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Antwort (PDF) - Die Linke

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Wahlprüfstein DIE LINKE<br />

Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft<br />

Margarethe von Wrangell-Weg 58/1<br />

89075 Ulm Donau<br />

Regulierung des Tabakkonsums und Nichtraucherschutz<br />

1. Welche Forderungen und Vorschläge zur ohnehin schon überzogenen<br />

Regulierung des Tabakkonsums haben Sie in Ihrem Wahlprogramm?<br />

Im Entwurf des Wahlprogramms steht:<br />

„DIE LINKE steht dafür, das international vereinbarte Werbeverbot für Tabakprodukte endlich<br />

auch in der Plakat- und Kinowerbung umzusetzen und ebenso im Sponsoring anzuwenden.“<br />

2. Sind Sie bereit, in der Verbraucher- und Gesundheitspolitik auch Rücksicht<br />

auf die Belange erwachsener informierter Genussraucher zu nehmen?<br />

Selbstverständlich. Solange damit nicht die Rechte anderer beeinträchtigt werden. <strong>Die</strong><br />

Freiheit des einen endet da, wo die Freiheit des anderen beginnt.<br />

Und Deutschland muss endlich Anschluss finden an die Standards beim Gesundheitsschutz,<br />

die in vielen anderen europäischen Staaten bereits etabliert sind. Dabei geht es nicht darum,<br />

die Raucherinnen und Raucher, sondern das Rauchen zu marginalisieren.<br />

3. Brüssel will flächendeckend das Rauchen am Arbeitsplatz verbieten. Welche<br />

Position wird Ihre Partei hierzu einnehmen? Welche Ausnahmen werden Sie<br />

befürworten?<br />

DIE LINKE unterstützt den Schutz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern vor Passivrauch<br />

am Arbeitsplatz. <strong>Die</strong>s schließt auch den Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in<br />

der Gastronomie ausdrücklich mit ein. Ausnahmen dürfen nicht zulasten der<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gehen.<br />

4. Ebenso laut wird aus Brüssel die Forderung nach Bildwarnhinweisen auf<br />

Tabakpackungen jeder Gattung erhoben. Wie stehen Sie dazu? Würden Sie bei<br />

der Umsetzung dieser Forderungen eine Differenzierung zwischen<br />

verschiedenen Tabakprodukten befürworten?.<br />

DIE LINKE unterscheidet nicht zwischen „reinen Genussprodukten“, wie Zigarren, Zigarillos<br />

und Pfeifentabak und anderen Tabakwaren.<br />

Ob Bildhinweise tatsächlich eine abschreckende Wirkung erzielen, die Menschen vom<br />

Rauchen abhält, ist nicht belegt. Abschreckungskampagnen greifen zu kurz. Eine wirksame


Strategie zur Verringerung gesundheitlicher Schäden durch Tabak bedeutet, die<br />

Präventionsarbeit zu intensivieren. Insbesondere sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche<br />

müssen erreicht werden, denn Raucherinnen und Raucher fangen in der Regel als Kinder oder<br />

Jugendliche mit dem Rauchen an. DIE LINKE fordert dezentrale Gesundheits-Projekte, die in<br />

den Lebenswelten ansetzen, beispielsweise in Schulen, Stadtteilen und Betrieben. <strong>Die</strong><br />

Angebote müssen die Menschen erreichen und dazu beitragen, ihre Lebenskompetenzen im<br />

Hinblick auf den Umgang mit Tabak oder Alkohol zu erhöhen. Begleitend muss der<br />

Nichtraucherschutz konsequent eingehalten werden. Den Einfluss der Tabaklobby auf die<br />

Politik ist zu schmälern, Tabakwerbung muss verboten werden.<br />

Als Argument dienen den Tabakgegnern in Politik und Lobby höchst umstrittene Studien zur<br />

Gesundheitsschädlichkeit des sogenannten Passivrauchens. Demgegenüber sehen ernstzunehmende<br />

renommierte Wissenschaftler keine ernsthaften Gefahren für die Mitarbeiter und Gäste der<br />

Gastronomie.<br />

5. Wären Sie vor weiteren Eingriffen in die Freiheiten der Bürger und die Rechte<br />

der Wirtschaft bereit, eine gründliche wissenschaftliche Untersuchung zu<br />

befürworten? Sind Sie der Auffassung, dass in diesem Bereich Wissenschaft vor<br />

Ideologie zu gehen hat?<br />

<strong>Die</strong> Gesundheitsschädlichkeit von Passivrauch ist durch Studien wissenschaftlich fundiert und<br />

ausreichend belegt. Tabakrauch enthält Noxen, die in jeder Konzentration als krebsauslösend<br />

und –fördernd gelten. Darauf muss die Politik in gleichem Maße reagieren, wie auf<br />

krebsauslösende Stoffe in Nahrungsmitteln oder Räumen z.B. Asbest. Nach den vorliegenden<br />

Erkenntnissen beispielsweise eine Langzeitstudie zur Gefährdung von Arbeitnehmerinnen und<br />

Arbeitnehmern an ihren Arbeitsplätzen in der Gastronomie durchzuführen, wäre extrem<br />

unethisch. Sie setzte die wissentliche Gefährdung dieser Menschen voraus.<br />

Bei dem Schutz vor Passivrauch geht es nicht darum, erwachsenen Raucherinnen und<br />

Rauchern grundsätzlich das Rauchen zu verbieten, sondern darum, Menschen vor dem Rauch<br />

zu schützen. <strong>Die</strong> Aufgabe eines Staates kann es nicht sein, die Freiheitsrechte nach Genuss der<br />

Einen gegen die Rechte auf körperliche Unversehrtheit der Anderen durchzusetzen.<br />

6. Sind Sie bereit, entsprechend der Forderung des Bundesverfassungsgerichts<br />

auch in der Gesundheits- und Verbraucherpolitik auf die Einhaltung der<br />

Kompetenzgrenzen und die Beachtung des Subsidiaritätsprinzips durch die EU<br />

zu achten?<br />

DIE LINKE setzt sich grundsätzlich dafür ein, dass Kompetenzgrenzen und das<br />

Subsidiaritätsprinzip beachtet werden.

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