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Magazin 196008

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in der AltstOl.{1t gelegen, etwa 500 Metcr vom<br />

Großen Markt und einige 100 Meter von<br />

der Marinewerft entfernt. So hnben audl die<br />

auf der Werft Beschäftigten die Möglichkeit,<br />

den neuen Schutzroum zu erreichen.<br />

Die Bauarbeiten haben von März 1955 bis<br />

Dezember 1959 gedauert. Während dieser Zeit<br />

sind 18000 m' Felsen herausgesprengt worden,<br />

fi:ir deren Abtransport ungeriihr 13000<br />

Lastautofuhren benötigt wurden. Die Anla~e<br />

hat reichlich 3 Millionen Kronen gekostet.<br />

Der Felsensmutzraum besitzt zwei Stockwerke<br />

und hat eine Bodenfliiche von 2800 m!;<br />

die großen Einrahrtstunnel hierbei nicht mitgerechnet.<br />

1200 Personen können in 4-5 Minuten<br />

heruntergeschleust werden. Als Katastrophenschutzraum<br />

kann die Anlage von<br />

5000 Personen benutzt werden.<br />

Mit Wasser, Elektrizitiit und Heizung wird<br />

der Schutzraum durch eigene Anlagen vC'rsorgt.<br />

Im Frieden wird jedoch das städtische<br />

Netz benutzt.<br />

Für Luftzufuhr ist gut gesorgt; zusammengerechnet<br />

werden 20000 m S frische Luft pro<br />

Stunde hereingeleitet. Das Klima wird durch<br />

vollautomatische Kontrolle der Tl'mperatur,<br />

Feuchtigkeit und Luftmenge geregelt.<br />

Im Frieden soll dns untere Geschoß als La­<br />

J,lerräume für die Industrie dienen.<br />

Ober das obere GesdlOß verfügt das Amt<br />

Hir Sport und FreizeitgestaltunR der Stadt<br />

Karlskrona. Hier befinden sich ein Versammlungsraum,<br />

eine Kegelhalle, sowie<br />

Räume für Tischtennis, Ringkompf und zum<br />

Studieren.<br />

Der Versammlungs raum, der 200 Personen<br />

faßt, hat eine Bühne mit Umkleideräumen<br />

und richtiger biihnrntechni!'lcher Ausrüstung.<br />

Sie steht Laienspielern zur Verfügung, ka nn<br />

aber nuch von Berufsschauspielern benut zt<br />

werden.<br />

An den Versommlungsroum anschließend<br />

liegen drei Klubzimmer, für Studienkreise,<br />

TreITen usw. verwendbar.<br />

Die Ke,:,telholle hot sechs Bahnen und auch<br />

Pliitze fi:ir Zuschauer.<br />

1m Tischtennisraum ist Platz für drei Tisdw,<br />

und ist daher für Wettkämpfe ~eeignet.<br />

Der für Ringkampf und Gewichtheben bestimmte<br />

Raum hat Platz für zwei Ringermallen<br />

sowie Vorrichtungen zum Schwer­<br />

~ewichthebe n. Seine Größe Stibt die Möglichkeit.<br />

daß darin kleinere örtlidle Veranstaltungen,<br />

Klubwetlkiimpfe usw. stattfinden<br />

können,<br />

In der zentral gelegenen Eingangshalle ist<br />

eine Bar zur Bewirtung mit Kaffee und Errri<br />

sdlunStsge triinkcn cingeridltct.<br />

Die einzelnen Räume sind mit freundliche n<br />

Farben, sdlönen Tapeten und Kunstgegenständen<br />

ausgestattet und mit bequemen Möbeln<br />

eingeridltct. In dem unterC'n Stodnverk<br />

tritt icdodl der Sdllltzraumdlarakter offen<br />

hervor.<br />

Japan<br />

Seetang als Blutersatz<br />

Zwei japanische Wissenschaftler veröITentlichten<br />

kürzlich einen Bericht, wonach sie<br />

Wasser, das mH einem aus dem braunen<br />

Seetang gewonnenen Prä po rat versetzt war,<br />

erfolgreich als .. Blutersatz" bei Not-Transfusionen<br />

verwendet haben.<br />

In dem Beridlt heißt es weiler, daß dieses<br />

Präparat auch den Salz- oder Zuckerlösungen,<br />

die zur Verhütung des Operationssdlocks<br />

injiziert werden, überlegen ist. Auch<br />

bei schweren Verbrennungen erweist sich das<br />

neue Priiparat anderen Medikamenten gegC'nliber<br />

als überlcgl'n. da es sich nicht in der<br />

Blutbahn niederschlägt.<br />

USA<br />

Meldeposten für radioaktive Niederschläge<br />

Mit einem Kostenaufwand von 30000000<br />

Dollar baut das North Americ.an Air-Dcrense<br />

Command (NORAD) in der Niihe VOll Cheyenne<br />

einen unterirdischen Bunker mit drei<br />

Geschossen, der als Kommando·Zentrum für<br />

das Vereinigte US-Kanndische Luftverteidigun~ssystem<br />

dienen soll . Ebenso werden die<br />

Pliine Hir das beide Nationen lImschließend~<br />

Netz von 150000 Meldeposten für radioaktive<br />

Niederschliigc, die einen Personalbestand<br />

von 600 000 Menschen haben sollen,<br />

weiter vorangetrieben. Die Indienststellung<br />

dieses Meldepostennetzes ist für 1963 angeselzt.<br />

Argumente rür den Schutzraumbau<br />

Eine im ZusammenhanR: mit der Entwicklung<br />

des amerikonischen Schutzraumbaus vorR:enommene<br />

Untersuchung hat ('fgeben, daß bei<br />

voller ßereitschoft der Zivilverteidigung die<br />

Menschenverluste von 250ft auf 3°/. der Bevölkerun~<br />

herobgesetzt werden können. Das<br />

eigentlidle Schutzraumprogramm ist zwa r<br />

erst im Anlaufen. verzeichnet aber bereits<br />

nennenswerte Fortschritte sowohl im privaten<br />

Wohnlln,:,t!'lbnll als auch in Industriebetrieben,<br />

Nl'llerdings werden entsprechende<br />

Wohnllngsbauten soStor nusdrückli dl damit<br />

propagiert, daß sie Schutzräume nach den<br />

amtlichen Richtli nien der Zivil verteidigung<br />

enthalten.<br />

Großgebäude schlitzen vor Fa1lout<br />

Großgebiiude könnf'n weit besseren Schutz<br />

gegen radionklivcn Niedersch l a~ bieten. als<br />

ein Durchschnittswohnhaus. Dies gab die<br />

Atomenergie·Kommission nuf Grund der Resultate<br />

eines ForschunStsnuflrages über Radioaktivitiilsmessungen<br />

bcknnnt. Als sicherster<br />

Platz in einem Gebiiude wu rden die<br />

unteren Etagen. dns Erd~e5choß und die Kellf'rriiume<br />

bezeichnet. Der Sdlll tz in diesen<br />

RiiumlidlkPitcn geSten den Fallout ist iedoch<br />

nur als bedingt Ilnzusehen, wenn die Luftfilt<br />

er nicht gegen besondere. von der Atomic<br />

Energy Commission empfohlene Filter aus­<br />

Slclau"dll werdf'n.<br />

Di e Expnril1lrnlCl wurden mit einem 1,6 km<br />

lAngen Plastik!'ldllauch aU!'lgefiihrt, der wie<br />

ein Gürtel um da!'l Versuch!'lgebäude herum<br />

verleJ,l t wurde. Dann wurde ein Klumpen<br />

rndionktives Kobalt 60 mit Wasser durch den<br />

Schlnuch gepumpt. Auf seiner Reise rund<br />

um das Gebäude herum konnte das radioaktive<br />

Priipnral mit si nn volt postif'rten Meßgeräten<br />

verfolgt lind die durch die Wände<br />

hineindringende Strahlung gemessen werden.<br />

EnSlC Zusammenarbeit zwismcn militärischer<br />

und ziviler Verteidigung<br />

In einer Rede vor dem StafT Co1lcge der<br />

New York Stnte Civil Defense Commission<br />

unterstrich der Chef des Stabes des nordnmf'riknn<br />

ischl'n Lu ft ver'eid igungs· Kommandos,<br />

General Laurence S. Kuter (NORAD) ,<br />

die Notwendigkeit der zivilen Verteidigung<br />

in den USA. Er betonte, wie wichtig eine<br />

en,:,te Zusammenorbeit zwischen seiner Dienststelle<br />

und den Behörden der Zivilverteidigung<br />

sei. .. Denn", so Hihrte der General aus,<br />

~der Erfol,:,t dCl Zivilverteidigu ng wird in<br />

hohem Maße davon nbhiingen, wie gut oder<br />

sch lech t dns NORA D seine ihm gestellten<br />

Aufgaben erfüllt bzw. wie schnell das diesem<br />

Kommando unterstellte Radar-Frühwarn-System<br />

arbeitet. Flir das Luftverteidi­<br />

~un2skommando und die nnderen Bereiche<br />

der lIeimatverteidigung ist es klar, daß der<br />

Der Schutzraum in Karlskrana, Südschweden,<br />

bietet 5000 Personen Platz. Neben einer Kegelbahn,<br />

einer Bühne und Sporthallen ist auch<br />

ein Tischtennisraum eingebaut. Hier kann<br />

sich die Jugend in der Freizeit entspannen,<br />

erste Schlag eines Angreifers sie nicht abhalt<br />

en darf. den Kampf weiter fortZlIführen.<br />

Aufgabe der Zivilverteidigung ist es", sagte<br />

General Kuter weiter. "das amerikanische<br />

Volk auf einen überfall aus der Luft durch<br />

intensive Aufkliirung vorzubereiten und ausbildungsmäßig<br />

in den Stnnd zu versetzen, das<br />

Maß an Zerstörung, die es unweigerlich<br />

treITen wi rd - auch wenn die Luftverteidigung<br />

einen Sieg in der Luftschlacht errungen<br />

hat - so klein wie möglich zu halten. Diese<br />

Aufgabe", so schloß der General seine Ausführungen,<br />

.. ist für das überleben und die<br />

Existenz unserer Nation genau so wichtig,<br />

wie die Aufgabe des NORAD, den Feind in<br />

d er Luft aufzuspüren und zu vernichten",<br />

Kehrmaschinen gegen radioaktiven Staub<br />

Auf dem US-Luftstützpunkt Alburqueque in<br />

New Mexiko wird augenbliddich eine ferngesteuerte<br />

autolllntische Kehrmaschine erprobt.<br />

Die gewaltige Maschine, die wie eine überdimensioniert<br />

e Straßenkehrmoschine aussicht,<br />

kann einen rund 2,20 m breiten Pfad mit<br />

einem SidlCrhcitsgrad von 99 D /., von radioaktivem<br />

Staub siiuhcrn.<br />

Im f alle eines atomaren Angriffs könnte der<br />

Fahrcr sich in seinen Schutzraum setzen und<br />

dic Kehrmaschine von dort aus mit Funkkommandos<br />

fernsteuern.<br />

Drei Fernsehkameras e rmöglichen es, dieses<br />

Gerät noch in einer Entfernung von 5 km<br />

genauso sicher zu dirigieren, als säße der<br />

Fahrer selbst um Steuer.<br />

Raketen-Abwehr<br />

Einen wichtigen Schritt vorwärts auf dem Gebiet<br />

der Abwehr von interkontinentalen Raketen<br />

hat jetzt die amerikanische Firma<br />

Martin getan, Sie entwickelte ein Infrarotgerät<br />

mit oußerordentlicher Empfindlichkeit.<br />

Das Gerät wiegt etwas über 20 Kilogramm<br />

und erfaßt auf große Entfernungen hin<br />

selbst kleine Wiirmequellen. Alle bisherigen<br />

Infrnrotgeriite registrierten Objekte nur dann,<br />

wenn sie eine relativ hohe Temperatur entwickelten.<br />

Das neue Gerät kann selbst die<br />

we ni,:: erhöhte Temperatur einer Raketennase<br />

orten, die sich nuf einem sntriebslosen<br />

FhlSt im Weltraum befindet. Mit Hilfe dieser<br />

Infrarotanlage. in eine Rakete eingebaut.<br />

wäre eine Abwehr feindlicher Interkontinentalraketen<br />

ohne weiteres möglich, meint<br />

die Iierstellerfirma.<br />

III

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