgreich operierende<br />

Unternehmen unabdingbar. Dazu<br />

gehört auch ein Bildungssystem,<br />

welches auf die Bedürfnisse der<br />

Samstag, 7. Juli 2007<br />

internationalen Wirtschaft fokussiert<br />

ist. Eine solche Entwicklung<br />

braucht ihre Zeit. Effektives Personal-Management<br />

ist für Investoren<br />

heutzutage eine harte Herausforderung<br />

und eine Aufgabe<br />

die zukünftig noch viel mehr gefragt<br />

sein wird. <br />

Dieser Beitrag basiert auf<br />

Informationen des Unternehmens<br />

Klakogroup in<br />

Hongkong und ihres<br />

Geschäftsführers Sven Köhler.<br />

(www.klakogroup.com,<br />

Tel.: 852 2345 7555).<br />

China / Hongkong<br />

Die perfekte Symbiose<br />

Produktion in China - Dienstleistungen in Hongkong<br />

Vom Delegiertenbüro der Deutschen<br />

Wirtschaft in Hongkong.<br />

In den letzten 25 Jahren hat<br />

sich die Volkswirtschaft von<br />

Hongkong grundlegend verändert.<br />

Lag der Anteil des produzierenden<br />

Gewerbes am BIP im<br />

Jahre 1980 noch bei knapp 23<br />

Prozent, so bleiben heute gerade<br />

mal 4 Prozent. Im gleichen Zeitraum<br />

expandierte der Dienstleistungssektor<br />

von unter 70 auf<br />

über 90 Prozent.<br />

Dass dieser Prozess so unbemerkt<br />

vonstatten gehen konnte,<br />

verdankt die ehemalige Kronkolonie<br />

nicht zuletzt dem Umstand,<br />

dass hier institutionelle Eingriffe<br />

in die freie Wirtschaft nicht stattfinden.<br />

Die perfekte Symbiose: Es war<br />

wohl kein Zufall, dass Anfang<br />

der 80iger Jahre die Sonderwirtschaftszone<br />

Shenzhen ausgerechnet<br />

gegenüber von Hongkong<br />

entstand. Und es sollte eine beispiellose<br />

Erfolgsgeschichte der<br />

chinesischen Volkswirtschaft werden.<br />

Auf der einen Seite der Grenze<br />

gab es Kapital und Know-how,<br />

auf der anderen Seite reichlich<br />

preiswertes Land und Menschen<br />

Oben: 10 Millionen Einwohner-Metropole Shenzhen;<br />

Unten: Auf der chinesischen Seite lässt es sich billig produzieren.<br />

auf der Suche nach eben jenem<br />

und beide zusammen formulieren<br />

heute einen Wirtschaftsraum von<br />

globalen Dimensionen, der seinesgleichen<br />

sucht.<br />

Auch wenn das Reich der Mitte<br />

in seinen Ballungsgebieten Quantensprünge<br />

in seiner wirtschaftlichen<br />

Entwicklung vollzogen hat,<br />

ist das Land nach wie vor auf ausländische<br />

Expertise vor allem im<br />

Dienstleistungsbereich angewiesen,<br />

so auch im Falle von Hongkong<br />

und dem Perlflussdelta.<br />

Der den Handel unterstützende<br />

Dienstleistungssektor ist bisher<br />

nur teilweise auf die andere Seite<br />

der Grenze gezogen, wie beispielsweise<br />

einzelne Logistik- und Lagerhaus-Unternehmen.<br />

Besonders<br />

7<br />

Grosses Foto: Shenzhen Startech Digital Technology;<br />

Kleines Foto: Tourism China


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

das Aufkommen an Containerumschlag<br />

hat in Shenzhen stark zugenommen<br />

und dieses Jahr erstmals<br />

im Volumen Hongkong überholt.<br />

Dies gilt jedoch nicht für andere<br />

handelsunterstützende Dienstleistungen.<br />

Andere Bereiche wie<br />

Vertriebsorganisation, Entwicklung<br />

von Marketingstrategien,<br />

Buchhaltung, Bankgeschäfte sowie<br />

Produktionsentwicklung<br />

werden weiterhin vom Firmensitz<br />

der rund 80.000 Unternehmen in<br />

Hongkong gesteuert, auch wenn<br />

diese eine Produktion auf dem<br />

Festland haben oder in Lohnarbeit<br />

fertigen lassen. Inzwischen<br />

arbeiten schätzungsweise 250.000<br />

Hongkonger als Wochendpendler<br />

in China. Internationale Unternehmen,<br />

die nach China verkaufen<br />

oder dort hergestellte Waren<br />

exportieren wollen, nutzen die<br />

Stadt als Geschäftsbasis und sind<br />

auf eine Vielzahl von Dienstleistungen<br />

angewiesen.<br />

Hongkong - strategischer<br />

Vorposten für das<br />

Chinageschäft.<br />

Die Entwicklung Hongkongs<br />

zu einer Drehscheibe und strategischem<br />

Vorposten für das<br />

Geschäft in China verdankt die<br />

Sonderverwaltungsregion in erster<br />

Linie seinen vorteilhaften<br />

Rahmenbedingungen. Dazu gehört<br />

die Einfachheit einer Firmengründung,<br />

der sichere Rechtsrahmen,<br />

basierend auf dem weltweit<br />

gültigen britischen Gewohnheitsrecht,<br />

der Freihafen und die fiskalischen<br />

Vorteile, die Hongkonger<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

<strong>beim</strong> Export nach China geniessen.<br />

Von besonderer Bedeutung<br />

ist das CEPA-Abkommen (Closer<br />

Economic Partnership Arrangement),<br />

welches Hongkonger Unternehmen<br />

im Vorgriff auf Marktöffnungen,<br />

die in Erfüllung auf<br />

WTO-Regeln umgesetzt werden<br />

müssen, schon heute den Zugang<br />

zu verschiedenen Dienstleistungssektoren<br />

und Handelslizenzen<br />

gewährt. Die Metropole bleibt<br />

der bevorzugte Standort unter<br />

Samstag, 7. Juli 2007<br />

logisch wenig anspruchsvollen<br />

Produktionsabläufen. In komplexen<br />

Prozessen stösst auch der Billiglohnanbieter<br />

an seine Grenzen,<br />

erst Recht wenn ein hoher Grad an<br />

Technologieeinsatz und die Prä-<br />

Shenzhen - eine beispiellose Erfolgsgeschichte<br />

der chinesischen Volkswirtschaft.<br />

kong aus steuern.<br />

Mit Blick auf die rasanten Entwicklungen<br />

in China im Verlauf<br />

der letzten 20 Jahre liegt die Vermutung<br />

nahe, das auch der Dienstleistungssektor<br />

im vergleichbaren<br />

Umfang hätte mitwachsen müssen.<br />

Dass dies bestenfalls nur teilweise<br />

geschehen ist liegt sicher<br />

daran, dass die Wirtschaftspolitik<br />

vor allem in den Anfängen der<br />

Reformbewegung eher technokratisch-<br />

und technologieorientiert<br />

war, und zum anderen Dienstleistungen<br />

in einer gelenkten, sozialistischen<br />

Planwirtschaft systemimmanent<br />

redundant waren, denn<br />

deren Angebot und Nachfrage<br />

waren per Planziel vorbestimmt.<br />

Hier hat Hongkong einen zeitlichen<br />

Wettbewerbsvorsprung<br />

von mehreren Jahrzehnten und<br />

den Vorteil der grösseren Internationalität<br />

und kosmopolitischen<br />

Prägung. Gleichzeitig ist der<br />

Sprach- und Kulturraum mit dem<br />

Festland, vor allem im Süden Chinas<br />

voll kompatibel und familiäre<br />

Bindungen sorgen für eine grenzüberschreitende<br />

Konvergenz.<br />

Man “versteht” sich - im wahrsten<br />

Sinne des Wortes.<br />

Bei der Wahl des richtigen Produktionsstandortes<br />

in <strong>Asien</strong> stellt<br />

sich wohl eher nicht die Frage, ob<br />

Hongkong oder China. Sicher gibt<br />

es durchaus lebende Beispiele,<br />

dass eine Produktion in Hongkong<br />

aufgrund der CEPA-Privilegien<br />

ökonomisch sinnvoll sein kann.<br />

Einfache Produktionsabläufe benötigen<br />

kein besonderes Knowhow<br />

und müssen, um die Konkurrenzfähigkeit<br />

der Produkte zu<br />

garantieren, so billig wie möglich<br />

hergestellt werden. Dafür bietet<br />

das Reich der Mitte den idealen<br />

Rahmen, besonders bei technoanderem<br />

für die Abwicklung der<br />

finanziellen Transaktionen von<br />

Handelsgeschäften und ist die Basis<br />

für fast 4.000 (multinationale)<br />

Unternehmen, die ihre Geschäfte<br />

asienweit oder regional von Hongzission<br />

anspruchsvoller Lösungen<br />

gefragt sind. In solchen Fällen<br />

wird Hongkong als Anlaufstelle<br />

gerne genutzt, um in China die<br />

ersten Kontakte zu knüpfen und<br />

Erfahrungen im Markt der Milliarden-Einwohner<br />

zu sammeln.<br />

Danach wird progressiv eine eigene<br />

Produktion auf der chinesischen<br />

Seite aufgebaut.<br />

Das in Hongkong verfügbare<br />

Dienstleistungsangebot spielt dabei<br />

eine entscheidende Rolle, denn<br />

die Verfügbarkeit und Qualität<br />

ist in praktisch allen Bereichen<br />

gegeben, seien es Finanzdienstleistungen,<br />

Design, Qualitätssicherung<br />

oder die Vermarktung.<br />

Besonders zugute kommt den<br />

Marktteilnehmern der freie Fluss<br />

von Informationen und die Tatsache,<br />

dass hier durch die hohe Mobilität<br />

der Geschäftswelt viele Informationen,<br />

Gedanken und Ideen<br />

konvergieren. In Hongkong findet<br />

man auf verdichteten Raum jede<br />

gewünschte Expertise und die<br />

Bewohner sind eine hohe Schlagzahl<br />

gewohnt - vieles passiert, im<br />

wahrsten Sinne des Wortes, über<br />

Nacht. <br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Wirtschaft und Politik<br />

aus <strong>Asien</strong>:<br />

Im PDF-Format<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> wird<br />

kostenlos versandt.<br />

Bestellen Sie per Email:<br />

vertrieb@asienkurier.com<br />

8


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 7. Juli 2007<br />

Hongkong<br />

Lukrativer Arzneimittelmarkt<br />

Alternde Bevölkerung und hohe Pro-Kopf-Einkommen<br />

treiben Umsatz / Deutschland wichtiger Lieferant<br />

Yin ist Materie und Yang ist Energie - In der<br />

modernen, westlich geprägten Theorie der traditionellen<br />

chinesischen Medizin ist das Paar von<br />

besonderer Bedeutung.<br />

Für den Patienten werden Arzneimittel stets individuell<br />

zusammengestellt. Verabreicht wird die<br />

Arznei meist in Form von Tee. Eine zweite häufige<br />

Anwendung ist das Granulat. Hierbei werden die<br />

chinesischen Kräuter zu einem Pulver verarbeitet,<br />

welches mit heißem Wasser aufgegossen sofort getrunken<br />

werden kann.<br />

Interessanter ist für die deutsche<br />

Pharmaindustrie das sehr<br />

gute Gesundheitssystem der ehemaligen<br />

Kronkolonie Hongkong.<br />

Die staatlichen Krankenhäuser<br />

der heutigen Sonderverwaltungsregion<br />

(SVR) bieten nahezu kostenlos<br />

Behandlungen und Medikamente<br />

an. Sie sind daher die mit<br />

Abstand größten Endnachfrager<br />

von Arzneimitteln. Eine wohlhabende,<br />

alternde Bevölkerung<br />

sorgt auch bei den Privatkliniken<br />

für regen Umsatz. Da es keine einheimischen<br />

Hersteller gibt, muss<br />

die Stadt nahezu 100 Prozent ihres<br />

Bedarfs einführen. Ein immer größer<br />

werdender Teil davon wird ins<br />

benachbarte chinesische Festland<br />

reexportiert.<br />

Hongkong importierte vergangenes<br />

Jahr Medikamente im<br />

Wert von fast einer Milliarde<br />

Euro, ein Plus von rund einem<br />

Viertel gegenüber dem Vorjahr.<br />

Zwar hat die Regierung die Arzneimittelausgaben<br />

seit dem Jahr<br />

2005 beschnitten. Die getroffenen<br />

Einsparmaßnahmen hatten jedoch<br />

nur geringfügige Auswirkungen<br />

auf den inländischen Gesamtumsatz.<br />

Eine rasch alternde<br />

Hongkongs Handel<br />

mit Arzneimitteln<br />

(in Mio. Euro)<br />

Gesellschaft und steigende Pro-<br />

Kopf-Einkommen sorgen für ein<br />

lebhaftes Geschäft.<br />

Die Hongkonger Bevölkerung<br />

ist nach Japan die zweitreichste<br />

<strong>Asien</strong>s, gleichzeitig haben ihre<br />

Bewohner weltweit die höchste<br />

Lebenserwartung. Neugeborene<br />

Frauen können inzwischen damit<br />

rechnen, 85,6 Jahre (Japan: 85,5)<br />

zu leben. Bei Männern liegt der<br />

entsprechende Wert bei 79,5 (Japan:<br />

78,6) Jahren. Zugleich gehört<br />

die Geburtenrate Hongkongs zur<br />

Eine wohlhabende, alternde Bevölkerung<br />

sorgt für ein lebhaftes Geschäft.<br />

niedrigsten der Welt. Sie lag 2006<br />

bei nur noch rund 0,9. Einwanderungen<br />

vom chinesischen Festland<br />

können den Geburtenausfall<br />

nur teilweise kompensieren. In<br />

Zukunft dürfte daher der Anteil<br />

der über 65-jährigen an der Gesamtbevölkerung<br />

kräftig steigen.<br />

Der sprunghafte Anstieg des<br />

Medikamentenhandels Hongkongs<br />

beruht zudem auf der<br />

lebhaften Nachfrage aus der benachbarten<br />

südc<br />

h i n e s i s c h e n<br />

Provinz Guangdong.<br />

Dort<br />

stiegen die Einkommen<br />

und<br />

i n s b e s ondere<br />

die Löhne für<br />

Arbeiter 2005<br />

2004 2005 2006<br />

Importe 679 724 907<br />

Exporte 373 507 713<br />

Handelsvolumen 1.052 1.231 1.620<br />

Versicherungen abgeschlossen.<br />

Dabei handelt es sich zumeist um<br />

preisgünstige Gruppenverträge,<br />

die eine Behandlung ausschließund<br />

2006 kräftig an. Immer mehr<br />

Menschen können sich daher<br />

teure Importwaren leisten.<br />

In Hongkong selbst gibt es<br />

keine Pharmahersteller, es finden<br />

allenfalls Umpack- oder Etikettierungsaktivitäten<br />

statt. Der<br />

gesamte Bedarf muss daher importiert<br />

werden. In China produzierte<br />

Präparate haben in der<br />

Stadt allerdings vielfach noch keine<br />

Zulassungen, sie werden lediglich<br />

über den Freihafen der Stadt<br />

reexportiert, zumeist in andere<br />

Entwicklungsländer. Arzneimittel<br />

aus den USA, Japan, Deutschland,<br />

der Schweiz, Singapur und Großbritannien<br />

decken daher nahezu<br />

drei Viertel des inländischen Bedarfs<br />

ab.<br />

Die Bevölkerung Hongkongs<br />

kann sich nahezu kostenlos in<br />

den staatlichen Krankenhäusern<br />

nicht nur stationär, sondern auch<br />

ambulant behandeln lassen. Dort<br />

erhalten sie zudem Medikamente<br />

für drei Tage. Wer es sich leisten<br />

kann, sucht wegen der deutlich<br />

geringeren Wartezeiten eine Privatpraxis<br />

auf. Die meisten Arbeitgeber<br />

haben für ihre Angestellten<br />

9<br />

Sterling Institutional Review Board


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

lich bei Vertragsärzten garantieren<br />

und über einen teilweise sehr<br />

beschränkten Leistungskatalog<br />

verfügen.<br />

Wie eine Umfrage der South<br />

Hongkongs Arzneimittelimporte, nach Lieferländern<br />

(in Mio. Euro, Veränderung und Lieferanteil)<br />

Länder 2006 2006/05<br />

Veränderung<br />

2006<br />

Lieferanteil<br />

VR China 97,31 -9,9 % 10,7 %<br />

Schweiz 80,96 29,0 % 9,8 %<br />

USA 70,37 11,6 % 7,8 %<br />

Deutschland 47,68 -4,8 % 5,8 %<br />

Japan 44,03 12,8 % 4,9%<br />

Belgien 42,31 -26,5 % 4,7 %<br />

Frankreich 41,27 -0,9 % 4,6 %<br />

Grossbritannien 37,76 -2,7 % 4,2 %<br />

Singapur 26,19 7,7 % 2,9 %<br />

Italien 22,61 22,4 % 2,5 %<br />

Quelle: Census and Statistics Department<br />

China Morning Post ergab, erhalten<br />

Kassenärzte teilweise derart<br />

niedrige Honorare, dass sie damit<br />

nicht einmal die Kosten des Praxisbetriebs<br />

decken können. Daher<br />

finanzieren sie sich zu bis zu 50<br />

Prozent mithilfe der Ausgabe von<br />

Medikamenten, die sie mit einem<br />

saftigen Preisaufschlag an ihre<br />

Patienten verkaufen.<br />

Gefälschte Arzneimittel<br />

bereiten Sorgen.<br />

Das Ausstellen von Rezepten<br />

und die anschließende Beschaffung<br />

der Arzneien in Apotheken<br />

sind in Hongkong weitgehend unüblich.<br />

So existieren lediglich einige<br />

kleinere Pharmazien mit einer<br />

sehr geringen Auswahl. Zudem<br />

verfügen größere Filialen der dominierenden<br />

Drogeriemarktketten<br />

Watsons und Mannings über<br />

eine Abteilung für Medikamente.<br />

Deren Anzahl wurde jedoch in<br />

den letzten Jahren merklich reduziert.<br />

Stattdessen konzentrieren<br />

sich die beiden Anbieter auf den<br />

Verkauf von rezeptfreien Arzneien<br />

sowie auf den Handel mit Vitaminen<br />

und ähnlichen Gesundheitsprodukten.<br />

Die öffentlichen Krankenhäuser<br />

- dort werden über 90 Prozent<br />

aller Patienten behandelt, der Rest<br />

entfällt auf Privatkliniken, die vor<br />

allem von Ausländern und reichen<br />

Hongkongern aufgesucht werden<br />

- sind daher die mit Abstand bedeutendsten<br />

Kunden. Sie müssen<br />

ab einem bestimmten Auftragswert<br />

öffentlich ausschreiben.<br />

Sämtliche Informationen werden<br />

auf die Website des zentralen<br />

Beschaffungsamtes gestellt. Darüber<br />

hinaus spielen die Spezialhändler<br />

eine gewichtige Rolle. Sie<br />

versorgen die privaten Arztpraxen<br />

mit Medikamenten.<br />

Das System ist nach Angaben<br />

von Branchenkennern fair und<br />

offen. Kopfschmerzen bereite<br />

den Pharmakonzernen allerdings<br />

der unzureichende Patentschutz.<br />

Besonders eklatant sei die<br />

Situation bei Parallelimporten, die<br />

zwar illegal seien, aber nur unzureichend<br />

von den Behörden unterbunden<br />

werden. Gefälschte Waren<br />

stellen ein weiteres Problem dar.<br />

Im Jahre 2005 handelte es sich bei<br />

knapp zehn Prozent der in Hongkong<br />

umgesetzten Medikamente<br />

um Plagiate.<br />

Insgesamt betrachtet sei Hongkong<br />

aber ein sehr lukrativer, da<br />

relativ einfach zu bearbeitender<br />

Markt. Der Zeit und Kostenaufwand<br />

des Vertriebs sei insbesondere<br />

im Vergleich zu China gering.<br />

(db / bfai) <br />

Samstag, 7. Juli 2007<br />

Japan<br />

Messebeteiligung mit<br />

eigenen Regeln<br />

Messen in Japan weisen gewisse<br />

eigene Gesetzmäßigkeiten<br />

auf. Sie dienen in erster Line<br />

dazu, Kontakte zu knüpfen und<br />

Informationen zu sammeln.<br />

Eine erfolgreiche Messeteilnahme<br />

ist zudem ein wichtiger Schritt<br />

zur Erschließung des lukrativen<br />

japanischen Marktes.<br />

Die neue bfai-Broschüre “Messeführer<br />

Japan 2007-2008” gibt<br />

Ausstellern eine Vielzahl von Informationen<br />

für die Auswahl der<br />

geeigneten Messe an die Hand.<br />

Gleichzeitig ist sie ein Leitfaden<br />

für zentrale Fragen zur Messeorganisation<br />

wie Messevorbereitung,<br />

-auftritt und -nachbereitung<br />

im Land der aufgehenden Sonne.<br />

Die Teilnahme ist teilweise mit<br />

der Inanspruchnahme von Dienstleistungen<br />

ausgesuchter, vertraglich<br />

gebundener Messebauunternehmen<br />

verbunden. Für den<br />

Auf- und Abbau sind stringente<br />

Abläufe einzuhalten, was eine gute<br />

Koordination zwischen Unternehmen<br />

und Standbaufirmen erfordert.<br />

Messeveranstalter und Messegesellschaften<br />

sind in den meisten<br />

Fällen nicht identisch. Daher muss<br />

der Veranstalter die Auf- und Abbauzeiten<br />

möglichst kurz zu halten,<br />

um die Fixkosten zu senken.<br />

Ausdruck der Höflichkeit ist es,<br />

für den Kunden Werbegeschenke<br />

und Produktproben bereit zu halten.<br />

Geschenke sollten in einer<br />

handlichen und leicht tragbaren<br />

Größe sein. Werbegeschenke<br />

sollten eine schöne Verpackung<br />

aufweisen, denn Verpackung hat<br />

in Japan einen hohen Stellenwert.<br />

Die Broschüre bietet Informationen<br />

zum japanischen Messewesen,<br />

eine Vorstellung der wichtigsten<br />

Messeplätze einschließlich der jeweiligen<br />

Kosten und Verkehrsanbindung<br />

sowie eine Vielzahl von<br />

Kontaktanschriften. Sie wurde von<br />

der AHK Japan und dem AUMA<br />

erstellt und ist zum Preis von 25<br />

Euro bei der bfai erhältlich. <br />

(Tel.: 49 221 2057 316,<br />

Email: vertrieb@bfai.de)<br />

10


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Korea<br />

<strong>Asien</strong>-Pazifik<br />

Konferenz<br />

"Welchen Herausforderungen<br />

müssen wir uns stellen? Welche<br />

Innovationen treiben unsere<br />

Märkte? Welche politischen<br />

Entwicklungen bestimmen das<br />

Umfeld? Wie können wir ökonomische,<br />

ökologische und soziale<br />

Nachhaltigkeit sicherstellen?"<br />

- Dr. Jürgen Hambrecht<br />

formuliert einige Diskussionsthemen<br />

in seiner Einladung zur<br />

11. <strong>Asien</strong>-Pazifik Konferenz der<br />

Deutschen Wirtschaft (APK).<br />

Als Vorsitzender des <strong>Asien</strong>-Pazifik<br />

Ausschusses im BDI (und<br />

BASF-Vorstandschef) laden er<br />

und Bundeswirtschaftsminister<br />

Michael Glos vom 4. bis 6. Oktober<br />

2007 in die südkoreanische<br />

Hauptstadt Seoul ein. Für deutsche<br />

Entscheider aus Wirtschaft<br />

und Politik ist die APK seit 1986<br />

die bedeutenste Veranstaltung mit<br />

<strong>Asien</strong>bezug. Auf den regelmässig<br />

in <strong>Asien</strong> stattfindenden Konferenzen<br />

werden die wichtigsten<br />

Trends im <strong>Asien</strong>geschäft praxisorientiert<br />

diskutiert, Erfahrungen<br />

ausgetauscht und Netzwerke gefestigt.<br />

Die für die 11. APK neu konzipierten<br />

thematischen und auf<br />

Diskussion ausgerichteten Foren<br />

sollen den Unternehmern einen<br />

echten Zusatznutzen für ihr geschäftliches<br />

Engagement in <strong>Asien</strong><br />

bringen. Sie bieten den Teilnehmern<br />

eine Plattform für den Austausch<br />

über die Kooperation mit<br />

asiatischen Partnern im härter<br />

werdenden globalen Wettbewerb,<br />

insbesondere bei Spitzentechnologien.<br />

In einem unter anderem mit<br />

Dr. Jürgen Hambrecht, dem Vizepräsidenten<br />

der EU-Kommission<br />

Günter Verheugen, BDI-Präsident<br />

Jürgen R. Thumann, und BGA-<br />

Präsident Anton F. Börner, hochkarätig<br />

besetzten Forum steht die<br />

Zukunft der Weltwirtschaft im<br />

Mittelpunkt der Diskussion.<br />

Regionalforen zu “Greater China”,<br />

ASEAN, zur Hightech-Partnerschaft<br />

mit Korea und Japan<br />

sowie zu Indien sind fest geplant.<br />

Im Forum „Mittelstand goes<br />

Asia“ werden Unternehmer sich<br />

darüber austauschen, welchen Bedarf<br />

an Unterstützung vor allem<br />

KMU <strong>beim</strong> Markteinstieg und<br />

Geschäftsausbau in <strong>Asien</strong> haben<br />

und über ihre Erfahrungen mit<br />

DEinternational, der Dienstleistungsmarke<br />

der AHK, berichten.<br />

Weitere Themen der Foren sind<br />

die nachhaltige Energiesicherung,<br />

Samstag, 7. Juli 2007<br />

Personalqualifizierung, aktuelle<br />

Trends in der Unternehmensfinanzierung<br />

und das Potential an<br />

Forschungskooperation. (cl /rr) <br />

Korean-German Chamber of<br />

Commerce and Industry<br />

Dr. Roland Wein, kommissarischer<br />

Geschäftsführer<br />

Shinwon Plaza Building<br />

28-2 Hannam-dong, Yongsan-gu<br />

140-884 Seoul / Korea<br />

Tel.: 82 2 37804 690<br />

Fax: 82 2 37804 637<br />

Web: www.kgcci.com<br />

Bundesverband der Deutschen<br />

Industrie e.V. (BDI-APA)<br />

Breite Straße 29<br />

10178 Berlin / Deutschland<br />

Tel.: 49 30 2028 0<br />

Fax: 49 30 2028 2450<br />

Web: www.bdi.eu<br />

Online-Anmeldungen zur APK<br />

apk.kgcci.com<br />

Malaysia<br />

Sicher und schnell<br />

“Mit Panzerfäusten bewaffnete<br />

Piraten haben nach offiziellen<br />

Angaben in der Strasse von<br />

Malacca zwischen Indonesien<br />

und Malaysia vorübergehend<br />

einen Tanker mit leicht brennbaren<br />

Chemikalien in ihre Gewalt<br />

gebracht.”<br />

Nachrichten wie diese aus dem<br />

Jahr 2005 schrecken nicht nur die<br />

internationale Schifffahrt auf.<br />

Nach Schätzungen aus dem letzten<br />

Jahr passieren heute täglich<br />

rund 2.000 Containerschiffe diese<br />

Schlagader des Welthandels. Sie<br />

ist an der engsten Stelle nur 1,5<br />

Seemeilen (2,8 km) breit.<br />

Auch ökonomisch macht es für<br />

Rohöl-Tanker Sinn, die Schifffahrts-Route<br />

vorbei an Malacca<br />

und rund um Singapur zu vermeiden.<br />

Nachdem Malaysias Regierung<br />

im Mai 2007 “grünes Licht”<br />

für ein Pipeline-Projekt im Norden<br />

Westmalaysias gab, haben die<br />

Partner des Konsortiums, welches<br />

das Vorhaben realisieren soll, ein<br />

Memorandum of Understanding<br />

unterzeichnet. Das gesamte Projekt,<br />

welches bis 2014 durchgeführt<br />

werden soll, umfasst den Bau von<br />

drei Pipelines für den Transport<br />

von Öl, eine neue Raffinerie und<br />

die Errichtung von großen Speichertanks.<br />

Die Kosten für die drei<br />

Rohrleitungen werden mit umgerechnet<br />

etwa 7 Milliarden US-<br />

Dollar beziffert.<br />

Die Rohrleitungen sollen über<br />

eine Entfernung von mehr als<br />

300 km von Yan im malaysischen<br />

Bundesstaat Kedah an der Westküste<br />

der Halbinsel Malaysia nach<br />

Bachok im Bundesstaat Kelantan<br />

an der Ostküste geführt werden.<br />

Mit dem Bau der Rohrverbindung<br />

von der West- zur Ostküste sollen<br />

Rohöl und -produkte künftig<br />

direkt von Kelantan weiter nach<br />

Ostasien transportiert und damit<br />

die Fahrt von Öltankern durch<br />

die dichtbefahrene Wasserstraße<br />

11


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

von Malacca überflüssig werden.<br />

Gegenwärtig nehmen Tankschiffe<br />

aus dem Mittleren Osten die Route<br />

durch die Straße von Malacca über<br />

Singapur und weiter nach Norden<br />

zu Häfen in Japan, der Volksrepublik<br />

China und Korea.<br />

Als Projektentwickler wird die<br />

malaysische Firma Trans-Peninsula<br />

Petroleum genannt; weitere<br />

Partner des Konsortiums sind das<br />

einheimische Bauunternehmen<br />

Ranhill Bhd sowie die indonesischen<br />

Unternehmen PT Bakrie<br />

& Brothers und PT Tripatra (Teil<br />

von PT Indika Inti Energi). Mit<br />

der Bauplanung, der technischen<br />

Beschaffung und der schlüsselfertigen<br />

Übergabe soll Ranhill beauftragt<br />

werden. Die malaysischen<br />

und indonesischen Partner haben<br />

zudem ein Abkommen mit der Al-<br />

Banader International Group aus<br />

Saudi-Arabien geschlossen, einer<br />

der geplanten Hauptlieferanten<br />

von Rohöl. Zumindest ein Teil der<br />

künftigen Lieferungen von Stahlrohren<br />

soll von Bakrie kommen.<br />

Finanzierung noch<br />

ungeklärt<br />

Die erste Pipeline soll bis 2011<br />

verlegt sein und auf eine Transportkapazität<br />

von 2 Millionen Barrel<br />

pro Tag an Ölprodukten kommen<br />

(Kosten: 2,3 Mrd. US$). Im Moment<br />

werden täglich 12 Millionen Barrel<br />

an Rohöl über die Straße von Malacca<br />

transportiert. Durch die geplanten<br />

Pipelines könnte dem Vernehmen<br />

nach ein Anteil von etwa<br />

30 Prozent umgeleitet werden.<br />

Die Teilnehmer des Konsortiums<br />

sind optimistisch, dass noch<br />

in den Anfangsmonaten 2008 mit<br />

Samstag, 7. Juli 2007<br />

den Bauarbeiten begonnen werden<br />

kann, obwohl die Finanzierung<br />

zur Zeit noch nicht geklärt ist. Der<br />

größte Teil des Kapitals (70%) soll<br />

durch ausländische Investoren<br />

aufgebracht werden. Insbesondere<br />

ist dabei anscheinend an Kapitalgeber<br />

aus dem Mittleren Osten<br />

gedacht. Gespräche sind vor allem<br />

im Gange mit Geschäftskreisen<br />

aus Saudi-Arabien.<br />

(db / bfai) <br />

Kontakt<br />

Ranhill Berhad<br />

36. Stock, Empire Tower<br />

182 Jalan Tun Razak<br />

50400 Kuala Lumpur, Malaysia<br />

Tel.: 60 3 2171 2020<br />

Fax: 60 3 2164 2235<br />

Email: info@ranhill.com.my<br />

Web: www.ranhill.com.my<br />

Vietnam<br />

Potential auf Rädern<br />

Von Jan Nöther in Hanoi. Der Autor ist Geschäftsführer<br />

der AHK Vietnam.<br />

Quo Vadis Vietnam – Wenn<br />

diese Fragestellung auf einen<br />

Wirtschaftszweig in Vietnam<br />

zutrifft, so auf die Automobilindustrie.<br />

Generell genießt dieser<br />

mit etwa 600.000 zugelassenen<br />

Fahrzeugen noch junge Markt<br />

positive Zukunftsaussichten.<br />

Hierfür sprechen eine Reihe<br />

von Faktoren, wie etwa das hohe<br />

Wirtschaftswachstum und die damit<br />

verbundene steigende Kaufkraft<br />

der vietnamesischen Bevölkerung<br />

oder die zunehmenden<br />

Auslandsinvestitionen, welche einen<br />

positiven Einfluss auf die Entwicklung<br />

der Verkaufszahlen ausüben<br />

sollten. Allerdings steht die<br />

vietnamesische Administration<br />

vor einigen Herausforderungen,<br />

wie etwa der Entwicklung des<br />

Verkehrswegenetzes oder dem<br />

weiteren Abbau von Handelshemmnissen,<br />

um der noch geringen<br />

Nachfrage von jährlich rund<br />

40.000 Fahrzeugen zu begegnen.<br />

Die nachhaltige Entwicklung des<br />

Automobilstandorts Vietnam<br />

sollte auch vom Verhalten der internationalen<br />

Zulieferindustrie<br />

maßgeblich beeinflusst werden.<br />

Dessen Vertreter zeigen im Zuge<br />

des Beitritts Vietnams zur Welthandelsorganisation<br />

(WTO) ein<br />

zwar zunehmendes Interesse, al-<br />

Kleiner Markt für<br />

Zulieferer<br />

lerdings sind signifikante Engagements<br />

noch nicht zu verzeichnen.<br />

Schließlich und angesichts der<br />

geringen Marktgröße bleibt die<br />

Entwicklung des Handels mit Gebrauchtfahrzeugen<br />

abzuwarten.<br />

Seit dem 1. Mai 2006 dürfen Second<br />

Hand-Fahrzeuge mit gewissen<br />

Einschränkungen importiert<br />

werden, der Vertrieb bleibt vietnamesischen<br />

Unternehmen bzw.<br />

Joint Ventures vorbehalten.<br />

Im Zuge der Erneuerungspolitik<br />

„Doi Moi“ kamen auch die<br />

Automobilisten. Insbesondere die<br />

prognostizierten hervorragenden<br />

Zukunftsaussichten schürten Erwartungen,<br />

welche bislang nur<br />

bedingt erfüllt wurden. Zunächst<br />

hinterließ die <strong>Asien</strong>krise vor zehn<br />

Jahren aufgrund insgesamt rückläufiger<br />

Auslandsinvestitionen<br />

auch innerhalb der Automobilindustrie<br />

Vietnams ihre Spuren.<br />

Und danach sorgten hohe Einfuhrzölle<br />

für Fahrzeugkits für<br />

eine Missstimmung unter den<br />

Herstellern. Sie führte zu deutlich<br />

höheren Preisen und damit erwartungsgemäß<br />

zu einem Nachfragerückgang.<br />

Zwar begegnete die Industrie<br />

der Entwicklung mit einer<br />

Anpassung von Produktionskapazitäten,<br />

doch sei die Bemerkung<br />

erlaubt, dass die Verkaufszahlen<br />

auch zuvor und im Vergleich zu in<br />

Vietnam bis dahin vorgehaltenen<br />

Produktionskapazitäten (etwa<br />

150.000 Fahrzeuge p.a.) relativ<br />

niedrig waren. Trotz aller Unkenrufe<br />

nahmen die Verkäufe im ersten<br />

Quartal 2007 wieder leicht zu<br />

und es bleibt zu hoffen, dass sich<br />

dieser Trend stabilisiert.<br />

Vor einigen Jahren wurde die 18<br />

in- und ausländische Produzenten<br />

starke “Vietnam Automobile Manufacturers<br />

Association” (VAMA)<br />

gegründet. Bei den Mitgliedern<br />

dominieren Joint Ventures (13),<br />

welche für internationale Herstel-<br />

12


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

ler nach wie vor bindend sind. Daneben<br />

sind drei staatliche und zwei<br />

private lokale Unternehmen in der<br />

VAMA organisiert. Ausserhalb der<br />

VAMA gibt es zahlreiche kleinere<br />

Hersteller von Bussen oder kleinen<br />

LKWs für den einheimischen<br />

Markt. Versteht sich VAMA als Verband<br />

zur Wahrung von Herstellerinteressen,<br />

so gibt es mit der “Vietnam<br />

Quality Appraisal Agency”<br />

(VQAA) eine Einrichtung, welche<br />

über die Qualitätsstandards wachen<br />

soll. Bislang verfügen 16 der<br />

über 50 Montagewerke über das<br />

seitens des Industrieministeriums<br />

eingeführte Qualitätszertifikat, die<br />

noch nicht zertifizierten Betriebe<br />

müssen in Kürze folgen, um nicht<br />

Gefahr zu laufen, ihre Lizenzen zu<br />

verwirken.<br />

Der vietnamesische Fahrzeugmarkt<br />

ist überwiegend von ausländischen<br />

Anbietern geprägt.<br />

Während Toyota mit einem Marktanteil<br />

von etwa 45 Prozent der<br />

unangefochtene Marktführer ist,<br />

geniessen die deutschen Hersteller<br />

wie Mercedes-Benz und BMW<br />

ein herausragendes Ansehen im<br />

Luxussegment.<br />

Im letzten Jahr verkauften die<br />

VAMA-Mitglieder 41.133 Fahrzeuge,<br />

was einem vierprozentigen<br />

Anstieg gegenüber dem Vorjahresergebnis<br />

entspricht. Auffallend<br />

ist ein gegenläufiger Trend,<br />

nachdem die Verkaufszahlen von<br />

Nutzfahrzeugen und jene von<br />

Mehrzweckfahrzeugen aufgrund<br />

des beschleunigten Ausbaus des<br />

öffentlichen Transportnetzes und<br />

der notwendigen Erneuerung<br />

des Fahrzeugbestandes von Verkehrsbetrieben<br />

um 20,5 Prozent<br />

bzw. um 19,8 Prozent zunahmen,<br />

während der Verkauf von Pkw<br />

um 34,4 Prozent rückläufig war.<br />

Ursächlich für den Einbruch am<br />

Pkw-Markt ist der letztjährige Verbrauchssteueranstieg.<br />

Stark zunehmenden<br />

Neu- und Gebrauchtfahrzeugimporte<br />

beeinträchtigen<br />

die das Geschäft zusätzlich.<br />

Obwohl die Regierung die Zulieferindustrie<br />

mit einer nachhaltigen<br />

Förderpolitik ausbauen<br />

möchte, ist bislang keine wesentliche<br />

Erhöhung der inländischen<br />

Samstag, 7. Juli 2007<br />

Vietnams Automobile Manufacturers Association (VAMA)<br />

Rang Kfz-Produzent Trademark<br />

1 Ford Vietnam Ltd. Ford<br />

2 Hino Motors Vietnam Ltd Hino<br />

3 Isuzu Vietnam Ltd. Isuzu<br />

4 Mekong Auto Corp. Fiat, Sanyong, Iveco<br />

5 Mercedes-Benz Vietnam Ltd. Mercedes-Benz<br />

6 Toyota Motor Vietnam Toyota<br />

7<br />

Vietindo Daihatsu Auto Corp.<br />

(Vindaco)<br />

Daihatsu<br />

8 GM Daewoo (Vidamco) GM-Daewoo<br />

9 Vietnam Motors Corp. (VMC) Kia, Mazda, BMW<br />

10<br />

Vietnam Suzuki Corp.<br />

(Visuco)<br />

Suzuki<br />

11 Vina Star Motor Corp. (Vinastar) Mitsubishi<br />

12<br />

Saigon Transportation<br />

Mechanical Corp. (Samco)<br />

Samco<br />

13 Truong Hai Auto Thaco<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

Vietnam Engine & Agricultural<br />

Machinery Corp. (Veam)<br />

Vietnam National Coal &<br />

Mineral Industries Corp.<br />

(Vinacomin)<br />

Xuan Kien Private Enterprise<br />

(Vinaxikui)<br />

Vietnam Automobile Industry<br />

Group (Vinamotor)<br />

Veam<br />

Kamaz, Kraz<br />

Vinaxuki<br />

18 Honda Vietnam Corp. Honda<br />

Wertschöpfung festzustellen. Der<br />

Automobilmarkt Vietnams gilt<br />

nach wie vor als zu klein für eine<br />

rentable Teilefertigung, daher ist<br />

dieses Segment bislang überwiegend<br />

durch Direktimporte gekennzeichnet.<br />

Wie auch in anderen<br />

Emerging Markets wird ein auf<br />

die vietnamesischen Bedürfnisse<br />

ausgerichtetes Fahrzeug konzipiert,<br />

welches unter einem Verkaufspreis<br />

von 10.000 US-Dollar<br />

liegen soll. Die Abkehr vom Moped<br />

hin zum Pkw sollte einen sich<br />

beschleunigenden Trend erfahren,<br />

die Zulieferindustrie könnte<br />

hiervon profitieren. Im Zuge zunehmender<br />

Verkaufszahlen, wie<br />

auch der Etablierung eines Aftersalesmarkts,<br />

sollte die Zahl lokaler<br />

Teilehersteller wachsen.<br />

Erleichterungen für den Import<br />

und den Handel mit Neu- und<br />

Vinamotor, Transinco<br />

Gebrauchtfahrzeugen vergrößern<br />

die ohnehin schon bestehenden<br />

Sorgenfalten lokaler Hersteller.<br />

Sofern die gegenwärtig gültigen<br />

Rahmenbedingungen nicht angepasst<br />

werden, ist davon auszugehen,<br />

dass große Teile der<br />

Automobilindustrie von Importfahrzeugen<br />

dominiert werden.<br />

Negative Entwicklungen, wie<br />

etwa unzureichende Serviceleistungen<br />

mangels eines nicht<br />

vorhandenen Werkstättennetzes<br />

oder Umweltaspekte (Abgasnormen)<br />

wären unvermeidbar.<br />

Abschliessend sei auf das Eingangsstatement<br />

verwiesen: Quo<br />

Vadis Automobilindustrie Vietnam?<br />

Die Zukunft wird einen<br />

hoffentlich für alle Parteien zufriedenstellenden<br />

Weg aufzeigen,<br />

die Strasse dahin bleibt allerdings<br />

holprig. <br />

13


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 7. Juli 2007<br />

Vietnam<br />

115 neue Industrieparks geplant<br />

Massive Zufluss ausländischen<br />

Kapitals nach Vietnam<br />

und das anhaltend kräftige<br />

Wirtschaftswachstum treiben<br />

die Nachfrage nach geeigneten<br />

Standorten für Industrieansiedlungen<br />

in dem südostasiatischen<br />

Land spürbar an.<br />

Immer mehr ausländische Investoren<br />

bevorzugen hierbei die<br />

zahlreichen Industrieparks und<br />

Exportverarbeitungszonen. In den<br />

kommenden Jahren ist laut Angaben<br />

des Ministry of Planning and<br />

Investment (MPI) die Errichtung<br />

neuer und die Erweiterung der<br />

bestehenden Parks und Zonen beabsichtigt.<br />

Vietnam verfügte Ende März<br />

2007 dem neuesten Bericht des<br />

Ministeriums zufolge über 145<br />

Industrial Parks (IP) und Export<br />

Processing Zones (EPZ), von denen<br />

bereits 90 voll in Betrieb gegangen<br />

sind. Bei den in diesen<br />

Sonderzonen angesiedelten inund<br />

ausländischen Betrieben han-<br />

Steuervorteile und gute Infrastruktur<br />

sorgen für Attraktivität<br />

delt es sich zu mehr als 70 Prozent<br />

um Produktionseinheiten. Mittlerweile<br />

haben rund 2.500 ausländische<br />

Firmen ihren Standort in<br />

den IP und EPZ genommen. Ihr<br />

Anteil an den ausländischen Direktinvestitionen<br />

liegt bei etwa 40<br />

Prozent. Für eine Ansiedlung in<br />

IP und EPZ sprechen neben der<br />

meist guten Infrastruktur und vereinfachten<br />

Genehmigungsprozedur<br />

vor allem die hier gewährten<br />

Region<br />

Industriezonenpläne 2006 bis 2010<br />

Neue<br />

Zonen<br />

Koreanischer Zementproduzent in der vietnamesischen Provinz Ha Nam.<br />

Steuervergünstigungen. Gemäß<br />

dem neuesten Regierungsdekret<br />

(Nr. 24/2007/ND-CP) vom 14. Februar<br />

2007 gilt für in IP und EPZ<br />

angesiedelte Unternehmen in den<br />

ersten zwölf Jahren ihrer Tätigkeit<br />

ein Körperschaftssteuersatz von 15<br />

Prozent anstatt der sonst üblichen<br />

28 Prozent. Zudem sind sie in den<br />

ersten drei Jahren von der Steuerzahlung<br />

befreit und erhalten in<br />

den folgenden sieben Jahren einen<br />

Steuernachlass von 50 Prozent. Sie<br />

unterliegen also sieben Jahre lang<br />

nur einem Satz von 7,5 Prozent bei<br />

der Körperschaftsteuer.<br />

Vietnam beabsichtigt nach An-<br />

Erweiterungen<br />

Gesamtfläche<br />

(in ha)<br />

Nördliche Midlands 15 1 2.058<br />

Delta des Roten Flusses 25 6 6.084<br />

Zentrale Küstenregion 22 8 4.834<br />

Zentrales Hochland 3 - 354<br />

Südosten 18 5 4.381<br />

Mekong-Delta 18 7 5.102<br />

gaben des MPI, bis 2015 insgesamt<br />

115 neue Industriezonen zu errichten<br />

und 27 bereits bestehende<br />

auszubauen. Dabei sollen 101<br />

derartige Sonderzonen schon bis<br />

2010 bezugsfertig sein. Zu den attraktivsten<br />

Standorten für ausländische<br />

Investoren zählen die IP<br />

und EPZ in der Wirtschaftsmetropole<br />

Ho-Chi-Minh-Stadt sowie in<br />

den angrenzenden Südprovinzen<br />

Dong Nai, Binh Duong und Ba<br />

Ria-Vung Tau. Aber auch die im<br />

Norden des Landes existierenden<br />

Sonderzonen, vor allem in Hanoi<br />

und in Hai Duong erfreuen sich<br />

wachsender Beliebtheit. Die Mietpreise<br />

in den vietnamesischen<br />

Industriezonen liegen laut einem<br />

Bericht der Japan External Trade<br />

Organisation (JETRO) zwischen<br />

30 und 110 US-Dollar/m 2 und damit<br />

teilweise erheblich höher als<br />

in den benachbarten Ländern.<br />

Die IP und EPZ gewinnen als<br />

Standorte für ausländische Investitionsvorhaben<br />

zunehmend an<br />

Bedeutung. Letzten Angaben des<br />

MPI zufolge haben sich im ersten<br />

Quartal 2007 die ausländischen<br />

Direktinvestitionen in diesen Sonderzonen<br />

gegenüber dem gleichen<br />

Zeitraum des Vorjahres bereits ver-<br />

14<br />

Siemens


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

doppelt und einen Kapitalwert von<br />

etwa 745 Millionen Euro erreicht.<br />

Diese Zonen halten außerdem einen<br />

kontinuierlich wachsenden<br />

Anteil an der industriellen Erzeugung.<br />

Derzeit entfallen bereits 28<br />

Prozent der Industrieproduktion<br />

auf IP und EPZ. Bis 2010 rechnet<br />

die Behörde mit einem Anstieg<br />

dieses Anteils auf 40 Prozent. Die<br />

industrielle Produktion soll hier<br />

jährlich um mehr als 17 Prozent<br />

steigen und 2010 einen Wert von<br />

22 Milliarden Euro erreichen.<br />

Ein wachsendes Problem in den<br />

Industriezonen ist der Mangel an<br />

Fachkräften. Die Regierung bemüht<br />

sich daher, verstärkt qualifizierte<br />

Arbeitskräfte auszubilden.<br />

Standorte mit regem<br />

Zulauf bei Investoren<br />

Dabei ist man auch an Hilfestellung<br />

seitens deutscher Fachhochschulen<br />

und Universitäten sowie<br />

Unternehmen interessiert. Die<br />

Zahl der Industriearbeiter in den<br />

IP und EPZ soll bis 2010 jährlich<br />

um knapp 22 Prozent auf insgesamt<br />

2,5 Millionen Personen steigen.<br />

(rr / bfai) <br />

Kontakte<br />

Samstag, 7. Juli 2007<br />

MPI - Ministry of Planning<br />

and Investment<br />

2 Hoang Van Thu Street<br />

Hanoi / Vietnam<br />

Tel.: 84 4 8453027<br />

Fax: 84 4 8234453<br />

Web: www.mpi.gov.vn<br />

AHK Vietnam<br />

Geschäftsführer Jan Nöther<br />

Web: www.vietnam.ahk.de<br />

Email: noether.jan@vietnam.ahk.de<br />

Auto-Industrie<br />

Hybride Saubermänner<br />

Angetrieben vom hartnäckigen Höhenflug der Kraftstoffpreise<br />

sind Hybridautos nun ein globaler Renner.<br />

Von Urs Müller in Bangkok.<br />

Jährlich werden heute Hunderte<br />

Millionen US-Dollar in die<br />

Entwicklung alternativer Antriebskonzepte<br />

investiert, da kosteneffiziente<br />

Hybridautos bei<br />

einem derzeitigen Rohöl-Weltmarktpreis<br />

von über 70 Dollar je<br />

Barrel immer gefragter sind.<br />

Hybridmarkt ist in einer<br />

starken Expansionsphase.<br />

schätzbar. Nach Hochrechnungen<br />

der Industrie sollen 2010 weltweit<br />

2,1 Millionen Hybridautos abgesetzt<br />

werden, was sich 2015 auf<br />

rund fünf Millionen Fahrzeuge<br />

mehr als verdoppeln soll. Diese<br />

rasante Marktausweitung zwingt<br />

nun auch Koreas zögernde Autoindustrie<br />

zum Einstieg ins Zeitalter<br />

der Hybridtechnologie: In zwei<br />

Jahren will Marktführer Hyundai<br />

sein erstes Hybridauto zuerst in der<br />

Heimat und dann im Weltmarkt<br />

vorstellen. Schließlich wollen die<br />

Koreaner nicht von der automotiven<br />

Dampfwalze Toyota überrollt<br />

werden, die mit ihrer progressiven<br />

Hybridstrategie ihre Mitbewerber<br />

weltweit zum Handeln zwingt.<br />

Toyota überlässt nichts dem Zufall:<br />

Neben rigoroser Kosteneffizienz<br />

sind die bis ins kleinste Detail<br />

durchdachten Entwicklungs- und<br />

Marktstrategien die Grundlage<br />

zum Siegeszug des Autokonzerns<br />

zur globalen Nummer eins der<br />

Branche. Nach der prominenten<br />

US-Autofachzeitschrift “Automotive<br />

News” setzten die Japaner<br />

letztes Jahr global 128.000 Autos<br />

Weitere Faktoren sind die<br />

alarmierende globale Klimaerwärmung,<br />

und das erstarkende<br />

Umweltschutzbewusstsein, was<br />

unter anderem zur kürzlichen<br />

Verschärfung der EU-Emissionsvorschriften<br />

im Rahmen der eingegangenen<br />

Verpflichtungen der<br />

Kyoto-Konferenz zum Abbau der<br />

Treibhausgasemissionen führte.<br />

Vor allem in den Industrienationen<br />

zeichnet sich daher nun ein<br />

rasch anschwellender Hybridtrend<br />

ab, den kein globaler Autobauer<br />

ignorieren kann, ohne nicht<br />

den Verlust von Marktanteilen zu<br />

riskieren.<br />

Zurzeit ist der Hybridmarkt in<br />

einer starken Expansionsphase,<br />

doch seine mittel- bis langfristige<br />

Entwicklung ist äußerst schwer ab-<br />

Toyotas Allradtopmodell Lexus LS600h.<br />

15<br />

toyota


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Samstag, 7. Juli 2007<br />

mehr als der finanziell angeschlagene<br />

Koloss General Motors ab,<br />

der mit 8.679.860 Autos auf den<br />

zweiten Platz absackte. Auf den<br />

Lorbeeren ruht allerdings der<br />

profitabelste Autobauer der Welt<br />

nicht aus.<br />

Vielmehr baut er seinen Vorsprung<br />

auf General Motors seither<br />

kontinuierlich weiter aus. Dabei<br />

betont Toyota immer, dass die Priorität<br />

des Konzerns nicht Absatzrekorde<br />

sondern Spitzenqualität<br />

und Kundenzufriedenheit sei.<br />

Innovation ist dem frischgebackenen<br />

Weltmarktführer ebenfalls<br />

sehr wichtig, weshalb er bei<br />

der Entwicklung alternativer Antriebskonzepte<br />

eine Schlüsselrolle<br />

hält: Nach rund 15 Jahren intensiver<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeit<br />

debütierte 1997 in Japan<br />

der Toyota Prius Pkw als das<br />

weltweit erste Motorfahrzeug in<br />

Großserienproduktion mit einem<br />

Benzin-Elektro-Hybridantrieb,<br />

was den Grundstein zum globa-<br />

700,000<br />

600,000<br />

500,000<br />

400,000<br />

300,000<br />

200,000<br />

100,000<br />

Emissions- und verbrauchsfrei durch<br />

die notorischen Verkehrsstaus.<br />

len Erfolg der Hybridtechnologie<br />

legte. Bloß zehn Jahre später<br />

durchbrach die Toyota Gruppe<br />

Ende Mai nicht nur die globale<br />

Absatzschallmauer von einer Million<br />

Hybridautos sondern hatte<br />

auch neun weitere Hybridmodelle<br />

zum Pionier Prius gefügt: Die<br />

Palette reicht derzeit vom Toyota<br />

Estima Hybrid Minivan, Toyota<br />

Alphand Hybrid Kleinbus über<br />

die beiden Nobelgeländewagen<br />

Harrier Hybrid und Lexus RX<br />

400h, der Lexus GS450h Luxuslimousine<br />

und dem Toyota Camry<br />

Premium-Pkw bis zu den zwei<br />

Allradtopmodellen Lexus LS600h<br />

und Lexus LS600hL. Das ist jedoch<br />

erst der Anfang, da jährlich<br />

weitere Modelle zur Hybridreihe<br />

gefügt werden.<br />

Ganz klar ist Japans Primus<br />

mit seiner bahnbrechenden Hybridtechnologie<br />

den übrigen Autobauern<br />

um schätzungsweise<br />

sechs Jahre voraus, was in der Automobilindustrie<br />

Lichtjahre sind.<br />

0<br />

Total<br />

Übersee<br />

Japan<br />

Toyotas Hybridauto - Verkäufe<br />

1997 1999 2001 2003 2005 2007*<br />

*) Jan. - Mai<br />

Nach einer dreijährigen Einführungszeit<br />

im heimatlichen Japan<br />

lancierte Toyota nach der Jahrtausendwende<br />

seine Hybridautos in<br />

Nordamerika und Westeuropa,<br />

Quelle: Toyota<br />

wo sie inzwischen ein Renner<br />

sind. Neben dem japanischen<br />

Mutterwerk werden daher Toyotas<br />

Hybridautos seit 2005 ebenfalls<br />

in der zentralchinesischen<br />

Industriestadt Changchun und<br />

ein Jahr später in Kentucky in den<br />

USA produziert.<br />

Das Ziel des Autokonzerns ist<br />

die Eroberung der Hybridschlüsselmärkte<br />

USA und China, wo<br />

deutsche Hersteller mit sauberen<br />

Dieselkonzepten Boden gut zu<br />

machen versuchen. PricewaterhouseCooper<br />

warnt allerdings vor<br />

dem Ruf des Diesels in den beiden<br />

Märkten als “laut und schmutzig”,<br />

während die Hybridtechnologie<br />

ein „umfeldfreundliches“ Image<br />

habe. Zudem ist die landesweite<br />

Versorgung von hochwertigem<br />

Diesel nicht gewährleistet.<br />

Toyotas kontinuierlich weiterentwickelte<br />

Hybridtechnologie<br />

vereint maximale Leistung und<br />

höchste Wirtschaftlichkeit, was<br />

völlig neue Dimensionen des Fahrspaßes<br />

eröffnet: Der erst kürzlich<br />

eingeführte Lexus LS600h erreicht<br />

mit einem neuen 5-Liter V8 Benzinmotor,<br />

einem großen leistungsfähigen<br />

Elektromotor und einer<br />

neu entwickelten Hochleistungsbatteriesatz<br />

eine Spitzensystemleistung<br />

von satten 435 PS !<br />

Nicht nur spart man mit einem<br />

Hybridauto spürbar <strong>beim</strong> Tanken,<br />

sondern ist mit tiefen CO 2<br />

-Emissionen<br />

im Stadtverkehr auch noch<br />

umweltfreundlich. Vor allem in<br />

den notorischen Verkehrsstaus<br />

der asiatischen Metropolen von<br />

Mumbai über Bangkok bis Seoul<br />

arbeitet der Hybridantrieb praktisch<br />

emissions- und verbrauchsfrei,<br />

da das Auto bis zu 50 Stundenkilometer<br />

nur vom kraftvollen<br />

Elektromotor angetrieben wird<br />

und kaum CO 2<br />

ausstösst. Damit ist<br />

Toyota auf dem besten Weg, sich<br />

zum Saubermann der Automobilindustrie<br />

aufzuschwingen.<br />

Angesichts der weltweiten Klimadebatte<br />

und dem hartnäckig<br />

hohen Benzinpreis rechnet Toyota<br />

mit einem sprunghaften Anschwellen<br />

der globalen Nachfrage<br />

nach Hybridautos: Ab 2010 will<br />

der Autokonzern daher weltweit<br />

jährlich mindestens eine Million<br />

Autos ausgerüstet mit seiner umweltfreundlichen<br />

Elektro- und<br />

Verbrennungsmotorkombination<br />

absetzen. <br />

16


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Buchbesprechung<br />

Zukunftsmarkt <strong>Asien</strong><br />

Von Horst-Joachim Hoffmann<br />

Bestellungen<br />

Marc Faber<br />

FinanzBuch Verlag GmbH<br />

München<br />

Web: www.finanzbuchverlag.de<br />

Tel.: 49 89 651285 0<br />

Fax: 49 89 652096<br />

34,90 Euro<br />

ISBN: 3-89879-046-0<br />

Das „Gold von morgen“ liegt<br />

nicht in Dagobert Ducks sagenumwobenen<br />

amerikanischen<br />

Klondyke, sondern irgendwo in<br />

<strong>Asien</strong>.<br />

Der Investmentberater und Autor<br />

Marc Faber “betreibt” in seinem<br />

Buch einen sehr aufregenden wirtschaftsgeschichtlichen,<br />

globalen<br />

Rundumschlag. Er springt in einem<br />

amüsanten, doch durchaus ernst<br />

gemeinten Stakkato quer durch die<br />

Konjunktur-Zustände und Anlagemärkte<br />

(von Boom bis Depression),<br />

Zeiten (Altertum bis heute) und<br />

Volkswirtschaften und schafft es<br />

dennoch brilliant, seinen Lesern ein<br />

inhaltlich geschlossenes, hochspannendes<br />

Bild zu vermitteln. Veränderungen<br />

durch schnellere Transportmittel,<br />

schnellere und ausgefeiltere<br />

Kommunikation und einfachere<br />

Informationszugänge schaffen die<br />

Grundlage für diesen Wandel.<br />

Doch der rote Faden simplifiziert:<br />

da Volkswirtschaften aus Menschen<br />

bestehen und diese in ihren Aktionen<br />

und Reaktionen speziesbedingt<br />

beständig bleiben, lassen sich aus<br />

der Geschichte wahrscheinliche<br />

Entwicklungen ableiten.<br />

Doch kennen muß man die Geschichte.<br />

Und da besteht nach der<br />

Lektüre des Buches über Fabers<br />

Wissen wenig Zweifel. In Kapiteln<br />

mit Bezeichnungen wie “Bedeutende<br />

Investmentthemen der Zukunft”<br />

oder “Eine weitere Warnung<br />

an Emerging-Marktes-Investoren”<br />

schafft es der Autor, mit Daten aus<br />

der Geschichte, die teils bis ins 18.<br />

Jahrhundert zurückgreifen, Wirtschaftsgeschichte<br />

und Wirtschaftszyklen<br />

lebendig zu machen und daraus<br />

logisch folgende, heute gültige<br />

Konsequenzen zu ziehen.<br />

Und vom Aufstieg und Fall der<br />

global gesehenen Wirtschaftszentren<br />

kommt der Amerikaner zu der<br />

– durch Grafiken belegten – Frage,<br />

ob die USA denn weiterhin als<br />

Führungsmacht gelten (können)?<br />

Zwar besitze die US-amerikanische<br />

Notenbank (FED) diverse Möglichkeiten,<br />

die amerikanische Wirtschaft<br />

zu stärken, biete aber durch<br />

den Zwang zu internationalem<br />

Wohlbefinden langfristig keine besonders<br />

attraktiven Umfelder für<br />

finanzielle Investoren.<br />

Als Konklusion leitet der Autor<br />

einen Zukunftsmarkt <strong>Asien</strong> ab - mit<br />

Schwerpunkt China. Erst Mitte der<br />

90er Jahre traten nach der Abschaffung<br />

der Kolonialzeiten und durch<br />

das Aufkommen des Kommunismus<br />

Risse in <strong>Asien</strong>s wirtschaftlich<br />

bedingten Feudalsystemen auf und<br />

viele Länder näherten sich mehr<br />

oder minder heftig einer Liberalisierung.<br />

Die innerregionalen Spannungen<br />

verringerten sich, und der<br />

zunehmende wirtschaftliche und<br />

militärische Einfluss Chinas wurde<br />

zur Bedrohung – und gleichzeitig<br />

zur Chance. So bewertet Faber etwa<br />

den Ölbedarf der Chinesen mit einer<br />

Verdoppelung auf jetzt 4,5 Millionen<br />

Barrel pro Tag innerhalb der<br />

Impressum<br />

Samstag, 7. Juli 2007<br />

15 Jahre auf ein Wachstum hin zu<br />

35 bis 45 Millionen Barrel pro Tag in<br />

zehn Jahren.<br />

Angenehm an der Einschätzung<br />

der Lage ist, dass Faber sich<br />

von reinen Zahlenspielchen à la “x<br />

Milliarden Chinesen...” trotz aller<br />

genannten Zahlen weitgehend fernhält.<br />

Er nähert sich mit analytischer<br />

Vorsicht an, zieht politische und<br />

soziale Möglichkeiten in Betracht,<br />

wägt ab und schafft es so, in seinem<br />

387-Seiten-Werk den Blick für eine<br />

Wirtschaftsregion zu schärfen, die<br />

Zukunft hat. Und von “Westlern”<br />

meist nur schemenhaft begriffen<br />

wird. Ein Buch für Wirtschaftsinteressierte,<br />

die größere Zusammenhänge<br />

spannend aufbereitet zu<br />

schätzen wissen, sowie für Anleger,<br />

Investoren und auch Unternehmer,<br />

die neue Märkte suchen. <br />

Herausgeber<br />

Ariadne Finanz- und Immobilienvermittlungs<br />

KG<br />

Hildegardstr. 16<br />

10715 Berlin / Germany<br />

Tel.: 49 30 8090 2241<br />

Redaktion<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong> - Büro Bangkok<br />

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Tel.: 66 2661 2377<br />

Fax 66 2661 2373<br />

Chefredakteur<br />

Ralph Rieth<br />

Tel.: 66 89153 2108<br />

Email: ralph.rieth@asienkurier.com<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

bfai, Dr. Dieter Burgmann,<br />

Wolfgang Ehmann, Horst-Joachim<br />

Hoffmann, Sven Köhler, Carsten<br />

Lienemann, Urs Müller,<br />

Jan Nöther, Ralph Rieth,<br />

Horst Rudolf.<br />

Alle veröffentlichten Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Nachdruck<br />

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