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Aufgabe 1

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KLAUSUR Theoretische Elektrotechnik 1“ ”<br />

01.03.2013<br />

Prof. H.-G. Krauthäuser<br />

Dauer: 120 min.<br />

<strong>Aufgabe</strong> 1 2 3 4 5 6 7<br />

∑<br />

Punkte 6 8 11 9 10 10 16 70<br />

<strong>Aufgabe</strong> 1<br />

Im Ursprung befindet sich eine Kreisscheibe mit dem inneren Radius a und einem äußeren Radius b.<br />

Auf dieser Scheibe ist die Ladung Q homogen verteilt.<br />

z<br />

Q<br />

x<br />

a<br />

b<br />

y<br />

Berechnen Sie die elektrische Feldstärke ⃗ E(⃗r) auf der z-Achse.<br />

Die Raumladungsdichte der mit der konstanten Flächenladung ϱ F =<br />

Q<br />

π(b 2 −a 2 )<br />

belegten Kreisscheibe<br />

drückt sich in Zylinderkoordinaten durch ϱ V (ϱ ′ , ϕ ′ , z ′ ) = ϱ F δ(z ′ ) für ϱ ′ ∈ [a, b] und ϕ ′ ∈ [0, 2π] aus.<br />

Mit dem Quellpunktvektor ⃗r ′ = ϱ ′ ⃗e ϱ berechnet sich das Potential auf der z-Achse zu<br />

Φ(z) =<br />

1<br />

4πε<br />

˚<br />

ϱV (ϱ ′ , ϕ ′ , z ′ )<br />

|⃗r − ⃗r ′ |<br />

= ϱ ˆb ˆ2π<br />

F ϱ ′<br />

√<br />

4πε z 2 + ϱ ′2 dϕ′ dϱ ′ = ϱ F<br />

2ε<br />

a 0<br />

dV ′ = 1 ˚<br />

ϱF δ(z ′ )<br />

4πε |z⃗e z − ϱ ′ ⃗e ϱ | ϱ′ dϕ ′ dϱ ′ dz ′<br />

[√ ] b<br />

z 2 + ϱ ′2 = ϱ (√<br />

F z<br />

a 2ε<br />

2 + b 2 − √ )<br />

z 2 + a 2<br />

Entsprechend folgt für die elektrische Feldstärke<br />

⃗E(z) = − ∂Φ(z) [ (<br />

) ]<br />

∂z<br />

⃗e ϱF 2z<br />

z = −<br />

2ε 2 √ z 2 + b − 2z<br />

2 2 √ ⃗e z = ϱ (<br />

)<br />

F z 1<br />

√<br />

z 2 + a 2 2ε z 2 + a − 1<br />

√ ⃗e z<br />

2 z 2 + b 2<br />

Statt über das Potential kann die elektrische Feldstärke auch auf direktem Wege berechnet werden. In<br />

diesem Fall nutzt man zur Vereinfachung des Coulomb-Integrals, dass die radialen Feldkomponenten<br />

bei der Integration über den Winkel ϕ wegen ´ 2π<br />

0<br />

⃗e ϱ dϕ = ⃗0 verschwinden. Es gilt<br />

⃗E(z) =<br />

˚<br />

1<br />

4πε<br />

= ϱ F<br />

2ε z⃗e z<br />

⃗r − ⃗r ′<br />

ϱ V<br />

|⃗r − ⃗r ′ | 3 dV ′ = ϱ ˆb ˆ2π<br />

F z⃗e z − ϱ ′ ⃗e ϱ<br />

4πε |z⃗e z − ϱ ′ ⃗e ϱ | 3 ϱ′ dϕ ′ dϱ ′ = ϱ F<br />

2ε<br />

a 0<br />

[<br />

] b<br />

1<br />

−√ = ϱ (<br />

)<br />

F z 1<br />

√<br />

z 2 + ϱ ′2 2ε<br />

a<br />

z 2 + a − 1<br />

√ ⃗e z<br />

2 z 2 + b 2<br />

ˆb<br />

a<br />

z⃗e z ϱ ′ dϱ ′<br />

√<br />

z 2 + ϱ ′23<br />

1


<strong>Aufgabe</strong> 2<br />

Eine leitende und geerdete Hohlkugel mit dem Radius a ist im Koordinatenursprung angeordnet. Auf<br />

der z-Achse befindet sich im Abstand d < a vom Mittelpunkt der Kugel eine Punktladung Q<br />

z<br />

d Q<br />

x<br />

a<br />

y<br />

(a) Skizzieren Sie die Feld- und Äquipotentiallinien in der yz-Ebene.<br />

1<br />

0.5<br />

z/a<br />

0<br />

-0.5<br />

-1<br />

-1.5 -1 -0.5 0 0.5 1 1.5<br />

y/a<br />

(b) Berechnen Sie das elektrische Skalarpotential Φ(⃗r) im ganzen Raum.<br />

Für die Punktladung +Q am Ort ⃗r ′ + = d⃗e z kann nach dem Spiegelungsprinzip eine negative<br />

Ladung −q außerhalb der Kugel konstruiert werden. Diese befindet sich aufgrund der Symmetrie<br />

ebenfalls auf der z-Achse am Ort ⃗r ′ − = d ′ ⃗e z . Den Ort der Spiegelladung −q bzw. ihren Abstand<br />

d ′ zum Kugelmittelpunkt sowie die Größe ihrer Ladung bestimmt man gemäß<br />

d ′ = a2<br />

d<br />

Mit dem Aufpunktvektor ⃗r = r⃗e r und den Abstandsvektoren<br />

q = Q a d<br />

r 1 := |⃗r − ⃗r ′ +| = √ r 2 + d 2 − 2rd cos ϑ<br />

r 2 := |⃗r − ⃗r ′ −| = √ r 2 + d ′2 − 2rd ′ cos ϑ<br />

ist das elektrische Skalarpotential durch Superposition im Kugelinneren insgesamt<br />

Φ(r, ϑ) =<br />

Q [<br />

1<br />

√<br />

4πε r 2 +d 2 −2rd cos ϑ − a ]<br />

1<br />

√ = Q [ 1<br />

− a ]<br />

1<br />

d r 2 +d ′2 −2rd ′ cos ϑ 4πε r 1 d r 2<br />

(r < a)<br />

Außerhalb gilt dagegen aufgrund der Erdung der Kugel<br />

Φ(r, ϑ) = 0 (r ≥ a)<br />

2


<strong>Aufgabe</strong> 3<br />

Drei linienförmige Leiter treffen im Ursprung aufeinander. Der Leiter in der positiven z-Achse führt<br />

den Strom I 0 . Dieser Strom teilt sich zu gleichen Anteilen auf die beiden Leiter in der positiven x-<br />

und y-Achse auf. Berechnen Sie die magnetische Feldstärke ⃗ H(⃗r) im Punkt P (a, b, 0).<br />

z<br />

I 0<br />

I 0 /2 I 0 /2<br />

x<br />

a<br />

P (a, b, 0)<br />

b<br />

y<br />

Das Gesamtmagnetfeld der Leiteranordnung am Beobachtungspunkt bei ⃗r = a⃗e x + b⃗e y wird aus der<br />

Superposition der Feldbeiträge der drei einzelnen Leiterabschnitte bestimmt. Der Weg des Stromes<br />

durch den Leiter beschreibt sich dabei durch den Quellpunktvektor ⃗r ′ i = i′ ⃗e i und das Wegelement<br />

d⃗r ′ i = di′ ⃗e i mit i ∈ {x, y, z}. In z-Richtung ist der aus dem Unendlichen kommende und bis zum<br />

Ursprung fließende Strom I 0 zu berücksichtigen und es gilt<br />

⃗H z = I 0<br />

4π<br />

ˆ0<br />

∞<br />

dz ′ ⃗e z × ( a⃗e x +b⃗e y −z ′ )<br />

⃗e z<br />

√ = I 0<br />

a 2 +b 2 +z ′23 4π<br />

= − I [<br />

0<br />

4π (b⃗e z ′ ] 0<br />

x − a⃗e y )<br />

(a 2 +b 2 ) √ a 2 +b 2 +z ′2 ∞<br />

ˆ0<br />

∞<br />

dz ′( )<br />

a⃗e y − b⃗e x<br />

√<br />

a 2 +b 2 +z = I ˆ0<br />

0<br />

′23 4π (a⃗e dz ′<br />

y − b⃗e x ) √<br />

a 2 +b 2 +z ′23<br />

= I 0 b⃗e x − a⃗e y<br />

4π a 2 +b 2<br />

Der Beitrag des Leiterstückes entlang der x-Achse berechnet sich zu<br />

⃗H x = I 0/2<br />

4π<br />

= I 0b<br />

8π ⃗e z<br />

ˆ∞<br />

0<br />

dx ′ ⃗e x × ( (a−x ′ )<br />

)⃗e x + b⃗e y<br />

√ = I ˆ∞<br />

0 bdx ′ ⃗e z<br />

√<br />

(a−x ′ ) 2 + b 23 8π<br />

= I 0b<br />

(a−x ′ ) 2 + b 23 8π ⃗e z<br />

[<br />

] ∞<br />

a − x ′<br />

−<br />

b 2√ (a − x ′ ) 2 + b 2 0<br />

0<br />

= I (<br />

)<br />

0 a<br />

1 + √ ⃗e z<br />

8πb a 2 + b 2<br />

und analog folgt für das Leiterstück entlang der y-Achse<br />

⃗H y = I 0/2<br />

4π<br />

ˆ∞<br />

0<br />

= − I 0a<br />

8π ⃗e z<br />

dy ′ ⃗e y × ( a⃗e x + (b−y ′ )<br />

)⃗e y<br />

√ = I 0<br />

a 2 + (b−y ′ ) 23 8π<br />

[<br />

] ∞<br />

b − y ′<br />

−<br />

a 2√ a 2 + (b − y ′ ) 2 0<br />

ˆ∞<br />

0<br />

= − I 0<br />

8πa<br />

womit die gesamte magnetische Feldstärke lautet<br />

⃗H = H ⃗ x + H ⃗ y + H ⃗ z = I 0 b⃗e x − a⃗e y<br />

4π a 2 +b 2 + I 0<br />

8π<br />

−ady ′ ⃗e z<br />

√<br />

a 2 + (b−y ′ ) 23 = −I 0a<br />

8π ⃗e z<br />

(<br />

1 +<br />

b<br />

√<br />

a 2 + b 2 )<br />

⃗e z<br />

( 1<br />

b + a<br />

b √ a 2 + b 2 − 1 a +<br />

ˆ∞<br />

0<br />

ˆ∞<br />

0<br />

∞<br />

dx ′<br />

√<br />

(a−x ′ ) 2 + b 23<br />

dy ′<br />

√<br />

a 2 + (b−y ′ ) 23<br />

)<br />

b<br />

a √ ⃗e z<br />

a 2 + b 2<br />

3


<strong>Aufgabe</strong> 4<br />

Gegeben ist ein Zylinderkondensator der Länge l mit vernachlässigbaren Randeffekten. An der Innenelektrode<br />

liegt das Potential Φ a und an der Außenelektrode liegt das Potential Φ b an. Es gilt Φ a < Φ b .<br />

Der Kondensator beinhaltet das inhomogene Dielektrikum<br />

ε(ϱ) = ε 0 e − ϱ−b<br />

a<br />

Hinweis: e u+v = e u e v y<br />

a<br />

Φ b<br />

Φ a<br />

ε(ϱ)<br />

z⊙<br />

b<br />

x<br />

Berechnen Sie<br />

(a) die Kapazität des Kondensators<br />

Man berechnet zunächst das elektrische Feld im Inneren unter Nutzung der Gaußschen Methode<br />

ε(ϱ)<br />

ˆ2π ˆl<br />

0<br />

0<br />

E ϱ (ϱ)ϱdϕdz = 2πε(ϱ)lϱE ϱ (ϱ) = Q ⇒ E ϱ (ϱ) =<br />

Q 1<br />

2πε(ϱ)l ϱ<br />

(a ≤ ϱ ≤ b)<br />

und aus diesem mithilfe des Gradienten das elektrische Potential bzw. die Potentialdifferenz<br />

zwischen Innen- und Außenelektrode<br />

E ϱ = − ∂Φ<br />

∂ϱ<br />

ˆa<br />

⇒ Φ(a) = Φ(b) −<br />

U = Φ(b) − Φ(a) =<br />

=<br />

Q<br />

b<br />

2πε 0 e b a l<br />

Q<br />

2πε 0 e b a l<br />

E ϱ (ϱ)dϱ = Φ(b) − Q<br />

ˆa<br />

2πl<br />

b<br />

ˆa<br />

b<br />

[<br />

ln<br />

Hiermit folgt die Kapazität C der Leitung zu<br />

e ϱ a 451<br />

dϱ =<br />

ϱ<br />

Q<br />

2πε 0 e b a l<br />

dϱ<br />

ε(ϱ)ϱ<br />

[ln(ϱ) + ϱ a + ϱ2<br />

4a 2 +<br />

( a<br />

)<br />

+ a − b + a2 − b 2<br />

b a 4a 2 + a3 − b 3<br />

18a 3 + · · ·<br />

C = Q (<br />

U = 2πε 0e b a<br />

)<br />

a l<br />

[ln + a − b + a2 − b 2<br />

b a 4a 2 + a3 − b 3<br />

18a 3 + · · ·<br />

(b) die im Dielektrikum gespeicherte Energie<br />

W = 1 2 CU 2 = 1 ) [ ] (2πε 0 e b −1 Q 2 [ ] 2 1<br />

a l · · · ( )<br />

2<br />

2πε 0 e b 2 · · · =<br />

2<br />

a l<br />

Q 2 [ ( a<br />

)<br />

=<br />

ln + a − b + a2 − b 2<br />

4πε 0 e b a l b a 4a 2 + a3 − b 3 ]<br />

18a 3 + · · ·<br />

451 Integral #451 nach Bronstein, Taschenbuch der Mathematik:<br />

ˆ eax<br />

dx = ln(x) +<br />

ax<br />

x 1 · 1! + (ax)2<br />

2 · 2! + (ax)3<br />

3 · 3! + · · ·<br />

Q 2<br />

] −1<br />

2πε 0 e b a l<br />

ϱ3<br />

] a<br />

18a 3 + · · · b<br />

]<br />

[<br />

· · ·<br />

]<br />

4


<strong>Aufgabe</strong> 5<br />

Auf der x-Achse befindet sich ein Linienleiter, der den Strom I 1 führt und sich im Unendlichen schließt.<br />

In der xy-Ebene befindet sich eine Leiterschleife in der Form eines Vierecks, die den Strom I 2 führt.<br />

z<br />

−c<br />

x<br />

c<br />

d<br />

I 1<br />

I 2<br />

a<br />

a + d<br />

y<br />

(a) Bestimmen Sie die magnetische Feldstärke eines unendlich ausgedehnten Linienleiters.<br />

Ausgehend vom Durchflutungsgesetz der Maxwell-Gleichungen, in dem für die magnetostatische<br />

Betrachtung die zeitliche Ableitung der elektrischen Flussdichte ⃗ D entfällt, gelangt man<br />

durch Bildung des Flächenintegrals zu einem Ausdruck für den Strom durch den Linienleiter.<br />

¨<br />

A<br />

˛<br />

rot Hd ⃗ A ⃗ =<br />

∂A<br />

rot H ⃗ = J ⃗ + ∂ D ⃗<br />

} {{ ∂t}<br />

=0<br />

¨<br />

⃗Hd⃗r = ⃗Jd A ⃗ = I<br />

Als Fläche wird aufgrund der Zylindersymmetrie eine konzentrische, senkrecht auf dem Leiter<br />

stehende Kreisfläche mit Radius ϱ gewählt, welche den gesamten Strom I umfasst. Das<br />

Flächenintegral über die Rotation des Feldes schreibt sich dabei mithilfe des Stokesschen<br />

Integralsatzes als Wegintegral über den Rand der Fläche, wobei die magnetische Feldstärke<br />

⃗H = H(ϱ)⃗e ϕ wegen des gleich bleibenden Abstandes ϱ zum Leiter auf dem gesamten Weg konstant<br />

bleibt. Mit dem vektoriellen Wegelement d⃗r = ϱdϕ⃗e ϕ erhält man also<br />

ˆ2π<br />

0<br />

H(ϱ)⃗e ϕ ϱdϕ⃗e ϕ = 2πϱH(ϱ) = I ⇒ ⃗ H(ϱ) =<br />

I<br />

2πϱ ⃗e ϕ<br />

(b) Berechnen Sie die Gegeninduktivität L 21 der Anordnung.<br />

Für die gegebene Anordnung berechnet man unter Ausnutzung der Symmetrie der zweiten Leiterschleife<br />

bezüglich der y-Achse in einem ersten Schritt zunächst den magnetischen Fluss Φ 21 . Nach<br />

a) ist dabei H(y) ⃗ = I 1<br />

2πy ⃗e z. Weiterhin werden die Seitenkanten des Vierecks durch die Geradengleichungen<br />

x 1 (y) =<br />

c<br />

a−d (y − d) und x 2(y) = − d( c )<br />

y − (a + d) beschrieben.<br />

Φ 21 =<br />

¨<br />

A<br />

= µI 1<br />

π<br />

= µI 1<br />

π<br />

⎡<br />

⃗Bd A ⃗ ⎢<br />

= 2µ ⎣<br />

⎡<br />

⎣<br />

ˆa<br />

d<br />

ˆa<br />

d<br />

x 1 (y)<br />

dy +<br />

y<br />

ˆ<br />

x 1 (y)<br />

0<br />

ˆa+d<br />

a<br />

H(y)dxdy +<br />

x 2 (y)<br />

y<br />

[ c<br />

[ ] a<br />

y − d ln(y)<br />

a − d<br />

− c d d[<br />

ˆa+d<br />

a<br />

ˆ<br />

x 2 (y)<br />

0<br />

A<br />

⎤ ⎡<br />

dy⎦ = µI 1<br />

⎣<br />

c<br />

π a − d<br />

y − (a + d) ln(y)<br />

5<br />

⎤<br />

⎥<br />

H(y)dxdy⎦<br />

ˆa<br />

d<br />

] a+d<br />

a<br />

y − d<br />

dy − c y d<br />

]<br />

ˆa+d<br />

a<br />

y − (a + d)<br />

y<br />

⎤<br />

dy⎦


Φ 21 = µI [<br />

1 c<br />

(<br />

π a − d<br />

= µI [<br />

1c a + d<br />

ln<br />

π d<br />

a − d − d ln<br />

( a + d<br />

a<br />

)<br />

−<br />

( a<br />

−<br />

d))<br />

c (<br />

d − (a + d) ln<br />

d<br />

d ( a<br />

) ]<br />

a − d ln d<br />

Die Gegeninduktivität ist demzufolge<br />

L 21 = Φ 21<br />

= µc [ ( a + d a + d<br />

ln<br />

I 1 π d a<br />

)<br />

−<br />

d ( a<br />

) ]<br />

a − d ln d<br />

( ))] a + d<br />

Im Falle einer rautenförmigen Leiterschleife mit a − d = d und damit a = 2d sowie a + d = 3d<br />

vereinfacht sich diese Beziehung zu<br />

L 21 = µc [ ( ]<br />

3<br />

3 ln − ln(2)<br />

π 2)<br />

a<br />

6


<strong>Aufgabe</strong> 6<br />

Ein in z-Richtung unendlich ausgedehnter hochpermeabler Körper ist mit einer parallelflankigen und in<br />

positiver x-Richtung offenen Nut versehen. In der Nut befindet sich isoliert von dem Körper ein Leiter<br />

mit quadratischem Querschnitt. Der Leiter hat die Seitenlänge a, die Leitfähigkeit κ, die Permeabilität<br />

µ 0 und führt in positiver z-Richtung den niederfrequenten Wechselstrom i(t) = I 0 cos(ωt) mit der<br />

Amplitude I 0 und der konstanten Kreisfrequenz ω.<br />

y<br />

µ → ∞<br />

a<br />

µ 0 , κ<br />

i(t)⊙<br />

µ 0 , κ = 0<br />

x<br />

a<br />

Berechnen Sie das magnetische Vektorpotential ⃗ A(⃗r), die magnetische Feldstärke ⃗ H(⃗r) und die Stromdichte<br />

⃗ J(⃗r) im Leiter. Begründen Sie Ihren Ansatz. Die endliche Dicke der Isolationsschicht zwischen<br />

dem Leiter und dem Körper kann für die Berechnung vernachlässigt werden.<br />

Aus der gegebenen Stromrichtung mit ⃗ J = J z ⃗e z und dem Zusammenhang<br />

⃗J = κ ⃗ E = −κ ∂ ⃗ A<br />

∂t = −jωκ ⃗ A<br />

folgt, dass auch das Vektorpotential nur eine z-Komponente aufweist und somit ⃗ A = A z ⃗e z gilt. Aufgrund<br />

des ideal magnetisch leitfähigen Körpers mit µ → ∞ steht das magnetische Feld im gesamten<br />

Nutbereich senkrecht auf den Seitenflächen und verläuft damit nur in y-Richtung. Zusammen mit<br />

der unendlichen Ausdehnung der Stromdichteverteilung besteht zudem keine Abhängigkeit in der z-<br />

Komponente, weshalb die jeweiligen partiellen Ableitungen Null sind. Entsprechend vereinfacht sich<br />

die Diffusionsgleichung für ⃗ A zu<br />

△ ⃗ A(⃗r) = jωµκ ⃗ A(⃗r)<br />

⇒<br />

∂ 2 A z<br />

∂x 2 ⃗e z = jωµκA z ⃗e z<br />

und zur Bestimmung des Magnetfeldes ⃗ H genügt die Gleichung<br />

rot A ⃗ = − ∂A z(x)<br />

∂x<br />

⃗e y = B y ⃗e y = µH y ⃗e y<br />

Im Bereich des Leiters für x ∈ [−a; 0] mit µ = µ 0 und κ ≠ 0 ist nun obige partielle Differentialgleichung<br />

zu lösen, wobei sich für Vektorpotential und Magnetfeld die allgemeine Lösung wie folgt ergibt<br />

∂ 2<br />

∂x 2 A z(x) = jωµ 0 κ A<br />

} {{ } z (x) = α 2 A z (x)<br />

=:α 2<br />

∂ 2<br />

∂x 2 A z(x) − α 2 A z (x) = 0<br />

⇒ A z (x) = C 1 sinh(αx) + C 2 cosh(αx)<br />

H y (x) = − α )<br />

(C 1 cosh(αx) + C 2 sinh(αx)<br />

µ 0<br />

mit C 1 , C 2 ∈ C<br />

7


Die beiden noch unbekannten Konstanten können schließlich mithilfe des Durchflutungsgesetzes der<br />

Maxwellschen Gleichungen aus dem Umlaufintegral der magnetischen Feldstärke entlang der Berandung<br />

der Leiterquerschnittsfläche bestimmt werden. Integrationswege in x-Richtung liefern hierbei<br />

keinen Beitrag, da das Magnetfeld nur eine y-Komponente besitzt. Ebenso muss das Feld am Nutgrund<br />

bei x = −a infolge des ideal magnetisch leitfähigen Mediums verschwinden, sodass insgesamt gilt<br />

˛<br />

I =<br />

∂A<br />

⃗Hd⃗r =<br />

ˆ0<br />

−a<br />

(<br />

H x − a )<br />

dx +<br />

} {{ 2 }<br />

=0<br />

a<br />

ˆ2<br />

− a 2<br />

ˆ<br />

H y (0)dy +<br />

−a<br />

0<br />

( a<br />

)<br />

H x dx +<br />

} {{ 2 }<br />

=0<br />

−<br />

ˆ<br />

a 2<br />

a<br />

2<br />

H y (−a) dy = aH y (0)<br />

} {{ }<br />

=0<br />

Mit diesen Bedingungen folgt für C 1 und C 2<br />

H y (0) = − α (C 1 cosh(0)<br />

µ 0 } {{ }<br />

=1<br />

)<br />

+C 2 sinh(0) = − α !<br />

C<br />

} {{ }<br />

1 = I µ 0 a<br />

=0<br />

)<br />

H y (−a) = − α µ 0<br />

(<br />

− µ 0I<br />

aα cosh(−aα) + C 2 sinh(−aα)<br />

und die Lösung lautet demgemäß<br />

A z (x) = − µ 0I<br />

aα<br />

J z (x) = −jωκA z (x) =<br />

H y (x) =<br />

αI<br />

a<br />

I<br />

a<br />

⇒<br />

C 1 = − µ 0I<br />

aα<br />

!<br />

= 0 ⇒ C 2 = − µ 0I cosh(aα)<br />

aα sinh(aα)<br />

[<br />

sinh(αx) + cosh(αx) ]<br />

tanh(aα)<br />

[<br />

sinh(αx) + cosh(αx) ]<br />

tanh(aα)<br />

[<br />

cosh(αx) + cosh(aα) sinh(αx)<br />

sinh(aα)<br />

]<br />

8


<strong>Aufgabe</strong> 7<br />

(a) Weisen Sie nach, dass die folgenden Aussagen gelten: (2 Punkte)<br />

(1) Ein Wirbelfeld ist stets quellenfrei.<br />

Für Wirbelfelder W ⃗ (⃗r) = rot F ⃗ (⃗r) folgt die Quellenfreiheit aus<br />

div W ⃗ (<br />

(⃗r) = div rot F ⃗ )<br />

(⃗r) = 0<br />

(2) Ein Vektorfeld, das als Gradient einer skalaren Funktion dargestellt werden kann, ist stets<br />

wirbelfrei.<br />

Für Vektorfelder ⃗ F (⃗r), welche sich als Gradient einer skalaren Funktion Φ darstellen lassen,<br />

folgt die Wirbelfreiheit aus<br />

⃗F (⃗r) = grad Φ ⇒ rot ⃗ F (⃗r) = rot (grad Φ) = ⃗0<br />

(b) Wann wird ein Medium mit der Permittivität ε, elektrischen Leitfähigkeit κ und Permeabilität<br />

µ als linear, homogen und isotrop bezeichnet? (2 Punkte)<br />

• Homogenität besteht, falls die Materialgrößen ortsunabhängig bzw. räumlich konstant sind<br />

mit ε ≠ ε(⃗r) (analog für µ und κ).<br />

• Isotropie liegt vor, wenn die Materialgrößen skalare Größen, also unabhängig von der Richtung<br />

der Felder ⃗ E und ⃗ H sind.<br />

• Linearität ist gegeben, sofern die Materialgrößen nicht vom Betrag der Feldgrößen abhängig<br />

sind, d.h. ε ≠ ε( ⃗ E, ⃗ H) (analog für µ und κ).<br />

(c) Geben Sie die Maxwell-Gleichungen in Differentialform sowie die Materialgleichungen für isotrope,<br />

lineare und homogene Medien an. (2 Punkte)<br />

Die Maxwell-Gleichungen lauten in Differentialform<br />

div ⃗ D = ϱ V<br />

div ⃗ B = 0<br />

Zusammen mit den Materialgleichungen<br />

rot E ⃗ = − ∂ B ⃗<br />

∂t<br />

rot H ⃗ = J ⃗ + ∂ D ⃗<br />

∂t<br />

⃗D = ε 0 ε r<br />

⃗ E ⃗ B = µ0 µ r<br />

⃗ H ⃗ J = κ ⃗ E<br />

beschreiben sie das Verhalten elektrischer und magnetischer Felder in Materie.<br />

(d) Leiten Sie aus den Maxwell-Gleichungen die Kontinuitätsgleichung ab. Wie lautet die Gleichung<br />

für stationäre Ströme? (4 Punkte)<br />

Ausgehend von den Maxwell-Gleichungen erhält man mithilfe des Integralsatzes von Gauß<br />

rot ⃗ H = ⃗ J + ∂ ∂t ⃗ D<br />

[<br />

div rot H ⃗ = 0 = div ⃗J + ∂ ]<br />

D<br />

∂t ⃗ = div J ⃗ + ∂ (<br />

div D<br />

∂t<br />

⃗ )<br />

= div J ⃗ + ∂ ∂t ϱ V<br />

div ⃗ J = − ∂ϱ V<br />

∂t<br />

Für stationäre Ströme gilt ∂ϱ V<br />

∂t<br />

= 0, womit div ⃗ J = 0 folgt.<br />

9


(e) Leiten Sie für niederfrequente Vorgänge mit konstanter Kreisfrequenz ω die Diffusionsgleichung<br />

für die magnetische Feldstärke in einem isotropen, linearen und homogenen Medium her. (4<br />

Punkte)<br />

Für niederfrequente Vorgänge mit konstanter Kreisfrequenz gilt aufgrund der Beziehung | J| ⃗ ≫<br />

| ∂ D ⃗<br />

∂t | die quasistatische Näherung rot H ⃗ = J ⃗ (Quasi-Magnetostatik). Es lässt sich nun schreiben:<br />

rot<br />

(<br />

rot ⃗ H<br />

)<br />

= grad<br />

1<br />

(<br />

µ grad<br />

(<br />

div H ⃗ )<br />

− △ H ⃗ = rot J ⃗ = rot<br />

(<br />

div B ⃗ )<br />

− △ H ⃗ = κ − ∂ ⃗ )<br />

B<br />

} {{ }<br />

∂t<br />

=0<br />

△ ⃗ H = µκ ∂ ⃗ H<br />

∂t<br />

(<br />

κ ⃗ E<br />

)<br />

= κ rot E ⃗<br />

= −µκ ∂ ⃗ H<br />

∂t<br />

Unter Verwendung komplexer Zeigergrößen mit ⃗ H = ⃗ He jωt bzw. durch Fourier-Transformation<br />

ergibt sich aus der letzten Gleichung schließlich die Beziehung<br />

△ ⃗ H = jωµκ ⃗ H<br />

(f) Nennen Sie vier Methoden zur Berechnung des elektrostatischen Potentials eines elektrischen<br />

Feldes. (2 Punkte)<br />

• Berechnen von E ⃗ aus dem Coulomb-Integral<br />

⃗E = 1 ˚<br />

ϱ V (⃗r ′ ⃗r − ⃗r′<br />

)<br />

4πε |⃗r − ⃗r ′ | 3 dV ′<br />

und Bestimmen von Φ aus ⃗ E = − grad Φ<br />

• Berechnen von E ⃗ nach der Gaußschen Methode gemäß<br />

‹ ˚<br />

⃗Ed A ⃗ = ϱ V (⃗r ′ )dV ′<br />

∂V<br />

und Bestimmen von Φ aus ⃗ E = − grad Φ<br />

• Lösen der Poisson-Gleichung für das Skalarpotential<br />

V<br />

△ Φ = − ϱ V<br />

ε<br />

• Anwenden des Spiegelladungsprinzips und Superposition aller Einzelpotentiale<br />

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