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LUZERN – EINE TOURISTENSTADT - Buch.de

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14<br />

Die Luzerner Hotelarchitektur wird hier neu auch aus <strong>de</strong>m Blickwinkel sozialgeschichtlicher<br />

Zusammenhänge betrachtet, die unter an<strong>de</strong>ren Aspekten bereits Gegenstand<br />

von Forschungen gewesen sind. 14 Und schliesslich wird mit Luzern erstmals die<br />

Entstehung einer städtischen Tourismus<strong>de</strong>stination <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts exemplarisch<br />

beleuchtet, nach<strong>de</strong>m sich die bisherigen Arbeiten mit regionalem Bezug auf ländliche<br />

Tourismusregionen <strong>de</strong>r Schweiz konzentriert haben. 15<br />

Die 1977 erschienene Dissertation von Roman Ottiger «Luzerner Hotelbauten<br />

von 1833<strong>–</strong>1871. Entwicklung einer Frem<strong>de</strong>nverkehrsstadt» erwies sich für die vorliegen<strong>de</strong><br />

Arbeit als wichtiger Eckpfeiler. Der Autor hat dafür die fünf be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Hotelbauten<br />

und -projekte <strong>de</strong>s Gol<strong>de</strong>nen Adler, <strong>de</strong>s Schwanen, Schweizerhof, Luzernerhof<br />

und National grundlegend erforscht und beschrieben. Die Luzerner Kunsthistorikerin<br />

Barbara Hennig hat 1998 in ihrer Lizenziatsarbeit zum Hotel Montana Vergleichbares<br />

geleistet. Bei einer Gesamtschau über die Hotelarchitektur in Luzern und ihren touristischen<br />

Kontext dürfen diese wichtigen Bauten nicht fehlen. Daher wur<strong>de</strong>n die Forschungsergebnisse<br />

übernommen und entsprechend ergänzt. Sie fin<strong>de</strong>n sich eingebettet<br />

in die Menge <strong>de</strong>r zahlreichen übrigen, neu erforschten Hotels und Pensionen, die nun<br />

die be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Grossbetriebe in einem neuen Licht erscheinen lassen. Der Perspektivenwechsel<br />

von <strong>de</strong>r Einzel- zur Gesamtentwicklung innerhalb <strong>de</strong>r Luzerner Hotelarchitektur<br />

ermöglicht es, neue Erkenntnisse aus <strong>de</strong>n bereits bekannten Forschungen zu<br />

gewinnen.<br />

Hotelbauten sind in <strong>de</strong>r Regel weniger gut dokumentiert als an<strong>de</strong>re öffentlich<br />

zugängliche Bauten. Der Grund mag darin liegen, dass Hotelbetriebe stark zukunftsorientiert<br />

arbeiten und somit lei<strong>de</strong>r nur selten Archive führen. Glücklicherweise ist die<br />

Bauforschung in <strong>de</strong>r Stadt Luzern in <strong>de</strong>r Lage, auf das zweitälteste baupolizeiliche<br />

Archiv <strong>de</strong>r Schweiz zurückgreifen zu können. 16 Seit Inkrafttreten <strong>de</strong>s Baugesetzes von<br />

1864 sind sämtliche baulichen Verän<strong>de</strong>rungen bewilligungspflichtig und anhand von<br />

Baueingabeplänen und Dokumenten im Stadtarchiv nachvollziehbar.<br />

Für das Inventar IHT sind die verfügbaren Quellen und die Literatur umfassend<br />

ausgewertet wor<strong>de</strong>n. Das vollständige Inventar mit <strong>de</strong>n <strong>de</strong>taillierten Baugeschichten,<br />

<strong>de</strong>n wichtigsten Plandarstellungen und historischem Bildmaterial ist im Stadtarchiv<br />

Luzern und bei <strong>de</strong>r Kantonalen Denkmalpflege Luzern öffentlich zugänglich. Im Rahmen<br />

dieses <strong>Buch</strong>es wird das Inventar IHT daher als zitierfähige Literatur behan<strong>de</strong>lt.<br />

Im Anhang ist es in gekürzter Form als Katalog wie<strong>de</strong>rgegeben.<br />

Begriffe<br />

An dieser Stelle ist auch eine Klärung <strong>de</strong>r Begriffe erfor<strong>de</strong>rlich. Heute wer<strong>de</strong>n<br />

als Pensionen in <strong>de</strong>r Regel private Häuser bezeichnet, in <strong>de</strong>nen einige Zimmer regelmässig<br />

zur Übernachtung vermietet wer<strong>de</strong>n. Damit unterschei<strong>de</strong>n sie sich von Hotels,<br />

die professionelle Unternehmen mit <strong>de</strong>m gleichen Zweck sind, aber oft einen<br />

höheren Standard haben. Pensionen und Hotels bieten Beherbergungs- und Verpflegungsdienstleistungen<br />

an.<br />

Vor 1914 sind die Trennlinien zwischen <strong>de</strong>n Begriffen «Pension», «Hotel» und<br />

«Grandhotel» weniger scharf gezogen. So gibt es zahlreiche Neubauten von beachtlicher<br />

Grösse und mit umfangreicher Infrastruktur, die von <strong>de</strong>n Betreibern selber als<br />

Pension bezeichnet wer<strong>de</strong>n. Die entsprechen<strong>de</strong>n Texte machen <strong>de</strong>utlich, dass <strong>de</strong>r<br />

Begriff dabei als Hinweis auf eine familiäre und durch geringe gesellschaftliche Zwänge<br />

geprägte Atmosphäre verwen<strong>de</strong>t wird. Ab etwa 1900 tritt die Bezeichnung <strong>de</strong>s

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