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Asien Kurier Asiens Börsen haben Luft nach oben (Vorschau)

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Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Nr. 80 1 / 2014 Jahrgang 8<br />

www.asienkurier.com<br />

I n d i e s e r A u s g a b e<br />

Heather Lim / Aton<br />

Die Linkliste<br />

<strong>Asien</strong><br />

<strong>Asien</strong>s <strong>Börsen</strong> <strong>haben</strong> 1<br />

<strong>Luft</strong> <strong>nach</strong> <strong>oben</strong><br />

Börse Shanghai<br />

<strong>Asien</strong>s <strong>Börsen</strong> <strong>haben</strong> <strong>Luft</strong><br />

<strong>nach</strong> <strong>oben</strong><br />

Export und Konsum als Stützen<br />

Von Dr. Doreén Pick<br />

Berlin. <strong>Börsen</strong> wird <strong>nach</strong>gesagt,<br />

sie seien Seismografen der<br />

gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.<br />

Anleger gründen ihre<br />

Investitionsentscheidung dem<strong>nach</strong><br />

primär auf Annahmen über<br />

die steigende oder <strong>nach</strong>lassende<br />

Dynamik der einzelnen ökonomischen<br />

Parameter. In der Tat<br />

lassen sich hinter dem üblichen<br />

Auf und Ab entsprechende<br />

Langzeitmuster erkennen. Aktuell<br />

wird den <strong>Börsen</strong> sowohl<br />

global als auch in <strong>Asien</strong> trotz hoher<br />

Punktestände ein Potenzial<br />

für weitere Kurssteigerungen<br />

bescheinigt. Fünf der zehn umsatzstärksten<br />

<strong>Börsen</strong> befinden<br />

sich in <strong>Asien</strong>. In Japan und China<br />

werden große Hoffnungen in<br />

den Binnenkonsum gesetzt.<br />

2013 war insgesamt ein gutes<br />

Jahr für die globale Börsianer-<br />

Zunft: Der MSCI World, der Referenzindex<br />

der weltweiten Aktienmärkte,<br />

konnte um beachtliche 21%<br />

zulegen. Trotz dieses deutlichen<br />

Anstiegs gehen viele Analysten<br />

davon aus, dass die Aktienmärkte<br />

zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />

noch nicht überwertet sind. Diese<br />

Einschätzung basiert nicht zuletzt<br />

auf dem Umstand, dass sich die<br />

Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGVs)<br />

in Europa, den USA und in Japan<br />

im langjährigen Durchschnitt bewegen.<br />

Auf einen positiven Trend<br />

kann auch der MSCI Asia Pacific<br />

Index verweisen. Von November<br />

2012 bis November 2013 sind die<br />

Werte um 12,7% gestiegen. Zu<br />

berücksichtigen ist dabei, dass<br />

Finanztitel etwa ein Drittel des<br />

Gesamtindexes ausmachen, gefolgt<br />

von den Konsumgütern, die<br />

mit einem Gewicht von circa 15%<br />

vertreten sind. Hieraus kann prinzipiell<br />

geschlossen werden, dass<br />

China<br />

China will wirtschaftliche 6<br />

Fehlallokationen reduzieren<br />

Sonnige Aussichten für 7<br />

den Landtechnikmarkt<br />

Veranstaltungshinweis: 9<br />

”Erfolgreicher Einkauf in China”<br />

Logistikmarkt wächst weiter 10<br />

Hopfen und Malz in China 13<br />

Reformiertes Markengesetz 15<br />

verabschiedet<br />

Hongkong<br />

Design-Hub Hongkong 18<br />

Indien<br />

Planung: Industriekorridor 19<br />

zwischen Bengalore und Mumbai<br />

Indonesien<br />

Jakarta beginnt mit 21<br />

U-Bahn- und Hochbahnbau<br />

Korea<br />

Abkommen EU-Korea bleibt 22<br />

unter seinen Möglichkeiten<br />

Der koreanische Markt für 26<br />

Medizintechnik<br />

Philippinen<br />

Wirtschaft wächst trotz Taifun 29<br />

Singapur<br />

Stadtplanung wird noch grüner 31<br />

Thailand<br />

Dynamischer Außenhandel 32<br />

Handel, Händler und 35<br />

Handelsvertreter<br />

Vietnam<br />

Wirtschaft gewinnt 2013 45<br />

wieder an Stabilität<br />

Buchbesprechung<br />

China Sourcing. Beschaffung, 47<br />

Logistik und Produktion in China<br />

25 Währungen in <strong>Asien</strong> 48<br />

Impressum 48<br />

Wirtschaftsdaten und Charts 49<br />

Baltic Dry Index 58<br />

1


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

bei einer weiteren Stabilisierung<br />

der Finanzinstitute und bei weiter<br />

konstant steigenden Konsumausgaben<br />

grundsätzlich mit einer stabil<br />

bis freundlichen Entwicklung<br />

der asiatischen Aktienmärkte zu<br />

rechnen ist.<br />

Parallel prognostizieren<br />

Investmentgesellschaften,<br />

dass vor allem die exportorientierten<br />

Unternehmen aus<br />

<strong>Asien</strong> von der absehbar wieder<br />

anziehenden Konjunktur<br />

in den Industrieländern profitieren<br />

werden. Die zu erwartenden<br />

künftigen Umsätze und Erträge<br />

im Verbund mit den moderaten<br />

KGVs im MSCI Asia Pacific Index<br />

ex Japan von durchschnittlich 12<br />

dürften Anleger in 2014 weiter<br />

dazu motivieren, sich an den asiatischen<br />

Märkten zu engagieren.<br />

Vor allem die Handelsplätze in<br />

China und Korea gelten mit KGVs<br />

130828-neu-seefracht-netzwerk-tms Kopie.pdf 1 28.08.2013 09:33:16<br />

von 9,0 bzw. 8,6 als vergleichsweise<br />

preiswert. Zu den zehn<br />

weltgrößten Handelsplätzen <strong>nach</strong><br />

Umsatzvolumen mit Aktien zählten<br />

im ersten Halbjahr 2013 die<br />

<strong>Börsen</strong> in Tokio (Handelsvolumen<br />

von 3.429 Mrd. US$), in Shanghai<br />

<strong>Börsen</strong> in China und Korea gelten<br />

mit KGVs von 9,0 bzw. 8,6 als<br />

vergleichsweise preiswert<br />

(1.720 Mrd. US$), in Shenzhen<br />

(1.684 Mrd. US$), in Hongkong<br />

Mrd. US$) sowie die Korea Exchange<br />

(676 Mrd. US$). Allerdings<br />

sind die asiatischen Märkte weiter<br />

mehr oder minder direkt von<br />

der Konjunktur- und <strong>Börsen</strong>lage<br />

in den USA abhängig. Als Ende<br />

November 2013 das US-Verbrauchervertrauen<br />

spürbar gesunken<br />

war, gaben im gleichen Atemzug<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

auch die asiatischen Aktien auf<br />

breiter Front <strong>nach</strong>. So gesehen ist<br />

bei allen Prognosen der weiteren<br />

<strong>Börsen</strong>entwicklung in <strong>Asien</strong> das<br />

weltwirtschaftliche Umfeld unbedingt<br />

im Auge zu behalten. Im<br />

Finanzmarktsektor ist die oft behauptete<br />

Abkoppelungstendenz<br />

<strong>Asien</strong>s vom Rest der Welt offenbar<br />

noch am wenigsten ausgeprägt.<br />

Hoffnungsträger Konsum<br />

Die Tokyo Stock Exchange steht<br />

im globalen <strong>Börsen</strong>-Ranking auf<br />

dem dritten Platz. Ende November<br />

2013 schloss der Nikkei-225-Index<br />

bei einem Stand von 15.727 Punkten<br />

und befindet sich damit auf<br />

dem höchsten Stand seit nahezu<br />

sechs Jahren. Die psychologisch<br />

wichtige Marke von 15.000 Punkten<br />

ist damit überschritten worden.<br />

Anfang 2013 lag der Index<br />

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<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Asiatische <strong>Börsen</strong> im 21. Jahrhundert<br />

Tokio Nikkei 225 Index<br />

Hongkong Hangseng-Index<br />

25000<br />

35000<br />

20000<br />

15000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

10000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

5000<br />

0<br />

0<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

Seoul Kospi Index<br />

Shanghai Composite Index<br />

2500<br />

7000<br />

2000<br />

1500<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

1000<br />

3000<br />

2000<br />

500<br />

1000<br />

0<br />

0<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

Singapur Strait Times Index<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

noch bei 10.000 Zählern. Dieser<br />

immense Kurssprung lässt weitere<br />

signifikante Zugewinne zunächst<br />

einmal als unwahrscheinlich erscheinen.<br />

Gleichwohl gehen nicht<br />

wenige Beobachter von einem<br />

weiteren Anstieg bis auf einen<br />

Zielwert von bis zu 18.000 Punkten<br />

aus. Für Mitte 2014 wird ein<br />

Zählerstand von 16.000 erwartet.<br />

Der Nikkei hat damit das erreicht,<br />

was kein anderer der 24 wichtigsten<br />

Indizes in den Industrieländern<br />

vermocht hat. Als Hauptgrund<br />

für einen weiteren Anstieg<br />

des <strong>Börsen</strong>index werden vor allem<br />

die erwarteten Impulse durch die<br />

Abenomics genannte wirtschaftsfreundliche<br />

Politik von Ministerpräsident<br />

Shinzo Abe angeführt.<br />

Zwar liegt die Exportrate der japanischen<br />

Wirtschaft bei nur 13,4%,<br />

3


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

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aber die guten Aussichten für die<br />

Exportwirtschaft sollen einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Aufhellung<br />

des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes<br />

leisten. Begünstigend wirkt<br />

sich hier vor allem auch der niedrige<br />

Yen aus, der gegenüber dem<br />

US$ momentan auf dem schwächsten<br />

Stand seit Sommer 2013 notiert.<br />

Dadurch ergeben sich für<br />

japanische Exporteure wie etwa<br />

den großen Automobilkonzernen<br />

relevante Preisvorteile. Einen wei-<br />

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teren Pfeiler des Aufschwungs soll<br />

der inländische Konsum abgeben.<br />

Solange die Japaner – angesteckt<br />

von der derzeitigen Aufbruchsstimmung<br />

– weiter konsumieren<br />

und eine grundsätzlich positive<br />

Zukunftswahrnehmung anzutreffen<br />

ist, dürften die steigenden<br />

Umsätze auch eine positive Wirkung<br />

auf die Aktienkurse der<br />

Konsumgüterhersteller <strong>haben</strong>.<br />

Allerdings wird im Frühjahr<br />

2014 die Erhöhung der Verbrauchssteuer<br />

auf 8% wirksam,<br />

die dann im Oktober 2015 noch<br />

einmal weiter auf 10% erhöht werden<br />

soll. Es bleibt abzuwarten, ob<br />

die Japaner ihren Konsum dann<br />

nicht doch deutlich einschränken.<br />

Einen positiven Einfluss auf den<br />

Aktienkauf dürfte die erwartete<br />

Inflationsrate von 2,9% für 2014<br />

<strong>haben</strong>. Der Zuwachs des BIP wird<br />

für 2014 auf 1,7% durch die Economist<br />

Intelligence Unit geschätzt.<br />

Für Japan ist dies ein relativ guter<br />

Wert, da in den letzten Jahren das<br />

BIP-Wachstum auch schon öfters<br />

negative Vorzeichen hatte. Allerdings<br />

wuchs die Wirtschaftsleistung<br />

von Juli bis September nur<br />

um 1,1% und liegt damit deutlich<br />

unter dem prognostizierten Wert<br />

von 1,9%. Die Frage bleibt damit,<br />

ob das BIP-Wachstum auch in 2014<br />

Ralph Rieth<br />

geringer ausfallen wird, als derzeit<br />

erwartet.<br />

Uneinheitliche chinesische<br />

<strong>Börsen</strong><br />

Die Aktienentwicklung der letzten<br />

Jahre verlief in China rasant.<br />

Hohe Zuwachsraten motivierten<br />

Privater Investor an der Bangkoker Börse<br />

(Archivbild)<br />

vor allem ausländische Investoren,<br />

beherzt bei chinesischen Aktien<br />

zuzugreifen. Angesichts des boomenden<br />

Umfeldes wurde im Jahr<br />

2009 die euphorische Prognose<br />

gewagt, dass der chinesische Aktienmarkt<br />

den US-amerikanischen<br />

innerhalb von drei Jahren überholen<br />

könnte. Wie so oft kam es<br />

jedoch anders: Seit dem Hoch ha-<br />

4


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

ben die Indizes gut 40% an Wert<br />

verloren; rund 740 Milliarden US$<br />

an Anlagekapital wurden seither<br />

wieder abgezogen. So schwierig<br />

Prognosen generell sind, für den<br />

chinesischen Aktienmarkt scheinen<br />

sie besonders diffizil zu sein.<br />

Das Land der Mitte schwächelt<br />

nicht nur bei den Aktienkursen,<br />

auch beim BIP-Wachstum können<br />

die Rekordwerte der vergangenen<br />

Jahre nicht mehr erreicht werden.<br />

Für 2014 rechnet die Economist<br />

Intelligence Unit von einem<br />

BIP-Wachstum von 7,3%, was für<br />

chinesische Verhältnisse ziemlich<br />

mager ist. Noch lassen sich<br />

die Konsumenten nicht von<br />

den geänderten Zukunftsaussichten<br />

beeindrucken: Bei<br />

den Verbraucherausgaben<br />

wird für 2014 ein Anstieg<br />

um 0,3%-Punkte auf 7,9%<br />

vorausgesagt. Die ungebrochene<br />

chinesische Kauflaune<br />

spiegelt sich auch beim<br />

dritten Quartal des Consumer<br />

Confidence-Index wieder,<br />

bei dem China mit 110<br />

Punkten bewertet ist. Was<br />

die Inflation angelangt, wird<br />

für 2014 mit einem Preisauftrieb<br />

von 3,4% gerechnet.<br />

Zwar könnten die Chinesen<br />

geneigt sein, den Weg aus<br />

der Inflation durch eine Erhöhung<br />

des Aktienbesitzes<br />

zu gehen. Dennoch dürften<br />

die Konsumversuchungen<br />

noch hoch genug sein, um<br />

das Geld nicht zur Bank,<br />

sondern in den Einzelhandel<br />

zu tragen und damit die Binnenkonjunktur<br />

zu stützen.<br />

Dunkle Wolken allerdings<br />

könnten sich aber dann zusammenballen<br />

und das Budget für<br />

Konsumartikel deutlich verknappen,<br />

wenn die Hauspreise in China<br />

wie in den letzten Monaten<br />

weiterhin stark anziehen. In vielen<br />

chinesischen Städten sind die Häuserpreise<br />

zweistellig angestiegen.<br />

Vor allem in den Industriezentren<br />

Guangzhou und Shenzhen gab es<br />

bei Immobilien Preissteigerungen<br />

von bis zu 20%. Aber auch in Beijing<br />

und Shanghai hat sich das<br />

Wohnen erheblich verteuert. Die<br />

sich abzeichnende Immobilienblase<br />

gilt als eine der neuralgischsten<br />

Herausforderungen der zweitgrößten<br />

Volkswirtschaft der Welt<br />

und könnte sich als Belastung für<br />

die Aktienkurse in 2014 erweisen.<br />

Drei zentrale Indizes können als<br />

Orientierungspunkte für die Entwicklung<br />

der Aktienpreise in China<br />

dienen: der CSI 300, der Shanghai<br />

Composite und der Hang Seng<br />

in Hongkong. Der CSI 300 bündelt<br />

die Aktien der 300 größten Aktien<br />

Börse Tokio<br />

vom chinesischen Festland mit<br />

einer <strong>Börsen</strong>notierung in Shanghai<br />

oder Shenzhen. Wie fragil die<br />

ökonomische Lage in China sein<br />

kann, zeigte sich im Juni 2013 als<br />

der CSI 300 einen Tagesverlust<br />

von fast 7% verzeichnete. Dieser<br />

größte punktuelle Kursabfall seit<br />

Jahren ereignete sich unmittelbar<br />

<strong>nach</strong> Meldungen, dass es zu<br />

Engpässen am chinesischen Geldmarkt<br />

in Form einer Kreditklem-<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

me gekommen war weil das Misstrauen<br />

zwischen den Banken so<br />

groß geworden war, dass sie sich<br />

gegenseitig kein Geld mehr leihen<br />

wollten. Im Zuge des daraufhin<br />

einsetzenden Abwärtstrends sank<br />

der CSI 300 auf ein Vier-Jahres-Tief<br />

herab. Bis Mitte Dezember konnte<br />

er sich wieder auf 2.450 Zähler erholen,<br />

lag aber weiter hinter dem<br />

Jahreshoch von 2.791,30 Punkten<br />

zurück.<br />

Für <strong>Börsen</strong>fantasie sorgt die<br />

Tatsache, dass die chinesische Regierung<br />

glaubhaft Reformen bei<br />

den staatseigenen Unternehmen<br />

angekündigt hat. Hierauf<br />

hat die Shanghaier Börse bereits<br />

reagiert. Der Shanghai<br />

Composite stieg um 1,7%,<br />

als erste Details zu den<br />

geplanten Wirtschaftsreformen<br />

inklusive einer weiteren<br />

Öffnung für privates<br />

und ausländisches Kapital<br />

bekannt wurden. Bis 2020<br />

will die Kommunistische<br />

Partei die planwirtschaftlichen<br />

Begrenzungen spürbar<br />

reduzieren. Interessant<br />

sind die fast gegenläufigen<br />

Entwicklungen der <strong>Börsen</strong><br />

in Shanghai und Hongkong.<br />

In Hongkong steigen<br />

die Kurse, in Shanghai fallen<br />

sie. Begründet wird dies<br />

mit der Struktur der Aktienkäufer<br />

beider <strong>Börsen</strong>.<br />

Hongkong zieht vor allem<br />

ausländische Investoren<br />

an, die den Reformankündigungen<br />

offenbar vertrauen.<br />

In Shanghai investieren<br />

Chinesen, die den Versprechen<br />

ihrer politischen Führung<br />

skeptischer gegenüber stehen.<br />

Unabhängig davon hat aber auch<br />

der Hang Seng sein Jahrestief im<br />

Juni 2013 erreicht und lag damals<br />

bei 19.426 Punkten. Mittlerweile<br />

ist der Index wieder auf 23.811<br />

Punkte gestiegen. Dies entspricht<br />

jedoch nur dem Stand von Anfang<br />

2013. Gegenüber dem Vorjahr hat<br />

der Index insgesamt nur um geringe<br />

2,4 % zugelegt. <br />

Li Yuan<br />

5


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

China will wirtschaftliche<br />

Fehlallokationen reduzieren<br />

Von Stefanie Schmitt<br />

Beijing (gtai). Unternehmen<br />

in der VR China blicken wieder<br />

zuversichtlicher in die Zukunft.<br />

Dennoch möchte die Regierung<br />

das bisherige Wachstumsmodell<br />

neu ausrichten. Fehlallokationen<br />

sollen reduziert werden, ohne<br />

die Konjunktur abzuwürgen -<br />

und dies in einem schwierigen<br />

globalen Umfeld. Dabei geht es<br />

auch darum, liquide Mittel aus<br />

dem Finanzsystem zu absorbieren.<br />

Diese treiben unter anderem<br />

die Immobilienpreise <strong>nach</strong> <strong>oben</strong><br />

und können mittelfristig die<br />

derzeitige Preisstabilität<br />

gefährden.<br />

Die Wirtschaftssituation<br />

in der VR China<br />

zeigt sich wieder stabiler.<br />

Das chinesische Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) legte<br />

<strong>nach</strong> einem realen Plus<br />

von 7,5% im 2. Quartal<br />

2013 von Juli bis September<br />

2013 um real 7,8%<br />

gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

zu, so das<br />

National Bureau of Statistics<br />

Für 2013 erwartet der<br />

Internationale Währungsfonds<br />

(IWF) einen Zuwachs von 7,6%<br />

und für 2014 von 7,3%. Das sind<br />

zwar niedrigere Werte als in den<br />

vorangegangen Jahren - aber aufgrund<br />

der gewachsenen Basis von<br />

8.358 Milliarden US$ (2012, Weltbank)<br />

dennoch enorme Zuwächse.<br />

Als positives Zeichen gilt, dass<br />

die Inflation derzeit weniger Sorgen<br />

bereitet. In den ersten drei<br />

Quartalen 2013 stieg der Konsumentenpreisindex<br />

(CPI) um 2,5%<br />

gegenüber dem Vorjahr und blieb<br />

damit deutlich unter dem von<br />

der Regierung gesetzten Ziel von<br />

3,5%. Zwar zog der CPI im Oktober<br />

2013 wieder etwas an auf<br />

im Jahresvergleich 3,2%. Ebenso<br />

dürften die Werte auch für die<br />

Monate bis zum Jahresende nicht<br />

unter 3% sinken.<br />

Dennoch rechnet beispielsweise<br />

die Standard Chartered Bank in<br />

ihrer jüngsten revidierten Prognose<br />

für das Gesamtjahr nur noch<br />

mit einer Inflationsrate von 2,5%,<br />

die UBS geht von 2,7% aus und<br />

auch andere Prognosen bleiben<br />

unter 3%. Selbst die Steigerungen<br />

bei Nahrungsmitteln, die etwa ein<br />

Drittel des Warenkorbs ausmachen<br />

und welche sich in der Vergangenheit<br />

als preistreibend ausgewirkt<br />

hatten, halten sich derzeit<br />

in Grenzen.<br />

Von Preisstabilität kann hingegen<br />

beim Immobilienmarkt keine<br />

Rede sein, wobei dieser nur sehr<br />

marginal in die Berechnung des<br />

Konsumentenpreisindex Eingang<br />

findet. Beispielsweise blieb die<br />

erhoffte Abkühlung des Wohnungssektors<br />

trotz verschiedenster<br />

Dämpfungsmaßnahmen<br />

bislang aus. Die Preise scheinen<br />

nur eine Richtung zu kennen:<br />

steil <strong>nach</strong> <strong>oben</strong>. Nach einer Erhebung<br />

des NBS im September<br />

2013 zogen sie in 65 von 70 untersuchten<br />

Städten erneut an, nur in<br />

zweien sanken sie.<br />

Am höchsten waren die Preissteigerungen<br />

in Beijing, Shanghai,<br />

Guangzhou und Shenzhen<br />

mit Zuwächsen von jeweils knapp<br />

über 20% im Jahresvergleich.<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Fachleute sehen insbesondere bei<br />

Nichterstbezügen das Ende der<br />

Fahnenstange bald erreicht, da<br />

sich die meisten potenziellen Käufer<br />

solche Wohnungen schlicht<br />

nicht mehr leisten können. Dessen<br />

ungeachtet versucht die National<br />

Development and Reform Commission<br />

(NDRC) abzuwiegeln.<br />

Von einer Immobilienblase sei<br />

man noch weit entfernt, hieß es in<br />

einem Bericht der China Daily.<br />

Ob Immobilienblase ja oder<br />

nein - grundsätzlich gelten die<br />

steigenden Preise für Wohneigentum<br />

zusammen mit der fortgesetzten<br />

Kreditvergabe in ineffizienten<br />

Wirtschaftszweigen als ein Indiz<br />

dafür, dass zu viele liquide Mittel<br />

im chinesischen Finanzsystem<br />

vorhanden sind. Tatsächlich liegt<br />

das Geldmengenwachstum (M2)<br />

über der Marke von 13%. Diese<br />

hatte die People’s Bank of<br />

China (PBoC) für 2013 aus<br />

Stabilitätsgesichtspunkten<br />

für vertretbar ausgegeben.<br />

Doch schon in den ersten<br />

Monaten 2013 hatte das<br />

Geldmengenwachstum bei<br />

über 15% gelegen.<br />

Die PBoC hatte deshalb<br />

im Juni 2013 die Zügel<br />

etwas gestrafft. Als die<br />

Zinsen am Interbankenmarkt<br />

Anfang Juni stark<br />

angestiegen waren, hatten<br />

Marktteilnehmer darauf<br />

gewartet, dass die PBoC durch die<br />

Zuführung von Liquidität einem<br />

weiteren Anstieg der Zinsen entgegenwirkt.<br />

Dieser kurzfristige<br />

Liquiditätsengpass löste sich<br />

schließlich auf, nicht zuletzt wegen<br />

der Ankündigung der PBoC, doch<br />

Geld zuzuschießen. Das Vorgehen<br />

sollte insbesondere das Schattenbankensystem<br />

treffen, auf das in<br />

den ersten Monaten 2013 etwa die<br />

Hälfte des Neufinanzierungsvolumens<br />

entfallen war. Dieses finanziert<br />

sich in wichtigen Teilen<br />

über den Interbankenmarkt. Für<br />

das Gesamtjahr 2013 ist ein Geldmengenwachstum<br />

von unter 14%<br />

wenig wahrscheinlich.<br />

Die PBoC dürfte auch 2014<br />

weiter versuchen, die Geldmengenausweitung<br />

unter Kontrolle<br />

6


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

zu halten. Beobachter gehen dabei<br />

davon aus, dass das offizielle<br />

Bankenwesen hiervon deutlich<br />

weniger betroffen sein wird, wobei<br />

auch hier die Institute zu einer<br />

selektiveren Kreditpolitik angehalten<br />

werden. Insbesondere sollen<br />

Darlehen an Unternehmen aus<br />

Branchen mit hohen Überkapazitäten<br />

vermieden werden. Genannt<br />

sind insbesondere die Sektoren<br />

Stahl, Schiffsbau, Aluminium,<br />

Glas und Solartechnik. Generell<br />

wird die Kunst darin bestehen,<br />

die überschüssigen Finanzmittel<br />

aus dem Markt herauszuziehen,<br />

ohne der Konjunktur merklich zu<br />

schaden.<br />

Schwierig bleibt das Problem<br />

der Überschuldung der lokalen<br />

Regierungen. Sie ist nicht zuletzt<br />

eine Folge des milliardenschweren<br />

Konjunkturprogramms, mit dem<br />

die Zentralregierung gegen die lokalen<br />

Folgen der internationalen<br />

Finanzkrise 2008/9 zu Felde gezogen<br />

war. Dabei ist <strong>nach</strong> wie vor umstritten,<br />

welcher Anteil der Gelder<br />

in sinnvolle und letztlich ökonomische<br />

Rückflüsse produzierende<br />

Maßnahmen geflossen ist.<br />

Nach Einschätzung der Standard<br />

Chartered Bank bewegt<br />

sich die Verschuldung zwischen<br />

21,9 Billionen Renminbi Yuan<br />

und 24,4 Billionen Renminbi (ca.<br />

2,64 Bill. - 2.94 Bill. Euro, 1 Euro =<br />

8,2878 Renminbi, Mittelwert Sep. -<br />

Nov. 2013). In US$ gerechnet sind<br />

dies zwischen 38 und 42% des<br />

chinesischen BIP. Das wäre etwa<br />

doppelt so hoch wie die offiziellen<br />

Angaben. Die Rating Agentur<br />

Fitch schätzt die gesamtchinesische<br />

Schuld (private wie öffentliche<br />

Schulden, also einschließlich<br />

des Schattenbankensystems) Ende<br />

2012 auf rund 200% des BIP. Zu<br />

Beginn der globalen Finanzkrise<br />

lag die gesamt Verschuldung des<br />

Landes noch bei 128% des BIP.<br />

Derzeit läuft eine Untersuchung<br />

des National Audit Office,<br />

deren Ergebnisse in den nächsten<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Wochen vorliegen sollen. Bei der<br />

letzten Bestandsaufnahme 2010<br />

betrugen die Schulden der lokalen<br />

Gebietskörperschaften 10,7 Billionen<br />

Renminbi beziehungsweise<br />

27% des BIP. Experten gehen laut<br />

“China Daily” davon aus, dass<br />

mit einem Anstieg auf 60% des<br />

BIP gerechnet werden muss, denen<br />

jedoch zumindest teilweise<br />

entsprechende Sachwerte gegenüberstehen.<br />

Da die Schulden außerdem in<br />

heimischer Währung aufgenommen<br />

wurden, gilt diese Höhe aus<br />

Bankensicht noch nicht als dramatisch.<br />

Viel besorgniserregender ist<br />

die Schnelligkeit, mit der der Verschuldungsgrad<br />

<strong>nach</strong> <strong>oben</strong> gegangen<br />

ist. Insgesamt, so ein Sprecher<br />

des Wirtschaftsministeriums, stehe<br />

die derzeit zu beobachtende<br />

wirtschaftliche Erholung auf einer<br />

eher fragilen Basis. Dabei hängt<br />

das künftige Wachstum nicht zuletzt<br />

von der weltwirtschaftlichen<br />

Entwicklung ab. <br />

Li Yuan / Agentur Aton<br />

Sonnige Aussichten für den<br />

chinesischen Landtechnikmarkt<br />

Von Florian Steinmeyer<br />

Bonn (gtai). Eine höhere Lebensmittel<strong>nach</strong>frage,<br />

besonders<br />

<strong>nach</strong> Fleisch, und steigende Arbeitskosten<br />

in ländlichen Gegenden<br />

befeuern die Mechanisierung<br />

der Landwirtschaft in<br />

China. Daneben gewährt die<br />

Regierung Jahr für Jahr mehr<br />

Subventionen für Maschinenkäufe.<br />

Entsprechend positiv fallen<br />

die Wachstumsprognosen<br />

des Landtechnikmarktes aus,<br />

ausländische Anbieter sind ohne<br />

Produktion vor Ort jedoch kaum<br />

wettbewerbsfähig. Große deutsche<br />

Hersteller bauen ihre Kapazitäten<br />

aus.<br />

Während die chinesische Gesamtwirtschaft<br />

zuletzt etwas<br />

ins Stocken geriet, erwartet der<br />

Markt für Landtechnik für die<br />

kommenden Jahre weiterhin<br />

starke Wachstumszahlen. Der Informationsdienst<br />

IMS Research<br />

prognostiziert für die Branche<br />

ein Produktionsplus von durchschnittlich<br />

18,1% pro Jahr bis 2017.<br />

Neben Industrierobotik handelt<br />

es sich damit um das stärkste<br />

Segment des chinesischen Maschinenbaus.<br />

Die Gründe dafür sind vielfältig:<br />

Eine höhere Nachfrage <strong>nach</strong><br />

Lebensmitteln, zunehmende Arbeitskosten<br />

und Subventionen<br />

der Regierung lassen den Mechanisierungsgrad<br />

in der Landwirtschaft<br />

und somit den Bedarf an<br />

Agrarausrüstung steigen. Dem 12.<br />

Fünfjahresprogramm der chinesischen<br />

Regierung zufolge soll der<br />

Mechanisierungsgrad von durch-<br />

7


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Mechanisierungsgrad der chinesischen Landwirtschaft 2012<br />

Pflanzung Ernte Ernte<br />

2015 *)<br />

Weizen 91,3% 97,8% 85,3% 88,5% k.A.<br />

Reis 60,5% 87,3% 20,9% 64,5% k.A.<br />

Mais 65,9% 88,1% 76,5% 25,8% 30,0%<br />

Soja 73,2% 78,0% 75,5% 64,5% k.A.<br />

Canola (Raps) 26,1% 48,6% 11,4% 10,7% 20,0%<br />

Kartoffel 26,6% 44,4% 15,3% 14,2% 20,0%<br />

Erdnuss 38,5% 56,6% 32,9% 19,9% k.A.<br />

Baumwolle 51,0% 83,1% 55,3% 4,0% 15,0%<br />

*) Prognosen laut 12. Fünfjahresprogramm der chinesischen Regierung<br />

Quelle: Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft<br />

schnittlich 52% (2012) auf 70% im<br />

Jahr 2020 und 82% im Jahr 2030<br />

steigen. Der Mechanisierungsgrad<br />

gibt die theoretische Ersparnis an<br />

Arbeitskraft durch den Einsatz<br />

von Maschinen an. Der Absatz<br />

von Landtechnik wird für 2013<br />

auf 20,6 Milliarden US$ geschätzt<br />

Präsenz im Land ist ein<br />

wichtiger Erfolgsfaktor für<br />

ausländische Unternehmen<br />

und nahm damit von 2008 bis 2013<br />

um 26,2% pro Jahr zu.<br />

Auch die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft<br />

(DLG) ist<br />

von den ausgesprochen guten<br />

Perspektiven überzeugt. Laut<br />

Leely Zhang, Geschäftsführerin<br />

der DLG-Niederlassung in China,<br />

werden in den kommenden sechs<br />

bis sieben Jahren etwa 4 Millionen<br />

Traktoren mit mehr als 50 PS, 20<br />

Millionen Traktoren mit weniger<br />

als 50 PS und rund eine Million<br />

Mähdrescher benötigt. Momentan<br />

seien besonders Mais- und Reismähdrescher<br />

gefragt, ihr Absatz<br />

nahm 2012 um 101,5 beziehungsweise<br />

51,2% zu. China war ein<br />

Schwerpunktland auf der Landtechnikmesse<br />

Agritechnika 2013,<br />

die unter anderem von der DLG<br />

organisiert wird und weltweit die<br />

größte ihrer Art ist.<br />

Fleisch und Milchprodukte<br />

Der Bedarf an Lebensmitteln<br />

steigt weiter an, wofür nicht nur<br />

das Bevölkerungswachstum, sondern<br />

auch veränderte Essgewohnheiten<br />

verantwortlich sind. So<br />

wird der Konsum von Fleisch laut<br />

Studien chinesischer Forschungsinstitute<br />

in den kommenden 20<br />

Jahren um über 60% zunehmen,<br />

der von Milchprodukten sogar<br />

um rund 150%. Die Abhängigkeit<br />

von Getreideimporten, besonders<br />

für die Futtermittelproduktion,<br />

droht sich zu verstärken. Bereits<br />

von 2001 bis 2011 stieg Chinas Importabhängigkeit<br />

bei Nahrungsmitteln<br />

von 6 auf 13%.<br />

Angesichts dieser Perspektiven<br />

verwundert es nicht, dass die<br />

Nahrungserzeugung einer der<br />

Schwerpunkte der Regierung ist<br />

und entsprechende Anreize gesetzt<br />

werden. Die Subventionen<br />

von Maschinenkäufen <strong>haben</strong> seit<br />

2008 stark zugelegt und machten<br />

2013 laut dem chinesischen Agrarministerium<br />

rund 25 Milliarden<br />

Renminbi (ca. 3,0 Mrd. Euro;<br />

Mittelwert Sep. - Nov. 13: 1 Euro =<br />

8,2878 Renminbi) aus. Die Beihilfen<br />

betragen bis zu 30% des Anschaffungspreises<br />

(in einigen Regionen<br />

Zentralchinas bis 50%) und gelten<br />

für ein breites Produktspektrum.<br />

Dazu gehören Traktoren,<br />

Ernte- und Melkmaschinen, Getreidetrocknungsanlagen<br />

und<br />

Ausrüstung für die Fisch- und<br />

Forstwirtschaft.<br />

Chinesische Importe von Landtechnik<br />

SITC Produktgruppe 2010<br />

[Mio. US$]<br />

2011<br />

[Mio. US$]<br />

2012<br />

[Mio. US$]<br />

Pflanzenart Insgesamt Kultivierung<br />

Veränderung<br />

2012/2011<br />

721 Landtechnik (außer Traktoren) 497,0 647,5 879,2 35,8%<br />

davon aus Deutschland 52,3 72,6 100,8 38,8%<br />

722 Traktoren 189,2 218,3 142,7 -34,6%<br />

davon aus Deutschland 3,5 5,4 4,5 -16,7%<br />

UN Comtrade<br />

8


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Leistungsstarke Ausrüstung<br />

Die Subventionen sind laut<br />

Matteo Storchi, Verkaufs- und Marketingdirektor<br />

von Comer Industries,<br />

eine wichtige Triebfeder der<br />

lokalen Nachfrage. Da sie fast nur<br />

für im Land hergestellte Produkte<br />

gelten, bedeuteten sie aber auch<br />

eine nahezu unüberwindliche Barriere<br />

für ausländische Anbieter,<br />

deren Ausrüstung ohne Zuschüsse<br />

meist nicht wettbewerbsfähig<br />

sei. Die italienische Comer Industries<br />

ist seit 2007 mit einem Werk<br />

für Planetengetriebe in Shaoxing<br />

in der Provinz Zhejiang ansässig.<br />

Der Nachfragetrend geht hin zu<br />

größeren und leistungsstärkeren<br />

Geräten, wie beispielsweise Traktoren<br />

mit über 200 PS. Ein Grund<br />

dafür ist, dass sich immer mehr<br />

Bauern in Kooperativen zusammenschließen,<br />

die über höhere Mittel<br />

für Anschaffungen verfügen.<br />

Im Jahr 2012 gab es rund 680.000<br />

allgemeine Landwirtschaftskooperativen<br />

und 32.000 spezielle<br />

Ausrüstungskooperativen. Daneben<br />

existierten rund 50 Millionen<br />

selbstständige Serviceanbieter mit<br />

eigenem Equipment.<br />

Marktbeobachter gehen davon<br />

aus, dass sich der Konzentrationstrend<br />

verstärkt. Im April 2013<br />

verabschiedete die chinesische<br />

Regierung ein Programm zur Modernisierung<br />

der Landwirtschaft,<br />

dass die Förderung von Kooperativen<br />

vorsieht. Daneben soll die<br />

Effizienz in den Bereichen Logistik,<br />

Wassermanagement und technischer<br />

Ausstattung gesteigert<br />

werden. In der Provinz Heilongjiang<br />

lief bereits ein Pilotprojekt<br />

zur Umsetzung der Pläne an. Heilongjiang<br />

ist mit einem Anteil von<br />

9,5% an der landesweiten Getreideproduktion<br />

neben den Provinzen<br />

Henan (9,7%) und Shandong<br />

(7,7%) führend. Henan und Shandong<br />

bilden daneben die Zentren<br />

der Landtechnikindustrie, rund<br />

42% der chinesischen Ausrüstung<br />

werden dort gefertigt.<br />

Die chinesischen Einfuhren<br />

von Landtechnik <strong>haben</strong> in den<br />

letzten Jahren stark zugelegt, sind<br />

im Vergleich zur Marktgröße aber<br />

gering. Exporte aus Deutschland<br />

machten 2012 mit rund 100 Millionen<br />

US$ angesichts deutscher<br />

Gesamtausfuhren an Landtechnik<br />

von knapp 7.000 Millionen<br />

US$ nur einen äußerst kleinen<br />

Anteil aus. Hieran wird deutlich,<br />

wie schwierig die Belieferung des<br />

Marktes von außen ist.<br />

Zuletzt häuften sich daher die<br />

Meldungen ausländischer Branchenfirmen,<br />

die den Schritt <strong>nach</strong><br />

China wagen. Claas gab im Juli<br />

2013 durch die Übernahme des<br />

Landtechnikproduzenten Shandong<br />

Jinyee Machinery Manufacture<br />

(Jinyee) eine deutliche<br />

Ausweitung des Chinageschäfts<br />

bekannt. Jinjey hatte 2012 einen<br />

Umsatz von rund 70 Millionen<br />

Euro und stellt vor allem Ausrüstung<br />

für die Mais- und Weizenernte<br />

her. Bereits 2012 ging Deutz<br />

ein Joint Venture zur Fertigung<br />

von Motoren mit der Shandong<br />

Changlin Machinery Group ein.<br />

Die Global Player AGCO, CNH<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

und John Deere produzieren bereits<br />

Traktoren und Mähdrescher<br />

in China. Sie bieten ihre Produkte<br />

zum Teil mit verringerter<br />

Funktionsbreite an, was einen<br />

niedrigeren Preis und geringere<br />

Anforderungen an die lokalen Zulieferer<br />

ermöglicht.<br />

Technologisch sollte Landtechnik<br />

“Made in China” aber<br />

nicht unterschätzt werden, so<br />

das Beratungsunternehmen Stieler.<br />

Foton Lovol stellte 2012 ein<br />

GPS-gestütztes System zur automatisierten<br />

Pflanzung und Düngung<br />

vor und YTO arbeitet zur<br />

Zeit an einem stufenlosen Getriebe<br />

für 400 PS-Traktoren, das<br />

2015 eingeführt werden soll. Die<br />

beiden chinesischen Konzerne<br />

sind mit Marktanteilen von rund<br />

24 (YTO) und 23% (Foton Lovol)<br />

die führenden lokalen Traktorenanbieter<br />

und wollen ihre Position<br />

besonders bei 200 bis 300 PS-Modellen<br />

ausbauen. <br />

Veranstaltung<br />

”Erfolgreicher Einkauf in China”<br />

Als Werkbank der Welt ist<br />

die Volksrepublik China seit<br />

einigen Jahren bereits Exportweltmeister<br />

und damit einer der<br />

wichtigsten Beschaffungsmärkte<br />

für deutsche Firmen. Das<br />

Produktionsniveau ist in den<br />

letzten Jahren kontinuierlich<br />

gestiegen, so dass chinesische<br />

Produkte immer häufiger international<br />

wettbewerbsfähig werden.<br />

Das Lohnkostenniveau entwickelt<br />

sich sehr uneinheitlich.<br />

Chinas Regierung zielt zukünftig<br />

auf immer höherwertigere<br />

Wertschöpfungsketten, so dass mit<br />

weiteren Produktverbesserungen<br />

zu rechnen ist. Volkswirtschaftlich<br />

vollzieht sich ein rasanter<br />

Wandel. Daher ist es wichtig, die<br />

aktuellen und zukünftigen Trends<br />

richtig einschätzen zu können,<br />

damit das richtige Einkaufsportfolio<br />

ausgewählt und realistisch<br />

bewertet werden kann.<br />

Doch bis heute der chinesische<br />

Beschaffungsmarkt kein einfacher<br />

und kein transparenter<br />

Markt. Aufgrund vieler Besonderheiten<br />

ergeben sich chinaspezifische<br />

Rahmenbedingungen<br />

– mit verschiedensten Chancen<br />

und Risiken, die im Rahmen<br />

dieser Veranstaltung vorgestellt<br />

werden.<br />

Bitte nutzen Sie in der Anmeldung<br />

die Möglichkeit, Ihre Branche<br />

und Ihre Produktgesuche zu<br />

definieren. Der Referent wird<br />

versuchen, branchen- und produktspezifische<br />

Beschaffungs-<br />

Besonderheiten bestmöglich in<br />

die Seminargestaltung einfließen<br />

zu lassen. <br />

Veranstalter und Ort<br />

IHK Nürnberg<br />

Termin<br />

Di., 4. Feb. 2014, 9 bis ca. 17 Uhr<br />

Ansprechpartner<br />

Melanie Kreß,<br />

melanie.kress@nuernberg.ihk.de<br />

und Evelyne Funk<br />

evelyne.funk@nuernberg.ihk.de<br />

Teilnehmerentgelt<br />

120 Euro pro Person, zahlbar<br />

<strong>nach</strong> Rechnungserhalt<br />

Anmeldeschluss<br />

24. Januar 2014<br />

9


Deutsche Bahn AG/Michael Rauhe<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Erster Güterzug, mit 51 Container beladen, aus Zhengzhou in Hamburg<br />

eingetroffen.<br />

Chinas Logistikmarkt<br />

wächst weiter<br />

Neue Transportwege eröffnen sich, Investitionen bleiben hoch<br />

Von Achim Haug<br />

Hongkong (gtai). China bietet<br />

einen der spannendsten<br />

Logistikmärkte der Welt. Nirgendwo<br />

sonst wird so viel für<br />

Logistikdienstleistungen ausgegeben.<br />

Dies liegt aber nicht nur<br />

an der Größe des Transportvolumens,<br />

sondern auch an Ineffizienzen.<br />

Das Land hat gewaltige<br />

Summen in die entsprechende<br />

Infrastruktur investiert und baut<br />

fleißig weiter. Doch auch wenn<br />

noch weiter Bedarf bestehen<br />

mag, liegen viele Probleme bei<br />

der Branche selbst. Die Reform<br />

der Mehrwertsteuer sorgt derzeit<br />

für Verunsicherung.<br />

China ist seit 2009 der weltgrößte<br />

Exporteur und wird 2013<br />

voraussichtlich auch die Krone<br />

für die größte Handelsnation erringen.<br />

Dieser Aufstieg wurde<br />

begleitet durch eine immer höhere<br />

Nachfrage <strong>nach</strong> Logistik.<br />

Obwohl sich der Außenhandel<br />

2013 abkühlte, wächst der Bedarf<br />

an Transportdienstleistungen.<br />

Nicht nur werden Zulieferketten<br />

in <strong>Asien</strong> diversifiziert, sondern<br />

auch der wachsende Binnenmarkt<br />

erfordert mehr Lieferungen.<br />

Zuletzt erholten sich im Oktober<br />

2013 die Exporte deutlich und<br />

stiegen um 5,6% im Vergleich<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

zum Vorjahresmonat gegenüber<br />

einem Rückgang von 0,3% im<br />

September. Dabei spielte die verbesserte<br />

Nachfrage in den USA<br />

und Europa, wo sich eine zarte<br />

wirtschaftliche Erholung zeigt,<br />

eine wichtige Rolle. Besonders<br />

Elektroniklieferungen belebten<br />

im Herbst 2013 das <strong>Luft</strong>frachtgeschäft.<br />

Die Hoffnung der Logistiker<br />

liegt auf einem breiteren<br />

wirtschaftlichen Aufschwung<br />

weltweit für 2014.<br />

In den ersten neun Monaten<br />

2013 erhöhte sich der Wert der<br />

innerhalb Chinas transportierten<br />

Güter im Vergleich zur Vorjahresperiode<br />

um 9,5% auf 145,7 Billionen<br />

Renminbi (rund 17,6 Bill. Euro;<br />

1 Euro = 8,2878 Renminbi, Mittelwert<br />

Sep. - Nov. 2013) so die “China Federation<br />

of Logistics and Purchasing”<br />

(CFLP). Die Wertschöpfung<br />

stieg mit 9,1% im Jahr 2012 schwächer<br />

als in den Vorjahren auf 3,5<br />

Billionen Renminbi. Durch das<br />

unterdurchschnittliche Wachstum<br />

nahm der Anteil am Tertiären<br />

Sektor damit leicht auf 15,3%<br />

ab. Mit einem Anteil von rund 91%<br />

steigerten sich industrielle Produkte<br />

weiter in ihrer Bedeutung,<br />

ein Zeichen für das starke produzierende<br />

Gewerbe in China.<br />

Dabei bleiben die Kosten hoch.<br />

Von den laut CFLP entstandenen<br />

9,4 Billionen Renminbi an Aufwendungen<br />

für Logistik (+11,4%)<br />

entfielen 52% auf Transport und<br />

35% auf Lagerung, sowie knapp<br />

13% auf das Management. Damit<br />

liegt der Anteil am Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) Chinas praktisch<br />

unverändert bei 18%. Er verharrt<br />

störrisch auf hohem Niveau und<br />

bleibt etwa doppelt so hoch wie in<br />

entwickelten Ländern üblich.<br />

Frachtverkehr in China<br />

2011<br />

[Mio. Tonnen]<br />

2012<br />

[Mio. Tonnen]<br />

2011<br />

[Mio. TKm]<br />

2012<br />

[Mio. TKm]<br />

Veränderung<br />

Veränderung<br />

Straße 28.201 31.885 13,1% 5.138 5.954 15,9%<br />

Wasser 4.260 4.587 -2,2% 17,4 16,4 -5,8%<br />

Bahn 3.933 3.904 -0,7% 2.947 2.919 -0,9%<br />

<strong>Luft</strong> 5,6 5,5 7,7% 7.542 8.171 8,3%<br />

TKm = Tonnenkilometer<br />

Quelle: CFLP<br />

10


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Auch die Zentralregierung hat<br />

dies erkannt und macht vor allem<br />

Ineffizienzen aufgrund der Fragmentierung<br />

in zu kleine Firmen<br />

dafür verantwortlich. Die größten<br />

Logistikbetriebe sind durchweg<br />

Staatsunternehmen und dominieren<br />

z.B. Seetransport und Schiene.<br />

Besonders der “letzte Kilometer”<br />

ist für internationale Lieferanten<br />

schwierig zu erbringen, und viele<br />

lokale Anbieter konkurrieren in<br />

diesem Segment. So schätzt die<br />

CFLP die Zahl der Straßentransportfirmen<br />

auf rund 790.000, die<br />

größten 20 Anbieter stellten aber<br />

lediglich 2% des Umsatzes.<br />

Besonders viel Freude macht<br />

der Branche die wachsende Lust<br />

am Online-Shopping. Für 35 Milliarden<br />

Renminbi wurde alleine<br />

am “Singles-Day” dem 11.11.13<br />

auf den zwei wichtigen Webseiten<br />

Tmall und Taobao bestellt, das waren<br />

83% mehr als im Vorjahr. An<br />

diesem Tag locken Online-Händler<br />

mit Angeboten und Rabatten<br />

und sorgen für eine Sonderkonjunktur<br />

für die Paketlieferdienste.<br />

Das “State Post Bureau” (SPB)<br />

schätzt, dass insgesamt 180 Millionen<br />

Auslieferungen an diesem<br />

Tag für die Expressliefergesellschaften<br />

wie SF Express erfolgten.<br />

Insgesamt wurden 2012 für 1,3<br />

Billionen Renminbi Waren von<br />

Chinas 600 Millionen Netizens<br />

eingekauft.<br />

Anlageinvestitionen in<br />

Transportinfrastruktur<br />

2012<br />

[Mrd. RMB]<br />

Veränderung<br />

Straße 1.713 6,6%<br />

Schiene 606 2,4%<br />

<strong>Luft</strong> 109 30,2%<br />

Wasser 197 2,2%<br />

Quelle: CFLP<br />

Daher will auch Alibaba, einer<br />

der größten Internetplattformbetreiber<br />

des Landes, eigene Investitionen<br />

in Logistikinfrastruktur<br />

tätigen. Bis 2020 sollen 16 Milliarden<br />

US$ ausgegeben werden.<br />

Unter anderem könnte eine Übernahme<br />

oder eine Partnerschaft<br />

mit einer Speditionsfirma erfolgen,<br />

und ein Datencenter soll die<br />

IT-Kapazität verstärken. Das Unternehmen<br />

bereitet derzeit einen<br />

<strong>Börsen</strong>gang vor.<br />

Im Expressliefergeschäft<br />

ist der Wettbewerb<br />

allerdings stark, die lokalen<br />

Firmen konkurrieren<br />

dabei hauptsächlich über<br />

Preis anstatt Qualität.<br />

Hohe Verlustraten gehören<br />

daher zur Tagesordnung.<br />

Nach Schätzung der<br />

“Economist Intelligence<br />

Unit” operieren mehr als<br />

7.500 “Express Delivery”-<br />

Betriebe im Land. Von den<br />

erfassten Unternehmen wurden<br />

<strong>nach</strong> Angaben des SPB in den ersten<br />

drei Quartalen 2013 etwa 6,2<br />

Milliarden Stück transportiert,<br />

bereits mehr als die im Gesamtjahr<br />

2012 ausgelieferten 5,7 Milliarden<br />

Pakete.<br />

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Aufgrund des Preiswettbewerbes<br />

lagen die Gewinne mit 99,6<br />

Milliarden Renminbi allerdings in<br />

den ersten neun Monaten 2013 um<br />

rund 6 Milliarden Renminbi unter<br />

denen des Vorjahreszeitraums.<br />

Sowohl internationale als auch<br />

lokale Firmen weisen aufgrund<br />

steigender Lohnkosten und Lagerhausgebühren<br />

Nettorenditen<br />

von unter 5% auf.<br />

Sind die lokalen Dienstleister<br />

im Inland stark, so dominieren<br />

internationale Spieler die grenzüberschreitenden<br />

Expresslieferungen.<br />

DHL, FedEx, TNT und<br />

UPS stehen für rund 80% des<br />

Marktes, so das “Fung Business<br />

Intelligence Centre” (FBIC). Diese<br />

offerieren höherwertige Dienste<br />

und können internationale Ketten<br />

bieten. Das lokale Geschäft wird<br />

derzeit liberalisiert, und sowohl<br />

FedEx als auch UPS <strong>haben</strong> Ende<br />

2012 Lizenzen dafür erhalten.<br />

Weiterhin relativ abgeschot-<br />

11


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

tet sind Bahnfracht, Arzneimittel<br />

und Logistik für E-Commerce,<br />

so die Analysten des FBIC. Die<br />

ersten beiden werden von Staatsmonopolen<br />

kontrolliert, während<br />

im Bereich des letzteren Niedrigpreise<br />

von lokalen Privatfirmen<br />

der Grund sind.<br />

Die insgesamt in China erbrachte<br />

Transportleistung stieg<br />

2012 im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 9,1% auf 17,1 Billionen Tonnenkilometer<br />

(tkm). Der Güterverkehr<br />

spielt sich innerhalb des Landes<br />

hauptsächlich auf der Straße ab;<br />

dem Gewicht <strong>nach</strong> wurden so 79%<br />

der Waren 2012 ausgeliefert. Hier<br />

stieg auch die Leistung mit einem<br />

Zuwachs von 15,9% am stärksten.<br />

<strong>Luft</strong>fracht kommt dagegen<br />

für Waren mit hohem Wert-Gewichts-Verhältnis<br />

zur Anwendung,<br />

häufig im internationalen<br />

Handel. Letztere hat daher nur<br />

einen minimalen Gewichtsanteil,<br />

trägt aber 48% zu der Leistung gemessen<br />

in Tonnenkilometern bei.<br />

Die jeweils um die 10% ausmachenden<br />

Zug- und Schiffstransporte<br />

sind zunächst für Schüttgut<br />

von Belang. Doch die Bedeutung<br />

für Warenlieferungen nimmt zu.<br />

International sind Containerschiffe<br />

natürlich das wichtigste<br />

Transportmedium für Güter, daher<br />

liegen inzwischen sieben der<br />

weltweit zehn umschlagsstärksten<br />

Häfen in China.<br />

Shanghai konnte in den ersten<br />

zehn Monaten 2013 seinen Umschlag<br />

um 3,8% auf 26,95 Millionen<br />

TEU steigern. Shenzhen in Guangdong<br />

erhöhte seinen Containerverkehr<br />

in den ersten neun Monaten<br />

2013 um 0,2% auf 17,3 Millionen<br />

TEU. Die Wirtschaftssonderzone<br />

Shenzhen will ihre Position weiter<br />

ausbauen und investiert. Der<br />

wachstumsstärkste Terminal “Da<br />

Chan Bay” möchte seinen Umschlag<br />

in den nächsten drei Jahren<br />

verdreifachen und plant dazu das<br />

“Phase 2 Terminal”. Dies würde<br />

zur existierenden Kapazität von<br />

5,5 Millionen TEU weitere 3,5 Millionen<br />

TEU hinzufügen. Andere<br />

Häfen wuchsen dagegen in den<br />

ersten drei Quartalen 2013 deutlich<br />

dynamischer, Ningbo nahm<br />

um 8,7% auf 10,8 Millionen TEU<br />

zu, und in Dalian explodierte der<br />

Umschlag um 23,3% auf 7,2 Millionen<br />

TEU.<br />

China baut seine Transportinfrastruktur<br />

regelmäßig mit <strong>Luft</strong><br />

<strong>nach</strong> <strong>oben</strong> aus, gerade durch das<br />

Konjunkturpaket in der Finanzkrise<br />

2008/09 wurden Projekte beschleunigt<br />

umgesetzt. Auch wenn<br />

das Land bekräftigt, von seiner<br />

Investitionsabhängigkeit runterkommen<br />

zu wollen, wurde 2013<br />

weiter kräftig ausgegeben; dies<br />

wird in den kommenden Jahren<br />

voraussichtlich so bleiben.<br />

Die Schienenstrecken sollen<br />

von derzeit rund 100.000 km bis<br />

2015 zum Ende des 12. Fünfjahresplans<br />

auf 120.000 km anwachsen.<br />

Während ein großer Teil des<br />

Geldes in Hochgeschwindigkeitsverbindungen<br />

fließt, sehen Beobachter<br />

dadurch auch Kapazitäten<br />

für Cargo-Lieferungen eröffnet.<br />

Bislang litten die Wachstumsraten<br />

für den Zugtransport nicht unter<br />

mangelnder Nachfrage, sondern<br />

das Netz der Volksrepublik war<br />

bereits am Limit.<br />

Neue Transportmöglichkeiten<br />

sind durch Direktverbindungen<br />

über Russland oder Kasachstan bis<br />

<strong>nach</strong> Europa entstanden, und immer<br />

mehr chinesische Städte werden<br />

daran angebunden. DB Schenker<br />

bietet hier schon verschiedene<br />

Dienste an. Auch Richtung Südostasien<br />

geht der Schienenausbau<br />

voran, und Lieferungen dorthin<br />

könnten zukünftig effektiver<br />

durchgeführt werden.<br />

Die Zahl der Flughäfen soll bis<br />

2015 auf 230 steigen. Obwohl viele<br />

Airports schon heute nicht profitabel<br />

arbeiten, sollen 70 neue entstehen<br />

und 100 existierende ausgebaut<br />

werden, gab 2012 der Chef<br />

der “Civil Aviation Administration<br />

of China” (CAAC) bekannt.<br />

Der größte Flughafen der Welt für<br />

über 70 Milliarden Renminbi wird<br />

derzeit südlich von Beijing geplant,<br />

und zahlreiche Regionalairports<br />

<strong>haben</strong> ihren Ausbau schon<br />

im Visier. Der aktuelle Beijinger<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Flughafen war 2012 mit 81,8 Millionen<br />

Passagierbewegungen der<br />

zweitgeschäftigste weltweit, bei<br />

der Fracht stand er <strong>nach</strong> Pudong<br />

in Shanghai auf Rang zwei in<br />

Festlandchina.<br />

Die chinesischen Fluglinien<br />

sollen bis 2015 rund 4.700 Flugzeuge<br />

in Betrieb <strong>haben</strong>. Insgesamt<br />

beläuft sich das Budget für den<br />

Transportsektor im 12. Fünfjahresplan<br />

auf 6,2 Billionen Renminbi.<br />

Die “National Development and<br />

Reform Commission” (NDRC) hat<br />

2013 Pläne veröffentlicht, <strong>nach</strong> denen<br />

bis 2020 landesweit ein Netz<br />

von Logistikparks aufgebaut wird.<br />

Diese sind in drei Ränge eingeteilt,<br />

wobei die erste Klasse in 29 Metropolen<br />

wie Beijing, Tianjin, Shenyang,<br />

Dalian, Shanghai, Nanjing,<br />

Suzhou, Hangzhou, Ningbo, Xiamen,<br />

Qingdao, Wuhan, Guangzhou,<br />

Shenzhen, Chongqing und<br />

Chengdu vorgesehen sind, weitere<br />

70 Städte bekommen Parks<br />

der zweiten Klasse. Die restlichen<br />

sollen <strong>nach</strong> eigener Einschätzung<br />

der Provinzen errichtet werden.<br />

Die Aussichten für den Transportsektor<br />

waren im Oktober 2013<br />

gut, denn der “China Logistics<br />

Prosperity Index” (LPI) wies mit<br />

53,6 Punkten auf Expansion hin.<br />

Der seit März 2013 von der CFLP<br />

erh<strong>oben</strong>e Indikator soll das Geschäftsklima<br />

der Branche erfassen.<br />

Die einzelnen Kategorien befanden<br />

sich alle oberhalb der Marke<br />

von 50 Punkten, was auf weiteres<br />

Wachstum hindeutet. Zuletzt hatte<br />

sich auch der Unterindex für<br />

Preise für Logistikdienste knapp<br />

in den positiven Bereich verlagert.<br />

Große Unsicherheit herrscht<br />

dagegen im Abgabenbereich,<br />

<strong>nach</strong>dem auch auf Logistikdienstleistungen<br />

eine Mehrwertsteuer<br />

erh<strong>oben</strong> wird. Das entsprechende<br />

Zirkular 37 trat am 1.8.13 in Kraft.<br />

Die CFLP hat die Verwaltung<br />

aufgerufen, internationale Speditions-Dienstleistungen<br />

davon<br />

auszunehmen, da dies zu höheren<br />

Kosten führen würde. <br />

Zu diesem Thema<br />

<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>, Sep. 13: “Der Schnelle Weg <strong>nach</strong> Osten”<br />

12


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Hopfen und Malz in China<br />

Nachfrage <strong>nach</strong> Premiumbieren wächst besonders dynamisch;<br />

chinesisches Hinterland bisher wenig erschlossen<br />

Von Stefanie Schmitt<br />

Beijing (gtai). Chinesen lieben<br />

deutsches Bier. Im weltgrößten<br />

Biermarkt <strong>haben</strong> deutsche Biere<br />

zwar nur einem Marktanteil von<br />

0,14%, trotzdem ist Deutschland<br />

wichtigstes Bezugsland und die<br />

Einfuhren dürften sich 2013 etwa<br />

verdoppeln. In der Folge könnte<br />

die VR China die USA als<br />

wichtigsten Drittlandsmarkt<br />

für deutsche Brauereien<br />

ablösen. Insgesamt<br />

steigt der chinesische Bierkonsum<br />

seit Jahren. Künftig<br />

wird nicht nur noch<br />

mehr Bier getrunken, sondern<br />

überdies mehr Geld<br />

für Premiumbiere ausgegeben<br />

werden.<br />

Die VR China ist der weltweit<br />

größte Biermarkt. Etwa<br />

ein Viertel des globalen Konsums<br />

entfällt auf die Volksrepublik.<br />

Nach einer Studie<br />

von Euromonitor International<br />

stieg der Bierabsatz 2012<br />

auf 475 Millionen Hektoliter<br />

(+4,8% gegenüber 2011).<br />

An zweiter Stelle folgten<br />

die USA mit weniger als der<br />

Hälfte.<br />

Anders als in Deutschland,<br />

wo der Bierkonsum<br />

seit Jahren rückläufig ist, zeigen<br />

die Zahlen in China weiter <strong>nach</strong><br />

<strong>oben</strong>. Nach einer Studie der britischen<br />

Marktforschungsgesellschaft<br />

PlatoLogic soll die VR<br />

China über 40% zum weltweiten<br />

Marktwachstum in dieser Dekade<br />

beitragen. Euromonitor rechnet<br />

bis 2016 mit einem Volumen<br />

von 610 Millionen Hektoliter, wobei<br />

gerade Premiumerzeugnisse<br />

besonders deutlich zulegen sollen.<br />

Davon sollten insbesondere<br />

auch internationale Marken und<br />

hier vor allem deutsche Biere profitieren.<br />

Traditioneller Bierlieferant in Shenyang<br />

Noch 2013 könnte China für<br />

Deutschland erstmals der wichtigste<br />

Bierexportmarkt außerhalb<br />

der EU vor den USA werden.<br />

Damit wäre das Land für deutsche<br />

Brauereien viertwichtigster<br />

Kunde <strong>nach</strong> Frankreich, den Niederlanden<br />

und Italien, so die Einschätzung<br />

des Verbands der Ausfuhrbrauereien<br />

Nord-, West- und<br />

Südwestdeutschlands (VAB). Allein<br />

zwischen 2010 und 2013 <strong>haben</strong><br />

sich die deutschen Einfuhren von<br />

Bier in die VR China mengenmäßig<br />

mehr als versechsfacht. Laut<br />

chinesischer Zollstatistik stiegen<br />

sie allein in den ersten drei Quartalen<br />

2013 um 100,4% gegenüber<br />

dem entsprechenden Vorjahreszeitraum<br />

auf 837.000 Hektoliter.<br />

Deutschland ist für China mit<br />

Abstand wichtigstes Bierbezugsland<br />

mit einem Importanteil von<br />

mengenmäßig 61,1% und von<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

wertmäßig 59,7%. Weitere wichtige<br />

Lieferländer sind die Niederlande,<br />

Belgien, Mexico und Korea.<br />

Die großen internationalen Brauereien<br />

aus Japan oder Dänemark<br />

produzieren vor Ort. Besonders<br />

erfreulich am chinesischen Durst<br />

<strong>nach</strong> deutschem Bier sei, so der<br />

VAB, die Breitenwirkung, sprich<br />

dass daran nicht nur wenige<br />

große, sondern eine ganze Vielzahl<br />

von Brauereien teil<strong>haben</strong>.<br />

Angesichts eines landesweiten<br />

Bierkonsums von 475 Millionen<br />

Hektoliter im Jahr 2012 entsprechen<br />

665.000 Hektoliter Import<br />

deutschen Bieres gerade einmal<br />

einem Marktanteil von 0,14%.<br />

Tatsächlich konzentriert<br />

sich der Absatz bislang<br />

vorwiegend auf die prosperierende<br />

Ostküste. Die<br />

Durchdringung der aufschließenden<br />

Landesteile<br />

ist weitaus weniger dicht.<br />

Hier besteht angesichts des<br />

ausgezeichneten Rufs, den<br />

deutsches Bier genießt, noch<br />

erhebliches Marktpotenzial.<br />

Hauptabsatzkanäle sind die<br />

hochpreisige Gastronomie<br />

und der sich ausweitende<br />

moderne Lebensmitteleinzelhandel.<br />

Besonders gerne<br />

getrunken werden dunkle<br />

Biere und Weizenbier aus<br />

Deutschland. Daneben spielen<br />

Lagerbiere eine Rolle.<br />

Bier aus Deutschland<br />

wird zu schätzungsweise<br />

90% in Dosen verkauft, was<br />

der Präferenz des chinesischen<br />

Kunden entgegenkommt.<br />

Hauptsächlich handelt es<br />

sich um Dosen zu 500 ml und zu<br />

330 ml sowie 5-Liter-Partydosen.<br />

Diese mit einem Zapfhahn ausgestatteten<br />

Mini-Fässchen werden<br />

gerne in Gesellschaft in Restaurants<br />

bestellt.<br />

Nicht nur für deutsche Exporteure<br />

besteht noch <strong>Luft</strong> <strong>nach</strong><br />

<strong>oben</strong>. Denn obwohl der chinesische<br />

Bierkonsum pro Kopf seit<br />

Jahren steigt, liegt der Jahresverbrauch<br />

von rund 36 Liter pro Person<br />

(2011; Quelle: Accenture Institute;<br />

2004 waren es beispielsweise<br />

erst 22,1 l) noch deutlich unter der<br />

13<br />

Li Yuan / Agentur Aton


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

HS-Position 2203<br />

(Bier aus Malz)<br />

Chinesischer Inport an Bier<br />

2010 2011 2012 2013<br />

Jan. - Sep.<br />

Veränderung<br />

Einfuhr [Mio. US$] 58,4 90,6 114,2 172,9 59,1%<br />

- aus Deutschland 24,6 49,2 85,9 103,2 74,7%<br />

- aus Niederlande 2,6 7,1 11,7 12,9 64,6%<br />

- aus Belgien 4,3 6,6 8,8 9,1 34,3%<br />

- aus Mexiko 6,8 4,6 6,5 7,1 41,9%<br />

- aus Südkorea 3,1 5,9 6,5 6,8 9,3%<br />

Einfuhr [Mio. Liter] 46,7 64,2 110,1 136,9 71,4%<br />

- aus Deutschland 17,2 31,6 66,5 83,7 100,4%<br />

- aus Südkorea 4,9 8,6 10,0 9,8 16,3%<br />

- aus Niederlande 1,6 3,5 5,8 7,8 66,6%<br />

- aus Mexiko 6,6 4,1 5,6 5,9 35,7%<br />

- aus Belgien 2,4 3,4 4,1 4,4 20,0%<br />

Quelle: Chinese Customs<br />

Hälfte des USA Niveaus oder bei<br />

etwa einem Viertel der Tschechischen<br />

Republik. Dort wird mit<br />

Abstand das meiste Bier getrunken,<br />

nämlich rund 145 Liter im<br />

Jahr. In Deutschland wurden 2012<br />

laut Statistischem Bundesamt 96,5<br />

Millionen Hektoliter Bier verkauft.<br />

Der Deutsche Brauer-Bund beziffert<br />

den Pro-Kopf-Verbrauch auf<br />

105,5 Liter.<br />

Die etwa zwei- bis dreimal<br />

teureren Premiumbiere machen, so<br />

die Einschätzung von Anheuser-<br />

Busch (“Budweiser”), gegenwärtig<br />

etwa 4% des Gesamtabsatzes<br />

aus, allerdings mit sehr dynamischem<br />

Marktwachstum. Dabei<br />

macht es wenig Unterschied, ob<br />

sie vor Ort produziert werden wie<br />

Budweiser, Carlsberg oder Heineken<br />

oder ob sie als Importbiere ins<br />

Land kommen. Allerdings bedarf<br />

es professionell angelegter Marketingaktionen<br />

und einer Distributionsinfrastruktur,<br />

die insbesondere<br />

die Restaurant- und Barszene<br />

abdeckt. Der Wettbewerb in dem<br />

relativ kleinen Segment um die<br />

Gunst der Kunden ist groß. Dagegen<br />

dürfte der Anteil der Lowend-Erzeugnisse<br />

weiter zurückgehen,<br />

wobei diese speziell in<br />

den weniger einkommensstarken<br />

ländlichen Bereichen ihre Bedeutung<br />

beibehalten.<br />

Insgesamt gibt es in China<br />

zwischen 250 und über 500 Brauereien.<br />

Marktführer ist China Resources<br />

Snow Breweries Ltd. (CR<br />

Snow) mit Sitz in Beijing (zu 49%<br />

im Besitz von SAB Miller, Großbritannien),<br />

gefolgt von Tsingtao<br />

Brewery Co. Ltd. (zu 20% im Besitz<br />

von Asahi, Japan) in Qingdao,<br />

Anheuser Busch (zur belgischbrasilianischen<br />

InBev-Gruppe)<br />

und der staatlichen Beijing Yanjing<br />

Brewery. Gegenwärtig entfielen<br />

etwa 61% des Bierabsatzes auf<br />

diese vier, so der Vorsitzende der<br />

Tsingtao-Brauerei.<br />

Der Großteil des Verbrauchs<br />

entfällt auf in Flaschen abgefüllte<br />

Lagerbiere. Allerdings hat der<br />

Absatz für frischgezapftes Bier<br />

in der jüngsten Vergangenheit an<br />

Gewicht gewonnen. Innovative<br />

Braumeister testen überdies neue<br />

Geschmacksvarianten etwa mit<br />

Zitronengras, Koriander oder grünem<br />

Tee. Ein neuseeländischer<br />

Braumeister schaffte es mit seinem<br />

mit Sichuan-Chili geschärften<br />

“Chinese hotpot ale” bis in die<br />

“China Daily”.<br />

Die steigenden Verkaufszahlen<br />

der Branche schlagen sich indessen<br />

nicht auf der Gewinnseite nieder.<br />

Die Margen sinken: einerseits<br />

wegen steigender Produktionskosten<br />

und andererseits wegen<br />

der hohen Preiskonkurrenz. Gegenwärtig<br />

sollen sie etwa bei 4,8%<br />

liegen. Dabei verlagert sich der<br />

Preisdruck zunehmend vom Billig-<br />

in die mittleren und hochpreisigen<br />

Segmente. Daneben plagen<br />

die Firmen Überkapazitäten.<br />

Die VR China ist nicht nur der<br />

weltgrößte Bierkonsument, sondern<br />

auch der größte Bierproduzent<br />

mit einem Ausstoß 2012 von<br />

laut Barth-Bericht 490,2 Millionen<br />

Hektoliter (2011: 489,9 Mio. hl).<br />

Damit entfallen 25,1% der Weltproduktion<br />

von 1.951,3 Millionen<br />

Hektoliter auf die Volksrepublik.<br />

Nachdem China viele Jahre ganz<br />

<strong>oben</strong> auf der Liste der zuwachsstärksten<br />

Produktionsländer gestanden<br />

hatte, stagniert die Entwicklung<br />

derzeit. Gegenwärtig<br />

befindet sich die Branche in einem<br />

Konsolidierungsprozess. Die Fusionsprozesse<br />

der Vergangenheit<br />

dürften sich weiter fortsetzen. Darüber<br />

hinaus ist nicht auszuschließen,<br />

dass Großbrauereien von<br />

marktfremden, aber finanzstarken<br />

Firmen übernommen werden.<br />

Von Zuwachsraten von 10%<br />

und mehr, wie sie noch vor 2008<br />

zu verzeichnen gewesen waren,<br />

ist der Markt inzwischen weit entfernt.<br />

Ursachen hierfür sind die<br />

wachsende Mittelschicht und die<br />

zunehmende Urbanisierung sowie<br />

die sich damit verändernden<br />

Trinkgewohnheiten. Die steigenden<br />

Einkommen ermöglichen<br />

14


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

HS-Position 2203<br />

(Bier aus Malz)<br />

Chinesischer Export von Bier<br />

2010 2011 2012 2013<br />

Jan. - Sep.<br />

Veränderung<br />

Export [Mio. US$] 112,3 140,0 141,1 119,6 12,0%<br />

- <strong>nach</strong> Hongkong 34,1 31,8 33,7 27,4 9,7%<br />

- <strong>nach</strong> Myanmar 18,1 24,4 27,2 21,8 5,2%<br />

- <strong>nach</strong> Taiwan 17,7 21,1 22,2 19,1 6,1%<br />

- <strong>nach</strong> Malaysia 6,8 9,8 10,3 8,7 17,4%<br />

- <strong>nach</strong> Macau 6,0 6,3 7,2 6,2 8,8%<br />

Export [Mio. Liter] 194,1 220,8 225,7 184,8 7,7%<br />

- <strong>nach</strong> Hongkong 61,9 59,2 58,7 45,1 3,2%<br />

- <strong>nach</strong> Myanmar 38,1 49,8 49,4 37,6 -0,5%<br />

- <strong>nach</strong> Taiwan 27,4 31,2 29,9 26,9 10,9%<br />

- <strong>nach</strong> Malaysia 12,1 17,5 17,2 14,5 17,2%<br />

- <strong>nach</strong> Macau 11,3 11,9 12,7 9,6 -5,8%<br />

Quelle: Chinese Customs<br />

zwar einerseits einen höheren Bierkonsum.<br />

Andererseits orientieren<br />

sich jedoch insbesondere jüngere<br />

Leute verstärkt an den Konsumgewohnheiten<br />

des Westens. Für den<br />

Bereich Alkoholika bedeutet dies<br />

unter anderem: Die Chinesen trinken<br />

nicht nur mehr, sondern auch<br />

teureren Wein. Relative Verlierer<br />

sind Reiswein und Bier.<br />

Ein Ausgleich zum schwächelndem<br />

Inlandsgeschäft wird<br />

für die chinesischen Brauereieren<br />

in zunehmendem Maße der Export.<br />

Mit einer Ausfuhr von 22,6<br />

Millionen Hektoliter (2012) gehört<br />

China inzwischen zu den ernst<br />

zu nehmenden Bierexporteuren.<br />

In den ersten drei Quartalen 2013<br />

wuchs der chinesische Bierexport<br />

weiter um 7,7%. Die Ausfuhren<br />

übersteigen die Importe um etwa<br />

ein Viertel. Hauptabnehmer sind<br />

Hongkong, Myanmar, Taiwan<br />

und Malaysia. <br />

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Reformiertes Markengesetz<br />

verabschiedet<br />

Nach mehr als zweijährigen<br />

Debatten hat der Nationalkongress<br />

der VR China am<br />

30.8.2013 das umfänglich reformierte<br />

Markengesetz verabschiedet.<br />

Die Neufassung wird<br />

am 1.5.2014 in Kraft treten. Beobachter<br />

gehen davon aus, dass<br />

der State Council bis dahin die<br />

zur Umsetzung erforderlichen<br />

Richtlinien erlassen wird.<br />

Das reformierte Gesetz passt<br />

das Markenrecht internationalen<br />

Standards an und soll den<br />

Markenschutz vereinfachen<br />

und verbessern. So ist erstmals<br />

eine Markenanmeldung gleichzeitig<br />

in mehreren Waren- oder<br />

Dienstleistungsklassen möglich,<br />

auch erlaubt das Reformgesetz,<br />

Soundmarken zu registrieren.<br />

Farben und Farbzusammenstellungen<br />

sind hingegen für sich allein<br />

nicht markenschutzfähig.<br />

Eine Marke kann nunmehr<br />

auch auf elektronischem Weg angemeldet<br />

werden. Ein wichtiger<br />

Reformpunkt betrifft die Straffung<br />

des Antragsverfahrens. So<br />

ist das Trade Mark Office erstmals<br />

verpflichtet, Markenanträge<br />

innerhalb einer gesetzlich festgelegten<br />

Frist von höchstens neun<br />

Monaten zu bearbeiten.<br />

Ein, nunmehr offiziell in das<br />

Gesetz aufgenommener, Ablehnungsgrund<br />

ist hierbei die Verwechslungsgefahr.<br />

Die vorläufige<br />

Genehmigung der Eintragung<br />

wird in der Official Gazette veröffentlicht.<br />

Dagegen kann innerhalb<br />

von 3 Monaten Widerspruch<br />

eingelegt werden. Dabei schränkt<br />

das neue Markengesetz den Kreis<br />

der Widerspruchsberechtigten<br />

sowie der Widerspruchsgründe<br />

ein. Ziel ist, unlautere Widersprüche<br />

durch Unbeteiligte zu<br />

vermeiden. Verwirft das Trade<br />

Mark Office den Widerspruch,<br />

trägt es die genehmigte Marke in<br />

das Register ein. Diese kann damit<br />

durch den Antragsteller genutzt<br />

werden. Insoweit weichen<br />

die Neuregelungen von dem bislang<br />

geltenden Markengesetz ab:<br />

Verstöße gegen Markenrechte<br />

werden teurer. So hebt das Gesetz<br />

die Schadenersatzhöhe bei<br />

Nichtermittelbarkeit des tatsächlichen<br />

Schadens auf 3 Millionen<br />

Renminbi an. Zudem kann das<br />

Gericht dem Verletzer Strafschadenersatz<br />

vom bis zum Dreifachen<br />

des tatsächlichen Schadens<br />

auferlegen. Zuzüglich hierzu ist<br />

der Markeninhaber berechtigt,<br />

Ersatz der für die Verfolgung der<br />

Markenverletzung angefallenen<br />

Kosten einzufordern. (gtai) <br />

15


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Texte und Daten: März - August 2013<br />

Tabellen<br />

SWOT-Analyse, Außenhandelsdaten, Produktionsdaten, Investitionsprojekte,<br />

Import/Export, andere lokale Daten<br />

Anhang<br />

Branchenadressen zu Auslandshandelskammern (AHKs), lokalen Behörden<br />

und Wirtschaftsverbänden; Fachmessen im Zeitraum bis Ende 2014<br />

103 Seiten, 74 Tabellen bzw. Grafiken Größe A4 Softcopy (PDF-Dokument)<br />

Wirtschaft in den<br />

ASEAN-Staaten 2013<br />

Indonesien - Malaysia - Philippinen - Singapur - Thailand - Vietnam<br />

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chemischen Industrie, Automobilindustrie und dem Arbeitsmarkt<br />

Texte und Daten: März - August 2013<br />

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SWOT-Analyse, Außenhandelsdaten, Produktionsdaten, Investitionsprojekte,<br />

Import/Export, andere lokale Daten<br />

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Branchenadressen zu Auslandshandelskammern (AHKs), lokalen Behörden<br />

und Wirtschaftsverbänden; Fachmessen im Zeitraum Sep. 2013 bis Ende 2014<br />

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Wirtschaft in Ostasien 2013<br />

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Allgemeine Wirtschaftsanalysen, umfangreiche Analysen der<br />

chemischen Industrie, Automobilindustrie und der Medizintechnik<br />

Texte und Daten: Januar - Juni 2013<br />

Tabellen<br />

SWOT-Analyse, Außenhandelsdaten, Produktionsdaten, Investitionsprojekte,<br />

Import/Export, andere lokale Daten<br />

Anhang<br />

Branchenadressen zu Auslandshandelskammern (AHKs), lokalen Behörden<br />

und Wirtschaftsverbänden; Fachmessen im Zeitraum Juli 2013 bis Juni 2014<br />

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China, Hongkong, Indonesien, Japan, Korea, Malaysia,<br />

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Allgemeine Analyse der Automobilindustrie aller 9 Länder<br />

und weitere Themen<br />

Texte und Daten: Februar - Juli 2013<br />

Tabellen<br />

Verkaufsdaten, Produktionsdaten, Investitionsprojekte, Import/Export,<br />

andere lokale Daten<br />

Anhang<br />

Branchenadressen zu Auslandshandelskammern (AHKs), lokalen Behörden<br />

und Wirtschaftsverbänden; Fachmessen im Zeitraum Sep.2013 bis Juni 2014<br />

64 Seiten, 61 Tabellen bzw. Grafiken Größe A4 Softcopy (PDF-Dokument)<br />

MyanMar 2013<br />

Der Tigerstaat von morgen?<br />

Myanmar 2013<br />

Der Tigerstaat von morgen?<br />

Texte und Daten: Dez. 2012 bis April 2013<br />

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<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

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Wirtschaft in <strong>Asien</strong><br />

April 2013<br />

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Inhalt<br />

Einführung, Wirtschaftsentwicklung, Infrastrukturplanungen, Auslandsinvestitionen,<br />

Geschäftspraxis, Telefon- und Internetdienste, Hotelboom, Nahrungsmittelsektor,<br />

Bekleidungsindustrie, Japan und Myanmar, Recht in Myanmar, Anhang (u.a. Allgemeine und<br />

Wirtschaftsdaten, Außenhandel Myanmar und mit Deutschland, <strong>nach</strong> SITC 2010, 2011, 2012;<br />

Behörden in Myanmar, Kontakte Nahrungsmittel-Industrie)<br />

48 Seiten, 22 Tabellen bzw. Grafiken Größe A4 Softcopy (PDF-Dokument)<br />

Arbeitsmärkte in <strong>Asien</strong> 2013<br />

China, Hongkong, Indien, Japan, Korea, Malaysia, Singapur,<br />

Thailand, Taiwan, Vietnam<br />

Feb. 2013 - 134 Seiten, 90 Tabellen/Grafiken, Softcopy (PDF-Dokument) € 85,00<br />

Maschinen- und Anlagenbau in Osteuropa 2012<br />

Kroatien - Polen - Rumänien - Russland, Serbien, Slowenien, Tschechien - Ungarn<br />

Dez. 2012 - 110 Seiten, 64 Tabellen/Grafiken, Softcopy (PDF-Dokument) € 75,00<br />

Chemische Industrie in <strong>Asien</strong> 2012<br />

China, Hongkong, Indien, Indonesien, Japan, Korea, Malaysia, Philippinen,<br />

Singapur, Taiwan,Thailand, Vietnam<br />

Sep. 2012 - 101 Seiten, 77 Tabellen/Grafiken, Softcopy (PDF-Dokument) € 75,00<br />

Rohstoffe und Bergbau in <strong>Asien</strong> 2012<br />

- Strategische Metalle, Mineralien und weitere Rohstoffe -<br />

Mai 2012 - 96 Seiten, 61 Tabellen/Grafiken, Softcopy (PDF-Dokument) € 69,00<br />

Arbeitsmärkte in Osteuropa 2012<br />

Belarus, Bulgarien, Estland, Georgien, Kasachstan, Kroatien, Lettland, Polen,<br />

Rumänien, Russland, Slovakei, Slovenien, Tschechien, Turkmenistan, Ukraine, Ungarn<br />

Juli 2012 - 170 Seiten, 121 Tabellen/Grafiken, Softcopy (PDF-Dokument) € 85,00<br />

Solar- und Windenergie in der VR China 2011<br />

September 2011 - 26 Seiten, 16 Tabellen/Grafiken, Softcopy (PDF-Dokument) € 39,50<br />

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<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Design-Hub Hongkong<br />

Produktmuster für Südchinas Fertigungsindustrie; Förderprogramme<br />

und neue Zentren unterstützen die Geschäfte<br />

Von Achim Haug<br />

Hongkong (gtai). Hongkong<br />

gilt als regionales Zentrum für<br />

Design-Dienstleistungen in<br />

<strong>Asien</strong>. Dazu tragen Faktoren<br />

wie die Nähe zu Produktionsindustrien<br />

in Südchina, gut ausgebildete<br />

Fachkräfte und ein<br />

anregendes Umfeld bei. Die Metropole<br />

ist Neuem und Außergewöhnlichem<br />

gegenüber aufgeschlossen,<br />

allerdings behindern<br />

Mängel in der Ausbildung und<br />

hohe Mieten die Entwicklung.<br />

Daher unterstützt die Regierung<br />

die Branche.<br />

Die Stadt am Pearlriver Delta<br />

ist ein wichtiger Knotenpunkt für<br />

den China-Handel und Hub für<br />

Dienstleistungen in ganz <strong>Asien</strong>.<br />

Dabei sind kreative Dienste<br />

im Produktionsprozess eine<br />

wichtige Rolle, und die Hafenstadt<br />

kann in dieser Branche<br />

punkten. Die Regierung<br />

fördert diese durch zahlreiche<br />

Maßnahmen und beherbergt mit<br />

der “Business of Design Week”<br />

inzwischen eines der wichtigsten<br />

Design-Events in ganz <strong>Asien</strong>.<br />

Hongkong hat sich zu einem<br />

wichtigen Standort der Kreativ-<br />

Industrie entwickelt, traditionell<br />

vor allem durch den Film. Rund<br />

11,5 Milliarden US$ erwirtschafteten<br />

die kulturellen und kreativen<br />

Industrien 2011 laut dem<br />

Statistikamt. Diesen letztverfügbaren<br />

Angaben zufolge entsprach<br />

dies einem Wachstum von 15,4%<br />

gegenüber dem Vorjahr entsprechend<br />

4,7% des Bruttoinlandsproduktes<br />

(BIP). Ungefähr 193.000<br />

Kreative waren in den 36.000 Betrieben<br />

beschäftigt.<br />

Einem Report des “Hong Kong<br />

Design Centre” (HKDC) zufolge<br />

waren die Firmen vor allem in den<br />

Bereichen Multimedia und Graphik-Design<br />

(35%), Innenarchitektur<br />

und Möbel- (32%) sowie im<br />

Industrie-Design (11%) tätig. Besonders<br />

signifikante Zunahmen<br />

konnten in den Sparten Software,<br />

Computerspiele und interaktive<br />

Medien verzeichnet werden, aber<br />

auch Mode- und Schmuck-Design<br />

sind wichtige Segmente.<br />

Daneben <strong>haben</strong> Kunsthandel<br />

und -handwerk an Bedeutung<br />

gewonnen und stehen in Verbindung<br />

zum Sektor in der Stadt. In<br />

den vergangenen Jahren hat sich<br />

“Design-Management” als Disziplin<br />

herausgebildet, also die Aufsicht<br />

über den gesamten Prozess<br />

von der Konzeptualisierung bis<br />

zur Produktion. In der engeren<br />

Abgrenzung waren 2011 direkt im<br />

Bereich Design 13.150 Beschäftigte<br />

Die “Business of Design Week”<br />

ist eines der wichtigsten<br />

Design-Events in <strong>Asien</strong><br />

tätig, die rund 460 Millionen US$<br />

erwirtschafteten.<br />

Aus Hongkong werden zahlreiche<br />

Design-Dienstleistungen<br />

für die südchinesische Produktionsindustrie,<br />

aber auch für andere<br />

Destinationen erbracht. Dabei<br />

spielt den Designern der Strukturwandel<br />

im Perlflussdelta in<br />

die Hände: Die steigenden Lohnkosten<br />

sowie die Aufwertung der<br />

chinesischen Währung Renminbi<br />

setzen Branchen mit niedrigen<br />

Margen unter Druck. Diese trachten<br />

nun da<strong>nach</strong>, eine höhere Wertschöpfung<br />

zu erreichen und eigene<br />

Marken aufzubauen.<br />

Unverzichtbar ist dabei gutes<br />

Produkt-Design, wobei die hauseigene<br />

Kompetenz dafür meist<br />

nicht ausreicht. Um entwickelte<br />

Märkte zu erobern, müssen derartige<br />

Dienstleistungen daher eingekauft<br />

werden. Für Hongkonger<br />

Firmen spricht dabei die inter-<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

nationale Perspektive sowie kulturelle<br />

und räumliche Nähe. Sie<br />

sind in einer besonderen Position,<br />

westliches und asiatisches Denken<br />

und Design-Empfinden zu verbinden.<br />

Häufig werden aber auch<br />

westliche Designer angestellt.<br />

Allerdings gibt es Hinderungsfaktoren.<br />

Insbesondere die hohen<br />

Mieten machen den Firmen zu<br />

schaffen. Büro- und Ladenmieten<br />

zählen zu den höchsten weltweit.<br />

Auch müsse die Nutzung geistiger<br />

Eigentumsrechte und Lizenzen für<br />

Design-Firmen weiter entwickelt<br />

werden, kritisiert die Zeitschrift<br />

“Hong Kong Industrialist”.<br />

Ferner wird auch dem Geschäfts-<br />

und Bildungsumfeld kein<br />

gutes Zeugnis bescheinigt. So ist<br />

zum einen die Ausbildung durch<br />

hohen Druck und wenig Freiraum<br />

gekennzeichnet (gekrönt<br />

allerdings von Top-Plätzen im<br />

Pisa-Ranking). Eltern legen Wert<br />

auf “solide” Studiengänge, die in<br />

sichere Arbeitsplätze bei größeren<br />

Unternehmen münden.<br />

Zum anderen ist die Geschäftskultur<br />

durch “Top-Down-Entscheidungswege”<br />

gekennzeichnet.<br />

Kritik der Angestellten an<br />

Entscheidungen der Vorgesetzen<br />

ist nicht erwünscht, und eigene<br />

Initiative und Kreativität im Unternehmensumfeld<br />

sind unüblich.<br />

Insgesamt sei dieses mehr auf<br />

kurzfristige, messbare Gewinne<br />

ausgerichtet und weniger auf<br />

<strong>nach</strong>haltiges Wirtschaften, sagen<br />

Beobachter.<br />

Auch gibt Hongkong zu wenig<br />

Geld für Forschung und Entwicklung<br />

aus. Letztverfügbaren Daten<br />

zufolge beliefen sich die Unternehmens-Ausgaben<br />

für F&E 2011<br />

auf 794 Millionen US$, für “Innovation”<br />

wurden dem Trade Development<br />

Council zufolge 1,9 Milliarden<br />

US$ ausgegeben.<br />

Mit dem 2009 eingerichteten<br />

“Create Hong Kong Office” (CreateHK)<br />

versucht die Regierung,<br />

die Branche zu unterstützen. Zwei<br />

Finanzierungsprogramme werden<br />

von CreateHK verwaltet: Die<br />

“CreateSmart Initiative” (CSI) und<br />

der “Film Development Fund”<br />

(FDF). So hilft die CSI zum Bei-<br />

18


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

spiel kleinen und mittleren Unternehmen<br />

dabei, durch ein “Design-<br />

Business Collaboration Scheme”<br />

Design-Dienste zu nutzen.<br />

Dabei werden seit Mai 2013 Kooperationen<br />

von Firmen im Bereich<br />

Design gefördert. Daneben<br />

unterstützt das “Design Incubation<br />

Programme” des HKDC Start-<br />

Ups in diesem Segment, vor allem<br />

Medien-, Mode- und Schmuck-Design.<br />

In der Regierungserklärung<br />

2013 wurden für die CSI frische<br />

Mittel in Höhe von 38,5 Millionen<br />

US$ zugesagt.<br />

Wichtige Industrievereinigungen<br />

sind “Chartered Society<br />

of Designers” (CSD), “Hong Kong<br />

Designers Association” (HKDA),<br />

“Hong Kong Interior Design Association”<br />

(IDA), “Hong Kong<br />

Fashion Designers Association”<br />

(HKFDA) sowie die “Industrial<br />

Designers Society of Hong Kong”<br />

(IDSHK). Das HKDC ist ein Zusammenschluss<br />

der vier Organisationen<br />

(CSD, HKDA, IDA und<br />

HKFDA) und strebt die Förderung<br />

der Wertschöpfung in Hongkong<br />

an sowie die Stärkung des Images<br />

der Stadt als Innovations- und Design-Hub.<br />

Anfang 2014 wird das Design-<br />

Zentrum “Police Married Quarters”<br />

(PMQ) als neuer Standort<br />

sowohl für die Erbringung von<br />

Dienstleistungen als auch für die<br />

Produktpräsentation fertiggestellt.<br />

Die ehemaligen PMQ liegen<br />

im aufsteigenden Stadteil Sheung<br />

Wan.<br />

Das HKDC ist auch Veranstalter<br />

der “Business of Design<br />

Week” (BOD). Diese zuletzt Anfang<br />

Dezember 2013 abgehaltene<br />

Event-Reihe hat sich zur größten<br />

Design-Veranstaltung in <strong>Asien</strong><br />

entwickelt; 2011 war Deutschland<br />

Partnerland. Zusammen mit der<br />

Messe “Inno Design Tech” bietet<br />

die BOD laut den deutschen Ausstellern<br />

die Möglichkeit, den lokalen<br />

Markt zu studieren, Partner<br />

zu finden oder einfach nur Trends<br />

und Inspirationen in <strong>Asien</strong> kennenzulernen.<br />

Bereits im Markt<br />

aktive Unternehmen nehmen allerdings<br />

nicht mehr regelmäßig<br />

teil, die Veranstaltung ist also vor<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

allem für Neulinge interessant.<br />

Die technologische Infrastruktur<br />

in Hongkong ist hervorragend,<br />

insbesondere, was die IT-Ausstattung<br />

angeht. So rangiert Hongkong<br />

im “Global Competitiveness<br />

Report” des “International<br />

Institute for Management Development”<br />

(IMD) bei der technologischen<br />

Infrastruktur weltweit auf<br />

Rang eins. Insbesondere zwei Einrichtungen<br />

<strong>haben</strong> sich der Unterstützung<br />

für innovative Branchen<br />

verschrieben: Der “Hongkong Science<br />

Park” und der “Cyberport”.<br />

Die Regierung versucht, F&E-<br />

Aktivitäten zu fördern und hat<br />

fünf F&E-Zentren eingerichtet,<br />

die ein positives Umfeld für einzelne<br />

Branchenfirmen bieten,<br />

häufig über einen Anschluss an<br />

eine Universität verfügen sowie<br />

die Kommerzialisierung von Entwicklungen<br />

und den Technologietransfer<br />

unterstützen.<br />

Im Einzelnen sind dies das<br />

“Hongkong Research Institute for<br />

Textiles and Apparel (HKRITA),<br />

das “Hongkong R&D Centre for<br />

Logistics and Supply Chain Management<br />

Enabling Technologies”<br />

(LSCM) sowie das “Nano and<br />

Advanced Materials Institute”<br />

(NAMI). Das “Automotive Parts<br />

and Accessory Systems (APAS)<br />

R&D Centre” wurde 2012 in den<br />

“Hong Kong Productivity Council”<br />

(HKPC) integriert. <br />

Planung: Industriekorridor<br />

zwischen Bengalore und Mumbai<br />

Neue Wirtschaftszone über 1.000 km Länge, Ausschreibungsverfahren<br />

für Beratungsleistungen hat begonnen<br />

Von Anna Westenberger<br />

New Delhi (gtai). Zusätzlich<br />

zum Industriekorridor Delhi-Mumbai<br />

plant Indien eine<br />

weitere Wirtschaftsförderzone,<br />

die die beiden Metropolen Bengaluru<br />

(Bangalore) und Mumbai<br />

miteinander verbinden soll.<br />

Neben auf dem Reißbrett entworfenen<br />

neuen Städten sollen<br />

Wirtschaftszentren sowie die<br />

notwendige Verkehrs- und Logistikinfrastruktur<br />

errichtet<br />

werden. Nachhaltigkeit kommt<br />

bei dem Projekt eine besondere<br />

Bedeutung zu. Der Ausschreibungsprozess<br />

für frühe Planungsleistungen<br />

hat im November<br />

2013 begonnen.<br />

Indien hat die Errichtung eines<br />

weiteren Industriekorridors zwischen<br />

dem Finanzzentrum Mumbai<br />

und der IT-Metropole Bangalore<br />

angekündigt. Der geplante<br />

“Bengaluru Mumbai Economic<br />

Corridor” (BMEC) wird durch die<br />

Bundesstaaten Karnataka und Maharashtra<br />

verlaufen und sich über<br />

eine Distanz von etwa 1.000 km<br />

erstrecken. Die Region umfasst<br />

bereits heute neben den beiden<br />

Metropolen eine Reihe anderer<br />

Wirtschaftszentren unterschiedlicher<br />

Bedeutung, darunter Hubli,<br />

das als Handelszentrum Karnatakas<br />

gilt, sowie die Automobilhochburg<br />

Pune in Maharashtra.<br />

Wirtschaftsförderzone<br />

bis 2040 geplant<br />

Ersten Informationen zufolge<br />

soll der BMEC <strong>nach</strong> dem Vorbild<br />

des Delhi-Mumbai Industrial<br />

Corridor (DMIC) entstehen, einer<br />

Wirtschaftsförderzone über<br />

1.500 km Länge und 300 km Breite.<br />

Diesen will das Land bis zum<br />

Jahr 2040 errichten. Die Umsetzung<br />

hat sich allerdings bereits<br />

verzögert, und das Projekt befindet<br />

sich noch in einem sehr frühen<br />

Stadium. Der DMIC wird in<br />

Kooperation mit der japanischen<br />

Regierung umgesetzt, die sowohl<br />

finanzielle als auch planerische<br />

Unterstützung für das derzeit ambitionierteste<br />

Infrastrukturprojekt<br />

19


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

auf dem Subkontinent bietet.<br />

Beim BMEC wird Indien mit<br />

der britischen Regierung zusammenarbeiten.<br />

Zuständig für die<br />

Durchführung ist die staatliche<br />

Delhi-Mumbai Industrial Corridor<br />

Development Corporation<br />

(DMICDC), die im Auftrag des Department<br />

of Industrial Policy and<br />

Promotion handelt. Die DMICDC<br />

hat nun in einem ersten Schritt<br />

das Verfahren für die Vorauswahl<br />

einer Beratungsfirma eröffnet, die<br />

mit der Anfertigung eines “Perspective<br />

Plan” für den neuen Korridor<br />

beauftragt werden soll.<br />

Der Perspective Plan beinhaltet<br />

eine Machbarkeitsstudie und<br />

soll darüber hinaus eine Entwicklungsstrategie<br />

für den Korridor<br />

über einen Zeithorizont von<br />

20 Jahren aufzeigen. Angestrebt<br />

wird, die Region zu einer international<br />

wettbewerbsfähigen Investitionszone<br />

vor allem für das verarbeitende<br />

Gewerbe zu machen.<br />

Es ist vorgesehen, dass eine Reihe<br />

von noch festzulegenden Knotenpunkte<br />

die Wirtschaftsaktivität<br />

antreiben. Hier soll der Plan Vorschläge<br />

unterbreiten sowie Machbarkeitsstudien<br />

für entsprechende<br />

Frühprojekte liefern. Darüber<br />

hinaus sollen die potenziellen<br />

Auswirkungen auf das regionale<br />

Wachstum, den Arbeitsmarkt, die<br />

Industrieproduktion sowie Exporte<br />

prognostiziert werden.<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Aufbau einer modernen<br />

Logistikinfrastruktur<br />

Nachhaltigkeit wird laut Willen<br />

der Regierung bei sämtlichen Korridorprojekten<br />

eine bedeutende<br />

Rolle spielen. Angedacht sind unter<br />

anderem intelligente Verkehrssysteme,<br />

insbesondere umfassender<br />

öffentlicher Personennahverkehr,<br />

effizientes Wassermanagement<br />

inklusive Abwasserrecycling,<br />

emissionsarme Energieversorgung<br />

und “grüne” Gebäude. Nach<br />

diesen Kriterien will Indien in der<br />

Region eine Reihe neuer Städte<br />

auf Flächen von jeweils mindestens<br />

100 km 2 errichten. Verkehrswege<br />

müssen zudem ausgebaut<br />

und erweitert werden, ebenso<br />

die Hafeninfrastruktur, um den<br />

Warenfluss in und aus dem Ausland<br />

zu gewährleisten. Um diesen<br />

auch innerhalb des Landes zu erleichtern,<br />

will die Regierung eine<br />

moderne Logistikinfrastruktur<br />

aufbauen. Neben multimodalen<br />

Hubs sollen entlang des Korridors<br />

Dry Ports, Container Depots und<br />

(Kühl-) Lagerhäuser entstehen.<br />

Die ausreichende Stromversorgung,<br />

insbesondere auch auf Basis<br />

erneuerbarer Energien, stellt<br />

einen weiteren Planungsschwerpunkt<br />

dar.<br />

Die Rolle der einzelnen Stakeholder<br />

- indischer Institutionen<br />

auf zentral- und bundesstaatlicher<br />

Ebene, des Partnerlandes Großbritannien<br />

sowie anderer möglicher<br />

Partner - steht noch nicht fest und<br />

soll im Perspective Plan ebenfalls<br />

näher definiert werden. Inwieweit<br />

eine mögliche britische Teilfinanzierung<br />

des Vor<strong>haben</strong>s Auswirkungen<br />

auf die Vergabe von Projekten<br />

<strong>haben</strong> wird, bleibt dabei<br />

abzuwarten. Die Erfahrungen in<br />

Zusammenhang mit dem DMIC<br />

zeigen, dass Firmen des Partnerlandes<br />

zwar eine bedeutende<br />

Rolle bei der Planung und Umsetzung<br />

spielen, andere ausländische<br />

Player jedoch durchaus auch zum<br />

Zuge kommen können. <br />

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20


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Jakarta beginnt mit<br />

U-Bahn- und Hochbahnbau<br />

8,5 Milliarden US$ für Großprojekte in Indonesiens<br />

Hauptstadt; Japan und VR China geben Kapital<br />

Von Dr. Roland Rohde<br />

Jakarta (gtai). Als eine der<br />

wenigen Hauptstädte Südostasiens<br />

verfügt die indonesische Metropole<br />

Jakarta nicht über ein angemessenes<br />

Nahverkehrssystem.<br />

Die Mühlen mahlen in dem größten<br />

Land der ASEAN-Region nur<br />

langsam. 8,5 Milliarden US$ für<br />

Großprojekte in Indonesiens<br />

Hauptstadt; Japan und VR China<br />

geben Kapital, im Oktober 2013<br />

kam es nun zum Spatenstich für<br />

den ersten Teilabschnitt. Ferner<br />

wurden die Bauarbeiten an einer<br />

Hochbahn, die wegen rechtlicher<br />

Streitigkeiten sechs<br />

Jahre unterbrochen waren,<br />

wieder aufgenommen.<br />

“Spät kommt ihr, aber ihr<br />

kommt”. Dieses Zitat von<br />

Friedrich Schiller dürften im<br />

fernen Indonesien die Wenigsten<br />

kennen. Jedoch passt es<br />

nahezu perfekt zu den geplanten<br />

Personennahverkehrsprojekten in<br />

der Landeshauptstadt Jakarta. Im<br />

Jahr 1989 hatten dort bereits Vorarbeiten<br />

zu einem U-Bahn-Projekt<br />

begonnen. Infolge der <strong>Asien</strong>krise<br />

1997/98 wurde dieses dann aus<br />

Geldmangel “vorübergehend auf<br />

Eis gelegt”. Nach anderthalb Jahrzehnten<br />

kam es nun im Oktober<br />

2013 zum ersten Spatenstich.<br />

“Nicht ungewöhnlich für Indonesien”,<br />

wird sich mancher<br />

Landeskenner sogleich denken. Es<br />

gibt kaum ein Vor<strong>haben</strong>, das nicht<br />

um Jahre hinter dem ursprünglichen<br />

Zeitplan herhinkt. Doch<br />

ein knappes Vierteljahrhundert<br />

wie im Fall der U-Bahn ist auch<br />

für indonesische Verhältnisse eine<br />

lange Zeit. Viele Arbeiter, die auf<br />

der neuen Baustelle im Central<br />

Business District arbeiten, waren<br />

zum Zeitpunkt der ersten Projektplanungsschritte<br />

noch gar nicht<br />

geboren.<br />

Ein paar Tage <strong>nach</strong> der Zeremonie<br />

zum Baubeginn der U-Bahn<br />

wurden ebenfalls in der Hauptstadt<br />

die Bauarbeiten an einer<br />

Hochbahn (Monorail) wieder aufgenommen.<br />

Sie waren 2007 unterbrochen<br />

worden, weil angeblich<br />

die das Projekt beaufsichtigende<br />

staatliche Gesellschaft Jakarta<br />

Monorail die Baufirmen nicht bezahlt<br />

hatte.<br />

Die China Communications<br />

Construction Corp. finanziert eine<br />

28 km lange Hochbahn mit<br />

1,5 Milliarden US$ Kredit<br />

und ist Baupartner<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Kampfansage an chronische<br />

Verkehrsstaus<br />

Damit wurde jetzt ein deutliches<br />

Zeichen gesetzt: In Indonesien<br />

tut sich was. Infrastrukturprojekte<br />

existieren nicht nur auf<br />

dem Papier, sondern werden auch<br />

tatsächlich in Angriff genommen.<br />

Weitere Vor<strong>haben</strong> dürften folgen,<br />

denn die Pipeline ist lang. Die<br />

Regierung legte 2011 einen Masterplan<br />

vor, der fast 400 “Leuchtturmprojekte”<br />

mit einem Finanzierungsvolumen<br />

von rund 180<br />

Milliarden US$ auswies.<br />

Der Fiskus kann allerdings die<br />

erforderlichen Mittel nicht im Alleingang<br />

stemmen. Privates Kapital<br />

soll in Form des Finanzierungsmodells<br />

“Public-Private Partnership”<br />

(PPP) mit eingebunden werden.<br />

Als zentrale Anlaufstelle fungiert<br />

die Development Planning Agency<br />

(Bappenas). Sie teilt die einzelnen<br />

Vor<strong>haben</strong> in unterschiedliche<br />

Prioritätsstufen auf und versucht,<br />

die besonders Dringlichen bevorzugt<br />

zu behandeln.<br />

Die U-Bahn in Jakarta genoss<br />

in den Augen der Planer stets<br />

oberste Priorität. Besonders viel<br />

Druck machte Hauptstadtgouverneur<br />

Joko Widodo, der auch kumpelhaft<br />

“Jokowi” genannt wird.<br />

Durch seine zupackende Art hat er<br />

sich im ganzen Land Sympathien<br />

erworben und tritt womöglich bei<br />

den Präsidentschaftswahlen 2014<br />

an. Er ließ die Hauptstadtbewohner<br />

im Sommer 2013 wissen, dass<br />

er den geplanten Bau von sechs<br />

Mautstraßen in Jakarta als nicht<br />

so dringend ansehe, die U-Bahn<br />

und die Monorail ihm aber besonders<br />

unter den Nägeln brennen.<br />

Doch die beiden Vor<strong>haben</strong> sind<br />

trotz des politischen Geplänkels<br />

nicht als Prestigeobjekte zu verstehen,<br />

sie werden dringend benötigt.<br />

Die Stadt leidet unter chronischen<br />

Verkehrsstaus, die<br />

die tägliche Fahrt zur und von<br />

der Arbeit zur Qual machen.<br />

Nicht wenige Angestellte<br />

müssen drei bis vier Stunden<br />

pendeln. Ein modernes Nahverkehrsnetz<br />

wie in anderen<br />

asiatischen Hauptstädten erscheint<br />

vor diesem Hintergrund<br />

mehr als überfällig.<br />

Die geplante U-Bahn mit einem<br />

geschätzten Investitionsbedarf<br />

von mehr als 7 Milliarden US$ soll<br />

die zahlreichen Vorstädte mit dem<br />

Central Business District (“Hotel<br />

Indonesia”) verbinden. Dabei soll<br />

es sowohl eine Nord-Süd- als auch<br />

eine West-Ost-Linie geben. Die<br />

Gleise werden aber nicht komplett<br />

unterirdisch verlaufen. Das Gesamtvor<strong>haben</strong><br />

wurde in einzelne<br />

Teilabschnitte zerlegt.<br />

Die Japan International Cooperation<br />

Agency stellt für das erste<br />

Teilvor<strong>haben</strong> (Central Business<br />

District - Süden) zinsgünstige<br />

Kredite in Höhe von 1,3 Milliarden<br />

US$ zur Verfügung. Daher<br />

war es nicht verwunderlich, als<br />

zur Jahresmitte 2013 zwei Konsortien,<br />

bestehend aus japanischen<br />

und staatlichen indonesischen<br />

Firmen, den Zuschlag für die Er-<br />

21


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

richtung erhielten. Das heißt aber<br />

nicht, dass sich nicht auch Zuliefermöglichkeiten<br />

für Firmen aus<br />

anderen Ländern ergeben.<br />

Die erste Teilstrecke vom Zentrum<br />

in die südlich gelegenen Vorstädte<br />

soll 16 km lang werden. Es<br />

ist geplant, dass rund 6 km davon<br />

sowie sechs Haltestationen unterirdisch<br />

verlaufen. Die Bauarbeiten<br />

dürften <strong>nach</strong> Angaben des Gouverneurs<br />

rund fünf Jahre dauern.<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Mit der eigentlichen Tunnelbohrung<br />

könne erst 2015 begonnen<br />

werden. Die Eröffnung wird für<br />

2018 anvisiert. Zwei Jahre später<br />

könnte dann auch die Verlängerung<br />

vom Zentrum in den Norden<br />

betriebsbereit sein.<br />

Die Monorail dürfte hingegen<br />

schon merklich früher ihren<br />

Dienst aufnehmen, denn das<br />

Projekt ist technisch weniger aufwendig.<br />

Es umfasst den Bau einer<br />

28 km langen Hochbahn. Bei der<br />

Konstruktion hilft unter anderem<br />

ein chinesisches Unternehmen,<br />

die China Communications<br />

Construction Corp. Sie wird insgesamt<br />

1,5 Milliarden US$ an Krediten<br />

mitbringen. Damit soll nicht<br />

nur die Strecke, sondern auch<br />

eine Montagehalle für den Rolling<br />

Stock gebaut werden. <br />

Abkommen EU-Korea bleibt<br />

unter seinen Möglichkeiten<br />

Umfrage der IHK Stuttgart: Wettbewerbsfähigkeit von KMU<br />

sicherstellen<br />

Stuttgart. Das Freihandelsabkommen<br />

EU-Südkorea belebt<br />

die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen<br />

zwischen beiden Handelspartnern,<br />

sein Potenzial ist<br />

jedoch noch nicht vollständig<br />

ausgeschöpft. Damit die Wirtschaft<br />

und gerade auch kleine<br />

und mittlere Unternehmen die<br />

im Abkommen definierten Vorteile<br />

und Erleichterungen vollständig<br />

nutzen können, sind<br />

Verbesserungen nötig.<br />

Das ist das Ergebnis einer bundesweiten<br />

Online-Umfrage, mit<br />

der die IHK Stuttgart zwei Jahre<br />

<strong>nach</strong> Inkrafttreten des Freihandelsabkommens<br />

Unternehmen<br />

<strong>nach</strong> ihren praktischen Erfahrungen<br />

bei ihren Handelsbeziehungen<br />

mit Südkorea befragt hat<br />

und an der sich knapp 500 Unternehmen<br />

beteiligt <strong>haben</strong>.<br />

Handlungsbedarf besteht <strong>nach</strong><br />

Ansicht der Befragten bei folgenden<br />

drei Punkten:<br />

• Zwang zum Ermächtigten<br />

Ausführer<br />

• Handhabung des Abkommens<br />

durch die Zollverwaltungen<br />

• Harmonisierung und<br />

gegenseitige Anerkennung<br />

von technischen Normen<br />

und Standards<br />

Zwang zum Ermächtigten<br />

Ausführer<br />

Das Freihandelsabkommen hat<br />

die Zölle im Handel zwischen der<br />

EU und Südkorea weitgehend abgeschafft.<br />

Allerdings kann der<br />

Zollvorteil nur genutzt werden,<br />

wenn der Absender eine Bewilligung<br />

als „Ermächtigter Ausführer“<br />

(EA) hat. Das ist eine Besonderheit<br />

dieses Abkommens. Diese<br />

Bewilligung ist an eine aufwändige<br />

Dokumentation geknüpft,<br />

Handelsstruktur EU - Südkorea 2012<br />

HS-Kapitel Warengruppen Importe in die<br />

EU<br />

1 - 24 Tiere, landwirtschaftliche Erzeugnisse, Nahrungs- und<br />

Genussmittel<br />

25 - 38 Mineralische Stoffe, Chemische und pharmazeutische<br />

Erzeugnisse, Kosmetik<br />

39 - 49 Kunststoffe und Kunststoffwaren, Waren aus den<br />

Bereichen Leder, Holz und Papier<br />

Exporte <strong>nach</strong><br />

Südkorea<br />

0% 5,97%<br />

7,25% 14,43%<br />

20,29% 13,93%<br />

50 - 67 Textil, Bekleidung, Schuhe und Zubehör 15,94% 5,47%<br />

68 - 83 Steine, Keramik, Porzellan, Schmuck, Metalle und<br />

14,49% 12,94%<br />

Metallwaren<br />

84 - 85 Maschinen und Elektronik 47,83% 50,25%<br />

86 - 89 Beförderungsmittel 5,80% 5,47%<br />

90 - 93 Instrumente, Messgeräte 14,49% 20,40%<br />

94 - 97 Möbel, Spiel und Sport, Sonstiges 1,45% 1,99%<br />

Quelle: IHK Stuttgart<br />

22


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

mit der das Unternehmen gegenüber<br />

der deutschen Zollverwaltung<br />

<strong>nach</strong>weisen muss, dass es<br />

das Thema Präferenzen (Zollvorteile)<br />

beherrscht. In allen bisherigen<br />

Handelsabkommen besteht<br />

neben dem EA die Möglichkeit,<br />

den präferenziellen EU-Ursprung<br />

der Ware (die Voraussetzung zur<br />

Erlangung des Zollvorteils) mit einer<br />

Warenverkehrsbescheinigung<br />

EUR.1 <strong>nach</strong>zuweisen, die der Exporteur<br />

pro Sendung bei der Zollverwaltung<br />

beantragen muss.<br />

Wenig überraschend ist, dass<br />

der Zwang zum EA einen gravierenden<br />

Nachteil darstellt. Dies<br />

ist insbesondere für kleine und<br />

mittlere Unternehmen mit einem<br />

kleineren Exportvolumen oder<br />

wenigen Sendungen der Fall, das<br />

den bürokratischen Aufwand für<br />

die Erlangung des Status EA nicht<br />

rechtfertigt.<br />

Lösen ließe sich dieses Problem<br />

<strong>nach</strong> Ansicht der IHK, wenn<br />

die Zollverwaltung erleichterte<br />

Anforderungen an einen EA für<br />

Südkorea stellen würde. Ein sogenannter<br />

„EA light“ würde es<br />

gerade kleinen Betrieben ermöglichen,<br />

als Handelspartner für<br />

südkoreanische Kunden wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Die derzeit<br />

von den meisten Hauptzollämtern<br />

geforderte Dokumentation stellt<br />

einen Aufwand dar, der für viele<br />

Unternehmen nicht zu bewältigen<br />

ist. Sie sind abgeschreckt und verzichten<br />

lieber ganz darauf – mit<br />

der Konsequenz, dem Kunden<br />

in Südkorea den Zollvorteil nicht<br />

bieten zu können. Für Marktführer<br />

dürfte dies kein Problem sein.<br />

Schwierig ist es jedoch, wenn Mitwettbewerber<br />

über den EA verfügen<br />

und der dadurch zu erlangende<br />

Zollvorteil schlussendlich über<br />

den Geschäftsabschluss entscheidet.<br />

Einen entsprechenden Vorstoß<br />

mit konkreten Vorschlägen<br />

für eine erleichterte Bewilligungspraxis<br />

hat die IHK-Organisation<br />

bei der Zollverwaltung bereits gemacht.<br />

Mit Blick auf künftige Freihandelsabkommen,<br />

insbesondere dem<br />

Abkommen mit den USA, wird<br />

sich die IHK-Organisation bei der<br />

EU dafür einsetzen, dass der Aufwand<br />

für die Bewilligung als EA<br />

auch für wenige Sendungen beherrschbar<br />

wird.<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

86%<br />

Welche Handelsbeziehungen <strong>haben</strong> Sie mit Südkorea<br />

23%<br />

5%<br />

Export Import Dienstleistungen in<br />

Südkorea<br />

Quelle: IHK Stuttgart<br />

Handhabung durch die<br />

Zollverwaltungen<br />

Die Abfertigung des Warenverkehrs<br />

und damit die praktische<br />

Anwendung des Abkommens<br />

durch die Zollverwaltung werden<br />

noch als unterschiedlich erfahren.<br />

Vermeidbare Schwierigkeiten sind<br />

die Konsequenz. Problematisch<br />

ist, dass die koreanische Zollverwaltung<br />

zumindest in Einzelfällen<br />

zusätzliche Informationen<br />

zum Nachweis des EU-Ursprungs<br />

bei den EU-Unternehmen abzufragen<br />

scheint. Das ist nicht zulässig.<br />

Hier sollte durch zusätzliche Konsultationen,<br />

initiiert von der EU,<br />

eine einheitliche und konforme<br />

Handhabung erreicht werden.<br />

8%<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Harmonisierung und<br />

Anerkennung von Normen<br />

und Standards<br />

Verbesserungsbedarf gibt es<br />

offensichtlich auch bei den so genannten<br />

nicht-tarifären Handelshemmnissen,<br />

den technischen<br />

Normen und Standards. Die Antworten<br />

der Befragten dokumentieren,<br />

dass Erleichterungen in<br />

diesem Bereich noch kaum spürbar<br />

sind. Hier gilt es darauf hinzuarbeiten,<br />

dass die Handelspartner<br />

die im Abkommen definierten<br />

Ziele (weitgehende Harmonisierung<br />

bzw. gegenseitige Anerkennung<br />

von Normen und Standards)<br />

nicht aus den Augen verlieren.<br />

Eine sukzessive Umsetzung wird<br />

die IHK-Organisation weiter anmahnen.<br />

Ausblick auf künftige<br />

Abkommen<br />

Die Ergebnisse helfen der<br />

IHK, der Politik den Blick für die<br />

praktische Anwendbarkeit von<br />

Handelsabkommen zu öffnen.<br />

Zurzeit ist die EU mit den USA<br />

10% 9%<br />

Niederlassung Handelsvertreter sonstiges<br />

und weiteren Handelspartnern<br />

in Verhandlungen über künftige<br />

Abkommen. Die Rahmenbedingungen<br />

dafür müssen so definiert<br />

werden, dass nicht bloß Global<br />

Player von den Zollvorteilen profitieren,<br />

sondern auch das Rückgrat<br />

unserer Wirtschaft, die KMU,<br />

weiterhin am weltweiten Handel<br />

teil<strong>haben</strong> kann.<br />

Einzelergebnisse<br />

Beteiligt <strong>haben</strong> sich bundesweit<br />

knapp 500 Unternehmen.<br />

Ein Großteil der Antworten (73%)<br />

stammt aus den wirtschafts- und<br />

exportstarken Bundesländern Baden-Württemberg,<br />

Bayern und<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

Erwartungsgemäß sind die<br />

Wirtschaftsbeziehungen stark<br />

vom Handel, und hier vom Export,<br />

23


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

geprägt: über 80% der beteiligten<br />

Unternehmen geben an, <strong>nach</strong> Südkorea<br />

zu exportieren, knapp über<br />

20% importieren Waren aus Südkorea.<br />

Der Dienstleistungsverkehr<br />

spielt eine untergeordnete Rolle.<br />

Über Handelsvertreter oder Niederlassungen<br />

wird nur ein geringer<br />

Teil der Handelsbeziehungen<br />

abgewickelt (bis zu 10%).<br />

Wie hat sich der Umsatz<br />

entwickelt?<br />

Seit Juli 2011 beträgt das Umsatzwachstum<br />

der Unternehmen,<br />

die sich an der Umfrage beteiligt<br />

<strong>haben</strong>, im Durchschnitt 15% beim<br />

Export, 7% beim Import und 4%<br />

bei den Dienstleistungen. Die Entwicklung<br />

fällt bei den einzelnen<br />

Betrieben höchst unterschiedlich<br />

aus: während viele kaum wachsende<br />

Umsätze verzeichnen, <strong>haben</strong><br />

andere ihre Umsätze mehr als<br />

verdoppelt.<br />

Zollabwicklung<br />

„Ermächtigter Ausführer (EA)“<br />

statt EUR.1. Die EU und Südkorea<br />

<strong>haben</strong> im – Gegensatz zu<br />

bisherigen Abkommen – festgeschrieben,<br />

dass der Exporteur bei<br />

Warensendungen über 6.000 Euro<br />

zur Erlangung des Zollvorteils<br />

über die Bewilligung zum EA verfügen<br />

muss. Aufgrund der geografischen<br />

Entfernung zwischen<br />

der EU und Südkorea und den<br />

daraus folgenden Frachtkosten<br />

sind Kleinsendungen bis 6.000<br />

Euro häufig unwirtschaftlich.<br />

Umso wichtiger ist der EA. Zirka<br />

zwei Drittel der Unternehmen<br />

verfügen über diese Bewilligung.<br />

Bemerkenswert ist, dass 17% sie<br />

eigens für Exporte <strong>nach</strong> Südkorea<br />

beantragt <strong>haben</strong>. Beim Import<br />

in die EU sind die Verhältnisse<br />

ähnlich: 68% der Unternehmen<br />

berichten, dass alle oder fast alle<br />

koreanischen Lieferanten EA sind.<br />

Ein gutes Drittel (32%) der Unternehmen<br />

bezahlt noch Zoll bei der<br />

Einfuhr koreanischer Erzeugnisse<br />

in die EU, weil ihre koreanischen<br />

Lieferanten den Status EA nicht<br />

besitzen.<br />

Weil der EA von zentraler Bedeutung<br />

ist, um das Abkommen<br />

und die damit verbundenen Zollvorteile<br />

nutzen zu können, wollten<br />

wir wissen, ob die Firmen die Bewilligung<br />

auch beantragt hätten,<br />

wenn es die Alternative gegeben<br />

hätte, eine Warenverkehrsbescheinigung<br />

zu beantragen. Das Ergebnis<br />

ist eindeutig: die überwiegende<br />

Mehrheit (über 67%) hätte<br />

auf den Status EA verzichtet.<br />

Von denjenigen, die den EA<br />

speziell für Südkorea beantragt<br />

<strong>haben</strong>, bewertete immerhin mehr<br />

als die Hälfte (54%) die Bearbeitung<br />

bei den Hauptzollämtern als<br />

schnell und unkompliziert. Grund<br />

zur Sorge besteht aber dennoch:<br />

die für die Bewilligung erforderliche<br />

Dokumentation empfinden<br />

fast ebenso viele (46%) als aufwändig.<br />

Die vom Zoll geforderte Verfahrensdokumentation<br />

besteht im<br />

Wesentlichen aus einer Arbeitsund<br />

Organisationsanweisung,<br />

mit der das Unternehmen die innerbetrieblichen<br />

Prozesse zur Ermittlung<br />

des präferenziellen Ursprungs<br />

<strong>nach</strong>weist.<br />

Praxis der Zollabwicklung<br />

Erfreulicherweise geht die Zollabfertigung<br />

<strong>nach</strong> Einschätzung<br />

der Firmen in den meisten Fällen<br />

reibungslos vonstatten: 81 Prozent<br />

verneinen die Frage <strong>nach</strong> Problemen<br />

bei der Zollabwicklung. 13%<br />

berichten von Schwierigkeiten in<br />

Südkorea, nur 6% <strong>haben</strong> Probleme<br />

in der EU.<br />

In den Freitextantworten <strong>nach</strong><br />

der Art der Probleme nannten die<br />

Betriebe folgende Punkte mehrfach:<br />

1. Zwang zum Ermächtigten<br />

Ausführer<br />

2. Pflicht zur Warenmarkierung<br />

am Produkt selbst, EU als<br />

Angabe nicht ausreichend<br />

3. Unterschiedliche Einreihung<br />

der Ware, Zoll trotz<br />

Zollfreiheit<br />

4. Unterschriftsbefreiung<br />

bei Ursprungserklärung<br />

wird unterschiedlich<br />

gehandhabt<br />

5. Lange Bearbeitungsdauer des<br />

Zolls für die Bewilligung und<br />

der Prüfstelle für Nachprüfungsersuchen<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

6. Inoffizielle Nachprüfungen<br />

durch die koreanische<br />

Zollverwaltung direkt an<br />

deutsche Unternehmen oder<br />

mittelbar über deren koreanische<br />

Partner. Dabei werden<br />

die Amtshilferegelungen des<br />

Abkommens unterlaufen.<br />

7. Angabe auf der Ursprungserklärung<br />

EU statt EEC wie in<br />

anderen Abkommen<br />

8. Dokumentation in Reihengeschäft:<br />

Ursprungserklärung<br />

gelangt nicht zum Verzoller,<br />

z.T. auf bestimmten Dokumenten<br />

nicht anerkannt<br />

(u.a. Prüfzeugnis), weil<br />

kein Handelspapier<br />

9. Noch zu wenig Informationen<br />

über Abkommen in EU und<br />

Südkorea<br />

Einige dieser Kritikpunkte<br />

sollten durch einen intensiveren<br />

Austausch der beteiligten Zollverwaltungen<br />

beh<strong>oben</strong> werden. Dies<br />

gilt insbesondere für die Frage der<br />

Unterschriftsbefreiung.<br />

Der Punkt der inoffiziellen<br />

Nachprüfung ist nicht akzeptabel.<br />

Hier ist zu prüfen, ob es sich um<br />

Einzelfälle handelt oder ob dies<br />

systematisch geschieht. Letzteres<br />

könnte die EU nicht tolerieren, da<br />

es dem Abkommen zuwider läuft.<br />

An Verbesserungsmöglichkeiten<br />

forderten die Teilnehmer<br />

einhellig die Möglichkeit einer Warenverkehrsbescheinigung<br />

oder<br />

dass zumindest die Wertschwelle<br />

für Kleinsendungen deutlich erhöht<br />

werden sollte (über 20 Nennungen).<br />

Mehrfach wurde auch<br />

gefordert, dass sich alle beteiligten<br />

Zollverwaltungen an das Abkommen<br />

halten sollen. Außerdem<br />

sollte es möglich sein, weitere als<br />

die vorgesehenen Unterlagen, so<br />

zum Beispiel Werkszeugnisse mit<br />

den Ursprungserklärungen versehen<br />

werden können. <br />

(mit Material der IHK Stuttgart)<br />

24


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

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Vielen Dank für Ihr Interesse<br />

Ralph Rieth<br />

Herausgeber<br />

25


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Christopher Reason<br />

Der koreanische Markt<br />

für Medizintechnik<br />

Von Frank Robaschik<br />

Seoul (gtai). Die Anforderungen<br />

an die medizinische<br />

Versorgung der Südkoreaner<br />

wachsen mit dem steigenden Lebensstandard<br />

der Bevölkerung.<br />

Bei einem sehr harten Wettbewerb<br />

um Patienten in den meist<br />

privaten Krankenhäusern, besteht<br />

Modernisierungsbedarf.<br />

Außerdem entstehen neue Hospitäler<br />

und medizinische Zentren.<br />

Die Konkurrenz für deutsche<br />

Lieferanten kommt vor allem aus<br />

den USA und aus Japan.<br />

Der koreanische Markt für<br />

Medizintechnik wuchs 2012 um<br />

6,6% auf 4,6 Billionen Won (circa<br />

3,17 Mrd. Euro; 1 Euro = 1451 Won,<br />

Mittelwert Sep. - Nov. 2013). Während<br />

Südkorea seinen Bedarf an<br />

einfacher Medizintechnik weitgehend<br />

aus eigener Produktion<br />

decken kann, ist das Land bei<br />

technologisch fortgeschrittenen<br />

Geräten stark abhängig von Importen.<br />

Im Jahr 2012 führte es<br />

63,8% des gesamten Bedarfs ein.<br />

Koreanische Krankenhäuser<br />

sind mit modernen diagnostischen<br />

Ausrüstungen wie Computertomografen<br />

(CT) und Magnetresonanzgeräten<br />

(MRT) sehr gut ausgerüstet.<br />

Der scharfe Wettbewerb<br />

der hauptsächlich privaten Krankenhäuser<br />

fördert die Anhebung<br />

des medizintechnischen Niveaus<br />

im Land. Führende Kliniken bieten<br />

beispielsweise in bestens ausgestatteten<br />

medizinischen Zentren<br />

stark <strong>nach</strong>gefragte Vorsorgeuntersuchungen<br />

an. Diese gehen über<br />

die zwar kostenlosen, jedoch sehr<br />

Der Markt für Medizintechnik in Südkorea<br />

Lokale Produktion<br />

(in Mrd. Won)<br />

Lokale Produktion<br />

(in Mio. US$)<br />

Import<br />

(in Mio. US$)<br />

Export<br />

(in Mio. US$)<br />

Marktvolumen<br />

(in Mio. US$)<br />

Marktvolumen<br />

(in Mrd. Won)<br />

einfachen Basisuntersuchungen<br />

der Nationalen Krankenversicherung<br />

(NHI) hinaus.<br />

Auch in Zukunft wird der Bedarf<br />

an technologisch anspruchsvollen<br />

Ausrüstungen und Geräten<br />

in Südkorea hoch sein. Mit dem<br />

steigenden Wohlstand und der<br />

schnellen Alterung der Bevölkerung<br />

wachsen die Ansprüche der<br />

Koreaner an die medizinische<br />

Versorgung. Dem wird durch den<br />

Bau neuer Kliniken und die Erweiterung<br />

bestehender medizinischer<br />

Zentren Rechnung getragen.<br />

Die Koreaner tragen einen<br />

Großteil der Kosten für ihre medizinische<br />

Versorgung selbst (2012:<br />

36,1%). Insgesamt lag der Anteil<br />

der Gesundheitsausgaben am<br />

Bruttoinlandsprodukt 2012 bei<br />

7,5%. Dies entsprach dem fünftniedrigsten<br />

Wert unter den OECD-<br />

Mitgliedern. Deutschland zum<br />

Vergleich gab 2011 rund 11,3% für<br />

die Gesundheit aus.<br />

Einfluss auf den Gesundheitsmarkt<br />

hat auch die Politik der NHI,<br />

in die fast alle Koreaner einzahlen.<br />

So will das Ministry of Health<br />

and Welfare (MW) den Anteil der<br />

Kosten, den die NHI bei schweren<br />

Leiden wie Krebs, Herzkrankheiten,<br />

Schlaganfall und anderen<br />

Hirnerkrankungen sowie seltenen<br />

2011 2012 Veränderung<br />

2012/11<br />

3.366 3.877 15,2%<br />

3.038 3.441 13,3%<br />

2.521 2.601 3,2%<br />

1.673 1.967 17,6%<br />

3.886 4.075 4,9%<br />

4.306 4.592 6,6%<br />

Währungskurse: 1 US$ = 1.108 Won (2011), 1.127 Won (2012);<br />

Marktvolumen: lokale Produktion plus Import minus Export<br />

Quellen: Ministry of Food and Drug Safety (MFDS),<br />

Berechnungen dcer gtai<br />

26


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Vor<strong>haben</strong><br />

Zweites Krankenhaus in Cheonan<br />

(Provinz South Chungcheong)<br />

Krankenhaus, Changwon<br />

(Provinz South Gyeongsang)<br />

Krankenhaus, Gunsan Jeonbuk<br />

National University Hospital in<br />

Gunsan (Provinz North Jeolla)<br />

Krankenhaus, Samcheok<br />

(Provinz Gangwon)<br />

Krankenhauserweiterung,<br />

Changwon<br />

(Provinz South Gyeongsang)<br />

Bau des Seongnam Medical Center<br />

(Provinz Gyeonggi)<br />

Krankenhaus, Ehwa University<br />

in Magok in Seoul<br />

Krankenhaus, Korea Catholic<br />

Medical Center in Eunpyeong<br />

in Seoul<br />

Krankenhaus in neuer<br />

Verwaltungsstadt Sejong City<br />

Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest<br />

Ausgewählte Krankenhausprojekte in Südkorea<br />

Investitionssumme<br />

[Mrd. Won]<br />

Projektstand Anmerkungen/Auftraggeber<br />

400 in Planung 1.500 Betten;<br />

Soonchunhyang University;<br />

Bau von 2013 bis 2017<br />

303 im Bau seit<br />

Dezember 2012;<br />

Fertigstellung<br />

Ende 2015<br />

zunächst 700, später 1.200<br />

Betten/Gyeongsang<br />

National University Hospital<br />

260 in Planung Bau von März 2014 bis 2018<br />

260 in Planung 1.800 Betten,<br />

Gangneung Dongin Hospital<br />

232 im Bau seit<br />

Juli 2013<br />

drittes Gebäude mit 533 Betten/<br />

Samsung Changwon Hospital;<br />

Fertigstellung im Februar 2016<br />

193 in Planung 500 Betten/Seoul National<br />

University Hospital;<br />

Bau von November 2013 bis 2017<br />

k.A. in Planung 1.000 Betten; Bau von 2014 bis 2017<br />

k.A. in Planung 800 Betten; Baubeginn: 2014<br />

k.A. in Planung 500 Betten;<br />

Chungnam National University;<br />

Bau von 2014 bis 2016<br />

Krankheiten übernimmt, von 2013<br />

bis 2016 schrittweise erhöhen.<br />

Darüber hinaus fördert die Regierung<br />

den Medizintourismus.<br />

Die Anzahl ausländischer Patienten<br />

in Südkorea erreichte 2012<br />

knapp 160.000. Dies waren 30,4%<br />

mehr als im Vorjahr. Zu den wichtigsten<br />

Herkunftsländern zählten<br />

die VR China, die USA, Japan und<br />

Russland. Auf der Ferieninsel Jeju<br />

sollen in der Jeju Healthcare Town<br />

Gesundheits- und Wellnesseinrichtungen<br />

entstehen, die sich<br />

auch an ausländische Patienten<br />

richten.<br />

Laut MFDS gab es 2012 in Südkorea<br />

etwa 2.300 inländische Hersteller<br />

von medizinischen Geräten<br />

und Ausrüstungen. Sehr kleine<br />

Unternehmen bestimmen das<br />

Bild der Branche. Knapp 84% der<br />

Produzenten hatten weniger als<br />

20 Beschäftigte, stellten aber nur<br />

17,9% des Produktionswertes. Die<br />

Top 20 der Anbieter deckten 38,9%<br />

des Gesamtausstoßes ab.<br />

Marktführer im Land ist<br />

Samsung Medison. Der Ultraschallgerätehersteller<br />

produzierte<br />

2012 Ausrüstungen im Wert von<br />

299,0 Milliarden Won. Auch Siemens<br />

und General Electric fertigen<br />

in Südkorea Ultraschallgeräte.<br />

Nahezu den gleichen Umsatz wie<br />

Samsung Medison erzielt mittlerweile<br />

auch der Dentalimplantatehersteller<br />

Osstem Implant.<br />

Die lokale Fertigung stieg 2012<br />

um 15,3% auf rund 3,88 Billionen<br />

Won. Die wichtigsten Erzeugnisse<br />

waren bildgebende Systeme<br />

mit Ultraschall (460,8 Mrd. Won)<br />

und Dentalimplantate (448,5 Mrd.<br />

Won) mit deutlichem Abstand vor<br />

Edelmetalllegierungen für zahnmedizinische<br />

Anwendungen und<br />

Brillengläsern. Insgesamt stellen<br />

südkoreanische Anbieter vor<br />

allem einfachere Medizintechnik<br />

her. Im Jahr 2012 entfielen 55,2%<br />

der Produktion auf Erzeugnisse<br />

mit einem relativ geringen Risikograd<br />

(Vorjahr: 60,4%). Hingegen<br />

kamen die technologisch anspruchsvollsten<br />

Geräte auf 135,7<br />

Milliarden Won beziehungsweise<br />

3,5% der Gesamterzeugung.<br />

Um das Niveau der lokalen Industrie<br />

anzuheben, baut Südkorea<br />

seit 2009 zwei Komplexe für medizinische<br />

Spitzentechnologien<br />

in Daegu und in Osong (Provinz<br />

North Chungcheong). Dort sollen<br />

Arzneimittel und medizinische<br />

Geräte auf dem neuesten Stand<br />

der Technik entwickelt werden.<br />

In der Medizintechnik liegt der<br />

Schwerpunkt in Daegu auf IT-ba-<br />

27


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Einwohnerzahl<br />

Rahmendaten zum Gesundheitssystem<br />

in Südkorea 2012<br />

50,0 Mio.<br />

Bevölkerungswachstum (2012/11) 0,5%<br />

Altersstruktur der Bevölkerung<br />

- Anteil der unter 14-Jährigen 15,1%<br />

- Anteil der über 65-Jährigen 11,8%<br />

Durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt (2011) 81,2 Jahre<br />

BIP pro Kopf/Jahr<br />

22.589 US$<br />

Gesundheitsausgaben pro Kopf/Jahr (2011)<br />

1.652 US$<br />

Anteil der Gesundheitsausgaben am BIP 7,5%<br />

Ärzte/100.000 Einwohner (Stand: August 2013) 177<br />

Zahnärzte/100.000 Einwohner (Stand: August 2013) 44<br />

Krankenhausbetten/100.000 Einwohner (Stand: August 2013) 1.230<br />

Quellen: Statistics Korea; MW; Health Insurance Review and Assessment Service;<br />

OECD, IWF<br />

sierten Geräten und in Osong auf<br />

Geräten für die Biotechnologie.<br />

Südkorea führte 2012 Medizintechnik<br />

im Wert von 2,67 Milliarden<br />

US$ ein. Gegenüber dem Vorjahr<br />

entsprach dies einem Anstieg<br />

um 0,7%. In den ersten acht Monaten<br />

2013 wuchsen die Importe im<br />

Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 2,1% auf 1,78 Milliarden US$.<br />

Wichtigste Lieferländer sind die<br />

USA (916,5 Mio. US$), Deutschland<br />

(380,8 Mio. US$), Japan, die VR China<br />

(247,7 Mio. US$) und die Schweiz<br />

(92,7 Mio. US$). Besonders gefragte<br />

Branchenprodukte “Made in Germany”<br />

waren 2012 unter anderem<br />

MRT (40,2 Mio. US$), Dialysatoren<br />

für die Hämodialyse (30,7 Mio.<br />

US$), CT (26,4 Millionen US$), ophtalmologische<br />

Instrumente (19,0<br />

Mio. US$), Hämodialysesysteme<br />

(17,5 Mio. US$), Röntgenröhren<br />

(14,2 Mio. US$), Angiographiegeräte<br />

(12,6 Mio. US$) und künstliche<br />

Gelenke (9,6 Mio. US$).<br />

Der Einstieg in den koreanischen<br />

Markt gelingt in der Regel<br />

am besten über einheimische<br />

Importeure. Gute persönliche Beziehungen<br />

zu den Entscheidungsträgern,<br />

- in erster Linie zu den<br />

Ärzten - gelten als Grundvoraussetzung<br />

für den geschäftlichen<br />

Erfolg. Andere wichtige Kriterien<br />

sind eine hohe Produktqualität,<br />

ein guter After-Sales-Service und<br />

wettbewerbsfähige Preise.<br />

Grundlage für die Zulassung<br />

von medizinischen Instrumenten<br />

und Geräten in Südkorea ist der<br />

“Medical Device Act”. Das Genehmigungsverfahren<br />

bei der zuständigen<br />

Behörde MFDS gilt als<br />

aufwändig. Um für Produkte der<br />

Risikoklasse zwei und höher eine<br />

Lizenz zu erhalten, muss eine<br />

umfangreiche technische Dokumentation<br />

bis hin zu Ergebnissen<br />

klinischer Versuche eingereicht<br />

werden, außerdem ein Konformitäts<strong>nach</strong>weis<br />

(GMP - good manufacturing<br />

practices). Bis zur Produktzulassung<br />

sind mehr als zwei<br />

Monate zu veranschlagen.<br />

In dem seit Juli 2011 angewendeten<br />

Freihandelsabkommen<br />

Führende Medizintechnikunternehmen in Südkorea<br />

Unternehmen Sparte Produktion<br />

2012<br />

[Mrd. Won]<br />

Veränderung<br />

2012/11<br />

Webseite<br />

Samsung Medison Ultraschallgeräte 299,0 27,4% www.samsungmedison.com<br />

Osstem Implant Dentalimplantate 297,3 226,1% www.osstem.com<br />

Siemens Ultrasound *) Ultraschallgeräte 116,4 0,2% www.siemens.co.kr<br />

GE Ultrasound Korea Ultraschallgeräte 98,1 21,7% www.gehealthcare.com/krko<br />

Nuga Medical Röntgenapparate etc. 86,3 26,2% www.nugamedical.com<br />

Vatech Dentalgeräte 71,7 32,4% www.vatech.co.kr<br />

Ceragem<br />

Thermalmassagebetten<br />

59,2 11,7% www.ceragem.co.kr<br />

etc.<br />

*) errechnet als Summe von Siemens Ultrasound Pohang und Siemens Ultrasound<br />

Quellen: MFDS, Recherchen von Germany Trade & Invest<br />

28


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Einfuhr ausgewählter medizintechnischer Produkte <strong>nach</strong> Südkorea<br />

SITC Produktgruppe 2011<br />

[Mio US$]<br />

2012<br />

[Mio US$]<br />

aus<br />

Deutschland<br />

2012<br />

[Mio US$]<br />

774.1 Elektrodiagnoseapparate und -geräte 282,2 310,5 50,8<br />

774.2 Röntgenapparate etc. 526,3 501,2 114,4<br />

741.83 Sterilisierapparate 13,0 17,2 0,4<br />

785.31 Rollstühle 11,1 10,0 1,3<br />

872.1 Zahnmedizinische Instrumente etc. 55,1 61,4 18,7<br />

872.21 Spritzen, Nadeln, Katheter, Kanülen etc. 290,7 318,7 9,6<br />

872.25 Ophthalmologische Instrumente 83,4 70,2 28,2<br />

872.29 Andere Instrumente, Apparate und Geräte 689,0 667,5 109,1<br />

872.3 Therapiegeräte, Atmungsgeräte etc. 137,3 136,6 6,0<br />

872.4 Medizinmöbel 14,6 19,6 1,8<br />

899.6 Orthopädietechnik, Prothesen etc. 550,7 540,2 40,4<br />

Quelle: Koreanische Zollstatistik, Kotis<br />

Insgesamt 2.653,4 2.653,1 380,7<br />

zwischen der EU und Südkorea<br />

wurde ein vollständiger Zollabbau<br />

für alle Industriegüter innerhalb<br />

von sieben Jahren vereinbart.<br />

Für die wichtigsten aus Deutschland<br />

importierten medizinischen<br />

Geräte erfolgt dies stufenweise<br />

innerhalb von drei bis fünf Jahren.<br />

Die konkreten Zollsätze<br />

können in der Market Access Datenbank<br />

der EU (http://madb.europa.eu/madb/indexPubli.htm)<br />

unter dem Stichwort “Tariffs”<br />

abgerufen werden. Der Präferenzzollsatz<br />

“EU” gilt jedoch nur<br />

für Ursprungswaren der EU. Als<br />

Nachweis dient eine Erklärung<br />

auf einem Handelspapier (Rechnung<br />

oder Lieferschein) <strong>nach</strong><br />

folgendem Muster: “Der Ausführer<br />

(Ermächtigter Ausführer;<br />

Bewilligungs-Nr. ...) der Waren,<br />

auf die sich dieses Handelspapier<br />

bezieht, erklärt, dass diese<br />

Waren, soweit nicht anders angegeben,<br />

präferenzbegünstigte<br />

Ursprungswaren (zutreffendes<br />

Land) sind.” Die Erklärung kann<br />

bis zu einem Warenwert von 6.000<br />

Euro von jedem abgegeben werden,<br />

bei höheren Warenwerten<br />

nur von einem beim zuständigen<br />

Hauptzollamt als ermächtigter<br />

Ausführer in die Republik Korea<br />

zugelassenen Versender. <br />

Philippinische Wirtschaft<br />

wächst trotz Taifun<br />

Binnenkonjunktur “brummt” weiter; eine gute Finanzpolitik<br />

und hohe Überweisungen stützen das Rating<br />

Von Jürgen Maurer<br />

Taipei (gtai). Mit einer konservativen<br />

Finanzpolitik machen<br />

die Philippinen ihr Land<br />

zumindest gegen nicht naturbedingte<br />

Schocks resistenter. Angetrieben<br />

durch die gut laufende<br />

Binnenkonjunktur, verzeichnet<br />

der Archipel eine relativ hohe<br />

Wirtschaftsdynamik. Zwar wurde<br />

diese durch den Super-Taifun<br />

im November 2013 etwas abgebremst.<br />

Jedoch erwarten Regierung,<br />

Ratingagenturen und<br />

Vorhersageinstitute, dass die<br />

Wirtschaft in den nächsten Jahren<br />

ein komfortables Wachstum<br />

aufrecht erhalten kann.<br />

Die Philippinen, lange Nachzügler<br />

bei der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung in Südostasien, gehörten<br />

2013 zu den Ländern mit<br />

dem schnellsten Wirtschaftswachstum<br />

in <strong>Asien</strong>. Andererseits<br />

zählt der Archipel auch zu den<br />

Regionen, die aufgrund des hohen<br />

Risikos von Naturkatastrophen<br />

sehr verwundbar sind. Dies <strong>haben</strong><br />

der stärkste, weltweit jemals<br />

gemessene Taifun im November<br />

2013 und ein starkes Erdbeben im<br />

Oktober des gleichen Jahres sichtbar<br />

unter Beweis gestellt.<br />

Im “Nature Hazard Risk Atlas”,<br />

der vom dem britischen Risikoberatungsunternehmen<br />

Maplecroft<br />

erstellt wird, steht der<br />

Archipel hinter Bangladesch an<br />

zweiter Stelle, was die negativen<br />

Auswirkungen solcher Katastrophen<br />

auf die Wirtschaft betrifft.<br />

Dabei kam das Land noch glimpflich<br />

davon, denn die Insel Leyte,<br />

die vom Taifun am stärksten betroffene<br />

Region der östlichen Visayas,<br />

trägt nur einen Anteil von<br />

etwa 2,5% zum gesamten Brut-<br />

29


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Bruttoinlandsprodukt der Philippinen<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Inflation der Philippinen<br />

8%<br />

7.6%<br />

9%<br />

7%<br />

6.6%<br />

6.8% 6.8%<br />

8%<br />

8.2%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

4.8%<br />

5.2%<br />

4.2%<br />

1.1%<br />

3.3%<br />

6.0%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

6.6%<br />

5.5%<br />

2.9%<br />

4.2%<br />

3.8%<br />

4.7%<br />

3.2%<br />

2.8%<br />

3.5%<br />

0%<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />

0%<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

1.98<br />

5.34<br />

7.11<br />

Leistungsbilanz der Philippinen<br />

(Milliarden US$)<br />

3.63<br />

9.36<br />

8.92<br />

7.13 7.12<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />

6.84<br />

6.55<br />

toinlandsprodukt (BIP) bei. Die<br />

anstehenden Aufbauarbeiten<br />

dürften mittelfristig sogar das<br />

Wirtschaftswachstum unterstützen.<br />

Zunächst wird jedoch für<br />

2013 <strong>nach</strong> Ansicht von Fachleuten<br />

eine Einbuße von 0,5 bis 1,0%<br />

beim BIP zu verzeichnen sein.<br />

Auch wenn das Wirtschaftswachstum<br />

im letzten Quartal<br />

2013 durch die Auswirkungen<br />

des Oktober-Erdbebens und des<br />

November-Taifuns abgebremst<br />

wurde, ist dies nur eine temporäre<br />

Erscheinung, die neue Wachstumsdynamik<br />

dauerhafter. Die<br />

Volkswirtschaft konnte im 3.<br />

Quartal zum fünften Mal in Folge<br />

real um mehr als 7% expandieren.<br />

Die robuste inländische Konjunkturentwicklung<br />

hat die internationalen<br />

Ratingagenturen 2013 dazu<br />

bewogen, dem Land ein “Investment-Grade”<br />

zuzuerkennen.<br />

Die Kreditbasis wird als stark<br />

und das Ausfallrisiko als relativ<br />

gering eingestuft. Dabei spielen<br />

sicherlich auch die gestiegene politische<br />

Stabilität und die langfristige,<br />

umsichtige Fiskalpolitik eine<br />

Rolle, die das Vertrauen in das<br />

Land stärken. Die Außenverschuldung<br />

ist gesunken, die ausländischen<br />

Währungsreserven sind<br />

gestiegen und seit Jahren wird<br />

ein Leistungsbilanzüberschuss<br />

erzielt.<br />

Zwar steigen die Schulden der<br />

Zentralregierung absolut weiter<br />

an, jedoch weist die Verschuldungsrate<br />

im Verhältnis zum<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP) <strong>nach</strong><br />

unten. Sie lag Mitte 2013 bei 49,5%,<br />

war damit aber mehr als 24 Prozentpunkte<br />

niedriger als beispielsweise<br />

2003, als ein Anteil<br />

Quelle: IWF, Okt. 2013<br />

Daten für 2013 und 2014 sind Schätzungen des IWF.<br />

von 73,8% verzeichnet wurde. Bis<br />

zum Jahr 2016 zielt das Finanzministerium<br />

darauf ab, die Quote auf<br />

unter 45% zu senken.<br />

Verschuldung sinkt erheblich<br />

Gleichzeitig soll auch der Anteil<br />

der ausländischen Schulden weiter<br />

zurückgefahren werden. An der<br />

Gesamtverschuldung, die Ende<br />

2013 mit 5,45 Billionen philippinische<br />

Pesos (fast 93 Mrd. Euro, 1<br />

Euro = 58,76 Pesos, Mittelwert Sep.<br />

- Mov 2013) angegeben wurde,<br />

machte der Auslandsanteil nur<br />

noch 36% aus; im Jahr 2003 hatte<br />

er noch bei 49,2% gelegen. So wird<br />

auch bei der Neuverschuldung<br />

hauptsächlich auf inländische<br />

Quellen zurückgegriffen, um den<br />

Fremdwährungsanteil und die<br />

Kosten zu verringern.<br />

Die ausländischen Währungsreserven<br />

erreichten Mitte 2013<br />

eine Höhe von rund 81,3 Milliarden<br />

US$. Dies entsprach dem 8,5-<br />

fachen der kurzfristigen Schulden<br />

auf Basis der ursprünglichen Fälligkeit,<br />

so Angaben der Bangko<br />

Sentral ng Pilipinas. Zudem übersteigen<br />

die Währungsreserven die<br />

Auslandsverschuldung, die Ende<br />

2012 mit 47,9 Milliarden US$ angegeben<br />

wurde. Die Zentralbank<br />

erwartet, dass die Währungsreserven<br />

bis Ende 2013 auf 87 Milliarden<br />

US$ steigen werden.<br />

30


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Für einen weiter guten Zufluss<br />

an Devisen sorgen die Rücküberweisungen<br />

der im Ausland arbeitenden<br />

Philippiner (“Overseas<br />

Filipino Workers”, OFW), deren<br />

Wert 2011 erstmals 20 Milliarden<br />

US$ überstiegen. Zudem verdient<br />

die Outsourcing-Branche mit dem<br />

Export ihrer Dienstleistungen<br />

prächtig. Damit kann das seit<br />

Jahren steigende philippinische<br />

Außenhandelsdefizit im Warenaustausch<br />

mehr als kompensiert<br />

werden.<br />

Gewollt oder ungewollt ist die<br />

Abhängigkeit vom Warenexport<br />

weiter gesunken. Dieser machte<br />

2012 gemäß Weltbankzahlen nur<br />

noch 26% des BIP aus, im Vergleich<br />

zu beispielsweise 78% bei<br />

Thailand oder 82% bei Malaysia.<br />

Dies lässt die Philippinen gegenüber<br />

internationalen Konjunkturschwankungen<br />

weniger anfällig<br />

erscheinen. Als Stützen der<br />

Volkswirtschaft etablieren sich<br />

zunehmend die OFW-Rücküberweisungen<br />

und der Dienstleistungsbereich.<br />

Diese sorgen auch hauptsächlich<br />

dafür, dass die Philippinen<br />

einen hohen Leistungsüberschuss<br />

erzielen, ganz im Gegensatz zu<br />

den Nachbarländern in der Region.<br />

Der Überschuss betrug im<br />

1. Halbjahr 2013 rund 5,6 Milliarden<br />

US$ und fiel mehr als doppelt<br />

so hoch aus als im Vorjahreszeitraum.<br />

Dadurch konnte auch die<br />

Zahlungsbilanz insgesamt ein<br />

Plus von 2,6 Milliarden US$ aufweisen,<br />

was eine Verdopplung des<br />

Wertes gegenüber dem 1. Halbjahr<br />

2012 bedeutete. <br />

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Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Singapurs Stadtplanung<br />

wird noch “grüner”<br />

Satellitenstädte als “ökologische Lungen” und unterirdische<br />

Projekte; mehr Rad-, weniger Autoverkehr<br />

Von Rainer Jaensch<br />

Kuala Lumpur (gtai). Die bereits<br />

weitgehend “grüne” Gartenstadt<br />

Singapur soll noch “grüner”<br />

werden. Dies sieht der Ende 2013<br />

vorgelegte Entwurf eines Masterplans<br />

vor. Nach ökologischen<br />

Kriterien entworfene Stadtteile<br />

sollen außerhalb der Innenstadt<br />

entstehen. Auch im Zentrum<br />

wird die Stadtentwicklung fußgängerfreundlicher:<br />

Automobile<br />

und Shopping Malls sollen unter<br />

die Erde gehen. Überirdisch stehen<br />

der Ausbau des Fahrradwegenetzes<br />

und verlängerte Uferpromenaden<br />

auf dem Plan.<br />

Der vorgelegte Entwurf des<br />

Master Plan 2013 zeichnet für<br />

die Stadtentwicklung Singapurs<br />

eine “grüne” Zukunft. Es soll in<br />

den kommenden Jahren umfangreicher<br />

neuer Wohnraum entstehen<br />

sowie dieser umweltfreundlich<br />

gestaltet und verbunden<br />

werden. Dabei setzt die Regierung<br />

vor allem auf den öffentlichen Personennahverkehr<br />

und einen Ausbau<br />

der Radwegenetzes. Automobile,<br />

die in dem Stadtstaat ohnehin<br />

schon sehr teuer und zahlenmäßig<br />

staatlich begrenzt sind, werden<br />

weiter zurückgedrängt.<br />

In welche Richtung die Stadtentwicklung<br />

gehen soll, hatte sich<br />

schon angedeutet. So skizzierte<br />

Goh Chee Kiong, Direktor des<br />

Economic Development Board<br />

für saubere Technologien, Gebäude<br />

und Infrastruktur-Lösungen<br />

kürzlich die Fahrtrichtung. Mit<br />

konkreteren Angaben folgt nun<br />

der von der Urban Redevelopment<br />

Authority vorgelegte Masterplan<br />

2013. Er ist zwar erst als “Blaupause”<br />

gedacht, und die Bevölkerung<br />

wird zu Konsultationen und<br />

Rückmeldungen eingeladen. Erfahrungen<br />

aus der Vergangenheit<br />

zeigen jedoch, dass Vor<strong>haben</strong> der<br />

Regierung <strong>nach</strong> einem Konsultationsprozess<br />

dann auch zügig<br />

umgesetzt werden.<br />

Zu den Eckpfeilern des Masterplans<br />

gehört es, dezentrale Satellitenstädte<br />

<strong>nach</strong> ökologischen Kriterien<br />

zu schaffen und dort Wohnen,<br />

Arbeiten und Freizeit zu kombinieren.<br />

Mehr Grünflächen und<br />

eine bessere Anbindung an den<br />

öffentlichen Personennahverkehr<br />

stehen ebenfalls auf dem Plan. Der<br />

Autoverkehr wie auch das Parken<br />

sollen dann teilweise unter die<br />

Erde gehen. Neben der Entwicklung<br />

neuer Stadtgebiete außerhalb<br />

des Zentrums, führt der Masterplan<br />

aber auch zu einer stärkeren<br />

Belebung der Innenstadt.<br />

Neuer Wachstumspol<br />

Ein neues Wachstumszentrum<br />

wird der 1.000 Hektar große südliche<br />

Küstenstreifen sein, der als<br />

“Greater Southern Waterfront”<br />

im Plan geführt wird. Durch Verlegung<br />

des Container Terminals<br />

werden ab 2027 entsprechende<br />

Flächen frei. Die Pläne für die<br />

weitere Nutzung sind zwar noch<br />

nicht finalisiert, zeichnen sich<br />

aber in Umrissen ab - so die Erweiterung<br />

der Stadt bis ans Ufer.<br />

Die bereits verfügbare 21,5 Hektar<br />

große Entwicklungsfläche in Marina<br />

South wird mit rund 9.000<br />

privaten Wohneinheiten bestückt.<br />

Mit diesen Bauten ist 2017/18 zu<br />

rechnen, wenn sich die U-Bahnlinie<br />

Thomson Line der Fertigstellung<br />

nähert. Auf dieser Linie<br />

zwischen den Stationen Gardens<br />

by the Bay und Marina South ist<br />

eine 800 m lange unterirdische<br />

Shopping Mall geplant.<br />

Die oberirdische Fläche bleibt<br />

dann für Fußgänger frei. Darü-<br />

31


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

ber hinaus werden diese auf einer<br />

landschaftlich gestalteten Brücke<br />

von der Bay South Gardens zum<br />

Meeresufer geleitet. Fahrradwege<br />

verzweigen sich in andere Teile<br />

der Marina Bay. Der Autoverkehr<br />

wird dann teilweise unter die Erde<br />

verbannt. So schaut die Urban<br />

Redevelopment Authority <strong>nach</strong><br />

Möglichkeiten, ein Netzwerk von<br />

unterirdischen Parkplätzen zu errichten.<br />

Autofahrer könnten unter<br />

der Erde von einem Gebäude zum<br />

anderen fahren.<br />

Ein nahtlos verbundener Stadtteil<br />

am Wasser erstreckt sich dann<br />

von der Marina Bay über den Waterfront<br />

Central Business District<br />

bis zum Rest der Stadt. Insgesamt<br />

würde sich die Uferpromenade<br />

gar über 30 km ausdehnen - von<br />

Marina South bis Labrador. An<br />

der Marina Bay selbst steht ein<br />

Gürtel an neuen Einzelhandelsgeschäften<br />

wie auch an Unterhaltungs-<br />

und Bewirtungslokalitäten<br />

auf dem Plan. Auch das Gebiet um<br />

die MRT-Bahnstation Tanjong Pagar<br />

soll mit neuen Büros, Einzelhandelsflächen<br />

und Wohnungen<br />

aufgewertet werden.<br />

Das an zwei Wasserstraßen gelegene<br />

Stadtgebiet Kampong Bugis<br />

ist zu einem ökologischen Stadtteil<br />

mit weniger Autos und mehr<br />

öffentlichem Nahverkehr zu umzugestalten.<br />

Mit der Entwicklung<br />

von 18 Hektar Land und dem Bau<br />

von über 4.000 privaten Wohneinheiten<br />

könnte ab 2016 begonnen<br />

werden, so der Masterplan. Dabei<br />

regt er an, die Abhängigkeit vom<br />

Automobil abzubauen und sich<br />

eher zu Fuß sowie mit Bus, Bahn<br />

oder Wassertaxi zu bewegen. Bauentwickler<br />

für das Gebiet werden<br />

ermutigt, Systeme zur gemeinsamen<br />

Kfz- und Fahrrad-Nutzung<br />

einzurichten. Dieser Bezirk könnte<br />

ein Pilotprojekt für dichtbesiedelte<br />

und wassernahe Gebiete werden,<br />

heißt es in Pressemeldungen.<br />

Dazu gehören Regenmanagement<br />

sowie Bio-Auffangbecken.<br />

Zu einem kommerziellen<br />

Schlüssel-Cluster im Norden Singapurs<br />

soll das Woodlands Regional<br />

Centre werden. Dabei dürfte<br />

der für Dezember 2013 angekündigte<br />

Verkauf von Gewerbeflächen<br />

nahe der Woodlands MRT-<br />

Station helfen. Dort wird auch<br />

das erste Business Park Cluster in<br />

Nord-Singapur angesiedelt. Das<br />

Regionalzentrum könnte, wenn es<br />

ab 2020 voll entwickelt ist, 100.000<br />

Arbeitsplätze bieten. Weitere<br />

Zentren, die im Zuge der Dezentralisierung<br />

laut Urban Redevelopment<br />

Authority expandieren<br />

sollen, sind Jurong Lake District,<br />

Tampines Regional Centre, Paya<br />

Lebar Central und One-North. Pläne<br />

bestehen auch zur Erweiterung<br />

des Wohngebiets Holland Village,<br />

das um 6 Hektar und rund 1.500<br />

Wohneinheiten wachsen soll.<br />

Bei dem Masterplan 2013 geht es<br />

nicht nur um den Bau neuer Wohnungen,<br />

sondern auch um den<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Erhalt denkmalwürdiger Gebäude.<br />

Hiervon sind jetzt über 70 zur<br />

Konservierung bekannt gegeben<br />

worden. Bislang stehen auf der<br />

Liste bereits über 7.100 Gebäude.<br />

Zu den Hauptanliegen der Autoren<br />

des Masterplans gehört es,<br />

mehr “grüne Lungen” zu schaffen.<br />

Neun von zehn Singapurern<br />

sollen demnächst nicht weiter als<br />

400 m von einem Park entfernt<br />

wohnen. Über 60 km an Naturpfaden<br />

sollen geschaffen und 100<br />

km an Wasserpromenaden für<br />

Erholungszwecke zugänglich gemacht<br />

werden. Alle Stadtteile des<br />

staatlichen Housing Development<br />

Board werden ihr eigenes Radwege-Netzwerk<br />

<strong>haben</strong>. Insgesamt<br />

soll das Netz von 230 auf über 700<br />

km Länge ausgedehnt werden. <br />

Thailand: dynamischer<br />

Außenhandel<br />

Impulse aus der regionalen Integration; deutsche Spitzentechnologie<br />

weiterhin gefragt<br />

Von Waldemar Duscha<br />

Bangkok (gtai). Thailand<br />

entwickelt sich zu einem immer<br />

attraktiveren Markt für hochwertige<br />

Konsum- und Industriegüter.<br />

Dafür sprechen die<br />

wachsende Kaufkraft, der internationale<br />

Wettbewerbsdruck<br />

und die Chancen für eine regionale<br />

Drehscheibe in <strong>Asien</strong>.<br />

Deutschland bleibt ein bedeutender<br />

Wirtschaftspartner, auch<br />

wenn der relative Lieferanteil in<br />

den letzten zehn Jahren von 3,8<br />

auf 2,4% abfiel. Neue Impulse<br />

versprechen die stärkere Integration<br />

der ASEAN und das Freihandelsabkommen<br />

mit der EU.<br />

Thailands Wirtschaft befindet<br />

sich auf einem hoffnungsvollen<br />

Wachstumskurs mit breiten Facetten<br />

und viel Potential. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) soll 2013<br />

um rund 4% und 2014 mitbedingt<br />

durch massive Infrastrukturinvestitionen<br />

noch stärker zulegen.<br />

Der wichtigste Wachstumsbeitrag<br />

kommt aus dem Export, der 2012<br />

mit 229 Milliarden US$ knapp<br />

63% des BIP entsprach. Die starke<br />

Exportleistung wiederum reflektiert<br />

die Attraktivität Thailands<br />

als Investitionsstandort. In 2012<br />

erreichten die ausländischen Direktinvestitionen<br />

einen neuen Rekordwert<br />

von fast 21 Milliarden<br />

US$, angeführt von einem dominanten<br />

Japan mit 12 Milliarden vor<br />

der EU mit 1,7 Milliarden US$.<br />

Mit der fortschreitenden Industrialisierung<br />

reifte Thailands<br />

Industrieprofil mit zwei internationalen<br />

Schwergewichten im<br />

Automobilbau und der Elektronikindustrie.<br />

Die neue langfristige<br />

Anreizstrategie des nationalen<br />

Investitionsboard Board of<br />

Investment (BOI) zielt auf eine<br />

stärkere Diversifikation mit höherem<br />

Technologiestandard und<br />

neuen Wachstumszweigen ab,<br />

32


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

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Entwicklung der Importanteile<br />

in Thailand<br />

2002 2007 2012<br />

Deutschland 3,8% 2,7% 2,4%<br />

VR China 7,6% 11,8% 14,9%<br />

Japan 23,0% 20,9% 20,0%<br />

USA 9,6% 6,7% 5,2%<br />

Gesamt (in Mio. US$) 64.645 143.761 247.576<br />

Quelle: UN Comtrade<br />

die teils auch stärker auf die Inlands<strong>nach</strong>frage<br />

setzen. Die neue<br />

Wirtschaftskraft geht einher mit<br />

einem dynamischen Import, der<br />

sich von 2002 bis 2012 auf knapp<br />

248 Milliarden US$ vervierfachte.<br />

Wie bei den Auslandsinvestitionen<br />

behauptete Japan 2012 auch<br />

in der Importstatistik die Spitzenposition<br />

mit einem Anteil von<br />

20,0% vor der VR China (14,9%),<br />

VAE (6,3%), Malaysia (5,3%), USA<br />

(5,2%), Südkorea (3,6%) und Saudi-<br />

Arabien (3,3%).<br />

Deutschland stand 2012 auf<br />

dem zwölften Rang in Thailands<br />

Importstatistik mit einem Importwert<br />

von knapp 6,0 Milliarden US$.<br />

Im EU-Rahmen war Deutschland<br />

der wichtigste Handelspartner<br />

vor Frankreich (3,2 Mrd. US$) und<br />

Großbritannien (2,8 Mrd. US$).<br />

Verglichen mit dem Jahr 2002<br />

hat sich der deutsche Exportwert<br />

von seinerzeit 2,4 Milliarden US$<br />

zwar mehr als verdoppelt (+143%),<br />

doch sank Deutschlands relativer<br />

Lieferanteil von 3,8 auf 2,4%. De<br />

Europäische Union konnte in diesem<br />

Zeitraum ihren Export <strong>nach</strong><br />

Thailand sogar insgesamt verdreifachen<br />

von 6,4 Milliarden auf<br />

19,0 Milliarden US$. Der relative<br />

Lieferanteil der EU war zwar damit<br />

ebenso rückläufig von 9,9 auf<br />

7,7%, während indes aber die USA<br />

bei fast gleicher Ausgangsposition<br />

deutlich stärker abfielen nur noch<br />

auf 5,2%.<br />

Innerhalb der südostasiatischen<br />

Wirtschaftsgemeinschaft ASEAN<br />

behauptet Thailand teils bereits<br />

recht starke Wettbewerbspositionen,<br />

die sich mit der vollen Integration<br />

zur ASEAN Economic<br />

Community (AEC) verstärken<br />

sollten. Zu Recht wird die AEC<br />

heute bereits als einer der dynamischsten<br />

Wachstumsmärkte<br />

der Zukunft bis zum Jahr 2020<br />

weltweit gesehen. Thailand liegt<br />

geostrategisch günstig inmitten<br />

neuer Wachstumsmärkte mit bedeutendem<br />

Nachholbedarf (Myanmar,<br />

Laos, Kambodscha), was<br />

die Vision eines “Regional Hub”<br />

durch eine Reihe gewichtiger<br />

Branchen vom Automobilbau über<br />

die Petrochemie bis zum Medizintourismus<br />

nährt.<br />

Die langfristigen Perspektiven<br />

für die deutsche Exportwirtschaft<br />

sind vor diesem Horizont überaus<br />

positiv. Im Jahr 2012 wuchsen die<br />

deutschen Lieferungen mit einem<br />

Plus von 11% gegenüber 2011 immerhin<br />

fast dreimal stärker als<br />

Thailands Gesamtimport, <strong>nach</strong>dem<br />

auch bereits in den beiden<br />

Vorjahren 2011 (+16%) und 2010<br />

(+33%) kräftige Zuwächse erzielt<br />

wurden. Deutlich mehr vom gemeinsamen<br />

ASEAN-Markt profitieren<br />

werden aber wohl Unternehmen<br />

aus den Ländern VR<br />

China, Japan und Südkorea, welche<br />

durch ihre Regierungen bereits<br />

tatkräftig mit Anreizen zum<br />

Outbound Investment in der Region<br />

unterstützt werden.<br />

Die VR China zeigte in der<br />

vergangenen Dekade die stärkste<br />

Dynamik in Thailand. Der chine-<br />

33


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

sische Lieferanteil konnte sich von<br />

2002 bis 2012 quasi verdoppeln<br />

von 7,6 auf 14,9%. Der bedeutende<br />

chinesische Einfluss auf den Handelsstrom<br />

erklärt sich teilweise<br />

durch das bilaterale Freihandelsabkommen<br />

von wie auch das ASE-<br />

AN-China Free Trade Area Agreement,<br />

welches 2002 beschlossen<br />

und 2010 umgesetzt wurde.<br />

Größtes Lieferland bleibt indes<br />

Japan, dessen Anteil im Betrachtungszeitraum<br />

auch nur geringfügig<br />

von 23,0 auf 20,0% absackte. Sicherlich<br />

wird die VR China ihren<br />

Marktanteil noch um einiges ausbauen,<br />

doch dürfte auch Japan seine<br />

bisherige Spitzenposition noch<br />

über einige Jahre weiter behaupten.<br />

Als größtem Investor gebührt<br />

Japan der meiste Verdienst am<br />

Aufbau der thailändischen Automobil-<br />

und Elektronikmontageindustrie.<br />

Dies impliziert auch weiterhin<br />

bedeutende Zulieferungen<br />

an Vor- und Zwischenprodukten<br />

wie auch Maschinen und Ausrüstungen.<br />

Die Befürchtungen<br />

eines stärkeren Desinvestments<br />

japanischer Unternehmen <strong>nach</strong><br />

der verheerenden Flutkatastrophe<br />

vom Herbst 2011<strong>haben</strong> sich nicht<br />

bestätigt, eher im Gegenteil. Nach<br />

der politischen Eintrübung gegenüber<br />

China sucht Japan sich<br />

nunmehr noch deutlich stärker in<br />

Südostasien zu positionieren.<br />

Hinsichtlich der wichtigsten<br />

Produktgruppen Kfz, Chemie,<br />

Maschinenbau und Medizintechnik<br />

verzeichnete Deutschland in<br />

der letzten Dekade überwiegend<br />

Rückgänge der Lieferanteile außer<br />

in der Medizintechnik. Längerfristig<br />

lässt sich davon ausgehen,<br />

dass alle Sektoren eigentlich noch<br />

einiges Potential für neue Exportaktivitäten<br />

besitzen. Neben dem<br />

gemeinsamen Markt und dem<br />

Wettbewerbsdruck werden hier in<br />

Zukunft immer stärker Faktoren<br />

wie Modernisierung, Umweltfreundlichkeit<br />

oder Effizienzsteigerung<br />

eine Rolle spielen, wo die<br />

deutsche Industrie vielfach weltweit<br />

federführend ist.<br />

Im Maschinenbau sank der<br />

deutsche Anteil in der letzten Dekade<br />

von 10,3 auf 6,1%. Hier vollzog<br />

sich eine ähnliche Entwicklung<br />

wie bei den USA, die von 9,4 auf<br />

5,5% abfielen. Japan als der große<br />

Marktführer konnte seine Position<br />

mit 43,1% gegenüber zuvor 43,6%<br />

halten. China lag zunächst deutlich<br />

zurück bei nur 4,7%, vollzog<br />

jedoch einen kräftigen Sprung um<br />

240% auf einen Anteil von 16,0%.<br />

An der japanischen Dominanz<br />

wird sich so schnell nichts ändern.<br />

Dies veranschaulicht allein<br />

schon der massive Auftritt auf der<br />

letzten Fachmesse für Werkzeugund<br />

Metallbearbeitungsmaschinen<br />

”Metalex”, wo vermehrt moderne<br />

Automatisierungstechnik<br />

gefragt war.<br />

In der Chemie war der Rückgang<br />

des deutschen Lieferanteils<br />

mit 5,6 auf 4,7% weniger ausgeprägt.<br />

Auch hier schnitt China<br />

mit einem Zuwachs um 148% auf<br />

15,1% am besten ab und liegt somit<br />

gleichauf mit Japan, das allerdings<br />

rund 25% einbüßte. Der<br />

Markt bleibt für Deutschland<br />

im Zuge der Neuausrichtung zu<br />

höherwertigen und umweltverträglichen<br />

Chemikalien überaus<br />

interessant, so dass der deutsche<br />

Lieferanteil eigentlich eher zunehmen<br />

sollte. Dies gilt für die<br />

Landwirtschaft wie auch moderne<br />

Baumaterialien oder <strong>nach</strong>haltige<br />

“grüne” Kunststoffe.<br />

Thailands Autoimport explodierte<br />

im betrachteten Jahrzehnt<br />

von 2,2 Milliarden auf 11,9 Milliarden<br />

US$. Deutschlands Kfz-Export<br />

legte parallel zwar um 140%<br />

auf 634 Millionen US$ zu, wobei<br />

der relative Lieferanteil aber von<br />

11,8 auf 5,3% sank. Die USA blieben<br />

durchgängig unter der 2%-<br />

Marke, während China von 0,5<br />

auf 7,3% kletterte. Unbestrittener<br />

Marktführer ist Japan, auch wenn<br />

der Anteil von 63,4 auf 55,1% zurückging.<br />

Die Inlands<strong>nach</strong>frage<br />

wurde zuletzt durch die staatlichen<br />

Erstkäuferprämien für umweltfreundliche<br />

Autos (Eco Car)<br />

stark beeinflusst, doch werden die<br />

deutsche Nobelmarken Mercedes,<br />

BMW und Audi ihre Position im<br />

Markt zunehmend verbessern,<br />

was sowohl die letzten Absatzzuwächse<br />

wie auch das Straßenbild<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Bangkoks belegen.<br />

In der Medizintechnik konnte<br />

Deutschland den Lieferanteil über<br />

den Zeitraum bei 12,2 beziehungsweise<br />

12,9% stabil halten, wobei<br />

dazwischen in 2007 sogar ein<br />

Sprung auf 14,9% verbucht wurde.<br />

Hier dominieren die USA mit<br />

einem durchgängigen Marktanteil<br />

um 27%, während Japan leicht<br />

<strong>nach</strong>gelassen und sich bei knapp<br />

16% einpendelte. Den größten<br />

Sprung wiederum verzeichnete<br />

China auf zuletzt 13,3%, ein Plus<br />

von 250% gegenüber 2002.<br />

Dass der Medizintechnik-Markt<br />

noch lange Zeit für deutsche Anbieter<br />

attraktiv bleibt, liegt vor<br />

allem an der erfolgreichen Initiative<br />

von Regierung und Privathospitälern,<br />

Thailand als Drehscheibe<br />

für den Medizintourismus in<br />

<strong>Asien</strong> auszubauen. Dies impliziert<br />

Investitionen in neue Ausrüstungen<br />

und Instrumente, die<br />

größeren privaten Krankenhausketten<br />

investieren kräftig in Modernisierungen<br />

und Neubauten.<br />

Der Markt für Medizintechnik<br />

soll laut dem Fachverband Thaimed<br />

im Zeitraum 2012 bis 2015<br />

mit durchschnittlich etwa 9% pro<br />

Jahr bis auf 1,2 Milliarden US$ anwachsen,<br />

wobei der Importbedarf<br />

bei knapp 90% liegt.<br />

Thailand ist <strong>nach</strong> Singapur,<br />

Malaysia und Vietnam das vierte<br />

ASEAN-Land, mit dem die Europäische<br />

Union bilaterale Verhandlungen<br />

zu einem Freihandelsabkommen<br />

auf den Weg gebracht<br />

hat. Für die deutsche Wirtschaft<br />

ergeben sich auch daraus perspektivisch<br />

vermehrte Chancen<br />

für Handel und Investitionen - ist<br />

doch die EU bislang der einzige<br />

Wirtschaftsblock, der über keinen<br />

privilegierten Zugang zum thailändischen<br />

Markt verfügt. Das<br />

neue Abkommen soll Ende 2014<br />

abgeschlossen werden, dann laufen<br />

die bisherigen entwicklungspolitisch<br />

motivierten Zollpräferenzen<br />

für Thailand aus. Es soll<br />

weit über den Warenhandel hinaus<br />

Erleichterungen schaffen - so<br />

auch bei Dienstleistungen, öffentlichen<br />

Aufträgen und dem Schutz<br />

Geistigen Eigentums. <br />

34


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Thailand: Handel, Händler<br />

und Handelsvertreter<br />

Von Waldemar Duscha<br />

Bangkok (gtai). Thailands<br />

Groß- und Einzelhandel entwickelt<br />

sich dynamisch und dürfte<br />

2013 einen Umsatz von rund 36<br />

Milliarden Euro. erzielen. Der<br />

Markt wird beherrscht von breit<br />

aufgestellten Konzernen wie<br />

Tesco Lotus, Big C, Makro oder<br />

der überragenden Central Retail<br />

Corporation. Die Handelsvertretersuche<br />

ist unproblematisch,<br />

während Bangkok als Messeund<br />

Veranstaltungsort zusehends<br />

an Attraktivität gewinnt.<br />

Groß- und Einzelhandel<br />

Thailands Groß- und Einzelhandel<br />

entwickelt sich weiterhin überaus<br />

dynamisch. Laut dem National<br />

Economic and Social Development<br />

Board (NESDB) stieg der Umsatz<br />

2012 um 7,9%, somit deutlich stärker<br />

als in den beiden Vorjahren<br />

2011 (+2,3%) und 2010 (+4,0%). Ohne<br />

Zweifel fielen hier Sonderfaktoren<br />

wie die Flutkatastrophe von 2011<br />

und die staatlichen Kfz-Erstkäuferprämien<br />

ins Gewicht. Für 2013<br />

prognostizierte der NESDB einen<br />

weiteren Zuwachs um 5,6% auf<br />

1.543 Milliarden Baht (circa 36,2<br />

Mrd. Euro; 1 Euro = 42,5880 Baht,<br />

Mittelwert Sep. - Nov. 13, 23.12.2013<br />

1 Euro = 44,70 Baht).<br />

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Thailand: Entwicklung des<br />

Groß- und Einzelhandels<br />

2011 2012 2013<br />

Umsatz (in Mrd. Euro) 31,6 36,2 37,2<br />

Zuwachs 1) 2,3% 7,9% 5,6%<br />

Wechselkurs 1 Euro = x Baht 42,85 40,37 40,78<br />

Wechselkurs 2013: 1.1. - 19.12.<br />

1) Zuwachs auf der Basis Baht<br />

Quellen: National Economic and Social Development Board, oanda<br />

Die Thai Retailers Association<br />

(TRA) erwartet für ihre Mitgliedsunternehmen<br />

2013 sogar einen<br />

noch stärkeren Zuwachs von 9,0%<br />

auf 928 Milliarden Baht. Wie im<br />

Vorjahr seien Convenience Stores<br />

und Spezialgeschäfte die Renner,<br />

während aber auch Kaufhäuser<br />

sowie Super- und Hypermärkte<br />

beachtlich zulegen sollen. Zur<br />

Jahresmitte 2013 verfügte Thailand<br />

über 55 Kaufhäuser, 370 Hypermärkte,<br />

371 Supermärkte und<br />

13.911 Convenience Stores. Hinzu<br />

kommen Spezialketten für Körperpflege<br />

(632), Sportartikel (243),<br />

Bürobedarf (515), Elektronik (354),<br />

Einrichtung (645) sowie Bücher &<br />

Schreibwaren (circa 5.200).<br />

Die Hypermärkte bestreiten<br />

dabei den meisten Umsatz mit<br />

einem Anteil von schätzungsweise<br />

40% vor den Convenience<br />

Stores (31%) und den Supermärkten<br />

(13%). Bei den Hypermärkten<br />

dominieren die zwei Ketten Tesco<br />

Lotus mit 180 und BIG C mit 130<br />

Filialen, beide mit den zwei Geschäftsformaten<br />

Supercenter und<br />

Extra. An dritter Stelle folgt mit<br />

60 Großmärkten Siam Makro, ein<br />

Gemeinschaftsunternehmen zwischen<br />

dem Agrar- und Nahrungsmittelkonzern<br />

Charoen Pokphand<br />

(CP) und dem niederländischen<br />

Handelsgiganten Makro, das vor<br />

allem im Norden Thailands breit<br />

präsent ist.<br />

Die britische Tesco Group besitzt<br />

insgesamt annähernd 1.200<br />

Geschäfte in Thailand - neben den<br />

Hypermärkten auch Kaufhäuser<br />

(Mall Group), Supermärkte (Talad<br />

Lotus) und Convenience Stores<br />

(Tesco Express). Größter Anteilseigner<br />

in BIG C ist seit 1999 die<br />

französische Gruppe Casino, die<br />

2010 einen stärkeren Wachstumssprung<br />

durch die Übernahme der<br />

42 Geschäfte vom Rivalen Carrefour<br />

vollzog. Siam Makro gilt als<br />

Marktführer auf der Großhandelsebene<br />

und beliefert vornehmlich<br />

kleine Einzelhändler, Hotels und<br />

Restaurants mit einem starken<br />

regionalen Gewicht im Norden<br />

Thailands.<br />

Thailands größte Einzelhandelskette<br />

Central Retail Corporation<br />

will 2013 ihren Umsatz um<br />

runde 30% auf 150 Milliarden Baht<br />

steigern. Das Handelsimperium<br />

integriert eine Reihe von größeren<br />

Geschäftsmagneten - darunter die<br />

Kaufhausketten Robinson sowie<br />

Central & Zen (63), Tops Supermarket<br />

(252), FamilyMart (820),<br />

SuperSports (114), Home Works<br />

(22), B2S (76), Office Depot (45)<br />

und PowerBuy (85).<br />

Die Central Group dominiert<br />

vor allem den Zweig der Großkaufhäuser<br />

über die Tochter Central<br />

Patana (CPN) mit aktuell 21 Shopping<br />

Centern. Das Flaggschiff ist<br />

Central-World, das weltweit <strong>nach</strong><br />

der Fläche an sechster Stelle stehen<br />

soll. Der einzige Konkurrent<br />

ist hier The Mall Group mit lediglich<br />

acht Kaufhäusern, darunter<br />

aber die zwei neuen imposanten<br />

Einkaufspaläste Emporium und<br />

Siam Paragon in Bangkok. CPN<br />

will nunmehr auch in Malaysia,<br />

35


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Thailand: Entwicklung des Handels<br />

<strong>nach</strong> Geschäftsformen (Zuwachsraten)<br />

2010 2011 2012 2013<br />

Jan - Juni<br />

Supermärkte 8,8% 8,5% 10,0% 8,0%<br />

Hypermärkte 9,1% 8,3% 10,0% 7,0%<br />

Convenience Stores 19,3% 15,0% 18,0% 12,0%<br />

Kaufhäuser 6,2% 9,6% 12,0% 7,5%<br />

Fachgeschäfte 10,6% 12,0% 18,0% 11,5%<br />

Insgesamt 11,0% 8,7% 12,0% 9,0%<br />

Quelle: Thai Retailers Association (TRA)<br />

Vietnam und Indonesien aktiv<br />

werden - als Langzeitplan wird<br />

die Errichtung von 30 Malls innerhalb<br />

der kommenden 15 Jahre mit<br />

einem Investment von 120 Milliarden<br />

Baht anvisiert, allesamt<br />

im Joint Venture mit lokalen Partnern.<br />

Das erste konkrete Projekt<br />

ist das CentralPlaza i-City in Shah<br />

Alam in der Hauptstadt des malaysischen<br />

Bundesstaats Selangor<br />

für 5,8 Milliarden Baht.<br />

Eine neue Dimension von Shopping<br />

Malls schuf indes Siam Future<br />

(SF) mit dem gigantischen<br />

Mega Bangna (rund 2 Mio. m 2 )<br />

am Highway zwischen Bangkok<br />

und dem internationalen Airport<br />

der Stadt. Das Mega Bangna umfasst<br />

rund 450 Geschäfte, die sich<br />

um fünf größere Hypermärkte<br />

verteilen: Robinson Department<br />

Store, HomePro, Major Cineplex,<br />

Big C Extra und das schwedische<br />

Möbelhaus Ikea. Siam Future will<br />

den Geschäftsumfang in den kommenden<br />

fünf Jahren verdoppeln.<br />

Jährlich sollen zwei bis drei neue<br />

Einkaufskomplexe auf 10.000 bis<br />

20.000 m 2 dazukommen mit Kosten<br />

von jeweils 500 Millionen bis<br />

zu einer Milliarde Baht. Ähnlich<br />

zur Kooperation mit Ikea im Mega<br />

Bangna sucht SF <strong>nach</strong> in- und<br />

ausländischen Partnern für eine<br />

gemeinsame Entwicklung. Ein<br />

erster Anwärter ist die japanische<br />

Aeon Group, die bereits die Warenhauskette<br />

Siam-Jusco betreibt<br />

(Markenname MaxValue).<br />

Im Supermarktzweig will die<br />

Firma Central Food Retail (CFR)<br />

2013 rund einer Milliarde Baht<br />

für bis zu 15 neue Supermärkte<br />

der Marken Tops Market, Tops<br />

Supermarket und Central Food<br />

Hall aufwenden. CFR besitzt 232<br />

Einzelhandelsgeschäfte, darunter<br />

129 Tops Daily. Expansionsfreudig<br />

zeigt sich auch die Kette Villa<br />

Market mit zehn geplanten Supermärkten<br />

im Format um 1.000 m 2<br />

und Investitionskosten um jeweils<br />

30 Millionen bis 40 Millionen Baht,<br />

zum Jahresende sollen landesweit<br />

insgesamt 32 Villa Market-Filialen<br />

bestehen.<br />

Den Zweig der Convenience<br />

Stores dominiert flächendeckend<br />

7-Eleven mit 7.200 Geschäften<br />

unter Kontrolle von CP All, die<br />

zusätzlich auch 620 auf Fertiggerichte<br />

spezialisierte CP FreshMart-<br />

Geschäfte besitzt. An zweiter Stelle<br />

steht Tesco Lotus Express mit<br />

1.210 Läden. Dahinter folgt Siam<br />

FamilyMart, die im August 2012<br />

von der CRC übernommen wurde<br />

(Anteil 50,3%), welche die Anzahl<br />

der Stores bis 2017 mit einem Investment<br />

von 10 Milliarden Baht<br />

von 820 auf rund 3.000 vervierfachen<br />

will. Der vierte Rang gebührt<br />

der Saha Group mit ihrem<br />

Netzwerk aus 580 Filialen der<br />

Marke “108 Shop”. Trotz der hohen<br />

Marktdurchdringung <strong>haben</strong><br />

sich weitere Franchisen mit rund<br />

3.000 dieser Minimärkte entwickelt<br />

wie etwa Store (147), Tunjai<br />

(42) oder Tang Hua Seng (11). Der<br />

Boom soll anhalten, die Schätzungen<br />

reichen von 20.000 bis zu<br />

30.000 dieser “Nachbarschaftsläden”<br />

in fünf bis zehn Jahren.<br />

Die Saha Group ist der größte<br />

Konsumgüterproduzent des<br />

Landes mit einer breiten Aufstellung<br />

in Nahrungsmitteln, Kosmetika,<br />

Bekleidung, Textilien, Schuhen<br />

und anderen Konsumartikeln.<br />

Im Vorfeld der “ASEAN Economic<br />

Community 2015” will Saha eine<br />

neue Expansionsstrategie entwickeln,<br />

die insbesondere auf die<br />

Länder Indonesien, Myanmar,<br />

Laos und Kambodscha abzielt. Bei<br />

Convenience Stores verband sich<br />

Saha mit der japanischen Kette<br />

Lawson.<br />

Einen starken Wachstumsfaktor<br />

für die Zukunft sieht die<br />

Handelsvereinigung Thai Retailers<br />

Association (TRA) in der rapiden<br />

Lifestyle-Veränderung der<br />

Verbraucher. Die Hauptgründe<br />

seien die Urbanisierung mit sprießenden<br />

Vorstädten, allen voran<br />

wiederum Bangkok, wo die Ausdehnung<br />

der BTS-Hochbahnlinien<br />

in die Randgebiete neue größere<br />

Wohnsiedlungen entstehen<br />

lässt. Beispielsweise will Ikea bis<br />

2017 noch zwei weitere Outlets<br />

im Großraum Bangkok eröffnen,<br />

dies ebenfalls wie bereits im Mega<br />

Bangna mit dem Partner SF. Weitere<br />

Wachstumsimpulse sieht<br />

TRA in der schnell wachsenden<br />

Mittelschicht wie auch der zunehmenden<br />

weiblichen Beschäftigung,<br />

insbesondere in den höheren<br />

Führungsebenen.<br />

36


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Ralph Rieth<br />

Shopping Mall Emporium am Benjasiri Park<br />

Handelsvertreter und<br />

Vertragshändler<br />

Deutsche Unternehmen können<br />

bei ihrem Markteintritt aus<br />

den langjährigen bilateralen Beziehungen<br />

profitieren. Thailand<br />

besitzt bereits eine beachtliche<br />

Präsenz deutscher Betriebe mit<br />

langer Erfahrung - die bei der<br />

Energiefirma B.Grimm sogar bis<br />

ins Jahr 1878 zurückreicht. Die<br />

bilaterale Auslandshandelskammer<br />

German-Thai Chamber of<br />

Commerce (GTCC, www.gtcc.<br />

org) zählte im August 2013 483<br />

Mitgliedsunternehmen. Zumeist<br />

handelt es sich um Handelsvertretungen<br />

mit breiter Produktpallette.<br />

Im Jahr 2012 feierte die GTCC<br />

ihr 50jähriges Jubiläum - parallel<br />

zum 150sten Geburtstag der diplomatischen<br />

Beziehungen zwischen<br />

Thailand und Deutschland.<br />

Lokale Besonderheiten<br />

Regional bildet ohne Zweifel<br />

die Metropole Bangkok den<br />

Schwerpunkt des thailändischen<br />

Handelsgewerbes. Der meiste<br />

Reiseverkehr läuft über den internationalen<br />

Großflughafen Suvarnabhumi,<br />

das Schwergewicht der<br />

deutschen produzierenden Unternehmen<br />

liegt im Großraum Bangkok<br />

und dem anschließenden<br />

Eastern Seaboard in Richtung<br />

Pattaya und Rayong. Bei einer Bevölkerung<br />

von insgesamt knapp<br />

65 Millionen Einwohnern konzentriert<br />

sich gut ein Drittel auf Bangkok<br />

mit 5,7 Millionen sowie die<br />

Zentralregion mit 16,2 Millionen<br />

Einwohnern.<br />

In den letzten Jahren empfiehlt<br />

sich auch der Norden mit 11,8 Millionen<br />

Einwohnern immer stärker<br />

für weitere Expansionen. Hier gilt<br />

die Industriestadt Chiang Mai als<br />

der wichtigste logistische Handelsknoten<br />

mit großem Wachstumspotential.<br />

Die großen Hypermärkte<br />

Tesco, Big C oder Makro<br />

sind bereits vertreten, zudem gibt<br />

es zwei größere Einkaufspaläste<br />

(Central Festival und Promenada<br />

Resort Mall). Zunehmend interessanter<br />

wird auch der Nordosten<br />

mit 21,7 Millionen Einwohnern<br />

und größeren Agglomerationen<br />

in Nakhon Ratchasima, Ubon<br />

Ratchathani, Udon Thani und<br />

Khon Kaen.<br />

Stärker ins Visier des Groß- und<br />

Einzelhandels geraten zudem touristische<br />

Hochburgen wie etwa<br />

Pattaya, Phuket und Hua Hin,<br />

denn der ausländische Besucherstrom<br />

nimmt rasant zu mit neuen<br />

kaufkräftigen Schichten aus Ländern<br />

wie der VR China, Russland<br />

oder Indien. Beispielsweise fokussiert<br />

die Supermarktkette Villa<br />

Market bei ihren zehn neuen Filialen<br />

vor allem die touristischen<br />

Wachstumszentren. Im Jahr 2012<br />

verzeichnete die Tourismusindustrie<br />

einen Zuwachs von 16% auf<br />

22,3 Millionen Besucher, für 2013<br />

prognostizieren die Marktanalysten<br />

von KResearch einen weiteren<br />

Anstieg von gut 10% auf 24,5 Millionen<br />

Reisende.<br />

Exklusivrechte sind sicherlich<br />

wünschenswert. Die Realität zeigt<br />

aber, dass die lokalen Handelsvertreter<br />

zumeist für mehrere Firmen<br />

tätig sind. Somit sollt im Vorfeld<br />

sichergestellt sein, dass der Handelsagent<br />

seine Tätigkeit einerseits<br />

mit Nachdruck für den Auftraggeber<br />

ausübt und andererseits<br />

keine Konkurrenzprodukte vertreibt.<br />

Überdies sind steuerliche<br />

Aspekte zu berücksichtigen: Da<br />

die Einschaltung eines Handelsagenten<br />

unter Umständen als<br />

Ausübung geschäftlicher Tätigkeit<br />

angesehen werden kann,<br />

wäre die Gesellschaft mit ihrem<br />

in Thailand erzielten Einkommen<br />

körperschaftssteuerpflichtig.<br />

Ebenso bedeutend ist die Fähigkeit<br />

des Networking. Gute Verbindungen<br />

zu maßgeblichen Privat-<br />

37


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Arten von Vertriebspartnern<br />

Das thailändische Handelsvertreterrecht<br />

ist durch die §§ 797<br />

bis 844 des Zivil- und Handelsgesetzbuches<br />

(Civil and Commercial<br />

Code of Thailand; Book III,<br />

Title XV) geregelt. Das Gesetz,<br />

das im Wesentlichen den Bestimmungen<br />

des Vertretungs- und<br />

Auftragsrechts im deutschen BGB<br />

entspricht, befasst sich allerdings<br />

nicht speziell mit Handelsvertretern,<br />

sondern behandelt ganz allgemein<br />

das Recht des Auftrages<br />

und der Stellvertretung.<br />

Ausländern ist in Thailand die<br />

Tätigkeit als Handelsvertreter untersagt.<br />

Dieses Verbot gilt grundsätzlich<br />

auch für Gesellschaften<br />

mit ausländischer Mehrheitsbeteiligung.<br />

Dies geht aus Ziffer 11 im<br />

dritten Anhang (“List Three”) des<br />

Foreign Business Act B.E.2542 aus<br />

dem Jahr 1999 hervor. Dem<strong>nach</strong><br />

können Ausländer - und dazu<br />

zählen auch Gesellschaften, an<br />

denen die ausländische Seite 50%<br />

oder mehr der Anteile hält - nur in<br />

Ausnahmefällen Geschäfte betreiben,<br />

deren Zweck sich auf Maklerund<br />

Vertretertätigkeiten beläuft.<br />

Dazu gehört beispielsweise die<br />

Absatzmittlung von Waren, die<br />

zur Produktion eines Unternehmens<br />

(innerhalb derselben Unternehmensgruppe)<br />

nötig sind.<br />

Zulässig ist eine mehrheitliche<br />

ausländische Beteiligung auch<br />

an Gesellschaften, die in Thailand<br />

über den Weg des Groß- oder<br />

Einzelhandels Güter vertreiben,<br />

sofern das Mindestkapital der<br />

Gesellschaft mindestens 100 Milunternehmen<br />

und Beziehungen<br />

zu den öffentlichen Beschaffungsstellen<br />

bilden die Grundlage für einen<br />

dauerhaften Absatzerfolg. Bei<br />

größeren öffentlichen Ausschreibungen<br />

ist die Benennung eines<br />

lokalen Agenten sogar Voraussetzung<br />

für eine Teilnahme am Auswahlverfahren.<br />

Größere Vertreter-<br />

beziehungsweise Importfirmen<br />

verfügen über Regionalbüros in<br />

weiteren Industriezentren und in<br />

einigen Provinzen.<br />

Handelsvertreter besitzen in<br />

der Regel die thailändische Nationalität.<br />

Vielfach und zunehmend<br />

werden auch die Führungsetagen<br />

ausländischer Unternehmen vorzugsweise<br />

mit lokalen Kräften besetzt.<br />

Geschäftssprache ist in der<br />

Regel Englisch. Der für Südostasien<br />

vergleichsweise ausgeprägte<br />

Mangel an guten deutschen oder<br />

englischen Sprachkenntnissen<br />

stellt ein Problem dar, ebenso wie<br />

das Internet offizielle oder unternehmerische<br />

Seiten zumeist nur<br />

auf Thai anbietet. Im Privat- wie<br />

im Berufsleben wird fast ausschließlich<br />

Thai gesprochen.<br />

Handelsvertreter auswählen<br />

Die Recherche und Vorauswahl<br />

geeigneter Vertriebspartner erfolgt<br />

in Thailand vorzugsweise<br />

über örtlich angesehene Personen<br />

oder Institutionen. Als Handelsagenten<br />

stehen sowohl etablierte<br />

große Handelshäuser als auch<br />

kleinere Familienunternehmen<br />

zur Auswahl, darunter auch solche<br />

chinesischer Abstammung.<br />

Gute Möglichkeiten für die erste<br />

Kontaktaufnahme bieten auch die<br />

größeren internationalen Fachmessen<br />

in Bangkok. Besonders<br />

wichtig sind direkte und mehrmalige<br />

Treffen, nur per Telefon oder<br />

Mailing lässt sich eine Zusammenarbeit<br />

schlecht vereinbaren.<br />

Eine wichtige Anlaufstelle für<br />

deutsche Firmen bei der Suche<br />

<strong>nach</strong> Vertriebspartnern im Lande<br />

ist die Auslandshandelskammer<br />

(AHK) in Bangkok, die durch ihren<br />

Beratungsservice umfangreiche<br />

Leistungen anbietet.<br />

Für eine Bonitätsprüfung bietet<br />

die AHK Thailand im Rahmen ih-<br />

rer Dienstleistungen die Einsicht<br />

ins Handelsregister sowie die<br />

Einholung einer Bankauskunft<br />

an. In Thailand lassen sich die Bilanzen<br />

von Unternehmen im Handelsregister<br />

beim Department of<br />

Business Development einsehen,<br />

welches dem Ministry of Commerce<br />

unterstellt ist. Natürlich<br />

lassen sich auch die großen internationalen<br />

Beratungs- und Prüfungsgesellschaften<br />

wie KPMG<br />

oder PricewaterhouseCoopers für<br />

Bonitätsprüfungen heranziehen.<br />

Die Einschaltung eines Handelsvertreters<br />

(Agent oder Distributor)<br />

gilt als der effektivste Weg<br />

zum Markteintritt in Thailand.<br />

Der Erfolg hängt hierbei graduell<br />

von seinen jeweiligen Marktkenntnissen<br />

und dem etablierten Netzwerk<br />

an Kontakten ab. Ein wichtiges<br />

Merkmal der thailändischen<br />

Geschäftskultur ist indes auch die<br />

Bedeutung von interpersonellen<br />

Beziehungen für Geschäft und<br />

Transaktionen. Nach der Auswahl<br />

eines Vertreters und der Unterzeichnung<br />

eines Vertrages sollte<br />

die persönliche Zusammenarbeit<br />

gepflegt werden, um ein gutes Vertrauensverhältnis<br />

zu entwickeln,<br />

da thailändische Geschäftsleute<br />

stärker personenbezogen denken<br />

als deutsche.<br />

In bestimmten Fällen erscheint<br />

es sinnvoll, zur thailändischen<br />

Vertreterfirma vorübergehend<br />

fachkundige deutsche Mitarbeiter<br />

zu entsenden, da der lokale Handelsagent,<br />

der in der Regel mehrere<br />

ausländische Firmen gleichzeitig<br />

repräsentiert, meistens über<br />

zu wenig Produktkenntnisse verfügt<br />

und zumindest anfänglich<br />

personelle sowie fachliche Unterstützung<br />

benötigt. Damit können<br />

Unsicherheiten im technischen<br />

Bereich reduziert werden. Ebenso<br />

besteht die Möglichkeit, lokale<br />

Mitarbeiter der Vertretung für<br />

eine bestimmte Zeit in Deutschland<br />

auszubilden.<br />

Der Gang zum Gericht bei eventuellen<br />

Streitigkeiten mit dem<br />

Vertreter ist schwierig oder zumindest<br />

überaus aufwändig. Die<br />

Chancen, Kosten und die Dauer<br />

eines Rechtsstreits abzuschätzen,<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

ist praktisch nicht möglich - ganz<br />

zu schweigen von der Gefahr, dass<br />

ein Rechtsstreit die Beziehungen<br />

und vor allem das Vertrauen gänzlich<br />

zerstört. Es wird daher dringend<br />

empfohlen, Streitfälle <strong>nach</strong><br />

Möglichkeit durch interne Verhandlungen<br />

und ohne Einschaltung<br />

von Gerichten unter Berücksichtigung<br />

der unterschiedlichen<br />

Interessenlagen des deutschen<br />

Unternehmens und der thailändischen<br />

Vertretung zu lösen.<br />

Handelsvertreterrecht<br />

38


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

lionen Baht beträgt. Davon können<br />

die Behörden Ausnahmen in<br />

Form einer sog. Foreign Business<br />

Licence (FBA) zulassen, die jedoch<br />

zurückhaltend und nur im Wege<br />

eines komplizierten sowie zeitaufwändigen<br />

Genehmigungsverfahrens<br />

erteilt wird.<br />

Zum Teil sind die lokalen Vertreter<br />

gleichzeitig auch Importeure,<br />

welche die ausländischen<br />

Erzeugnisse im eigenen Namen<br />

weiterveräußern. Bei der Aufnahme<br />

von Geschäftsbeziehungen<br />

zu einer thailändischen Vertreterfirma,<br />

die auch Importeurfunktionen<br />

wahrnimmt, also im<br />

weitesten Sinne auch “Kunde”<br />

des deutschen Unternehmens ist,<br />

sollten daher die üblichen Maßnahmen<br />

zur finanziellen Absicherung<br />

nicht außer Acht gelassen<br />

werden. Dies bedeutet, dass Lieferungen<br />

nur in Verbindung mit<br />

einem durch die Bank bestätigten<br />

Akkreditiv stattfinden sollten.<br />

Vertragsabschluss<br />

Der Handelsvertretervertrag<br />

(Commercial Agency Contract)<br />

stellt die Grundlage der Geschäftsbeziehungen<br />

zwischen<br />

dem Unternehmen und der Handelsvertretung<br />

dar. Zur Vermeidung<br />

späterer Streitigkeiten und<br />

Missverständnisse sollte er möglichst<br />

detailliert sein. Der Vertrag<br />

kann formlos geschlossen werden,<br />

jedoch nicht in dem Falle, in dem<br />

der Agent Abschlussvollmacht<br />

für Verträge erhält, die schriftlich<br />

abgeschlossen oder <strong>nach</strong>gewiesen<br />

werden müssen.<br />

Der Vertrag kann beiden<br />

Rechtsordnungen unterstellt werden.<br />

Soweit deutsches Recht vereinbart<br />

wird, kann unter anderem<br />

der <strong>nach</strong>vertragliche Ausgleichsanspruch<br />

des Handelsvertreters<br />

<strong>nach</strong> § 89b HGB in Verbindung<br />

mit § 92c HGB ausgeschlossen<br />

werden. Wenn keine ausdrückliche<br />

Rechtswahl getroffen wird,<br />

unterliegt der Vertrag der Rechtsordnung,<br />

in der er seinen Schwerpunkt<br />

hat. Dies wird in der Regel<br />

thailändisches Recht sein, weil die<br />

Tätigkeit überwiegend in Thailand<br />

erbracht wird. In diesem Fall sind<br />

die §§ 84 ff HGB, die das Recht des<br />

Handelsvertreters in Deutschland<br />

regeln, auch vor deutschen Gerichten<br />

unanwendbar.<br />

Inwiefern bestimmte Forderungen<br />

tatsächlich durchgesetzt<br />

werden können, hängt im Wesentlichen<br />

von der Stärke der Verhandlungspartner<br />

ab. Eine vertragliche<br />

Rechtswahl wird von den thailändischen<br />

Gerichten anerkannt. Es<br />

ist allerdings zu bemerken, dass<br />

die Vereinbarung eines zum Beispiel<br />

deutschen Gerichtsstandes<br />

die Zuständigkeit thailändischer<br />

Gerichte nicht ohne weiteres ausschließen<br />

kann. Zudem werden<br />

deutsche Gerichtsurteile in Thailand<br />

weder anerkannt noch vollstreckt.<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Rechte und Pflichten der<br />

Vertragsparteien<br />

Der Handelsvertreter hat den<br />

Anordnungen des Unternehmers<br />

zu folgen und mangels derartiger<br />

Weisungen den hergebrachten<br />

Geschäftsgang einzuhalten (§ 807<br />

Abs. 1). Auf Verlangen des Unternehmers<br />

hat er in angemessenen<br />

Zeitabständen diesen über den<br />

Stand der Geschäfte zu informieren<br />

und gegebenenfalls Rechnung<br />

zu legen (§ 809). Eigentum des<br />

Unternehmers hat er mit der branchenüblichen<br />

und erforderlichen<br />

Sorgfalt zu behandeln (§ 807 Abs.<br />

2 i.V.m. § 659). Er muss dem Unternehmer<br />

alle bei seiner Vertretertätigkeit<br />

erlangten Gelder und Sachwerte<br />

herausgeben und jedwede<br />

im eigenen Namen auf Rechnung<br />

des Unternehmens erworbenen<br />

Rechte und Forderungen abtreten<br />

(§ 810).<br />

Die Provision ist, sofern nicht<br />

vertraglich abweichend vereinbart,<br />

erst mit Beendigung des Auftrages<br />

fällig (§ 817). Für schlecht<br />

geführte Geschäfte kann der Vertreter<br />

keine Vergütung verlangen<br />

(§ 818). Der Unternehmer hat dem<br />

Handelsvertreter auf Anforderung<br />

die zur Durchführung seines<br />

Auftrages erforderlichen finanziellen<br />

Mittel zur Verfügung<br />

zu stellen (§ 815). Der Handelsvertreter<br />

kann verlangen, dass ihm<br />

notwendige Vorschüsse und Kosten<br />

(plus Zinsen ab Verauslagung)<br />

erstattet werden (§ 816 Abs. 1).<br />

Ist der Handelsvertreter bei der<br />

Durchführung seines Auftrages<br />

eine Verpflichtung eingegangen,<br />

die als notwendig erachtet werden<br />

muss, kann er vom Unternehmer<br />

Freistellung bzw. Ersatz verlangen<br />

(§ 816 Abs. 2). Gesetzliche Ausgleichsansprüche<br />

im Sinne von §<br />

89b des deutschen HGB sind dem<br />

thailändischen Recht jedoch nicht<br />

bekannt.<br />

Der Vertrag sollte neben einer<br />

klaren Definition der im Kontrakt<br />

verwendeten Begriffe eine genaue<br />

Leistungsbeschreibung sowie<br />

präzise Regelungen über Rechte<br />

und Pflichten der Vertragspartner<br />

enthalten. So sollte zum Beispiel<br />

der Vertreter im Rahmen des<br />

Übereinkommens zu Mindestabnahmemengen<br />

oder zu einem<br />

Mindestumsatz verpflichtet werden.<br />

Wird das Umsatzsoll nicht<br />

erreicht, sollte das Unternehmen<br />

das Recht auf Vertragsauflösung<br />

erhalten. Zu erwägen ist auch die<br />

Dynamisierung bzw. jährliche Anpassung<br />

der Umsatzverpflichtung<br />

durch Anbindung an bestimmte<br />

Indices (zum Beispiel Branchenwachstum).<br />

Allerdings ist dabei<br />

zu beachten, dass die statistische<br />

Datenbasis zum Beispiel von Seiten<br />

der in Thailand existierenden<br />

Branchenverbände im Regelfall<br />

ausgesprochen dünn ist.<br />

Darüber hinaus sollte der Vertreter<br />

den After-Sales-Service<br />

übernehmen und das vertretene<br />

Unternehmen über eventuelle<br />

Verletzungen der Markenrechte<br />

unverzüglich informieren. Ferner<br />

kann eine Verpflichtung zu<br />

Werbemaßnahmen in den Vertrag<br />

aufgenommen werden. Der Handelsagent<br />

sollte sich laut Vertrag<br />

außerdem dazu verpflichten, ausreichende<br />

Lagerbestände zu halten,<br />

um Lieferaufträge ohne Zeitverlust<br />

bedienen zu können.<br />

Vertragsbeendigung<br />

Ob der Vertrag befristet ist oder<br />

gewisse Öffnungsklauseln eingebracht<br />

werden können, hängt<br />

weitgehend von der Stärke und<br />

Marktposition der Vertreterfirma<br />

39


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

ab. Viele ausländische Unternehmen<br />

versuchen, die Verträge von<br />

vornherein zeitlich zu begrenzen,<br />

um für den Fall der späteren<br />

Einrichtung einer eigenen Niederlassung<br />

im Lande das Vertragsverhältnis<br />

leichter auflösen zu<br />

können.<br />

Bei auf unbestimmte Zeit eingegangenen<br />

Vereinbarungen<br />

kann jede Partei eine Kündigung<br />

aussprechen; doch ist sie in einem<br />

solchen Fall, d.h. ohne die Einhaltung<br />

einer angemessenen Kündigungsfrist,<br />

zum Schadenersatz<br />

verpflichtet, sofern dies nicht<br />

durch einen zwingenden Grund<br />

(“Unavoidable Necessity”) gerechtfertigt<br />

ist.<br />

Insbesondere japanische und<br />

koreanische Unternehmer betrachten<br />

die Einschaltung einer<br />

thailändischen Vertreterfirma lediglich<br />

als ersten Schritt in ihrer<br />

Marktdurchdringungsstrategie<br />

und versuchen <strong>nach</strong> Erlangung<br />

eines bestimmten Absatzvolumens,<br />

den Vertreter durch eine eigene<br />

Niederlassung (zum Beispiel<br />

in Form einer Limited Company)<br />

abzulösen. Die großen Handelshäuser,<br />

die ohnehin zahlreiche<br />

Firmen aus verschiedenen Branchen<br />

gleichzeitig bedienen, zeigen<br />

in der Regel wenig Bereitschaft,<br />

auf besondere Forderungen ausländischer<br />

Unternehmen einzugehen.<br />

Repräsentationsbüros<br />

Neben den herkömmlichen<br />

anderen Formen der örtlichen<br />

Präsenz hat sich das Repräsentationsbüro<br />

(“Representative Office”)<br />

in der Praxis als eine der<br />

bewährtesten Möglichkeiten des<br />

Marktzutritts erwiesen. Denn die<br />

Einrichtung eines derartigen Büros<br />

ist mit einem relativ geringen<br />

bürokratischen Aufwand verbunden.<br />

Das Genehmigungsverfahren<br />

für ein Repräsentationsbüro<br />

ist verhältnismäßig einfach und<br />

schnell, so dass sich auch für mittelständische<br />

Unternehmen die<br />

Risiken in Grenzen halten.<br />

Die Richtlinien, die bei der Eröffnung<br />

und Unterhaltung eines<br />

Repräsentationsbüros zu beachten<br />

sind, sind in den “Regulation<br />

of the Office of the Prime Minister<br />

in Establishment of Work Permit<br />

and Visa Center” aus dem Jahre<br />

2001 festgeschrieben. So stellt es<br />

ein bloßes Verbindungsbüro mit<br />

beschränkter Geschäftstätigkeit<br />

dar, das keine eigene Rechtspersönlichkeit<br />

besitzt. Die Aufgaben<br />

konzentrieren sich im Wesentlichen<br />

auf unterstützende Dienstleistungen<br />

für das Mutterhaus<br />

(“Head Office”).<br />

Das Betätigungsfeld ist auf folgende<br />

Bereiche beschränkt:<br />

‣ Suche <strong>nach</strong> lokalen Lieferanten<br />

für Güter und Dienstleistungen;<br />

‣ Inspektion bzw. Kontrolle der<br />

vom Mutterhaus gekauften<br />

Güter <strong>nach</strong> Qualität und<br />

Quantität;<br />

‣ Käuferberatung und sonstige<br />

Hilfeleistungen für die vom<br />

Mutterhaus verkauften Waren;<br />

‣ Bekanntmachung von neuen<br />

Produkten und Dienstleistungen;<br />

‣ Beschaffung und Weiterlei -<br />

tung von Informationen über<br />

die Wirtschaftsentwiclung<br />

und Marktchancen in Thaiand<br />

für die Muttergesellschaft.<br />

Eine Repräsentanz kann ohne<br />

thailändische Partner eröffnet<br />

werden. Die teilweise restriktiven<br />

Bestimmungen des “Foreign<br />

Business Act” finden hierbei keine<br />

Anwendung. Besonders für<br />

solche deutsche Unternehmen,<br />

die zunächst ihre Marktchancen<br />

in Thailand prüfen wollen, ohne<br />

sich fest zu engagieren, stellt das<br />

Repräsentationsbüro eine gute<br />

Lösung dar. Aber auch für Unternehmen,<br />

die in Thailand bereits<br />

mit einem oder mehreren Vertretern<br />

zusammenarbeiten, kann die<br />

gleichzeitige Einrichtung einer<br />

Repräsentanz eine nützliche und<br />

sinnvolle Unterstützung der Absatzbemühungen<br />

darstellen.<br />

Neben Repräsentanzen, deren<br />

Tätigkeit nur auf das Staatsgebiet<br />

von Thailand beschränkt ist, besteht<br />

auch die Möglichkeit der Errichtung<br />

von Regionalbüros (“Regional<br />

Operating Headquarters”),<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

welche Dienstleistungen für das<br />

Mutterhaus und etwaige Tochterund<br />

assoziierte Gesellschaften<br />

übernimmt, unabhängig davon,<br />

ob diese in Thailand oder im<br />

Ausland erbracht werden. Die Regionalbüros<br />

gewinnen vor allem<br />

im Hinblick auf die wachsenden<br />

Geschäftsmöglichkeiten in den<br />

be<strong>nach</strong>barten Ländern Vietnam,<br />

Laos, Kambodscha und Myanmar<br />

zunehmend an Bedeutung. Die<br />

Einrichtung solcher Büros mit regionaler<br />

Zuständigkeit wird von<br />

der thailändischen Regierung ausdrücklich<br />

unterstützt. Die oberste<br />

thailändische Investitionsbehörde,<br />

das Board of Investment (BOI),<br />

betrachtet ihre Aktivitäten als förderungswürdig.<br />

Gründungsverfahren<br />

Zusammen mit dem Antrag auf<br />

Genehmigung eines Repräsentationsbüro<br />

müssen auch für das<br />

ausländische Personal Arbeitsund<br />

Aufenthaltsgenehmigungen<br />

erwirkt werden. Neben dem<br />

Representative Office Manager<br />

kann ein zweiter ausländischer<br />

Mitarbeiter eine Arbeitserlaubnis<br />

(“Work Permit”) beantragen. Zur<br />

Erleichterung und Beschleunigung<br />

der Genehmigungsprozedur<br />

wurde das Department of Business<br />

Development, Commercial<br />

Registration, des Handelsministeriums<br />

(“Ministry of Commerce”)<br />

als oberste Genehmigungsbehörde<br />

eingerichtet.<br />

Falls im Zusammenhang mit<br />

der Bürogründung die Einfuhr<br />

bestimmter Gegenstände vorgesehen<br />

ist, sollte dies ebenso der<br />

vorgenannten Genehmigungsstelle<br />

mitgeteilt werden, damit ein<br />

reibungsloser Import stattfinden<br />

kann. Die Erteilung einer Zustimmung<br />

zur Büroeröffnung erfolgt<br />

erfahrungsgemäß innerhalb von<br />

drei Monaten.<br />

Bei der erstmaligen Antragstellung<br />

für ein Repräsentationsbüro<br />

sind alle Unterlagen in englischer<br />

Sprache jeweils mit notarieller<br />

Beglaubigung einzureichen. Die<br />

Echtheit der Dokumente ist von<br />

einer amtlichen thailändischen<br />

Auslandsvertretung zu bestäti-<br />

40


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

gen. Erforderlich bei erstmaliger<br />

Antragstellung sind:<br />

‣ Fotokopie der Registrierungsurkunde<br />

der Muttergesellschaft<br />

mit Firmensatzung<br />

(Gesellschaftsvertrag)<br />

‣ Liste der Kapitaleigener der<br />

Muttergesellschaft<br />

‣ Ermächtigung einer Person<br />

durch das Mutterhaus zum<br />

Leiter (Manager) der Repräsentanz<br />

‣ Vollmacht des Büroleiters an<br />

einen Rechtsanwalt für die<br />

Registrierung bzw. Zulassung<br />

‣ Reisepasskopie des Büroleiters<br />

‣ Angaben zum Standort des<br />

geplanten Repräsentationsbüros<br />

(Karte);<br />

‣ Dokumente, die über<br />

die geplanten Aktivitäten<br />

der Repräsen<br />

tanz Auskunft geben.<br />

Die Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen<br />

werden für jeweils ein Jahr<br />

erteilt, können aber bei<br />

Bedarf verlängert werden.<br />

Ein Repräsentationsbüro<br />

kann <strong>nach</strong> seiner Einrichtung<br />

für unbegrenzte Zeit<br />

in Thailand tätig sein.<br />

Es wird allgemein<br />

empfohlen, mit der technischen<br />

Abwicklung des<br />

Zulassungsverfahrens<br />

einen erfahrenen Rechtsanwalt<br />

zu beauftragen. Die AHK kann<br />

geeignete Anwaltskanzleien nennen.<br />

Die Registrierungskosten<br />

sind abhängig vom registrierten<br />

Kapital des Mutterhauses. Da das<br />

Repräsentationsbüro, wie gesetzlich<br />

vorgeschrieben, keine eigenen<br />

Einnahmen in Thailand erwirtschaften<br />

darf, muss die Finanzierung<br />

der Aktivitäten vom ausländischen<br />

Mutterhaus übernommen<br />

werden. Vorgeschrieben ist die<br />

Einbringung eines Mindestbetrages<br />

von 3,0 Millionen Baht. Diese<br />

Summe muss in ausländischer<br />

Währung <strong>nach</strong> Thailand offiziell<br />

transferiert werden.<br />

Der Mindestbetrag kann zum<br />

Bestreiten sämtlicher vor Ort anfallenden<br />

Kosten (beispielsweise<br />

Rechtsanwalt, Notar und Büroeinrichtung)<br />

verwendet werden.<br />

Vorbehaltlich der 183-Tage-Regelung<br />

des deutsch-thailändischen<br />

Doppelbesteuerungsabkommens<br />

sind die Gehälter der ausländischen<br />

Mitarbeiter in Thailand<br />

zu versteuern, wobei der maximale<br />

Einkommensteuersatz bei 35%<br />

liegt. Mindestens eine Person mit<br />

Verantwortlichkeit für die Repräsentanz<br />

muss ihren gewöhnlichen<br />

Wohnsitz in Thailand <strong>haben</strong>.<br />

Die Renewable Energy gehört zu den wichtigsten jährlichen<br />

Fachmessen in Thailand.<br />

Kosten<br />

Neben den erwähnten Kosten<br />

für den Rechtsanwalt und die<br />

amtliche Registrierung des Repräsentationsbüros<br />

sollten bei der<br />

Kostenkalkulation die Aufwendungen<br />

für die Büroanmietung<br />

und -ausstattung sowie für das<br />

Personal Berücksichtigung finden.<br />

Verglichen mit den anderen Ländern<br />

<strong>Asien</strong>s gehört der Großraum<br />

Thailand hinsichtlich der Büromieten<br />

immer noch zu den preisgünstigen<br />

Standorten. Allerdings<br />

hängen die Kosten auch stark<br />

von der jeweiligen Region beziehungsweise<br />

Stadt sowie innerhalb<br />

der Stadt von der jeweiligen Lage<br />

(Zentrum/Außenbezirke) ab.<br />

Messewesen<br />

Thailand gewinnt als Standort<br />

für Messen und Veranstaltungen<br />

zusehends an Bedeutung. Die<br />

Vorzüge liegen in dem attraktiven<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis, der<br />

regionalen Lage als Brückenkopf<br />

zu Südostasien, der gut ausgebauten<br />

Infrastruktur und dem hohen<br />

Freizeitwert des Landes mit<br />

attraktiven Reisezielen. Relativ<br />

günstige Standpreise, geschultes<br />

Fachpersonal sowie reichliche<br />

Ausstellungsflächen machen insbesondere<br />

Bangkok zu einem interessanten<br />

und frequentierten<br />

Messestandort in Südostasien.<br />

Zudem bietet die Vielzahl von Luxushotels<br />

eine sehr gute Basis für<br />

die Durchführung von Symposien<br />

und Fachveranstaltungen.<br />

Im Jahr 2012 wurden 88 Messen<br />

veranstaltet gegenüber 70 zwei<br />

Jahre zuvor. Hierbei beanspruchen<br />

einige Messen auch einen zunehmenden<br />

regionalen Wirkungsradius<br />

mit dem Schwerpunkt auf<br />

den zehn Mitgliedsländern<br />

der Wirtschaftsgemeinschaft<br />

ASEAN (Association<br />

of Southeast Asian<br />

Nations). Der MICE-Sektor<br />

(Meetings, Incentives, Conventions,<br />

Exhibitions) verbuchte<br />

2012 insgesamt 7.382<br />

Ereignisse mit 895.224 Besuchern,<br />

was gegenüber dem<br />

Vorjahr einem Zuwachs<br />

um 6,5 respektive 6,6% entsprach.<br />

Dabei stiegen die<br />

Einnahmen sogar um 12,9%<br />

auf 79,8 Milliarden Baht.<br />

Hinsichtlich der Einnahmen<br />

durch internationale<br />

MICE-Reisende prognostiziert<br />

KResearch von 2013 bis 2016<br />

einen Zuwachs von 86 Milliarden<br />

auf 114 Milliarden Baht.<br />

Zu den wichtigsten Fachmessen<br />

- mit größerer deutscher Präsenz<br />

und teils eigenem Pavillon<br />

- zählen Renewable Energy Asia,<br />

Metalex und ProPak Asia. Zunehmende<br />

Bedeutung wird überdies<br />

den vier Messen Thaifex - World<br />

of Food Asia, Manufacturing<br />

Expo 2012, Food & Hotel Thailand<br />

sowie VIV Asia (Tierzucht<br />

und -verarbeitung) zugeschrieben.<br />

Darüber hinaus existieren<br />

noch etwa 20 andere größere Messereignisse<br />

für die Zweige Auto,<br />

Kfz-Teile, Logistik, Schmuck, Geschenke,<br />

Kunststoffe, Nahrungsmittel,<br />

Mode, Möbel oder Laborausrüstungen.<br />

Die Fachmesse “Renewable<br />

41<br />

Ralph Rieth


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Energy Asia” gilt als eine der bedeutendsten<br />

in Südostasien für<br />

Erneuerbare Energien und Energieeffizienz.<br />

2013 gab es hierzu<br />

einen Gemeinschaftsstand<br />

im Rahmen der Exportinitiative<br />

“Renewables - Made in Germany”<br />

Gleichfalls regionale Bedeutung<br />

besitzt die “ProPak Asia” als<br />

Fachmesse für die Verarbeitung<br />

und Verpackung von Getränken,<br />

Lebensmitteln und Pharmaprodukten.<br />

Allein aus Deutschland<br />

nahmen 2013 über 120 Unternehmen<br />

teil und stellten damit das<br />

größte ausländische Kontingent<br />

unter den insgesamt rund 1.800<br />

Ständen. An der “Metalex 2012”<br />

für Werkzeugmaschinen und Metallbearbeitung<br />

partizipierten 777<br />

Aussteller, Deutschland stand hier<br />

mit 159 Ständen an dritter Stelle<br />

hinter Japan und Taiwan.<br />

Die wichtigsten Messegelände<br />

sind das Bangkok International<br />

Trade & Convention Centre<br />

(50.000 m 2 ), das IMPACT Muang<br />

Thog Thani (140.000 m 2 ) sowie das<br />

Queen Sirikit National Convention<br />

Centre (5.000 m 2 ). Darüber hinaus<br />

bieten die modernen Einkaufszentren<br />

Central World und Siam<br />

Paragon Ausstellungsflächen in<br />

einer Größenordnung von 10.000<br />

m 2 und 12.000 m 2 . Veranstaltet<br />

werden die meisten Fachmessen<br />

von folgenden sechs Unternehmen:<br />

Reed Tradex (www.reedtradex.com),<br />

UBM Thailand (www.<br />

ubmthailand.com), Bangkok Exhibition<br />

Services (www.besallworld.<br />

com), N.C.C. Exhibition Organizer<br />

(www.nccexhibition.com), VNU<br />

Exhibitions Asia Pacific (www.<br />

vnuexhibitionsap.com) und Kavin<br />

Intertrade (www.kavinintertrade.<br />

co.th).<br />

Franchising<br />

Thailands Franchisesektor verzeichnete<br />

in den letzten Jahren<br />

einen rasanten Aufschwung mit<br />

zweistelligen Zuwachsraten. Eine<br />

maßgebliche Rolle spielt dabei die<br />

Faszination der jungen Generation<br />

für selbständigen Unternehmergeist.<br />

Die bevorzugten Sektoren<br />

sind Restaurants, Nahrungsmittel,<br />

Dienstleistungen, Bildung und<br />

Handel. Nach aktuellem Stand<br />

waren im September 2013 insgesamt<br />

692 Franchisegesellschaften<br />

in Thailand registriert, wobei 293<br />

auf internationale und 399 auf<br />

thailändische Label entfielen.<br />

Die Kasikornbank (ehem. Thai<br />

Farmer Bank) prognostiziert den<br />

Umsatz im Franchisemarkt<br />

für 2013<br />

auf 328 Milliarden<br />

Baht gegenüber 180<br />

Milliarden Baht in<br />

2011, verteilt auf insgesamt<br />

rund 63.000<br />

Franchisenehmer.<br />

Hierbei beanspruchten<br />

Restaurants<br />

den größten<br />

Umsatzanteil von<br />

28% vor Getränke<br />

und Bäckereien<br />

(15%) und Dienstleistungen<br />

(12%).<br />

Einen weiteren<br />

Wachstumsschub<br />

erwartet die KBank<br />

aus der Umsetzung<br />

der ASEAN Economic<br />

Community<br />

(AEC) ab dem Jahr 2016, insoweit<br />

Franchiseoperatoren aus der VR<br />

China, Japan oder Südkorea dann<br />

Thailand stärker als Expansionsbasis<br />

in den regionalen Markt nutzen<br />

würden.<br />

Bei den ausländischen Franchisefirmen<br />

dominieren eindeutig<br />

Unternehmen aus den USA. Laut<br />

dem US Commercial Service sind<br />

die meisten im Gaststättensektor<br />

aktiv - darunter McDonalds, Burger<br />

King, Starbucks, Au Bon Pain,<br />

KFC, Pizza Hut, Krispy Kreme,<br />

Baskin Robbins, A&W, Subway,<br />

Outback Steak, Sizzler, Dunkin<br />

Donuts, Gymboree und McGuire.<br />

Die allgegenwärtige Präsenz der<br />

US-Marken wird nicht zuletzt<br />

durch das starke Wachstum des<br />

Tourismus genährt.<br />

Einen guten Marktüberblick<br />

verschafft die viertätige internationale<br />

Franchisemesse “Thailand<br />

Franchise & Business Opportunities”<br />

(FTBO) auf dem Messegelände<br />

des Bangkok International Trade<br />

& Exhibition Centre (BITEC) in<br />

der letzten Juliwoche jeden Jahres.<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Thailändische<br />

Franchisesektoren 2013<br />

Produktgruppe Anzahl Anteil<br />

Nahrungsmittel 92 23,1%<br />

Getränke und Eiscreme 77 19,3%<br />

Backwaren 22 5,5%<br />

Dienstleistungen 36 9,0%<br />

Erziehung 62 15,5%<br />

Schönheitspflege 26 6,5%<br />

Einzelhandel 16 4,0%<br />

Druckerzeugnisse 20 5,0%<br />

Eigentumswohnungen 8 2,0%<br />

Geschäftsmöglichkeiten 38 9,5%<br />

Insgesamt 399 100,0%<br />

Quelle: Thai Franchise Center (Stand 10.9.13)<br />

2013 verzeichnete die Fachmesse<br />

etwas weniger als im Vorjahr<br />

28.274 Besucher, darunter aber<br />

mit 464 Personen deutlich mehr<br />

aus dem Ausland - an erster Stelle<br />

Vietnam (65), Malaysia (47), Indien<br />

(44), Singapur (43) und Japan<br />

(36). Die meisten kamen zur Ausspähung<br />

neuer Geschäftschancen<br />

(68%) - konzentriert auf die<br />

Branchen Nahrungsmittel und<br />

Getränke, Kaffee, Einzelhandel,<br />

Dienstleistungen sowie IT und<br />

Unterhaltung.<br />

E-Commerce, Versandhandel<br />

Der elektronische Handel entwickelt<br />

sich in Thailand recht<br />

dynamisch. Ursächlich ist neben<br />

der guten gesamtwirtschaftlichen<br />

Leistung vor allem die zunehmende<br />

Vielfalt von Kanälen und<br />

Werkzeugen, mit denen Service<br />

Provider Endkunden wie Verkäufer<br />

zu Transaktionen ermutigen.<br />

Die neuen Online-Strategien setzen<br />

auf soziale Medien wie Twitter,<br />

Facebook und Instagram beziehungsweise<br />

Premium Services<br />

wie E-Mail Marketing, Social<br />

Marketing oder Short Message<br />

Marketing.<br />

Laut dem letzten Survey des<br />

Business Development Department<br />

(BDD) im Handelsministeriums<br />

belief sich der elektronische<br />

Handel 2012 auf über einer Billion<br />

42


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Baht mit den größeren Anteilen bei<br />

“Business to Business” (B2B; 41%)<br />

sowie Business to Government<br />

(B2G; 45%) vor Business to Consumer<br />

(B2C; 14%). Mit Stand August<br />

2013 waren beim BDD insgesamt<br />

11.539 Websites registriert. Die<br />

Internetdichte liegt mit 21 Millionen<br />

Abonnenten bei etwa 30%, bis<br />

zum Jahr 2015 sollen es dank der<br />

politischen Breitbandinitiative der<br />

Regierung 36 Millionen Nutzer<br />

werden, aktuell verfügen 3,4% der<br />

Haushalte über einen Breitbandanschluss.<br />

In diesem Rahmen<br />

bietet insbesondere der ländliche<br />

Raum den Handelsunternehmen<br />

noch beträchtliche Chancen zur<br />

Verbreiterung des Kundenkreises.<br />

Business to Consumer<br />

Den treibenden Faktor im<br />

B2C-Segment sehen die Experten<br />

hauptsächlich darin, dass die<br />

Verbraucher immer mehr Vertrauen<br />

in den Kauf von Gütern und<br />

Dienstleistungen über das Internet<br />

gewinnen. Einen wichtigen<br />

Beitrag zur Sicherheit leistete<br />

das Ministerium für Information<br />

und Kommunikation Mitte 2011<br />

mit der Gründung der Electronic<br />

Transactions Development Agency,<br />

die jetzt auch ein Online-Konsumentenschutz-Zentrum<br />

einrichten<br />

will.<br />

Thailand: Die gefragtesten<br />

Shopping-Webseiten 2012<br />

Anbieter<br />

Besucherzahl<br />

pro Tag<br />

Weloveshopping 463.751<br />

Dealfish 231.992<br />

Pantipmarket 162.575<br />

Tarad 150.634<br />

Pramool 89.824<br />

Priceza 72.494<br />

Thaisecondhand 46.276<br />

Lnwshop 41.686<br />

88DB 39.739<br />

PlazaThai 37.695<br />

Anm. d. Red.: Solche Besucherzahlen<br />

sind in Thailand ungeprüft.<br />

Quelle: truehit.net<br />

Smartphones und Tablets spielen<br />

eine immer größere Bedeutung<br />

im Online-Shopping, laut Master-<br />

Card kaufte etwa die Hälfte ihrer<br />

Kartenkunden in der <strong>Asien</strong>-Pazifik-Region<br />

über ihr Smartphone<br />

ein (Online Shopping Survey 2013).<br />

Förderlich ist ebenfalls die wachsende<br />

Nutzung von Kreditkarten:<br />

Die Bank of Thailand meldete im<br />

Februar 2013 einen Bestand von<br />

73 Millionen Plastikkarten - darunter<br />

37 Millionen Debitkarten,<br />

17 Millionen Kreditkarten und 15<br />

Millionen ATM-Karten.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

prognostiziert die<br />

als Online-Zahlungsdienst<br />

(Payment Aggregator)<br />

operierende<br />

Paysbuy für 2013 einen<br />

ordentlichen Zuwachs<br />

im B2C-Markt um 15 bis<br />

20% auf rund 100 Milliarden<br />

Baht. Für sich selbst<br />

erwartet die Firma 2013<br />

einen Anstieg der Zahlungstransaktionen<br />

zum<br />

runde 50% auf 1,5 Milliarden<br />

Baht über ihr Portal<br />

www.paysbuy.com,<br />

das zum Jahresende 8.500<br />

Mitgliederseiten zählen<br />

soll. Gewinn erzielt der<br />

Online-Dienst über die<br />

Gebühr in Höhe von 3,5<br />

bis 4,0% des Transaktionswertes.<br />

Optionen für Online-Zahlungen<br />

bieten zudem neben allen<br />

thailändischen Banken auch Unternehmen<br />

wie Pay-Pal und Tarad.<br />

Tarad ging Ende 2012 vollständig<br />

an den japanischen E-Commerce-<br />

Giganten Rakuten, der bereits 2009<br />

rund 3,3 Millionen US$ in Tarad<br />

für eine Mehrheitsbeteiligung von<br />

67% investiert hatte. Die Website<br />

Thailand: Wichtigste Produktgruppen im Online-Handel 2011<br />

Druckerzeugnisse<br />

und<br />

Büroausstattungen<br />

5%<br />

Kfz und -teile<br />

6%<br />

Dienstleistungen<br />

7%<br />

Sonstige<br />

22%<br />

Mode und<br />

Bekleidung<br />

13%<br />

Tourismus, Hotels<br />

und Resorts<br />

32%<br />

EDV-Ausrüstungen<br />

und elektrische<br />

Geräte<br />

15%<br />

Quelle: truehit.net<br />

von Rakuten TARAD.com zählte<br />

Ende 2012 rund 2 Millionen Mitglieder<br />

und etwa 300.000 Händler.<br />

Große Handelsketten wie Central,<br />

Tesco Lotus oder The Mall Group<br />

besitzen inzwischen alle auch ihre<br />

Online-Vertriebskanäle.<br />

Für relative Ernüchterung in<br />

der Branche dürfte der letzte “Rakuten<br />

Smart Shopping Survey” in<br />

den Ländern Thailand, Indonesien,<br />

Malaysia und Taiwan gesorgt<br />

<strong>haben</strong>. Demzufolge äußerten 78%<br />

der 2.000 Befragten Unzufriedenheit<br />

beim Empfang ihrer Ware.<br />

Rakuten konstatiert hieraus die<br />

Notwendigkeit <strong>nach</strong> besserer<br />

Produktqualität und detaillierter<br />

Information. Empfohlen werden<br />

verbraucherfreundliche Initiativen<br />

- wie beispielsweise ein zweiwöchiges<br />

Rückgaberecht.<br />

Versandhandel<br />

Der Versandhandel (Direct<br />

Sales) befindet sich in Thailand<br />

eher noch in der Entwicklungsphase,<br />

obwohl er im letzten Jahrzehnt<br />

43


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Thailand:<br />

Wichtigste Anbieter im Versandhandel 2012<br />

(Milliarden Thaibaht)<br />

Morseng<br />

2.7<br />

Aimstar<br />

3.1<br />

Unicity<br />

3.7<br />

Neolife<br />

5.4<br />

Giffarine<br />

6.0<br />

Zhulian<br />

7.1<br />

Amway<br />

17.0<br />

Quelle: www.thaimlmnews.com<br />

immerhin jährliche Zuwachsraten<br />

um jährlich 10 bis 12% erzielt <strong>haben</strong><br />

soll. Die wichtigsten Produkte<br />

sind Wellnessprodukte, Kosmetika<br />

sowie Gesundheits-, Haushalts-<br />

und Reinigungsprodukte.<br />

Behindert wird der Erfolgsprozess<br />

durch Beanstandungen hinsichtlich<br />

der Produktqualität, Verluste<br />

während des Versands, die Probleme<br />

in Rückgabe und Rückerstattung<br />

oder generell den unzureichenden<br />

Verbraucherschutz.<br />

Laut der Thailand Direct Sales<br />

Association (TDSA) belief sich der<br />

mit rund einer Million Beschäftigten<br />

erzielte Umsatz 2012 auf 68,7<br />

Milliarden Baht, was etwa 2% des<br />

Einzelhandels entsprechen solle.<br />

US-amerikanische Unternehmen<br />

sind recht stark vertreten mit Anbietern<br />

wie Amway, Nu Skin, Herbal<br />

Life, Unicity Marketing, Sun<br />

Rider International oder Avon.<br />

Die Nummer Eins im Markt ist<br />

Amway (Thailand), die ihren Umsatz<br />

2013 um etwa 5% auf 18 Milliarden<br />

Baht steigern will. Amway<br />

ist für die kommenden Jahre recht<br />

optimistisch und setzt ebenfalls<br />

größere Erwartungen in die AEC<br />

mit dem gemeinsamen Markt von<br />

über 600 Millionen Menschen.<br />

Eine Übersicht über den German<br />

Desk der Rechts-, Steuer- und<br />

Buchprüfungsfirmen vor Ort lässt<br />

sich kostenlos über die Deutsch-<br />

Thailändische Handelskammer<br />

unter folgendem Link beziehen:<br />

thailand.ahk.de/services/rechtliche-informationen/<br />

Eine Liste der Anwaltskanzleien<br />

in Thailand mit Fachrichtung und<br />

Korrespondenzsprachen sowie<br />

Hinweisen zur Rechtsverfolgung<br />

und Rechtswahrung findet sich<br />

gleichfalls auf der Website der<br />

Deutschen Botschaft: www.bangkok.diplo.de/contentblob/407244/<br />

Daten/3099988/Anwaltsliste.pdf <br />

Deutsch-Thailändische<br />

Handelskammer<br />

(AHK Thailand)<br />

25. Floor, Empire Tower 3<br />

195 South Sathorn Road<br />

10120 Bangkok<br />

Tel: +66 26700 600<br />

Fax: +66 22670 601<br />

Email: services@gtcc.org<br />

www.thailand.ahk.de<br />

Thai Chamber of Commerce and<br />

Board of Trade of Thailand<br />

10200 Bangkok<br />

Tel: +66 2622 1860<br />

Fax: +66 2225 3372<br />

Email: tcc@thaichamber.org<br />

www.thaichamber.org<br />

Ministry of Commerce<br />

Department of Business<br />

Development<br />

(Commercial Registration)<br />

44/100 Nonthaburi 1 Road11000<br />

Nonthaburi<br />

Tel: +66 2547 5960<br />

Fax: +66 22547 5973<br />

Email: e-commerce@dbd.go.th<br />

www.dbd.go.th<br />

Thai Retailers Association (TRA)<br />

Unit 100/9, 12th Floor Vongvanij<br />

Compkex, B Building<br />

Rama 9 Road, Huay Khwang<br />

10320 Bangkok<br />

Tel: +66 2645 0422<br />

Fax: +66 2645 0421<br />

Email: chatrchaitu@gmail.com<br />

Franchise & Thai SMEs Business<br />

Association (FSA)<br />

70/574 Prachaseun Road11000 Nonthaburi<br />

Tel: +66 2426 4700-1<br />

Fax: +66 2426 3238<br />

Email: fsathai@hotmail.com<br />

www.fsathai.org<br />

Thai Franchise Center<br />

97/6 Rama 2 Road<br />

Thakam, Bangkhuntien<br />

10150 Bangkok<br />

Tel.: +66 2896 7330<br />

Fax: +66 2896 7333<br />

Email: info@thaifranchise<br />

center.com<br />

www.thaifranchisecenter.com<br />

44


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Vietnams Wirtschaft gewinnt<br />

2013 wieder an Stabilität<br />

Zentralbank hat Inflation und Währung im Griff;<br />

Schwachpunkte bleiben Staatsbetriebe und der Finanzsektor<br />

Von Thomas Hirsch<br />

Hanoi (gtai). Der Internationale<br />

Währungsfonds (IWF) hat <strong>nach</strong><br />

Konsultationsgesprächen in Vietnam<br />

die Reformbemühungen der<br />

Regierung gelobt und die 2013<br />

wiedergewonnene Stabilität der<br />

Volkswirtschaft gewürdigt. Die<br />

Regierung erntet die Erfolge<br />

ihrer 2012 begonnenen Stabilisierungsmaßnahmen<br />

in den<br />

Bereichen Geld- und Währungspolitik.<br />

Mehr Devisen fließen in<br />

das Land. Die Immobilienkrise<br />

scheint überwunden. Strukturelle<br />

Probleme der öffentlichen<br />

Unternehmen bilden die größte<br />

Gefahrenquelle.<br />

Vietnams Staatsbank, die die<br />

Aufgaben einer Zentralbank übernimmt<br />

und als ausführendes Organ<br />

der Regierung fungiert, zog<br />

2012 die geldpolitischen Zügel an.<br />

Sie erhöhte die Leitzinsen und beschnitt<br />

die Kreditvergabe der Geschäftsbanken.<br />

Diese restriktive<br />

Politik hat die Ökonomie des südostasiatischen<br />

Landes stabilisiert,<br />

gleichzeitig jedoch die Konjunktur<br />

etwas gedämpft. Die Wachstumsrate<br />

des Bruttoinlandsproduktes<br />

(BIP) von gut 5% war deshalb die<br />

niedrigste seit 1999.<br />

Die Staatsbank fährt andererseits<br />

nun die Erfolge ihrer Stabilisierungsmaßnahmen<br />

ein. Sie<br />

kann 2013 voraussichtlich die<br />

durchschnittliche Inflationsrate<br />

auf akzeptable 6,5% drücken,<br />

<strong>nach</strong>dem 2012 circa 9,3% und sogar<br />

eine Rate von 18,6% im Jahr<br />

2011 verzeichnet worden waren.<br />

Konjunkturanalysten meinen,<br />

dass die Geldentwertung 2014 nur<br />

leicht auf 7 bis 9% zulegen werde.<br />

Auch die Währung zeigte sich<br />

2013 solide. Die Staatsbank bindet<br />

den vietnamesischen Dong<br />

zu einem Leitkurs an den US$ mit<br />

einer Schwankungsbreite von 1%<br />

in beiden Richtungen (sogenannter<br />

“crawling peg”). Nach einer<br />

langen stabilen Phase seit Februar<br />

2011 folgte im Juni 2013 eine<br />

leichte Abwertung des Leitkurses<br />

um 1% auf 21.036 Dong je US$. Experten<br />

rechnen mit einer weiteren<br />

geringen Abwertung im Laufe des<br />

Jahres 2014, um die Exportwirtschaft<br />

zu stärken. Das Angebot<br />

8%<br />

7%<br />

6%<br />

5%<br />

4%<br />

3%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

7.5%<br />

7.0% 7.1%<br />

Bruttoinlandsprodukt von Vietnam<br />

5.7%<br />

5.4%<br />

6.4%<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

6.2%<br />

5.2% 5.3% 5.4%<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />

Schätzungen 2012 - 2014 Quelle: IWF, Okt. 2013<br />

an Devisen gilt aber eigentlich als<br />

ausreichend.<br />

Devisen fließen aus mehreren<br />

Quellen ins Land. Hauptsächlich<br />

sind dies Überweisungen von<br />

Auslandsvietnamesen in ihre<br />

Heimat, die <strong>nach</strong> Prognosen 2013<br />

geschätzte 10,6 Milliarden US$<br />

(+6,5% gegenüber 2012) übertragen<br />

<strong>haben</strong> werden. Auch ausländische<br />

Direktinvestitionen strömten kräftig,<br />

<strong>nach</strong> Berechnung der Deutschen<br />

Bank sind es voraussichtlich<br />

2013 netto 9,0 Milliarden <strong>nach</strong><br />

7,0 Milliarden US$ im Vorjahr. Insgesamt<br />

dürfte die Leistungsbilanz<br />

mit einem Plus von 3,0 Milliarden<br />

US$ abschließen.<br />

Aufgrund der stetigen Devisenzuflüsse<br />

sind die Währungsreserven<br />

im Laufe des Jahres um<br />

10 Milliarden auf 33 Milliarden<br />

US$ gewachsen. Sie würden aber<br />

noch nicht ausreichen, um einen<br />

sprunghaften Anstieg der Nachfrage<br />

<strong>nach</strong> US-Dollar dauerhaft<br />

zu bedienen. Die Reserven decken<br />

die durchschnittlichen Importe<br />

für etwa drei Monate. Dies entspricht<br />

gerade dem international<br />

geforderten Mindestwert.<br />

IWF fordert mehr<br />

Transparenz<br />

Der IWF bezeichnet als anfälligste<br />

Bereiche der Volkswirtschaft<br />

den Finanzsektor und die<br />

Staatsbetriebe. Die lokalen Banken<br />

seien unterkapitalisiert und<br />

wenig profitabel. Seit Jahren arbeiteten<br />

viele staatliche Unternehmen<br />

und Banken nicht effizient.<br />

Ihre unvollendeten Ausflüge in<br />

Immobilienprojekte und die dafür<br />

aufgenommenen nun oft uneinbringlichen<br />

Kredite gefährden<br />

die Bilanz. Die tatsächlichen Kapitalverflechtungen<br />

der Staatsunternehmen<br />

sowie die finanzielle<br />

Situation der Banken würden<br />

45


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

nicht ausreichend offen dargelegt,<br />

mahnt der IWF und fordert eine<br />

strengere Aufsicht.<br />

Die 2012 geplatzte Immobilienblase<br />

führte immerhin zu einer<br />

Bereinigung des Marktes und<br />

wurde von der Bauindustrie relativ<br />

gut verkraftet. Die Immobilienkrise<br />

dürfte Ende 2013 ihren unteren<br />

Wendepunkt erreichen. Die<br />

starken Preiskorrekturen rufen<br />

erste Kaufinteressenten auf den<br />

Plan. Immobilien könnten wieder<br />

zur bevorzugten Anlageform<br />

avancieren, denn die Sparzinsen<br />

liegen unterhalb der Inflationsrate<br />

und der sonst beliebte Kauf von<br />

Gold erscheint den Sparern angesichts<br />

des Preisverfalls bei dem<br />

Edelmetall wenig lohnend.<br />

Experten erwarten aktuell keine<br />

neuen krisenhafte Zuspitzung<br />

der gesamtwirtschaftlichen Lage,<br />

auch wenn weiterhin erhebliche<br />

strukturelle Defizite bestehen.<br />

Chronische Problemfelder, wie<br />

Vetternwirtschaft, Korruption,<br />

mangelnde Rechtssicherheit,<br />

schwerfällige Bürokratie, Fachkräftemangel<br />

und schwache<br />

Finanzmarktkontrolle, hat die<br />

Regierung erkannt und will sie<br />

abstellen.<br />

Die marktwirtschaftliche Entwicklung<br />

von Institutionen wird<br />

auch von der Gesellschaft für<br />

Internationale Zusammenarbeit<br />

(GIZ) seit 2005 unterstützt. Die<br />

Wirtschaftsanalysten der GIZ in<br />

Hanoi meinen, Vietnam dürfte<br />

auch bei einer etwaigen Währungs-<br />

oder Finanzkrise in der Region<br />

bis zu einem gewissen Grade<br />

“Immunstärke” zeigen.<br />

Die <strong>Asien</strong>krise von 1998 ging<br />

beispielsweise an Vietnam ziemlich<br />

spurlos vorüber. Die Ökonomie<br />

steckte sich mit den Finanzund<br />

Währungsturbulenzen der<br />

Region, die konjunkturell lediglich<br />

zu einer Wachstumsdelle führten,<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

-4<br />

-8<br />

-0.560<br />

-0.164<br />

Leistungsbilanz von Vietnam<br />

(in Mrd. US$)<br />

-6.992<br />

-6.116<br />

-4.287<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

-10.787<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014<br />

-12<br />

Schätzungen 2012 - 2014 Quelle: IWF, Okt. 2013<br />

kaum an: Im Jahr 1999 fiel das BIP-<br />

Wachstum auf einen Tiefststand<br />

von 4,8%. Schon zwischen 2000<br />

und 2007 folgte hierauf eine lange<br />

Boomphase mit jährlichen Zuwachsraten<br />

von mehr als 7%.<br />

Die eingeführten marktwirtschaftlichen<br />

Elemente und die<br />

Integration in die Weltwirtschaft<br />

machen das Land allerdings allmählich<br />

auch schockanfälliger.<br />

Ein abrupter Abzug von Kapital<br />

ins Ausland war 1998 zum Beispiel<br />

gar nicht möglich, weil die<br />

Zentralbank strikt die Kapitalbewegungen<br />

kontrollierte. Die Regeln<br />

für den internationalen Kapitalverkehr<br />

wurden seitdem in<br />

vielen Bereichen gelockert.<br />

Die lokalen Kapitalmärkte <strong>haben</strong><br />

sich gut entwickelt, sind aber<br />

noch von unterdurchschnittlicher<br />

Größe. Das Volumen des Bondsmarktes<br />

macht 2013 etwa 18% vom<br />

BIP aus (ASEAN-Durchschnitt<br />

ungefähr 40%). Die Marktkapitalisierung<br />

des Aktienmarktes betrug<br />

Mitte 2013 gerade 30% des BIP<br />

(ASEAN-Durchschnitt circa 60%).<br />

Auch die internationalen Verflechtungen<br />

<strong>haben</strong> deutlich zugenommen,<br />

weil der Außenhandel<br />

seit Jahren schneller wächst als<br />

die Gesamtwirtschaft. Somit würden<br />

weltwirtschaftliche Schocks<br />

größere Auswirkungen entfalten<br />

als früher. Der Offenheitsgrad der<br />

Volkswirtschaft (Exportquote) erreicht<br />

2013 circa 80%.<br />

Auf der Habenseite wird verbucht,<br />

dass das chronische Defizit<br />

im Außenhandel, das 2011 noch<br />

mit 6,4 Milliarden US$ die Zahlungsbilanz<br />

belastete, sich 2012<br />

in einen Überschuss verwandelte.<br />

Die meisten Analysten erwarten<br />

für 2013 und 2014 eine ungefähr<br />

0.233<br />

9.061<br />

9.557<br />

6.243<br />

ausgeglichene Bilanz. Denn Vietnam<br />

erzielt auf seinen wichtigsten<br />

Auslandsmärkten - Europa und<br />

USA - immer größere Exporterfolge.<br />

Der Handelsüberschuss mit<br />

der EU erreichte von Januar bis<br />

September 2013 rund 10,8 Milliarden,<br />

mit den USA 13,2 Milliarden<br />

US$. Dem steht ein wachsendes<br />

Handelsdefizit mit der VR China<br />

gegenüber. Es dürfte 2013 mehr<br />

als 20 Milliarden US$ erreichen.<br />

Wenn sich der Trend fortsetzt,<br />

würde die Volksrepublik 2014 hinter<br />

jedem dritten vietnamesischen<br />

Importgeschäft stehen. <br />

46


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Buchbesprechung<br />

Kluges Lieferantenmanagement<br />

in China<br />

China Sourcing. Beschaffung, Logistik und Produktion in China<br />

Von Dr. Doreén Pick in Berlin<br />

China befindet sich weiter<br />

im Wandel. Dies ist eine an sich<br />

wenig überraschende Nachricht,<br />

denn die Dynamik, die das Riesenreich<br />

innerhalb weniger Jahre<br />

an die ökonomische Weltspitze<br />

katapultiert hat, kommt nicht<br />

schlagartig zum Stillstand. Es<br />

darf jedoch bezweifelt werden,<br />

dass den vielen mit China befassten<br />

Unternehmen die Tragweite<br />

dieser Erkenntnis in Gänze<br />

bewusst ist. Zu sehr hatte man<br />

sich wohl an das Bild vom einigermaßen<br />

zuverlässigen Billigproduzenten<br />

gewöhnt.<br />

Aber Chinas Unternehmen rüsten<br />

weiter auf und treten auf den<br />

Weltmärkten und in China selbst<br />

immer mehr in Konkurrenz zu<br />

den etablierten (westlichen) Anbietern.<br />

Parallel verändern sich auch<br />

die Voraussetzungen Chinas als<br />

populärem Beschaffungsmarkt.<br />

Hier geraten die Chinesen wiederum<br />

unter Druck von anderen<br />

Schwellenmärkten. Im Ergebnis<br />

entsteht eine komplexe Gemengelage,<br />

bei der es in puncto Sourcing<br />

und Wertschöpfung mehr denn je<br />

darauf ankommt, Spreu und Weizen<br />

verlässlich voneinander trennen<br />

zu können.<br />

Um sich nicht im Wust der Details<br />

zu verlieren, <strong>haben</strong> der Strategieberater<br />

Peter Faust und sein<br />

chinesischer Co-Autor Gang Yang,<br />

der Supply-Chain-Management<br />

an der Shanghaier Tongji-Universität<br />

lehrt, einen Sammelband<br />

aufgelegt, in dem das Konzept<br />

der „Export-Kompetenz“ im Hinblick<br />

auf chinesische Lieferanten<br />

konsequent durchdekliniert wird.<br />

Positiv hervorzuheben ist, dass<br />

der Band mit einer Vielzahl von<br />

Fallbeispielen gespickt ist, in denen<br />

Praktiker gebündelt über ihre<br />

diesbezüglichen China-Erfahrungen<br />

berichten. Im Anschluss<br />

an eine akademisch gängige Definition<br />

wird unter „Export-Kompetenz“<br />

die Fähigkeit und auch<br />

die Bereitschaft eines Lieferanten<br />

verstanden, die spezifischen Bedürfnisse<br />

eines Auslandskunden<br />

stabil zu erfüllen. Legt man diesen<br />

Maßstab zugrunde, zeigt sich<br />

in China – wie anhand der verschiedenen<br />

Praxisbeispiele deutlich<br />

wird – inzwischen ein stark<br />

differenziertes Bild von auf der<br />

Höhe der Zeit und teils auch schon<br />

darüber hinaus operierenden Firmen<br />

sowie von Unternehmen, die<br />

<strong>nach</strong> wie vor erhebliche Defizite<br />

bei Qualität und Zuverlässigkeit<br />

aufweisen.<br />

Diese neue Unübersichtlichkeit<br />

ergibt sich aus dem im zweiten<br />

und dritten Kapitel skizzierten<br />

Strukturwandel hin zu einer stärkeren<br />

Gewichtung des Binnenkonsums<br />

und wissensbasierter<br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Wirtschaftszweige, den die chinesische<br />

Volkswirtschaft momentan<br />

durchläuft. Es ist einleuchtend,<br />

dass ein solch epochaler Übergang<br />

zunächst nur in einigen Vorzeigebranchen<br />

vollzogen werden<br />

kann. Aber auch in diesen gibt<br />

es, wie etwa am Beispiel der chinesischen<br />

Automobilhersteller zu<br />

sehen ist, noch etliche Schwächen.<br />

Insgesamt sei aber ein Trend zur<br />

stärkeren Professionalisierung zu<br />

beobachten, an dem die Unternehmen<br />

partizipieren und diesen<br />

selbst auch vorantreiben können.<br />

So gilt es, die Schwachpunkte<br />

der Wertschöpfungsketten zu<br />

identifizieren und diesen mit<br />

strategischen Logistikkonzepten<br />

entgegenzuwirken. Zudem<br />

sollten die Lieferanten als langfristige<br />

Partner begriffen werden,<br />

denen auf einer Vertrauensbasis<br />

sukzessive dabei geholfen<br />

werden sollte, ihre Qualitätsstandards<br />

und Prozessabläufe<br />

zu optimieren. Werden diese<br />

und andere Ratschläge befolgt,<br />

sind die Autoren guten Mutes,<br />

dass China künftig seinen Status<br />

als attraktiver Beschaffungsmarkt<br />

noch weiter wird steigern<br />

können. Allen, die hierbei einen<br />

systematischen Ansatz verfolgen<br />

wollen, bietet das Werk von Faust<br />

und Yang einen facettenreichen<br />

und plausiblen Leitfaden. <br />

Peter Faust / Gang Yang<br />

(Hrsg.)<br />

China Sourcing<br />

Beschaffung, Logistik und<br />

Produktion in China<br />

2. korrigierte Auflage<br />

Springer Gabler Verlag<br />

Heidelberg 2013<br />

307 Seiten 49,95 Euro<br />

ISBN: 978-3-658-00451-4<br />

47


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Euro mit ...<br />

Währungen in <strong>Asien</strong><br />

31. Dez. 13<br />

(Tagesmittel)<br />

1. Dez. 13<br />

(Tagesmittel)<br />

Spanne<br />

Hoch - Tief<br />

Mittelkurs<br />

(31 Tage)<br />

Australischer Dollar (AUD) 1,5516 1,4928 1,5596 - 1,4799 1,5247<br />

Bangladeschischer Taka (BDT) 109,17 107,50 109,57 - 105,94 108,10<br />

Brunei Dollar (BND) 1,7767 1,7339 1,7823 - 1,7184 1,7480<br />

Chinas Renminbi Yuan (CNY) 8,4177 8,3360 8,4216 - 8,3171 8,3825<br />

Hongkong Dollar (HKD) 10,6787 10,5389 10,7653 - 10,4214 10,6276<br />

Indonesische Rupiah (IDR) 16810 16239 16810 - 16032 16508<br />

Indische Rupie (INR) 85,2552 84,7580 85,4813 - 83,5680 84,6859<br />

Irakische Dinar (IQD) 1630 1611 1644 - 1585 1616<br />

Iranischer Rial (IRR) 34177 33817 34423 - 33729 34073<br />

Japanischer Yen (JPY) 144,87 139,26 145,68 - 138,41 141,73<br />

Katar Rial (QAR) 5,0168 4,9515 5,0574 - 4,9424 4,9947<br />

Koreanischer Won (KRW) 1463 1439 1463 - 1437 1449<br />

Malaysischer Ringgit (MYR) 4,5369 4,4683 4,5369 - 4,4115 4,4906<br />

Mongolischer Tugrik (MNT) 2223 2344 2350 - 2205 2284<br />

Myanmar Kyat (MMK) 1386 1364 1392 - 1354 1369<br />

Neuseeländischer Dollar (NZD) 1,6867 1,6764 1,6902 -1,6521 1,6685<br />

Pakistanische Rupie (PKR) 147,06 149,22 149,74 - 143,94 147,90<br />

Philippinischer Peso (PHP) 61,19 59,49 61,19 - 59,40 60,58<br />

Singapur Dollar (SGD) 1,7468 1,7075 1,7468 - 1,7027 1,7251<br />

Neuer Taiwan Dollar (TWD) 41,3366 40,2632 41,3667 - 40,1444 40,7956<br />

Thailändischer Baht (THB) 45,3226 43,6795 45,3226 - 43,6795 44,3925<br />

Türkische Lira (TRY) 2,9465 2,7480 2,9624 - 2,7480 2,8263<br />

Vietnamesischer Dong (VND) 29340 29142 29670 - 28657 29151<br />

Ver. Arab. Emirate Dirham (AED) 5,0576 4,9939 5,0605 - 4,9827 5,0317<br />

US Dollar (USD) 1,3768 1,3593 1,3893 - 1,3524 1,3697<br />

Quelle: Oanda Interbanken Kassakurse<br />

Erster, letzter und mittlerer Kurs sind ASK-Preise; Spanne Hoch-Tief sind BID-Preise<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

ProAsia Media (BVI) Ltd.<br />

Road Town, BVI<br />

info@probusinessmedia.net<br />

Redaktion <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Hongkong<br />

Tel.: +852 6702 8722<br />

Fax: +852 6702 8720<br />

Email: info@asienkurier.com<br />

Chefredakteur<br />

Ralph Rieth<br />

Email: info@asienkurier.com<br />

Informationen zu Nutzungsrechten<br />

und Titelschutz finden Sie Online<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Waldemar Duscha, gtai,<br />

Achim Haug, Thomas Hirsch,<br />

Rainer Jaensch, Dr. Doreén Pick,<br />

Jürgen Maurer, Frank Robaschik,<br />

Dr. Roland Rohde, Stefanie Schmitt,<br />

Florian Steinmeyer,<br />

Anna Westenberger<br />

Daten<br />

Oanda, IWF, Zentralbanken<br />

Informationsdienste<br />

gtai - German Trade & Invest<br />

Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Nachdruck<br />

oder Verwendung in elektronischen<br />

oder anderen Medien - auch auszugsweise<br />

- nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

der Redaktion. Verlag und<br />

Redaktion haften nicht für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos oder<br />

Grafiken. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die<br />

Meinung der Redaktion wieder.<br />

48


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Wirtschaftsdaten: China<br />

VR China Bruttoinlandsprodukt<br />

VR China Inflation<br />

14%<br />

8%<br />

12%<br />

6%<br />

10%<br />

9.1%<br />

8.9%<br />

4%<br />

8%<br />

8.1%<br />

7.6%<br />

7.4%<br />

7.9%<br />

7.7%<br />

7.5%<br />

7.8%<br />

2%<br />

6%<br />

0%<br />

4%<br />

Sep 11 Mar 12 Sep 12 Mar 13 Sep 13<br />

-2%<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

VR China Handelsbilanz<br />

Euro / Chinesischer Renminbi<br />

40<br />

9<br />

20<br />

in Mrd. US$<br />

0<br />

8<br />

-20<br />

-40<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

7<br />

Jan 13 Apr 13 Jul 13 Oct 13 Jan 14<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 2,0 3,2 2,1 2,4 2,1 2,7 2,7 2,6 3,1 3,2 3,0<br />

2012 4,5 3,2 3,6 3,4 3,0 2,2 1,8 2,0 1,9 1,7 2,0 2,5<br />

2011 4,9 4,9 5,4 5,3 5,5 6,4 6,5 6,2 6,1 5,5 4,2 4,1<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Quelle: National Bureau of Statistics<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00<br />

2012 6,56 6,56 6,56 6,56 6,56 6,31 6.00 6,00 6,00 6,00 6,00 6,00<br />

2011 5,81 6,06 6,06 6,31 6,31 6,31 6,56 6,56 6,56 6,56 6,56 6,56<br />

Rediscount-Rate der PBC<br />

Quelle: The People's Bank of China (PBC)<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 29,2 15,2 -0,9 18,1 20,4 27,1 17,8 28,6 15,2 31,11 30,8<br />

2012 27,2 -31,5 5,35 18,4 18,7 31,7 25,1 26,7 27,7 32,0 19,6 31,6<br />

2011 6,5 -7,3 0,1 11,4 13,1 22,3 31,5 17,75 14,51 17,00 14,5 16,5<br />

Quelle: Customs General Administration<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2012 7,6 %<br />

3 Q 2012 7,4 %<br />

4 Q 2012 7,9 %<br />

1 Q 2013 7,7 %<br />

2 Q 2013 7,5 %<br />

3 Q 2013 7,8 %<br />

National Bureau of<br />

Statistics<br />

Währungen<br />

Sep. - Nov.<br />

2013<br />

(Mittelwert)<br />

Euro / Renminbi<br />

8,2878<br />

US$ / Renminbi<br />

6,1415<br />

49


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Wirtschaftsdaten: Hongkong<br />

Hongkong Bruttoinlandsprodukt<br />

Hongkong Inflation<br />

10%<br />

8%<br />

5%<br />

4.0%<br />

3.0%<br />

2.8% 2.9% 3.2% 2.9%<br />

6%<br />

0.7% 0.9%<br />

1.5%<br />

4%<br />

0%<br />

2%<br />

-5%<br />

0%<br />

-10%<br />

Sep 11 Mar 12 Sep 12 Mar 13 Sep 13<br />

-2%<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

10<br />

Hongkong Handelsbilanz<br />

11<br />

Euro / Hongkong-Dollar<br />

0<br />

in Mrd HK$<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

10<br />

-40<br />

-50<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

9<br />

Jan 13 Apr 13 Jul 13 Oct 13 Jan 14<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 3,0 4,4 3,6 4,0 3,9 4,1 6,9 4,5 4,6 4,3 4,3<br />

2012 6,1 4,9 4,7 4,7 4.3 3,7 1,6 3,7 3,8 3,8 3,7 3,7<br />

2011 3,6 3,7 4,4 4,6 5,2 5,6 7,9 5,7 5,8 5,8 5,7 5,7<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Quelle: Census & Statistics Department<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50<br />

2012 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50<br />

2011 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50 0,50<br />

HK Interestrate der HKMA<br />

Quelle: HK Monetary Authority (HKMA)<br />

Handelsbilanz [in Mrd. HK$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 -27,4 -34,0 -49.1 -42,7 -44,3 -49,7 -37,1 -39,8 -42,0 -38.0<br />

2012 -8,9 -46,8 -44,0 -43,9 -37,5 -44,7 -40,0 -36,0 -45,2 -42,6 -44,1 -47,9<br />

2011 -16,0 -25,1 -40,1 -42,2 -35,7 -40,3 -35,9 -34,8 -40,0 -23,0 -44,1 -48,9<br />

Quelle: Census & Statistics Department<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2012 0,9 %<br />

3 Q 2012 1,5 %<br />

4 Q 2012 2,8 %<br />

1 Q 2013 2,9 %<br />

2 Q 2013 3,2 %<br />

3 Q 2013 2,9 %<br />

Census & Statistics<br />

Department<br />

Währungen<br />

Sep. - Nov. 2013<br />

(Mittelwert)<br />

Euro / Hongkong-$<br />

10,4756<br />

US$ / Hongkong-$<br />

7,7538<br />

50


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Wirtschaftsdaten: Indien<br />

Indien Bruttoinlandsprodukt<br />

Indien Inflation<br />

12%<br />

20%<br />

10%<br />

15%<br />

8%<br />

6.9%<br />

10%<br />

6%<br />

6.1%<br />

5.3% 5.4%<br />

5.2%<br />

4.7%<br />

4.8%<br />

4.4%<br />

4.8%<br />

5%<br />

4%<br />

Sep 11 Mar 12 Sep 12 Mar 13 Sep 13<br />

0%<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

Indien Handelsbilanz<br />

Euro / Indische Rupien<br />

0<br />

90<br />

in Mrd ind. Rupien<br />

-200<br />

-400<br />

-600<br />

-800<br />

-1000<br />

p<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

-1200<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

60<br />

Jan 13 Apr 13 Jul 13 Oct 13 Jan 14<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 6,6 6,8 6,0 4,9 4,7 4,9 5,8 6,1 6,5 7,0 7,5<br />

2012 5,3 8,8 9,5 7,2 7,6 7,2 6,8 7,5 7,8 7,4 7,2 7,2<br />

2011 9,3 8,8 8,8 9,4 8,7 8,6 8,4 9,0 10,1 9,4 9,3 6,5<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

Quelle: India Ministry of Labour<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 7,75 7,50 7,50 7,50 7,25 7,25 7,25 7,25 7,50 7,75 7,75 7,75<br />

2012 8,50 8,50 8,50 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00 8,00<br />

2011 5,50 5,50 5,75 5,75 6,25 6,50 7,00 7,00 7,25 7,50 7,50 8,50<br />

Central Bank Overnight Rate<br />

Quelle: Reserve Bank of India<br />

Handelsbilanz [in Mrd. indischen Rupien]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 -1086 -802 -561 -967 -1108 -715 -733 -690 -431<br />

2012 -757 -745 -699 -698 -886 -577 -859 -867 -987 -1111 -1056 -965<br />

2011 -469 -425 -173 -570 -830 -644 -553 -690 -628 -864 -805 -670<br />

Quelle: Reserve Bank of India<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2012 5,4%<br />

3 Q 2012 5,2%<br />

4 Q 2012 4,7%<br />

1 Q 2012 4,8%<br />

2 Q 2013 4,4%<br />

3 Q 2013 4,8%<br />

India Central<br />

Statistical<br />

Organization<br />

Währungen<br />

Sep. - Nov. 2013<br />

(Mittelwert)<br />

Euro / ind. Rupie<br />

84,5243<br />

US$ / ind. Rupie<br />

62,6499<br />

51


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Wirtschaftsdaten: Indonesien<br />

8%<br />

Indonesien Bruttoinlandsprodukt<br />

10%<br />

Indonesien Inflation<br />

6%<br />

6.5% 6.5%<br />

6.3% 6.4%<br />

6.2%<br />

6.1% 6.0%<br />

5.8%<br />

5.6%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

4%<br />

2%<br />

2%<br />

Sep 11 Mar 12 Sep 12 Mar 13 Sep 13<br />

0%<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

5.0<br />

Indonesien Handelsbilanz<br />

17000<br />

Euro / Indonesische Rupiah<br />

in Mrd US$<br />

4.0<br />

3.0<br />

2.0<br />

1.0<br />

0.0<br />

-1.0<br />

16000<br />

15000<br />

14000<br />

13000<br />

-2.0<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

12000<br />

Jan 13 Apr 13 Jul 13 Oct 13 Jan 14<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 4,57 5,31 5,90 5,57 5,47 5,90 8,61 8,79 8,40 8,32 8,37<br />

2012 3,65 3,56 3.8 4,4 4,4 4,5 4,6 4,6 4,3 4,6 4,32 4,30<br />

2011 7,0 6,8 6,5 6,2 6,0 5,5 4,6 4,8 4,6 4,4 4,1 3,8<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

Quelle: BPS<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 5,75 5,75 5,75 5,75 5,75 6,00 6,50 6,50 7,25 7,25 7,50 7,50<br />

2012 5,75 5,75 5,75 5,75 5,75 5,75 5,75 5,75 5,75 5,75 5,75 5,75<br />

2011 6,50 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,75 6,50 6,00 6,00<br />

Central Bank Overnight Rate<br />

Quelle: Bank Indonesia<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 -0,074 -0,298 0,137 -1,703 -0,52 -0,88 -2,30 0,132 -0,66 0,04<br />

2012 0,92 0,83 0,84 -0,64 -0,49 -1,32 -0,17 0,25 0,55 -1,54 -0,61 -0,15<br />

2011 1,91 2,82 1,81 1,63 3,40 3,32 1,39 3,76 2,72 1,15 1,53 0,86<br />

Quelle: BPS<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2012 6,4 %<br />

3 Q 2012 6,2 %<br />

4 Q 2012 6,1 %<br />

1 Q 2013 6,0 %<br />

2 Q 2013 5,8 %<br />

3 Q 2013 5,6 %<br />

BPS<br />

Währungen<br />

Sep. - Nov. 2013<br />

(Mittelwert)<br />

Euro / indon. Rupiah<br />

15410<br />

US$ / indon. Rupiah<br />

11419<br />

52


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Wirtschaftsdaten: Japan<br />

Japan Bruttoinlandsprodukt<br />

Japan Inflation<br />

6.0%<br />

2%<br />

4.0%<br />

3.1% 3.2%<br />

2.4%<br />

1%<br />

2.0%<br />

1.2%<br />

0.0%<br />

-2.0%<br />

-0.5%<br />

0.0%<br />

-0.2% -0.3%<br />

0.1%<br />

0%<br />

-1%<br />

-4.0%<br />

Sep 11 Mar 12 Sep 12 Mar 13 Sep 13<br />

-2%<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

1000<br />

Japan Handelsbilanz<br />

150<br />

Euro / Japanischer Yen<br />

in Billionen Yen<br />

500<br />

0<br />

-500<br />

-1000<br />

-1500<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

-2000<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

100<br />

Jan 13 Apr 13 Jul 13 Oct 13 Jan 14<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 -0,3 -0,7 -0,9 -0,7 -0,3 0,3 0,7 0,9 1,1 1,1<br />

2012 0,1 0,3 0,5 0,4 0,3 -0,2 -0,4 -0,4 -0,3 -0,4 -0,2 -0,1<br />

2011 0 0 0 0,3 0.3 0,2 0,2 0,2 0,0 -0,2 -0,5 -0,2<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Quelle: Ministry of Internal Affairs<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

2012 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

2011 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

Discount Rate<br />

Quelle: Bank of Japan<br />

Handelsbilanz [in Billionen Yen]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 -1629 -777 -362 -879 -993 -182 -1023 -962 -932 -1092 -1292<br />

2012 -1475 33 -82 -520 -907 62 -517 -756 -559 -548 -953 -642<br />

2011 -471 -479 650 186 -467 67 68 -780 293 -282 -690 -205<br />

Quelle: Ministry of Finance, Japan<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2012 3,2%<br />

3 Q 2012 -0,2 %<br />

4 Q 2012 -0,3 %<br />

1 Q 2013 0,1 %<br />

2 Q 2013 1,2 %<br />

3 Q 2013 2,4 %<br />

Economic and<br />

Social Research<br />

Währungen<br />

Sep. - Nov. 2013<br />

(Mittelwert)<br />

Euro / japan. Yen<br />

133,51<br />

US$ / japan. Yen<br />

98,94<br />

53


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Wirtschaftsdaten: Korea<br />

Korea Bruttoinlandsprodukt<br />

Korea Inflation<br />

10%<br />

6%<br />

8%<br />

5%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

3.6%<br />

3.4%<br />

2.8%<br />

2.3%<br />

1.6% 1.5% 1.5%<br />

2.3%<br />

3.3%<br />

4%<br />

3%<br />

0%<br />

2%<br />

-2%<br />

-4%<br />

1%<br />

-6%<br />

Sep 11 Mar 12 Sep 12 Mar 13 Sep 13<br />

0%<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

8<br />

Korea Handelsbilanz<br />

1600<br />

Euro / Koreanischer Won<br />

6<br />

in Mrd. US$<br />

4<br />

2<br />

0<br />

1500<br />

1400<br />

-2<br />

-4<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

1300<br />

Jan 13 Apr 13 Jul 13 Oct 13 Jan 14<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 1,5 1,4 1,3 1,2 1,0 1,0 1,4 1,3 0,8 0,7 0,9<br />

2012 3,4 3,1 2,6 2,5 2,5 2,2 1,5 1,2 2,0 2,1 1,6 1,4<br />

2011 4,1 4,5 4,7 4,2 4,1 4,4 4,7 5,3 4,3 3,9 4,2 4,2<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Quelle: Korea National Statistics Office<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 2,75 2,75 2,75 2,75 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50<br />

2012 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,00 3,00 3,00 2,75 2,75 2,75<br />

2011 2,75 2,75 3,00 3,00 3,00 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25 3,25<br />

BOK Rate<br />

Quelle: Bank of Korea<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 0,476 2,020 3,288 2.446 5,915 5,994 2,463 4,746 3,647 4,878 4,797<br />

2012 -2,292 1,245 2,279 2,131 2,425 5,169 2,696 1,951 2,867 3,695 4,405 1,923<br />

2011 2,345 2,065 2,487 4,348 2,046 1,912 4,653 0,410 1,231 3,903 3,002 2,255<br />

Quelle: Korea International Trade Association<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2012 2,4 %<br />

3 Q 2012 1,6 %<br />

4 Q 2012 1,5 %<br />

1 Q 2013 1,5 %<br />

2 Q 2013 2,3 %<br />

3 Q 2013 3,3 %<br />

Bank of Korea<br />

Währungen<br />

Sep. - Nov. 2013<br />

(Mittelwert)<br />

Euro / korean. Won<br />

1451<br />

US$ / korean. Won<br />

1075<br />

54


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Wirtschaftsdaten: Malaysia<br />

Malaysia Bruttoinlandsprodukt<br />

Malaysia Inflation<br />

12%<br />

5%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

5.8%<br />

5.2% 5.1% 5.6%<br />

5.3%<br />

6.5%<br />

4.1%<br />

4.4% 5.0%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

-2%<br />

-4%<br />

-6%<br />

-8%<br />

Sep 11 Mar 12 Sep 12 Mar 13 Sep 13<br />

0%<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

Malaysia Handelsbilanz<br />

Euro / Malaysischer Ringgit<br />

16<br />

4.6<br />

in Mrd. Ringgit<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

4.4<br />

4.2<br />

4.0<br />

3.8<br />

2<br />

0<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

3.6<br />

Jan 13 Apr 13 Jul 13 Oct 13 Jan 14<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 1,3 1,5 1,6 1,7 1,8 1,8 2,0 1,9 2,6 2,8 2,9<br />

2012 2,7 2,2 2,1 1,9 1,8 1,6 1,4 1,4 1,4 1,4 1,3 1,2<br />

2011 2,4 2,9 2,8 3,2 3,3 3,5 3,4 3,3 3,4 3,4 3,3 3,0<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Quelle: Department of Statistics Malaysia<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00<br />

2012 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00<br />

2011 2,75 2,75 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00<br />

Overnight Rate<br />

Quelle: Bank Negara Malaysia<br />

Handelsbilanz [in Mrd. Ringgit]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 3,27 8,20 5,08 0,94 2,87 4,32 2,85 7,11 8,66 8,23<br />

2012 8,8 10,6 10,3 7,5 4,6 9,2 3,62 7,09 6,47 9,58 9,28 8,24<br />

2011 10,0 12,6 13,5 11,0 8,5 7,6 9,45 10,98 9,6 13,2 9,5 8,3<br />

Quelle: Department of Statistics Malaysia<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2012 5,6%<br />

3 Q 2012 5,3%<br />

4 Q 2012 6,5%<br />

1 Q 2013 4,1%<br />

2 Q 2013 4,4%<br />

3 Q 2013 5,0%<br />

Department of<br />

Statistics Malaysia<br />

Währungen<br />

Sep. - Nov. 2013<br />

(Mittelwert)<br />

Euro / mal. Ringgit<br />

4,3427<br />

US$ / mal. Ringgit<br />

3,2185<br />

55


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Wirtschaftsdaten: Singapur<br />

Singapur Bruttoinlandsprodukt<br />

Singapur Inflation<br />

10%<br />

8%<br />

8%<br />

6%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

6.0%<br />

3.6%<br />

1.5%<br />

2.3%<br />

0.0%<br />

1.5%<br />

0.3%<br />

4.4%<br />

5.8%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

-2%<br />

Sep 11 Mar 12 Sep 12 Mar 13 Sep 13<br />

-2%<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

Singapur Handelsbilanz<br />

Euro / Singapur-Dollar<br />

8<br />

1.8<br />

in Mrd. Singapur-Dollar<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

1.7<br />

1.6<br />

1.5<br />

Jan 13 Apr 13 Jul 13 Oct 13 Jan 14<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 3,6 4,9 3,5 1,5 1,6 1,8 1,9 2,0 1,6 2,0 2,6<br />

2012 4,8 4,6 5,2 5,4 5,0 5,3 4,0 3,9 4,7 4,0 3,6 4,3<br />

2011 5,5 5,0 5,0 4,5 4,5 5,2 5,4 5,7 5,5 5,4 5,7 5,1<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Quelle: Singapore Department of Statistics<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 0,05 0,04 0,03 0,03 0,03 0,04 0,03 0,05 0,03 0,05<br />

2012 0,01 0,01 0,01 0,03 0,03 0,03 0,06 0,01 0,01 0,03 0,03 0,03<br />

2011 0,06 0,13 0,03 0,03 0,01 0,04 0,02 0,01 0,01 0,01 0,01 0,01<br />

Singapore Interbank Offered Rate (Sibor)<br />

Monetary Authority of Singapore<br />

Handelsbilanz [in Mrd. Singapur-Dollar]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 1,848 2,470 4,630 4,208 4,417 4,649 3,337 3,921 4,527 6,693 3,598<br />

2012 1,198 5,453 2,352 4,463 1,969 1,992 3,492 3,461 3,948 3,518 1,898 2,026<br />

2011 6,049 4,891 3,720 4,398 3,043 4,662 5.530 2,681 6,696 5,000 1,263 7,612<br />

Quelle: International Enterprise Singapore<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2012 2,3%<br />

3 Q 2012 0,0%<br />

4 Q 2012 1,5%<br />

1 Q 2013 0,3%<br />

2 Q 2013 4,4%<br />

3 Q 2013 5,8%<br />

Singapore Department<br />

of Statistics<br />

Währungen<br />

Sep. - Nov. 2013<br />

(Mittelwert)<br />

Euro / Singapur-$<br />

1,6894<br />

US$ / Singapur-$<br />

1,2519<br />

56


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Wirtschaftsdaten: Thailand<br />

Thailand Bruttoinlandsprodukt<br />

Thailand Inflation<br />

20%<br />

19.1%<br />

8%<br />

15%<br />

6%<br />

10%<br />

5%<br />

3.7%<br />

4.4%<br />

3.1%<br />

5.4%<br />

2.9% 2.7%<br />

4%<br />

0.4%<br />

0%<br />

2%<br />

-5%<br />

-8.9%<br />

-10%<br />

Sep 11 Mar 12 Sep 12 Mar 13 Sep 13<br />

0%<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

Thailand Handelsbilanz<br />

Euro / Thailändischer Baht<br />

4<br />

46<br />

2<br />

44<br />

in Mrd. US$<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

42<br />

40<br />

38<br />

-6<br />

Jan 11 Jul 11 Jan 12 Jul 12 Jan 13 Jul 13 Jan 14<br />

36<br />

Jan 13 Apr 13 Jul 13 Oct 13 Jan 14<br />

Inflation [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 3,4 3,2 3,0 2,42 2,27 2,25 2,00 1,59 1,42 1,46 1,92<br />

2012 3,4 3,4 3,4 2,5 2,5 2,6 2,7 2,7 3,4 3,3 2,7 3,6<br />

2011 3,0 2,9 3,1 3,3 4,2 4,1 4,1 4,3 4,1 4,2 4,2 3,6<br />

CPI-Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

Quelle: Commerce Ministry<br />

Leitzinsen [in %]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 2,75 2,75 2,75 2,75 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,50 2,25<br />

2012 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,00 2,75 2,75 2,75 2,75<br />

2011 2,25 2,25 2,50 2,75 3,00 3,00 3,25 3,50 3,50 3,50 3,50 3,25<br />

1-Day Repurchase Rate<br />

Bank of Thailand<br />

Handelsbilanz [in Mrd. US$]<br />

Jahr Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

2013 -5,48 -1,56 -0,87 -4,14 -2,30 -1,915 -2,281 -0,094 0,476 -1,770<br />

2012 0,51 2,03 -1,44 -0,76 0,61 1,61 0,48 1,54 2,98 -0,14 0,62 0,28<br />

2011 -0,86 1,77 1,78 -0,79 0,28 1,27 2,80 -1,20 0,24 -1,00 0,22 -0,24<br />

Quelle: Bank of Thailand<br />

BIP [im Quartal]<br />

2 Q 2012 4,4%<br />

3 Q 2012 3,1%<br />

4 Q 2012 19,1%<br />

1 Q 2013 5,4%<br />

2 Q 2013 2,9%<br />

3 Q 2013 2,7%<br />

National Economic<br />

Development<br />

Währungen<br />

Sep. - Nov. 2013<br />

(Mittelwert)<br />

Euro / Thaibaht<br />

42,5880<br />

US$ / Thaibaht<br />

31,5619<br />

57


<strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Mittwoch, 1. Januar 2014<br />

Wirtschaftsdaten: Baltic Dry Index<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

Jan-07<br />

Jan-08<br />

7 Jahre Index<br />

Jan-10<br />

Jan-09<br />

Jan-11<br />

Jan-12<br />

Jan-13<br />

© <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Jan-14<br />

Frühindikator für<br />

den Welthandel<br />

Der Baltic Dry Index (BDI)<br />

wird von der Baltic Exchange<br />

in London veröffentlicht und<br />

ist ein wichtiger Preisindex<br />

für das weltweite Verschiffen<br />

von Hauptfrachtgütern.<br />

Offensichtlich besteht ein<br />

Zusammenhang von Frachtraten<br />

mit Rohstoffpreisen und der<br />

Nachfrage <strong>nach</strong> Metallen, Treibstoffen<br />

und Nahrungsmitteln.<br />

Da der Baltic Dry Index (BDI)<br />

die Verschiffungskosten von<br />

Rohstoffen, der Vorstufe der<br />

Produktion, ermittelt, misst er<br />

präzise das Volumen des Welthandels<br />

auf der Anfangsstufe.<br />

Der BDI ist also ein Frühindikator<br />

für die Weltwirtschaft.<br />

Andere Indizes bilden dagegen<br />

spätere Stufen der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung ab, wenn<br />

aus den Rohstoffen Halbfertigoder<br />

Fertigprodukte entstanden<br />

sind.<br />

Je größer die Anzahl der zu<br />

verschiffenden Güter ist, desto<br />

größer ist die Nachfrage und<br />

desto höher der Verschiffungspreis.<br />

Eine Aufwärtsbewegung<br />

des BDI signalisiert einen Anstieg<br />

des globalen Handels,<br />

eine Abwärtsbewegung das<br />

Gegenteil. Veränderungen des<br />

BDI sind auch ein Indikator<br />

für die Kursentwicklung der<br />

Aktien von Unternehmen im<br />

Bereich der Seeschifffahrt. Zwischen<br />

der Entwicklung des BDI<br />

und Rohstoffindizes besteht ein<br />

gewisser Gleichlauf. <br />

Quelle: Wikipedia<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

1 Jahr Index<br />

0<br />

Jan-13 Apr-13 Jul-13 Oct-13 Jan-14<br />

Die Tagesdaten vom<br />

Baltic Dry Index können<br />

Sie vom <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong>server<br />

downloaden.<br />

© <strong>Asien</strong> <strong>Kurier</strong><br />

Baltic Dry Index ab<br />

Juli 2006<br />

58

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