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Antragsheft 3 - Die Linke

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4. Parteitag, 1. Tagung<br />

und Bundesvertreterversammlung<br />

der Partei DIE LINKE<br />

Hamburg, 15. und 16. Februar 2014<br />

<strong>Antragsheft</strong> 3


1<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Parteitag live und digital……………………………………………………………………………………………..…………….. 2<br />

Frauenplenum……………………………………………………………………………………………………………………..……. 4<br />

I. Materialien für die 1. Tagung des 4. Parteitages der Partei DIE LINKE…………………………..………... 5<br />

Anträge zu den Regularien des Parteitages……………………………………………………………………. 6<br />

Änderungsantrag zu Anträgen mit überwiegendem Bezug zur Gesellschaft………..……….... 8<br />

Änderungsanträge zum Leitantrag L.1. ………………..……………………………………………………….10<br />

Änderungsanträge zum Leitantrag L.2. ………………..………………………………………………….….123<br />

Kandidaturen zur Bundesschiedskommission…………………………………………………………….…128<br />

II. Materialien für die Vertreterinnen- und Vertreterversammlung<br />

der Partei DIE LINKE……………………………………………………………………………………………………………..130<br />

Anträge zu den Regularien der Vertreterinnen- und Vertreterversammlung<br />

der Partei DIE LINKE……………………………………………………………………………………………………..131<br />

III. Bewerberinnen und Bewerber für die Liste zur Wahl des Europäischen Parlaments<br />

am 25. Mai 2014…………………………………………………………………………………………………………………..134<br />

IV. Weitere Dokumente…………………………………………………………….………………………………………………..144<br />

Wahlordnung der Partei DIE LINKE…………………………………………………………………………………145<br />

Impressum / Kontakt…………………………………………………………………………………………….…………………..150


2<br />

Parteitag live und digital<br />

<strong>Die</strong> Berichterstattung selbst in die Hand nehmen<br />

Zum Europaparteitag und zur VertreterInnenversammlung bieten wir – wie schon in den vergangenen<br />

Jahren – eine Reihe von Medien-Mitmachangeboten für Delegierte, Gäste und Interessierte an. Wie<br />

über den Parteitag berichtet wird, wollen wir nämlich nicht allein den Medien überlassen, sondern<br />

selbst in die Hand nehmen. Alle, die sich für den Parteitag, seine Inhalte und für die Ergebnisse<br />

interessieren, wollen wir Informationen aus erster Hand bieten - live, direkt und digital.<br />

Auf den letzten Parteitagen hat das sehr gut geklappt: Wir haben viele 100.000 Kontakte allein über<br />

die sozialen Medien erreicht. Unser Hashtag #linkebpt war unter den Top 5-Themen bei Twitter in<br />

Deutschland. Über die Berichterstattung der Medien hinaus haben Mitglieder der LINKEN selbst<br />

bestimmt, was über den Parteitag zu lesen ist. Vielen Dank für Eure Unterstützung!<br />

Was könnt Ihr tun?<br />

#LINKEEPT<br />

<strong>Die</strong>sen sog. „Hashtag“ an alle Posts bei Twitter und Facebook hängen, die sich mit dem Parteitag<br />

befassen.<br />

Bindet den Livestream ein<br />

Vom Parteitag senden wir wieder einen Video-Livestream über das Internet. Somit kann jede und jeder<br />

die Debatten des Parteitages verfolgen - live, ungekürzt und direkt. Egal, wann Phoenix ein- oder<br />

ausschaltet. Auf dem Parteitag und der Vertreterversammlung in Hamburg wird es außerdem zu<br />

ausgewählten Zeiten wieder einen Gebärdenlivestream geben.<br />

Der Livestream wird über livestream.die-linke.de erreichbar sein.<br />

Damit möglichst viele Interessierte auf den Livestream aufmerksam werden, könnt Ihr den Video-<br />

Player auf den Websites Eurer Kreis- oder Landesverbände (und auch auf allen anderen Websites)<br />

einbinden. Das Codeschnipsel dazu findet Ihr rechtzeitig auf unserer Website.<br />

Schaltet Euch mit Facebook ein<br />

Viele von Euch nutzen Facebook ohnehin, um Freundinnen und Freunde auf dem Laufenden zu halten,<br />

um Fotos zu posten und vieles mehr. Das ist gut, aber es geht noch besser: Wenn Ihr ohnehin<br />

Facebook nutzt, könnt Ihr dafür sorgen, dass viel mehr Menschen als Eure Facebook-Freundinnen und<br />

Freunde lesen können, was Euch auf dem Parteitag bewegt. Eine Online-Redaktion wird Ergebnisse,<br />

Fotos und Zitate vom Europaparteitag aus Hamburg posten. Diskutiert auf unserer Facebookseite<br />

unter www.facebook.de/linkspartei mit, postet eigene Beiträge und Kommentare und beteiligt euch so<br />

an der Diskussion im Saal.<br />

»plus-einst« DIE LINKE<br />

Auch im sozialen Netzwerk Google plus ist DIE LINKE zu finden. Teilt und verbreitet dort unsere<br />

Beiträge, postet eigene Nachrichten in den Stream. Bewertet die Parteitags-Beiträge mit »+1«, damit<br />

wir unsere Inhalte bei den zahlreichen <strong>Die</strong>nsten von Google stets gut sichtbar haben. Auf Google plus<br />

findet Ihr uns unter http://plus.google.com/+dielinke.<br />

Twittert - aber mit Plan<br />

Wer Twitter nutzt, kann selbst zum Nachrichtenticker werden. Ihr wollt vom Parteitag twittern?<br />

Bestens. Bitte benutzt diesen Hashtag: #LINKEEPT<br />

Wir erfassen automatisch alle Tweets, die mit dem Hashtag #LINKEEPT versehen sind. Damit können<br />

wir alle Parteitags-Tweets in einer Nachrichtensammlung darstellen, in unseren Tickerdienst<br />

integrieren und auf Twitterwalls abbilden. Gleichzeitig könnt Ihr den Hashtag als Suchbegriff nutzen<br />

und Euch so immer darüber auf dem Laufenden halten, was auf dem Parteitag gerade passiert. Einen<br />

Hashtag setzt Ihr, indem Ihr an das Ende jedes Tweets einfach »#LINKEEPT« anhängt.


3<br />

Wenn Ihr während des Parteitages über Twitter mit der Online-Redaktion in Kontakt treten oder sie<br />

taggen wollt, lautet der Username @dielinke. <strong>Die</strong> Adresse unserer Twitter-Timeline ist<br />

www.twitter.com/dielinke<br />

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte<br />

Viele von Euch machen während des Parteitages Fotos. Das ist gut. Noch besser ist es, wenn Ihr diese<br />

Fotos mit der ganzen Welt teilt. Dazu gibt es drei Möglichkeiten:<br />

1. Ladet die Fotos bei Flickr hoch. Wir haben dort extra für den Parteitag einen Fotopool eingerichtet,<br />

dem Ihr Fotos hinzufügen könnt. Den Fotopool erreicht Ihr unter dieser URL:<br />

www.flickr.com/groups/LINKEEPT<br />

2. Bringt Eure Kameras, USB-Sticks, SD-Karten während des Parteitages direkt zur Online-Redaktion<br />

im Plenarsaal.<br />

3. Besucht die Facebook-Seite der LINKEN unter www.facebook.de/linkspartei und teilt die Fotos auf<br />

unserer Pinnwand.<br />

Bindet Videos ein<br />

Bereits während des Parteitages laden wir ausgewählte Reden und Höhepunkte als Video bei Youtube<br />

hoch. <strong>Die</strong>se Videos könnt ihr anschauen, an Freundinnen und Freunde schicken und auf beliebigen<br />

Websites einbinden. Damit kann jeder die Reden ungekürzt ansehen, statt sich auf den<br />

Zusammenschnitt der Nachrichtensendungen zu verlassen. Unseren Youtube-Kanal findet Ihr hier:<br />

www.youtube.com/dielinke<br />

Auf dem Laufenden bleiben<br />

Über alle Ergebnisse des Parteitages berichten wir wie gewohnt auch auf www.die-linke.de und auf<br />

unserer Facebook-Seite unter www.facebook.de/linkspartei<br />

Support<br />

Ideen? Hinweise? Probleme beim Einbinden der Inhalte? <strong>Die</strong> Bundesgeschäftsstelle hilft weiter. Sende<br />

dazu eine E-Mail an julia.marg@die-linke.de


4<br />

Frauenplenum<br />

„Europa – eine linke Idee! Eine linke Idee kann nur feministisch sein!“<br />

„17.00 Uhr Aktion zu Onebillionrising“ – Hamburg, Rosendammbrücke (am Jungfernstieg) – 16.20<br />

Uhr Treffpunkt zum gemeinsamen Loslaufen vor der Halle CCH Concress-Centrum Hamburg<br />

Anschließend:<br />

18.00 Uhr Eröffnung und Konstituierung des Frauenplenums<br />

18.15 Uhr Rede Gabi Zimmer<br />

18.30 Uhr Vorstellung des Leitantrages durch die Parteivorsitzende Katja Kipping<br />

18.45 Uhr Debatte und ggf. Beschlussfassung zum Europawahlprogramm<br />

20.15 Uhr Weitere Anträge<br />

21.00 Uhr Ende


I. Materialien für die 1. Tagung des 4. Parteitages<br />

der Partei DIE LINKE<br />

am 15. Februar 2014 in Hamburg<br />

5


6<br />

Anträge zu den Regularien des Parteitages<br />

Antrag:<br />

R.3.<br />

Antragsteller/-innen: Parteivorstand<br />

Antrag an die 1. Tagung des 4. Parteitages der Partei DIE LINKE<br />

15. Februar 2014 in Hamburg<br />

Thema: Vorschlag für den Zeitplan des 4. Parteitages<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Samstag, 15. Februar 2014:<br />

10.00 Uhr: TOP 1 Eröffnung und Konstituierung des Europaparteitages<br />

10.30 Uhr: TOP 2 Rede der Parteivorsitzenden der Partei DIE LINKE<br />

11.00 Uhr TOP 3 Bericht der Delegation der Partei DIE LINKE in der Fraktion GUE/NGL im<br />

Europäischen Parlament<br />

11.30 Uhr TOP 4 Generaldebatte sowie Aussprache und Beschlussfassung zum<br />

Europawahlprogramm<br />

13.00 Uhr Mittagspause<br />

13.45.Uhr<br />

Rede des Fraktionsvorsitzenden DIE LINE. im Bundestag<br />

anschließend Fortsetzung TOP 4<br />

18.00 Uhr TOP 5 Beratung und Entscheidung weiterer Anträge an die 1. Tagung des 4.<br />

Parteitages<br />

19.00 Uhr TOP 6 Nachwahl zur Bundesschiedskommission<br />

19.30 Uhr Schlusswort<br />

20.00 Uhr Ende des Europaparteitages<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: ____________________________<br />

Stimmen dafür: __ dagegen: __ Enthaltungen: ___<br />

Bemerkungen: _____________________________


7<br />

Antrag:<br />

R.4.<br />

Antragsteller/-innen: Parteivorstand<br />

Antrag an den 4. Parteitages der Partei DIE LINKE<br />

15. Februar 2014 in Hamburg<br />

Thema: Vorschläge für die Kommissionen des 4. Parteitages<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Tagungspräsidium:<br />

Doris Achelwilm, Bremen<br />

Herbert Behrens, SL<br />

Heidrun Bluhm, Mecklenburg-Vorpommern<br />

Gunhild Böth, NRW<br />

Birke Bull, Sachsen-Anhalt<br />

Stefan Dreher, Baden-Württemberg<br />

Nicole Fritsche, Bayern<br />

Rico Gebhardt, Sachsen<br />

Dora Heyenn, Hamburg<br />

Matthias Höhn, Parteivorstand<br />

Benjamin-Immanuel Hoff, fds<br />

Knut Korschewsky, Thüringen<br />

Caren Lay, Parteivorstand<br />

Klaus Lederer, Berlin<br />

Jutta Meyer-Siebert, Niedersachsen<br />

Cornelia Möhring, Schleswig-Holstein<br />

Thomas Nord, Brandenburg<br />

Astrid Schramm, Saarland<br />

Katrin Werner, Rheinland-Pfalz<br />

Janine Wissler, Hessen<br />

Antragskommission:<br />

Herwart Achterberg, Hessen,<br />

Hans-Henning Adler, Niedersachsen<br />

Sabine Berninger, Thüringen<br />

Peter Brill, Mecklenburg-Vorpommern<br />

Ulrike <strong>Die</strong>rkes-Morsy, Bayern<br />

Anne Geschonneck, DIE LINKE.SDS<br />

Thomas Hecker, KPF<br />

Steffi Hornbostel, Thüringen<br />

Horst Kahrs, Berlin<br />

Thomas Lutze, Saarland<br />

Anja Mayer, fds<br />

Marc Mulia, NRW<br />

Falk Neubert, Sachsen,<br />

Olaf-Michael Ostertag, BAG Grundeink.<br />

Biggi Ostmeyer, Parteivorstand<br />

Harald Petzold, Brandenburg<br />

Jenny Schulz, Sachsen-Anhalt<br />

Cornelia Swillus-Knöchel, NRW<br />

Elke Theisinger-Hinkel<br />

Edgar Wunder, Baden-Württemberg<br />

Dagmar Zoschke, Parteivorstand<br />

N.N., (Frau aus dem nicht vertretenen LV)<br />

Wahlkommission:<br />

Tatjana Behrend, Berlin<br />

Nico Biver, Hessen<br />

Marcel Eggert, Mecklenburg-Vorpommern<br />

Torsten Felstehausen, Hessen<br />

Torsten Hans, Sachsen-Anhalt<br />

Mathias Hillenbrand, NRW<br />

Simone Hock, Sachsen<br />

Max Kemnitz, Baden-Württemberg<br />

Susanne Kohrs, Rheinland-Pfalz<br />

Christoph Kröpl, Berlin<br />

Kathrin Mess, Rheinland-Pfalz<br />

Marion Morassi, Rheinland-Pfalz<br />

Martin Nass, Niedersachsen<br />

Christopher Neumann, Brandenburg<br />

Sandro Smolka, Mecklenburg-Vorpommern<br />

Kersten Steinke, Thüringen<br />

4 x NN, (Frauen aus den nicht vertretenen LV)<br />

Mandatsprüfungskommission:<br />

Evelyn Edler, Sachsen-Anhalt<br />

Sebastian Frech, Rheinland-Pfalz<br />

Gerlinde Hooge, Hessen<br />

Heike Kretschmer, NRW<br />

Walter Kubach, Baden-Württemberg<br />

Sylvia Müller, Berlin<br />

Karin May, Thüringen<br />

Hermann Ruttmann, Bayern<br />

Heike Werner, Sachsen<br />

Martin Wittmaack, Hamburg<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


8<br />

Änderungsantrag zu Anträgen mit überwiegendem Bezug zur Gesellschaft<br />

Änderungsantrag:<br />

G.5.1.<br />

Großkonzerne kämpfen.<br />

Antragsteller/-innen: Henning Hintze (KV<br />

München), Norman Paech (KV Hamburg), Tanja<br />

Kleibl (KV Ingolstadt), Valérie Wollner (KV<br />

München), Nicole Fritsche (KV München), Karl<br />

Ischinger (KV München), Doris Dörnhöfer (KV<br />

Augsburg), Tania Knöbl (KV Ingolstadt), Jennifer<br />

Michelle Rath (KV Augsburg)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 18 und 19 „TTIP stoppen –Verhandlungen<br />

über Freihandelsabkommen beenden“<br />

ändern wie folgt:<br />

TTIP stoppen –Verhandlungen über<br />

Freihandelsabkommen beenden<br />

Transatlantisches Freihandelsabkommen<br />

verhindern<br />

Das zwischen der Europäischen Union … um<br />

Widerstand gegen diese Politik zu minimieren.<br />

Selbst Parlamente werden ausgehebeltim<br />

Unklaren über die Verhandlungen gelassen, am<br />

Ende können sie lediglich über Annahme oder<br />

Ablehnung eines komplizierten und<br />

umfangreichen Vertragswerks entscheiden, das<br />

unser aller Leben empfindlich zum Nachteil der<br />

Bevölkerung verändern würde. Und die<br />

demokratische Entscheidung und Kontrolle bewusst<br />

verhindert. <strong>Die</strong> Geheimverhandlungen höhlen<br />

zerstören die Demokratie aus und können zwingen<br />

die Staaten der EU in eine Geiselhaft von EU-<br />

Bürokraten und neoliberal ausgerichteten Think-<br />

Tanks, Unternehmerverbänden und Regierungen<br />

zwingen.<br />

DIE LINKE bekräftigt … Widerstand gegen das TTIP-<br />

Abkommen beteiligen.<br />

DIE LINKE fordert ein generelles, grundgesetzlich<br />

verankertes Verbot von undemokratischen<br />

Geheimverhandlung. Alle laufenden Verhandlungen<br />

für internationale Freihandelsabkommen sind sofort<br />

zu beenden. Bisher erarbeitete Dokumente sind der<br />

Öffentlichkeit sofort bekannt zu machen.<br />

DIE <strong>Linke</strong> fordert, dass alle bisher in den<br />

Verhandlungen erreichten Ergebnisse<br />

unverzüglich der Öffentlichkeit<br />

bekanntgemacht werden.<br />

DIE LINKE lehnt alle Versuche ab, … Märkte und<br />

DIE LINKE lehnt die Das von der EU-Administration<br />

vorgeschlagene Investor-Staat-<br />

Streitbeilegungsverfahren Schiedsgerichtsbarkeit<br />

lehnt DIE LINKE entschieden ab, da sie<br />

grundlegende Prinzipien des Rechtsstaats<br />

aushebelt. Für die anti-demokratische Wirkung<br />

solcher Regelungen gibt es bereits viele Beispiele.<br />

So hat der Energiekonzern Vatttenfalt Deutschland<br />

wegen des Atomausstiegs und damit verbundener<br />

Gewinnausfällte auf der Grundlage eines<br />

Investitionsschutzabkommens, vor einem<br />

nichtöffentlichen Schiedsgericht (ICSID) in den USA<br />

auf 3,7 Mrd. Euro Schadensersatz verklagt, wie in<br />

der Presse zu lesen war. Und das ratifizierte<br />

Freihandelsabkommen USA-Kanada ermöglichte es.<br />

Würde das Urteil über Konzernklagen gegen<br />

Staaten privaten Schiedsstellen überlassen,<br />

bedeutete dies nicht weniger als die<br />

Privatisierung eines wichtigen Bereichs unseres<br />

Rechtswesens. Das von den USA, Kanada und<br />

Mexiko ratifizierte NAFTA-<br />

Freihandelsabkommen, das solche Regelungen<br />

beinhaltet, ermöglichte z.B. einer US-Firma,…<br />

Schiefergasvorkommen verhängt hatte.<br />

<strong>Die</strong> Ende Januar von EU-Handelskommisssar de<br />

Gucht verkündete dreimonatige „Denkpause “<br />

über die Sonderklagerechte von Investoren<br />

gegen Staaten sollte nicht fälschlich als ein<br />

Einlenken der EU-Kommission verstanden<br />

werden. DIE LINKE sieht diesen Schachzug als<br />

Beruhigungspille, mit deren Hilfe die immer<br />

stärkere öffentliche Kritik an den privaten<br />

Streitschlichtungsverfahren aus dem Europa-<br />

Wahlkampf herausgehalten werden soll. Jede<br />

weitere Diskussion dieses besonders<br />

gefährlichen Teils des TTIP-Abkommens kostet<br />

dessen Befürwortern, den konservativen und<br />

liberalen Parteien in den EU-Staaten – bei uns<br />

vor allem CDU/CSU und SPD –Stimmen. Wir<br />

durchschauen diesen Trick und werden<br />

besonders auch im Wahlkampf die immensen<br />

Gefahren dieser Schiedsstellen, die<br />

Milliardenstrafen gegen Staaten verfügen<br />

können, besonders herausstellen.<br />

Zukünftig sollen alle Produkte, … die EU-<br />

Mitgliedsstaaten zu ermöglichen.<br />

Durch das TTIP werden Agrar-Exportschlachten …<br />

der europäischen Äcker forcieren.<br />

DIE LINKE wird … Das TTIP aber soll dieses Ziel<br />

konterkarieren: Es eröffnet Möglichkeiten,


9<br />

gewerkschaftliche Rechte,<br />

ArbeitnehmerInnenschutzrechte und<br />

Menschenrechte sollen durch das geplante<br />

Freihandelsabkommen ausgehebelt werden. zu<br />

verringern.<br />

DIE LINKE wird sich … Bildung müssen wieder viel<br />

stärker Teil der …<br />

Der Parteitag bittet alle Landes- und Kreisverbände,<br />

aktiv gegen das geplante TTIP Abkommen tätig zu<br />

werden. Der Parteitag fordert bittet die Fraktion<br />

DIE LINKE im Deutschen Bundestag und die<br />

Fraktion GUE/NGL im Europäischen Parlament auf,<br />

noch stärker weiterhin gegen die TTIP-<br />

Verhandlungen vorzugehen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


10<br />

Änderungsanträge zum Leitantrag L.1. des Parteivorstandes „Europa geht anders. Sozial,<br />

friedlich, demokratisch.“ (Textgrundlage: gedrucktes <strong>Antragsheft</strong>1)<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: Georg Theis<br />

(KV Burgenlandkreis)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 18, Zeile 520<br />

L.1.1.<br />

nach „…Kosten von Betriebsschließungen beteiligt<br />

werden“<br />

einfügen:<br />

„und zwar in Höhe von 150 Prozent eines<br />

Monatsgehaltes befristet auf 2 Jahre. Alle<br />

erhaltenen Fördermittel der letzten 10 Jahre sind<br />

zurückzuzahlen. Von dem Staat, in den sie ihre<br />

Produktion verlagern, soll ihnen die Zahlung von<br />

Fördermitteln verwehrt werden.“<br />

Begründung: <strong>Die</strong> derzeitige Formulierung in Bezug<br />

auf die Übernahme der Folgekosten ist zu ungenau<br />

und pauschal. Außerdem kann man<br />

Arbeitsplatzverlagerungen nur bekämpfen, wenn sie<br />

mit Sanktionen und Mehrbelastungen der jeweiligen<br />

Unternehmen einhergehen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.2.<br />

Antragsteller/-innen: G. Jürgen Franke (KV<br />

Region Ingolstadt)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 18, Zeile 520<br />

nach „…Kosten von Betriebsschließungen beteiligt<br />

werden“<br />

einfügen:<br />

„und zwar in Höhe von 150 Prozent eines<br />

Monatsgehaltes befristet auf 2 Jahre. Alle<br />

erhaltenen Fördermittel der letzten 10 Jahre sind<br />

zurückzuzahlen. Von dem Staat bzw. Hoheitsgebiet,<br />

in das sie ihre Produktion verlagern, soll ihnen die<br />

Zahlung von Fördermitteln verwehrt werden.“<br />

Begründung: <strong>Die</strong> derzeitige Formulierung in Bezug<br />

auf die Übernahme der Folgekosten ist zu ungenau<br />

und pauschal. Außerdem kann man<br />

Arbeitsplatzverlagerungen nur bekämpfen, wenn sie<br />

mit Sanktionen und Mehrbelastungen der jeweiligen<br />

Unternehmen einhergehen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.3.<br />

Antragsteller/-innen: BAG Drogenpolitik, KV<br />

Heidelberg/Badische Bergstraße, KV Soest,<br />

LAG Drogenpolitik Hessen, Landesrat DIE<br />

LINKE. NRW<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 30, nach Zeile 976<br />

einfügen:<br />

2.4. Für eine humane und rationale<br />

Drogenpolitik: Regulieren statt kriminalisieren<br />

Der Krieg gegen Drogen ist weltweit gescheitert. Er<br />

fördert organisierte Kriminalität, verletzt global<br />

Menschenrechte und trägt – insbesondere in den<br />

Anbau- und Transitländern – zur Destabilisierung<br />

von Staaten bei. Wir fordern deswegen, dass sich<br />

die Europäische Union auf der Ebene der Vereinten<br />

Nationen dafür einsetzt, dass dieser Krieg beendet<br />

wird.<br />

Entsprechende nationale Schritte für eine<br />

Veränderung der Drogenpolitik in Richtung<br />

Regulierung und Legalisierung sind daher zu<br />

unterstützen, und nicht zu behindern. <strong>Die</strong> EU sollte<br />

in ihren Mitgliedsstaaten Maßnahmen unterstützen,<br />

die auf Prävention, Hilfe, Schadenminderung,<br />

Entkriminalisierung und Regulierung setzen, nicht<br />

aber auf Verbote und Repression. Cannabis zum<br />

Beispiel sollte legal an Erwachsene abgegeben


11<br />

werden können. Anzustreben ist eine legale<br />

Regulierung aller psychoaktiven Substanzen.<br />

<strong>Die</strong> Europäische Union soll Schritte dazu einleiten,<br />

dass Instrumente wie Drug Checking<br />

(Inhaltsstoffanalysen illegaler Drogen),<br />

Substitutionsprogramme, Konsumräume und<br />

Möglichkeiten zur Originalstoffabgabe in allen<br />

Mitgliedsländern umgesetzt werden können.<br />

Begründung: Seit vielen Jahren werden die<br />

Drogenpolitiken in Europa durch die Europäische<br />

Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht<br />

einer kontinuierlichen Evaluation unterzogen. Es<br />

wird Zeit, dass deren Erkenntnisse sich auch in<br />

praktischen Politikangeboten niederschlagen.<br />

<strong>Die</strong>sem bisherigen Mangel wird durch den Antrag<br />

abgeholfen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Auseinandersetzungen aber auch ebenso<br />

konsequent z.B. auf eine Regelung der<br />

Internationalen Arbeitsorganisation oder eine EU-<br />

Richtlinie berufen, wenn sie besser ist als das, was<br />

bislang auf nationalstaatlicher Ebene durchgesetzt<br />

werden konnte.<br />

<strong>Die</strong> Spirale der Konkurrenz um Standorte und<br />

niedrige Steuern für Unternehmen muss gestoppt<br />

werden.<br />

Begründung: Der bisherige Text formuliert das<br />

Problem nur negativ, indem gesagt wird, wie wir es<br />

nicht machen. Besser ist es, unser Herangehen<br />

positiv darzustellen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.5.<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.4.<br />

Antragsteller/-innen: Hans-Henning Adler<br />

(KV Oldenburg)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 8, Zeile 88 - 93<br />

ersetzt durch:<br />

Für DIE LINKE stellt sich keine Entscheidung für<br />

oder gegen das eine oder andere - wir führen die<br />

Kämpfe dort, wo sie stattfinden, in der EU, in<br />

Deutschland, weltweit. Unser Herangehen ist ganz<br />

einfach: Wenn auf einer Ebene , sei es die<br />

Kommune, das Land, der Nationalstaat, die EU oder<br />

die eines völkerrechtlicher Vertrages , eine<br />

Regelung durchgesetzt wurde, die durch die<br />

Entscheidungsträger einer anderen Ebene in Frage<br />

gestellt wird, dann werden wir uns immer auf die<br />

Seite der Ebene stellen, die die sozialere,<br />

demokratischere und friedlichere Lösung des<br />

jeweiligen Problems getroffen hat. Wenn wir in<br />

Folge dieses Grundsatzes soziale Rechte auf der<br />

Ebene des Nationalstaates gegen die EU<br />

verteidigen müssen, ist das kein Nationalismus,<br />

sondern Ausdruck unseres konsequenten<br />

Herangehens an die zu lösenden Fragen im<br />

Interesse der in der kapitalistischen Gesellschaft<br />

Benachteiligten. Wir werden uns in den politischen<br />

Antragsteller/-innen: Simon Gomoll<br />

(Delegierte), David Rieck (Delegierter), Torben<br />

Lüth, Uwe Schwarz, Olaf Liebig und der<br />

Bezirksverband Berlin-Treptow-Köpenick<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 27, Zeile 883<br />

ersetzen durch:<br />

<strong>Die</strong> LINKE setzt sich für ein EU-weites<br />

Tierschutzsiegel, sowie eine einheitliche<br />

Kennzeichnung von veganen und vegetarischen<br />

Lebensmitteln im Einzelhandel ein.<br />

Begründung: Millionen Menschen in Deutschland,<br />

und noch viel mehr in Europa wollen sich<br />

vegetarisch oder vegan ernähren. Eine solche<br />

verbindliche Kennzeichnung verbindliche<br />

Kennzeichnung unterstützt sie in ihrer Lebens- und<br />

Ernährungsweise, und schafft eine echte<br />

Wahlfreiheit.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


12<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: Horst Schmitt<br />

(KV Lippe)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 6, Zeile 20-22<br />

ersetzen durch:<br />

L.1.6.<br />

Wir wollen dass in ganz Europa die Interessen von<br />

Beschäftigten und Erwerbslosen, von Rentnerinnen<br />

und Rentnern, von Kindern und Jugendlichen, sowie<br />

von gesellschaftlich, existenziell, sozial und<br />

gesundheitlich benachteiligten Menschen deutlich<br />

gestärkt werden.<br />

Begründung: DIE LINKE ist keine Partei<br />

ausschließlich oder vorrangig für Menschen aus<br />

dem Bereich der Produktivität (Beschäftigte =<br />

aktive aus dem Bereich der Produktivität,<br />

Erwerbslose = aus der Produktivität ausgegrenzte,<br />

Rentnerinnen und Rentner = ehemalige aus dem<br />

Bereich der Produktivität, und Jugendliche =<br />

angehende im Bereich Produktivität) und dürfen<br />

uns nicht auf diesen Bereich herunter reduzieren<br />

lassen. Uns sind die Menschen in der Gesellschaft<br />

gleichermaßen wichtig. Ein solch ähnlicherer Satz<br />

aus Zeile 20 -22 der Einleitung ließe sich bestimmt<br />

bei Marx finden, könnte aber genau so gut auch aus<br />

dem 3. Reich stammen. Sind die Menschen die in<br />

direkter Verbindung mit Produktivität stehen die<br />

neue Arier Klasse?<br />

Wenn es eine erste Stelle gibt, gibt es immer auch<br />

eine 2., 3., 4., 2.376., 2.377 usw. Sind die<br />

Menschen die nicht der Produktivität angehören<br />

Menschen 2., 3., 4. 5. ... Klasse ? Stehen Kinder, die<br />

nicht der Produktivität angehören, an 2.376 Stelle?<br />

- Muss erst Kinderarbeit bei uns eingeführt werden,<br />

damit sie auch an 1. Stelle stehen dürfen?<br />

Wo stehen Studierende Wo stehen Asylsuchende?<br />

Wo stehen bettlägerige Menschen? Wo stehen<br />

körperlich und geistig beeinträchtigte Menschen,<br />

die nicht der Produktivität angehören können,<br />

vielleicht an 2.377 Stelle. Sind die der letzte Dreck?<br />

<strong>Die</strong> Euthanasie des 3. Reiches lässt grüßen.<br />

In der Bildung ist für uns, <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong>, Inklusion mehr<br />

als wichtig zur Überwindung einer<br />

Mehrklassengesellschaft. <strong>Die</strong>se Aussage aus Zeile<br />

20 – 22 der Einleitung formuliert aber genau das<br />

Gegenteil und propagiert neue Unterschichten.<br />

Intoleranz, Diskriminierung, Ausgrenzung,<br />

Nationalismus und Rassismus haben in unserer<br />

Partei keinen Platz, weder gestern, heute, noch<br />

morgen, genauso wie die rassistische Aussage im<br />

alternativen Leitantrag “Mut für ein anderes<br />

Europa“, Zeile 213/214 mit der Aussage: “Es kann<br />

kein Glück für Deutsche sein, wenn Niedriglöhner<br />

aus anderen Ländern zur allgemeinen<br />

Lohnpresserei in Stellung gebracht werden.“, klingt<br />

genauso wie, “Es war das Pech von ermordeten<br />

Juden das sie im 3. Reich gelebt haben“. Warum gilt<br />

das nur für die Bevölkerungsgruppe Deutsche? –<br />

Fehlt nur noch die Benennung eines arischen<br />

Reinheitsgrades ! Warum sind Menschen aus<br />

anderen Nationen nicht mit eingebunden? Sind<br />

Menschen aus anderen Nationen bessere oder<br />

schlechtere Menschen? <strong>Die</strong>se Aussageform ist<br />

schlimmster Rassismus und aller unterste<br />

Nazi/NPD Schublade. Und, seit wann sind<br />

Rassisten unsere Wählerschaft? Wir, <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong>,<br />

kämpfen gegen rechte Parteien und rechte Politik<br />

mit ihren geistig verirrten Aussagen und bilden<br />

keinen Konkurrenzwettbewerb im Thema Rassismus<br />

und Diskriminierung mit rechten Parteien.<br />

Diskriminierung einer Menschengruppe ist und<br />

bleibt Rassismus. Mit rassistischen Aussagen<br />

bleiben Antifaschistische Kritik und Kritik gegen<br />

rechte Parteien in Europa nur heuchlerische “Leere<br />

Worthülsen“, und dürfen in unserer Partei keinen<br />

Platz haben.<br />

Kein linkes politisch gesellschaftliches System ist<br />

etwas wert, solange es nur den Hauch von<br />

Diskriminierung, Intoleranz, Ausgrenzung und<br />

Rassismus enthält.<br />

Richtiger wäre: “Es kann nicht im Interesse von uns<br />

Menschen sein, das die zu ächtende Lohnsklaverei<br />

aus anderen Ländern bei uns zum brutalen<br />

ausbeuterischen Lohndumping missbraucht wird.“,<br />

denn Niedriglohn oder Lohnsklaverei in anderen<br />

Ländern ist genauso zu ächten, zu kritisieren und<br />

abzuschaffen wie Lohndumping bei uns.<br />

Darüber hinaus, “Glück“ ist eine Momentsituation<br />

genauso wie Pech. Pech ist, wenn einem der<br />

Fahrradreifen platzt und man stürzt, Glück ist dann,<br />

wenn man unverletzt bleibt und es zwei Meter bis<br />

zur eigenen Haustür sind. Mit “Glückliches Leben“<br />

den naiven Dauerzustand “Glück“ zu versprechen<br />

hieße, ein Vision Perpetuum Mobile zu versprechen<br />

und damit eine Lüge zu versprechen. Wir können<br />

Visionen versprechen, aber keine unrealistischen,<br />

die sich niemals umsetzen lassen.


13<br />

Das zeugt von einer mangelhaften<br />

Auseinandersetzung mit “Glück“, denn - “Nur Tote<br />

sind dauerhaft glücklich, da sie kein Pech erfahren<br />

können.“ Wir, <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong>, machen Politik für<br />

Menschen, nicht für Tote!<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: Horst Schmitt (KV<br />

Lippe)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 30, Zeilen 1013 - 1027<br />

ersetzen durch:<br />

L.1.7.<br />

2.5 Gleiche Rechte für ethnische Minderheiten<br />

Diskriminierung ethnischer Minderheiten in vielen<br />

Ländern der EU ist zu verurteilen. Ihre<br />

Diskriminierung muss als Rassismus verstanden<br />

und die mangelhafte Umsetzung der EU-Beschlüsse<br />

mit erheblichen Strafen für die entsprechenden<br />

Länder geahndet und muss abgeschafft werden.<br />

Eine Verbesserung der Wohnverhältnisse, des<br />

Bildungs- und Gesundheitswesens sowie die<br />

Förderung der Beschäftigung für ethnische<br />

Minderheiten ist nötig.<br />

Wir wollen Selbstorganisation und öffentliche<br />

Unterstützung für ethnische Minderheiten fördern.<br />

Wir brauchen kostenlose und diskriminierungsfreie<br />

Bildungs- und Ausbildungsangebote. Kinder dürfen<br />

nicht in Sonderschulen abgeschoben werden. <strong>Die</strong><br />

vielfältige Kultur, die Traditionen und Sprache<br />

müssen durch die Bereitstellung von EU-Mitteln<br />

gefördert werden.<br />

Ethnischen Minderheiten steht die Freizügigkeit<br />

innerhalb der EU zu. Diskriminierende<br />

Sondervereinbarungen sind unzulässig.<br />

<strong>Die</strong> menschenverachtende Ermordung von<br />

Menschen mit ethnischem Hintergrund während<br />

des Faschismus muss endlich anerkannt werden.<br />

Überlebenden muss sofort das Recht auf<br />

Entschädigungszahlungen eingeräumt werden.<br />

Begründung: <strong>Die</strong>ser Absatz ist in sich<br />

diskriminierend und rassistisch. Er stellt Roma und<br />

Sinti bevorzugt gegen andere ethnische<br />

Minderheiten. Haben kleinere ethnische<br />

Minderheiten keine Rechte? Haben sie kein Recht<br />

auf Selbstorganisation, auf öffentliche<br />

Unterstützung oder auf Förderung von<br />

Beschäftigung? Haben diese Überlebenden keine<br />

Recht auf Entschädigungszahlungen? Sind diese<br />

ethnischen Minderheiten gegenüber Sinti und Roma<br />

der letzte Dreck?<br />

Diskriminierung, Intoleranz, Ausgrenzung und<br />

Rassismus haben bei uns keinen mm Platz! Kein<br />

linkes politisch gesellschaftliches System ist etwas<br />

wert, solange es nur den Hauch von<br />

Diskriminierung, Intoleranz, Ausgrenzung und<br />

Rassismus enthält.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: Horst Schmitt (KV<br />

Lippe)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 37, nach Zeile 1255<br />

einfügen:<br />

L.1.8.<br />

3.8 Verantwortungsbewusster Umgang mit<br />

dem Weltraum<br />

<strong>Die</strong> EU ist an Weltraumprogrammen und das<br />

Entsenden von Satelliten beteiligt. Mehrere Tausend<br />

abgeschalteter Satelliten treiben als hochwertiger<br />

Weltraumschrott in der Erdumlaufbahn bis sie beim<br />

Eintreten in der Erdatmosphäre verglühen. Dadurch<br />

entstehende negative Auswirkungen, Konsequenzen<br />

und mögliche Schäden an Mensch, Natur und<br />

Umwelt sind zu unterbinden. <strong>Die</strong> Verantwortlichen<br />

haben für die sachgemäße Rückführung von<br />

gefährdendem Weltraumschrott zu sorgen und<br />

entsprechend zu entsorgen.<br />

<strong>Die</strong> EU und andere Länder wie Russland und die<br />

USA entsenden Sonden und andere Flugobjekte um<br />

Planeten zu erforschen wie zuletzt auch China mit<br />

dem Mond. <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> setzt sich ein für die friedliche<br />

Erforschung anderer Planeten, dagegen ist die<br />

materialistische Ausbeutung und der zukünftige


14<br />

neue Imperialismus von Planeten zu verhindern.<br />

Begründung: Müssen wir uns mit dieser Thematik<br />

im Rahmen der EU Politik nicht auseinandersetzen?<br />

Können wir potentielle Schäden an Mensch, Natur<br />

und Umwelt die durch Folgen eines<br />

unsachgemäßen behandeln des Weltraums<br />

entstehen könnten Kritiklos akzeptieren?<br />

Kann bei uns jeder im Garten seinen Müll<br />

verbrennen? <strong>Die</strong> Folgen eines solchen Handels<br />

hätte schwerwiegende Konsequenzen für Mensch,<br />

Umwelt und Natur. Genau das gleiche gilt für EU<br />

Weltraumschrott durch die Verbrennung beim<br />

Eintritt in die Erdatmosphäre. So lange nicht seine<br />

negativen Auswirkungen bekannt sind, muss dieser<br />

Schrott genauso fachgerecht entsorgt werden<br />

durch seine Verursacher wie das sonst auch bei<br />

jedem irdischen Haushalt üblich ist.<br />

<strong>Die</strong> derzeitige beginnende Erforschung der Planeten<br />

sind keine Freizeitveranstaltungen der<br />

unterschiedlichen Nationen und auch der EU und<br />

sind verbunden mit Materialproben die<br />

ausschließlich der materialistischen Ausbeutung<br />

dienen. Ein imperialistischer Wettlauf der Nationen<br />

wie aus der Kolonialzeit ist zu befürchten, dem<br />

entgegen zu treten ist.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

<strong>Die</strong> EU wird sich auf Jahre verschulden müssen.<br />

Änderungsantrag:<br />

Seite 15, Zeilen 390 – 406<br />

ersetzen durch:<br />

L.1.9.3.<br />

• Bei der Berechnung der EU-Beiträge sollen<br />

die Rabatte für die reicheren EU-Mitglieder<br />

ersatzlos gestrichen werden.<br />

• Eigeneinnahmen der EU – z. B. die<br />

Erhebung einer EU-<br />

Finanztransaktionssteuer – sollen in<br />

größerem Umfang möglich werden.<br />

• <strong>Die</strong> im EU-Finanzierungsrahmen 2014-<br />

2020 kürzlich erfolgten Kürzungen in der<br />

Regional- und Strukturpolitik müssen<br />

zurückgenommen werden.<br />

• <strong>Die</strong> Mittelverteilung hat nach der<br />

Notwendigkeit und den realen<br />

Erfordernissen benachteiligter Regionen zu<br />

erfolgen. Wir setzen uns für eine generelle<br />

Überprüfung aller bisher geflossenen<br />

Mittel ein.<br />

• Für Rüstung und Forschung zu<br />

militärischen Zwecken dürfen keine EU-<br />

Mittel zur Verfügung gestellt werden.<br />

• Für folgende Aufgaben muss dringend<br />

mehr Geld zur Verfügung gestellt werden:<br />

Förderung der Sonnen- und Windenergie,<br />

Entwicklungshilfe für die Länder, deren<br />

Menschen aus wirtschaftlichen Gründen<br />

zur Flucht gezwungen sind, Berufsbildung<br />

für die Jugendlichen der europäischen<br />

Krisenländer.<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen:<br />

DIE LINKE. KV Darmstadt-<strong>Die</strong>burg<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

L.1.9.<br />

Änderungsantrag:<br />

Seite 16, Zeilen 415 – 418:<br />

streichen:<br />

L.1.9.4.<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.9.1.<br />

„Eine einheitliche….. …. Verlierer gibt“.<br />

Seite 17, Zeile 483<br />

ersetzen durch:<br />

Höchstarbeitszeit von 38 Stunden die Woche<br />

festsetzen.<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.9.2.<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.9.5.<br />

Seite 22, Zeile 704.:<br />

streichen:<br />

„….Verwaltungspersonal, etwa aus Deutschland,…<br />

Seite 15, Zeile 383<br />

streichen:


15<br />

Änderungsantrag: L.1.9.6.<br />

Seite 22, Zeile 705<br />

streichen:<br />

„Sie ermöglichen zudem … aufzubauen“<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.9.7.<br />

Flüchtlingsströme in die EU. <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> verlangt<br />

Schluss mit den Millionen-Subventionen für die<br />

industrielle Fischerei vor Afrikas Küsten, Schluss<br />

mit den Abkaufgeschäften von Fischereirechten auf<br />

Rechnung der EU-Steuerzahler und stattdessen<br />

Entwicklungsprojekte, die die einheimische<br />

Fischerei für den lokalen Bedarf fördern.<br />

(Beschluss des Kreisvorstandes vom 3. Januar<br />

2014)<br />

Seite 23, Zeilen 724 – 725<br />

ersetzen durch:<br />

„Der Anbau gentechnisch veränderter Produkte im<br />

freien Feld darf nicht gestattet werden.<br />

Gentechnisch veränderte Nahrungsmittel für<br />

Mensch und Tier sind mit einem einheitlichen EU-<br />

Siegel lückenlos zu kennzeichnen und schließlich zu<br />

verbieten. <strong>Die</strong>s gilt auch für Produkte von Tieren,<br />

die mit gentechnisch manipulierten Futtermitteln<br />

gemästet wurden. <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> setzt sich ein für ein<br />

generelles Verbot des Herbizids Glyphosat der<br />

Firma Monsanto.“<br />

Änderungsantrag:<br />

Seite 23/24, Zeilen 761 – 764<br />

„<strong>Die</strong> Produktion…. gefährden“<br />

ersetzen durch:<br />

L.1.9.8.<br />

„ <strong>Die</strong> Förderung des Anbaus von Pflanzen und<br />

Feldfrüchten zur Treibstoffherstellung ist sofort<br />

einzustellen. Sie hat zu einer Verringerung der<br />

Feldflächen geführt, die der<br />

Nahrungsmittelproduktion dienen, und die<br />

Lebensmittelpreise in die Höhe getrieben.“<br />

Änderungsantrag:<br />

Seite 26, nach Zeile 849:<br />

einfügen:<br />

L.1.9.9.<br />

<strong>Die</strong> 200-Meilen Zonen vor den westafrikanischen<br />

Küsten sind zu respektieren. <strong>Die</strong> fragwürdigen<br />

Fischerei-Abkommen der EU mit korrupten<br />

Staatsführern haben dazu geführt, dass die<br />

Küstengewässer von schwimmenden EU-<br />

Fischfabriken leer gefischt werden und den<br />

Menschen in Afrika die Nahrungsgrundlage<br />

entzogen wird – ein Grund für das Anwachsen der<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen:<br />

BAG Wissenschaftspolitik<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 32, Zeilen 1073-1074<br />

ersetzen durch:<br />

L.1.10.<br />

• Wir wollen den Bologna-Prozess<br />

grundlegend reformieren und nicht die<br />

Verwertbarkeit, sondern den<br />

internationalen Austausch zur Grundlage<br />

machen. Studienleistungen und<br />

-abschlüsse müssen endlich unkompliziert<br />

anerkannt werden. Wir wollen ein<br />

selbstbestimmtes, interdisziplinäres und<br />

kritisches Studieren. <strong>Die</strong> Promotion sehen<br />

wir nicht als Studienphase, sondern als<br />

erste Etappe wissenschaftlicher<br />

Berufsausübung.<br />

Begründung: Es gibt kein Bologna-System,<br />

sondern einen Bologna-Prozess, an dem diverse<br />

Länder auch über die europäische Union hinaus<br />

beteiligt sind. <strong>Die</strong>ser Bologna-Prozess ist keine<br />

Initiative der EU, sondern eine zwischenstaatliche<br />

Vereinbarung. Er vereint in seinen Grundsätzen von<br />

uns zu kritisierende Aspekte wie die Ausrichtung<br />

des Studiums auf die Anforderungen des<br />

Arbeitsmarktes, aber auch positive Aspekte wie die<br />

gegenseitige Anerkennung von Studienleistungen<br />

und eine verbesserte Mobilität sowie soziale<br />

Aspekte. <strong>Die</strong> Umsetzung der<br />

Grundsatzvereinbarungen ist insbesondere in<br />

Deutschland, aber auch in Italien unter den<br />

Vorzeichen des Sparens und der Verschulung des


16<br />

Studiums umgesetzt worden. <strong>Die</strong>ser Prozess muss<br />

grundlegend reformiert und in den <strong>Die</strong>nst eines<br />

sozialen und integrierenden Hochschulraums<br />

gestellt werden.<br />

(Beschluss der Mitgliederversammlung vom 29.<br />

November 2013)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen:<br />

BAG Wissenschaftspolitik<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 32, nach Zeile 1084<br />

einfügen:<br />

L.1.11.<br />

2.8 Wissenschaft und Innovation für den sozialökologischen<br />

Umbau Europas<br />

• <strong>Die</strong> Tradition und die Zukunft von Wissenschaft<br />

und Forschung verbinden Europa. Zukünftig<br />

müssen Mobilität und Vielfalt sowie ein sozialer<br />

sowie regionaler Ausgleich in der europäischen<br />

Wissenschaftslandschaft besser als bisher<br />

gesichert werden. Hochschulen und<br />

Wissenschaftseinrichtungen können und sollen<br />

eine kritische Perspektive auf die europäische<br />

Gesellschaft einnehmen und zur Überwindung<br />

der ökonomischen und sozialen Krise<br />

beitragen.<br />

• Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften in<br />

ihrer europäischen Dimension will DIE LINKE<br />

verstärkt fördern. Dabei sollten insbesondere<br />

die Transformationserfahrungen der<br />

Beitrittsstaaten als Wissensquelle zur Lösung<br />

gesamteuropäischer Fragen einbezogen<br />

werden.<br />

• Wir fordern eine konzertierte europäische<br />

Open-Access-Initiative. Das europäische<br />

Urheberrecht soll wissenschaftsfreundlich<br />

gestaltet werden. Der Wissenstransfer in<br />

ärmere Regionen innerhalb und außerhalb<br />

Europas ausgebaut werden - etwa durch offene<br />

Publikationsformen und -datenbestände, aber<br />

auch eine sozial verantwortliche<br />

Lizenzierungspolitik.<br />

• <strong>Die</strong> Gleichstellung der Geschlechter in Europas<br />

Wissenschaftseinrichtungen wollen wir durch<br />

klare Förderkriterien und geschlechtergerechte<br />

Arbeitsbedingungen voranbringen.<br />

Wir wollen den Europäischen Forschungsraum<br />

(EFR) stärken und den Austausch von<br />

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<br />

fördern. <strong>Die</strong> Rahmenbedingungen wie etwa<br />

Sozial- und Altersversorgungssysteme müssen<br />

auf diese Mobilität besser eingestellt werden.<br />

DIE LINKE fordert, die Europäische Charta für<br />

Forscher endlich verbindlich auszugestalten<br />

und Gute Arbeit in der Wissenschaft zu fördern.<br />

<strong>Die</strong> Europäische Forschungsförderung muss<br />

mehr an den Zukunftsherausforderungen der<br />

Gesellschaft statt an den Interessen der<br />

Industrie ausgerichtet werden. Dazu gehören<br />

insbesondere die sozial-ökologische<br />

Transformation, die Umstellung der<br />

Energieforschung auf zukunftsfähige<br />

Energieträger sowie der Ausstieg aus der<br />

Atomenergieforschung und dem Fusionsprojekt<br />

ITER. Bisher üben große Unternehmen und ihre<br />

Verbände einen zu starken Einfluss auf die<br />

Ausrichtung der Forschungs- und<br />

Innovationsförderung aus.<br />

• Beim neuen Forschungsrahmenprogramm<br />

Horizont 2020 wollen wir die Beteiligung der<br />

Beitrittsstaaten verbessern und diese mit<br />

mindestens zehn Prozent an der europäischen<br />

Forschungsförderung beteiligen. Alle<br />

anwendungsnahen Förderprogramme sind<br />

vorrangig auf Kleine Unternehmen<br />

auszurichten, geschlossene oder auf<br />

bestimmte Großunternehmen ausgerichtete<br />

Förderausschreibungen sind auszuschließen.<br />

Wir wollen, dass soziale Innovationen und<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen stärker verankert werden. <strong>Die</strong><br />

Förderung von Rüstungs- und<br />

Überwachungstechnologien ist einzustellen.<br />

• <strong>Die</strong> Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses will DIE LINKE im Rahmen<br />

geeigneter Instrumente wie der Marie-Curie-<br />

Programme und des Europäischen<br />

Forschungsrates ausweiten. Dabei wollen wir<br />

sozialversicherungspflichtige Stellen statt<br />

Stipendien zur Grundregel machen.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Förderung von Wissenschaft,<br />

Technologie und Innovation sind ein wesentlicher<br />

Bestandteil europäischer Politik. Mehr als 10<br />

Prozent des EU-Haushaltes werden für diese<br />

Bereiche ausgegeben. Zukünftig wird der Anteil<br />

noch steigen. Darunter sind von uns kritisierte<br />

Projekte wie das Europäische Technologieinstitut<br />

EIT und das Überwachungsprojekt INDECT,<br />

umstrittene Förderungen wie der Fusionsreaktor


17<br />

ITER – aber auch sinnvolle Förderungen wie etwa<br />

die Nachwuchsprogramme „Marie Curie“ und die<br />

Erforschung armutsbedingter Krankheiten in<br />

Entwicklungsländern. Um das Ziel eines sozialökologischen<br />

und friedlichen Wandels durch<br />

Forschung und Wissen unterstützen zu können,<br />

muss die Forschungs- und Technologieförderung<br />

der EU umgestaltet werden.<br />

Parallel läuft seit zehn Jahren der Prozess zur<br />

Gestaltung eines europäischen Forschungsraums<br />

(EFR), der die Mobilität und den Austausch von<br />

Wissen und WissenschaftlerInnen zum Ziel hat.<br />

Besonders für Menschen aus den neuen EU-<br />

Mitgliedsstaaten ergeben sich hier Chancen für<br />

eine gleichberechtigten Zugang zu<br />

Forschungsinfrastrukturen und Hochschulen in<br />

ganz Europa.<br />

Wir als zukunftsfähige LINKE Partei haben<br />

Positionen zu den Themen der Wissenschafts- und<br />

Technologiepolitik entwickelt und sollten diese auch<br />

sichtbar machen<br />

(Beschluss der Mitgliederversammlung vom 29.<br />

November 2013)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

<strong>Die</strong> EU-Kommission will sich mit diesen Niederlagen<br />

nicht abfinden. <strong>Die</strong>smal geht sie weitaus<br />

geschickter vor. Im gegenwärtigen Entwurf sind<br />

„Notfallmaßnahmen“ geplant, die die jeweiligen<br />

Behörden kurzfristig beschließen können um den<br />

>Ablauf zu sichern. Wenn zum Beispiel die Lotsen<br />

streiken, wäre es demnach möglich Offiziere der<br />

Bundesmarine einzusetzen.<br />

Eine derartige Einschränkung des Streikrechts ist<br />

nicht zu akzeptieren und würde auch auf andere<br />

Bereiche übergreifen. <strong>Die</strong> Auseinandersetzung um<br />

das Port Package ist nicht irgendeine<br />

Auseinandersetzung, sondern hat wegen ihrer<br />

Geschichte eine hohe symbolische Bedeutung für<br />

das Kräfteverhältnis auf EU-Ebene.<br />

(Beschluss des BundessprecherInnenrates der BAG<br />

b&g vom 11.Januar 2014 in Berlin)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.13.<br />

Antragsteller/-innen: Sabine Wils, Hans-Gerd<br />

Öfinger, BAG b&g<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.12.<br />

Antragsteller/-innen: Sabine Wils, Gerald<br />

Kemski, BAG b&g<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 18, nach Zeile 524<br />

einfügen:<br />

• DIE LINKE. lehnt die von der EU<br />

Kommission geplante „Verordnung für den<br />

Zugang zum Markt für Hafendienste (Port<br />

Package III)“ und insbesondere die darin<br />

enthaltene Einschränkung des Streikrechts<br />

grundsätzlich ab.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Auseinandersetzungen um die<br />

Port Packages I & II sind die einzigen Beispiele bei<br />

denen es den europäischen Gewerkschaften<br />

gelungen ist, der EU-Kommission im Kampf gegen<br />

den Sozialabbau eine Niederlage beizubringen.<br />

Seite 25, nach Zeile 809<br />

einfügen:<br />

• Wir unterstützen die europäischen<br />

Bahngewerkschaften und die Europäische<br />

Transportarbeiterföderation (ETF) in ihrem<br />

Einsatz gegen eine weitere Liberalisierung<br />

im Eisenbahnbereich und eine drohende<br />

Zerschlagung bisheriger, überwiegend<br />

noch in Staatsbesitz befindlicher<br />

Eisenbahngesellschaften. Auf diesem<br />

Wege, den EU-Kommissionen seit gut 20<br />

Jahren mit immer neuen Richtlinien<br />

vorgeben, drohen über kurz oder lang in<br />

ganz Europa britische Zustände.<br />

• Gewinner sind private Konzerne, die sich<br />

durch den Zugriff auf Filetstücke im<br />

Eisenbahnsektor ihre Profite sichern.<br />

Verlierer sind Beschäftigte, Umwelt und<br />

die Masse der Bevölkerung. Denn<br />

Eisenbahn-Liberalisierung bedeutet vor


18<br />

allem Arbeitsplatzabbau,<br />

Leistungsverdichtung und Prekarisierung,<br />

Druck auf Löhne und Arbeitsbedingungen,<br />

Vernachlässigung von Sicherheit und<br />

Umweltbelangen sowie eine Konzentration<br />

auf profitable Verbindungen. Ein Recht auf<br />

erschwingliche flächendeckende Mobilität<br />

für alle als Teil der Daseinsvorsorge rückt<br />

damit in weite Ferne.<br />

• Eisenbahn ist ein zusammenhängendes<br />

Gefüge. Es gehört in öffentliche Hände und<br />

darf sich nicht in profitorientierte<br />

Einzelteile zerlegen lassen. Eine<br />

funktionierende Eisenbahn kann es nur im<br />

Ganzen geben und in Europa im<br />

partnerschaftlichen Miteinander. Ein<br />

Verdrängungswettbewerb zwischen<br />

Bahngesellschaften, wie er sich schon seit<br />

Jahren europaweit anbahnt, ist für das<br />

Gesamtsystem schädlich. Statt<br />

zunehmender Rivalität streben wir die<br />

Vereinigten Staatsbahnen von Europa, also<br />

einen Verbund optimierter und<br />

transparenter Eisenbahnunternehmen in<br />

öffentlichem Besitz und unter<br />

demokratischer Kontrolle von<br />

Beschäftigten und Öffentlichkeit an. An die<br />

Spitze der Eisenbahngesellschaften<br />

gehören statt privatisierungswütiger<br />

Lobbyisten kompetente Fachleute, die die<br />

Interessen aller abhängig Beschäftigten,<br />

einer breiten Öffentlichkeit und der<br />

Umwelt im Blick haben.<br />

• <strong>Die</strong> in den letzten 20 Jahren erfolgten<br />

Privatisierungen, Ausgliederungen und<br />

Aufspaltungen bestehender<br />

Eisenbahngesellschaften müssen<br />

rückgängig gemacht und die ihnen<br />

zugrunde liegenden EU-Richtlinien müssen<br />

zurückgenommen werden.<br />

Begründung: Dass europaweiter Widerstand gegen<br />

den Liberalisierungsdruck nötig und möglich ist,<br />

zeigt der von der Europäischen<br />

Transportarbeiterföderation (ETF) im vergangenen<br />

Jahrzehnt organisierte erfolgreiche Widerstand der<br />

europäischen Hafenarbeiter gegen die<br />

Liberalisierungsrichtlinien für die Arbeit in den<br />

Seehäfen (Port Package I & II). Wir werden in<br />

diesem Sinne alles unternehmen, um einen<br />

ähnlichen Schulterschluss der Beschäftigten in<br />

Seehäfen, an Verkehrsflughäfen, bei den<br />

Eisenbahnen, im Logistikbereich und in anderen<br />

Verkehrs- und Infrastrukturbereichen bei der<br />

Abwehr ähnlicher Angriffe zu fördern.<br />

Weitere Begründung erfolgt mündlich.<br />

(Beschluss des BundessprecherInnenrates der BAG<br />

b&g vom 11.Januar 2014 in Berlin)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.14.<br />

Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />

<strong>Linke</strong><br />

DIE LINKE kämpft für die europäische Idee und<br />

internationale Solidarität<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 8, Zeilen 95 - 101<br />

streichen<br />

Dass immer mehr Bereiche der öffentlichen<br />

Daseinsvorsorge … streiten wir für eine neue,<br />

andere Europäische Union.<br />

ersetzen durch:<br />

DIE LINKE kämpft für die europäische Idee und<br />

internationale Solidarität. Gemeinsam mit sozialen<br />

Bewegungen, Gewerkschaften und linken Parteien<br />

streiten wir für eine neue, andere Europäische<br />

Union.<br />

Begründung: DIE LINKE hat gegen die<br />

Privatisierung bzw. Liberalisierung der öffentlichen<br />

Daseinsvorsorge bzw. entsprechender Richtlinien<br />

der EU-Kommission gekämpft. Der Absatz kann<br />

jedoch auch so verstanden werden, dass wir die<br />

entsprechende Verlagerung von Kompetenzen auf<br />

EU-Ebene im Bereich der Daseinsvorsorge im Zuge<br />

der Vollendung des Binnenmarktes akzeptieren.<br />

Das ist nicht der Fall. Der Widerstand gegen den<br />

Ausverkauf der Daseinsvorsorge muss<br />

selbstverständlich auch im Europäischen Parlament<br />

bzw. auf EU-Ebene geführt werden– wie etwa die<br />

Unterstützung der Europäischen Bürgerinitiative,<br />

die in zahlreichen Mitgliedsstaaten gegen die<br />

Privatisierung des Wassers kämpfte. Das wird hier<br />

aber nicht gesagt. Der Satz zur Nation ist zudem<br />

überflüssig. Vielen Menschen ist die Nation sogar<br />

zu weit– ganz abgesehen von der EU als<br />

Institutionengefüge. Viele Menschen identifizieren<br />

sich mit ihrem Kiez oder ihrer Region. Wir sollten<br />

nicht anfangen den Menschen vorzuschreiben, wie


19<br />

sie zu fühlen haben. Der ganze Absatz wird durch<br />

die Streichung kürzer, ohne die Kernaussage zu<br />

verändern.<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.16.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen: Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />

<strong>Linke</strong><br />

Vordringlichste Aufgabe: Austerität stoppen!<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 9, Zeile 140<br />

Nach „… Energiewende.“ einfügen:<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.15.<br />

Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />

<strong>Linke</strong><br />

Gewerkschaftlicher Aktionstag<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 8, Zeilen 116 - 119<br />

ersetzen durch:<br />

Der erste europaweite gewerkschaftliche<br />

Aktionstag mit Generalstreiks in mehreren<br />

Ländern, der Erfolg der europaweiten Initiative<br />

gegen die Privatisierung des Wassers, die<br />

europäischen Proteste gegen die Europäische<br />

Zentralbank in Frankfurt am Main haben gezeigt:<br />

Viele Beschäftigte und die sozialen Bewegungen<br />

setzen der Politik der Troika ihren Widerstand<br />

entgegen.<br />

Begründung: So entspricht es der Realität, die<br />

ursprüngliche Formulierung nicht.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

<strong>Die</strong> erste und vordringliche Aufgabe ist der Kampf<br />

gegen die menschenverachtende Politik der Sozialund<br />

Lohnkürzungen (Austeritätspolitik), die die EU<br />

bzw. die Troika den Krisenländern aufzwingt.<br />

Gemeinsam leisten wir Widerstand gegen die<br />

Demontage von Arbeitnehmerrechten, Sozialstaat<br />

und Demokratie. Notwendig sind stattdessen<br />

steigende Löhne, hohe soziale Mindeststandards<br />

und ein groß angelegtes europäisches Zukunftsund<br />

Investitionsprogramm, so wie es auch die<br />

europäischen Gewerkschaften fordern. Zur<br />

Finanzierung fordern wir eine europaweite Abgabe<br />

auf große Vermögen und gerechte Steuern.<br />

Begründung: An dieser Stelle sollten die<br />

Kernpunkte einer sozialen und solidarischen<br />

Alternative für die EU formuliert werden, wie sie<br />

auch Gewerkschaften und soziale Bewegungen<br />

vertreten. DIE LINKE ist die einzige Partei, die dies<br />

im EP-Wahlkampf offensiv aufgreift und vertritt. Das<br />

muss im Wahlkampf hervorgehoben werden und<br />

darf nicht irgendwo im Text untergehen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


20<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.17.<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.18.<br />

Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />

<strong>Linke</strong><br />

Änderungsantrag zum Antrag L.1. an den 4.<br />

Parteitages der Partei DIE LINKE<br />

15. Februar 2014 in Hamburg<br />

Das Europäische Parlament stärken!<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 15, Zeile 390<br />

Als neuen ersten Unterpunkt einfügen:<br />

• Der EU-Haushalt sollte vom Parlament<br />

alleine beschlossen werden und bis zu 3%<br />

des Brutto-Nationaleinkommens (derzeit:<br />

1,23%) der EU betragen können, um das<br />

Parlament aufzuwerten und soziale Politik<br />

auf EU-Ebene beschließen zu können.<br />

Begründung: Um das oft beschworene<br />

„Demokratiedefizit“ der EU zu beheben, muss auch<br />

das Europäische Parlament gestärkt werden, und<br />

das Haushaltsrecht gilt auf der ganzen Welt (neben<br />

der Wahl, Abwahl und Kontrolle einer Regierung) als<br />

„Königsrecht“ des Parlaments. Nach derzeitigem<br />

Vertragsrecht allerdings kann das Parlament den<br />

Haushalt nur im Einvernehmen mit dem Rat<br />

verabschieden. Eine sozial ausgerichtete<br />

Investitions- oder Förderpolitik kann das Parlament<br />

nur in sehr geringem Umfang verabschieden, weil<br />

ein erheblicher Teil des EU-Haushalts den<br />

Agrarsubventionen vorbehalten bleibt und das<br />

Gesamtvolumen mit 1,23% sehr begrenzt ist.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />

<strong>Linke</strong><br />

Zukunftsinvestitionsprogramm für die EU<br />

herausstellen!<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 20, Zeile 613<br />

Zwischenüberschrift ersetzen durch:<br />

1.3.1 Ein europäisches Zukunfts- und<br />

Investitionsprogramm<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Überschrift ist ungenau. <strong>Die</strong><br />

ernsthafte Forderung nach einem europäischen<br />

Zukunfts- und Investitionsprogramm (ZIP) ist ein<br />

Alleinstellungsmerkmal der LINKEN und sollte auch<br />

ausdrücklich so benannt werden.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.19.<br />

Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />

<strong>Linke</strong><br />

Inhalte des Zukunftsinvestitionsprogramms<br />

präziser benennen!<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 21, Zeile 641<br />

Zwei neue Unterpunkte einfügen:<br />

• soziale <strong>Die</strong>nstleistungen insbesondere in<br />

Gesundheitswesen und Pflege verbessern<br />

und ausbauen;<br />

• öffentliche Verwaltung modernisieren und<br />

effizienter gestalten, insb. auch<br />

Steuervollzug, Gewerbeaufsicht,<br />

Genehmigungsverfahren,<br />

Umweltverträglichkeitsprüfungen;


21<br />

Begründung: Damit werden die einzelnen Teile des<br />

ZIP präzisiert und sinnvoll ergänzt. Gesundheitlich<br />

Beeinträchtigte haben andere Bedürfnisse als junge<br />

Wohnungssuchende (Barrierefreiheit, Fahrstühle,<br />

Rampen usw.), die entsprechender Finanzierung<br />

bedürfen. Soziale <strong>Die</strong>nstleistungen sind ein<br />

wichtiger „Wachstumssektor“, der nicht dem freien<br />

Markt überlassen werden darf. Eine leistungsfähige<br />

öffentliche Verwaltung schließlich ist notwendig,<br />

weil ansonsten Reiche und hinterlistig agierende<br />

Unternehmen an den Steuer- und<br />

Regulierungsgesetzen vorbei wirtschaften können.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

gesichert werden können. <strong>Die</strong> Kommission wird<br />

darauf aufbauend Handlungsoptionen formulieren.“<br />

In England und Spanien wurden die<br />

parlamentarischen Rechte bei Auslandseinsätzen<br />

als Konsequenz des Irak-Krieges jedoch gestärkt.<br />

<strong>Die</strong> mangelnde Unterstützung im britischen<br />

Unterhaus verhinderte eine Syrien-Intervention<br />

Groß-Britanniens. Solche demokratischen<br />

Errungenschaften gilt es zu verteidigen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.21.<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.20.<br />

Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />

<strong>Linke</strong><br />

Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />

<strong>Linke</strong><br />

Parlamentsvorbehalt des Bundestages bei<br />

Militäreinsätzen verteidigen!<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 28, Zeile 904<br />

Nach „… Lobbygruppen ausbauen.“ einfügen:<br />

<strong>Die</strong> Bundesregierung will zudem – auch unter<br />

Verweis auf die EU-Verträge – den<br />

Parlamentsvorbehalt des Deutschen Bundestages<br />

bei Militäreinsätzen aufweichen. <strong>Die</strong>s lehnt DIE<br />

LINKE ab.<br />

Begründung: Der Vertrag von Lissabon fordert im<br />

Zusammenhang mit der schnellen Einsatzfähigkeit<br />

der EU-Battlegroups eine Anpassung der nationalen<br />

Parlamentsvorbehalte. <strong>Die</strong>s könnte etwa eine<br />

nachträgliche Beschlussfassung über<br />

Auslandsmissionen beinhalten. Der<br />

Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD formuliert<br />

hierzu aktuell: (S. 177): „Eine zunehmende<br />

Mitwirkung deutscher Soldaten in integrierten<br />

Strukturen und Stäben auf NATO- und EU-Ebene<br />

muss mit dem Parlamentsvorbehalt verein-bar sein.<br />

Deshalb wollen wir eine Kommission einsetzen, die<br />

binnen Jahresfrist prüft, wie auf dem Weg<br />

fortschreitender Bündnisintegration und trotz<br />

Auffächerung von Aufgaben die Parlamentsrechte<br />

Das Europäische Parlament auch gegenüber der<br />

EU-Kommission stärken!<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.21.1.<br />

Seite 28, Zeile 909<br />

Unterpunkt ersetzen durch:<br />

• ein eigenständiges, vertragliches<br />

gesichertes Initiativrecht für<br />

Gesetzgebungsvorhaben und volle<br />

Haushaltskompetenz erhält;<br />

Änderungsantrag L.1.21.2.<br />

Seite 28, Zeile 913<br />

hinter „… deren Präsidenten“ einfügen:<br />

„vorschlägt und“<br />

Begründung für beide Änderungsanträge: Durch<br />

die Ergänzungen wird der Ist-Zustand des<br />

Europäischen Parlaments genauer bestimmt und<br />

die Verbesserungen werden präziser benannt: Eine<br />

Quasi-Initiativrecht des EP gibt es bereits durch<br />

eine Vereinbarung des Parlaments und Kommission<br />

(es ist allerdings rechtlich unverbindlich). <strong>Die</strong><br />

Kommission und ihr Präsident werden bereits jetzt


22<br />

durch das EP gewählt, aber es kann nur der<br />

Vorschlag des Rates abgesegnet oder abgelehnt<br />

werden.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.23.<br />

Antragsteller/-innen: Kreisverband Fulda<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Seite 20, Zeile 592<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.22.<br />

Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />

<strong>Linke</strong><br />

Europäische Öffentlichkeit auch über die<br />

Parlamente stärken!<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 28, Zeile 928<br />

Neuen Unterpunkt einfügen:<br />

• DIE LINKE will die europäische<br />

Öffentlichkeit stärken, ohne die<br />

Demokratie in den EU-Mitgliedsstaaten zu<br />

schwächen: Wir wollen, dass Abgeordnete<br />

anderer nationaler Parlamente der EU bzw.<br />

des Europäischen Parlaments, auf<br />

Einladung einer Fraktion bei zentralen<br />

europäischen Themen im Bundestag<br />

sprechen dürfen – wie das für Mitglieder<br />

des Bundesrates und zu besonderen<br />

Anlässen auch für ausländische<br />

Regierungschefs und Persönlichkeiten des<br />

öffentlichen Lebens bereits möglich ist.<br />

Begründung: Eine Stärkung der europäischen<br />

Öffentlichkeit ist auch jenseits von<br />

Kompetenzverlagerungen nach Brüssel und<br />

Straßburg möglich. Mit diesem Vorschlag könnte<br />

etwa Alexis Tsipras der Kanzlerin im Deutschen<br />

Bundestag antworten und den Deutschen erklären,<br />

dass sie für Banken, nicht für griechische Rentner<br />

zahlen.<br />

Unterpunkt ersetzen durch:<br />

Wir wollen keine Zwei-Klassen-Medizin in Europa.<br />

Immer mehr Menschen in Europa haben keine<br />

Krankenversicherung. Wir fordern: Jeder Mensch<br />

hat das Recht auf kostenlose ausreichende<br />

Krankenversorgung. <strong>Die</strong> Kosten trägt der jeweilige<br />

Staat. Gibt es ein System der gesetzlichen<br />

Krankenkassen, hat jeder das Recht in eine<br />

gesetzliche Krankenkasse einzutreten.<br />

Begründung: Hintergrund ist zunächst der<br />

Umstand, dass eines unserer Mitglieder (Wolfgang<br />

Runge) keine Krankenversicherung hat und keine<br />

Chance erhält, in eine Krankenkasse einzutreten. In<br />

den letzten Monaten gehen immer wieder<br />

alarmierende Zahlen durch die Medien: Unser<br />

Mitglied ist kein Einzelfall. In Deutschland gibt es<br />

immer mehr Fälle. Und mittlerweile sind bereits<br />

rund 30% der Griechen ohne Krankenversicherung.<br />

Viele, z.B. in Spanien lebende Deutsche sind auch<br />

aus der Krankenversicherung rausgefallen und<br />

bekommen in Spanien keine neue Versicherung<br />

mehr. <strong>Die</strong>sen unsäglichen Zuständen muss u.E. DIE<br />

LINKE in ihrem Programm Rechnung tragen. Der<br />

Satz "Wir wenden uns gegen eine europäische Zwei-<br />

Klassen-Medizin" ist zwar völlig richtig, schließt<br />

aber das brisante Thema der Menschen ohne<br />

Krankenversicherung nicht explizit ein.<br />

Wir meinen, das Problem der Menschen ohne<br />

Krankenversicherung bedarf gesonderter<br />

Herausstellung.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


23<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.24.<br />

Antragsteller/-innen: LAG Frieden und<br />

Internationale Politik (FIP) Hessen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.24.1.<br />

Seite 34 , Zeile 1110 - 1114<br />

Absatz ersetzen durch:<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg haben viele Menschen<br />

auf eine Einigung zwischen den europäischen<br />

Staaten als einem Beitrag zum Frieden gehofft.<br />

Doch den herrschenden Klassen in den beteiligten<br />

Staaten ging es wesentlich darum, ihre<br />

wirtschaftlichen Kräfte zu bündeln, um mit den<br />

anderen Großmächten in der Welt konkurrieren zu<br />

können. Sie haben eine Europäische Gemeinschaft<br />

gegründet, die erst Teil des Kalten Krieges war, und<br />

später, nach ihrer hWandlung zur Europäischen<br />

Union, zu einem der treibenden Akteure im<br />

internationalen Wettlauf um Rostoffe , Märkte und<br />

geostrategischen Einfluss wurde. <strong>Die</strong> Herrschenden<br />

in Deutschland nutzen die EU heute zur Umsetzung<br />

von Rüstungsprojekten und zur Beteiligung an<br />

internationalen Militäreinsätzen, die sie allein nicht<br />

stemmen könnten. Europäische Militäreinsätze wie<br />

jüngst in Mali, der Aufbau europäischer<br />

Battlegroups und Rüstungsprojekte wie die<br />

Entwicklung des Militärtransporters Airbus A 400 M<br />

oder Pläne zur Entwicklung einer Eurodrohne sind<br />

das Resultat dieser Politik.<br />

Auch deshalb brauchen wir einen Neustart: für<br />

soziale Gerechtigkeit, für soziale Beziehungen in<br />

Europa und der EU in der Welt, für Abrüstung und<br />

Frieden.<br />

Begründung: Das ist eine Verklärung der<br />

Interessen und Beweggründe, die zur Entstehung<br />

des europäischen Integrationsprozesses geführt<br />

haben. Tatsächlich ging es darum, ein<br />

Wiedererstarken Deutschlands als militärische<br />

Großmacht durch Einbindung in größere<br />

Militärstrukturen zu verhindern und ein<br />

einheitlichen Markt herzustellen. Montanunion und<br />

(gescheiterten) EVG-Vertrag als „Friedensziel“<br />

innerhalb und außerhalb Europas zu beschönigen,<br />

ist genauso eine Verklärung, wie die Einbindung<br />

Westdeutschlands in die NATO.<br />

Auch im Kalten Krieg war die NATO nicht<br />

„Friedensbewegung“ , Wir sollten nachträglich<br />

weder die herrschende Interpretation unterstützen,<br />

die SU sei eine aggressivere Macht als die USA<br />

gewesen, noch die Auffassung die<br />

„Westintegration“ sei die einzige Alternative nach<br />

dem 2. Weltkrieg gewesen. Außerdem sollte man<br />

nicht vergessen, dass bei Gründung der EWG<br />

Belgien, die Niederlande und Frankreich noch<br />

Kolonialmächte waren (Algerienkrieg!)<br />

Änderungsantrag L.1.24.2.<br />

Seite 34 , Zeile 1132 - 1134<br />

Beide Sätze durch teilweises Streichen und<br />

Ersetzen ändern wie folgt:<br />

DIE LINKE lehnt die Verknüpfung von zivilen und<br />

militärischen Maßnahmen […] ab, wie sie mit der<br />

von der EU verfolgten außenpolitischen Strategie<br />

der „zivil-militärischen Zusammenarbeit“ und<br />

„vernetzten Sicherheit“ betrieben wird. Damit wird<br />

die Militarisierung der Außenpolitik verschleiert.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Verknüpfung von zivilen und<br />

militärischen Maßnahmen ist eine beschlossene<br />

Strategie, die bei den militärischen Einsätzen<br />

bewusst angewandt wird.<br />

Änderungsantrag L.1.24.3.<br />

Seite 34 , Zeile 1134 - 1137<br />

Drei Sätze durch teilweises Streichen und Ersetzen<br />

ändern wie folgt:<br />

DIE LINKE kämpft gemeinsam mit der<br />

Friedensbewegung gegen die Militarisierung der EU,<br />

Sie setzt darauf, gegen Auslandseinsätze zu<br />

beenden, für ein Verbot von Rüstungsproduktion<br />

und – exporten und gegen den weiteren Ausbau der<br />

Militärmacht EU. Setzen wir auf eine friedliche und<br />

zivile EU.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Formulierung „setzen auf“ lässt<br />

völlig offen, wer für die genannten Ziele eintritt<br />

und agiert. <strong>Die</strong> EU ist schon eine Militärmacht<br />

(wenn auch noch eine schwache) und wird sich<br />

sicher nicht automatisch zu einer friedlichen Macht<br />

entwickeln. Wir spielen aber auch nicht Roulett.<br />

Zwar sehen die meisten Wähler die EU als friedlich<br />

und zivil, weil sie nur die westeuropäische<br />

Entwicklung nach dem WII assoziieren. Als LINKE<br />

haben wir aber z.B. die die EU-Diplomatie<br />

gegenüber Jugoslawien, die Beteiligung von EU<br />

Staaten im Jugoslawienkrieg, beim Irak, beim<br />

Angriff auf Irak, Afghanistan, usw. nicht als zivile,<br />

friedliche Politik gesehen. EU und NATO sind heute<br />

nicht voneinander getrennt.


24<br />

Änderungsantrag L.1.24.4.<br />

Seite 34 , Zeile 1138 - 1139<br />

In den Satz einfügen:<br />

DIE LINKE tritt für eine zivile, friedliche Politik<br />

innerhalb und außerhalb Europas ein.<br />

Kampfeinsätze im Rahmen von EU-Battlegroups,<br />

EU-Militärmissionen und militärischen EU-<br />

Ausbildungsmissionen, wie z.B. in Mali, aber auch<br />

Missionen, bei denen EU und NATO<br />

zusammenarbeiten, wie bei der Eulex und KFOR im<br />

Kosovo, lehnen wir ab.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> EU ist heute schon militaristisch,<br />

in dem sie politische Ziele mit Militärmacht<br />

durchsetzt, sowohl innerhalb als auch außerhalb<br />

Europas – dafür sollten Beispiele genannt werden.<br />

Änderungsantrag L.1.24.5.<br />

Seite 34 , Zeile 1140 - 1141<br />

Im Satz ergänzen, streichen und ersetzen:<br />

Keine weitere Stationierung von Truppen aus EU<br />

und NATO Staaten in Afghanistan.<br />

Militärberatungsmissionen und Polizeiausbildung in<br />

Staaten mit autoritären Regimen, wie z.B. Saudi<br />

Arabien, müssen sofort beendet werden<br />

Begründung: Wir haben den bedingungslosen<br />

Abzug aus Afghanistan gefordert.2015 wird der<br />

Einsatz der ISAF-Truppen nicht beendet sein.<br />

Deshalb sollten wir unsere Forderung weiter<br />

stellen. <strong>Die</strong> Einrichtung von Stützpunkten und<br />

Stationierung von westlichen Truppen in<br />

Afghanistan ist bis Mitte der 2020er Jahre geplant<br />

Das wird die Situation in dieser Region weiter<br />

destabilisieren.<br />

Änderungsantrag L.1.24.6.<br />

Seite 34 , Zeile 1146<br />

Nach dem Satz einfügen:<br />

Ebenso lehnen wir den EU-Fonds zur Finanzierung<br />

von EU-Auslandseinsätzen ab, wie auch den Einsatz<br />

von Geldern aus dem Entwicklungsfonds für<br />

militärische Zwecke.<br />

Begründung: <strong>Die</strong>se Zusammenhänge haben sich<br />

gerade beim Einsatz Frankreichs in der ZAR gezeigt.<br />

Änderungsantrag L.1.24.7.<br />

Seite 34 , Zeile 1148-1149<br />

In den Satz einfügen, streichen und ersetzen:<br />

militärischen Strukturen der NATO an.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> NATO hat sich zu einem in allen<br />

Teilen der Welt einsetzbaren Interventionsbündnis<br />

gewandelt und dabei den Begriff der Verteidigung<br />

völlig umdefiniert: von territorialer Verteidigung hin<br />

zu einer Absicherung und Aufrechterhaltung der<br />

wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen der<br />

Herrschenden in den wirtschaftlich mächtigsten<br />

Staaten der Welt. <strong>Die</strong>ser neue Begriff von<br />

„Verteidigung“ beinhaltet die militärische<br />

Intervention, Angriffe, auf Staaten, die keine<br />

militärische Gewalt gegen NATO-Staaten<br />

angewandt haben. <strong>Die</strong> NATO ist eine entscheidende<br />

Instanz bei der Militarisierung der Außenpolitik.<br />

<strong>Die</strong>se militaristische Politik ist keine Politik, die „in<br />

unserem Namen“ fortgesetzt werden darf.<br />

Der Austritt Deutschlands aus den militärischen<br />

Strukturen der NATO, bei gleichzeitiger Abrüstung,<br />

Verbot von Rüstungsexporten und Umbaus der<br />

Streitkräfte auf der Basis strikter<br />

Defensivpotentiale, wie wir in unserem<br />

Grundsatzprogramm beschlossen haben, ist keine<br />

nationalistische Maßnahme. Gerade wegen der<br />

militärischen Bedeutung Deutschlands in der NATO<br />

wäre ein Austritt aus den militärischen Strukturen<br />

der NATO ein Schritt, das imperialistische Bündnis<br />

NATO, und damit die Militarisierung der<br />

Außenpolitik, zu schwächen.<br />

Änderungsantrag L.1.24.8.<br />

Seite 34 , Zeile 1151<br />

Nach „… Kriege“ einfügen:<br />

… , Drohnenangriffe …<br />

Änderungsantrag L.1.24.9.<br />

Seite 34 , Zeile 1158-1159<br />

Satz ersetzen durch:<br />

Nach der Erfahrung von zwei grausamen<br />

Weltkriegen wünschten sich die Menschen nichts<br />

mehr als eine friedliche Welt. Das waren auch<br />

Hoffnungen, die sich mit dem Projekt einer<br />

europäischen Vereinigung verbanden<br />

Begründung: Der Begriff der Grundlage ist<br />

unverständliche, zumindest völlig unspezifisch.<br />

Neben dem Marshallplan der USA, dessen Hilfen<br />

nur angefordert werden konnten, u.a. unter der<br />

Bedingungen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit<br />

der europäischen Staaten, gingen die ersten<br />

Vorschläge zur „Vergemeinschaftung“ von<br />

Wir setzen uns für die Auflösung der NATO ein, und<br />

streben den Austritt Deutschlands aus den


25<br />

Frankreich aus, nämlich der Vorschlag für die EGKS<br />

und die Gründung einer Europäischen<br />

Verteidigungsgemeinschaft (EVG), also einer<br />

westeuropäischen Armee. Der EVG Vorschlag<br />

wurde 1 ½ Jahre nach Gründung der NATO und 3<br />

Monate nach Beginn des Koreakriegs gemacht. <strong>Die</strong><br />

Gründung einer europäischen Armee in einer<br />

Situation der Verschärfung des Kalten Kriegs zu<br />

einem heißen in der pazifischen Region war eine<br />

wesentliche eine Grundlage, allerdings keine<br />

friedensorientierte Grundlage, was mit dem Satz<br />

nahegelegt wird, sondern eine Grundlage für eine<br />

Politik, in der die Fortsetzung der Politik mit<br />

militärischen Mitteln eine Option ist. DIE LINKE<br />

sollte mit solchen Formulierung nicht die<br />

herrschende Propaganda vom „Friedenprojekt“<br />

europäische Vereinigung unterstützen.<br />

Änderungsantrag L.1.24.10.<br />

Änderungsantrag L.1.24.13.<br />

Seite 35 , Zeile 1176-1178<br />

„Das löst … Politik abschotten.“ ersetzen durch:<br />

Das löst nicht nur gewalttätig ausgetragene<br />

Konflikte in den verarmenden Ländern aus,<br />

sondern auch Flucht vor politischer Instabilität und<br />

Gewalt und Arbeitsmigration aus. Gegen diese<br />

Folge ihrer Politik schottet sich die EU mit<br />

militarisierten Polizeimethoden ab.<br />

Begründung: Abschnitt 3.3. gehört zum<br />

friedenspolitischen Abschnitt des Programms. <strong>Die</strong><br />

Fluchtbewegungen werden ja keineswegs nur durch<br />

die Freihandelspolitik ausgelöst, sondern auch<br />

durch die damit verursachten politischen Konflikte<br />

in diesen Ländern. Was ist die Alternative zu<br />

„überbordende“ Überwachung?-Wir sollten uns<br />

gegen die militarisierte Abschottung wenden.<br />

Seite 35 , Zeile 1162<br />

Ein Wort streichen:<br />

DIE LINKE verfolgt langfristig das Ziel eines<br />

Deutschlands und eines Europas ohne Armee, ohne<br />

Kriege.<br />

Begründung: Wir verfolgend dieses Ziel nicht<br />

irgendwann, sondern schon hier und heute, auch<br />

wenn es dafür noch keine Durchsetzungschancen<br />

gibt. Aber dieses Ziel bestimmt schon heute unsere<br />

konkreten politischen Schritte und Forderungen.<br />

Änderungsantrag L.1.24.11.<br />

Seite 35 , Zeile 1166<br />

„und Umweltproblemen“ ersetzen durch:<br />

„… , zu Armut, Elend, Zerstörung der Umwelt und<br />

Menschenrechtsverletzungen“<br />

Änderungsantrag L.1.24.12.<br />

Seite 35 , Zeile 1171<br />

Änderungsantrag L.1.24.14.<br />

Seite 36/37 , Zeile 1236-1237<br />

„<strong>Die</strong> EU-Entwicklungspolitik …Interessen<br />

verknüpft.“ ersetzen durch:<br />

<strong>Die</strong> EU-Entwicklungspolitik wird durch die Strategie<br />

der zivil-militärischen Zusammenarbeit zunehmend<br />

der militärischen Durchsetzung wirtschaftlicher<br />

Interessen unterworfen.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> EU-Entwicklungspolitik war<br />

weitgehend immer wirtschaftlichen Interessen<br />

untergeordnet. Neuer ist, dass diese<br />

wirtschaftlichen Interessen im Mantel der<br />

militärischer „humanitärer Interventionen“<br />

gesichert, bzw. durchgesetzt werden.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Satz ändern wie folgt:<br />

Statt auf einen Ausbau der Rüstungsindustrie, z.B.<br />

über den Bau des Airbus A 400 und die Entwicklung<br />

einer EU-Kampfdrohne, setzen kämpfen wir für die<br />

Konversion der Rüstungsindustrie.<br />

Begründung: Mit wichtigen Beispielen sollten wir<br />

dieses Ziel konkretisieren, für Ersatz von setzen s.o.


26<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.25.<br />

Antragsteller/-innen: KV Hannover<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.25.1.<br />

Seite 6<br />

Der Titel des Leitantrages L.1. wird geändert in:<br />

Mut für ein anderes Europa. Sozial, ökologisch,<br />

friedlich, demokratisch<br />

Begründung: <strong>Die</strong> z.T. übernommene Überschrift<br />

aus dem Alternativentwurf macht klarer deutlich<br />

(Aktivformulierung), dass wir als LINKE ein anderes<br />

Europa wollen.<br />

<strong>Die</strong> Ergänzung um „ökologisch“ halten wir für<br />

notwendig. <strong>Die</strong> Verantwortung für die Ökologie<br />

wollen wir nicht den Grünen überlassen.<br />

Änderungsantrag L.1.25.2.<br />

Seite 6, Zeilen 2-9<br />

Ersten Absatz der Einleitung ersatzlos streichen.<br />

Begründung: „Holzhammerlyrik“ – Europa ist<br />

mehr als Krieg, Großbanken und rechtsnationale<br />

Hetzer – zudem werden die Themen der zur<br />

Streichung vorgeschlagenen Zeilen später im<br />

nachfolgenden Text viel besser und begründet<br />

aufgegriffen. Daher sollte das Programm mit der<br />

originären Zeile 10 beginnen:<br />

„<strong>Die</strong> Wahl zum Europäischen Parlament fällt in eine<br />

Zeit, in der Europa vor einem Scheideweg steht:“<br />

Änderungsantrag L.1.25.3.<br />

Seite 6, Zeilen 11<br />

Am Anfang der Zeile einfügen<br />

Es geht darum, [wie wir leben wollen …]<br />

Begründung: Ohne den ersten Halbsatz ist der<br />

Rest des Satzes ein unverständliches Satzfragment.<br />

Änderungsantrag L.1.25.4.<br />

Seite 6, Zeilen 19-22<br />

Den ersten Satz ändern in:<br />

Den zweiten Satz „Wir wollen … erster Stelle<br />

stehen.“ ersatzlos streichen.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Ergänzung in Satz 1 reicht aus,<br />

so dass Satz 2 ersatzlos gestrichen werden kann.<br />

Zu Satz 2: Was ist mit MigrantInnen, Menschen<br />

jeglichen Geschlechts, kleine Unternehmen, etc.?<br />

Mit der Originalformulierung werden wir immer<br />

bestimmte Gruppen schlicht vergessen, Zudem gilt<br />

nach Bertolt Brecht: „Menschen sind verschieden,<br />

haben verschiedene Interessen und verschiedene<br />

Ansprüche.“<br />

Änderungsantrag L.1.25.5.<br />

Seite 6, Zeilen 23-24<br />

Satz ändern wie folgt:<br />

(..) In vielen Ländern stehen die Menschen vor den<br />

Scherben des ihrer Existenz, verursacht durch den<br />

24 gescheiterten Finanzkapitalismus. (…)<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Scherben beziehen sich auf die<br />

Existenz vieler Menschen, verursacht durch den<br />

Finanzkapitalismus. Letzterer ist( leider!!) noch<br />

nicht gescheitert.<br />

Änderungsantrag L.1.25.6.<br />

Seite 6, Zeilen 23 - 24<br />

Wortgruppe „Scherben des gescheiterten<br />

Finanzkapitalismus“ ersetzen durch:<br />

„Scherben ihrer Existenz, verursacht durch den<br />

Finanzkapitalismus“<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Scherben beziehen sich auf die<br />

Existenz vieler Menschen, verursacht durch den<br />

Finanzkapitalismus. Letzterer ist( leider !!) noch<br />

nicht gescheitert.<br />

Änderungsantrag L.1.25.7.<br />

Seite 8, Zeilen 127-128<br />

Satz ändern wie folgt:<br />

Wir setzen haben uns wie bisher dafür ein, dass<br />

prekäre Regionen gefördert werden.<br />

Begründung: Natürlich setzen wir uns auch<br />

weiterhin - und nicht nur in der Vergangenheit - für<br />

die Förderung prekärer Regionen ein.<br />

DIE LINKE tritt für ein soziales, demokratisches und<br />

solidarisches Europa ein, das die Menschen aus<br />

dem Klammergriff der Finanzmärkte und der<br />

Kürzungspolitik befreit.


27<br />

Änderungsantrag L.1.25.8.<br />

Seite 8, Zeilen 128-129<br />

In den Satz nach „… Renteneintrittsalters“ einfügen:<br />

„und fordern stattdessen eine deutliche<br />

Absenkung.“<br />

Begründung: Originalformulierung zu defensiv.<br />

Warum sprechen wir uns nur gegen eine Erhöhung<br />

des Renteneintrittsalters aus??<br />

Änderungsantrag L.1.25.11.<br />

Seite 24, Zeile 767<br />

Das Wort „Flüssigkeiten“ ersetzen durch:<br />

„Chemikalien“<br />

Begründung: „Flüssigkeiten“ ist verharmlosend;<br />

die Gefährlichkeit kommt von den Chemikalien.<br />

Änderungsantrag L.1.25.12.<br />

Änderungsantrag L.1.25.9.<br />

Seite 17, Zeile 483<br />

Satzteil „von zunächst 40 Stunden“ ersetzen durch:<br />

„von zunächst 35 Stunden“<br />

Begründung: Frage: Sind wir LINKE plötzlich nicht<br />

mehr für die 35-Stunden Woche?<br />

Änderungsantrag L.1.25.10.<br />

Seite 17, Zeile 490<br />

Nach Zeile 490 einfügen:<br />

Gute Arbeit umfasst auch die Tätigkeiten, die der<br />

Fürsorge, Entwicklung und Pflege der Menschen<br />

selbst gelten und überwiegend von Frauen<br />

unbezahlt oder in schlecht bezahlten Jobs<br />

ausgeführt werden.<br />

• Wir wollen, dass Frauen und Männer durch<br />

Verkürzung der Erwerbsarbeitszeit die Zeit<br />

und das Recht haben, gleichermaßen an<br />

Erwerbs- und Sorgearbeit (auch für sich<br />

selbst) teilhaben,<br />

• Wir wollen so die Arbeitsteilung der<br />

Geschlechter überwinden, die immer noch<br />

ein maßgeblicher Hinderungsgrund für alle<br />

ist, umfassend ein gutes Leben leben zu<br />

können.<br />

Begründung: <strong>Die</strong>ser Aspekt der Tätigkeit jenseits<br />

der originären Erwerbsarbeit fehlt im Programm<br />

und passt inhaltlich als Einschub hinter Zeile 490.<br />

Seite 24, Zeilen 769-770<br />

Auf Zeile 769 streichen:<br />

„einseitig“<br />

Auf Zeile 770 nach „… abgeladen werden.“<br />

einfügen:<br />

Nicht die Energiewende kommt uns teuer, sondern<br />

die Vergünstigungen und Investitionen für<br />

energievergeudende Industrien.<br />

Begründung: Plädoyer gegen Abwälzung der<br />

Energiewendekosten auf private VerbraucherInnen<br />

und klare Benennung (Formulierung aus<br />

Alternativantrag), warum die Energiewende in der<br />

jetzigen Form teuer wird.<br />

Änderungsantrag L.1.25.13.<br />

Seite 24, Zeile 798<br />

Nach „Verkehrspolitik,“ einfügen:<br />

„die Ressourcen einspart,“<br />

Begründung: Hier gibt es eine evidente<br />

Schnittstelle von der Energie- zur Verkehrspolitik,<br />

die auch benannt werden sollte.<br />

Änderungsantrag L.1.25.14.<br />

Seite 24, Zeile 803<br />

Am Ende der Zeile einfügen:<br />

<strong>Die</strong> europaweite „Lagerhaltung auf der Straße“ ist<br />

eine unnötige Verschwendung von<br />

Energieressourcen und somit volkswirtschaftlich<br />

unsinnig. Als Profitquelle für eine deregulierte<br />

Transportwirtschaft verteuert sie zudem unnötig die<br />

Lebenshaltungskosten der Menschen.<br />

Wir setzen uns dafür ein, dass kurzlebige<br />

Verbrauchsgüter und Lebensmittel vornehmlich<br />

regional produziert sowie verteilt und langlebige,


28<br />

überregional genutzte Güter hauptsächlich über<br />

Schienen und Wasserstraßen transportiert werden.<br />

Begründung: Hier gibt es eine evidente<br />

Schnittstelle von der Energie- zur Verkehrspolitik,<br />

die auch benannt werden sollte.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen: Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag L.1.25.15.<br />

Seite 27, Zeile 879<br />

Das Wort „erforscht“ ersetzen durch:<br />

„gefördert“<br />

Begründung: Es gibt bereits sehr viele<br />

Alternativverfahren zu Tierversuchen. <strong>Die</strong> EU hat<br />

dafür sogar ein eigenes Institut ((ECVAM –<br />

European Centre for the Validation of Alternative<br />

Methods). <strong>Die</strong>se Alternativmethoden sind aber<br />

häufig teurer und sollten daher stärker gefördert<br />

werden.<br />

Änderungsantrag L.1.25.16.<br />

Seite 27, Zeile 881<br />

Das Wort „schrittweise“ streichen.<br />

Begründung: Plädoyer gegen eine Politik der kleinen<br />

Schritte: <strong>Die</strong> bisherige industrielle Tierhaltung muss<br />

schnellstmöglich umgestellt werden.<br />

Änderungsantrag L.1.25.17.<br />

Seite 28, Zeile 904<br />

Nach Zeile 904 einfügen:<br />

Das Europäische Parlament (EP)* hat weniger<br />

Befugnisse als jedes nationale Parlament: Es darf<br />

nur über Initiativen entscheiden, die ihm „von oben“<br />

(durch die Kommission* und den Rat der<br />

Europäischen Union *) „erlaubt“ werden. Es hat<br />

nicht einmal das Recht auf Rechtsetzungsinitiativen<br />

(siehe „Initiativrecht“, „Trennung v. Legislative u.<br />

Exekutive“)*. Auch unterliegt die EU-Kommission<br />

nicht der parlamentarischen Kontrolle durch das EP,<br />

wie dies die Regierungen der Mitgliedstaaten durch<br />

die nationalen Parlamente tun!<br />

Begründung: <strong>Die</strong>se klare Analyse (Originaltext aus<br />

Alternativantrag), die im Entwurf des PV fehlt,<br />

macht deutlich, warum die EU unter den jetzigen<br />

Rahmenbedingungen politisch und demokratisch<br />

nicht kontrollierbar ist. Daraus leitet sich unsere<br />

Forderung nach einer deutlichen Stärkung des EU-<br />

Parlamentes ab.<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.26.<br />

Antragsteller/-innen:<br />

Landesarbeitsgemeinschaft Drogenpolitik<br />

Landesverband Berlin, unterstützt von Frank<br />

Tempel (MdB), Dominic Heilig (PV), Forum<br />

demokratischer Sozialismus, Klaus Lederer<br />

(PV)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 33, nach Zeile 1107<br />

Neuen Abschnitt 2.9. einfügen:<br />

2.9 Drogenpolitik neu denken<br />

Wir setzen uns für ein Umdenken in der<br />

Drogenpolitik ein. <strong>Die</strong> heutige Verbotspolitik ist<br />

nicht geeignet, das Drogenangebot oder die<br />

Nachfrage zu reduzieren. Sie ist allerdings<br />

verantwortlich für eine Vielzahl von<br />

Begleiterscheinungen: sozialer Abstieg von<br />

Abhängigen, organisierte Kriminalität, zusätzliche<br />

Gesundheitsrisiken für Konsumierende, immense<br />

Staatsausgaben für die Verfolgung.<br />

<strong>Die</strong> EU-Drogenstrategie muss neu ausgerichtet<br />

werden. Das setzt eine kritische Hinterfragung alter<br />

Denkmuster und die unideologische<br />

Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

voraus. Statt der Fokussierung auf die<br />

Angebotsreduktion sollten Maßnahmen der<br />

Schadensreduktion, die Förderung der<br />

Konsumkompetenz sowie die Erforschung der<br />

Konsummotivation und wirksame<br />

Präventionsansätze im Mittelpunkt der EU-<br />

Drogenpolitik stehen. Das gilt für legale wie für<br />

illegale Rauschmittel.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


29<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.27.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Hoffnung auf den Europäischen Einigungsprozess<br />

Angenommen: Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Seite 6, Zeile 2<br />

„<strong>Die</strong> Europäische Union“ ersetzen durch:<br />

„Der Europäische Einigungsprozess“<br />

Begründung: <strong>Die</strong> jetzige Formulierung ist sachlich<br />

falsch, denn der Maastricht-Vertrag war erst der<br />

Beginn der EU. Außerdem bezogen sich die<br />

Hoffnungen der Menschen auf die europäische Idee<br />

und fast nie auf die Vertragsgemeinschaft EU.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

L.1.28.<br />

Bessere und gleichwertige Lebensbedingungen als<br />

Ziel<br />

Seite 7, Zeile 77 und 79/80<br />

a) Auf Zeile 77 die Wortgruppe „Wir verteidigen<br />

dagegen“ ersetzen durch:<br />

„Wir dagegen kämpfen“<br />

Auf Zeile 79/80 den Teilsatz „dass sich die<br />

Lebensbedingungen … angleichen müssen.“<br />

ersetzen durch:<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

L.1.29.<br />

EZB Direktfinanzierung für aktive Wirtschaftspolitik<br />

(1)<br />

Seite 13, Zeilen 282-283<br />

Satzteil „In einem festgelegten Rahmen …<br />

angewiesen sind.“ ersetzen durch:<br />

„direkt finanzieren können, so dass sie auch in<br />

Krisenzeiten wirtschaftspolitisch handlungsfähig<br />

bleiben.“<br />

Begründung: In der aktuellen Formulierung wird<br />

die dominante Rolle der Finanzmärkte<br />

unnötigerweise doppelt betont. <strong>Die</strong> Formulierung,<br />

EZB-Direktkredite sollten in einem „festgelegten<br />

Rahmen“ erlaubt sein, ist unbestimmt und lässt den<br />

Zweck der Direktfinanzierung im Ungewissen. <strong>Die</strong><br />

Festlegung auf eine „günstige“ versperrt die Option<br />

von EZB-Krediten zum Nullzins, die aber<br />

offengehalten werden sollte: Direktkredite sind ja<br />

gerade notwendig, weil der Preismechanismus an<br />

den Finanzmärkten versagt, und sollten ihn<br />

deswegen nicht beibehalten.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

„für bessere und gleichwertige Lebensbedingungen<br />

für alle Menschen in der Europäischen Union.“<br />

Begründung: Im Unterschied zum Grundgesetz und<br />

Verfassungen in anderen Mitgliedstaaten gibt es in<br />

den EU noch kein Ziel der Angleichung der<br />

Lebensverhältnisse mit Verfassungsrang, daher<br />

kann dieses Ziel auch nicht verteidigt, sondern<br />

muss politisch erst durchgesetzt werden. <strong>Die</strong><br />

bisherige Formulierung ist außerdem<br />

missverständlich.


30<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.30.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

EZB Direktfinanzierung für aktive Wirtschaftspolitik<br />

(2)<br />

Angenommen: Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Seite 14, Zeile 346<br />

Wortgruppe „in einem festgelegten Rahmen“<br />

ersetzen durch:<br />

„zur Wahrung ihrer wirtschaftspolitischen<br />

Handlungsfähigkeit“<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

L.1.32.<br />

Begründung: siehe „EZB Direktfinanzierung für<br />

aktive Wirtschaftspolitik (1)“<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

EU Parlament aufwerten und handlungsfähig<br />

machen<br />

Seite 15, vor Zeile 390<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Einen neuen Unterpunkt einfügen:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Spekulation gegen Euro-Mitgliedsstaaten<br />

verhindern<br />

Seite 14, Zeile 349-350<br />

a) Auf Zeile 349 Wortgruppe „gegen die<br />

gemeinsame Währung“ ersetzen durch:<br />

„gegen einzelne Euro-Mitgliedsstaaten“<br />

L.1.31.<br />

b) Auf Zeile 350 am Ende des Satzes einfügen:<br />

„(Eurobonds)“<br />

Begründung: <strong>Die</strong> jetzige Formulierung ist sachlich<br />

falsch. Gegen die gemeinsame Währung wurde<br />

nicht spekuliert, und die EZB könnte solche<br />

Versuche leicht abwehren. Spekuliert wird gegen<br />

die Zahlungsfähigkeit einzelner Mitgliedstaaten des<br />

Euro. Außerdem sollten Eurobonds namentlich<br />

genannt werden, weil sich diese Bezeichnung für<br />

Gemeinschaftsanleihen „eingebürgert“ hat.<br />

• Der EU-Haushalt sollte vom Parlament<br />

alleine beschlossen werden können, um<br />

das Parlament aufzuwerten und soziale<br />

Politik auf EU-Ebene beschließen zu<br />

können. Dafür ist die derzeitige<br />

Haushaltsobergrenze von 1,23% des EU-<br />

Bruttonationaleinkommens deutlich zu<br />

niedrig.<br />

Begründung: Um das oft beschworene<br />

„Demokratiedefizit“ der EU zu beheben, muss das<br />

Parlament gestärkt werden, und das Haushaltsrecht<br />

gilt auf der ganzen Welt (neben der Wahl, Abwahl<br />

und Kontrolle einer Regierung) als „Königsrecht“<br />

des Parlaments. Nach derzeitigem Vertragsrecht<br />

allerdings kann das Parlament den Haushalt nur im<br />

Einvernehmen mit dem Rat verabschieden. Eine<br />

sozial ausgerichtet Investitions- oder Förderpolitik<br />

kann das Parlament nur in sehr geringem Umfang<br />

verabschieden, weil ein erheblicher Teil des EU-<br />

Haushalts den Agrarsubventionen vorbehalten<br />

bleibt und das Gesamtvolumen mit 1,23% sehr<br />

begrenzt ist.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


31<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.33.<br />

Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />

L.1.34.<br />

Mindestlöhne einführen ohne<br />

Kompetenzerweiterung der EU<br />

Seite 17, Zeilen 475 - 479<br />

Den Unterpunkt ersetzen durch:<br />

• Niedriglöhne bekämpfen: <strong>Die</strong> EU soll der<br />

Sozialcharta des Europarats beitreten. Wir<br />

kämpfen für die Einführung<br />

existenzsichernder Mindestlöhne in Höhe<br />

von wenigstens 60 Prozent des jeweiligen<br />

nationalen Durchschnittslohns in allen<br />

Mitgliedstaaten. <strong>Die</strong>se müssen sich an der<br />

realen Produktivitätsentwicklung<br />

orientieren.<br />

Begründung: Art. 153, Absätze (4) und (5) des<br />

Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen<br />

Union nehmen von den EU-Kompetenzen<br />

ausdrücklich die Befugnisse der Mitgliedstaaten<br />

aus, selbst „die Grundprinzipien ihres Systems der<br />

sozialen Sicherheit festzulegen“, „hindern die<br />

Mitgliedstaaten nicht daran, strengere<br />

Schutzmaßnahmen beizubehalten oder zu treffen,<br />

die mit den Verträgen vereinbar sind“, und<br />

klammern „das Arbeitsentgelt, das Koalitionsrecht,<br />

das Streikrecht sowie das Aussperrungsrecht“<br />

ausdrücklich aus. Eine verbindliche<br />

Mindestregelung durch die EU würde ihren eigenen<br />

Verträgen widersprechen und die Tür dafür öffnen,<br />

dass die EU-Kommission Befugnisse zur Regelung<br />

der industriellen Beziehungen und sozialen<br />

Sicherungen in den Mitgliedstaaten bekommt, wie<br />

sie als Teil der „Troika“ bereits gegenüber den sog.<br />

„Programmländern“ (Griechenland, Spanien,<br />

Portugal etc.) ausübt. Das hatte die EU-Kommission<br />

bereits 2012 vergeblich mit der sog. „Monti II“-<br />

Verordnung versucht. Demgegenüber ist ein Beitritt<br />

der EU zur Sozialcharta des Europarats<br />

unproblematisch, weil diese Recht auf Arbeit,<br />

Tarifverhandlungen, soziale Sicherheit, Wohnung,<br />

Kündigungsschutz usw. kennt und Gewerkschaften<br />

Klagerecht gegen Verstöße einräumt, aber keine<br />

neoliberalen Strukturen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Gewerkschaften und Tarifverträge stärken<br />

Seite 18, Zeilen 510 - 512<br />

Den Satz „Wir wollen Mindestregelungen …<br />

Streikaktivitäten verbessern.“ ersetzen durch:<br />

„Jeder/jedem abhängig Beschäftigten müssen<br />

Streikrecht und Koalitionsfreiheit offenstehen.“<br />

Begründung: siehe „Mindestlöhne einführen ohne<br />

Kompetenzerweiterung der EU“; auch<br />

„Mindestregelungen für ein europäisches Tarif- und<br />

Sozialsystem“ bergen die Gefahr, dass bestehende<br />

großzügige Streikgesetzgebungen wie in Frankreich<br />

oder Schweden auf EU-Ebene „nach unten“<br />

korrigiert werden. Zu diesem Instrument ist die<br />

Europäische Sozialcharta ein besseres Instrument<br />

als die EU.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

L.1.35.<br />

Armutsfeste und bedarfsgerechte<br />

Mindestsicherung am selbst gewählten Wohnort<br />

Seite 19, Zeilen 568 - 569<br />

Wortgruppe „Anspruch auf soziale<br />

Mindestsicherung … derzeit 1050 Euro.“ ersetzen<br />

durch:<br />

„Anspruch auf armutsfeste und bedarfsgerechte<br />

soziale Mindestsicherung an ihrem selbst<br />

gewählten Wohnort haben.“<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


32<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Aussage ist sachlich falsch. Je<br />

nach Wohnort und dort anfallenden Miet- und<br />

Energiekosten kann eine existenzsichernde<br />

Mindestsicherung auch über oder unter 1050 Euro<br />

liegen. Der Änderungsvorschlag entspricht dem<br />

Konzept im Erfurter Grundsatzprogramm.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

L.1.36.<br />

Zukunfts- und Investitionsprogramm benennen<br />

Seite 20, Zeile 613<br />

Zwischenüberschrift „Ein Programm für die Zukunft<br />

“ ersetzen durch:<br />

„Ein europäisches Zukunfts- und<br />

Investitionsprogramm“<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Überschrift ist ungenau. <strong>Die</strong><br />

ernsthafte Forderung nach einem Zukunfts- und<br />

Investitionsprogramm (ZIP) ist ein<br />

Alleinstellungsmerkmal der LINKEN und sollte auch<br />

ausdrücklich so benannt werden.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

• Wohnmöglichkeiten für junge Menschen,<br />

für Ältere und für gesundheitlich<br />

Beeinträchtigte verbessern und bezahlbar<br />

machen;<br />

• soziale <strong>Die</strong>nstleistungen insbesondere in<br />

Gesundheitswesen und Pflege verbessern<br />

und ausbauen;<br />

• öffentliche Verwaltung modernisieren und<br />

wirksamer gestalten, insb. auch<br />

Steuervollzug, Gewerbeaufsicht,<br />

Genehmigungsverfahren,<br />

Umweltverträglichkeitsprüfungen;<br />

Begründung: Damit werden die einzelnen Teile des<br />

ZIP präzisiert und sinnvoll ergänzt. Und<br />

gesundheitlich Beeinträchtigte haben andere<br />

Bedürfnisse als junge Wohnungssuchende<br />

(Barrierefreiheit, Fahrstühle, Rampen usw.), die<br />

entsprechender Finanzierung bedürfen. Soziale<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen sind ein wichtiger<br />

„Wachstumssektor“, der nicht dem freien Markt<br />

überlassen werden darf. Eine leistungsfähige<br />

öffentliche Verwaltung schließlich ist notwendig,<br />

weil ansonsten Reiche und hinterlistig agierende<br />

Unternehmen an den Steuer- und<br />

Regulierungsgesetzen vorbei wirtschaften können.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.38.<br />

Antragsteller/-innen: LV Bremen, LAG queer<br />

Bremen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 31, nach Zeile 1027<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Öffentlichen Sektor stärken<br />

Seite 21, Zeile 636<br />

Den Unterpunkt ersetzen durch:<br />

L.1.37.<br />

Neuen Unterabschnitt 2.6 einfügen:<br />

2.6 Sexuelle Selbstbestimmung ist ein<br />

Menschenrecht!<br />

Immer noch werden in Europa Menschen<br />

stigmatisiert, die nicht der heterosexuellen Norm<br />

entsprechen. Immer noch führt ein Kuss zwischen<br />

zwei Männern oder zwei Frauen in der Öffentlichkeit<br />

im günstigeren Fall zu schiefen Blicken, im<br />

schlechteren Fall zu Schlägen. Immer noch werden<br />

in Europa an intersexuellen Babys<br />

geschlechtsangleichende Operationen<br />

vorgenommen, um sie der heterosexuellen


33<br />

Norm mit Gewalt zu unterwerfen.<br />

DIE LINKE setzt sich für die Überwindung von Transund<br />

Homophobie in Europa ein. Wir fordern die<br />

europäische Kommission, das europäische<br />

Parlament sowie die nationalen Regierungen auf,<br />

folgende Regelungen auf den Weg zu bringen:<br />

1. Eine europaweite Aufklärungskampagne<br />

insbesondere an Schulen, um Trans- und<br />

Homophobie zu überwinden.<br />

2. Ein grundsätzliches Recht auf Asyl in Europa,<br />

nicht nur in Fällen wo im jeweiligen<br />

Herkunftsland Haftstrafen auf Homo- oder<br />

Transsexualität verhängt werden.<br />

3. Eine völlige Gleichstellung von heterosexuellen<br />

und homosexuellen Partnerschaften.<br />

4. Ein Verbot geschlechtsangleichender<br />

Maßnahmen ohne Zustimmung der betroffenen<br />

Person.<br />

5. Ein Anspruch auf geschlechtsangleichende<br />

Maßnahmen für Transsexuelle.<br />

Begründung: Auch innerhalb der Europäischen<br />

Union gibt es immer noch weit verbreitete<br />

Vorurteile gegenüber Personen, die nicht der<br />

heterosexuellen Norm entsprechen. <strong>Die</strong><br />

Hintergründe hierfür sind vielfältig und reichen von<br />

religiös geprägten Moralvorstellungen bis zur Angst<br />

vor der Auseinandersetzung mit der eigenen<br />

sexuellen Identität. Gerade in Zeiten von politischer<br />

und wirtschaftlicher Unsicherheit besteht die<br />

Gefahr, dass Minderheiten zunehmend ausgegrenzt<br />

werden. Deshalb ist es wichtig, dass unsere Partei<br />

Stellung bezieht und sich klar und eindeutig für die<br />

Rechte von Minderheiten einsetzt.<br />

In der Charta der Grundrechte der Europäischen<br />

Union (Art. 21, Abs. 1) heißt es:<br />

„Diskriminierungen, insbesondere wegen des<br />

Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der<br />

ethnischen<br />

oder sozialen Herkunft, der genetischen Merkmale,<br />

der Sprache, der Religion oder der Weltanschauung,<br />

der politischen oder sonstigen Anschauung, der<br />

Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des<br />

Vermögens, der Geburt, einer Behinderung, des<br />

Alters oder der sexuellen Ausrichtung, sind<br />

verboten.“<br />

Bedeutet ein Verbot der Nichtdiskriminierung schon<br />

eine rechtliche Gleichstellung? Nicht<br />

notwendigerweise, denn in Artikel 9 heißt es zum<br />

Beispiel schwammig: „Das Recht, eine Ehe<br />

einzugehen, und das Recht, eine Familie zu<br />

gründen, werden nach den einzelstaatlichen<br />

Gesetzen gewährleistet, welche die Ausübung<br />

dieser Rechte regeln.“<br />

Wie sich die nationalen europäischen Regierungen<br />

zum Diskriminierungsverbot verhalten ist noch mal<br />

eine ganz andere Frage.<br />

Zur Begründung der einzelnen Forderungen:<br />

1. Immer noch gehören Begriffe wie Schwule<br />

Sau, Schwuchtel, Transe etc. zu den<br />

meistgebrauchten Schimpfwörtern auf<br />

dem Schulhof. Gerade zu Beginn der<br />

Bewusstwerdung der eigenen sexuellen<br />

Identität kann diese Stigmatisierung ein<br />

Coming-out erschweren. Aus diesem<br />

Grund ist es unabdingbar, dass an allen<br />

europäischen Schulen auch nichtheterosexuelle<br />

Lebensweisen thematisiert<br />

werden, um damit einen Beitrag zu leisten,<br />

Trans- und Homophobie zu überwinden.<br />

2. Laut einem Gerichtsurteil des<br />

Europäischen Gerichtshofes für<br />

Menschenrechte haben Flüchtlinge in<br />

Europa Anspruch auf Asyl, wenn Ihnen im<br />

Herkunftsland aufgrund Ihrer sexuellen<br />

Identität Gefängnisstrafen drohen und<br />

diese im jeweiligen Land auch vollstreckt<br />

werden. Nicht berücksichtigt werden<br />

hierbei andere Formen der staatlichen<br />

Diskriminierung und Verfolgung, welche<br />

nicht mit Gefängnisstrafen verbunden<br />

sind. Ebenso wenig berücksichtigt wird die<br />

nichtstaatliche Verfolgung und<br />

Diskriminierung, die genauso mit Gefahren<br />

für Leib und Leben verbunden sein<br />

können.<br />

3. Eine völlige Gleichstellung homo- und<br />

heterosexueller Partnerschaften ist in<br />

einigen Staaten der Europäischen Union<br />

bereits verwirklicht (Spanien, Portugal,<br />

Frankreich, Belgien, Niederlande,<br />

Dänemark, Schweden, Norwegen, England<br />

und Wales), in anderen Ländern ist sie per<br />

Gesetz verboten (Polen, Kroatien, Litauen,<br />

Lettland, Bulgarien). Unser Ziel sollte es<br />

sein, auf eine völlige Gleichstellung in allen<br />

Ländern der Europäischen Union und<br />

darüber hinaus hinzuwirken.<br />

4. Häufig werden immer noch Operationen an<br />

Neugeborenen vorgenommen, deren<br />

Geschlecht nicht eindeutig zuzuordnen ist,<br />

um ihnen ein bestimmtes Geschlecht<br />

zuzuweisen. Auch wenn hierbei oft keine<br />

bösen Absichten dahinterstehen, stellt<br />

dieses doch einen massiven Eingriff in die<br />

körperliche und seelische Unversehrtheit<br />

der betroffenen Person dar. In vielen Fällen<br />

entsprach das zugewiesene Geschlecht<br />

nicht der eigenen Geschlechtsidentität.<br />

Aus diesem Grund sollten solche Eingriffe


34<br />

unterlassen werden, bis die betreffende<br />

Person sich selbstbestimmt für oder gegen<br />

eine geschlechtsangleichende Operation<br />

entscheiden kann. Das<br />

Personenstandsrecht ist insofern<br />

europaweit so anzupassen, dass nicht nur<br />

die Kategorien Mann/Frau zugelassen<br />

werden.<br />

5. Bei einigen Menschen stimmt die<br />

Geschlechtsidentität nicht mit dem<br />

biologischen Geschlecht überein. Allen<br />

Personen in der Europäischen Union sollte<br />

deshalb das Recht zugestanden werden,<br />

das biologische Geschlecht der eigenen<br />

Geschlechtsidentität anzupassen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: ____________________________________<br />

Stimmen dafür: _ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: _____________________________________<br />

haben Institutionen und Verträge geschaffen, die<br />

dem freien Kapitalverkehr Vorrang geben und die<br />

sozialen Schutzrechte minimieren.<br />

<strong>Die</strong> EU sollte der konkurrenzfähigste<br />

Wirtschaftsraum der Welt werden. <strong>Die</strong> Agenda<br />

2010, wie sie vom Vorsitzenden des Bundes der<br />

deutschen Industrie gefordert wurde, war die<br />

Grundlage für das Lohndumping und die Hartz-<br />

Gesetze in Deutschland. Der Euro war und ist das<br />

Mittel der Herrschenden in Europa – vor allem der<br />

starken deutschen Kapitalistenklasse – vor dem<br />

Hintergrund eines verschärften internationalen<br />

Konkurrenzkampfs, um ihre Profite zu erhöhen und<br />

ihre ökonomischen und strategischen Interessen<br />

gegenüber den Konkurrenten in den USA, Japan<br />

China und anderswo durchzusetzen. <strong>Die</strong><br />

gegenwärtige Krise ermöglicht vor allem dem<br />

deutschen Kapital, die Krisenfolgen auf die<br />

europäischen Nachbarn abzuwälzen und seine<br />

Dominanz weiter zu stärken. Während die deutsche<br />

Exportwirtschaft (noch) Erfolge feiert, werden<br />

Millionen in Europa ins Elend gestürzt.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: AKL Bremen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

L.1.39.<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Seite 7/8, Zeile 73 - 103<br />

<strong>Die</strong> Textpassage ersetzen durch:<br />

<strong>Die</strong> Herrschenden haben behauptet, die<br />

Europäische Union auf Basis der Verträge von<br />

Maastricht und Lissabon sowie die Einführung des<br />

Euro würden Frieden und Prosperität nach Europa<br />

bringen. Das krasse Gegenteil ist der Fall. In<br />

Griechenland, Zypern, Spanien, Portugal und<br />

anderen Ländern gibt es millionenfache Armut und<br />

Erwerbslosigkeit insbesondere der Jugend.<br />

<strong>Die</strong> EU ist heutzutage keine Verheißung für Toleranz<br />

und Völkerverständigung. Ihre Institution und Politik<br />

werden zu Recht von vielen Menschen als<br />

Bedrohung (z.B. gegen schon erreichte soziale<br />

Standards) wahrgenommen. <strong>Die</strong> Krise in Europa<br />

wird durch die neoliberale Konzeption der EU<br />

verschärft. Ihre Politik bedeutet auch in Zukunft<br />

weiteres Lohndumping, Erhöhung des<br />

Renteneintrittalters und zunehmende Kriege.<br />

Insbesondere die derzeitigen Vertragsgrundlagen<br />

(Stichwort Lissabonvertrag) sind für LINKE völlig<br />

inakzeptabel und keine Ausgangsbasis.<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: AKL Bremen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 15/16, Zeile 411 - 418<br />

<strong>Die</strong> Textpassage ersetzen durch:<br />

L.1.40.<br />

<strong>Die</strong> Einführung des Euro hat die Krise verschärft,<br />

aber sie ist nicht die Ursache der Krise. <strong>Die</strong><br />

Konkurrenz zwischen den Eurostaaten ist kein<br />

Konstruktionsfehler des Euros, sondern Ausdruck<br />

des Konkurrenzkampfes zwischen Konzernen, die<br />

weitgehend eine nationalstaatliche Basis haben.<br />

DIE LINKE steht deshalb für einen Bruch mit den<br />

kapitalistischen Eigentumsstrukturen und der<br />

Politik, die Konzerne und Banken Blankoschecks<br />

ausstellt: in Deutschland, Europa und international.<br />

Wir sagen Nein zur Austerität, Spaltung und<br />

Nationalismus und Ja zu einem sozialistischen<br />

Europa im Interesse der Lohnabhängigen und<br />

Erwerbslosen.<br />

<strong>Die</strong> wirtschaftlich und politisch Herrschenden


35<br />

Wir treten für das Recht der Opfer der Troika-Politik<br />

ein, aus dem Euro und der EU auszutreten.<br />

Gleichzeitig vertreten wir die Einschätzung, dass die<br />

Einführung einer nationalen Währung für die<br />

betroffenen Staaten neben möglichen<br />

ökonomischen Vorteilen auch Gefahren beinhaltet –<br />

solange dies auf Basis einer kapitalistischen<br />

Ökonomie im Rahmen des Weltmarkts geschieht.<br />

<strong>Die</strong> Krise kann durch einen solchen Schritt alleine<br />

nicht überwunden, der Lebensstandard der<br />

Bevölkerung nicht gerettet werden.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

zu umfassender demokratischer Vergesellschaftung<br />

<strong>Die</strong> Antwort der europäischen <strong>Linke</strong>n auf die Krise<br />

in Europa und den Nationalismus und Rassismus ist<br />

der gemeinsame Widerstand über Ländergrenzen<br />

hinweg - für höhere Löhne, bessere Sozialstandards<br />

und Arbeiterrechte. Ein Neustart für eine<br />

demokratische und an den Interessen der<br />

Bevölkerung orientierte europäische Einigung kann<br />

nicht auf kapitalistischer Basis erfolgen. Nur durch<br />

weitgehende Maßnahmen gegen die Macht des<br />

Kapitals – Überführung der Banken und Konzerne in<br />

demokratisches öffentliches Eigentum, Einführung<br />

von Kapitalverkehrskontrollen, Bildung von<br />

Regierungen der <strong>Linke</strong>n – kann die Basis für eine<br />

neue Vereinigung Europas von unten erfolgen.<br />

Heute ist unsere Aufgabe eine größtmögliche<br />

Einheit im sozialen Widerstand herzustellen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: AKL Bremen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 38, Zeilen 1256 - 1286<br />

Den Abschnitt „4. Europa verändern“<br />

ersetzen durch:<br />

L.1.41.<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

DIE LINKE fordert:<br />

+ <strong>Die</strong> Verursacher der Krise sollen zahlen: Nein zur<br />

EU-Krisenpolitik der anderen deutschen Parteien<br />

und der EU-Troika, Nein zu ESM, Fiskalpakt und EU-<br />

Wettbewerbspakt, Aufhebung aller Troika-Verträge<br />

+ Nein zu Privatisierungen und Sparpaketen zu<br />

Lasten der Bevölkerung<br />

+ Nein zu Nationalismus und Rassismus. Kein<br />

Fußbreit den Faschisten<br />

+ <strong>Die</strong> Schulden der von der Krise besonders<br />

betroffenen Staaten gegenüber Banken und<br />

institutionellen Anlegern müssen gestrichen<br />

werden. Entschädigung von Kleinanlegern<br />

+ Durch die Unterstützung gewerkschaftlicher<br />

Lohnkämpfe und eine andere Steuerpolitik wollen<br />

wir eine Umverteilung von oben nach unten<br />

erreichen<br />

+ Ausbau statt Abbau demokratischer Rechte<br />

+ Alle Banken und Versicherungen müssen<br />

entmachtet, entflochten und verstaatlicht werden.<br />

Sie gehören unter die demokratische Kontrolle und<br />

Verwaltung der Bevölkerung<br />

+ Überführung der strukturbestimmenden Konzerne<br />

in Europa in öffentliches Eigentum bei<br />

demokratischer Kontrolle und Leitung durch die<br />

Belegschaft und die Bevölkerung als erster Schritt


36<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.42.<br />

Antragsteller/-innen: Sebastian Koch (Berlin,<br />

Delegierter), Bodo Ramelow (Thüringen,<br />

Delegierter), Cornelia Ernst (Sachsen, Delegierte),<br />

Dominic Heilig (Parteivorstand), Halina Wawzyniak<br />

(Berlin, MdB, Parteivorstand), Jan Wagner (netzpol.<br />

Sprecher Linksfraktion Sachsen-Anhalt), Katharina<br />

König (netzpol. Sprecherin Linksfraktion Thüringen),<br />

Klaus Lederer (Berlin, Delegierter), Nadja Guld<br />

(Sachsen, Delegierte), Tobias Schulze (Berlin,<br />

Delegierter), Nora Schüttpelz (Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Delegierte), Daniel Tietze (Berlin,<br />

Delegierter), Heike Werner (Sachsen, Delegierte),<br />

Michael Grunst (Berlin, Delegierter), Sandra Montag<br />

(Mecklenburg-Vorpommern, Delegierte), Robert<br />

Bluhm (Berlin, Delegierter), Ulrike Juda (Berlin,<br />

Delegierte), Manuela Schon (Hessen, Delegierte),<br />

Thorsten Löser (Nordrhein-Westfalen, Delegierter),<br />

Sebastian Kahl (Berlin, Delegierter), Sebastian<br />

Meskes (Brandenburg, Delegierter), Landesvorstand<br />

DIE LINKE. Thüringen, DIE LINKE. Landesverband<br />

Sachsen, Maximilian Blum (Berlin, Sprecher LAG<br />

Netzpolitik), Konstanze Kriese (Berlin), Ronny Syre<br />

(Sachsen-Anhalt, Sprecher BAG Netzpolitik), Robert<br />

Irmscher (Berlin), Shaked Spier (Berlin), Stefan Enke<br />

(Thüringen, Sprecher LAG Netzpolitik), Dirk<br />

Schröter (Berlin), Katharina Weise (Berlin), Jürgen<br />

Scheele (Hessen), Martin Schirdewan (Berlin),<br />

Achim Bittrich (Sachsen-Anhalt)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.42.1.<br />

Seite 30, Zeile 1008 – 1012<br />

Den Absatz durch einen neuen Unterabschnitt 2.5<br />

ersetzen durch:<br />

Freiheit im Internet sicherstellen<br />

Netzpolitik und Digitalisierung sind weitgehend<br />

durch EU-Recht reguliert. Das gilt nicht nur für den<br />

Datenschutz, sondern auch für den<br />

Breitbandausbau, für die Bewahrung der<br />

Netzneutralität und für eine Reform oder eine<br />

Fortschreibung des Urheberrechts. Regelungen in<br />

den Bereichen E-Government und Cloud Computing<br />

werden auf europäischer Ebene vorangetrieben, der<br />

Kampf gegen Zensurmaßnahmen wie Netzsperren<br />

wird auch im Europaparlament geführt.<br />

gehört die Neutralität des Netzes. Wir wollen die<br />

Netzwerkkapazitäten ausbauen. <strong>Die</strong><br />

entsprechenden EU-Richtlinien müssen so<br />

verändert werden, dass gemeinschaftlicher,<br />

genossenschaftlicher oder kommunaler Netzausbau<br />

erleichtert wird. <strong>Die</strong> Privatisierung in diesem<br />

Bereich wollen wir zurückdrängen. Der Ansatz der<br />

Europäischen Kommission, den flächendeckenden<br />

Ausbau von Breitbandinternet dem Markt und den<br />

Telekommunikationskonzernen zu überlassen, ist<br />

gescheitert. <strong>Die</strong> Regelungsansätze des<br />

europäischen Telekommunikationsrechtes gilt es<br />

jetzt zu ändern.<br />

DIE LINKE setzt sich in Deutschland für eine Reform<br />

des Urheberrechts ein, die eine Kultur des Teilens<br />

ermöglicht und es den professionellen<br />

Kreativen gleichzeitig erlaubt, ihre Arbeit ordentlich<br />

vergütet zu bekommen. National ist dies in vielen<br />

Fällen nur umsetzbar, wenn entsprechende EU-<br />

Richtlinien geändert werden oder die derzeit<br />

diskutierten Rechtsverschärfungen verhindert<br />

werden. Dafür streiten wir auch im EU-Parlament.<br />

Zur Kultur des Teilens gehört ebenfalls das Prinzip<br />

des offenen Zugangs zu Informationen. Daher<br />

stehen wir für Open Access in der Wissenschaft.<br />

Auch hierüber wird auf europäischer Ebene<br />

mitentschieden. <strong>Die</strong> Entwicklung digitaler<br />

Überwachungstechnologien für die europäischen<br />

Polizeien und die EU-Agenturen wie Europol und<br />

Frontex werden über die Förderpolitik der EU<br />

massiv vorangetrieben. Das muss beendet<br />

werden. Wir wollen vielmehr, dass der freie Zugang<br />

zu Wissen gestärkt wird und<br />

die heutigen Forschungsmilliarden bei Rüstungsund<br />

Überwachungstechnologien im IT-<br />

Bereich zukünftig für sinnvolle und friedliche zivile<br />

Vorhaben wie die Unterstützung freier Software<br />

oder die Entwicklung<br />

von sicheren Verschlüsselungstechnologien für<br />

Bürgerinnen und Bürger ausgeben werden.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

DIE LINKE kämpft auch in Europa und im<br />

Europäischen Parlament für die gesetzliche<br />

Festschreibung der Netzneutralität. Momentan<br />

droht deren Abschaffung durch die geplante<br />

Verordnung zum europäischen Binnenmarkt der<br />

elektronischen Kommunikation. Wir wollen die<br />

Freiheit im Internet dauerhaft sicherstellen. Dazu


37<br />

Änderungsantrag L.1.42.2.<br />

Seite 8, Zeile 96<br />

Hinter „… Bus- und Bahnverkehr entscheiden“<br />

einfügen:<br />

„oder den Ausbau von Breitband-Internet<br />

genossenschaftlich organisieren“<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen: Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag L.1.42.3.<br />

Seite 20, Zeile 590<br />

Nach „… Energie“ einfügen: Telefon und<br />

Internetzugang<br />

Änderungsantrag L.1.42.4.<br />

Seite 21, Zeile 633<br />

Hinter „… Investitionen“ einfügen:<br />

(z. B. Verkehrs- und Kommunikationsnetze wie<br />

Schienen, Straßen und Breitband-Internet)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.43.<br />

Antragsteller/-innen: BAG Gesundheit und<br />

Soziales, Landesrat DIE LINKE. NRW, LAG<br />

Gesundheit und Soziales NRW, und KV<br />

Städteregion Aachen<br />

Änderungsantrag zum Antrag L.1. an den 4.<br />

Parteitages der Partei DIE LINKE<br />

15. Februar 2014 in Hamburg<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.43.1.<br />

Seite 22, Zeile 715<br />

nach „Lebensmittel“ einfügen: „Arzneimittel“<br />

Begründung: Gerade im Bereich Arzneimittel<br />

benötigen Verbraucherinnen und Verbraucher ganz<br />

dringend mehr Kontrolle und Transparenz. Deshalb<br />

sollte dies hier mit aufgenommen werden. Siehe<br />

auch die ausführliche Begründung zu Rolle der EMA<br />

Änderungsantrag L.1.43.2.<br />

Änderungsantrag L.1.43.2.<br />

Seite 23, Zeile 725<br />

Nach Zeile 725 einen neuen Unterpunkt einfügen:<br />

<strong>Die</strong> Rolle der EMA (europäische<br />

Arzneimittelbehörde) wollen wir stärken:<br />

Es sind Studienregister für alle Arzneimittelstudien<br />

verbindlich einzuführen und der uneingeschränkte<br />

Zugang zu klinischen Studiendaten (clinical study<br />

reports) ist sicher zu stellen.<br />

Begründung: Aus zahlreichen wissenschaftlichen<br />

Publikationen ergibt sich folgende Tatsache: Wenn<br />

der überwiegende Teil der klinischen Studiendaten<br />

wie beispielsweise zu Tamiflu (ein Medikament, das<br />

gegen Schweine-, Vogelgrippe, SARS u.a. eingesetzt<br />

wird) weder der Europäischen Arzneimittelbehörde<br />

(EMA) noch anderen unabhängigen Forschern<br />

offengelegt wird, obwohl dies aufgrund der bisher<br />

erwiesenen Manipulationen (Ghostwriting, und das<br />

Zurückhalten von Studienergebnissen) der<br />

veröffentlichten Daten zu Tamiflu dringend geboten<br />

wäre, besteht dringender Handlungsbedarf seitens<br />

der Politik, um weiteren Schaden im ‚Tamiflu-Fall‘<br />

und präventiv für in Zukunft zugelassene<br />

Medikamente abzuwenden.<br />

Wie der ‚Tamiflu-Fall‘ - aber auch etliche ähnliche<br />

Fälle - drastisch zeigt, ist der evidenz-basierten<br />

Medizin die Grundlage entzogen. Ärzte und<br />

Patienten können nicht mehr entscheiden, ob die<br />

Medikamente, die sie verordnen oder einnehmen<br />

(alle auf der Grundlage der publizierten Studien<br />

zugelassen und in Leitlinien empfohlen) nützlich<br />

und vor allem sicher sind. (Quelle: British Medical<br />

Journal, dem Ärzteblatt der Britischen Mediziner.<br />

Dort sind unter dem Stichwort Open data campaign<br />

(http://www.bmj.com/tamiflu) die Fakten zum<br />

‚Tamiflu-Fall‘ sorgfältig dokumentiert und für jeden<br />

zugänglich. Der ‚Tamiflu-Fall‘ entlarvt die Täuschung<br />

der Öffentlichkeit durch Verheimlichung von Daten<br />

über ein für die Prävention von Grippeinfektionen<br />

von Regierungen für Milliardenbeträge


38<br />

eingelagertes Medikament, dessen Nutzen für eben<br />

diese Prävention anhand der vorliegenden<br />

Studiendaten nicht erwiesen ist. Genauso wenig<br />

bekannt ist das Risiko von schweren<br />

Nebenwirkungen.<br />

DIE LINKE fordert, eine wesentliche Ursache dieser<br />

Missstände abzustellen. Sie fordert Transparenz<br />

und Offenlegung der klinischen Studiendaten<br />

(clinical study reports) und die Beseitigung von<br />

Interessenkonflikten in Zulassungsbehörden,<br />

Expertengremien, WHO etc. Sie richtet sich an die<br />

Europa-Parlamentarier und die Kommission, die<br />

derzeit eine Regulierung für diese klinischen<br />

Studien vorbereiten. Wir wollen dem<br />

beherrschenden Einfluss der finanziellen<br />

Übermacht der Hersteller auf Forschung,<br />

wissenschaftliches Publizieren, Lehre,<br />

Weiterbildung und Versorgung der Patientinnen und<br />

Patienten kurzum auf das gesamte<br />

Gesundheitssystem nicht tatenlos zuschauen.<br />

(Aachen 26.1.2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.44.<br />

Antragsteller/-innen: Irina Guljamowa,<br />

Wolfgang Grabowski, Prof.Dr.Günter Hoell,<br />

Bruno Mahlow, AK Russland der AG Mittel- und<br />

Osteuropa<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.44.1<br />

Seite 36, Zeile 1231 streichen<br />

„Auch mit Russland besteht eine strategische<br />

Partnerschaft“<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag L.144.2.<br />

Seite 36, nach Zeile 1234 einfügen:<br />

3.7. Für eine strategische Partnerschaft mit<br />

Russland.<br />

Zu einem friedfertigen Europa gehören normale,<br />

friedliche Beziehungen mit Russland auf<br />

gleichberechtigter Grundlage. Sicherheit und<br />

Wohlergehen in Europa sind nur mit und nicht<br />

gegen Russland zu gewährleisten. Eine Politik der<br />

Konfrontation und Einmischung ist gefährlich, wie<br />

Geschichte und Gegenwart belegen. Wir lehnen sie<br />

kategorisch ab. <strong>Die</strong> Nutzung des gewaltigen<br />

wirtschaftlichen Potentials Russlands hilft<br />

Arbeitsplätze und wirtschaftliche Stabilität<br />

schaffen. In diesem Sinne fordert <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> von der<br />

Bundesregierung, nachhaltige Anstrengungen für<br />

eine neue Ostpolitik und für eine strategische<br />

Modernisierungspartnerschaft zu unternehmen.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> EU ist nicht das ganze Europa.<br />

Russland ist ein wichtiger Teil davon. Das sollte im<br />

Programm angemessen berücksichtigt werden. <strong>Die</strong><br />

lapidare Formulierung im Entwurf "Auch mit<br />

Russland besteht eine strategische Partnerschaft"<br />

entspricht dem nicht, zumal die Realität anders<br />

aussieht, widersprüchlicher ist. Neben einet<br />

stabilen Entwicklung im Warenaustausch wird in<br />

Politik und Medien in Deutschland immer wieder in<br />

Rhetorik des Kalten Kriegs verfallen.<br />

Das Strategiepapier für die Beziehungen mit<br />

Russland, das Außenminister Steinmeier 2006 als<br />

Grundstock für die deutsche EU-Präsidentschaft<br />

vorgelegt hatte, wurde von der Bundeskanzlerin<br />

zugunsten der Verbesserung des Verhältnisses mit<br />

Bush vom Tisch genommen. Das Papier hätte<br />

durchaus die Blaupause für eine neue Ostpolitiksein<br />

können. Auch dem Vorschlag Steinmeiers für eine<br />

Modernisierungspartnerschaft folgten kaum reale<br />

Schritte.<br />

Obwohl es auf dem Gebiet der von der russischen<br />

Regierung als dringendes volkswirtschaftliches Ziel<br />

proklamierten Modernisierung von Industrie,<br />

Infrastruktur und Energiewirtschaft konkrete<br />

Ansatzpunkte für den Ausbau der Zusammenarbeit<br />

gäbe, konzentrieren sich konservative deutsche<br />

Regierungsvertreter jedoch vorwiegend auf Kritik<br />

an russischer Rechtstaatlichkeit und<br />

Menschenrechtsverletzungen, was lezlich bis dato<br />

eher zu einer Verhärtung von Standpunkten führte<br />

und der Umsetzung des Steinmeierschen<br />

Vorschlags nicht zweckdienlich ist. <strong>Die</strong> großartigen<br />

Möglichkeiten von Kultur und Bildung sind bei<br />

weitem nicht ausgeschöpft. Dem Wunsch der<br />

russischen Seite nach Freizügigkeit im<br />

Personenverkehr sollte entsprochen werden.


39<br />

Kritik kommt nicht nur von <strong>Linke</strong>n:<br />

Helmut Schmidt geißelt in seinem Buch "Außer<br />

<strong>Die</strong>nst" die verfehlte Russlandpolitik. Gemachte<br />

Zusagen bei der Abrüstung wurden nicht<br />

eingehalten, schwere Fehler und Vertrauensbrüche<br />

sind begangen worden, Politiker verhalten sich<br />

überheblich und herablassend, einige mischen sich<br />

ständig in die russische Innenpolitik ein und<br />

schüren antirussische Gefühle.<br />

Hans-<strong>Die</strong>trich Genscher bedauerte in der Rede zu<br />

seiner Auszeichnung mit dem "Walther-<br />

Rathenau.Preis" am 21.10 2008, dass der<br />

Vorschlag des russischen Präsidenten für eine<br />

Kooperationszone von Vancouver bis Wladiwostok<br />

im Westen ignoriert worden ist. Er distanzierte sich<br />

von der Vorstellung einer unipolaren Weltordnung<br />

und kritisierte, dass Westeuropa es versäumt hatte,<br />

eine Debatte um eine neue Weltordnung anzuregen.<br />

<strong>Die</strong> Zeit dafür sei reif und das westliche<br />

Bündnissystem müsse sich mit den aufstrebenden<br />

Großmächten China, Indien und Russland<br />

arrangieren, diese als gleichberechtigte,<br />

ebenbürtige Partner akzeptieren.<br />

Ex-Kanzler Schröder stellte in einer Veranstaltung<br />

am 17. Januar 2007 fest, dass man Russland<br />

Eigenständigkeit und Gleichberechtigung<br />

zugestehen muss. Er wies Vorverurteilungen und<br />

Verleumdungen gegenüber Russland zurück und<br />

verwahrte sich gegen eine Politik der "doppelten<br />

Standards". Er rief die Medien zu Sachlichkeit auf.<br />

"Gerade wir Deutschen sollten auch nie vergessen,<br />

was im Namen Deutschlands dem russischen Volk<br />

angetan wurde".<br />

Dr. Magold, der ehemalige Vorsitzende des<br />

Ostauschusses der deutschen Wirtschaft, forderte<br />

in dieser Veranstaltung die politische Unterstützung<br />

für die Modernisierung der Russischen Industrie.<br />

Das Motto "Annäherung durch Verflechtung" sei<br />

das richtige Signal.<br />

Horste Teltschik, der ehemalige Ostberater Helmut<br />

Kohls und Moderator der Münchener<br />

Sicherheitskonferenz betonte in einem Artikel in der<br />

FAZ vom 7.Mai 2008, dass Russland keine<br />

Belehrungen braucht. Der Westen muss die<br />

russische Wahrnehmung der Einkreisung und<br />

Isolierung ernst nehmen.<br />

<strong>Die</strong> Veränderungen an der Spitze des AA, die<br />

Ablösung des russophoben Andreas Schokenhoff<br />

durch Gernot Erler als Russland-Beauftragter der<br />

Regierung können zur Belebung realpolitischer<br />

Ansätze im Verhältnis mit Russland führen, was<br />

dort wohlwollend zur Kenntnis genommen wird.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> sollte sich darauf rechtzeitig einstellen<br />

und den Wahlkampf dafür nutzen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.45.<br />

Antragsteller/-innen: Caren Lay, Thomas<br />

Nord, Axel Troost, DIE LINE. LV Sachsen, DIE<br />

LINKE. LV Thüringen, DIE LINKE. Bremen, DIE<br />

LINKE. KV Bautzen, Bodo Ramelow, Klaus<br />

Lederer, Rüdiger Sagel, Gunhild Böth, Susanne<br />

Hennig, Rico Gebhardt, Bela Rogalla, Olga<br />

Fritsche, Christian Göhrcke, Wulf Gallert,<br />

Conny Möhring, Jan van Aken, Jan Korte,<br />

Stefan Liebich, Richard Pitterle, Harald<br />

Petzold, Kerstin Kassner, Ralf Christoffers,<br />

Heinz Vietze, Renate Harcke, Martin<br />

Schirdewan, Katina Schubert, Dominic Heilig,<br />

Benjamin-Immanuel Hoff, Anny Heike, Ralph<br />

Büchner, Mirko Schultze, Sebastian Kahl, Julia<br />

Nüss, Dr. Jens Ilse, Uwe Lammers, Kathrin<br />

Senger-Schäfer, Frank Forsch, Martin A.<br />

Michels, Christian Steinkopf, Ralf Kupitz,<br />

Enrico Stange, Almuth Hartwig-Tiedt, Dr.<br />

Andreas Bernig, Holger Luedtke, Astrit<br />

Rabinowitsch<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 6, Zeilen 2 bis 9 streichen<br />

„<strong>Die</strong> Europäische Union war einst … statt Hände zu<br />

reichen.“<br />

Begründung: Im ursprünglichen Entwurf des<br />

Europawahlprogramms war diese Passage aus dem<br />

Alternativantrag nicht enthalten. <strong>Die</strong> sogenannte<br />

„Präambel“ wurde von einer Mehrheit des<br />

Parteivorstands übernommen, weil einige PV-<br />

Mitglieder darin einen Kompromiss gesehen haben,<br />

um einen gemeinsamen Leitantrag des<br />

Parteivorstands zu ermöglichen. Mit der<br />

Aufrechterhaltung des Alternativantrages ist dieses<br />

Vorhaben gescheitert und nicht weiter<br />

aufrechtzuerhalten, zumal ein großer Teil der PV<br />

Mitglieder die inhaltlichen Aussagen dieser<br />

Textübernahme explizit nicht teilt. Auch ohne diese<br />

problematische Einleitung ist der Gesamttext in<br />

sich schlüssig, es wird daher beantragt ihn zu<br />

streichen.


40<br />

<strong>Die</strong> Gründe für die Entstehung von mehr<br />

faschistischen Parteien, Rechtspopulismus und<br />

Menschenjagd sowie eine der größten Krisen<br />

alleine bei der EU zu verorten - und dies noch dazu<br />

im Kontext "der letzten 100 Jahre" - ist keine<br />

zutreffende Analyse von Faschismus, Rassismus<br />

und kapitalistischer Krisendynamik. <strong>Die</strong> Kritik an<br />

der neoliberalen Hegemonie, der Militarisierung und<br />

Abschottungspolitik der EU ist an anderer Stelle im<br />

Leitantrag treffender formuliert, in dieser<br />

verkürzten Form wird der Passus weder der<br />

Geschichte Europas noch der der EU gerecht.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.46.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. LV Sachsen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.46.1.<br />

Seite 6, Zeilen 2 bis 9<br />

„<strong>Die</strong> Europäische Union war Hoffnung für die<br />

Menschen….Hände zu reichen“ ersetzen durch:<br />

<strong>Die</strong> Europäische Union war und ist für viele<br />

Menschen ein hoffnungsvolles Projekt der<br />

Europäischen Integration, der Überwindung von<br />

Grenzen, des Friedens und wachsendem<br />

kulturellem Austauschs. Gleichzeitig ist die<br />

Europäische Union in der Wahrnehmung vieler<br />

jedoch auch ein großer und bedrohlicher Riese mit<br />

massiven demokratischen Defiziten, einem<br />

gigantischen bürokratischen Apparat und einem<br />

Parlament das in seinen Rechten stark beschnitten<br />

ist. <strong>Die</strong>ser Vertrauensverlust in die EU als<br />

europäisches Projekt, der zum Erstarken vieler<br />

rechtspopulistischer bis hin zu nazistischen<br />

Parteien geführt hat, ist hausgemacht. Das<br />

Wachstum der Kompetenzen und der Wichtigkeit<br />

der Entscheidungen auf Europäischer Ebene geht<br />

keineswegs einher mit einer stärkeren<br />

Demokratisierung der Europäischen Union. <strong>Die</strong><br />

konkrete Politik auf europäischer Ebene hat nicht<br />

zuletzt durch die neoliberale Krisenpolitik, die<br />

wachsende soziale Spaltung Europas<br />

vorangetrieben. Nach außen schottet sich die<br />

Europäische Union zunehmend ab und lässt zu,<br />

dass an Europas Grenzen Menschenjagd betrieben<br />

wird. Wir wollen, dass die Europäische Union wieder<br />

mit Recht als ein hoffnungsvolles Projekt des<br />

Friedens, der sozialen Sicherheit und der<br />

demokratischen Teilhabe verstanden werden kann.<br />

Begründung: Der bisherige Abschnitt ist in<br />

einer Sprache formuliert, die keineswegs<br />

darauf hindeutet, dass in den folgenden<br />

Textabschnitten konkrete Vorschläge für die<br />

Verbesserung der Situation vieler Menschen<br />

bieten. Als Ergebnis – und zwar Ergebnis „der<br />

EU“, nicht etwa konkreter europäischer Politik,<br />

lediglich Menschenjagden sowie faschistische<br />

und neonazistische Parteien zu nennen, trifft<br />

den Nagel nicht einmal in der Nähe des<br />

Kopfes. Gleichwohl stimmen ja einige der,<br />

wenn auch recht vulgär angesprochenen,<br />

Punkte aus der Einleitung. Deshalb dieser<br />

Ersetzungsantrag.<br />

Der Landesverband Sachsen schließt ausdrücklich<br />

nicht aus, diesen Antrag zu Gunsten einer<br />

anderen/besseren Formulierung dieses Teils der<br />

Präambel (oder einer weiter gefassten<br />

Veränderung) zurückzuziehe.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag L.1.46.2.<br />

Seite 6, Zeile 20<br />

„Klammergriff der Finanzmärkte“<br />

ersetzen durch<br />

„Dominanz der Märkte“<br />

Begründung: Das alte Spiel: haben wir nur mit<br />

„den Finanzmärkten“ ein Problem oder nicht<br />

möglicherweise auch mit der allgemeinen<br />

Dominanz der Märkte.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


41<br />

Änderungsantrag L.1.46.3.<br />

Seite 6, Zeile 27<br />

„erwerbslos“ ersetzen durch:<br />

„ohne existenzsicherndes Einkommen“<br />

Begründung: Das bringt das Problem auf den<br />

Punkt: Menschen haben kein existenzsicherndes<br />

Einkommen.<br />

Änderungsantrag L.1.46.4.<br />

Seite 7, Zeile 44<br />

„rechtsextreme“ ersetzen durch:<br />

„nazistische und faschistische“<br />

Begründung: Wir teilen die Konzeption des<br />

„Extremismus“ nicht. Jetzt, wo wir dankenswerter<br />

Weise Kristina Schröder los sind, müssen wir deren<br />

schlechten Job nicht in unseren Papieren fortsetzen.<br />

Änderungsantrag L.1.46.5.<br />

Seite 7, Zeile 52 „finanzgetriebenen“ streichen<br />

Begründung: Es handelt sich nicht um eine „Krise<br />

des finanzgetriebenen Kapitalismus“, sondern um<br />

eine Krise des Kapitalismus. Als wäre ein nicht<br />

hauptsächlich finanzgetriebener Kapitalismus nicht<br />

auch krisenanfällig.<br />

Änderungsantrag L.1.46.6.<br />

Seite 10, Zeile 145<br />

„<strong>Die</strong> Krise in Europa ist“ ersetzen durch:<br />

„<strong>Die</strong> Folgen der Krise in Europa sind“<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Krise selbst ist in ihrer tiefen<br />

Ursache nicht Produkt einer falschen Konzeption<br />

der EU. Gleichwohl hat die EU-Konstruktion<br />

Fehler, die sich vor allem auf die Folgen der Krise<br />

(also auch: Verstärkung einzelner Aspekte)<br />

auswirken. Deshalb der Vorschlag zu dieser<br />

Umformulierung.<br />

Änderungsantrag L.1.46.7.<br />

Seite 10, Zeilen 172 bis 174<br />

„Der Finanzkapitalismus setzt auf<br />

Verschärfung … Gemeinwesens zu<br />

entlassen.“<br />

ersetzen durch<br />

„Er verschärft in seiner Tendenz immer die<br />

soziale Ungleichheit. Löhne und Gehälter<br />

werden gedrückt und die Reichen<br />

weitgehend aus der Finanzierung des<br />

Gemeinwesens entlassen.“<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Tendenz zur Verschärfung<br />

der sozialen Ungleichheit ist dem Kapitalismus<br />

(nicht nur dem „Finanzkapitalismus“<br />

immanent. Zudem wird die Dopplung „darauf<br />

setzen“ vermieden.<br />

Änderungsanträge L.1.46.8.<br />

Seite 10, Zeile 181 „Drei grundlegende Ursachen<br />

sind für die Krise in Europa verantwortlich:“<br />

ersetzen durch:<br />

„Drei grundlegende Faktoren waren als Auslöser der<br />

Krise von besonderer Bedeutung:“<br />

Begründung: <strong>Die</strong> drei genannten Punkte sind sehr<br />

wohl relevant für den Krisenverlauf. Sie sind aber<br />

nicht die Ursache der Krise. Wären sie das, hieße<br />

dass, hätte es diese 3 Faktoren nicht gegeben,<br />

hätten wir diese Krise nicht. Das ist zumindest dann<br />

schwerlich der Fall, wenn man annimmt, dass diese<br />

Krise grundlegender Ausdruck des nicht-<br />

Zurechtkommens des Kapitalismus mit seinen<br />

selbst produzierten Produktivitätssteigerungen.<br />

Änderungsantrag L.146.9.<br />

Seite 12, Zeile 273<br />

„dass Verursacher und Profiteure der Krise“<br />

ersetzen durch:<br />

„dass Profiteure der Krise“<br />

Begründung: Es gibt Profiteure der Krise, aber<br />

keine einzeln identifizierbaren Verursacher. Das<br />

Gerede von Krisenverursachern ist keine<br />

Kapitalismus-, sondern eine Kapitalistenkritik.<br />

Änderungsantrag L.1.46.10.<br />

Seite 13,Zeile 281 „Finanzmärkte“ ersetzen durch:<br />

„Märkte“<br />

Begründung: Man sieht es bei zahlreichen<br />

politischen Entscheidungen und deren<br />

Begründungen: immer wieder erfolgt der Verweis<br />

auf die Zwänge des Marktes. Das trifft keineswegs<br />

nur auf „Finanzmärkte“ zu.<br />

Änderungsantrag L.1.46.11.<br />

Seite 13, Zeile 316 „Das Finanzsysteme braucht<br />

keine Spielbanken.“ streichen


42<br />

Begründung: Wenn Spielbank heißt, dass Mittel<br />

(Geld) mit einem Risiko (spekulatives Moment)<br />

irgendwo eingesetzt wird, um (etwas) zu gewinnen<br />

(Profit), dann stimmt der Satz zumindest insofern<br />

nicht, als dass der Kapitalismus (auch wenn wir<br />

das nicht gut finden) eben genau diese<br />

„Spielbanken“ braucht.<br />

Änderungsantrag L.1.46.12.<br />

Seite 14, Zeile 337<br />

„<strong>Die</strong> wirklichen Verursacher und Profiteure der<br />

Krise“<br />

ersetzen durch:<br />

„<strong>Die</strong> Profiteure der Krise und ihre bisherigen<br />

VerwalterInnen“<br />

Begründung: Es gibt Profiteure der Krise, aber<br />

keine einzeln identifizierbaren Verursacher. Das<br />

Gerede von Krisenverursachern ist keine<br />

Kapitalismus-, sondern eine Kapitalistenkritik.<br />

Änderungsantrag L.1.46.13.<br />

Seite 16, Zeile 447<br />

„Massenarbeitslosigkeit“ ersetzen durch:<br />

„Massenerwerbslosigkeit“<br />

Begründung: So ist es präziser.<br />

Änderungsantrag L.1.46.14.<br />

Seite 19, Zeilen 579 bis 583<br />

„Teile der LINKEN … europäischer Ebene“<br />

ersetzen durch:<br />

Immer mehr Menschen in Europa setzen sich<br />

individuell oder gemeinsam mit anderen<br />

organisiert für ein soziales Bedingungsloses<br />

Grundeinkommen ein. Viele von ihnen sehen,<br />

dass die Kopplung der Teilhabesicherung mit dem<br />

Zugang zu Erwerbsarbeit mittlerweile einen<br />

Anachronismus darstellt. Wir teilen diese Einsicht<br />

und das grundlegende Bestreben der BGE-<br />

Bewegung, ein existenzsicherende Einkommen<br />

unabhängig von Erwerbsarbeit zu ermöglichen.<br />

Wir werden das Konzept des BGE daher in<br />

unserer Partei weiter diskutieren und begrüßen<br />

alle Initiativen, die einen Beitrag zur<br />

Weiterentwicklung eines sozialen BGE leisten.<br />

Entsprechende Diskussionsbeiträge und<br />

Prüfaufträge unterstützen wir auch auf<br />

europäischer Ebene.<br />

Begründung: In Europa wächst die Zahl derer, die<br />

sich (mittels Petitionen, Unterschriftensammlungen,<br />

Veranstaltungen, Organisierung, …) für ein BGE<br />

einsetzen. Wir sollten darauf hinweisen, nicht nur<br />

darauf, dass es Teile der LINKEN vertreten. Auch<br />

der Grund, warum viele sich für das BGE begeistern,<br />

kann genannt werden. Wir können diesen Grund<br />

teilen, auch wenn nicht alle bei uns das Konzept<br />

BGE als Antwort teilen. Ansonsten haben wir alle<br />

anderen ursprünglichen Intentionen der bisherigen<br />

Formulierung beibehalten.<br />

Änderungsantrag L.1.46.15<br />

Seite 28, Zeile 896<br />

vor „<strong>Die</strong> Kürzungsprogramme“ einfügen:<br />

Perspektivisch wollen wir, dass es sich bei der<br />

Europawahl um eine europäische Wahl eines<br />

echten europäischen Parlaments handelt und<br />

nicht, wie derzeit, de facto um nationalstaatliche<br />

Wahlen von Teilparlamenten, die sich dann als<br />

Europäisches Parlament versammeln.<br />

Begründung: Das Europäische Parlament ist<br />

bisher nicht wirklich „europäisch“. Einzelne<br />

Länder haben feste Sitzkontingente und wählen<br />

über die Listen nationalstaatlicher Parteien ihre<br />

Abgeordneten. Gewissermaßen entspräche dies<br />

einem Bundestag, der sich aus den (extra dafür<br />

gewählten) Landtagen zusammensetzt. Für die<br />

Stärkung der europäischen Ideen – und auch des<br />

Parlaments – wäre es sicher wertvoll, das<br />

dahingehend zu verändern, dass wir eine<br />

tatsächliche europäische Wahl stattfinden lassen.<br />

Änderungsantrag L.1.46.16.<br />

Seite 29, Zeile 960<br />

„auf 25.000 Euro begrenzen“<br />

ersetzen durch:<br />

„auf je 25.000 Euro“<br />

Begründung: Gemeint sind mit großer Sicherheit<br />

25.000 Euro je natürlicher Person und nicht, wie<br />

es die bisherige Formulierung nahe legt, 25.000<br />

insgesamt.


43<br />

Änderungsantrag L.1.46.17.<br />

Seite 31, nach Zeile 1027 einfügen:<br />

„Staaten, die wie beispielsweise Ungarn,<br />

antisemitische, antiziganistische und<br />

andere Formen der Diskriminierung und<br />

Verfolgung von Menschen von Seiten des<br />

eigenen Staatsapparates oder durch<br />

Duldung praktizieren, müssen im Rahmen<br />

der Möglichkeiten von der Europäischen<br />

Union politisch sanktioniert werden.“<br />

Begründung: <strong>Die</strong> EU ermöglicht nach den EU-<br />

Verträgen politische (!) Sanktionen, wie<br />

Stimmrechtsentzug, wenn Staaten wesentlich<br />

gegen politische Grundvereinbarungen<br />

verstoßen. <strong>Die</strong>ses Mittel muss auch gegenüber<br />

Ungarn, dass Teile seiner eigenen Bevölkerung<br />

drangsaliert, diskriminiert und verfolgt, eine<br />

Möglichkeit sein. Es geht an dieser Stelle<br />

dezidiert nicht um wirtschaftliche Sanktionen.<br />

Änderungsantrag L.1.46.18.<br />

Seite 34, Zeile 1141 nach „werden“ einfügen:<br />

<strong>Die</strong>s betrifft bei Polizeiausbildungen keine<br />

Schulungen, die sich alleinig auf<br />

Menschenrechtsbildung und gänzlich gewaltfreie<br />

Konfliktlösung beziehen.<br />

Begründung: <strong>Die</strong>se Ausnahmen sollte man<br />

machen, da die vermittelten Inhalte in diesen<br />

Fällen auch keineswegs die autoritären Elemente<br />

einer autoritären Herrschaft stärken würden.<br />

Änderungsantrag L.1.46.19.<br />

Seite 28, Zeilen 896<br />

nach „… auf die Entscheidung.“ Der<br />

folgende Abschnitt aus dem Antrag L.2.<br />

(Dehm und weitere, Zeilen 88 - 93) wird<br />

sinngemäß übernommen.<br />

einfügen wie folgt:<br />

„Das Europäische Parlament hat weniger Befugnisse<br />

als jedes nationale Parlament: Es darf nur über<br />

Initiativen entscheiden, die ihm „von oben“,<br />

namentlich der Kommission und dem Europäischen<br />

Rat, auch „erlaubt“ werden. Es hat bisher nicht<br />

einmal das Recht auf Rechtsetzungsinitiativen. Auch<br />

unterliegt die EU-Kommission nicht der<br />

parlamentarischen Kontrolle durch das Europäische<br />

Parlament, wie dies bei den Regierungen der<br />

Mitgliedsstaaten durch die jeweiligen Parlamente<br />

der Fall ist.“<br />

Begründung: Gute Zusammenfassung der Mängel<br />

des EP.<br />

Änderungsantrag L.1.46.20.<br />

Seite 17, Zeile 470<br />

nach „… wenig Security!“ Der folgende<br />

Abschnitt aus dem Antrag L.2. (Dehm und<br />

weitere, Zeilen 218 - 221) wird sinngemäß<br />

übernommen.<br />

Nach dem Satz in Zeile 470<br />

einfügen wie folgt:<br />

„Wenn durch Roboter und weitere Technisierung<br />

Jahr für Jahr milliardenfach weniger Handgriffe nötig<br />

werden, um die gleiche Ware schneller zu<br />

produzieren, so kann und muss die Arbeitszeit bei<br />

gleichem Lohn um genau diese durch<br />

Produktivitätssteigerungen weggefallenen<br />

Handgriffe gekürzt werden. Weniger Arbeitszeit<br />

heißt für Viele: bessere Arbeit“<br />

Begründung: Beschreibt die Gründe, die für<br />

Arbeitszeitverkürzung sprechen recht plastisch.<br />

Änderungsantrag L.1.46.21.<br />

Seite 35, Zeile 1182<br />

nach „… Drittstaaten vor zu verlagern.“ Der<br />

folgende Abschnitt aus dem Antrag L.2.<br />

(Dehm und weitere, Zeilen 253 - 256) wird<br />

sinngemäß übernommen.<br />

Nach dem Satz in Zeile 1182<br />

einfügen wie folgt:<br />

„Nur Menschenliebe macht Europa zu einem<br />

Zuhause, eines, wo Hände über den Graben<br />

gereicht werden. Wo um Reichtum jedoch<br />

Todesstreifen gebaut werden, hat Glück keine<br />

Zukunft. <strong>Die</strong> einen mögen es mit Jesus Christus<br />

begründen, die Anderen mit Karl Marx: Ein<br />

Umgang mit Menschen wie auf z.B. Lampedusa<br />

hat mit Nächstenliebe und Solidarität nicht das<br />

Geringste gemein.“<br />

Begründung: Erklärt sprachlich – auch für uns<br />

teilweise untypisches Klientel– sehr explizit, dass<br />

der praktizierte Umgang mit Geflüchteten mit<br />

jedweden Formen eines humanen Selbstanspruches<br />

unvereinbar ist.


44<br />

Änderungsantrag L.1.46.22.<br />

Seite 23, Zeile 752<br />

nach „ist.“ Der folgende Abschnitt aus dem<br />

Antrag L.2. (Dehm und weitere, Zeilen 312 -<br />

313) wird sinngemäß übernommen.<br />

Nach dem Satz in Zeile 752 „...ist“<br />

einfügen wie folgt:<br />

„<strong>Die</strong> Sonne gehört niemandem, die Sonnenenergie<br />

aber allen.“<br />

Begründung: Scheener Satz, gammer machn, nu.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.47.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. LV Hessen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.47.1.<br />

Seite 6, Zeilen 2 bis 37<br />

ersetzen durch:<br />

"Der Ausbruch des ersten Weltkrieges vor hundert<br />

Jahren und der nachfolgende Faschismus mit Mord,<br />

Terror, dem Holocaust und der Entfesselung eines<br />

zweiten Weltkriegs mit Millionen von Toten und<br />

grenzenloser Verwüstung mahnen uns zum Frieden.<br />

<strong>Die</strong> aus diesen Erfahrungen und dem Widerstand<br />

erwachsene Forderung 'Nie wieder Krieg - nie<br />

wieder Faschismus' ist auch heute noch aktuell.<br />

<strong>Linke</strong> Parteien und Bewegungen standen nach dem<br />

Sieg über den Faschismus für ein Europa des<br />

Friedens, der Solidarität und der Forderung der<br />

Völker nach Selbstbestimmung. <strong>Die</strong> Institution EU<br />

bringt uns derzeit diesem Ziel nicht näher. Im<br />

Gegenteil: Art. 42 des EU Vertrages verpflichtet die<br />

Mitgliedsstaaten ausdrücklich, „ihre militärischen<br />

Fähigkeiten schrittweise zu verbessern“. Da<br />

niemand die EU militärisch angreifen will, ist diese<br />

Aufrüstungsverpflichtung nur darauf ausgerichtet,<br />

durch die im Vertrag vorgesehenen weltweiten<br />

Militäreinsätze die „strategischen Interessen der<br />

Union“ zu wahren, die letztlich die wirtschaftlichen<br />

Interessen des europäischen Kapitals sind. <strong>Die</strong>se<br />

militaristische Ausrichtung der EU lehnt die <strong>Linke</strong><br />

entschieden ab. Wir kämpfen für ein Europa des<br />

Friedens nach innen und außen.<br />

Der Prozess der europäischen Integration und die<br />

Entwicklung der Europäischen Union waren immer<br />

auch mit der Hoffnung auf Frieden und sozialen<br />

Fortschritt verbunden. Spätestens mit dem<br />

Ausbruch der Finanzkrise 2008 und der Politik der<br />

Troika aus Europäischer Kommission, Europäischer<br />

Zentralbank und Internationalem Währungsfonds ist<br />

diese Hoffnung enttäuscht worden. Mit der<br />

Kürzungs- und Privatisierungspolitik sowie dem<br />

Fiskalpakt werden auf breiter Front soziale<br />

Errungenschaften zunichte gemacht, zivile und<br />

gewerkschaftliche Rechte beschnitten und die<br />

Demokratie ausgehöhlt. Anstatt abzurüsten, gibt es<br />

immer mehr Kriege unter Beteiligung europäischer<br />

Länder und der EU selbst. <strong>Die</strong> EU ist einer der<br />

größten Waffenexporteure der Welt. Anstatt<br />

Menschen in Not aus anderen Teilen der Welt den<br />

Zugang zu eröffnen, schottet sich Europa ab.<br />

Anstatt in die gesellschaftliche Entwicklung und in<br />

die Verbesserung der Arbeits- und<br />

Lebensbedingungen zu investieren, werden<br />

Milliarden zur Rettung der Banken und ihrer reichen<br />

Anleger verschwendet.<br />

Bereits mit der Gründung der EWG wurden die<br />

Weichen falsch gestellt. <strong>Die</strong> Wirtschafts- und<br />

Gesellschaftspolitik der europäischen Union war<br />

von Beginn an auf ökonomische Interessen und<br />

spätestens mit den Verträgen von Maastricht und<br />

Lissabon eindeutig neoliberal ausgerichtet. <strong>Die</strong>s<br />

prägt auch die europäische Krisenpolitik, die in<br />

ihren Folgen nicht nur sozial verheerend, sondern<br />

auch wirtschaftlich kontraproduktiv ist. Es<br />

dominieren die Interessen des Kapitals.<br />

Sozialstaatlichkeit und Demokratie bleiben auf der<br />

Strecke.<br />

Für diese Entwicklung tragen die nationalen<br />

Regierungen die politische Verantwortung. <strong>Die</strong>s gilt<br />

insbesondere für die deutsche Regierung unter<br />

Bundeskanzlerin Merkel. Sie war es, die den<br />

Ländern der Europäischen Union den Fiskalpakt<br />

aufgedrückt hat, mit dem die katastrophale<br />

Kürzungspolitik weiter verschärft wird. Begründet<br />

wird diese Politik mit den horrenden<br />

Staatsschulden. <strong>Die</strong> europäische Krise ist jedoch<br />

eine Banken- und Finanzmarktkrise, die ihren<br />

tieferen Grund in den Widersprüchen einer<br />

kapitalistischen Entwicklung mit der Dominanz des<br />

Finanzkapitals hat. Nach der Deregulierung der<br />

Finanzmärkte haben verantwortungslose Zocker<br />

Milliardenverluste gemacht. Erst die Rettung der<br />

Banken durch die Staaten hat die Staatsschulden<br />

anschwellen lassen. DIE LINKE hat als einzige Partei<br />

im Bundestag gegen diese Rettungspakete


45<br />

gestimmt. Nicht weil wir gegen Solidarität sind -<br />

ganz im Gegenteil. Wir lehnen die Rettung der durch<br />

Spekulation in die Krise geratenen Banken und ihrer<br />

Eigentümer zulasten der breiten Masse der<br />

Bevölkerung ab. Wir wollen eine Politik für die<br />

Menschen und nicht für die Banken!<br />

<strong>Die</strong> Folgen dieser Politik sind eine deutlich<br />

angestiegene Arbeitslosigkeit und eine Zunahme<br />

der Verarmung. Besonders dramatisch ist die Lage<br />

der jungen Generation. Betroffen sind vor allem die<br />

Länder Südeuropas. So ist in Griechenland, Spanien<br />

und Portugal mehr als die Hälfte der jungen<br />

Menschen ohne Arbeit und Zukunftsperspektive. In<br />

Deutschland ist die Krise vor allem in der Spaltung<br />

des Arbeitsmarktes und der gestiegenen Armut<br />

spürbar. Auch in Deutschland nehmen die sozialen<br />

Widersprüche zu. Ausdruck davon sind das Ausmaß<br />

der prekären Arbeit und das steigende<br />

Armutsrisiko, wovon besonders die Kinder betroffen<br />

sind. Der Abbau von Arbeitnehmer- und<br />

Gewerkschaftsrechten in den am meisten von der<br />

Krise betroffenen Ländern drückt auch auf die<br />

Arbeitsbedingungen in Deutschland.<br />

<strong>Die</strong> wesentlich auf dem Export basierende<br />

Wirtschaft verschärft die Handelsungleichgewichte<br />

in Europa. Während insbesondere in Deutschland<br />

mit einer sinkenden Lohnquote Exportüberschüsse<br />

erzielt werden, finanzieren andere Länder ihre<br />

Nachfrage durch Kredite. <strong>Die</strong> Ursachen der<br />

weltweiten Finanzkrise sind keineswegs beseitigt.<br />

<strong>Die</strong> Entwicklung der Weltwirtschaft bleibt fragil. <strong>Die</strong><br />

ökologische Bedrohung unserer Lebensgrundlagen<br />

ist offenkundig. Der Kapitalismus ist nicht das Ende<br />

der Geschichte. Er ist kein nachhaltiges<br />

Entwicklungsmodell. Ein Umsteuern in der<br />

Wirtschaft ist unumgänglich.<br />

Wir wissen, dass Europa mehr ist als die<br />

Europäische Union. Doch die Politik der<br />

Europäischen Union prägt auch die<br />

Entwicklungsrichtung Europas insgesamt. Auch<br />

wenn die Kompetenzen des Europäischen<br />

Parlaments sehr begrenzt sind, sodrücken die<br />

Wahlen zum Europäischen Parlament doch das<br />

politische Kräfteverhältnis in Europa aus und damit<br />

auch die künftige Richtungsentwicklung. Wir wollen<br />

die Politik der europäischen Union grundlegend<br />

ändern. Wir wollen mehr Demokratie in Europa. Wir<br />

wollen ein Europa, das den Menschen eine<br />

tragfähige Perspektive für Frieden und sozialen<br />

Fortschritt bietet und der jungen Generation ihre<br />

Zukunft ermöglicht. Ein solches Europa ist auf der<br />

Grundlage der geltenden Verträge nicht<br />

entwickelbar. <strong>Die</strong> Europäische Union hat die<br />

Hoffnungen der Menschen enttäuscht und ihre<br />

Legitimationsgrundlage verloren. Nationalismus ist<br />

keine Antwort auf die Defizite Europas. Unsere<br />

Kritik am Zustand Europas führt zu unserem<br />

Engagement für ein grundlegend anderes, ein<br />

sozialeres, demokratischeres und friedlicheres<br />

Europa. Ein Neustart ist notwendig - Ein anderes<br />

Europa ist möglich. Denn bisher verbinden immer<br />

mehr Menschen mit ‚Europa‘ Kosten,<br />

Bevormundung und Bürokratie.<br />

Änderungsantrag L.1.47.2.<br />

Seite 7, Zeilen 51 bis 72<br />

streichen: Der Bundesregierung ist es gelungen …<br />

mit Krieg und Tod.<br />

Änderungsantrag L.1.47.3.<br />

Seite 8, Zeilen 89 bis 91<br />

streichen: „Nicht, indem … neoliberale Europäische<br />

Union.“<br />

(Beschluss der Sitzung des Landesvorstandes vom<br />

25. Januar 2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.48.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. LV Hessen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.48.1.<br />

Seite 34, Zeilen 1140 bis 1143<br />

ergänzen wie folgt:<br />

Keine weitere Stationierung von Truppen aus<br />

EU und NATO Staaten in Afghanistan.<br />

Militärberatungsmissionen und Polizeiausbildung in<br />

Staaten mit autoritären Regimen, wie z.B. Saudi<br />

Arabien, müssen sofort beendet werden


46<br />

Änderungsantrag L.1.48.2.<br />

Seite 35, Zeile 1158 bis 1159<br />

ersetzen wie folgt:<br />

<strong>Die</strong> Erfahrungen der Weltkriege des 20.<br />

Jahrhunderts waren Grundlage für die Gründung<br />

einer europäischen Staatengemeinschaft. Nach der<br />

Erfahrung von zwei grausamen Weltkriegen<br />

wünschten sich die Menschen nichts mehr als<br />

eine friedliche Welt. Das waren auch<br />

Hoffnungen, die sich mit dem Projekt einer<br />

europäischen Vereinigung verbanden.<br />

Änderungsantrag L.1.48.3.<br />

Seite 34, Zeilen 1134 bis 1137<br />

ändern wie folgt:<br />

DIE LINKE kämpft gemeinsam mit der<br />

Friedensbewegung gegen die Militarisierung der EU,<br />

Sie setzt darauf, gegen Auslandseinsätze zu<br />

beenden, für ein Verbot von Rüstungsproduktion<br />

und -exporten und den weiteren Ausbau der<br />

Militärmacht EU. Setzen wir auf eine friedliche und<br />

zivlie EU.<br />

DIE LINKE fordert, die US-Militärbasen in der EU zu<br />

schließen, da diese für völkerrechtswidrige Kriege,<br />

Drohnenangriffe, CIA Folterflüge und NSA-<br />

Geheimdienstinstallationen benutzt werden …<br />

Änderungsantrag L.1.48.7.<br />

Seite 35, Zeile 1171<br />

ergänzen und ersetzen wie folgt<br />

Statt auf einen Ausbau der Rüstungsindustrie, z.B.<br />

über die Anschaffung des Airbus A 400M und<br />

die Entwicklung einer EU-Kampfdrohne setzen<br />

kämpfen wir für die Konversion der<br />

Rüstungsindustrie.<br />

Änderungsantrag L.1.48.8.<br />

Seite 35, Zeile 1148 bis 1149 ergänzen<br />

Wir setzen uns für die Auflösung der NATO ein,<br />

und streben den Austritt Deutschlands aus den<br />

militärischen Strukturen der NATO an.<br />

Änderungsantrag L.1.48.9.<br />

Seite 35, Zeile 1162<br />

Änderungsantrag L.1.48.4.<br />

Seite 34, Zeilen 1138 bis 1139<br />

ergänzen wie folgt:<br />

DIE LINKE tritt für eine zivile, friedliche Politik<br />

innerhalb und außerhalb Europas ein.<br />

Kampfeinsätze im Rahmen von EU-Battlegroups,<br />

EU-Militärmissionen und militärischen EU-<br />

Ausbildungsmissionen, wie z.B. in Mali, aber<br />

auch Missionen, bei denen EU und NATO<br />

zusammenarbeiten, wie bei der Eulex und KFOR<br />

im Kosovo, lehnen wir ab.<br />

Änderungsantrag L.1.48.5.<br />

Seite 34, Zeile 1146 einfügen:<br />

Ebenso lehnen wir den EU-Fonds zur<br />

Finanzierung von EU-Auslandseinsätzen ab, wie<br />

auch den Einsatz von Geldern aus dem<br />

Entwicklungsfonds für militärische Zwecke.<br />

Änderungsantrag L.1.48.6.<br />

streichen „langfristig“<br />

DIE LINKE verfolgt langfristig das Ziel eines<br />

Deutschlands und eines Europas ohne Armee, ohne<br />

Kriege.<br />

Änderungsantrag L.1.48.10.<br />

Seite 35, Zeile 1166<br />

ergänzen bzw. ändern wie folgt:<br />

<strong>Die</strong> EU exportiert Güter wie Waffen, Chemikalien<br />

und Atomenergieanlagen, die in ihren<br />

Bestimmungsländern zu kriegerischen<br />

Auseinandersetzungen, zu Armut, Elend,<br />

Zerstörung der Umwelt und<br />

Menschenrechtsverletzungen beitragen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Seite 34, Zeile 1151 ergänzen


47<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.49.<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.50.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV<br />

Städteregion Aachen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seiten 7 bis 8, Zeilen 73 bis 103<br />

ersetzen durch:<br />

<strong>Die</strong> Herrschenden haben behauptet, die<br />

Europäische Union auf Basis der Verträge von<br />

Maastricht und Lissabon sowie die Einführung des<br />

Euro würden Frieden und Prosperität nach Europa<br />

bringen. Das krasse Gegenteil ist der Fall. In<br />

Griechenland, Zypern, Spanien, Portugal und<br />

anderen Ländern gibt es millionenfache Armut und<br />

Erwerbslosigkeit insbesondere der Jugend.<br />

<strong>Die</strong> EU ist keine Verheißung für Toleranz und<br />

Völkerverständigung. Ihre Institution und Politik<br />

werden zu Recht von vielen Menschen als<br />

Bedrohung (z.B. gegen schon erreichte soziale<br />

Standards) wahrgenommen. <strong>Die</strong> Krise in Europa<br />

wird durch die neoliberale Konzeption der EU<br />

verschärft. Ihre Politik bedeutet auch in Zukunft<br />

weiteres Lohndumping, Erhöhung des<br />

Renteneintrittalters und zunehmende Kriege.<br />

Insbesondere die Vertragsgrundlagen (Stichwort<br />

Lissabonvertrag) sind für LINKE völlig inakzeptabel.<br />

<strong>Die</strong> wirtschaftlich und politisch Herrschenden<br />

haben Institutionen und Verträge geschaffen, die<br />

wegen des freien Kapitalverkehrs die sozialen<br />

Schutzrechte minimieren.<br />

<strong>Die</strong> EU sollte der konkurrenzfähigste<br />

Wirtschaftsraum der Welt werden. <strong>Die</strong> Agenda<br />

2010, wie sie vom Vorsitzenden des Bundes der<br />

deutschen Industrie gefordert wurde, war die<br />

Grundlage für das Lohndumping und die Hartz-<br />

Gesetze in Deutschland. <strong>Die</strong> gegenwärtige Krise<br />

ermöglicht vor allem dem deutschen Kapital, die<br />

Krisenfolgen auf die europäischen Nachbarn<br />

abzuwälzen und seine Dominanz weiter zu stärken.<br />

Während die deutsche Exportwirtschaft (noch)<br />

Erfolge feiert, werden Millionen in Europa ins Elend<br />

gestürzt<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. LV Bremen,<br />

René Jokisch<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seiten 8, Zeile109<br />

Hinter „Im Gegenteil:“ einfügen:<br />

Wir wollen eine europäische, demokratisch<br />

legitimierte Koordinierung von Besteuerung,<br />

Lohnentwicklung und Sozialausgaben und eine<br />

Wirtschaftsregierung, die auf Beschäftigung,<br />

Angleichung der Lebensverhältnisse und<br />

nachhaltiges Wirtschaften orientiert.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: LV Bremen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seiten 9, nach Zeile141einfügen:<br />

L.1.51.<br />

<strong>Die</strong> Wahlen zum Europäischen Parlament (EP)<br />

bieten den Bürgerinnen und Bürgern in der EU die<br />

Chance, auf die Zusammensetzung des EP Einfluss<br />

zu nehmen und die bisherige neoliberale Mehrheit<br />

abzuwählen. Damit allein ist zwar die gegenwärtige,<br />

gegen die Interessen der Mehrheit der Menschen in<br />

der Europäischen Union gerichtete EU-Politik nicht<br />

zu überwinden, aber es wäre eine notwendige<br />

Bedingung für ein anderes, soziales,<br />

demokratisches und solidarisches Europa, das aus<br />

dem Klammergriff der Finanzmärkte und der<br />

Kürzungspolitik befreit wird. Wir wollen, dass in<br />

ganz Europa die Interessen von Beschäftigten und<br />

Erwerbslosen, von Rentnerinnen und Rentnern und<br />

der Jugendlichen an erster Stelle stehen. Eine<br />

solche Neuausrichtung der EU wird nicht allein aus<br />

dem Parlament erzwungen. Vielmehr wissen wir:<br />

Ohne die wirksame außerparlamentarische<br />

Organisation von Gegenmacht sind sowohl die<br />

Demokratisierung der Institutionen als auch die<br />

Demokratisierung von Wirtschaftsmacht in der EU<br />

nicht zu erreichen. Wir lassen uns nicht darauf ein,<br />

uns zwischen einer neoliberalen EU und einem<br />

neoliberalen Nationalstaat zu entscheiden. Wir<br />

streiten auf nationaler wie auf europäischer Ebene


48<br />

für soziale Forderungen und demokratische Rechte.<br />

Wir führen die Kämpfe dort, wo sie stattfinden –<br />

dort, wo Demokratie und Sozialstaat in Frage<br />

gestellt werden.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.53.<br />

Antragsteller/-innen: Martina Michels<br />

(MdEP), Sigrid Hupach (MdB), BAG Ständige<br />

Kulturpolitische Konferenz<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag L.1.53.1.<br />

Seiten 32 bis 33, Zeilen 1093 bis 1107<br />

ersetzen durch:<br />

2.8. Für kulturelle Vielfalt in Europa<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.52.<br />

Antragsteller/-innen: Basisorganisation 405<br />

12 Berlin-Pankow, DIE LINKE. BV Pankow<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seiten 31, Zeilen 1046 - 1047<br />

ersetzen durch:<br />

Im Bewusstsein der historischen Verantwortung<br />

und angesichts des neofaschistischen Terrors in<br />

Deutschland und in anderen europäischen Ländern<br />

kämpft DIE LINKE gemeinsam mit allen<br />

Demokraten gegen europaweiten Neofaschismus<br />

und gegen jede Form von Rassismus,<br />

Antisemitismus, Antiziganismus, Islam- und<br />

Demokratiefeindlichkeit.<br />

Begründung: Von den neofaschistischen Kräften<br />

geht heute nicht nur in Deutschland die<br />

Hauptgefahr gegen Demokratie, Frieden und ein<br />

solidarisches Miteinander der Völker in Europa aus.<br />

<strong>Die</strong> Neonazis zeichnen sich durch rassistisches,<br />

antisemitisches, antiziganistisches islam- und<br />

demokratiefeindliches Gedankengut und Vorgehen<br />

aus. Wiederum nicht alle Antirassisten und<br />

Antisemiten usw. sind per se auch Neonazis.<br />

Deshalb schlagen wir die neue Formulierung vor<br />

und bitten, das bei der Endfassung des<br />

Wahlprogramms zu berücksichtigen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

„Toleranz und Achtung gegenüber jedem<br />

einzelnen und Widerspruch und Vielfalt der<br />

Meinungen sind von Nöten. Eine politische<br />

Kultur mit der unser Land, das geeinte, seine<br />

besten Traditionen einbringen kann in ein<br />

geeintes freies friedliches Europa“.<br />

Stefan Heym - Rede zur Eröffnung des<br />

Deutschen Bundestages am 10. November<br />

1994<br />

Europa versammelt einen großen Reichtum<br />

unterschiedlicher Kulturen und Erfahrungen,<br />

die allen zu Gute kommen sollen. Wir wollen<br />

die Bedingungen dafür verbessern, dass alle<br />

Menschen am kulturellen Leben teilhaben<br />

können.<br />

Ohne Kultur verliert Europa an Bedeutung! <strong>Die</strong><br />

LINKE will eine demokratische, soziale und<br />

vielfältige Kulturpolitik auf europäischer Ebene mit<br />

einer starken Finanzierungsbasis. Im Sinne der<br />

UNESCO-Kulturdefinition verstehen wir Kultur als<br />

Gesamtheit der unverwechselbaren geistigen,<br />

materiellen, intellektuellen und emotionalen<br />

Eigenschaften, die eine Gesellschaft oder eine<br />

soziale Gruppe kennzeichnen, und die über Kunst<br />

und Literatur hinaus auch Lebensformen, Formen<br />

des Zusammenlebens, Wertesysteme, Traditionen<br />

und Überzeugungen umfasst.<br />

Wir wollen die kulturelle Dimension der<br />

europäischen Einigung durch einen intensiveren<br />

Austausch und gemeinsame kulturelle Projekte<br />

fördern. Der europäische und weltweite Austausch<br />

unter Einbeziehung der vielfältigen kulturellen und<br />

künstlerischen Ausdrucksformen und Traditionen<br />

soll Weltoffenheit und Toleranz befördern.<br />

Insbesondere seit der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

ist in der Europäischen Union ein<br />

Paradigmenwechsel in der europäischen<br />

Kulturpolitik wahrnehmbar. Im Vordergrund steht


49<br />

unter neoliberalen Einflüssen vor allem die<br />

wirtschaftliche Wettbewerbsförderung.<br />

Wir lehnen die Liberalisierung kultureller<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen ab; sie folgt allein<br />

Profitinteressen. DIE LINKE wird sich weiterhin<br />

dafür einsetzen, den Doppelcharakter von<br />

Kulturgütern anzuerkennen, so wie er in der<br />

UNESCO-Konvention zur kulturellen Vielfalt<br />

festgeschrieben ist. Kultur ist mehr als eine Ware<br />

und kann nicht allein nach marktwirtschaftlichen<br />

Kriterien bewertet werden.<br />

Dringend notwendig ist in der europäischen<br />

Förderpolitik die Anerkennung und<br />

Berücksichtigung der Unterschiede wie auch der<br />

Wechselwirkungen der drei Sektoren des<br />

Kulturbereichs: dem erwerbswirtschaftlichen, dem<br />

zivilgesellschaftlichen und dem frei-gemeinnützigen<br />

Bereich.<br />

Wir wollen die Arbeits- und Lebensbedingungen<br />

von Kulturschaffenden verbessern. In der schnell<br />

wachsenden Kultur- und Kreativwirtschaft befinden<br />

sich viele Kreative in einer prekären sozialen<br />

Situation. Deshalb engagieren wir uns für gute,<br />

existenzsichernde Arbeit und soziale Sicherung<br />

auch in diesem Bereich. Wir wollen die Einführung<br />

von Mindestlöhnen und Honoraruntergrenzen, ein<br />

Urheberrecht, das die Verhandlungsmacht der<br />

Kreativen gegenüber den Verwertern ihrer<br />

Leistungen stärkt und transparente, demokratische<br />

Strukturen in den Verwertungsgesellschaften. Eine<br />

der wichtigsten Aufgaben in den nächsten Jahren<br />

wird es sein, bessere Rahmenbedingungen für die<br />

Nutzung des Internets zu schaffen, die die Teilhabe<br />

aller an Information, Wissenschaft, Bildung und<br />

Kultur sichern und zugleich gewährleisten, dass<br />

Kreative von ihrer Arbeit leben können. Dazu<br />

braucht es auch neue Lizenz- und<br />

Vergütungsmodelle (Creative Commons,<br />

Kulturwertmark, Crowdfunding).<br />

Der ermäßigte Umsatzsteuersatz für Kulturgüter<br />

ist eines der wesentlichen Instrumente indirekter<br />

Kulturförderung. Wir wollen den ermäßigten<br />

Umsatzsteuersatz von 7% für alle Kulturgüter auf<br />

nationaler Ebene erhalten. Auf europäischer Ebene<br />

setzen wir uns dafür ein, dass der ermäßigte<br />

Umsatzsteuersatz auch auf E-Books, Hörbücher, E-<br />

Paper und andere elektronische<br />

Informationsmedien ausgedehnt wird. <strong>Die</strong> bildende<br />

Kunst sollte generell dem ermäßigten<br />

Mehrwertsteuersatz unterliegen. Das sollte künftig<br />

auch für den künstlerischen Siebdruck, die<br />

künstlerische Fotografie, die Videokunst und<br />

künstlerische Designleistungen gelten. Wir wollen<br />

die Buchpreisbindung erhalten und auf<br />

europäischer Ebene auch für die E-Books sichern.<br />

Darüber hinaus braucht Europa eine gemeinsame<br />

europäische Erinnerungskultur. Es bedarf<br />

unseres Erachtens einer differenzierten und<br />

offenen Auseinandersetzung mit der<br />

widersprüchlichen europäischen Geschichte.<br />

Begründung: Der im Leitantrag enthaltene<br />

Kulturabschnitt „Kultur für alle“ ist zu knapp und<br />

bringt unsere kulturpolitischen Forderungen nicht<br />

hinreichend zum Ausdruck. Deshalb soll er durch<br />

einen erweiterten und ergänzten Text mit konkreten<br />

Forderungen ersetzt werden.<br />

Änderungsantrag L.1.53.2.<br />

Seite 21, Zeilen 663 bis 664<br />

nach „Schutz und Vielfalt … Handelsabkommen<br />

gestrichen wird.“ einfügen:<br />

Der besondere Charakter von Gütern und<br />

Leistungen im Kulturbereich muss auch weiterhin<br />

bei internationalen Freihandels- und<br />

Investitionsabkommen berücksichtigt werden.<br />

Kultur darf nicht zur reinen Handelsware werden,<br />

die allein den Marktgesetzen unterliegt. Deshalb<br />

müssen die Bereiche Kultur und audiovisuelle<br />

Medien aus den Handelsabkommen<br />

ausgeschlossen bleiben.<br />

Begründung: Der richtige Satz zur Gefährdung der<br />

vorhandenen Möglichkeiten zum Schutz und zur<br />

Förderung von Kultur bedarf der Ergänzung, worum<br />

es bei diesem und künftigen Handelsabkommen<br />

geht: <strong>Die</strong> Bereiche Kultur und audiovisuelle Medien<br />

müssen generell von den Verhandlungen<br />

ausgeschlossen bleiben. Kultur ist mehr als eine<br />

Ware.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


50<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.54.<br />

Antragsteller/-innen: BAG DIE LINKE.queer, LSpR<br />

LAG DIE LINKE.queer Berlin-Brandenburg, LSpR<br />

LAG DIE LINKE. queer Nordrhein-Westfalen, Dr.<br />

Klaus Lederer, Halina Wawzyniak (MdB), Dominic<br />

Heilig<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.54.1.<br />

Seite 31, Zeile 1047<br />

zwischen „Islamfeindlichkeit“ und<br />

„Demokratiefeindlichkeit“ einfügen:<br />

Homo- und Transfeindlichkeit<br />

Änderungsantrag L.1.54.2.<br />

Seite 31, nach Zeile 1050<br />

einfügen:<br />

2.7. Pro Trans*! Pro Homo! - Lesben, Schwule,<br />

Bisexuelle, Trans* und Intersexuelle (LSBTTI*)<br />

brauchen in Europa gleiche Rechte!<br />

Europäisches Recht hat auch Deutschland<br />

gezwungen, die rechtliche Gleichstellung von<br />

LSBTTI voranzutreiben. Andererseits werden<br />

LSBTTI* immer noch diskriminiert, Transsexuelle<br />

pathologisiert und es gibt noch immer<br />

Mitgliedstaaten, die eine Ehe oder registrierte<br />

Partnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare nicht<br />

anerkennen oder gar verbieten. In anderen EU-<br />

Ländern werden lesbischen und schwulen<br />

Adoptiveltern ihre Rechte streitig gemacht. Für<br />

LSBTTI* gelten Niederlassungsfreiheit und<br />

Freizügigkeit deshalb nicht uneingeschränkt.<br />

• DIE LINKE kämpft gegen jede Art von<br />

Diskriminierung und Kriminalisierung<br />

aufgrund sexueller Identität und für die<br />

vollständige Gleichstellung von LSBTTI* in<br />

allen gesellschaftlichen Bereichen und das<br />

europaweit.<br />

• Wir treten für die EU-weite Anerkennung<br />

eingetragener Partnerschaften und<br />

gleichgeschlechtlicher Ehen ein.<br />

• Der Kampf für sexuelle und<br />

geschlechtliche Vielfalt gehört auf die<br />

politische Agenda der EU.<br />

• Geschlechtsangleichende Operationen bei<br />

Intersexuellen vor deren<br />

Einwilligungsfähigkeit sollen europaweit<br />

verboten werden.<br />

• DIE LINKE will, dass der vorliegende<br />

Entwurf der EU-Gleichstellungsrichtlinie,<br />

•<br />

der von Deutschland blockiert wird,<br />

endlich in Kraft tritt.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: ________________________<br />

Stimmen dafür: dagegen: __ Enthaltungen: __<br />

Bemerkungen: _________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: LAG LISA Hamburg<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.55.1.<br />

Seite 7, nach Zeile 50 einfügen:<br />

L.1.55.<br />

Zur Entwicklung sozialistischer Alternativen für<br />

Europa gehört die Abschaffung patriarchaler<br />

Herrschaftsmechanismen, die Beseitigung<br />

diskriminierender Strukturen und das Eintreten für<br />

das Selbstbestimmungsrecht der Frau über ihre<br />

Lebensweise, ihren Körper und ihre Sexualität<br />

sowie für ihre eigenständige Existenzsicherung.<br />

Daher sind in der Europäischen Union<br />

frauenfeindliche Gesetze und Regelungen zu<br />

beseitigen und die gleichberechtigte Teilhabe von<br />

Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen zu<br />

fördern.<br />

Politik ist nicht geschlechtsneutral. Wir achten<br />

daher in allen Politikbereichen darauf, ob unsere<br />

Forderungen Benachteiligungen von Frauen<br />

beseitigen und Emanzipation und ein würdiges<br />

Leben für alle fördern. Emanzipiert ist eine<br />

Gesellschaft nur dann, wenn jede und jeder sozial<br />

abgesichert ist und gleiche Chancen zur<br />

Realisierung selbstbestimmter Lebensentwürfe hat.<br />

Kinder dürfen kein Grund für ökonomische<br />

Abhängigkeit und Armut mehr sein. Frauenrechte<br />

sind Menschenrechte: Frauen, Männer und Kinder<br />

haben gleiche Rechte auf ein Leben in Würde.<br />

Änderungsantrag L.1.55.2.<br />

Seite 8, nach Zeile 103 einfügen:<br />

Der Umbau der Europäischen Union ist nicht<br />

spurlos an den Lebensbedingungen von Frauen<br />

vorbeigegangen. Der Arbeitsmarkt wurde<br />

dereguliert, staatliche Aufgaben privatisiert, die


51<br />

Sozialversicherung zum Nutzen der Privatwirtschaft<br />

verändert. Während ein Teil der Frauen übermäßig<br />

bis zur Erschöpfung in der Arbeitswelt gefordert ist,<br />

hat sich gleichzeitig für einen großen Teil von<br />

Frauen ein Bereich unterbezahlter Beschäftigung<br />

herausgebildet, der sie zur Armut verurteilt.<br />

Arbeitslosigkeit und Sozialdemontage treibt Frauen<br />

in alte Familienstrukturen zurück und in die private<br />

Abhängigkeit vom Mann. Nicht nur zwischen den<br />

Nationen hat sich die soziale Ungleichheit verstärkt,<br />

sondern auch innerhalb der Frauen, die von Armut<br />

besonders betroffen sind. Was aber nahezu alle<br />

Frauen trifft, sind die Auswirkungen des Abbaus<br />

staatlicher Einrichtungen. Durch Privatisierung,<br />

Vernichtung von Arbeitsplätzen und Einschnitten im<br />

sozialen Bereich wird die Sorge für Kinder, Alte und<br />

Kranke zunehmend individualisiert. Immer noch<br />

tragen hierbei Frauen die Hauptlast.<br />

<strong>Die</strong> „Schuldenbremse“, die zum Abbau sozialer<br />

Leistungen führt, darf nicht länger zur<br />

Emanzipationsbremse werden.<br />

Für Emanzipation und Gleichberechtigung brauchen<br />

wir Antworten auf Massenarbeitslosigkeit, prekäre<br />

Beschäftigung und unterbezahlte Arbeit, auf<br />

Altersarmut, auf die Probleme mangelnder<br />

finanzieller Absicherung sowie auf die<br />

Rückverlagerung staatlicher <strong>Die</strong>nstleistungen in die<br />

private Verantwortlichkeit und damit immer noch in<br />

die der Frau.<br />

Frauenrechte sind Menschenrechte. Sie dürfen<br />

ihnen nicht nach Haushaltslage oder sozialem<br />

Status zugeteilt, eingeschränkt oder genommen<br />

werden.<br />

Änderungsantrag L.1.55.3.<br />

Seite 9, Zeile 140 nach „Energiewende“<br />

einfügen:<br />

Wir wollen eine Offensive für frauenfreundliche<br />

Normen bei den Beschäftigungsverhältnissen. Das<br />

heißt, wir fordern einen kürzeren<br />

Arbeitszeitstandard und unterschiedliche<br />

Arbeitszeitmodelle, um die Zentralität von<br />

Erwerbsarbeit zurückzudrängen und um Zeit für<br />

Familie, private und gesellschaftliche Belange zu<br />

haben. Wir wollen eine Aufhebung der ungleichen<br />

Arbeitsverteilung zwischen Männern und Frauen<br />

und setzen uns für die Verbindung von<br />

Arbeitszeitmodellen mit Lebensarbeitszeitkonten<br />

ein.<br />

Änderungsantrag L.1.55.4.<br />

Seite 17, nach Zeile 490 einfügen:<br />

● Geschlechtergerechte Verteilung der Arbeit:<br />

Damit Frauen keinen ökonomischen und sexuellen<br />

Macht- und Herrschaftsverhältnissen unterworfen<br />

sind, brauchen sie eine eigene Existenzsicherung,<br />

vorrangig durch Integration in die Erwerbsarbeit<br />

und in öffentliche Bereiche. Dafür sind frauen- und<br />

familienfreundliche Normen durchzusetzen statt der<br />

Normen, die für männlich geprägte<br />

Beschäftigungsverhältnisse und Lebensweisen<br />

gelten. Ein erster Schritt ist eine radikale<br />

Arbeitszeitverkürzung bei der Erwerbsarbeit. Dazu<br />

gehört die geschlechtergerechte Verteilung von<br />

Haus-, Familien- und Fürsorgearbeit sowie ihre<br />

partielle Ersetzung durch gesellschaftlich<br />

organisierte und finanzierte <strong>Die</strong>nstleistungen. Das<br />

bedeutet eine umfassende Aufwertung der<br />

Sorgearbeit.<br />

Änderungsantrag L.1.55.5.<br />

Seite 20, nach Zeile 595 einfügen:<br />

Der Zugang zu Verhütungsmitteln und zur<br />

Schwangerschaftsunterbrechung muss<br />

gewährleistet sein.<br />

Begründung: In dem Leitantrag kommt<br />

Frauenpolitik nicht vor – in den Zeilen 446, 465<br />

wird etwas zu Frauen gesagt (Lohnungleichheit und<br />

besondere Betroffenheit von Armut), in der Zeile<br />

603 wird der Kampf gegen Diskriminierung<br />

aufgrund des Geschlechts erwähnt und in Zeile<br />

975f. der Schutz der Vielfältigkeit von<br />

Familienformen und Lebensweisen. Mehr haben wir<br />

nicht gefunden.<br />

Wir haben in unserer Ergänzung geschrieben: „ Wir<br />

achten daher in allen Politikbereichen darauf, ob<br />

unsere Forderungen Benachteiligungen von Frauen<br />

beseitigen und Emanzipation und ein würdiges<br />

Leben für alle fördern.“ Das ist nun in keinem der<br />

vorgestellten Politikbereiche der Fall, aber wir<br />

möchten dennoch wenigstens den Anspruch im<br />

Europaprogramm haben. Eigentlich müsste der<br />

Antrag neu geschrieben werden.<br />

Wir haben uns nun bei unserer Ergänzung auf die<br />

Einleitung konzentriert und haben einen Teil der<br />

Forderungen sozialistischer und feministischer<br />

Frauen aus den bisherigen Programmen


52<br />

aufgegriffen. Wir wollen vor allem, dass am Ende<br />

der Einleitung, wo es um die Offensiven geht,<br />

Frauenpolitik ihren gleichberechtigten Platz findet.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Änderungsantrag L.1.56.4.<br />

Seite 24, Zeile 772 ergänzen:<br />

...jeden gesichert sein, deshalb brauchen wir<br />

an allen europäischen Strombörsen<br />

europäische Kontrollbehörden. Privilegien …<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. OV<br />

Gardelegen<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.56.1.<br />

Seite 23, Zeile 758 ergänzen:<br />

L.1.56.<br />

Änderungsantrag L.1.56.5.<br />

Seite 24, nach Zeile 788 einfügen:<br />

• Erhalt der Wälder und<br />

Wiederaufforstungen als preiswertes<br />

Mittel, um den C02-Anteil in der<br />

Atmosphäre abzusenken<br />

Wird der Änderungsantrag angenommen, ist in Zeile<br />

781 das Wort „drei“ zu ersetzen durch: vier DIE<br />

LINKE setzte sich drei vier verbindliche,<br />

aufeinander abgestimmte Ziele …<br />

Erneuerbare Energien sowie die zügige<br />

Einführung von Speichertechnologien und<br />

intelligenter Netzsteuerung, um sie<br />

grundlastfähig zu machen, sollen im Rahmen<br />

europäischer Zielsetzungen …<br />

Änderungsantrag L.1.56.2.<br />

Seite 23, Zeile 761 ergänzen<br />

Bisherige Forschungs- und Fördermittel für<br />

CCS (bis2012/13 l,3MrdEuro), sowie die<br />

Subventionen für Atom- und Kohlestrom<br />

sollten für das Gelingen der Energiewende<br />

eingesetzt werden.<br />

Änderungsantrag L.1.56.3.<br />

Seite 24, Zeile 767 ergänzen:<br />

… anfallendem Kohlendioxid (CCS). Zur Sanierung<br />

der Atmosphäre halten wir Aufforstungen für<br />

dringend erforderlich. Das vorindustrielle C02-<br />

Niveau in der Luft kann durch Holzendlagerung<br />

in Alttagebauen in ca. 200 Jahren<br />

wiedererreicht werden. Ebenso lehnen wir die<br />

durch Verpressung …<br />

Änderungsantrag L.1.56.6.<br />

Seite 25, nach der Zeile 841 einfügen:<br />

Waldarme europäische Länder sollen verstärkt mit<br />

EU-Fördergeldern aufgeforstet werden, um den<br />

C02-Anteil in der Atmosphäre abzusenken<br />

Begründung: Da wir <strong>Linke</strong>n aus der<br />

Altmark in einem potentiellen Test- und<br />

Anwendungsgebiet der C02-Verpressung<br />

leben, liegen uns die europäische Energieund<br />

Klimaschutzpolitik besonders am<br />

Herzen. Wir haben uns über die<br />

diesbezüglichen inhaltlichen Positionen,<br />

die der Parteivorstand im Leitantrag 1<br />

formuliert hat, sehr gefreut. Zu diesen<br />

Inhalten, die eng miteinander<br />

verbunden sind, gehören: eine klare<br />

Haltung gegen CCS und Fracking,<br />

ehrgeizige Ausbauziele zu den<br />

Erneuerbaren Energien, Abbau der<br />

Kohleverstromung, Reformierung des<br />

C02-Zertifikatesystems, die soziale<br />

Ausgestaltung der Energiewende usw.<br />

Deshalb empfinden wir diesen Teil<br />

unseres Programms als inhaltlich gut bis<br />

sehr gut gelungen. Dennoch vermissen<br />

wir zwei grundlegende inhaltliche<br />

Zielsetzungen, erstens eine EU-<br />

Forschungsoffensive für die Speicherung


53<br />

von überschüssigen Wind- und Solarstrom<br />

und zweitens Aufforstungen mit EU-<br />

Geldern vor allem in waldarmen<br />

europäischen Ländern als wirksames<br />

Mittel, um den Klimawandel<br />

abzubremsen.<br />

Begründung zu erstens: Der massive<br />

Ausbau der erneuerbaren Energien ist in<br />

unserem Leitantrag 1 erfreulicherweise klar<br />

hervorgehoben, leider vermissen wir die<br />

konsequente Forderung einer von der EU<br />

geförderten "Speicher-Offensive im Bereich<br />

Forschung und Entwicklung". Das Gelingen<br />

der Energiewende wird letztendlich von<br />

preiswerteren und effektiveren<br />

Speichertechnologien für überschüssigen<br />

Wind- und Solarstrom abhängen. Für CCS<br />

gibt es eine von der EU massiv geforderte<br />

Forschungsoffensive, bis 2012 gab die EU<br />

285 Millionen Euro für CCS aus, 2013 hielt<br />

die EU 1 Milliarde Euro für CCS-<br />

Forschungsprojekte bereit.(Siehe Anhang)<br />

Wir <strong>Linke</strong> sollten in unserem<br />

Europawahlprogramm klar fordern, dass wir<br />

eine EU- Forschungsoffensive für die<br />

erneuerbaren Energien benötigen, und CCS-<br />

Forschungsgelder dorthin umverteilt werden<br />

müssen.<br />

Begründung zu zweitens: Eine europäische<br />

Waldkonvention wird erfreulicherweise in<br />

unserem Leitantrag 1 gefordert. Jedoch<br />

standen in den letzten Jahren bei den<br />

diesbezüglichen Verhandlungen zwischen<br />

europäischen Regierungsvertretern vor allem<br />

der Erhalt der Wälder und deren nachhaltige<br />

Nutzung im Vordergrund. Wir vermissen die<br />

Forderung an die EU, in waldarmen<br />

europäischen Ländern (z.B. Spanien, Irland,<br />

Großbritannien) massiv aufzuforsten und<br />

damit einen wichtigen Beitrag gegen den<br />

Klimawandel zu leisten. Selbst das Kyoto-<br />

Protokoll der UN fordert Aufforstungen zum<br />

Kampf gegen den Klimawandel. Aufforsten<br />

ersetzt nicht die geforderte Reduzierung der<br />

Treibhausgase, aber reduziert das in der<br />

Atmosphäre im Übermaß befindliche C02 und<br />

ist im Vergleich zu anderen Klimamaßnahmen<br />

preiswerter und umweltfreundlicher.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.57.<br />

Antragsteller/-innen: Wolfgang Methling,<br />

Sprecherrat BAG Umwelt/Energie/Verkehr,<br />

Sprecherrat Ökologische Plattform,<br />

Sprecherrat AG Agrarpolitik und ländlicher<br />

Raum, Sprecherrat AG Linksverkehr, Sabine<br />

Wils (MdEP), Sabine Leidig (MdB), Gudrun<br />

Lukin (MdL), Mignon Schwenke (MdL), Johanna<br />

Scheringer-Wright (MdL), Rene Kretzschmar<br />

(MdL), Gerrit Schrammen, Dominik Fette,<br />

Frank Roßner<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.57.1.<br />

Seite 6, Zeile 20 bis 21<br />

einfügen wie folgt:<br />

Wir wollen, dass nicht nur in ganz Europa, sondern<br />

weltweit die Interessen…<br />

Änderungsantrag L.1.57.2.<br />

Seite 7, Zeile 45<br />

nach „Nachbarländer“ einfügen:<br />

und die Ärmsten außerhalb der EU und machen…<br />

Änderungsantrag L.1.57.3.<br />

Seite 10, Zeile 160 einfügen:<br />

… und Wohlfahrt für alle auch im Globalen Süden,<br />

fördert.<br />

(Beschluss der Mitgliederversammlung des OV<br />

Gardelegen vom 22.01.2014, Beschluss des<br />

SprecherInnenrates OV Gardelegen vom<br />

29.1.2014)


54<br />

Änderungsantrag L.1.57.4.<br />

Seite 10, Zeile 165 einfügen:<br />

… in Europa und weltweit eine Zukunft haben.<br />

Begründung zu L.1.57.1. bis L.1.57.4.: Mit den<br />

Einfügungen wird die globale Verantwortung der EU<br />

berücksichtigt.<br />

Änderungsantrag L.1.57.5.<br />

Seite 23, Zeile 727 bis 728<br />

„und den Verbrauch fossiler Brennstoffe.“<br />

ersetzen durch:<br />

Eine Anpassung an begrenzte Ressourcen bei<br />

Rohstoffen und fossilen Energieträgern ist nicht<br />

vorgesehen.<br />

Änderungsantrag L.1.57.6.<br />

Seiten 23 bis 24, Zeilen 756 bis 779<br />

vorhandenen Text ohne inhaltliche Änderungen in<br />

logische Abfolge bringen<br />

ändern in:<br />

Um dies einzuschränken und schließlich zu<br />

unterbinden, wollen wir die Privatisierung der<br />

Energieversorgung als Teil der öffentlichen<br />

Daseinsvorsorge stoppen und rückgängig machen.<br />

Wir wollen eine verbrauchernahe, dezentrale<br />

Energieversorgung fördern und die Macht der<br />

großen Stromversorger beschneiden. Dazu müssen<br />

europäische, Bundes- und Landesebene<br />

zusammenwirken. Erst regionale Energiepolitik, wie<br />

sie DIE LINKE in Thüringen mit der<br />

„Energierevolution“ entwickelt hat, kann die Einheit<br />

von Sozialem und Ökologischem, von Effizienz und<br />

Demokratie, von modernster Technik und<br />

Bürgerbeteiligung schaffen, die es bei Versorgung<br />

durch Konzerne nicht geben kann.<br />

Vorübergehende Mehrkosten der Energiewende<br />

dürfen nicht einseitig auf den Schultern von<br />

privaten Verbraucherinnen und Verbrauchern<br />

abgeladen werden. Energie darf für<br />

einkommensschwache Haushalte nicht zum<br />

Luxusgut werden. <strong>Die</strong> Versorgung mit Energie muss<br />

für jede und jeden gesichert sein. Privilegien für<br />

Industriebetriebe bei der Übernahme der<br />

Energiewendekosten müssen deutlich reduziert<br />

werden.<br />

Erneuerbare Energien sollen im Rahmen<br />

europäischer Zielsetzungen weiterhin nach<br />

nationalen Vorgaben, wie etwa dem Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetz, gefördert, die Nutzung fossiler<br />

Energiequellen entsprechend zurückgefahren<br />

werden. Der Anteil erneuerbarer Energien am EU-<br />

Energieverbrauch soll im Jahr 2020 mindestens 25<br />

Prozent betragen. <strong>Die</strong> Produktion von erneuerbaren<br />

Energien, insbesondere Agroenergien, muss<br />

Nachhaltigkeitskriterien genügen. Für Agroenergien<br />

dürfen die Zielsetzungen nur so hoch sein, wie<br />

innereuropäische Flächen dafür zur Verfügung<br />

stehen, ohne Nahrungsmittelversorgung und<br />

Biodiversität zu gefährden. Importe von Agrokraftund<br />

–treibstoffen aus dem globalen Süden lehnen<br />

wir ab.<br />

DIE LINKE kämpft für den sofortigen Ausstieg aus<br />

der Atomenergie. <strong>Die</strong> europäische<br />

Vertragsgemeinschaft EURATOM muss gekündigt<br />

und aufgelöst werden.<br />

Wir sind gegen die unterirdische und unterseeische<br />

Speicherung von als Abgas anfallendem<br />

Kohlendioxid (CCS). Ebenso lehnen wir die durch<br />

Verpressung von Flüssigkeiten unterstützte<br />

Förderung von Erdöl und Erdgas (Fracking) ab.“<br />

Begründung: Der Textaufbau der von uns<br />

vorgeschlagenen Version ist inhaltlich logischer.<br />

<strong>Die</strong> Hervorhebungen durch drei Punkte waren nicht<br />

gerechtfertigt, da auch die anderen Textteile<br />

Forderungen der LINKEN enthalten. <strong>Die</strong><br />

Veränderung der Aussage zur Energiepolitik der<br />

LINKEN in Thüringen stellt die Formulierung im<br />

Antrag des PV, dass es sich um angebliche<br />

Gegensätze handelt, richtig. Denn vorübergehend<br />

gibt es Mehrkosten.<br />

Änderungsantrag L.1.57.7.<br />

Seite 24 bis 25, Zeilen 798 bis 809<br />

ersetzen durch:<br />

3. Eine Verkehrspolitik, die Mobilität für alle<br />

fördert und Verkehr vermeidet<br />

<strong>Die</strong> Lissabon-Strategie setzt einseitig auf den<br />

Ausbau von Straßeninfrastruktur,<br />

Hochgeschwindigkeitsschienenstrecken und billige<br />

Flugverbindungen. <strong>Die</strong> EU fördert und forciert<br />

zerstörerische Großprojekte, die auf Kosten der<br />

öffentlichen Hand Konzernen und Banken Profit<br />

garantieren und gegen den Willen der Bevölkerung<br />

durchgesetzt werden. Wir unterstützen die Proteste<br />

dagegen und setzen uns für wirksame<br />

Einflussmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger<br />

ein.


55<br />

Wir brauchen dringend andere verkehrspolitische<br />

Ziele: Nachhaltigkeit, verbesserte soziale<br />

Standards, Barrierefreiheit, Gesundheitsschutz und<br />

kurze Wege. <strong>Die</strong> Vermeidung der negativen Folgen<br />

des Verkehrs durch Lärm, Schadstoffe und Unfälle<br />

schafft mehr Lebensqualität für alle.<br />

Verkehrsvermeidung kann vor allem durch<br />

dezentrale Produktion, die Reduktion der<br />

Transportintensität sowie durch entsprechende<br />

Siedlungsstrukturen erreicht werden. Lebenswerte<br />

Städte benötigen gute Rad- und<br />

Fußverkehrsverbindungen, einen attraktiven ÖPNV,<br />

eine inklusive Verkehrsplanung und eine<br />

Regelgeschwindigkeit von 30 km/h. Wir wollen,<br />

dass in europäischen Kommunen Modelle eines<br />

ÖPNV zum Nulltarif mit autofreien Zonen entwickelt<br />

und von der EU gefördert werden.<br />

<strong>Die</strong> Eisenbahn muss zur Flächenbahn mit schnellen<br />

Verbindungen entwickelt werden; reine Highspeed-<br />

Bahnen nutzen den meisten Fahrgästen nichts. <strong>Die</strong><br />

mit dem 4. Eisenbahn-Paket verfolgte Zielsetzung<br />

einer organisatorischen Trennung von<br />

Eisenbahninfrastruktur und -betrieb lehnen wir ab.<br />

Öffentliche Bahnen sowie der ÖPNV dürfen nicht<br />

desaströsem Wettbewerb und Kommerzialisierung<br />

geopfert werden. Wir wollen die Weiterentwicklung<br />

der Bahn und des ÖPNV, barrierefrei, mit Guter<br />

Arbeit, der Schaffung vieler Arbeitsplätze und dem<br />

Ziel der Verlagerung eines beträchtlichen Teils des<br />

innereuropäischen Flugverkehrs auf die Schiene.<br />

Das europäische Nachtzug-Netz muss dafür<br />

ausgebaut werden.<br />

DIE LINKE fordert eine deutliche Verschärfung der<br />

CO2-Grenzwerte für Personen- und alle<br />

Nutzfahrzeuge, eine europaweite Abgabe auf fossile<br />

Kraftstoffe für den Flugzeug- und Schiffsverkehr<br />

sowie ein Importverbot für Agrosprit und die<br />

Abschaffung der Beimischungspflicht. Für den<br />

Schiffsverkehr sollen die Schutzzonen auf alle<br />

europäischen Gewässer ausgedehnt werden und<br />

alle Häfen mit den verpflichtenden<br />

Landstromanschlüssen ausgerüstet werden.“<br />

Begründung: Der bisherige Text greift nur sehr<br />

wenige Aspekte europäischer Verkehrspolitik auf.<br />

So steht nichts zum Eisenbahnpaket oder zum Radund<br />

Fußverkehr. Letzteres ist zwar vor allem ein<br />

kommunales Thema, aber auch für das<br />

Bundestagswahlprogramm wurden wir dafür<br />

kritisiert, dass wir dazu wohl keine Meinung hätten.<br />

Insofern zielt der Änderungsantrag vor allem darauf,<br />

ein umfangreicheres Bild unserer Vorstellung von<br />

Verkehrspolitik zu zeichnen. Der Umfang des<br />

Kapitels ist zwar verdoppelt, erscheint aber im<br />

Vergleich mit anderen Kapiteln durchaus<br />

angemessen.<br />

Änderungsantrag L.1.57.8.<br />

Seite 25, nach Zeile 809 einfügen:<br />

4. Ein effektiver Ressourcenschutz<br />

<strong>Die</strong> europäische Politik setzt auf Sicherung der<br />

Rohstoffversorgung durch Import mittels<br />

Freihandelsabkommen, verbunden mit politischem<br />

Druck und Instrumentalisierung der<br />

Entwicklungspolitik. DIE LINKE ist gegen diese<br />

Freihandelsabkommen. Sie setzt sich ein für das<br />

Recht der Entwicklungsländer, ihre Exporte selbst<br />

zu regulieren und Gesetze für Investitionen zu<br />

erlassen. Wir wollen verbindliche ökologische und<br />

soziale Standards für den Abbau von Rohstoffen.<br />

Unternehmen müssen für die Folgen ihrer<br />

Geschäftstätigkeit international zur Verantwortung<br />

gezogen werden können. Der Import von<br />

Konfliktressourcen muss unterbunden werden.<br />

Nur eine perspektivisch vollständige<br />

Kreislaufwirtschaft der nicht nachwachsenden<br />

Rohstoffe sichert über alle Generationen hinweg die<br />

Versorgung mit technischen Gütern. Wir dürfen<br />

nicht länger defekte und ausgediente<br />

Gebrauchsgüter einfach wegwerfen und<br />

verbrennen. Unverzichtbar sind auf nationaler und<br />

europäischer Ebene Maßnahmen zur Sicherung der<br />

Rohstoffeffizienz durch Senkung des<br />

Ressourcenverbrauchs, Erhöhung der<br />

Recyclingraten, Reduzierung des Aufkommens an<br />

Abfall, insbesondere Verpackungsmüll. Wir wollen<br />

Geräte, die von hoher Qualität sind, eine lange<br />

Lebensdauer besitzen und weitgehend<br />

wiederverwertet werden können.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Senkung des<br />

Ressourcenverbrauches ist neben dem Klimaschutz<br />

und der Bewahrung der biologischen Vielfalt eine<br />

zentrale Herausforderung für ökologisch, sozial und<br />

wirtschaftlich nachhaltige Entwicklung. Dafür und<br />

für eine gerechte Organisation der Weltwirtschaft<br />

trägt auch die EU eine besondere Verantwortung.<br />

Änderungsantrag L.1.57.9.<br />

Seite 25, Zeile 820<br />

„… Ernährungsbedingungen …“ ersetzen durch:<br />

„Ernährungsgrundlagen“<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Agrarwirtschaft liefert die<br />

Rohstoffgrundlagen für die Ernährung. <strong>Die</strong><br />

Bedingungen für die Ernährung werden von vielen<br />

Faktoren bestimmt.


56<br />

Änderungsantrag L.1.57.10.<br />

Seite 25, Zeile 840<br />

„europäische Waldkonvention“ ersetze durch:<br />

„Gemeinsame Waldpolitik zum Schutz und zur<br />

nachhaltigen Bewirtschaftung der Waldressourcen<br />

als Teil der GAP“<br />

Begründung: Zur Durchsetzung sozialer und<br />

ökologischer Standards bedarf es der Integration<br />

der Waldpolitik in die Gemeinsame Agrarpolitik. Der<br />

bisherige Forstaktionsplan und die geplante<br />

Waldkonvention sind nicht geeignet, den Schutz der<br />

Wälder und deren nachhaltige Bewirtschaftung zu<br />

gewährleisten.<br />

traditionellen Familienbetriebe der Fischerei<br />

erforderlich.<br />

Änderungsantrag L.1.57.15.<br />

Seite 27, Zeile 861<br />

„natürliche Vielfalt der Tierarten“ ersetzen durch:<br />

„biologische Vielfalt“<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Ersetzung der „natürlichen<br />

Vielfalt der Tierarten“ durch „biologische Vielfalt“<br />

ist sachlich richtig, weil es sowohl um Tiere als<br />

auch um Pflanzen geht.<br />

Änderungsantrag L.1.57.11.<br />

Seite 25, Zeile 832 einfügen:<br />

… werden. Wir setzen uns für eine tier-,<br />

standort- und umweltgerechte<br />

bodengebundene Nutztierhaltung in allen<br />

Landbewirtschaftungssystemen ein.<br />

Begründung: <strong>Die</strong>se Anforderung muss für alle<br />

Landbewirtschaftungssysteme (ökologisch,<br />

biologisch, konventionell, industriell, integriert) und<br />

Anlagengrößen gelten.<br />

Änderungsantrag L.1.57.12.<br />

Seite 26, Zeile 850:<br />

streichen: „…Meeresschutzgebiete, in denen<br />

Müllentsorgung oder Ressourcenentnahme…“<br />

Änderungsantrag L.1.57.13.<br />

Seite 26, Zeile 852 einfügen:<br />

<strong>Die</strong> Belastung der Meere durch Müllentsorgung,<br />

Stoffe aus der ….<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Entsorgung von Müll darf nicht<br />

nur in Meeresschutzgebieten, sondern muss<br />

grundsätzlich in Meeren ausgeschlossen werden.<br />

Änderungsantrag L.1.57.14.<br />

Seite 26, Zeile 859 einfügen:<br />

… müssen verschärft werden. Bei der technischen<br />

Umstellung ist eine Unterstützung der<br />

Änderungsantrag L.1.57.16.<br />

Seite 27, Zeile 864 bis 865 ändern in:<br />

Wir setzen uns für den Erlass einer umfassenden<br />

einer EU-Bodenschutz-Verordnung, um so die<br />

natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen den<br />

Schutz der Bodenfunktionen zu gewährleisten<br />

Begründung: <strong>Die</strong> beantragte Formulierung ist nur<br />

wenig länger, beschreibt aber konkreter, worum es<br />

beim Bodenschutz geht: Erhalt der<br />

Bodenfunktionen (Filter, Puffer, Speicher,<br />

Pflanzenproduktion, biologische<br />

Vielfalt/Lebensraum, Bindung von Kohlenstoff und<br />

damit auch Klimaschutz).<br />

Änderungsantrag L.1.57.17.<br />

Seite 27, Zeile 868 einfügen:<br />

Flüsse einen umfassenden Hochwasserschutz<br />

und gesundes Grundwasser. Schad- und<br />

Nährstoffeinträge minimiert werden.<br />

Salzeinleitungen aus Industrieunternehmen<br />

und Abraumhalden sind zu untersagen.<br />

Änderungsanträge L.1.57.18.<br />

Seite 27, Zeile 871<br />

„… artgerechte Tierhaltung.“ ersetzen durch:<br />

„… tiergerechte Haltung von Nutz-, Heim- und<br />

Begleittieren“<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Ersetzung von „artgerecht“<br />

durch „tiergerecht“ ist fachlich richtig. <strong>Die</strong><br />

Aufzählung von Nutz-, Heim- und Begleittieren stellt<br />

klar, dass es uns nicht nur um den Schutz von<br />

Nutztieren geht.


57<br />

Änderungsantrag L.1.57.19.<br />

Seite 27, Zeile 872 streichen:<br />

„von Produkten aus tierquälerischer Haltung oder“<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen: Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag L.1.57.20.<br />

Seite Zeile 873 bis 875 streichen:<br />

„… Hühner in Käfigbatterien sind billiger als Hühner<br />

in Freilandhaltung, wilde Graupapageien sind<br />

billiger als gezüchtete Tiere und …“<br />

<strong>Die</strong> anschließende Formulierung müsste nach<br />

Satzumstellung dann lauten: „z. B. versprechen<br />

Meeressäuger in Delfinarien kräftige Gewinne …“<br />

Begründung: In Deutschland werden Schaleneier<br />

aus der Käfighaltung von Legehennen nicht mehr<br />

gelistet und gehandelt. Nur Griechenland und<br />

Italien haben das Käfighaltungsverbot noch nicht<br />

umgesetzt, sind deshalb von der EU-Kommission<br />

verklagt worden. Deutschland importiert keine Eier<br />

aus Griechenland. Der Import aus Italien macht<br />

0,44 % der Einfuhr aus EU-Ländern aus. Aus<br />

Drittstaaten werden lediglich 0,08 % der Eier nach<br />

Deutschland importiert. <strong>Die</strong>se Fakten nehmen der<br />

bisherigen Formulierung ihren Sinn. Das noch 2012<br />

vorhandene Problem hat sich 2013 fast vollständig<br />

erledigt.<br />

<strong>Die</strong> Streichung der Passage zu den Graupapageien<br />

ist erforderlich, weil seit dem 1.7.2007 der Import<br />

von Wildvögeln in die EU verboten ist. Der Import<br />

von gefangenen Graupapageien mit gefälschten<br />

Papieren als „gezüchtete“ Tiere ist illegal. Das<br />

Problem ist also nicht durch Gesetzgebung,<br />

sondern mit Kriminalitätsbekämpfung durch<br />

verstärkte Importkontrolle zu lösen.<br />

Änderungsantrag L.1.57.21.<br />

Seite 27, Zeilen 880 bis 882 streichen:<br />

„ <strong>Die</strong> industrielle Tierhaltung … ersetzt werden.“<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Tierhaltung muss in allen<br />

Landbewirtschaftungssystemen (ökologisch,<br />

biologisch, industriell, konventionell, integriert)<br />

umwelt- und ressourcenschonend sein.<br />

<strong>Die</strong>se Forderung wurde bereits mit dem<br />

Änderungsantrag zu Zeile 828 erhoben (und<br />

hoffentlich übernommen). <strong>Die</strong> zur Streichung<br />

beantragte Formulierung hat keinen<br />

Tierschutzbezug.<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.58.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. BV Neukölln<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 7, Zeile 51 einfügen:<br />

Der Bundesregierung mit Unterstützung von SPD<br />

und Grünen ist es gelungen, …<br />

Begründung: Wir sollten SPD und Grüne nicht aus<br />

ihrer politischen Verantwortung entlassen. Sie<br />

haben die Politik der Bankenrettung und der<br />

Sozialabbaus in Europa von Merkel mit unterstützt.<br />

Auch dem unsozialen und undemokratischen<br />

Fiskalpakt haben sie die notwendige Zwei-Drittel-<br />

Mehrheit im Bundestag beschafft.<br />

(Beschluss der Bezirksmitgliederversammlung DIE<br />

LINKE. BV Neukölln vom 20.1.2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.59.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. BV Neukölln<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 7, nach Zeile 72 einfügen:<br />

<strong>Die</strong> Regierungsparteien in Europa haben behauptet,<br />

die Europäische Union auf Basis der Verträge von<br />

Maastricht und Lissabon sowie die Einführung des<br />

Euro würden Frieden und Prosperität nach Europa<br />

bringen. Das krasse Gegenteil ist der Fall. In<br />

Griechenland, Zypern, Spanien, Portugal und<br />

anderen Ländern gibt es millionenfache Armut und


58<br />

Erwerbslosigkeit insbesondere der Jugend. <strong>Die</strong><br />

Politik der EU verhindert Solidarität und begünstigt<br />

Nationalismus.<br />

(Beschluss der Bezirksmitgliederversammlung DIE<br />

LINKE. BV Neukölln vom 20.1.2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.60.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. BV Neukölln<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.60.1.<br />

Seite 22, Zeile 672 ändern wie folgt:<br />

… Union maßgeblich teilweise verringert werden.<br />

Durch die notwendige Kofinanzierung durch die<br />

Regionen werden besonders finanzschwache<br />

Gebiete benachteiligt, weil sie den Eigenanteil<br />

nicht aufbringen können. Hier ist eine<br />

grundlegende Verbesserung der zielgerichteten<br />

Förderung notwendig. Mit der 2014…<br />

Änderungsantrag L.1.60.2.<br />

Seite 22, Zeile 697 einfügen:<br />

… und kommunale Probleme innerhalb eines<br />

kurzen Zeitraums gefunden werden, …<br />

Änderungsantrag L.1.60.3.<br />

Seite 22, Zeile 701 ändern wie folgt:<br />

… EU-Außengrenze sind langfristige Aufgaben,<br />

die kontinuierlich und längerfristig<br />

ausfinanziert werden müssen. <strong>Die</strong>ses Prinzip der<br />

Nachhaltigkeit wollen wir stärken und für eine<br />

Angleichung der Lebensbedingungen in Europa<br />

eintreten!<br />

Änderungsantrag L.1.60.4.<br />

Seite 22, Zeile 703 bis 707 streichen:<br />

„Wir wollen Twinning-Projekte … aufzubauen.“<br />

Änderungsantrag L.1.60.5.<br />

Seite 22, Zeile 709 einfügen:<br />

… Strukturpolitik aufgestockt werden und<br />

vordringlich den Ländern zu Gute kommen, die<br />

es am dringendsten benötigen. Besonders die<br />

neuhinzugekommenen Länder benötigen Hilfe<br />

beim Aufbau der Infrastruktur. Weiter müssen<br />

die besonders von der Finanzkrise betroffenen<br />

Länder im Süden vorrangig gefördert werden.<br />

Für die Finanzierung…<br />

Begründung: Gerade in letzter Zeit haben sich die<br />

Lebensbedingungen für einen großen Teil der<br />

Menschen in den sogenannten ,,Krisenländern“ der<br />

Europäischen Union maßgeblich verschlechtert.<br />

Das Ergebnis bei der Überwindung wirtschaftlicher<br />

und sozialer Unterschiede zwischen Mitgliedstaaten<br />

und Regionen ist sehr unterschiedlich. In der<br />

Vergangenheit war die EU-Förderpolitik sehr<br />

umstritten und besonders der Schwerpunkt auf<br />

Landwirtschaft und bauliche Infrastruktur geht zu<br />

einem großen Teil an den tatsächlichen<br />

Bedürfnissen der meisten Europäer vorbei. Hier ist<br />

eine Neuorientierung dringend gefordert. Der<br />

derzeitige Zwang zur Kofinanzierung führt gerade<br />

bei den besonders förderbedürftigen Regionen und<br />

Kommunen dazu, dass sie auf EU Förderung nicht<br />

zugreifen können. Selbst in so einem reichen Land<br />

wie die Bundesrepublik musste kürzlich ein Berliner<br />

Bezirk schon genehmigte EU-Förderung<br />

zurückgeben, weil die Eigenmittel zur<br />

Kofinanzierung nicht zur Verfügung standen.<br />

Derzeit ist die Förderdauer in der Regel auf maximal<br />

drei Jahre als Anschubfinanzierung begrenzt. Aber<br />

eine Vielzahl von Aufgaben bedarf einer<br />

längerfristigen Förderung und die nachstehenden<br />

Probleme sind nicht innerhalb der kurzen Zeit zu<br />

beheben. Für die Übernahme der Aufgabe durch die<br />

Region oder Kommune fehlen meistens die Mittel.<br />

Entweder wird das Projekt nach Ablauf der Zeit<br />

beendet oder es wird ein ähnliches Projekt mit der<br />

gleichen Aufgabe neu beantragt.<br />

Keinesfalls benötigen die EU-Partner den Import<br />

von deutscher Bürokratie. <strong>Die</strong> Verfahren müssen<br />

soweit entbürokratisiert werden, dass auch kleine<br />

und finanzschwache Kommunen und Regionen<br />

unproblematisch EU-Förderung beantragen können.<br />

Durch die derzeitige Förderpolitik werden<br />

vordringlich private Träger mit den Aufgaben<br />

betraut, mit in der Regel viel schlechteren


59<br />

Bedingungen für die Beschäftigten. Der Aufbau<br />

eines friedlichen und gerechten Europas geht nur<br />

mit der Angleichung der Lebensbedingungen.<br />

(Beschluss der Bezirksmitgliederversammlung DIE<br />

LINKE. BV Neukölln vom 20.1.2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: AKL<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.61.1.<br />

L.1.61.<br />

Seite 7 bis 8, Zeilen 73 bis 103 ersetzen durch:<br />

„<strong>Die</strong> Herrschenden haben behauptet, die<br />

Europäische Union auf Basis der Verträge von<br />

Maastricht und Lissabon sowie die Einführung des<br />

Euro würden Frieden und Prosperität nach Europa<br />

bringen. Das krasse Gegenteil ist der Fall. In<br />

Griechenland, Zypern, Spanien, Portugal und<br />

anderen Ländern gibt es millionenfache Armut und<br />

Erwerbslosigkeit insbesondere der Jugend.<br />

<strong>Die</strong> EU ist keine Verheißung für Toleranz und<br />

Völkerverständigung. Ihre Institution und Politik<br />

werden zu Recht von vielen Menschen als<br />

Bedrohung (z.B. gegen schon erreichte soziale<br />

Standards) wahrgenommen. <strong>Die</strong> Krise in Europa<br />

wird durch die neoliberale Konzeption der EU<br />

verschärft. Ihre Politik bedeutet auch in Zukunft<br />

weiteres Lohndumping, Erhöhung des<br />

Renteneintrittsalters und zunehmende Kriege.<br />

Insbesondere die Vertragsgrundlagen (Stichwort<br />

Lissabonvertrag) sind für LINKE völlig inakzeptabel.<br />

<strong>Die</strong> wirtschaftlich und politisch Herrschenden<br />

haben Institutionen und Verträge geschaffen, die<br />

wegen des freien Kapitalverkehrs die sozialen<br />

Schutzrechte minimieren.<br />

<strong>Die</strong> EU sollte der konkurrenzfähigste<br />

Wirtschaftsraum der Welt werden. <strong>Die</strong> Agenda<br />

2010, wie sie vom Vorsitzenden des Bundes der<br />

deutschen Industrie gefordert wurde, war die<br />

Grundlage für das Lohndumping und die Hartz-<br />

Gesetze in Deutschland. <strong>Die</strong> gegenwärtige Krise<br />

ermöglicht vor allem dem deutschen Kapital, die<br />

Krisenfolgen auf die europäischen Nachbarn<br />

abzuwälzen und seine Dominanz weiter zu stärken.<br />

Während die deutsche Exportwirtschaft (noch)<br />

Erfolge feiert, werden Millionen in Europa ins Elend<br />

gestürzt.“<br />

Änderungsantrag L.1.61.2.<br />

Seite 12, Zeile 231 einfügen:<br />

…Daseinsvorsorge privatisieren. Der Pakt für<br />

Wettbewerbsfähigkeit ist aber nicht nur ein<br />

Angriff auf den Sozialstaat und soziale Rechte<br />

in Europa, sondern auch auf Demokratie und<br />

einzelstaatliche Verfassungen der EU-<br />

Mitgliedstaaten insgesamt. <strong>Die</strong> Bundeskanzlerin<br />

…<br />

Änderungsantrag L.1.61.3.<br />

Seite 16, Zeile 415 einfügen:<br />

… fruchtbare Zusammenarbeit in Europa befördert.<br />

<strong>Die</strong> Krise der Eurozone hat für die Mehrheit der<br />

Bevölkerung besorgniserregende Probleme und<br />

eine unerträgliche Lage zur Folge. Es besteht<br />

ein dringender Bedarf an einer radikalen<br />

Änderung der Grundlagen der Wirtschafts- und<br />

Währungsunion. <strong>Die</strong> Krise der Eurozone führt<br />

zu Diskussionen über die einheitliche Währung<br />

und dem Vorschlag, dass einige Länder die<br />

Eurozone verlassen oder den Euro abschaffen.<br />

<strong>Die</strong>se Diskussionen sind durchaus legitim, da<br />

die derzeitige Politik, die Prioritäten, die<br />

Kriterien und die Ergebnisse der WWU<br />

ungerecht, antisozial und undemokratisch sind.<br />

Eine einheitliche Geldpolitik….<br />

Begründung: <strong>Die</strong>se Passage zum Euro ist dem<br />

Politischen Dokument des Kongresses der Partei<br />

der Europäischen <strong>Linke</strong>n entnommen, das mit<br />

großer Mehrheit verabschiedet wurde und von allen<br />

Mitgliedsparteien getragen wird.<br />

Änderungsantrag L.1.61.4.<br />

Seite 16, nach Zeile 418 einfügen:<br />

… wenn es auch Verlierer gibt. DIE LINKE steht für<br />

einen Bruch mit den kapitalistischen<br />

Eigentumsstrukturen und der Politik, die<br />

Konzerne und Banken Blankoschecks ausstellt:<br />

in Deutschland, Europa und international. Wir<br />

sagen Nein zur Austerität, Spaltung und<br />

Nationalismus und Ja zu einem sozialistischen<br />

Europa im Interesse der Lohnabhängigen und


60<br />

Erwerbslosen. Wir treten für das Recht der<br />

Opfer der Troika-Politik ein, aus dem Euro und<br />

der EU auszutreten.<br />

Gleichzeitig vertreten wir die Einschätzung,<br />

dass die Einführung einer nationalen Währung<br />

für die betroffenen Staaten neben möglichen<br />

ökonomischen Vorteilen auch Gefahren<br />

beinhaltet – solange dies auf Basis einer<br />

kapitalistischen Ökonomie im Rahmen des<br />

Weltmarkts geschieht. <strong>Die</strong> Krise kann durch<br />

einen solchen Schritt alleine nicht überwunden,<br />

der Lebensstandard der Bevölkerung nicht<br />

gerettet werden.<br />

Änderungsantrag L.1.61.5.<br />

Seite 34, Zeile 1114 einfügen:<br />

…für Abrüstung und Frieden. Frieden und<br />

Sicherheit für die Menschen sind eines der<br />

Hauptziele der <strong>Linke</strong>n im Rahmen einer<br />

antiimperialistischen Position und beim<br />

Streben nach einer neuen<br />

Weltwirtschaftsordnung, gegen das neoliberale<br />

und neoimperialistische Modell. Wir wollen den<br />

Verzicht auf Krieg als Instrument der<br />

internationalen Beziehungen. <strong>Die</strong> Vergabe des<br />

Friedensnobelpreises an die EU war völlig<br />

unangemessen.<br />

Begründung: <strong>Die</strong>se Passage ist original aus dem<br />

Politischen Dokument der Partei der Europäischen<br />

<strong>Linke</strong>n entnommen. Der Gedanke einer<br />

antiimperialistischen Orientierung und die Kritik am<br />

Imperialismus tauchen bisher im<br />

Europawahlprogramm nicht auf.<br />

Änderungsantrag L.1.61.6.<br />

Seite 35, Zeile 1159 einfügen:<br />

… des 1. Weltkrieg zum hundertsten Mal und der<br />

des 2. Weltkriegs zum 75. Mal. Für uns ist …<br />

Änderungsantrag L.1.61.7.<br />

Seite 34, Zeilen 1148 bis 1149 ändern wie folgt:<br />

Bestandteil einer Entmilitarisierung der EU ist die<br />

Beendigung der Sicherheitskooperation mit den<br />

USA. Wir setzen uns für einen Austritt Deutschland<br />

und anderer EU-Staaten aus den militärischen<br />

Strukturen der NATO ein. Wir treten ein für die<br />

Beendigung der EU-NATO-Partnerschaft. Wir<br />

fordern die Auflösung der NATO. Unabhängig<br />

von einer Entscheidung über den Verbleib<br />

Deutschlands und anderer EU-Mitgliedstaaten<br />

in der NATO werden wir in jeder politischen<br />

Konstellation dafür eintreten, dass Deutschland<br />

und andere EU-Mitgliedstaaten aus den<br />

militärischen Strukturen des Militärbündnisses<br />

austreten und die Armeen in der EU dem<br />

Oberkommando der NATO entzogen werden.<br />

Begründung: Positionierung des Erfurter<br />

Programms zur NATO erweitert durch den Bezug<br />

auf „andere EU-Mitgliedstaaten“. Da die<br />

sicherheitspolitische Zusammenarbeit der EU<br />

immer enger mit der NATO und den militärischen<br />

Strukturen der NATO sich darstellt, muss DIE LINKE<br />

hier unbedingt ihre friedenspolitische Alternative<br />

mit in die Debatte bringen.<br />

Änderungsantrag L.1.61.8.<br />

Seite 34, Zeilen 1147 bis 1149<br />

Wenn Antrag L.1.61.7. nicht angenommen wird, will<br />

die AKL Antrag L.1.61.8. einbringen und<br />

unterstützen:<br />

Zeilen 1147 bis 1149 ändern in:<br />

Bestandteil einer Entmilitarisierung der EU ist die<br />

Beendigung der Sicherheitskooperation mit den<br />

USA. Wir setzen uns für einen Austritt Deutschland<br />

und anderer EU-Staaten aus den militärischen<br />

Strukturen der NATO ein. Wir treten ein für die<br />

Beendigung der EU-NATO-Partnerschaft. Wir<br />

fordern die Auflösung der NATO und ihre<br />

Ersetzung durch ein kollektives<br />

Sicherheitssystem unter Beteiligung Russlands,<br />

das Abrüstung als ein zentrales Ziel hat.<br />

Unabhängig von einer Entscheidung über den<br />

Verbleib Deutschlands und anderer EU-<br />

Mitgliedstaaten in der NATO werden wir in jeder<br />

politischen Konstellation dafür eintreten, dass<br />

Deutschland und andere EU-Mitgliedstaaten<br />

aus den militärischen Strukturen des<br />

Militärbündnisses austreten und die Armeen in<br />

der EU dem Oberkommando der NATO entzogen<br />

werden.“<br />

Änderungsantrag L.1.61.9.<br />

Seite 35, Zeilen 1155 – 1157 einfügen:<br />

„Wir wollen eine EU, die frei ist von<br />

Massenvernichtungswaffen. Wir fordern den<br />

Abzug aller US-Atomwaffen aus Europa, wie<br />

auch eine Beendigung der nuklearen Teilhabe,


61<br />

die es Deutschland, Italien, Belgien, den<br />

Niederlanden und der Türkei erlaubt im<br />

Kriegsfall US-Atomwaffen einzusetzen. DIE<br />

LINKE wendet sich deshalb auch gegen ein neues<br />

atomares Wettrüsten in Europa, als Teil dessen die<br />

Aufstellung des Raketenschilds durch die USA zu<br />

kritisieren ist.“<br />

Änderungsantrag L.1.61.10.<br />

Seite 35, Zeile 1173 einfügen:<br />

…verboten werden. Wir setzen uns für ein EUweites<br />

Verbot von Chemikalienlieferungen und<br />

Industrieanlagen, die zur Herstellung von<br />

Chemikalien dienen könnten, an Staaten ein,<br />

die die Chemiewaffenkonvention nicht<br />

unterzeichnet und ratifiziert haben.<br />

Begründung: Gerade vor dem Hintergrund des<br />

mutmaßlichen Giftgaseinsatzes in Syrien durch<br />

Rebellen oder die Regierung Assad in Syrien ist eine<br />

solche Regelung umso dringlicher. Nach der<br />

Ratifizierung des Chemiewaffenabkommens am 14.<br />

September 2013 durch Syrien sind die Staaten, die<br />

bisher das „Übereinkommen über das Verbot der<br />

Entwicklung, Herstellung, Lagerung und des<br />

Einsatzes chemischer Waffen und über die<br />

Vernichtung solcher Waffen“ weiterhin nicht<br />

ratifiziert haben sind Ägypten, Angola, Israel,<br />

Myanmar, Nordkorea und Südsudan.<br />

Änderungsantrag L.1.61.11.<br />

Seite 38, nach Zeilen 1277 einfügen:<br />

„<strong>Die</strong> Antwort der europäischen <strong>Linke</strong>n auf die<br />

Krise in Europa und den Nationalismus und<br />

Rassismus ist der gemeinsame Widerstand<br />

über Ländergrenzen hinweg - für höhere Löhne,<br />

bessere Sozialstandards und Arbeiterrechte.<br />

Ein Neustart für eine demokratische und an den<br />

Interessen der Bevölkerung orientierte<br />

europäische Einigung kann nicht auf<br />

kapitalistischer Basis erfolgen. Nur durch<br />

weitgehende Maßnahmen gegen die Macht des<br />

Kapitals – Überführung der Banken und<br />

Konzerne in demokratisches öffentliches<br />

Eigentum, Einführung von<br />

Kapitalverkehrskontrollen, Bildung von<br />

Regierungen der <strong>Linke</strong>n mit sozialistischem<br />

Programm – kann die Basis für eine neue<br />

Vereinigung Europas von unten erfolgen. Eine<br />

Vereinigung Europas auf sozialistischer<br />

Grundlage anstelle des EUropas der Banken<br />

und Konzerne. Heute ist unsere Aufgabe eine<br />

größtmögliche Einheit im sozialen Widerstand<br />

herzustellen.“<br />

Änderungsantrag L.1.61.12.<br />

Seite 6, vor Zeile 1 einfügen:<br />

<strong>Die</strong> AKL beantragt, die ersten 3 Strophen der<br />

Brecht-Kinderhymne der Präambel voranzustellen.<br />

Vor Zeile 1 einfügen:<br />

1. Anmut sparet nicht noch Mühe<br />

Leidenschaft nicht noch Verstand<br />

Daß ein gutes Deutschland blühe<br />

Wie ein andres gutes Land.<br />

2. Dass die Völker nicht erbleichen<br />

Wie vor einer Räuberin<br />

Sondern ihre Hände reichen<br />

Uns wie andern Völkern hin.<br />

3. Und nicht über und nicht unter<br />

Andern Völkern woll‘n wir sein<br />

Von der See bis zu den Alpen<br />

Von der Oder bis zum Rhein.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> ersten drei Strophen der<br />

Kinderhymne zeigen einen Gegenentwurf zum<br />

deutsch dominierten Europa, das auch die Große<br />

Koalition weiterführt.<br />

In der Zeit der Wiedervereinigung 1990 setzten sich<br />

einige Bürgerinitiativen und verschiedene Medien<br />

für die Kinderhymne als neue deutsche<br />

Nationalhymne ein. Stefan Heym zitierte sie zur<br />

feierlichen Eröffnung des 13. Deutschen<br />

Bundestages im November 1994. Auch Peter<br />

Sodann sprach sich, kurz nachdem er von der<br />

Linkspartei zur Wahl 2009 für das Amt des<br />

Bundespräsidenten nominiert wurde, für die<br />

Kinderhymne als deutsche Nationalhymne aus.<br />

(Beschluss des Länderrates der AKL vom<br />

25.1.2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


62<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.62.<br />

Antragsteller/-innen: BAG Bildungspolitik,<br />

Martina Michels (MdEP, Ausschuss Bildung und<br />

Kultur), Dr. Ilja Seifert (KV Görlitz), Sprecherrat<br />

der BAG „Selbstbestimmte Behindertenpolitik“<br />

(Maik Nothnagel, Sonja Kemnitz, Gotthilf<br />

Lorch, Kerstin Huch, Doris Sorge, Uwe Wypior)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.62.1.<br />

Seite 32, Zeilen 1052 bis 1053<br />

Bildung ist ein Menschenrecht … und sozialen<br />

Herkunft.“) ersetzen durch:<br />

Gute Bildung ist ein Menschenrecht – für alle<br />

Menschen, unabhängig von ihren individuellen<br />

Voraussetzungen und ihrer sozialen oder kulturellen<br />

Herkunft. Deshalb müssen alle an Bildung teilhaben<br />

können – vom Lebensanfang bis ins hohe Alter.<br />

Lebenslanges Lernen muss für alle ohne<br />

Bildungsbarrieren möglich sein. Benachteiligungen<br />

müssen ausgeglichen werden.<br />

Begründung: Inklusion ist eine der zentralen<br />

Herausforderungen der deutschen, aber auch EUweiten<br />

Bildungspolitik in den kommenden Jahren.<br />

DIE LINKE kämpft auf allen Ebenen für gleiche<br />

Bildungschancen für alle. Daher ist es inakzeptabel,<br />

wenn in einem linken Wahlprogramm im Kapitel zu<br />

unseren bildungspolitischen Leitlinien dieses<br />

essentielle Konzept eines Lebens der Vielfalt und<br />

Akzeptanz fehlen würde.<br />

Es ist richtig, zu kritisieren, dass lebenslanges<br />

Lernen in der Praxis vielfach auf die Verwertbarkeit<br />

von Bildung am Arbeitsmarkt ausgerichtet ist (siehe<br />

Leitantrag L.1, Zeilen 1056ff.). Allerdings müssen<br />

wir klarstellen, dass Bildungsteilhabe ein Leben<br />

lang gelten muss. Es ist schließlich nicht umstritten,<br />

dass Menschen ein Leben lang (stets dazu) lernen,<br />

sich weiterbilden je nach Interesse und Neigung.<br />

Änderungsantrag L.1.62.2.<br />

Seite 32, nach Zeile 1058 einfügen:<br />

… europäischen Arbeitsmarkt anpassen sollen.<br />

Damit muss Schluss sein. <strong>Die</strong> frühe Zuteilung<br />

von Bildungschancen durch ein gegliedertes<br />

Schulsystem muss überwunden werden. Es<br />

müssen ausreichend gute Ausbildungsplätze<br />

zur Verfügung gestellt werden. Der Zugang zu<br />

höchster Bildung, also auch zum Studium, muss<br />

für alle erleichtert werden. In allen<br />

Bildungsbereichen muss gelten, dass alle dazu<br />

gehören, niemand ausgegrenzt wird und<br />

Verschiedenheit normal ist – das gilt auch für<br />

alle Menschen mit Handycaps. In diesem Sinne<br />

ist eine inklusive Bildung in allen<br />

Mitgliedstaaten durchzusetzen.<br />

Begründung: siehe L.1.62.1.<br />

Änderungsantrag L.1.62.3.<br />

Seite 32, Zeile 1059 streichen:<br />

Ein demokratisches Europa dagegen braucht gute<br />

…<br />

Begründung: Sprachliche Anpassung.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.63.<br />

Antragsteller/-innen: Geraer Sozialistischer<br />

Dialog<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.63.1.<br />

Seite 6, Zeilen 2 bis 3 ersetzen durch:<br />

Doch ein Blick auf die geschichtliche Entwicklung<br />

bis zur EU entlarvt sie als Gründung eines<br />

länderübergreifenden profitorientierten<br />

Zweckbündnisses von Großbanken, Konzernen und<br />

Energiekartellen. <strong>Die</strong> EU findet ihren<br />

Ausgangspunkt 1947/48 im Marshall-Plan der USA<br />

für den wirtschaftlichen Aufbau Westeuropas nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg – nicht vor allem als<br />

Friedensprogramm, sondern als Teil des Kalten<br />

Krieges. Auf dieser Grundlage gründeten sich unter<br />

anderem 1951 die so genannte Montan-Union<br />

(Stahlindustrie) und 1957 die Europäische<br />

Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), die vor allem auf<br />

die Stärkung der europäischen Konzerne in der<br />

internationalen Konkurrenz um Energieressourcen<br />

zielte. Hieraus bildete sich 1993 die EU als außen-,<br />

sicherheits- und wirtschaftspolitische Gemeinschaft<br />

– Demokratie mußte dahinter zurückstehen.


63<br />

<strong>Die</strong> EU konnte ihre kapitalistischen Prinzipien mit<br />

dem Ende des osteuropäischen Versuchs eines<br />

sozialistischen Gegenentwurfs rasch in die<br />

entsprechenden Gebiete ausdehnen. So umfasst<br />

sie heute bereits 28 Mitgliedsstaaten. <strong>Die</strong> längere<br />

Zeit innereuropäischen Friedens nach 1945 war vor<br />

allem Ergebnis der weitreichenden Kriegsablehnung<br />

in der Bevölkerung. Von Seiten der Herrschenden<br />

wurde sie lediglich vorübergehend als notwendig<br />

erachtet, um nach den Zerstörung in Folge zweier<br />

Weltkriege die ökonomische Machtbasis wieder<br />

aufzubauen. Nach Außen wurde schon bald wieder<br />

Krieg geführt, ob am Suez-Kanal 1956 oder um die<br />

Falklandinseln 1982. Spätestens mit dem<br />

Einmarsch deutscher Truppen in Jugoslawien war<br />

der Krieg auch nach Europa zurückgekehrt.<br />

Das also haben die Raubzüge der Großbanken, der<br />

Bürokratismus der wirtschaftlichen Eliten und die<br />

Unersättlichkeit der Rüstungskonzerne aus den<br />

Hoffnungen der Menschen gemacht!“<br />

Begründung: Ein Blick auf die historischen und<br />

wirtschaftspolitischen Grundlagen der EU<br />

verdeutlicht warum die EU so ist und so handelt,<br />

wie sie uns heute begegnet. Eine Rückblende allein<br />

auf die Gegenwart der Krise greift zu kurz und<br />

verstellt die Wirklichkeit.<br />

Änderungsantrag L.1.63.2.<br />

Seite 7, Zeilen 51 bis 53 ändern wie folgt:<br />

Der <strong>Die</strong> Bundesregierung ist es gelungen bestrebt,<br />

die Krise der Banken, die Krise des Finanzsektors,<br />

die Krise des finanzgetriebenen Kapitalismus in<br />

eine Krise der Staatverschuldung umzudeuten.<br />

Sie nutzt dies, um die EU grundlegend zu einer<br />

Wirtschafts- und Militärmacht umauszubauen.<br />

Lebensbedingungen der Bevölkerung ist, dass<br />

der Kurs …<br />

Änderungsantrag L.1.63.5.<br />

Seite 34, Zeile 1122 ändern wie folgt:<br />

… Verhandlungen um Freihandels- und<br />

Wirtschaftsabkommen, fordernd machtpolitisch<br />

gegenüber …<br />

Änderungsantrag L.1.63.6.<br />

Seite 34, Zeile 1138 einfügen:<br />

… friedliche Politik innerhalb und außerhalb<br />

Europas ein…<br />

Änderungsantrag L.1.63.7.<br />

Seite 36, Zeilen 1222 bis 1225 ändern wie folgt:<br />

<strong>Die</strong> künftigen Erweiterungen und<br />

Nachbarschaftspolitiken müssen europäische<br />

Politik – ob EU-Mitglied oder nicht – muss so<br />

umgestaltet werden, dass soziale Standards<br />

gesichert werden und die neuen Staaten der EU<br />

nicht unter Ausbeutung durch europäische<br />

Großkonzerne leiden die volle Souveränität aller<br />

Staaten und Bevölkerungen ohne innere<br />

Eingriffe durch andere Mitgliedsstaaten oder<br />

Organe der EU gewährleistet ist. Wir setzen uns<br />

dafür ein, dass in Beitrittsprozessen keine<br />

zusätzlichen Bedingungen an einzelne Länder<br />

gestellt werden.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Änderungsantrag L.1.63.3.<br />

Seite 7, Zeilen 73 bis 74 ändern wie folgt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

<strong>Die</strong> Bundeskanzlerin Bundesregierung will die<br />

Europäische Union in einen als<br />

‚wettbewerbsfähigen Wirtschaftsraum umbauen<br />

weiter durchsetzen.<br />

Änderungsantrag L.1.63.4.<br />

Seite 16, Zeile 412 ändern wie folgt:<br />

… des Euro ein. Voraussetzung für dessen<br />

Fortbestand die Verbesserung der


64<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV<br />

Northeim<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 34, Zeilen 1135 einfügen:<br />

L.1.64.<br />

Sie setzt darauf Auslandseinsätze zu beenden und<br />

zukünftig auf diese zu verzichten......<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Formulierung „zu beenden“<br />

bedeutet, dass wir eine Beendigung der jetzigen<br />

Auslandseinsätze einfordern, wir wollen aber, wie<br />

es die Friedensbewegung einfordert und wie es in<br />

unserem Parteiprogramm formuliert ist, das es<br />

keine Auslandseinsätze mehr gibt.<br />

Im Programm unserer Partei heißt es konkret:<br />

im Kapitel: 4.5 Wie wollen wir die Europäische<br />

Union grundlegend umgestalten? Demokratie,<br />

Sozialstaatlichkeit, Ökologie und Frieden.<br />

„ (…) die sowohl auf den Ausbau militärischer<br />

Stärke als auch auf eine weltweite militärische<br />

Einsatzfähigkeit und weltweit auf militärische<br />

Einsätze verzichtet.(...)“<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Völkerverständigung. Ihre Institution und Politik<br />

werden zu Recht von vielen Menschen als<br />

Bedrohung (z.B. gegen schon erreichte soziale<br />

Standards) wahrgenommen. <strong>Die</strong> Krise in Europa<br />

wird durch die neoliberale Konzeption der EU<br />

verschärft. Ihre Politik bedeutet auch in Zukunft<br />

weiteres Lohndumping, Erhöhung des<br />

Renteneintrittsalters und zunehmende Kriege.<br />

Insbesondere die Vertragsgrundlagen (Stichwort<br />

Lissabonvertrag) sind für LINKE völlig inakzeptabel.<br />

<strong>Die</strong> wirtschaftlich und politisch Herrschenden<br />

haben Institutionen und Verträge geschaffen, die<br />

wegen des freien Kapitalverkehrs die sozialen<br />

Schutzrechte minimieren.<br />

<strong>Die</strong> EU sollte der konkurrenzfähigste<br />

Wirtschaftsraum der Welt werden. <strong>Die</strong> Agenda<br />

2010, wie sie vom Vorsitzenden des Bundes der<br />

deutschen Industrie gefordert wurde, war die<br />

Grundlage für das Lohndumping und die Hartz-<br />

Gesetze in Deutschland. <strong>Die</strong> gegenwärtige Krise<br />

ermöglicht vor allem dem deutschen Kapital, die<br />

Krisenfolgen auf die europäischen Nachbarn<br />

abzuwälzen und seine Dominanz weiter zu stärken.<br />

Während die deutsche Exportwirtschaft (noch)<br />

Erfolge feiert, werden Millionen in Europa ins Elend<br />

gestürzt.“<br />

Änderungsantrag L.1.65.2.<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Seiten 15 bis 16, Zeilen 411 bis 418<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.65.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Kassel<br />

Stadt<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.65.1.<br />

Seiten 7 bis 8, Zeilen 73 bis 103 ersetzen durch:<br />

„<strong>Die</strong> Herrschenden haben behauptet, die<br />

Europäische Union auf Basis der Verträge von<br />

Maastricht und Lissabon sowie die Einführung des<br />

Euro würden Frieden und Wachstum nach Europa<br />

bringen. Das krasse Gegenteil ist der Fall. In<br />

Griechenland, Zypern, Spanien, Portugal und<br />

anderen Ländern gibt es millionenfache Armut und<br />

Erwerbslosigkeit insbesondere unter Jugendlichen.<br />

ersetzen durch:<br />

„Der Euro war und ist das Mittel der Herrschenden<br />

in Europa – vor allem der starken deutschen<br />

Kapitalistenklasse – vor dem Hintergrund eines<br />

verschärften internationalen Konkurrenzkampfs, um<br />

ihre Profite zu erhöhen und ihre ökonomischen und<br />

strategischen Interessen gegenüber den<br />

Konkurrenten in den USA, Japan China und<br />

anderswo durchzusetzen.<br />

<strong>Die</strong> Einführung des Euro hat die Krise verschärft,<br />

aber sie ist nicht die Ursache der Krise. <strong>Die</strong><br />

Konkurrenz zwischen den Eurostaaten ist kein<br />

Konstruktionsfehler des Euros, sondern Ausdruck<br />

des Konkurrenzkampfes zwischen Konzernen, die<br />

weitgehend eine nationalstaatliche Basis haben.<br />

Deshalb muss der Kampf gegen die Euro-<br />

Krisenpolitik mit dem Kampf für eine sozialistische<br />

Veränderung verbunden werden.<br />

DIE LINKE steht für einen Bruch mit den<br />

kapitalistischen Eigentumsstrukturen und der<br />

Politik, die Konzerne und Banken Blankoschecks<br />

ausstellt: in Deutschland, Europa und international.<br />

<strong>Die</strong> EU ist keine Verheißung für Toleranz und


65<br />

Wir sagen Nein zu Kürzungen, Spaltung und<br />

Nationalismus und Ja zu einem sozialistischen<br />

Europa im Interesse der Lohnabhängigen und<br />

Erwerbslosen.<br />

DIE LINKE setzt sich für das Recht der Opfer der<br />

Troika-Politik ein, aus dem Euro und der EU<br />

auszutreten.<br />

Gleichzeitig vertreten wir die Einschätzung, dass die<br />

Einführung einer nationalen Währung für die<br />

betroffenen Staaten neben möglichen<br />

ökonomischen Vorteilen auch Gefahren beinhaltet –<br />

solange dies auf Basis einer kapitalistischen<br />

Ökonomie im Rahmen des Weltmarkts geschieht.<br />

<strong>Die</strong> Krise kann durch einen solchen Schritt alleine<br />

nicht überwunden, der Lebensstandard der<br />

Bevölkerung nicht verbessert werden.“<br />

Änderungsantrag L.1.65.3.<br />

Seite 38, Zeilen 1256 bis 1286<br />

ersetzen durch:<br />

„DIE LINKE fordert:<br />

+ <strong>Die</strong> Verursacher der Krise sollen zahlen: Nein zur<br />

EU- und Euro-Krisenpolitik der anderen deutschen<br />

Parteien und der EU-Troika, Nein zur Bankenunion,<br />

zu ESM, Fiskalpakt und EU-Wettbewerbspakt,<br />

Aufhebung aller Troika-Verträge<br />

+ Nein zu Privatisierungen und Sparpaketen zu<br />

Lasten der Bevölkerung<br />

Sie gehören unter die demokratische Kontrolle und<br />

Verwaltung der Bevölkerung<br />

+ Überführung der Großkonzerne in Europa in<br />

öffentliches Eigentum unter demokratischer<br />

Kontrolle und Leitung.<br />

<strong>Die</strong> Antwort der europäischen <strong>Linke</strong>n auf die Krise<br />

in Europa und den Nationalismus und Rassismus ist<br />

der gemeinsame Widerstand über Ländergrenzen<br />

hinweg - für höhere Löhne, bessere Sozialstandards<br />

und Arbeiterrechte.<br />

Ein Neustart für eine demokratische und an den<br />

Interessen der Bevölkerung orientierte europäische<br />

Einigung kann nicht auf kapitalistischer Basis<br />

erfolgen. Nur durch weitgehende Maßnahmen<br />

gegen die Macht des Kapitals und Bildung von<br />

linken Regierungen mit sozialistischem Programm<br />

kann die Basis für eine neue Vereinigung Europas<br />

von unten erfolgen: Eine Vereinigung Europas auf<br />

sozialistischer Grundlage anstelle des EUropas der<br />

Banken und Konzerne. Dafür brauchen wir eine<br />

größtmögliche Einheit im sozialen Widerstand.“<br />

(Beschluss der Kreismitgliederversammlung vom<br />

17.1.2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

+ Nein zu Nationalismus und Rassismus. Kein<br />

Fußbreit den Faschisten<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.66.<br />

+ Schluss mit der menschenfeindlichen Grenzpolitik<br />

der EU. Auflösung von FRONTEX, der Agentur zur<br />

„Sicherung“ der Außengrenzen<br />

+ Austritt Deutschlands und anderer EU-Staaten<br />

aus den militärischen Strukturen der NATO<br />

+ <strong>Die</strong> Schulden der von der Krise besonders<br />

betroffenen Staaten gegenüber Banken und<br />

institutionellen Anlegern müssen gestrichen<br />

werden. Entschädigung von Kleinanlegern<br />

+ Durch die Unterstützung gewerkschaftlicher<br />

Lohnkämpfe und eine andere Steuerpolitik wollen<br />

wir eine Umverteilung von oben nach unten<br />

erreichen<br />

+ Ausbau statt Abbau demokratischer Rechte<br />

+ Alle Banken und Versicherungen müssen<br />

entmachtet, entflochten und verstaatlicht werden.<br />

Antragsteller/-innen: Gabi Zimmer (MdEP,<br />

Landesverband Thüringen), Thomas Händel<br />

(MdEP, LV Bayern), Martina Michels (MdEP, LV<br />

Berlin), Cornelia Ernst (MdEP, LV Sachsen),<br />

Helmut Scholz (MdEP, LV Brandenburg), Jürgen<br />

Klute (MdEP, LV Nordrhein-Westfalen), Bodo<br />

Ramelow (MdL, LV Thüringen), Christian Görke<br />

(LV Brandenburg), Margitta Mächtig (MdL, LV<br />

Brandenburg), Stefan Ludwig (MdL, LV<br />

Brandenburg), Udo Wolf (MdA, LV Berlin), Klaus<br />

Lederer (MdA, LV Berlin), Birke Bull (MdL, LV<br />

Sachsen-Anhalt), Xaver Merk (LV Bayern), Dora<br />

Heyenn (MdHB, LV Hamburg), Helmut Holter<br />

(MdL, LV Mecklenburg-Vorpommern), Wulf<br />

Gallert (MdL, LV Sachsen-Anhalt), Jens Schulz<br />

(LV Schleswig-Holstein), Julia Alexandra Nüß<br />

(Bundessprecherin fds), Luise Neuhaus-<br />

Wartenberg (Bundessprecherin fds), Stefan


66<br />

Liebich (MdB, Bundessprecher fds), Dominic<br />

Heilig (LV Mecklenburg-Vorpommern), Martin<br />

Schirdewan (LV Berlin), Katina Schubert (LV<br />

Berlin), Helmuth Markov (LV Brandenburg), Ralf<br />

Christoffers (LV Brandenburg), Renate Harcke<br />

(LV Brandenburg), Torsten Löser (LV Nordrhein-<br />

Westfalen), Thomas Falkner (LV Brandenburg),<br />

Tatjana Behrendt (LV Sachsen-Anhalt), Bernd<br />

Schneider (Brüssel), Christiane Schneider<br />

(MdHB, LV Hamburg), Norbert Hackbusch<br />

(MdHB, LV Hamburg), Jan Vahlenkamp (LV<br />

Hamburg), Richard Pitterle (MdB, LV Baden-<br />

Württemberg), Lars Hilbig (LV Baden-<br />

Württemberg), Carsten Labudda (LV Baden-<br />

Württemberg), Eva-Maria Glathe-Braun (LV<br />

Baden-Württemberg), Marion Wendel (LV<br />

Baden-Württemberg), Marco Radojevic (LV<br />

Baden-Württemberg), Gerald Unger (LV Baden-<br />

Württemberg), Kevin Kulke (LV Baden-<br />

Württemberg), Manfred Jannikoy (LV Baden-<br />

Württemberg), Christoph Cornides (LV Baden-<br />

Württemberg), Jonas Bens (LV Nordrhein-<br />

Westfalen), Michael Schreiner (LV Nordrhein-<br />

Westfalen), Knud Vöcking (LV Nordrhein-<br />

Westfalen), Thorsten Jannoff (LV Nordrhein-<br />

Westfalen), Jürgen Plagge-Vandelaar (LV<br />

Nordrhein-Westfalen), Karin Plagge-Vandelaar<br />

(LV Nordrhein-Westfalen), Florian Kautter (LV<br />

Nordrhein-Westfalen), Wolfgang Freye (LV<br />

Nordrhein-Westfalen), Martin Deistler (LV<br />

Hessen), Frank Forsch (LV Niedersachsen),<br />

Torge Heinisch (LV Niedersachsen), Martin A.<br />

Michels (LV Niedersachsen), Isabel Michels (LV<br />

Niedersachsen), Thorsten Kuhn (LV<br />

Niedersachsen), Martin Heilemann (LV<br />

Niedersachsen), Fares Rahabi (LV<br />

Niedersachsen), LV Mike Ostwald (LV<br />

Rheinland-Pfalz), Simon Bludovsky (LV<br />

Rheinland-Pfalz), Peter Weinand (LV Rheinland-<br />

Pfalz), Roger Zschiesche (LV Bayern), Stefan<br />

Breit (LV Bayern), Dominik Lehmann (LV<br />

Bayern), Steffen ten Venne, (LV Bayern),<br />

Manuel Scholz (LV Bayern), Manuel Gambert<br />

(LV Bayern), Paul Wolfsfellner (LV Bayern),<br />

Domenic Schmeisser (LV Bayern), Matthias<br />

Zwack (LV Bayern), Andreas Neumann (LV<br />

Saarland), Hans-Kurt Hill (LV Saarland),<br />

Gerlinde Krahnert (LV Brandenburg), Ute<br />

Hustig (LV Brandenburg), Matthias Osterburg<br />

(LV Brandenburg), Andrea Johlige (LV<br />

Brandenburg), Sten Marquaß (LV<br />

Brandenburg), Daniela Trochowski (LV<br />

Brandenburg), Diana Golze (MdB, LV<br />

Brandenburg), Kirsten Tackmann (MdB, LV<br />

Brandenburg), Uta Barkusky (LV Brandenburg),<br />

Sascha Krämer (LV Brandenburg), Anne-Frieda<br />

Reinke (LV Brandenburg), Kerstin Meier (MdL,<br />

LV Brandenburg), Ramona Tax (LV Bayern),<br />

Harald Petzold (MdB, LV Brandenburg), Almuth<br />

Hartwig-Tiedt (LV Brandenburg), Torsten<br />

Krause (MdL, LV Brandenburg), Andreas Bernig<br />

(MdL, LV Brandenburg), Martina Renner (MdB,<br />

LV Thüringen), Ina Leukefeld (MdL, LV<br />

Thüringen), Mario Hesselbarth (LV Thüringen),<br />

Steffen Kachel (LV Thüringen), Elke<br />

Breitenbach (LV Berlin), Sören Benn (LV Berlin),<br />

Carsten Schatz (MdA, LV Berlin), Thilo Urchs<br />

(LV Berlin), Norbert Seichter (LV Berlin),<br />

Michael Grunst (LV Berlin), Felix Lederle (LV<br />

Berlin), Halina Wawzyniak (MdB, LV Berlin),<br />

Konstanze Kriese (LV Berlin), Rüdiger Lötzer<br />

(LV Berlin), Andreas Thomsen (LV Berlin), Anja<br />

Mayer (LV Berlin), Frank Puskarev (LV Berlin),<br />

Benjamin-Immanuel Hoff (fds), Achim Bittrich<br />

(LV Sachsen-Anhalt), Christian Steinkopf (LV<br />

Brandenburg), Felix Thier (LV Brandenburg),<br />

Sebastian Meskes (LV Brandenburg), Sebastian<br />

Kahl (LV Berlin), Klaus Tischendorf (MdL, LV<br />

Sachsen), Sebastian Scheel (MdL, LV<br />

Sachsen), Holger Luedtke (LV Sachsen), Sabine<br />

Pester (LV Sachsen), Caren Lay (MdB, LV<br />

Sachsen), <strong>Die</strong>tmar Bartsch (MdB, LV<br />

Mecklenburg-Vorpommern), Rainer Brandt (LV<br />

Mecklenburg-Vorpommern), Catharina Brandt<br />

(LV Mecklenburg-Vorpommern), Axel Brandt<br />

(LV Mecklenburg-Vorpommern), Elke Brandt<br />

(LV Mecklenburg-Vorpommern), André Brie<br />

(MdL, LV Mecklenburg-Vorpommern), Roswitha<br />

Clüver (LV Mecklenburg-Vorpommern),<br />

Henning Foerster (LV Mecklenburg-<br />

Vorpommern), Peter Hörnig (LV Mecklenburg-<br />

Vorpommern), Rasho Janew (LV Mecklenburg-<br />

Vorpommern), Frank Jegust (LV Mecklenburg-<br />

Vorpommern), Pit Johannssen (LV<br />

Mecklenburg-Vorpommern), Uwe Jungnickel<br />

(LV Mecklenburg-Vorpommern), Torsten Kath<br />

(LV Mecklenburg-Vorpommern), Regine Lück<br />

(LV Mecklenburg-Vorpommern), Simone<br />

Oldenburg (LV Mecklenburg-Vorpommern),<br />

Carsten Penzlin (LV Mecklenburg-<br />

Vorpommern), Peter Ritter (MdL, LV<br />

Mecklenburg-Vorpommern), Sven Sauer (LV<br />

Mecklenburg-Vorpommern), Ernst Schmidtke<br />

(LV Mecklenburg-Vorpommern), Martha<br />

Schmidtke (LV Mecklenburg-Vorpommern),<br />

Elke Schienfelder (LV Mecklenburg-<br />

Vorpommern), Karin Schüttpelz (LV<br />

Mecklenburg-Vorpommern), Nora Schüttpelz


67<br />

(LV Mecklenburg-Vorpommern), Marc<br />

Schüttpelz-Brandt (LV Mecklenburg-<br />

Vorpommern), Ute Spriewald (LV Mecklenburg-<br />

Vorpommern), Karsten Steffen (LV<br />

Mecklenburg-Vorpommern), Karen Stramm (LV<br />

Mecklenburg-Vorpommern), Fritz Tack (LV<br />

Mecklenburg-Vorpommern), Harald Zieseniß<br />

(LV Mecklenburg-Vorpommern) sowie die<br />

Landesvorstände DIE LINKE. Mecklenburg-<br />

Vorpommern, DIE LINKE. Sachsen-Anhalt und<br />

DIE LINKE. Thüringen, Bela Rogalla (LV<br />

Hamburg), Jan Korte (DIE LINKE. Sachsen-<br />

Anhalt), Marianne Böttcher (DIE LINKE.<br />

Sachsen-Anhalt), Swen Knöchel (DIE LINKE.<br />

Sachsen-Anhalt), René Trömel (DIE LINKE.<br />

Sachsen-Anhalt), Marion Michel (DIE LINKE.<br />

Sachsen-Anhalt), Katrin Kunert (DIE LINKE.<br />

Sachsen-Anhalt), Angelika Klein (DIE LINKE.<br />

Sachsen-Anhalt), Manfred Lüning (DIE LINKE.<br />

Sachsen-Anhalt), Christoph Pütz (DIE LINKE.<br />

Saarland)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 6 bis 9, Zeilen 1 bis 141 ersetzen durch:<br />

Europa geht anders. Sozial, friedlich,<br />

demokratisch.<br />

„Friedliche Lösung von Konflikten,<br />

individuelle Freiheitsrechte, solidarisches<br />

und demokratisches Zusammenleben: Das<br />

sind die Erwartungen, die Menschen in den<br />

Mitgliedstaaten an die EU-Mitgliedschaft<br />

haben.<br />

An deren Erfüllung müssen wir gemeinsam<br />

arbeiten.“<br />

Lothar Bisky, Juli 2013<br />

Liebe Wählerinnen und Wähler,<br />

DIE LINKE kämpft für eine Gesellschaft, in der alle<br />

Menschen frei, selbstbestimmt und in Würde leben<br />

können. Eine solche Gesellschaft ist nur möglich,<br />

wenn Menschen über ihre Zukunft mitentscheiden<br />

können, wenn es soziale Sicherheit, gute Arbeit mit<br />

guten Löhnen, Bildung und Gesundheitsvorsorge für<br />

alle gibt. Wenn Kinder- und Altersarmut der<br />

Vergangenheit angehören. Wenn verschiedene<br />

Lebensentwürfe respektiert und geschützt werden.<br />

Wenn natürlicher Reichtum erhalten wird und<br />

Solidarität in der eigenen Gesellschaft, mit unseren<br />

Nachbarn und weltweit selbstverständlich sind.<br />

Wenn Frieden herrscht.<br />

Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg, in dem<br />

Millionen Europäer in den Schützengräben für die<br />

Interessen ihrer Kaiser und Könige, ihrer<br />

Großgrundbesitzer, Hochfinanz und Großindustrie<br />

starben. 25 Jahre später organisierte der deutsche<br />

Faschismus den Holocaust und entfesselte in<br />

Europa und weit darüber hinaus ein Inferno des<br />

Terrors und des Mordens, dem mehr als fünfzig<br />

Millionen Menschen zum Opfer fielen. Das mahnt<br />

und erinnert uns, wie wichtig die Idee eines<br />

friedlichen Europa ist. Aus dem Widerstand gegen<br />

Krieg und Faschismus erwuchs die Forderung, die<br />

auch heute für uns verbindlich ist: Nie wieder<br />

Faschismus, nie wieder Krieg! Für ein gemeinsames<br />

Haus Europa und Frieden.<br />

<strong>Die</strong> Europäische Union (EU) steht heute an einem<br />

Scheideweg: Ein „Weiter so“ führt nicht aus der<br />

Krise, der zunehmenden Verarmung und Spaltung<br />

zwischen Gewinnern und Verlierern, zwischen oben<br />

und unten in den Mitgliedsstaaten der EU. Europa<br />

hat sein Ziel, Frieden – auch sozialen – zu schaffen<br />

und zu erhalten aus den Augen verloren. Das<br />

politische Angebot der LINKEN, das wir in unserem<br />

Wahlprogramm für das Europäische Parlament<br />

unterbreiten, entwirft dagegen ein Europa, das<br />

sozialer, gerechter, ökologischer, feministischer,<br />

friedlicher und weltoffener ist. Wir, DIE LINKE,<br />

wollen mit unseren Vorschlägen, Forderungen und<br />

Visionen für ein gemeinsames Europa politisch bei<br />

all jenen anknüpfen, die sich für diese Ziele<br />

engagieren. Gemeinsam mit unseren Partnerinnen<br />

und Partnern in der Europäischen Linkspartei (EL),<br />

in den Gewerkschaften und sozialen Bewegungen<br />

hat DIE LINKE konkrete Alternativen formuliert, die<br />

wir europaweit zur Diskussion stellen werden. Mit<br />

dem Spitzenkandidaten der Europäischen <strong>Linke</strong>n,<br />

dem Vorsitzenden des griechischen<br />

Linksbündnisses SYRIZA, Alexis Tsipras, knüpfen<br />

wir an die eindrucksvoll geführten Kämpfe in<br />

Griechenland gegen sozialen Kahlschlag und<br />

Erwerbslosigkeit, gegen Faschismus und<br />

militärische Interventionen – für solidarische<br />

Alternativen an. <strong>Die</strong> Zeit für grundlegende<br />

Veränderungen der Politik ist gekommen.<br />

Über diese Veränderungen wird auch im<br />

zukünftigen Europäischen Parlament wesentlich<br />

mitentschieden. Sein Einfluss wurde in den letzten<br />

Jahren gestärkt, seine Diskurse und Beschlüsse<br />

werden wichtige Richtungsentscheidungen in der<br />

Europäischen Union prägen: Sollen die Spardiktate<br />

der Troika - jener durch niemanden demokratisch<br />

legitimierten politischen Allianz aus Internationalem<br />

Währungsfonds (IWF), EU-Kommission und<br />

Europäischer Zentralbank (EZB) - auf Kosten der<br />

sozial Schwachen, Kranken, Alten und Jungen<br />

fortgesetzt werden? Geht es zukünftig nur um<br />

immer mehr Konkurrenz und die Verwirklichung von


68<br />

Profitlogiken? Soll weiter die öffentliche<br />

Daseinsvorsorge kaputtgespart und immer mehr<br />

privatisiert werden? Sollen Konzerne und Banken<br />

weiter die Gewinner einer fehlgeleiteten<br />

europäischen Integration sein? Wird ein<br />

gemeinsamer Markt mit den USA angestrebt, dem<br />

die sozialen, kulturellen und demokratischen<br />

Errungenschaften der EU zum Opfer fallen? Wird<br />

der dringend notwendige ökologische Umbau auf<br />

der Strecke bleiben? Werden die Mauern um die<br />

Europäische Union noch höher, tödlicher und die<br />

Ausgaben für Rüstungsproduktion und -handel<br />

weiter gesteigert? Wird die Politik Europas vor allem<br />

über Vereinbarungen allein zwischen Regierungen<br />

in Gremien durchgesetzt, die sich jeder<br />

demokratischen Kontrolle entziehen? Eine solche<br />

Politik wird DIE LINKE entschieden bekämpfen und<br />

um breite Bündnisse für Alternativen ringen.<br />

Wir wollen einen Politikwechsel, damit die EU nicht<br />

vornehmlich Eliten an Reichtum und Macht ein zu<br />

Hause bietet, sondern sich solidarisch für alle<br />

entwickelt. Wir werden es nicht hinnehmen, dass<br />

die europäische Integration für alle ins Stocken<br />

geraten ist, weil das Krisenmanagement in vielen<br />

Ländern lediglich den Vermögenden dient und die<br />

Armen ärmer macht.<br />

In der Europäischen Union sind heute viele Staaten<br />

West-, Mittel-, Ost- und Südeuropas vereint. <strong>Die</strong>s<br />

hat für viele Millionen Menschen Gewinne an<br />

Wohlstand, Gemeinsamkeit, Offenheit, Stärkung der<br />

Kooperation und der Rechte der Bürgerinnen und<br />

Bürger gebracht. Aber diese Errungenschaften<br />

betrafen nicht alle, wurden zunehmend demontiert<br />

oder sind gefährdet. Seit mehr als zwanzig Jahren<br />

werden Konkurrenz, Standortwettbewerb und<br />

Orientierung an den Interessen der Großkonzerne<br />

und der Kapitaleigentümer durch nationale<br />

Regierungen, große Kapitalgruppen und Organe der<br />

Europäischen Union vorangetrieben. <strong>Die</strong><br />

Orientierung auf „Sicherheit“ und „globale<br />

Konkurrenz- und Handlungsfähigkeit“ hat Probleme<br />

und Gefahren gemehrt und fordert nicht nur uns zu<br />

Protest, Widerstand und die Formulierung klarer<br />

Alternativen heraus. <strong>Die</strong> Große Koalition in<br />

Deutschland bestärkt diese falschen<br />

Weichenstellungen. <strong>Die</strong> Wahlen zum Europäischen<br />

Parlament wollen wir deshalb zu einem Signal für<br />

einen Kurswechsel in der Europäischen Union<br />

werden lassen.<br />

<strong>Die</strong> Regierenden in den Mitgliedstaaten der EU –<br />

Deutschland vorneweg – haben das Ziel des<br />

gemeinsamen Wohls aller hier lebenden Menschen<br />

zu verfolgen, nie gehabt oder schlicht aufgegeben.<br />

Viele konservative und auch sozialdemokratische<br />

Regierungen in der EU haben sich mehr und mehr<br />

zur Beute neoliberaler Politik machen lassen und<br />

damit den Charakter Europas verändert und die<br />

Idee eines sozialen Europas aufgegeben. Weil die<br />

wirtschaftliche Integration nicht mit einer sozialen<br />

und ökologischen Union verbunden wurde, sehen<br />

gerade heute viele Menschen ihre Interessen in der<br />

Europäischen Union nicht gewahrt. Für sie wurde<br />

die EU von einer Hoffnung zu einer Bedrohung. <strong>Die</strong><br />

europäische Integration hat so an Unterstützung<br />

und Legitimität verloren.<br />

Das alles ist für uns aber noch lange kein Grund,<br />

sich in die Enge der alten Nationalstaaten mit ihren<br />

traditionell patriarchalischen<br />

Gesellschaftsstrukturen zurückzuwünschen. <strong>Die</strong><br />

Alternative ist nicht der Rückzug aus der Union,<br />

sondern der Kampf um ihre Veränderung. Eine<br />

Rückkehr zu einem Europa der Nationalstaaten ist<br />

keine soziale und demokratische Alternative,<br />

sondern eine große Gefahr. <strong>Die</strong> einzelnen<br />

Mitgliedstaaten wären den sogenannten<br />

Finanzmärkten und einem verrohten Kapitalismus<br />

bedingungslos ausgeliefert. Nationalismus und<br />

Rassismus würden die Tagesordnung beherrschen.<br />

Daran kann und wird sich die LINKE nicht<br />

beteiligen. Den erstarkenden Faschisten und dem<br />

offenen Rassismus in vielen Mitgliedsländern der<br />

EU begegnen wir mit zivilem Widerstand. Wir<br />

kämpfen um eine andere Politik für die Menschen in<br />

jeder Kommune, jedem Bundesland, in Deutschland<br />

und auch in der Europäischen Union. <strong>Die</strong>se Kämpfe<br />

sind untrennbar. Was in Deutschland verhindert<br />

wird, was in Deutschland an Alternativen<br />

durchgesetzt wird, das eröffnet wichtige<br />

Möglichkeiten für die Kämpfe der <strong>Linke</strong>n in anderen<br />

Mitgliedstaaten. Was auf europäischer Ebene und<br />

im Europäischen Parlament entschieden wird, hat<br />

maßgeblichen Einfluss auf das Leben in der<br />

Bundesrepublik.<br />

DIE LINKE will die Europäische Union zu einer<br />

wirklichen Solidargemeinschaft entwickeln. Wir<br />

treten für ein europäisches Sozial- und<br />

Solidarsystem ein, durch das der Wert eines<br />

gemeinsamen europäischen Handelns für alle<br />

Bürgerinnen und Bürger Europas sichtbar wird. Wir<br />

wollen die Außenpolitik der EU von den<br />

Krisengewinnlern und Rüstungsexporteuren<br />

befreien und Frieden zum Markenzeichen der<br />

Europäischen Union machen. Wir wollen die Union<br />

zu einem gemeinsamen Bürgerrechtsraum<br />

umbauen, in dem demokratische Grundrechte<br />

universell Geltung haben, in der Freizügigkeit nicht<br />

durch Datenüberwachung, Geheimdienste,<br />

Migrationspolizeien und Grenzregime eingeschränkt<br />

und definiert werden. Wir wollen die Europäische<br />

Union zum guten, friedlichen und solidarischen<br />

Nachbarn für die Menschen dieser Welt entwickeln.<br />

Wir wollen die EU-Institutionen demokratisieren<br />

und kontrollieren und den Kurs der Europäischen


69<br />

Kommission und des Europäischen Rates so<br />

verändern, dass das Kapital nicht mehr deutsche<br />

gegen griechische Europäerinnen und Europäer<br />

ausspielen kann, sondern gemeinsame sozialökologische<br />

Entwicklungsziele in den Vordergrund<br />

gestellt werden. Wir wollen zur Durchsetzung dieser<br />

Ziele die Grundlagen der Europäischen Union vom<br />

Kopf auf die Füße stellen, den Regierungen nehmen<br />

und den Menschen geben. Wir wollen die<br />

Diskussion über gemeinsame Werte und Normen in<br />

der EU und über deren rechtliche Ausgestaltung in<br />

großer Breite und unter institutioneller<br />

Einbeziehung der Zivilgesellschaft führen. Wir<br />

wollen, dass über die Ergebnisse dieses<br />

solidarischen Diskurses in zeitgleich stattfindenden<br />

Referenden in allen Mitgliedsstaaten der<br />

Europäischen Union abgestimmt wird. Dafür und für<br />

vieles mehr braucht es eine starke linke Fraktion im<br />

Europäischen Parlament.<br />

Eine veränderte Europäische Union ist möglich und<br />

die „Alternativlosigkeit“ von Kanzlerin Merkel (CDU)<br />

eine Chimäre. Eine demokratische, soziale und<br />

ökologische Umkehr in Europa kann erkämpft<br />

werden – auf allen Ebenen der Politik, von der<br />

Kommunalversammlung bis zum Europaparlament.<br />

DIE LINKE hat dabei eine besondere<br />

Verantwortung. Unsere europäischen Alternativen<br />

zur herrschenden Krisenpolitik und den<br />

nationalistischen Scheinantworten sind eindeutig:<br />

Erstens: Wir fordern, dass die Folgen der Krise<br />

nicht weiter durch die Schwächsten der<br />

Gesellschaft, Kinder, Ältere, Beschäftigte, kleine<br />

Selbständige und Kleinunternehmer getragen<br />

werden. Es geht uns um den Schutz und die<br />

Wiederherstellung der Gesundheits- und<br />

Altersvorsorge sowie der Bildung in den besonders<br />

betroffenen Krisenländern. <strong>Die</strong><br />

Jugenderwerbslosigkeit muss durch<br />

Sonderprogramme bekämpft und drastisch<br />

reduziert werden. Es geht um die Zukunft einer<br />

ganzen Generation. Es geht um das Leben von<br />

Millionen Asylsuchenden und sogenannte illegal in<br />

der EU lebende Menschen. Wir kämpfen für eine<br />

Sozialcharta bei Hilfen für Krisenstaaten und eine<br />

direkte Kreditvergabe durch die EZB in<br />

festgelegtem Rahmen.<br />

Zweitens: <strong>Die</strong> Politik der Umverteilung von unten<br />

nach oben, der Privatisierung wichtiger öffentlicher<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen und der Deregulierung im Bankenund<br />

Finanzsektor, ist eine der wichtigsten Ursachen<br />

der aktuellen Krise. Ein neuer sozialer Kompromiss<br />

braucht „Umfairteilung“, einen starken öffentlichen<br />

Sektor und den Ausbau der öffentlichen<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen sowie öffentliche EU<br />

Konjunkturprogramme unter transparenter<br />

öffentlicher Kontrolle. DIE LINKE steht ein für<br />

gemeinsame EU-weite Mindestsätze bei der<br />

Unternehmensbesteuerung und für eine EU-weite<br />

Vermögensabgabe.<br />

Drittens: Wir setzen uns für einen Prozess der<br />

grundlegenden Neuausrichtung der Europäischen<br />

Union und ihrer Institutionen ein, um die Richtung<br />

der europäischen Integration zu verändern. <strong>Die</strong> EU<br />

soll soziale, ökologische und globale Probleme<br />

lösen, die Grundrechte der hier Lebenden schützen<br />

und stärken, sich endlich wirklich für die<br />

Menschenrechte engagieren, anstatt diese zu<br />

instrumentalisieren. Dazu muss die Demokratie auf<br />

allen Ebenen und die Zusammenarbeit unter den<br />

demokratischen Interessenvertretungen und<br />

Parlamenten gestärkt werden. Deshalb fordert DIE<br />

LINKE unter anderem EU-weite und verbindliche<br />

Volksentscheide.<br />

Viertens: DIE LINKE kämpft für verbindliche soziale<br />

Rechte für alle Menschen in der EU, so für EU-weite<br />

armutsfeste Mindestlöhne, Mindestrenten und<br />

Mindesteinkommen. In der gesamten EU muss<br />

gelten: Solidarität und soziale Mindeststandards<br />

sind eine entscheidende Basis des Zusammenhalts,<br />

der Wettbewerb des Sozialdumpings muss beendet<br />

werden.<br />

Fünftens: Wir setzen uns für die Ausweitung von<br />

Grundrechten im Internetzeitalter ein. Wir lehnen<br />

die totalitär gewordene Überwachung von<br />

Kommunikation durch Staaten und Konzerne ab,<br />

fordern das Recht auf informationelle<br />

Selbstbestimmung und die Durchsetzung<br />

demokratischer Kontrolle.<br />

Sechstens: Armut, Bürgerkriege und<br />

Umweltkatastrophen sind Folgen kapitalistischer<br />

Globalisierung, äußerer Einmischung und von<br />

Staatenzerfall. Verfolgung, Flucht, Vertreibung und<br />

die Suche nach lebenswerten Alternativen führen<br />

Menschen in die EU und deren reichere<br />

Mitgliedsstaaten. Wir stehen zum Grundrecht auf<br />

Asyl, wollen einen deutlich stärkeren Einsatz für<br />

Kriegsflüchtlinge, insbesondere aus dem Nahen<br />

Osten und Nordafrika, und treten für eine aktive<br />

Politik solidarischer sozialer Integration ein. Wir<br />

brauchen eine Humanisierung der Flüchtlingspolitik,<br />

FRONTEX ist aufzulösen.<br />

Siebtens: Wir setzen uns ein für eine aktive und<br />

konstruktive Politik der Europäischen Union<br />

gegenüber den Nachbarländern im Osten und<br />

Süden der Europäischen Union, für Engagement<br />

gegen globale Armut ein. Offenheit, wirtschaftliche<br />

Kooperation, Solidarität und eine gemeinsame<br />

Entwicklung sind der Schlüssel für Frieden und<br />

Wohlstand. <strong>Die</strong> EU soll sich verstärkt an allen<br />

globalen Initiativen, die zu einer friedlichen und


70<br />

nachhaltigen Entwicklung beitragen können, aktiv<br />

beteiligen. Eine konsequente Entmilitarisierung der<br />

EU und die Konversion der Militärpotenziale ihrer<br />

Mitgliedstaaten wäre hierzu ein wichtiger Beitrag.<br />

Rüstungsexporte müssen verboten werden. <strong>Die</strong><br />

Freigabe von Technologien insbesondere in den<br />

Bereichen von Umwelt, Gesundheit und Bildung für<br />

die ärmeren Länder soll eine Selbstverständlichkeit<br />

werden.<br />

Liebe Wählerinnen und Wähler,<br />

es bleibt dabei: <strong>Die</strong> Internationale erkämpft das<br />

Menschenrecht! Deshalb bitten wir Sie um Ihre<br />

Stimme bei den Wahlen zum Europäischen<br />

Parlament.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.67.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Köln,<br />

Torsten Löser (Delegierter NRW), Alexander<br />

Recht, Wolfgang Lindweiler, Angelika Link-<br />

Wilden (Delegierte NRW), Katharina Deiber<br />

(Delegierte NRW), Sebastian Kahl (Delegierter<br />

Berlin), Chris Neumann (Delegierter<br />

Brandenburg), Prof. Dr. Benjamin-Immanuel<br />

Hoff (Delegierter fds), Michael Faber<br />

(Delegierter NRW), Michael Schreiner<br />

(Delegierter NRW), Isabell Michels (Delegierte<br />

BAG Rote Reporter_innen), Martin Michels (KV<br />

Oldenburg), Dora Heyenn (Delegierte<br />

Hamburg), Jürgen Klute (MdEP), Nora<br />

Schüttpeltz (Delegierte fds), Dr. Frank Thiel<br />

(MdL Sachsen-Anhalt), Torsten Hans<br />

(Delegierter Sachsen-Anhalt), Michael Grunst<br />

(Delegierter Berlin), Sören Benn (Delegierter<br />

Berlin), Stefan Liebich (Delegierter Berlin),<br />

Sebastian Koch (Delegierter Berlin), Dominic<br />

Heilig (Delegierter mit beratender Stimme),<br />

Frank Puskarev (Landesverband Berlin), Dr.<br />

Klaus Lederer (Delegierter Berlin), Julia Nüß (LV<br />

Schleswig-Holstein), Luise Neuhaus (Delegierte<br />

Sachsen)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.67.1.<br />

Seite 12 bis 13, Zeilen 273 bis 280<br />

ändern wie folgt:<br />

DIE LINKE hat sich zu Beginn der Krise dafür<br />

eingesetzt, dass Vermögende, die in den Jahren<br />

vor Ausbruch der Krise von liberalisierter und<br />

nach oben umverteilender Politik Verursacher<br />

und Profiteure der Krise mit einem Schuldenschnitt<br />

profitiert haben, zur Kasse gebeten werden. <strong>Die</strong><br />

Politik der »Bankenrettung« hat die privaten<br />

Gläubiger durch öffentliche Mittel abgesichert. Ob<br />

die Bankenrettungen hätten vermieden und<br />

stattdessen in der Vergangenheit frühere und<br />

härtere Schuldenschnitte hätten durchgeführt<br />

werden sollen, ist in der linken Ökonomie sehr<br />

umstritten. Und auch für die Zukunft gilt: Ein<br />

Schuldenschnitt könnte jetzt auf Kosten von<br />

Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern gehen. <strong>Die</strong><br />

Legitimität der Schulden von Staaten bei privaten<br />

Banken muss überprüft und Gegenstand eines<br />

demokratischen Prozesses werden. Deshalb<br />

fordern wir einen Schuldenaudit (Überprüfung der<br />

Legitimität des Schuldenbestands) und die<br />

Einrichtung eines modifizierten<br />

Schuldentilgungsfonds, der eine<br />

Garantieübernahme für staatliche<br />

Verschuldung impliziert und die<br />

Rückzahlungsbedingungen für Staaten<br />

tragfähig gestaltet, und einen substanziellen<br />

Schuldenschnitt für illegitime Schulden sowie eine<br />

Sonderabgabe auf hohe Vermögen, um Banken<br />

und andere private Gläubiger an der Finanzierung<br />

zu beteiligen.<br />

Begründung: Zu den Gläubigern gehören auch<br />

Sparkassen, Genossenschaftsbanken, Kleinsparer,<br />

auch Kleinsparer jener Banken, die selber Gläubiger<br />

geretteter Banken sind usw. Mag die Rede von<br />

Systemrelevanz auch übertrieben sein – richtig ist,<br />

dass es Ansteckungsgefahren bei<br />

Schuldenschnitten gibt und dass harte<br />

Schuldenschnitte die künftigen<br />

Refinanzierungskosten von Staaten auf kurze bis<br />

mittlere Frist erhöhen.<br />

Änderungsantrag L.1.67.2.<br />

Seite 13, Zeilen 281 bis 283 einfügen:<br />

<strong>Die</strong> öffentlichen Haushalte sollen von der Diktatur<br />

der Finanzmärkte befreit werden, indem die Staaten<br />

sich auch bei der EZB in einem festgelegten<br />

Rahmen günstig finanzieren können und nicht mehr<br />

allein auf die Finanzmärkte angewiesen sind.


71<br />

Begründung: Aus unserer Sicht sollte nicht der<br />

Eindruck erweckt werden, es sei ein realistisches<br />

Szenario, die Staatsfinanzierung ausschließlich über<br />

die EZB abzuwickeln. Zum einen treten<br />

beispielsweise Staaten wie China oder auch die<br />

Golfstaaten massiv als Kreditgeber auf den<br />

internationalen Finanzmärkten in Erscheinung, und<br />

zum anderen ist aus unserer Sicht zunächst mal<br />

nichts dagegen einzuwenden, wenn sich auch<br />

private Haushalte an der Finanzierung von Staaten<br />

beteiligen durch den Kauf von Staatsanleihen.<br />

Änderungsantrag L.1.67.3.<br />

Seite 13, Zeilen 284 bis 285<br />

streichen: „Wir wollen dann den Schuldenstand …<br />

Vermögen senken“<br />

Begründung: Es gibt in der linken Ökonomie<br />

unterschiedliche Ansichten zu den möglichen<br />

Wirkungen und Folgen eines Schuldenschnitts. Wir<br />

halten die Forderung nach einem Schuldenschnitt<br />

aus verschiedenen Gründen für riskant. Verwiesen<br />

sei hier beispielhaft auf die Position des IMK.<br />

Zudem gilt: Darauf zu verweisen, dass der<br />

Schuldenschnitt zu einer gerechten Beteiligung der<br />

Vermögenden an der Bewältigung der Krise führe,<br />

ist für uns kurzsichtig und gefährlich. Es drohen<br />

eben auch die Gefahren höherer Zinsen für<br />

südeuropäische Staaten auf den Kapitalmärkten<br />

sowie von Ansteckungseffekten. <strong>Die</strong> Ereignisse in<br />

Zypern haben im Übrigen gezeigt, dass nicht<br />

auszuschließen ist, dass gerade diejenigen, die die<br />

Befürworter von Schuldenschnitten treffen wollen,<br />

allemal Wege und Möglichkeiten finden, ihre<br />

Vermögen in Sicherheit zu bringen.<br />

moderne und nachhaltige Industrien und<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen Arbeitsplätze zu schaffen,<br />

jungen Menschen in ihren Ländern eine<br />

Perspektive zu geben und die jeweiligen<br />

Volkswirtschaften zu stärken. Wir begrüßen die<br />

Vorschläge des DGB für einen „Europäischen<br />

Zukunftsfonds“.<br />

Begründung: Mit dieser Forderung sollte die LINKE<br />

sich insbesondere der Forderung des DGB<br />

anschließen, der für Europa seit langem einen<br />

neuen „Marshallplan“ fordert. Auch wenn wir im<br />

Detail zu Finanzierung und Ausgestaltung andere<br />

Positionen vertreten, finden wir es richtig, hier an<br />

Debatten anzuschließen, die es bereits gibt.<br />

Änderungsantrag L.1.67.5.<br />

Seite 13, Zeile 288 einfügen:<br />

… Steuerdumping verhindert. Hierzu muss die<br />

Europäische Währungsunion um weitere<br />

Elemente ergänzt werden. Dazu gehört vor<br />

allem ein Europäischer<br />

Ausgleichsmechanismus, bei dem die<br />

Handelsungleichgewichte innerhalb der<br />

Eurozone berücksichtigt und ausgeglichen<br />

werden.<br />

Begründung: Wir sprechen uns dafür aus, dass die<br />

LINKE die hierzu gemachten Vorschläge, etwa von<br />

Lisa Paus und Axel Troost, aufgreift und in konkrete<br />

politische Angebote übersetzt.<br />

Änderungsantrag L.1.67.6.<br />

Seite 13, Zeile 296 ändern wie folgt:<br />

Änderungsantrag L.1.67.4.<br />

Seite 13, nach Zeile 285 einfügen:<br />

• Wir befürworten, dass sich die EZB zu<br />

unbegrenzten Interventionen am Markt für<br />

Staatsanleihen bereit erklärt, um Risiken aus<br />

dem Markt für Staatsanleihen zu nehmen. <strong>Die</strong>s<br />

würde nicht nur die Zinslast der<br />

südeuropäischen Staaten reduzieren und die<br />

dortigen privaten Investitionen erhöhen,<br />

sondern auch das Bankensystem in den<br />

Krisenländern stärken.<br />

• Wir wollen die bestehende Währungsunion<br />

ergänzen durch einen Wachstums- und<br />

Investitionspakt. Statt die Menschen Europas<br />

mit immer neuen Kürzungspaketen zu<br />

überziehen, setzen wir darauf, durch<br />

Investitionen vor allem in Daseinsvorsorge,<br />

Infrastruktur und Bildung, aber auch in<br />

DIE LINKE lehnt die geplante europäische<br />

»Bankenunion« in ihrer beschlossenen Form ab.<br />

Änderungsantrag L.1.67.7.<br />

Seite 13, Zeilen 299 bis 301<br />

streichen: Der geplante Mechanismus …<br />

systemrelevanten Großbanken vor.<br />

Begründung: Der geplante einheitliche<br />

Mechanismus zur Abwicklung von Banken (SRM)<br />

entlässt Eigentümer und Gläubiger der Pleitebanken<br />

nicht vollständig aus ihrer Verantwortung. Eine<br />

präventive Zerschlagung systemrelevanter<br />

Großbanken ist kein sinnvoller Ansatz. Vielmehr<br />

kommt es darauf an, über Regulierung


72<br />

Risikostreuung vorzunehmen und wo nötig<br />

öffentliche Beteiligungen an solchen<br />

Kreditinstituten vorzusehen.<br />

Änderungsantrag L.1.67.8.<br />

Seite 13, 301 bis 304 ändern wie folgt:<br />

… Banken finanzieren soll, ist viel zu klein, um<br />

künftige Bankenkrisen bewältigen zu können, und<br />

unzureichend konstruiert. Eine Bankenunion<br />

muss folgenden Kriterien genügen:<br />

1. Eine Bankenunion muss alle Kreditinstitute<br />

der Eurozone einbeziehen.<br />

2. <strong>Die</strong> Bankenaufsicht soll nicht bei der EZB,<br />

sondern wie in der Bundesrepublik bei<br />

einer eigenständigen Aufsichtsbehörde der<br />

EU angesiedelt werden. Hierfür bietet sich<br />

die bereits existierende European Banking<br />

Authority (EBA) an.<br />

3. <strong>Die</strong> Bankenunion muss so funktionieren,<br />

dass zunächst die europäischen<br />

Kreditinstitute untereinander für ihre<br />

Risiken haften – dies jedoch in einer<br />

ausgleichenden Art und Weise. Sollte das<br />

Volumen der Bankenunion nicht oder noch<br />

nicht zur Deckung ausreichen, wäre es<br />

Aufgabe der EZB oder des ESM, zur<br />

Rekapitalisierung der Bankenunion<br />

beizutragen.<br />

4. <strong>Die</strong> Bankenunion muss die Ansprüche von<br />

Sparerinnen und Sparern sowie von<br />

gewerblichen Unternehmen im Rahmen<br />

einer wirksamen gesamteuropäischen<br />

Einlagensicherung umfassen.<br />

5. Da Zahlungsausfälle von Kreditinstituten zu<br />

Störungen der gegenseitigen<br />

Kreditversorgung im Interbankenmarkt<br />

führen können, muss die Bankenunion die<br />

Ansprüche volkswirtschaftlich relevanter<br />

Gläubigerkreditinstitute gegenseitig<br />

sichern.<br />

6. Aufgabe der Bankenunion ist es, nicht nur<br />

künftige Probleme der Haftung zwischen<br />

Banken zu regulieren, sondern auch solche<br />

der Vergangenheit. Im Ganzen geht es<br />

darum, Einlagemöglichkeiten für Sparer<br />

und gewerbliche Unternehmen sowie die<br />

Kreditversorgung für Haushalte und<br />

gewerbliche Unternehmen zu sichern.<br />

7. <strong>Die</strong> formulierten Ziele der Bankenunion<br />

sollten primär darauf ausgerichtet sein, die<br />

Fortexistenz von Banken zu sichern. Als<br />

letzte Möglichkeit muss die Bankenunion<br />

jedoch auch Mechanismen zur geordneten<br />

Abwicklung von Kreditinstituten vorsehen,<br />

die keine Systemrelevanz besitzen.<br />

8. Im Insolvenzfalle muss sichergestellt sein,<br />

dass Laufzeiten, Zins- und<br />

Tilgungsregelungen sowie Fälligkeiten von<br />

Haushalten und Unternehmen als<br />

Kreditnehmern wie vertraglich vereinbart<br />

fortbestehen.<br />

So werden weder künftige Krisen noch<br />

Bankenrettungen auf Kosten der Steuerzahlerinnen<br />

und Steuerzahler verhindert. Der geplante Rückgriff<br />

auf den aus Steuermitteln gespeisten Europäischen<br />

Stabilitäts-Mechanismus ESM verdeutlicht dies.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Höhe festzulegen ist keine<br />

einfache Aufgabe. <strong>Die</strong> Formulierung sollte also<br />

vorsichtiger sein.<br />

Änderungsantrag L.1.67.9.<br />

Seite 13, Zeilen 307 bis 314<br />

streichen: Eigentümer und Gläubiger müssen …<br />

öffentlich abzusichern.<br />

Begründung: Zum einen ist eine individuelle<br />

Haftung der Kreditinstitute in ihrer Eigenschaft als<br />

Eigentümer und Gläubiger die falsche Antwort auf<br />

die Krise, da eine Kreditverknappung auf dem<br />

Interbankenmarkt schwerwiegende<br />

volkswirtschaftliche Probleme nach sich zöge. Zum<br />

anderen ist auch eine individuelle Haftung von<br />

Privatpersonen und Unternehmen in ihrer<br />

Eigenschaft als Eigentümer und Gläubiger ein<br />

falscher Ansatz, da die abzusehende Reaktionen<br />

einer Ausdehnung der Sparquote und einer<br />

Reduzierung der Sachinvestitionsquote ebenfalls<br />

schwerwiegende Probleme mit sich brächten.<br />

Änderungsantrag L.1.67.10.<br />

Seite 13, Zeilen 316 bis 318 ändern wie folgt:<br />

Das Finanzsystem braucht keine Spielbanken. <strong>Die</strong><br />

Teile des Das Investmentbankings, bei denen dem<br />

ohne Nutzen für die Realwirtschaft mit vielen<br />

Risiken auf den Finanzmärkten spekuliert wird, um<br />

hohe Renditen zu erzielen, ist sind als<br />

Geschäftsfeld abzuwickeln.


73<br />

Änderungsantrag L.1.67.11.<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.68.<br />

Seite 14, Zeile 328-329 ersetzen durch:<br />

Privatbanken müssen einer<br />

Größenbeschränkung unterliegen.<br />

Überschreiten sie die Größenbeschränkung,<br />

muss entweder ein Entflechtungsverfahren<br />

beginnen, im Zuge dessen die zur Verkleinerung<br />

abzutrennenden Teile als eigenständige Bank<br />

vergesellschaftet werden. Alternativ sind private<br />

Großbanken wir wollen in öffentliches Eigentum<br />

unter<br />

Begründung: Vgl. Arbeitskreis II der LINKEN<br />

Bundestagfraktion „Wirtschaft, Finanzen, Steuern,<br />

Energie und Umwelt“: Den Bankensektor neu<br />

ordnen – und mit der Vergesellschaftung beginnen.<br />

Ein Diskussionspapier.<br />

Antragsteller/-innen:<br />

DIE LINKE. BV Hamburg Mitte<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.68.1.<br />

Seite 6, Zeile 2<br />

„<strong>Die</strong> Europäische Union war einst eine Hoffnung für<br />

die Menschen.“ ersetzen durch:<br />

Nach den Verheerungen der zwei Weltkriege und<br />

des Faschismus setzten die allermeisten Menschen<br />

ihre Hoffnungen auf die Verständigung zwischen<br />

den Völkern in Europa und weltweit - ohne<br />

Ausbeutung, Bedrohung und Krieg, friedlich,<br />

demokratisch und gleichberechtigt.<br />

Änderungsantrag L.1.67.12.<br />

Seite 14, Zeilen 337 bis 338<br />

„<strong>Die</strong> wirklichen Verursacher …. Verantwortung<br />

gezogen werden“ ersetzen durch:<br />

<strong>Die</strong> Deregulierung des Finanzsektors wie auch die<br />

Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen,<br />

die zum Ausbruch der Krise mitbeigetragen haben,<br />

wurden auch auf Druck von Kreditinstituten<br />

politisch durchgesetzt. Es ist nur konsequent, sie an<br />

der Bewältigung der Krise zu beteiligen und<br />

wirksame Schritte zur Reregulierung einzuleiten:<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Krise lässt sich nicht simpel auf<br />

Willen und Wollen einzelner Akteure im<br />

Kapitalismus zurückführen. Zum einen entsprang<br />

sie auch systemischen Defekten des Kapitalismus<br />

als Gesamtsystem, zum anderen wurde sie<br />

politisch-staatlich mitversursacht – wozu Banken<br />

als die Politik beeinflussende Akteure selbstredend<br />

beigetragen haben.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag L.1.68.2.<br />

Seite 6, Zeile 32 ändern wie folgt:<br />

Doch wenn unsere Nachbarn verarmen, werden die<br />

Exporte einbrechen profitieren nur die Banken<br />

und Konzerne.<br />

Begründung: „Der unbeirrbare Stumpfsinn, mit<br />

dem diese Kapitalisten ihre törichte Geldpolitik<br />

fortsetzen, immer weiter, immer weiter, bis zur<br />

Ausblutung ihrer Werke und ihrer Kunden, ist<br />

bewundernswert. Alles, was sie seit etwa zwanzig<br />

Jahren treiben, ist von zwei fixen und absurden<br />

Ideen beherrscht: Druck auf die Arbeiter und<br />

Export.“ (Kurt Tucholsky: <strong>Die</strong> Herren<br />

Wirtschaftsführer, 1931).<br />

Änderungsantrag L1.68.3.<br />

Seite 7, Zeilen 47 bis 50 ändern wie folgt:<br />

Sie [rechtspopulistische und rechtsextreme<br />

Parteien] stehen ebenso auf der Seite der großen<br />

Konzerne und der Finanzmärkte wie die<br />

Mainstream-Parteien. In Deutschland hofft die AfD<br />

von der Krise zu profitieren. Gegen die neoliberale<br />

Ausrichtung der anderen Parteien, gegen<br />

Rechtspopulismus und Ausgrenzung stellen wir<br />

unsere linken Alternativen zur Wahl klären wir<br />

über die Ursachen der Krise auf und engagieren<br />

uns grenzübergreifend für eine solidarische<br />

Entwicklung.


74<br />

Änderungsantrag L.1.68.4.<br />

Seite 8 Zeile 89 bis 91<br />

„Nicht, in dem wir uns …. neoliberale Europäische<br />

Union.“ ersetzen durch: „<br />

Gegen die nationalistische Großmachtpolitik<br />

insbesondere der Bundesregierung setzen wir auf<br />

Internationalismus.<br />

Änderungsantrag L.1.68.5.<br />

Seite 8, Zeile 99 bis 100<br />

„Vielen Menschen ist das Nationale zu eng. Auch<br />

für uns.“ ersetzen durch:<br />

Viele Menschen wenden sich gegen nationalistische<br />

Verengung. Auch wir.<br />

Änderungsantrag L.1.68.6.<br />

Seite 8, Zeile 112 bis 113<br />

„… den Kürzungen kaum Widerstand entgegen<br />

gesetzt haben.“ ersetzen durch:<br />

… die zynischen Kürzungsdiktate der Troika<br />

durchgesetzt haben.<br />

• Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit sowie<br />

der Arbeitsbedingungen müssen die<br />

Lenkzeiten der LKW-Fahrer verkürzt und<br />

die Ruhezeiten verlängern werden.<br />

Änderungsantrag L.1.68.10.<br />

Seite 25, nach Zeile 809 einfügen:<br />

Wir bekämpfen die Pläne der CSU zur Einführung<br />

einer PKW-Maut für Ausländer, da sie rassistische<br />

Demagogie sind und zum Abzocken der<br />

Verbraucher führen.<br />

Änderungsantrag L.1.68.11.<br />

Seite 34, Zeilen 1110 bis 1111 ändern wie folgt:<br />

„Historisch zielten die Einigung Arbeiter- und<br />

andere fortschrittliche Bewegungen in Europa<br />

darauf, … Europas beizutragen. <strong>Die</strong> Gründung der<br />

Europäischen Gemeinschaften in den 50er<br />

Jahren zielte dagegen auf Westbindung und<br />

Herstellung eines imperialistischen<br />

Machtblocks in der Welt.<br />

Begründung: Wir teilen nicht die Auffassung des<br />

norwegischen Nobelpreiskomitees.<br />

Änderungsantrag L.1.68.7.<br />

Seite 17, Zeile 484:<br />

streichen „Leiharbeit“:<br />

Verbindliche Richtlinien bei Leiharbeit,<br />

<strong>Die</strong>nstleistung und Entsendung …<br />

Änderungsantrag L.1.68.8.<br />

Seite 18, Zeilen 517 bis 521 ändern wie folgt:<br />

Insbesondere bei gegen Massenentlassungen und<br />

… beteiligt werden. Massenentlassungen in<br />

profitablen Betrieben müssen verboten werden.“<br />

Änderungsantrag L.1.68.9.<br />

Seite 24, nach Zeile 803 einfügen:<br />

Änderungsantrag L.1.68.12.<br />

Seite 34, Zeile 1149 einfügen:<br />

… militärischen Strukturen der NATO als ersten<br />

Schritt zu ihrer Auflösung ein.<br />

Änderungsantrag L.1.68.13.<br />

Seite 35, Zeile 1184 ändern wie folgt:<br />

… fordern wir: offene Grenzen für alle Menschen in<br />

Not!“<br />

Änderungsantrag L.1.68.14.<br />

Seite36, Zeile 1200 einfügen:<br />

… Arbeitsbedingungen haben. Wir fordern<br />

unbedingtes Bleiberecht und menschenwürdige<br />

Unterkünfte, soziale Absicherung und gleiche<br />

Rechte für alle - kein Mensch ist illegal!


75<br />

Änderungsantrag L.1.68.15.<br />

Seite 36, nach Zeile 1200 einfügen:<br />

• Wir treten für ein europäisches Asylrecht<br />

im Sinne des alten Grundgesetzes ein.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Ersetzungsformulierung könnte<br />

der Partei viel unnötigen Streit ersparen.<br />

Änderungsantrag L.1.69.2.<br />

Seite 31, nach Zeile 1033 einfügen:<br />

Änderungsantrag L.1.68.16.<br />

Seite 36, Zeile 1215 einfügen:<br />

… Herkunftsländern verabredet wurde. Der<br />

rassistischen Hetze von CSU und anderen<br />

Parteien treten wir entschieden entgegen - die<br />

Armut muss bekämpft werden, nicht die Armen!<br />

Änderungsantrag L.1.68.17.<br />

Seite 36, Zeile 1216<br />

„Visa-Pflicht“ ersetzen durch: „Grenzen“<br />

(Beschluss der Bezirksversammlung vom<br />

25.1.2014.)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.69.<br />

Antragsteller/-innen: Ellen Brombacher<br />

(Berlin), Arne Brix (KPF), Rim Farha (KPF), Wulf<br />

Kleus (KPF), Carsten Schulz (Berlin), Waltraud<br />

Tegge (Mecklenburg-Vorpommern), Elisabeth<br />

Wissel (Berlin), Kommunistische Plattform<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

<strong>Die</strong> AfD will den Spagat bewältigen, kein<br />

organisatorisches Sammelbecken für Nazis zu<br />

werden und zugleich massenhaft Stimmen der<br />

Rechten aller Couleur zu fischen. Ihre Forderungen<br />

sind teils verschleierte rechte Parolen. <strong>Die</strong> AfD<br />

bedient den Stammtisch, ohne es dabei zu<br />

belassen. Nicht zuletzt geht es dieser Partei um<br />

eine Vielzahl von Stimmen aus der sogenannten<br />

Mitte der Gesellschaft und um die der sozial<br />

Benachteiligten. Überall bedient sie eine spezielle<br />

Klaviatur. <strong>Die</strong> AfD ist sehr ernst zu nehmen. Deren<br />

politischer Charakter muss unser Verhältnis zu ihr<br />

diktieren. Wenn wir die Gefährlichkeit dieser von<br />

Hans-Olaf Henkel und anderen gesponserten und<br />

unterstützten AfD offen ansprechen und konkret<br />

beweisen, kann niemand auf die Idee kommen, uns<br />

mit denen in einen Topf zu werfen.<br />

Begründung: Wir müssen jegliches Zurückweichen<br />

vor der AfD ausschließen. Stellen wir richtige<br />

Forderungen nicht auf, weil man uns Nähe zur AfD<br />

unterstellen könnte, so ist das ebenso defensiv, als<br />

würden wir von der AfD erhobene, von uns nicht a<br />

priori abgelehnte Forderungen besonders laut<br />

artikulieren, um denen Stimmen abzunehmen. Nur,<br />

wenn wir unsere Identität auch dadurch<br />

hervorheben, dass wir deren Identität entlarven,<br />

werden die diametral entgegengesetzten Interessen<br />

deutlich, die – gegebenenfalls – hinter anscheinend<br />

ähnlichen Forderungen stehen können.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag L.1.69.1.<br />

Seite 15-16, Zeilen 411-413<br />

„Auch wenn die Europäische Währungsunion …<br />

Kürzungspolitik (Austerität) beendet wird.“<br />

ersetzen durch:<br />

Auch wenn die Europäische Währungsunion große<br />

Konstruktionsfehler enthält, würde ein Ende des<br />

Euro nicht die Lösung der daraus resultierenden<br />

Probleme bedeuten.


76<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.70.<br />

Antragsteller/-innen: Anja Mayer, Jana<br />

Hoffmann, Dominic Heilig, Caren Lay, Stefan<br />

Liebich, Cornelia Möhring, Luise Neuhaus-<br />

Wartenberg, Julia Alexandra Nüß, Konstanze<br />

Kriese, Martin Schirdewan, Simone Hock,<br />

Forum Demokratischer Sozialismus (fds)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 31, nach Zeile 1050 einfügen:<br />

2.7 Für eine feministische Europäische Union<br />

<strong>Die</strong> niederländische Philosophin und Feministin Rosi<br />

Braidotti schrieb einmal: „Europa lässt uns nicht<br />

träumen.“<br />

Lasst uns trotzdem von einem anderen Europa<br />

träumen und beginnen wir, die Europäische Union zu<br />

einem Europa der Freiheit, der Bewegung und des<br />

sozialen Fortschritts – zu einem Europa für Alle zu<br />

verändern!<br />

Wir wollen eine Europäische Union, die<br />

feministisch, frei von Ausschlussmechanismen, frei<br />

von patriarchalen Herrschaftsstrukturen, frei von<br />

Ausbeutung und sozialen Ungleichheiten ist. Wir<br />

wollen eine europäische Gemeinschaft, in der alle<br />

frei, selbstbestimmt und ausgestattet mit sozialen<br />

Mindestsicherungsstandards leben können –<br />

unabhängig von Geschlecht, sexueller Identität,<br />

Hautfarbe, Alter, sozialer Herkunft, Bildungsstand,<br />

Religion und ethnischer Zugehörigkeit. DIE LINKE<br />

formuliert vor diesem Hintergrund in ihrer täglichen<br />

politischen Arbeit im Europäischen Parlament auch<br />

eine feministische Kritik an Nationalismus,<br />

Rassismus sowie am Erstarken von<br />

nationalistischen und ultrakonservativen Positionen<br />

in immer mehr EU-Mitgliedsstaaten.<br />

DIE LINKE ist eine feministische Partei, die sich<br />

nicht nur an nationalen Problemlagen und<br />

europäischen Entscheidungsstrukturen abarbeitet,<br />

sondern auf eine Wiederaneignung internationaler<br />

feministischer Programmatiken und<br />

emanzipatorischen Politiken hinwirkt.<br />

Immer mehr Frauen hängen in sogenannten<br />

geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen fest,<br />

ohne reelle Chance, wieder in<br />

sozialversicherungspflichtige, unbefristete<br />

Erwerbsarbeit zu kommen. In der Europäischen<br />

Union verdienen Frauen im Durchschnitt fast 17<br />

Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Wir<br />

fordern deshalb gleichen Lohn für gleiche und<br />

gleichwertige Arbeit für Frauen und Männer. Ohne<br />

eine gerechte Bezahlung von Frauen bleibt ihnen<br />

heute ein gutes Leben sowie eine sichere und<br />

ausreichende Rente im Alter verwehrt. Unfreiwillige<br />

Teilzeitarbeit, zu geringe Vergütung der<br />

Erwerbsarbeit und fehlende<br />

Kinderbetreuungsmöglichkeiten fördern europaweit<br />

ein Klima der Überlastung, der Armutsgefährdung<br />

und der Angst vor einem Leben in Armut im Alter.<br />

Wir fordern daher eine Arbeitszeitverkürzung auf<br />

sechs Stunden am Tag. Auch Freizügigkeit darf<br />

nicht dazu führen, dass Reproduktions- und<br />

Carearbeit an Migrantinnen und Migranten delegiert<br />

wird, die prekär beschäftigt. Gleichzeitig fordern<br />

wir, dass ein EU-weiter Anspruch auf öffentliche<br />

Kinderbetreuung für alle durchgesetzt wird.<br />

Eine verbindliche europäische Mindestlohnregelung<br />

in Höhe von 60 Prozent des jeweiligen nationalen<br />

Durchschnittsbruttolohns hilft insbesondere<br />

Frauen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und<br />

eigene, existenzsichernde Rentenansprüche<br />

aufzubauen. Denn besonders Frauen sind von<br />

Altersarmut betroffen, da durch<br />

Kindererziehungszeiten und/oder Pflege von<br />

Angehörigen bei anschließendem erschwertem<br />

Wiedereinstieg für Frauen in reguläre Erwerbsarbeit<br />

nicht ausreichend Rentenansprüche für ein gutes<br />

Leben im Alter aufgebaut werden können. Wir<br />

setzen uns für eine schrittweise Harmonisierung<br />

der nationalen Rentensysteme innerhalb der<br />

Europäischen Union ein. Wir fordern zudem eine<br />

EU-weite Übertragbarkeit von<br />

Rentenanwartschaften aus den staatlichen<br />

Altersversorgungssystemen und streben eine<br />

Verpflichtung der EU-Mitgliedsstaaten zur<br />

Schaffung einer verbindlichen individualisierten<br />

existenzsichernden Grundsicherung im Alter und<br />

bei Erwerbsminderung an.<br />

<strong>Die</strong> Einführung einer verbindlichen Frauenquote in<br />

den börsennotierten Unternehmen ist ein Schritt,<br />

der ebenfalls zu mehr Gleichberechtigung zwischen<br />

Männern und Frauen im Arbeitsleben führen wird.<br />

<strong>Die</strong> Quote verbessert die Aufstiegschancen von<br />

Frauen in die oberen Führungsetagen. Alleine<br />

ausreichend ist die in Deutschland gängige<br />

Quotenforderung von 40 Prozent jedoch nicht: Eine<br />

Arbeitsmarkt- und Familienpolitik ist nötig, die im<br />

Blick hat, dass Frauen auf allen Hierarchieebenen<br />

der Arbeitswelt – also nicht nur in den obersten<br />

Führungsetagen – unterrepräsentiert sind und<br />

einen geringeren Verdienst und weniger<br />

Sondervergütungen erhalten als ihre männlichen<br />

Kollegen. Auch darauf wird DIE LINKE in ihrer Arbeit<br />

im Europäischen Parlament mit Nachdruck und<br />

politischen Initiativen aufmerksam machen.<br />

DIE LINKE wird auch weiterhin für eine<br />

Verpflichtung der Mitgliedsstaaten streiten, eine<br />

Krankenversicherungspflicht für alle Bürgerinnen<br />

und Bürger vorzusehen. Hieran gekoppelt muss<br />

verbindlich festgeschrieben werden, dass alle in der


77<br />

EU lebenden Menschen einen Anspruch auf die<br />

notwendige ambulante und stationäre medizinische<br />

Versorgung bei Krankheit und Schwangerschaft<br />

sowie auf die jeweilig notwendigen Vor- und<br />

Nachsorgemaßnahmen haben. Kürzungsdiktate wie<br />

die der Troika in Griechenland in Bezug auf die<br />

medizinische Versorgung von Frauen und<br />

Schwangeren sind menschenunwürdig und<br />

unzulässig. Wir fordern eine EU-weite Legalisierung<br />

von Schwangerschaftsabbrüchen, was einen<br />

sicheren und legalen Zugang zu medizinischer<br />

Behandlung und Versorgung einschließt sowie das<br />

Recht auf eine neutrale und kostenfreie Beratung.<br />

Wir schlagen darüber hinaus vor, EU-weite<br />

Förderprogramme zur gesundheitlichen und<br />

sexuellen Aufklärung sowie zur Bekämpfung von<br />

Homo- und Transphobie aufzulegen. Heterosexuelle<br />

Beziehungen sind gesellschaftlich längst nicht mehr<br />

die „Norm“, was sich beispielsweise auch im<br />

Unterricht für Kinder und Jugendliche widerspiegeln<br />

soll. DIE LINKE wird über das Europäische<br />

Parlament die Mitgliedsstaaten der Europäischen<br />

Union dazu auffordern, sich zur Öffnung der Ehe für<br />

alle Lebensformen zu verpflichten, sowie<br />

alleinstehenden und auch nichtheterosexuellen<br />

Frauen den Zugang zu reproduktiver Medizin<br />

generell zu ermöglichen und das Adoptionsrecht für<br />

alle Menschen anzupassen. Und wir wollen, dass<br />

Kinder ihrem Alter entsprechend auch über sexuell<br />

übertragbare Krankheiten und deren Prävention<br />

aufgeklärt werden. Der Rahmen, in dem das<br />

geschieht, soll ein wertfreier, offener und toleranter<br />

sein.<br />

Auch bei der paritätischen Besetzung von Ämtern<br />

und Mandaten in der EU gibt es massiven<br />

Reformbedarf. Hierbei kann man auf verschiedene<br />

erfolgreiche oder diskutierte Modelle in Europa<br />

zurückgreifen. In Belgien beispielsweise gibt es<br />

bereits eine gesetzliche Regelung für eine 50-<br />

Prozent-Quote für alle Parteilisten. Ähnliche<br />

Bestrebungen gibt es in Frankreich, Slowenien und<br />

Spanien. <strong>Die</strong>s ist ein guter Anfang, aber allein auf<br />

nationalstaatlicher Ebene nicht ausreichend. Wir<br />

fordern daher eine 50-Prozent-Quotierung aller<br />

Mandate und Ämter in der gesamten Europäischen<br />

Union.<br />

DIE LINKE tritt für ein weltoffenes Europa ein und<br />

wird im Europäischen Parlament auch in den<br />

kommenden fünf Jahren für die Auflösung der<br />

Grenzschutzagentur FRONTEX und die Abschaffung<br />

des unmenschlichen Dublin-Asylsystems kämpfen.<br />

Von Flucht und Vertreibung sind weltweit in<br />

besonderem Maße Frauen betroffen. Für uns ist<br />

daher geschlechtsspezifische Verfolgung ein Grund<br />

für die Anerkennung von Asylanträgen - d.h.<br />

geschlechtsspezifische Gewalt ebenso wie<br />

Vergewaltigung, Zwangsheirat und<br />

Zwangsabtreibung anzuerkennen. Für uns zählen<br />

als Asylgrund auch Verfolgung auf Grund der<br />

sexuellen Identität. Gleichzeitig fordern wir die<br />

Aufnahme und psychosoziale Betreuung<br />

traumatisierter, geschundener, vergewaltigter<br />

Frauen aus Kriegs- und Bürgerkriegsgebieten in den<br />

Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.<br />

Menschen, die keinen legalen Aufenthaltsstatus<br />

haben und trotzdem erwerbstätig sind, müssen<br />

einen Rechtsanspruch auf einen legalen<br />

Aufenthaltstitel innerhalb der EU bekommen,<br />

wodurch die Erwerbstätigkeit ebenfalls legalisiert<br />

werden würde. Von Zwangs- und<br />

Armutsprostitution betroffene Frauen und Männer<br />

könnten sich durch eine solche Regelung aus ihrer<br />

Unterdrückungssituation befreien. Damit verbunden<br />

ist eine Anerkennung von Sexarbeit als<br />

Erwerbstätigkeit, einschließlich des Anspruchs auf<br />

Sozialleistungen wie Umschulung, Weiterbildung<br />

und Fortbildung, Arbeitslosengeld sowie freier<br />

Zugang zu gesundheitlicher und präventiver<br />

Versorgung. Gleiches gilt für verdeckte Prostitution<br />

und Frauen in haushaltsnaher <strong>Die</strong>nstleistung.<br />

<strong>Die</strong> Umsetzung der europäischen<br />

Antidiskriminierungsrichtlinien in den einzelnen<br />

Mitgliedsstaaten muss weiterhin kontrolliert<br />

werden. <strong>Die</strong> Festschreibung der international<br />

anerkannten Menschenrechte auf europäischer<br />

Ebene in der fünften Antidiskriminierungsrichtlinie<br />

wird in der kommenden Legislatur des<br />

Europäischen Parlaments ein weiterer wichtiger<br />

Schritt sein. Um bestehende Benachteiligungen auf<br />

Grund des Geschlechts zu überwinden, fordern wir<br />

zudem die Vergabe aller Struktur- und<br />

Kohäsionsmittel explizit an gleichstellungspolitische<br />

Kriterien zu binden. <strong>Die</strong> europäischen Strukturfonds<br />

sind zweck- und zielgebunden. <strong>Die</strong> Vergabe ihrer<br />

finanziellen Mittel richtet sich nach regionalen<br />

gesamtwirtschaftlichen (EFRE), nach sozialen (ESF)<br />

beziehungsweise nach agrarischen Disparitäten<br />

(ELER). Wir wollen, dass dem ein weiteres, ein<br />

gleichstellungsspezifisches Kriterium hinzugefügt<br />

wird.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


78<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.71.<br />

Antragsteller/-innen: Klaus Lederer, Dominic<br />

Heilig, Stefan Liebich, Julia Alexandra Nüß,<br />

Luise Neuhaus-Wartenberg, Forum<br />

Demokratischer Sozialismus (fds)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 21 bis 22, Zeilen 667 bis 710<br />

ersetzen durch:<br />

Für eine solidarische Regional- und<br />

Strukturpolitik<br />

<strong>Die</strong> Wirtschaftsstandort- und Wettbewerbspolitik<br />

der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten<br />

verschärft die bestehenden sozialen und regionalen<br />

Spaltungen innerhalb der EU. Auf der anderen Seite<br />

gelang es in der Vergangenheit, durch Programme<br />

der EU-Regional- und Strukturförderung die<br />

Entstehung wirtschaftlicher und sozialer<br />

Differenzen zwischen den Regionen und<br />

Mitgliedstaaten zu dämpfen oder sogar historisch<br />

gewachsene Unterschiede maßgeblich zu<br />

verringern.<br />

DIE LINKE hat sich gemeinsam mit Akteuren aus<br />

Zivilgesellschaft und regionalen Strukturen gegen<br />

die bevorstehende Neuausrichtung der<br />

Kohäsionsprogramme in der Förderperiode ab 2014<br />

gewehrt. <strong>Die</strong>se Neuausrichtung transformiert die<br />

Instrumente der Regional- und Strukturpolitik von<br />

einem sozialen und ökonomischen<br />

Ausgleichsmechanismus hin zu einem<br />

„Belohnungsmechanismus“ – mit dem Ziel, Märkte<br />

zu öffnen und Staatsausgaben zu kürzen. Wir finden<br />

es falsch, dass die EU-Fördermittelvergabe an die<br />

Durchsetzung von „mehr Wettbewerb und Markt“<br />

gekoppelt wird. Wir finden es auch falsch, dass<br />

insgesamt weniger Mittel zur Verfügung gestellt und<br />

diese auch noch zugunsten der wirtschaftlich<br />

stärkeren EU-Mitgliedstaaten umverteilt werden.<br />

Denn eine sozioökonomische Entwicklung, die auf<br />

dem Primat von „Wettbewerb und Markt“ beruht,<br />

produziert nur neuerliche Globalisierungsverlierer<br />

und sorgt für ein verschärftes Auseinanderdriften<br />

von Leistungszentren und prekären Regionen, nicht<br />

für Kohäsion.<br />

DIE LINKE setzt deshalb dieser neuen Praxis<br />

„europäischer Strukturanpassungsprogramme“<br />

eine andere Logik entgegen, die die spezifischen<br />

Bedürfnisse und Stärken der Regionen Europas und<br />

der dort lebenden Menschen in den Mittelpunkt<br />

stellt. Gerade in Zeiten der Krise und des<br />

Zusammenbruchs sozialer Systeme in den<br />

Mitgliedstaaten setzen wir auf Sicherheit in einem<br />

Zeitalter der Unsicherheiten. Europäische Regional-<br />

und Strukturpolitik muss darauf ausgerichtet<br />

werden, Teilhabe, selbständige Lebensgestaltung<br />

und Selbstverwirklichung zu befördern. Weder<br />

Menschen noch Regionen dürfen dauerhaft<br />

abgehängt oder aufgegeben werden. <strong>Die</strong><br />

europäische Regional- und Strukturförderung muss<br />

zum ersten Ziel haben, wirtschaftlichen Fortschritt<br />

mit sozialem und demokratischem Fortschritt zu<br />

verbinden und den sozial-ökologischen Umbau<br />

voranzubringen:<br />

• Für DIE LINKE liegt dem sozialökologischen<br />

Umbau der Gesellschaft die regionale<br />

Sichtweise zugrunde. <strong>Die</strong> Teilhabe der Bürgerinnen<br />

und Bürger an den Entscheidungen, wie wir Energie<br />

erzeugen, wie wir Handel betreiben, wie wir<br />

produzieren wollen und in wessen Besitz sich<br />

Netze, Produktionsanlagen oder auch die<br />

Stadtwerke befinden, schafft die notwendige<br />

Akzeptanz - auch auf lokaler Ebene - um die Frage,<br />

wie wir eigentlich leben wollen, als LINKE zu<br />

beantworten: DIE LINKE steht für eine dezentrale,<br />

in den Regionen verankerte Energiewende, die<br />

sozial und demokratisch ausgestaltet ist.<br />

• <strong>Die</strong> Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger<br />

an den mit europäischen Mitteln geförderten<br />

Projekten ist starke Motivation, Wertschöpfung zu<br />

einem Entwicklungsimpuls für ihre Region und<br />

Kommune zu machen. <strong>Die</strong> demokratische<br />

Mitwirkung muss gestärkt werden, indem<br />

Zivilgesellschaft, regionale und lokale Akteure noch<br />

viel stärker als in der Vergangenheit in alle Phasen<br />

der Planung und Umsetzung der Förderprogramme<br />

einbezogen werden.<br />

• Sozial-ökologische Innovationen und<br />

nachhaltige Wirtschaftspolitik müssen von unten<br />

wachsen, Dezentralität schafft Potenziale für die<br />

Regionalentwicklung. Vor Ort kann am besten<br />

entschieden werden, wie Wirtschaftsstrukturen<br />

umgebaut, Probleme städtischer Ballungsräume<br />

bewältigt, Strategien gegen die Entvölkerung<br />

ganzer Regionen entwickelt und das<br />

Zusammenwachsen von Regionen in Europa<br />

befördert werden können. Dazu bedarf es einer<br />

zielgerichteten Neuorganisation der Finanzströme –<br />

von der europäischen bis zur kommunalen Ebene.<br />

Wir brauchen öffentliche Programme, um die für<br />

sozial-ökologische und demokratische Innovationen<br />

erforderlichen Investitionen zu stemmen.<br />

Integrierte Lösungen für regionale Probleme und<br />

nicht die Einhaltung der Verschuldungskriterien<br />

durch die Mitgliedstaaten müssen im Mittelpunkt<br />

der Kohäsionspolitik stehen!<br />

• Regionale Wirtschafts- und<br />

Energiekreisläufe, demokratisierte Regionalplanung<br />

(z.B. durch regionale Struktur- und Wirtschaftsräte),


79<br />

Entwicklung regionaler Leitbilder, die<br />

gesellschaftlich verankert sind, allgemeiner Zugang<br />

zu guten Daseinsvorsorgeleistungen – von der<br />

Gesundheits- bis zur Breitbandversorgung, von der<br />

Bildung bis zur solidarischen sozialen Sicherung –,<br />

die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und<br />

bürgerrechtlicher Emanzipation: das sind die<br />

Prämissen der Partei DIE LINKE zum Einsatz<br />

regionaler Strukturförderprogramme für ein<br />

vereintes Europa!<br />

DIE LINKE setzt sich dafür ein, dass die Mittel der<br />

Regional- und Strukturförderung in allen<br />

Mitgliedstaaten und Regionen einfach und<br />

unbürokratisch abgerufen werden können.<br />

Austausch und bilaterale Kooperation (Twinning-<br />

Projekte, Verwaltungszusammenarbeit, Best-<br />

Practice-Vermittlung) bedürfen der offensiven<br />

Förderung durch die europäische Ebene – sowohl in<br />

Bezug auf Mittelbeantragung und Mittelabruf als<br />

auch in Bezug auf die gesammelten Erfahrungen.<br />

Kooperation und gegenseitiges Lernen stärken den<br />

europäischen Gedanken und schaffen einen<br />

positiven Bezugsrahmen bei der Gestaltung einer<br />

gemeinsamen europäischen Gesellschaft, die mehr<br />

ist als ein politisch verfasster Binnenmarkt mit<br />

freiem Waren-, Kapital- und <strong>Die</strong>nstleistungsverkehr.<br />

<strong>Die</strong> Schaffung von gleichwertigen<br />

Lebensverhältnissen in der EU ist unerlässlich, um<br />

soziale Integration zu fördern und allen Menschen<br />

in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union die<br />

Teilhabe an wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen zu ermöglichen. Für die Absicherung<br />

einer solchen qualitativ neuen und quantitativ<br />

erweiterten Regional- und Strukturpolitik hat DIE<br />

LINKE Konzepte vorgelegt und wird diese im<br />

Europäischen Parlament einbringen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.72.<br />

Antragsteller/-innen: Stefan Liebich, Anna-<br />

Lena Orlowski, Gerry Woop, Julia Alexandra<br />

Nüß, Luise Neuhaus-Wartenberg, Forum<br />

Demokratischer Sozialismus (fds)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 34 bis 37, Zeilen 1108 bis 1255<br />

ersetzen durch:<br />

Für ein friedliches Europa<br />

1. Für ein Europa ohne Armeen in einer Welt ohne<br />

Kriege<br />

<strong>Die</strong> Einigung von zunächst Westeuropa auf die<br />

Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und<br />

später die Europäische Gemeinschaft (EG) sollte<br />

durch wirtschaftliche und später auch politische<br />

Verflechtungen Kriege der Mitgliedstaaten<br />

untereinander verhindern. 100 Jahre nach Beginn<br />

des Ersten und 75 Jahre nach Beginn des Zweiten<br />

Weltkrieges findet die zivilisatorische<br />

Errungenschaft eines langen friedlichen<br />

Zusammenlebens der Bevölkerungen der<br />

inzwischen in der Europäischen Union<br />

zusammengeschlossenen Staaten unsere<br />

Anerkennung.<br />

Verträge und gemeinsame Institutionen setzen den<br />

Rahmen für eine Union aus souveränen<br />

Mitgliedstaaten, die Konflikte regulieren,<br />

Gemeinsamkeit fördern und Wohlstand erzeugen<br />

kann. Zugleich bedarf es dringend der Vertiefung<br />

demokratischer Legitimation und Rückbindung der<br />

Politik an die sozialen Interessen der Bürgerinnen<br />

und Bürger der Mitgliedstaaten der EU.<br />

Um den Friedensgedanken auf Basis der Idee von<br />

Integration durch Zusammenarbeit und Handel<br />

auch über die EU hinaus zu fördern, bedarf es einer<br />

anderen Politik der Regierungen der EU-<br />

Mitgliedsstaaten und einer Mehrheit im<br />

Europäischen Parlament für mehr soziale<br />

Gerechtigkeit, starke solidarische Beziehungen zu<br />

anderen Staaten sowie für Abrüstung und Frieden.<br />

Politische, wirtschaftliche und soziale<br />

Ungerechtigkeiten und die Konkurrenz um knappe<br />

Ressourcen bilden immer wieder einen Nährboden<br />

für bewaffnete Konflikte und Kriege. Deshalb ist<br />

linke Politik in den einzelnen Mitgliedstaaten der<br />

EU, aber noch stärker auch auf der EU-Ebene<br />

gefordert, um deren politische und wirtschaftliche<br />

Potenziale für eine solidarische und friedliche<br />

internationale Politik einzusetzen. Das bedeutet<br />

eine grundlegend andere Handelspolitik, die auf<br />

fairen Austausch und nachhaltige Entwicklungen<br />

gerichtet ist. Wir lehnen eine neoliberale<br />

Austeritätspolitik entschieden ab und setzen eine<br />

Politik des Dialogs und der<br />

Entwicklungszusammenarbeit dagegen. Solidarität,<br />

Handelsabkommen zum Vorteil der beteiligten<br />

Seiten, vor allem der Menschen, sowie die Stärkung<br />

regionaler Zusammenhänge sind für eine Welt in<br />

Frieden erforderlich. Dafür werden sich unsere<br />

Abgeordneten im Europäischen Parlament<br />

einsetzen.<br />

DIE LINKE möchte, dass die EU zu einer<br />

Friedensmacht wird, die ihre Potenziale für<br />

friedliche Konfliktlösungen, Prävention und


80<br />

umfassende Abrüstung einsetzt. Mit den Kräften<br />

der Friedensbewegung kämpft DIE LINKE gegen<br />

eine Militarisierung von Politik.<br />

DIE LINKE lehnt Kriegseinsätze generell und auch<br />

unter EU-Verantwortung ab<br />

Wir halten einen Europäischen Auswärtigen <strong>Die</strong>nst<br />

für sinnvoll, wenn er demokratisch deutlich stärker<br />

als bisher und primär über das Europäische<br />

Parlament legitimiert ist und durch dieses<br />

kontrolliert wird, sich auf die gemeinsame<br />

Außenvertretung, auf die Zusammenführung<br />

verschiedener Politikbereiche zu kohärentem<br />

Handeln gegenüber Drittstaaten konzentriert und<br />

auf Konfliktprävention, diplomatische<br />

Konfliktlösungen sowie nachhaltige<br />

Entwicklungszusammenarbeit orientiert ist.<br />

DIE LINKE tritt für ein Ende geheimdienstlicher<br />

Zusammenarbeit mit den USA im Rahmen der<br />

gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik sowie<br />

der gemeinsamen Sicherheits- und<br />

Verteidigungspolitik ein. Eine eigenständigere<br />

europäische Arbeit im Sicherheitsbereich und der<br />

Schutz der Bürger- und Freiheitsrechte nach hohen<br />

europäischen Standards haben Priorität.<br />

Wir wollen eine sozial gerechte und friedliche EU.<br />

Wir machen uns für den Aufbau eines europäischen<br />

zivilen Friedensdienstes stark. Wir wollen eine EU,<br />

die frei ist von Massenvernichtungswaffen. DIE<br />

LINKE wendet sich gegen ein weltweites atomares<br />

Wettrüsten. Der von der USA geplante<br />

Raketenschild in Europa ist ein Relikt des Kalten<br />

Krieges, den wir ablehnen. Wer Sicherheit in Europa<br />

nur mit und nicht gegen Russland proklamiert, der<br />

sollte solche Eskalationen unterlassen.<br />

Jede Waffe findet ihren Krieg<br />

Wir wollen daher Rüstungsexporte verbieten. <strong>Die</strong><br />

EU exportiert Güter wie Waffen, Chemikalien und<br />

Atomenergieanlagen, die in ihren<br />

Bestimmungsländern zu kriegerischen<br />

Auseinandersetzungen und Umweltproblemen<br />

beitragen können. Hier spielt die Sicherung von<br />

natürlichen Ressourcen eine immer stärkere Rolle.<br />

<strong>Die</strong> EU-Staaten sind neben den USA und Russland<br />

der größte Rüstungsexporteur der Welt. Wir aber<br />

wollen Europa abrüsten. Das betrifft die Produktion<br />

und den Export von Waffen als auch die<br />

Militarisierung der Außengrenzen. Statt auf einen<br />

Ausbau der Rüstungsindustrie setzen wir auf<br />

Konversion. <strong>Die</strong> EU-Verteidigungsagentur fördert<br />

Rüstungsproduktion und -export. Sie soll<br />

abgeschafft und Rüstungsexporte sollen EU-weit<br />

verboten werden.<br />

Wir halten an unserem Ziel eines Deutschland und<br />

eines Europa ohne Armeen, einer Welt ohne Kriege<br />

fest.<br />

2. Willkommen in Europa: Visa-Liberalisierung und<br />

offene Grenzen für Menschen in Not<br />

DIE LINKE setzt sich für eine offene Welt ein, in der<br />

Menschen unkompliziert in Kontakt miteinander<br />

treten können. Trotz bestehender Abkommen zur<br />

Visa-Liberalisierung ist es für sehr viele Menschen<br />

schwer bis unmöglich, Freunde und Verwandte in<br />

Europa zu besuchen, hier zu arbeiten und zu leben<br />

oder in kulturellen und politischen Austausch zu<br />

treten. Damit untergräbt unser Kontinent seine<br />

Chancen auf eine gute Zukunft. Daher fordern wir<br />

eine Visa-Liberalisierung der EU. Unser langfristiges<br />

Ziel sind ein Europa und eine Welt ohne Visa-Pflicht.<br />

Visa-Politik darf auch nicht als Druckmittel<br />

gegenüber EU-Beitrittskandidaten genutzt werden.<br />

<strong>Die</strong> EU sollte sich nicht durch ihre Politik<br />

abschotten, sondern Reisefreiheit für alle<br />

Bürgerinnen und Bürger gewährleisten.<br />

Europa darf keine Festung sein. <strong>Die</strong> stringente<br />

Überwachung der EU-Außengrenzen dient einzig<br />

der Abschottung. <strong>Die</strong> Dublin-Verordnung der EU<br />

sieht vor, dass im Regelfall das EU-Land für die<br />

Durchführung eines Asylverfahrens zuständig ist,<br />

über welches Asylsuchende in die EU eingereist<br />

sind. <strong>Die</strong> EU-Länder mit Außengrenzen versuchen,<br />

die Grenzen möglichst hermetisch abzuriegeln oder<br />

die Abwehr von Flüchtlingen auf Drittstaaten<br />

vorzuverlagern.<br />

Angesichts der dramatischen Lage mit über 20.000<br />

Toten an den EU-Außengrenzen seit Inkrafttreten<br />

der Dublin-Verordnung fordern wir offene Grenzen<br />

für Menschen in Not und einen grundlegenden<br />

Wandel in der EU-Flüchtlingspolitik. Wir<br />

unterstützen das »Memorandum für ein gerechtes<br />

und solidarisches System der Verantwortlichkeit«<br />

und setzen uns für das Prinzip der freien Wahl des<br />

Zufluchtslandes ein, auf das sich viele Verbände in<br />

der Bundesrepublik Deutschland verständigt haben<br />

(zum Beispiel AWO, Diakonie, PRO ASYL,<br />

Paritätischer Wohlfahrtsverband, Deutscher<br />

Anwaltsverein).<br />

Wir werden uns im Europäischen Parlament für eine<br />

gesamteuropäische und humanistische Flüchtlingsund<br />

Migrationspolitik einsetzen, die Menschen in<br />

Not hilft, die der Verantwortung der Europäischen<br />

Union für Migrationsbewegungen gerecht wird und<br />

die den Prinzipien der Menschenrechte und des<br />

Humanismus verpflichtet ist.. FRONTEX, die<br />

Agentur zur Sicherung der Außengrenzen, muss<br />

aufgelöst werden. Das satellitengestützte<br />

Grenzüberwachungssystem EUROSUR, das die<br />

Abschottung der EU gegenüber Flüchtlingen weiter<br />

verschärft, lehnen wir ab. Wir setzten uns dafür ein,<br />

dass die Grundrechte der Flüchtlinge eingehalten<br />

werden. Alle Migrantinnen und Migranten sind im<br />

Rahmen einer Europäischen Agenda für Beteiligung<br />

rechtlich, politisch und sozial gleichzustellen und<br />

müssen die Möglichkeit zur Legalisierung und die<br />

Chance auf faire Arbeitsbedingungen haben. Wir<br />

dringen auf die konsequente Einhaltung der Genfer<br />

Flüchtlingskonvention und der Europäischen<br />

Menschenrechtskonvention. Der Grundsatz der<br />

Nicht-Zurückweisung an den EU-Außengrenzen und


81<br />

auf hoher See ist zu befolgen. Der Zugang zu<br />

Asylverfahren und der Rechtsschutz für<br />

Asylsuchende ist sicherzustellen. Asylsuchende<br />

dürfen nicht grundlos inhaftiert werden. Zudem sind<br />

die UN-Kinderrechtskonventionen einzuhalten.<br />

Minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen gebührt<br />

besonderer Schutz. Sie haben das Recht auf<br />

Unterkunft, Sicherheit, Schulbildung und<br />

psychologische Betreuung.<br />

3. Europa ist größer als die EU: Gute Beziehungen<br />

mit unseren Nachbarn<br />

Seit ihrem Bestehen hat sich die Europäische Union<br />

kontinuierlich erweitert. Künftige Erweiterungen<br />

und die Nachbarschaftspolitik müssen aber so<br />

gestaltet werden, dass soziale Standards gesichert<br />

und Wohlstand gerecht verteilt werden. <strong>Die</strong> neuen<br />

Staaten der EU dürfen nicht unter Ausbeutung<br />

durch europäische Großkonzerne oder<br />

Liberalisierungsdiktaten der „alten“ Mitglieder<br />

leiden. Wir setzen uns dafür ein, dass in<br />

Beitrittsprozessen keine zusätzlichen Bedingungen,<br />

wie die Umsetzung einer neoliberalen<br />

Privatisierungspolitik an einzelne Länder, gestellt<br />

werden. <strong>Die</strong> bisherige Europäische<br />

Nachbarschaftspolitik (ENP) versucht, nahe<br />

gelegene oder angrenzende Länder und Staaten<br />

wirtschafts- und sicherheitspolitisch einzubinden.<br />

Sie bezieht sich auf die Länder Nordafrikas, den<br />

Nahen Osten und die Kaukasusregion. <strong>Die</strong> ENP wird<br />

durch regionale Formen der Zusammenarbeit, wie<br />

die östliche Partnerschaft, die Union für den<br />

Mittelmeerraum und die Schwarzmeersynergie<br />

flankiert. Auch mit Russland besteht eine<br />

strategische Partnerschaft. Wir setzten uns für eine<br />

andere Nachbarschaftspolitik ein, die solidarische<br />

Zusammenarbeit zum Ziel hat. Denn: Armut muss in<br />

allen Ländern bekämpft und der Wohlstand besser<br />

verteilt werden.<br />

4. Handels- und Entwicklungspolitik im Interesse<br />

der Menschen, nicht der Konzerne<br />

DIE LINKE setzt sich für eine grundlegend<br />

veränderte Handelspolitik in der EU ein, die die<br />

selbstständige, wirtschaftliche und soziale<br />

Entwicklung der Partnerländer im globalen Süden<br />

ermöglicht und fördert. Dazu gehört die Beteiligung<br />

von Parlamenten und Zivilgesellschaft an der<br />

Ausgestaltung der Handelspolitik. Wir wollen, dass<br />

Agrarexporte nicht mehr subventioniert werden, da<br />

mit den Dumpingpreisen der EU den<br />

Produzentinnen und Produzenten außerhalb der EU<br />

die Lebensgrundlage entzogen wird. Stattdessen<br />

sollten Entwicklungshilfegelder für Maßnahmen zur<br />

direkten Armutsbekämpfung eingesetzt werden.<br />

Finanzmittel dürfen nicht für die Militarisierung<br />

eines Landes ausgegeben werden, sondern müssen<br />

sozialen Zwecken dienen.<br />

Wir setzen uns dafür ein, dass jedes Land die freie<br />

Entscheidung darüber hat, ob und wann es ein<br />

Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit der EU<br />

unterzeichnet und ratifiziert. Handel zu<br />

ermöglichen, statt ihn zu blockieren, ist<br />

grundsätzlich kein falsches Ziel, aber die bisherigen<br />

so genannten Freihandelsabkommen waren fast<br />

ausschließlich an den Profitinteressen der global<br />

agierenden Konzerne orientiert. Das lässt auch für<br />

das geplante Freihandelsabkommen zwischen den<br />

USA und der EU (TTIP) nichts Gutes erwarten.<br />

Einem Abkommen, das Demokratie und<br />

Rechtsstaatlichkeit aushöhlt, weil Konzerne Staaten<br />

künftig vor nicht öffentlich tagenden<br />

Schiedsgerichten auf hohe<br />

Schadenersatzzahlungen verklagen können, wenn<br />

sie Gesetze verabschieden, die ihre Gewinne<br />

schmälern, das Privatisierungen befördert, unsere<br />

Gesundheit mit Fracking, Gen-Essen und<br />

Hormonfleisch gefährdet, bäuerliche Landwirtschaft<br />

schwächt, aber der Agrarindustrie noch mehr<br />

Macht verschafft, mehr Überwachung und Zensur<br />

des Internets mit sich bringt und de facto nach<br />

Abschluss nicht mehr änderbar ist, werden wir<br />

unseren Widerstand entgegensetzen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.73.<br />

Antragsteller/-innen: Stefan Liebich, Anna-<br />

Lena Orlowski, Gerry Woop, Julia Alexandra<br />

Nüß, Luise Neuhaus-Wartenberg, Achim<br />

Bittrich, das Forum Demokratischer<br />

Sozialismus (fds)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 34, Zeilen 1147 bis 1149<br />

„Bestandteil einer Entmilitarisierung … Strukturen<br />

der NATO ein“ ersetzen durch:<br />

Wir fordern die Auflösung der NATO und ihre<br />

Ersetzung durch ein kollektives Sicherheitssystem<br />

unter Beteiligung Russlands, das Abrüstung als Ziel<br />

hat.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


82<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.74.<br />

Antragsteller/-innen: Frank Puskarev,<br />

Dominic Heilig, Stefan Liebich, Julia Alexandra<br />

Nüß, Luise Neuhaus-Wartenberg, Achim<br />

Bittrich, das Forum Demokratischer<br />

Sozialismus (fds)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.174.1.<br />

Seite 15, Zeile 383<br />

“<strong>Die</strong> EU wird sich auf Jahre verschulden müssen.”<br />

ersetzen durch:<br />

Damit werden wesentliche Aufgaben der EU-<br />

Förderpolitiken in ihrer Wirksamkeit gefährdet.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> EU kann sich gemäß den EU-<br />

Verträgen nicht verschulden. Dementsprechend<br />

werden die Zahlungen nicht geleistet, eingegangene<br />

vertragliche Verpflichtungen allerdings nicht<br />

bedient und so in gewisserweise Investitionsstau<br />

produziert und Förderungen verhindert.<br />

Änderungsantrag L.1.74.2.<br />

Seite 15, 386 bis 389<br />

„Wir verlangen von der Bundesregierung, … zur<br />

Umsetzung des Fiskalpaktes sein.” ersetzen durch:<br />

“Wir fordern die Bundesregierung auf, ihre<br />

unseriöse Politik im Rat einzustellen und<br />

stattdessen dafür zu sorgen, dass die EU ihre im<br />

Lissabon-Vertrag festgelegten Mittel unverzüglich<br />

erhält. EU-Haushaltspolitik darf kein Mittel der<br />

Erpressung gegenüber Mitgliedstaaten zur<br />

Umsetzung des Fiskalpaktes sein.”<br />

Änderungsantrag L.1.74.3.<br />

Seite 15, nach Zeile 406 einfügen:<br />

• Wir fordern einen Einstieg in die Ausstattung<br />

der EU mit Eigenmitteln. Geeignet dazu wäre<br />

die zu erhebende Finanztransaktionsteuer und<br />

die europaweite Abgabe auf große<br />

Privatvermögen. Mittelfristig muss dieser<br />

Bereich durch eine Europäisierung bestimmter<br />

Steuereinnahmen ausgebaut und der EU-<br />

Haushalt so aus der Umklammerung nationaler<br />

Egoismen befreit werden.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.75.<br />

Antragsteller/-innen: Enno Rosenthal, Stefan<br />

Liebich, Julia Alexandra Nüß, Luise Neuhaus-<br />

Wartenberg, Dominic Heilig, Forum<br />

Demokratischer Sozialismus (fds)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 25 bis 27, Zeilen 810 bis 884<br />

ersetzen durch:<br />

4. Eine verantwortungsvolle Land- und<br />

Forstwirtschaftspolitik<br />

<strong>Die</strong> Landwirtschaft ist wie kaum ein anderer<br />

Bereich durch die Rahmenbedingungen der<br />

Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP)<br />

beeinflusst. Industrielle Formen der<br />

Agrarerzeugung nehmen zu und führen zu einem<br />

enormen Druck auf die herkömmlichen Strukturen<br />

der Landwirtschaft. Der Strukturwandel vermindert<br />

die Zahl der Arbeitsplätze in den ländlichen<br />

Regionen beträchtlich. <strong>Die</strong> biologische Vielfalt und<br />

nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen<br />

Lebensgrundlagen sowie der Beitrag der<br />

Landwirtschaft zum Erhalt der Lebensfähigkeit<br />

ländlich geprägter Regionen werden so bedroht.<br />

DIE LINKE will die GAP - von ihr werden maßgeblich<br />

die Ernährungsgrundlagen für 500 Millionen<br />

Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union<br />

bestimmt - zu einer aktiven, zukunftsorientierten<br />

Politik weiterentwickeln. <strong>Die</strong>s muss unter<br />

Berücksichtigung der weltweiten Probleme von<br />

Armut, Hunger, Ressourcenknappheit und<br />

Klimawandel geschehen. <strong>Die</strong> GAP muss zur Lösung<br />

wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer<br />

Probleme beitragen, denn der Agrarbereich zählt zu<br />

den Kernkompetenzen der EU und gehört zugleich<br />

zu den Schlüsselbereichen für den unabdingbaren<br />

sozial-ökologischen Umbau.<br />

● In den Mittelpunkt stellen wir die Bewahrung und<br />

nachhaltige Nutzung der natürlichen,<br />

ökonomischen und personellen Ressourcen für<br />

die Agrarproduktion und die Sicherung einer<br />

flächendeckenden Land- und Forstwirtschaft.<br />

Der Verminderung land- und forstwirtschaftlicher<br />

Flächen muss Einhalt geboten und dem Erhalt<br />

der Bodenfruchtbarkeit größere Aufmerksamkeit<br />

geschenkt werden.<br />

Bemerkungen: __________________________________________


83<br />

● DIE LINKE will eine Agrarpolitik, die auf eine<br />

deutliche Erhöhung des Anteils regional<br />

erzeugter Produkte gerichtet ist, lehnt jedoch<br />

eine Autarkie ab. Der innereuropäische und<br />

globale Agrarhandel soll zur Sicherung von<br />

Sortimentsvielfalt, Ernährungssicherheit und als<br />

ein Beitrag zur Welternährung genutzt werden.<br />

Wir wollen faire internationale<br />

Handelsbeziehungen für nachhaltig produzierte<br />

Agrarprodukte und Rohstoffe.<br />

● Wir fordern die Wiederherstellung des<br />

uneingeschränkten Rechts auf freien Nachbau<br />

des Saatguts. Sortenschutz muss auf den<br />

Rückfluss der Forschungsmittel begrenzt<br />

werden. Agro-Gentechnik und Patente auf Tiere,<br />

Pflanzen und anderes Leben lehnen wir ab.<br />

● Wir setzen uns für tiergerechte, standort-,<br />

umwelt- und sozialverträgliche Tierhaltung ein.<br />

● Wir wollen EU-Verantwortung für die sozialen<br />

Rechte der Beschäftigten in der Agrarwirtschaft,<br />

für Verbraucherinteressen, für Umwelt-, Naturund<br />

Tierschutz.<br />

5. Neugestaltung der Gemeinsamen<br />

Agrarpolitik<br />

Im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik, für die<br />

in der Finanzperiode von 2014 bis 2020 fast 40<br />

Prozent der EU-Mittel vorgesehen sind, sollen<br />

ausschließlich Gemeinwohlleistungen bei der<br />

Bewirtschaftung, dem Erhalt, der Verbesserung und<br />

dem Schutz der natürlichen Ressourcen vergütet<br />

werden, und zwar unter Berücksichtigung der<br />

Einhaltung sozialer Standards in den Betrieben der<br />

Land- und Forstwirtschaft. <strong>Die</strong> Direktzahlungen<br />

wollen wir zu einer Leistungsprämie für die<br />

Agrarbetriebe umbauen. <strong>Die</strong> Leistungsprämie soll<br />

den aktiven Betrieben flächen-, tier- oder<br />

maßnahmebezogen für zusätzliche Leistungen im<br />

Umwelt- und Tierschutzbereich bzw. im<br />

Sozialbereich gezahlt werden. Indikatoren im<br />

Umwelt- und Tierschutzbereich sind der Verzicht<br />

auf Gentechnik, die Nitratwerte des Bodens,<br />

Düngerrückstände und Pflanzenschutzmittel im<br />

Oberflächen- und Grundwasser, CO 2<br />

-Bindung,<br />

Fruchtfolge und Biodiversität sowie tiergerechte<br />

Haltungsformen. Mindestlöhne in allen<br />

Mitgliedsstaaten, Sozialversicherungspflicht für<br />

Angestellte, mitarbeitende Familienangehörige und<br />

Saisonarbeitskräfte sowie Anrechnung der<br />

Arbeitskosten bei Großbetrieben sind überprüfbare<br />

Voraussetzungen zur Zahlung von Prämien aus dem<br />

Agraretat der EU.<br />

6. Eine schonende Fischereipolitik und ein<br />

nachhaltiger Schutz der Meere<br />

DIE LINKE setzt sich für eine Fischereipolitik der EU<br />

ein, die dafür sorgt, dass die Überfischung und die<br />

Belastungen der Meere durch Stoffe aus der<br />

Landwirtschaft und Industrie sowie Müllentsorgung<br />

drastisch vermindert werden.<br />

● Wir streiten für die Entwicklung und<br />

Implementierung von Maßnahmenprogrammen<br />

in den bereits ausgewiesenen<br />

Meeresschutzgebieten und für die Einrichtung<br />

weiterer großflächiger Meeresschutzgebiete,<br />

damit das EU-Ziel, 2020 einen „guten Zustand<br />

der Meeresumwelt“ in allen europäischen<br />

Meeren konstatieren zu können, tatsächlich<br />

sichergestellt wird.<br />

● Um die Überfischung zu stoppen, wollen wir das<br />

Verbot der Grundschleppnetzfischerei, die<br />

drastische Minderung des Beifangs und die<br />

Kopplung der Fischereisubventionen an<br />

ressourcen- und umweltschonende<br />

Fangmethoden bei gleichzeitiger Absicherung<br />

der sozialen Belange der Fischereibeschäftigten.<br />

● <strong>Die</strong> EU muss durch verbindliche Standards und<br />

harte Sanktionen den Schutz der Meeresbiotope<br />

durchsetzen. <strong>Die</strong><br />

Immissionsschutzbestimmungen für<br />

Wasserfahrzeuge müssen verschärft werden. <strong>Die</strong><br />

traditionellen regionalen Klein- und<br />

Kleinstbetriebe sollen bei der Umstellung<br />

unterstützt werden.<br />

7. Unsere natürlichen Lebensgrundlagen<br />

Wir wollen die natürliche Vielfalt der Tierarten<br />

schützen, auch die Vielfalt an Kulturpflanzen und<br />

Nutztierrassen wollen wir erhalten. Das<br />

Schutzgebietsnetz »Natura 2000« muss auf dem<br />

Land und im Meer ausgeweitet werden.<br />

Wir setzen uns für den Erlass einer EU-<br />

Bodenschutzverordnung ein, um so die natürlichen<br />

Lebensgrundlagen zu bewahren.<br />

Wir streiten für eine konsequente Umsetzung der<br />

EU-Wasserrahmenrichtlinie. Nicht das<br />

Einbetonieren von Gewässern, sondern Auenschutz<br />

und Renaturierung schaffen lebendige Flüsse und<br />

gesundes Grundwasser. Schad- und<br />

Nährstoffeinträge sollen minimiert werden.


84<br />

8. Für einen wirksamen Tierschutz<br />

DIE LINKE setzt sich für verbindliche<br />

Tierschutzvorschriften auf EU-Ebene ein.<br />

● Wir fordern ein grundsätzliches Verbot von<br />

Tierversuchen. Sie dürfen nur in begründeten<br />

Ausnahmefällen durchgeführt werden.<br />

Stattdessen müssen Alternativen erforscht und<br />

diese gefördert werden.<br />

● Wir fordern tiergerechte und ethisch vertretbare<br />

Haltungs- und Transportbedingungen für<br />

Nutztiere.<br />

● DIE LINKE setzt sich für ein EU-weites<br />

Tierschutzsiegel auf Nahrungsmitteln ein.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.76.<br />

Antragsteller/-innen: Detlef Kannapin,<br />

Dominic Heilig, Stefan Liebich, Julia Alexandra<br />

Nüß, Luise Neuhaus-Wartenberg, Forum<br />

Demokratischer Sozialismus (fds)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 33, nach Zeile 1107 einfügen:<br />

Europäische Medienpolitik emanzipatorisch<br />

gestalten<br />

Medien interpretieren und verändern die Welt - und<br />

dabei auch sich selbst. Ihr Markt und ihre Macht<br />

sind längst global. Wer sie besitzt, kann Politik und<br />

Gesellschaft kontrollieren. Bücher, Zeitungen und<br />

Zeitschriften, Film, Radio und Fernsehen und das<br />

Internet wie auch einige soziale Netzwerke sind die<br />

Massenmedien der Gegenwart.<br />

Information, Kommunikation und Unterhaltung sind<br />

jedoch nicht nur Waren. Sie prägen die Kultur und<br />

sind eine Voraussetzung für eine funktionierende<br />

Demokratie. Aber ohne Zugang und demokratische<br />

Teilhabe aller bleiben sie ein Instrument der<br />

Mächtigen.<br />

Deshalb ist die Sicherung der Informations- und<br />

Meinungsfreiheit als öffentliches Gut für die DIE<br />

LINKE eine zentrale politische Forderung auch im<br />

Europäischen Parlament.<br />

DIE LINKE wendet sich gegen ein<br />

Freihandelsabkommen zwischen der EU und den<br />

USA, in dem Medien und insbesondere der<br />

Rundfunk als bloße Handelsgüter behandelt<br />

werden. Das europäische Medien- und<br />

Kulturverständnis wird auch in Zukunft<br />

regulatorische Eingriffe erfordern, die die<br />

Meinungsvielfalt und die Pluralität in den Medien<br />

sichern. <strong>Die</strong> besondere Stellung, die Medieninhalte<br />

als Kulturgut genießen, darf nicht durch<br />

internationale Abkommen unterlaufen werden. Eine<br />

weiter gehende Liberalisierung des atlantischen<br />

Waren- und <strong>Die</strong>nstleistungshandels in kultureller<br />

Hinsicht muss verhindert werden.<br />

Wir halten eine grundlegende Reform öffentlichrechtlicher<br />

Medienangebote und deren Bewahrung<br />

und Stärkung in allen Bereichen für geboten. Das ist<br />

für uns die Voraussetzung für eine breite,<br />

facettenreiche Medienöffentlichkeit. <strong>Die</strong> nur in<br />

Deutschland für die öffentlich-rechtlichen Sender<br />

geltende Depublikationspflicht muss abgeschafft<br />

werden.<br />

Wir wollen die zunehmende Konzentration von<br />

Medieninhalten im Eigentum oder unter der<br />

Zugangskontrolle internationaler Medienkonzerne<br />

beenden. Hier sollten europäische Richtlinien zur<br />

politischen Gegensteuerung eingesetzt werden, um<br />

die Entflechtung von Konzernstrukturen einzuleiten.<br />

Am Beispiel des Portals „Presseurop“ ist auch<br />

darüber nachzudenken, wie europäische<br />

Medienangebote öffentlich-rechtlich ausgerichtet<br />

werden können.<br />

Einflussnahme auf Medien durch Politik und<br />

Wirtschaft hat zur Folge, dass deren Interessen<br />

befördert werden. Wir setzen auf politische<br />

Förderung und den Aufbau eigenständiger,<br />

unabhängiger, selbstorganisierter und staatsferner<br />

Mediensektoren, in denen Wissen und<br />

Informationen als öffentliche Güter bereitgestellt<br />

und auch solche Angebote gesichert werden, die<br />

der Markt nicht gewährleistet.<br />

Eine emanzipatorische Medienpolitik soll aus<br />

unserer Sicht Aufklärungs- und Bildungsprozesse<br />

europaweit befördern. Sie soll dazu beitragen,<br />

private und staatliche Macht zu kontrollieren und<br />

Menschen zu motivieren, sich an neuartigen<br />

Formen politischer Entscheidungen zu beteiligen.<br />

Medien sollen zu öffentlichen Räumen der


85<br />

Selbstverständigung der Bürger und Bürgerinnen<br />

werden. Daher ist die Chancengleichheit und<br />

Barrierefreiheit beim Medienzugang und bei der<br />

Mediennutzung für uns auch ein zentraler<br />

Bestandteil der sozialen Frage.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Mitnahme von Insiderwissen rechtfertigen. Eine<br />

solche Regelung muss zu ihrer Legitimation aber<br />

auch verhältnismäßig sein. Eine verhältnismäßige<br />

Rechtfertigung der Einschränkung von Art. 15 Abs.<br />

1 der Charta der Grundrechte der Europäischen<br />

Union ist gegeben, wenn die Dauer der Karenzzeit<br />

an der vorherigen inhaltlichen Zuständigkeit ebenso<br />

anknüpft wie an die Dauer des Amtes und dem sich<br />

daraus ergebenden zeitlichen Anspruch auf<br />

Übergangsgeld.<br />

Für Beamte ist eine vergleichbare Regelung zu<br />

schaffen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.77.<br />

Antragsteller/-innen: Halina Wawzyniak,<br />

Frank Puskarev, Dominic Heilig, Stefan Liebich,<br />

Julia Alexandra Nüß, Luise Neuhaus-<br />

Wartenberg, Forum Demokratischer<br />

Sozialismus (fds)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 29, Zeilen 948 bis 954 ändern wie folgt:<br />

Wir wollen ein verbindliches, verpflichtendes und<br />

transparentes Lobbyregister einführen.<br />

DIE LINKE fordert eine strikte Wartezeit für<br />

Mitglieder der Europäischen Kommissionen (EU-<br />

Kommissare), Bundesministerinnen und<br />

Bundesminister sowie parlamentarische<br />

Staatssekretärinnen und Staatssekretäre, die nach<br />

ihrem Ausscheiden aus dem Amt in<br />

privatwirtschaftlich-organisierte Unternehmen<br />

wechseln, mit deren wirtschaftlichen Interessen sie<br />

zuvor politisch befasst waren. <strong>Die</strong>se soll sich an der<br />

Dauer ihres Amtes und dem sich daraus<br />

ergebenden zeitlichen Anspruch auf Übergangsgeld<br />

orientieren. Eine entsprechende Regelung muss es<br />

für hohe Beamtinnen und Beamte geben.<br />

Eine Wartezeit unter Wahrung des Anspruches auf<br />

Karenzentschädigung muss auch für Vertreterinnen<br />

und Vertreter der Wirtschaft gelten, die in den<br />

Institutionen beschäftigt werden sollen.<br />

Begründung: Artikel 15 Abs. 1 der Charta der<br />

Grundrechte der Europäischen Union<br />

(http://www.europarl.europa.eu/charter/pdf/text<br />

_de.pdf) gibt jedem das Recht einen frei gewählten<br />

Beruf zu wählen. <strong>Die</strong>ses Recht wird durch sog.<br />

Karenzzeitregelungen eingeschränkt. <strong>Die</strong>se<br />

Einschränkung lässt sich aber durch das legitime<br />

Interesse die Verflechtung von Politik und<br />

Wirtschaft ebenso zu unterbinden wie die<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.78.<br />

Antragsteller/-innen: Albrecht Maurer,<br />

Dominic Heilig, Stefan Liebich, Luise Neuhaus-<br />

Wartenberg, Julia Alexandra Nüß, Forum<br />

Demokratischer Sozialismus (fds)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.78.1.<br />

Seite 28, nach Zeile 890 einfügen:<br />

Mehrheitsprinzip im Europäischen Rat,<br />

Mitentscheidungsverfahren im Parlament und<br />

die Zusammenführung der bisherigen<br />

Teilpolitiken der gemeinsamen EU-Innen- und<br />

Rechtspolitik haben bisher keinen Raum der<br />

Freiheit, der Sicherheit und des Rechts<br />

geschaffen. Sie begleiten derzeit eher die<br />

Perfektionierung der Abschottung Europas<br />

gegen Armut von außen und den Abbau der<br />

Bürgerrechte im Innern und in den Beziehungen<br />

zu Drittstaaten. Für DIE LINKE liegen die<br />

Ursachen dieses Widerspruchs jedoch nicht in<br />

den zögerlichen Schritten zur<br />

Vergemeinschaftlichung und der einheitlichen<br />

Gesetzgebungsverfahren im Bereich der Innenund<br />

Justizpolitik, sondern in deren<br />

Halbherzigkeiten und Unzulänglichkeiten, dem<br />

Verzicht auf konsequente demokratische<br />

Ausgestaltung der Entscheidungs- und<br />

Kontrollprozeduren, und auch bei dem<br />

inzwischen ebenfalls wuchernden Agenturen-<br />

Wesen wie EUROPOL und FRONTEX. Würde die<br />

Europäische Union …


86<br />

Änderungsantrag L.1.78.2.<br />

Seite 28, nach Zeile 914 – 928<br />

„Wir wollen eine Europäische Union …<br />

Lebensmittelpunkt in einem EU-Mitgliedsstaat<br />

haben.“<br />

ersetzen durch:<br />

Das Spiel der Regierungen der Mitgliedsstaaten, im<br />

eigenen Land ungeliebte, politisch undurchsetzbare<br />

oder aus rechtlichen Gründen unrealistische<br />

politische Entscheidungen über die europäische<br />

Bande, durch den Ministerrat und die Kommission<br />

Wirklichkeit werden zu lassen, funktioniert immer<br />

noch wie zu Zeiten der Geheimkabinette.<br />

Um die EU zu demokratisieren, wird DIE LINKE sich<br />

mit ihren politischen Initiativen im Europäischen<br />

Parlament vor allem drei Ziele verfolgen:<br />

<br />

Endlich die Macht von Kommission und<br />

Räten brechen<br />

Das Gewicht und die Einflussmöglichkeiten des<br />

Europäischen Parlaments und der nationalen<br />

Parlamente müssen drastisch erweitert<br />

werden, die Schlichtungsverfahren, die die<br />

Umgehung des Parlaments erlauben, müssen<br />

beendet werden. <strong>Die</strong> Vergemeinschaftung von<br />

Politikbereichen muss gegen die Macht von<br />

Kommission und Räten weiter entwickelt<br />

werden; die durch die Mitgliedsstaaten<br />

geförderte Eigenständigkeit der EU-Agenturen<br />

muss zurückgefahren und diese<br />

parlamentarisch kontrolliert und ggf. aufgelöst<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> Verteilung der Kompetenzen zwischen den<br />

Institutionen der EU ist so zu regeln, dass die<br />

dezentralen Möglichkeiten politischer<br />

Selbstverwaltung und die gemeinsame<br />

Handlungsfähigkeit der Union zugleich gestärkt<br />

werden.<br />

<br />

Endlich Europäisierte Politik lernen<br />

Politische Initiativen auf nationaler Ebene<br />

inner- und außerhalb der Parlamente müssen<br />

gerade im innenpolitischen Bereich<br />

„europäisiert“ entwickelt und organisiert<br />

werden. Polizeikooperationen, Strafverfolgung,<br />

Datenschutz, Geheimdienste haben längst eine<br />

europäische Dimension mit Rückwirkungen auf<br />

die nationalen Debatten und die nationalen<br />

Praktiken. DIE LINKE kämpft für einen<br />

europaweiten Bürgerrechts- und<br />

Datenschutzraum.<br />

Endlich europaweite<br />

Mitentscheidungsverfahren einführen<br />

Demokratie bedeutet mehr, als alle vier oder<br />

fünf Jahre Wahlen abzuhalten. Demokratie<br />

bedeutet, dass alle Menschen in der<br />

Europäischen Union an den Entscheidungen<br />

auf EU-Ebene beteiligt werden, die für sie<br />

bindend sind. Deshalb müssen endlich Formen<br />

der direkten Demokratie auf EU-Ebene etabliert<br />

werden die bürgerfreundlich und wirksam<br />

zugleich sind: Wir wollen, dass<br />

• Bürgerinnen und Bürger in der EU das<br />

Recht erhalten, über Volksentscheide<br />

konkrete EU-Politik mitzugestalten;<br />

• die Bürgerinnen und Bürger in der<br />

gesamten EU mittels Volksentscheid am<br />

gleichen Tag über die Änderung der EU-<br />

Verträge entscheiden können;<br />

• die Bestimmungen zum Wahlrecht und das<br />

Recht auf Freizügigkeit und Aufenthalt für<br />

alle gelten, die ihren Lebensmittelpunkt in<br />

einem EU-Mitgliedstaat haben.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.79.<br />

Antragsteller/-innen: Nora Schüttpelz, Frank<br />

Puskarev, Bernd Schneider, Dominic Heilig,<br />

Stefan Liebich, Julia Alexandra Nüß, Luise<br />

Neuhaus-Wartenberg, Forum Demokratischer<br />

Sozialismus (fds)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.79.1.<br />

Seite 10, Zeile 156 bis 158 ersetzen durch:<br />

• DIE LINKE hat den Vertrag von Lissabon<br />

abgelehnt, weil er keine hinreichende<br />

Weiterentwicklung vertraglichen Grundlagen<br />

der EU darstellt, um ein soziales,<br />

demokratisches und friedliches Europa nach<br />

unseren Vorstellungen zu schaffen.


87<br />

Begründung: Zum aktuellen Zeitpunkt den Vertrag<br />

von Lissabon abzulehnen, würde bedeuten, daß wir<br />

nicht bereit wären, uns an europäischer Politik<br />

innerhalb der bestehenden Institutionen zu<br />

beteiligen, was objektiv nicht der Realität<br />

entspricht: Es gibt linke Abgeordnete, die sich in<br />

Europaausschüssen der verschiedenen Ebenen, im<br />

Bundesrat, im Ausschuss der Regionen, im<br />

Europaparlament, in Europäischen Bürgerinitiativen<br />

etc. engagieren.<br />

Änderungsantrag L.1.79.2.<br />

Seite 10, Zeile 165 einfügen:<br />

Konkrete Solidarität in der EU äußert sich schon<br />

jetzt z.B. in den Struktur-, Kohäsions- und<br />

Agrarfonds. <strong>Die</strong>s soll ausgebaut werden und sich so<br />

in eine echte Solidar- und Transferunion<br />

weiterentwickeln.<br />

Änderungsantrag L.1.79.3.<br />

Seite 28, nach Zeile 918 einfügen:<br />

… und regionale Parlamente eindeutig zu klären.<br />

Eine Verfassung für Europa<br />

<strong>Die</strong> EU benötigt eine andere vertragliche Grundlage:<br />

eine EU-Verfassung, die von den Bürgerinnen und<br />

Bürgern mit gestaltet wird und über die zeitgleich in<br />

jedem EU-Mitgliedstaat in einem Referendum<br />

abgestimmt werden muss. Demokratie,<br />

Sozialstaatlichkeit, Frieden und Rechtsstaatlichkeit<br />

müssen gleichrangige verfassungsrechtliche Werte<br />

und Ziele der EU sein. <strong>Die</strong> EU muss auf<br />

konsequente Durchsetzung dieser Ziele, auf<br />

Solidarität, Toleranz, Menschenrechte,<br />

Säkularisierung und Gleichberechtigung der<br />

Geschlechter verpflichtet werden. Eine EU-<br />

Verfassung muss in ihren Aussagen<br />

wirtschaftspolitisch neutral und gegenüber einer<br />

gemischtwirtschaftlichen Ordnung mit einem<br />

bedeutenden öffentlichen Sektor sowie künftigen<br />

Gesellschaftsentwicklungen offen sein. Eigentum<br />

hat auch sozialen Belangen, dem Umweltschutz und<br />

anderen Erfordernissen des Gemeinwohls zu<br />

dienen. In die Verfassung gehört das Prinzip der<br />

Gewaltenteilung und der Trennung von Polizei,<br />

Geheimdiensten und Militär. Zugleich sollen<br />

obligatorische Volksentscheide über EU-<br />

Grundlagen- Verträge und zukünftige Änderungen<br />

der EU-Verfassung verankert werden. Außerdem<br />

müssen die Bürgerinnen und Bürger das Recht<br />

erhalten, EU-weit über Burger/inneninitiativen, -<br />

begehren und -entscheide auf europäische<br />

Entscheidungen wirksam Einfluss zu nehmen.<br />

Eine solche Verfassung kann nur von und mit den<br />

Menschen in Europa entstehen. Deswegen tritt DIE<br />

LINKE für einen neuen Konvent ein, in dem<br />

Vertreterinnen und Vertreter der Regionen der EU<br />

gleichberechtigt und gemeinsam die Grundlagen<br />

der EU diskutieren, einen Entwurf für eine<br />

Verfassung der Europäischen Union erarbeiten und<br />

diesen den Institutionen der Union und den<br />

Menschen in ihr zur Abstimmung vorlegen.<br />

Eine echte politische Union setzt auch Teilhabe an<br />

und die Weiterentwicklung von demokratischen<br />

Strukturen, Institutionen und<br />

Legitimierungsprozessen voraus.<br />

• DIE LINKE fordert einen Konvent, der Vorschläge<br />

zur Beantwortung der damit verbundenen Fragen<br />

erarbeitet.<br />

• <strong>Die</strong> EU soll nicht Projekt der Regierungen und<br />

Wirtschaftseliten sein, die Rolle und Kooperation<br />

der nationalen Parlamente und des<br />

Europaparlaments muß gestärkt werden. <strong>Die</strong><br />

europäische Bürgerinitiative nutzen und stärken wir<br />

als ein erstes Instrument direkter Demokratie, auch<br />

indem wir Forderungen von europäischen<br />

Bürgerinitiativen im politischen Alltagsgeschäft<br />

aufgreifen.<br />

Denn Demokratie bedeutet mehr als ...<br />

Begründung: <strong>Die</strong> EU ist für 500 Millionen<br />

Menschen zur Lebensrealität geworden und weist<br />

Vor- und Nachteile auf. <strong>Die</strong>se zu benennen und das<br />

Vertragswerk schrittweise und auf der Basis<br />

möglichst breiter demokratischer Beteiligung zu<br />

verbessern muss Ziel auch der LINKEN sein.<br />

Zugleich können wir auf eine lange Tradition linker<br />

Ideengeschichte für ein vereintes Europa<br />

zurückblicken.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.80.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Gifhorn<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.80.1.<br />

Seite 6, Zeilen 2 bis 10 ersetzen durch:<br />

<strong>Die</strong> Europäische Union befindet sich in einer<br />

schweren Vertrauenskrise. Defizite in den<br />

Bereichen Demokratie und Transparenz, der Mangel<br />

an internationaler Solidarität und die Ausrichtung<br />

auf die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit machen<br />

das EU-Projekt für viele Menschen uninteressant,<br />

unverständlich und unglaubwürdig.


88<br />

<strong>Die</strong> Stabilisierung von Großbanken statt konkreter<br />

Hilfen für benachteiligte EU-Bürger oder Rüstungsund<br />

Agrarexporte statt globaler Armutsbekämpfung<br />

sind Beispiele einer falschen EU-Politik. Wir wollen<br />

stattdessen ein soziales, friedliches, ökologisch<br />

orientertes und demokratisches Europa!<br />

<strong>Die</strong> EU steht vor der Wahl zum Europäischen<br />

Parlament an einem Scheideweg, der viele Fragen<br />

aufwirft:<br />

Änderungsantrag L.1.80.2.<br />

Seite 34, Zeilen 1147 bis 1149 ersetzen durch:<br />

• Bestandteil einer Entmilitarisierung der EU ist<br />

die Beendigung der Sicherheitskooperation mit<br />

den USA. Wir setzen uns außerdem für eine<br />

uneingeschränkte Kontrolle der EU-Außen- und<br />

Sicherheitspolitik durch das Europäische<br />

Parlament ein. <strong>Die</strong> militärischen und<br />

politischen Strukturen der NATO dürfen den<br />

Aufbau von partnerschaftlichen Beziehungen<br />

zu den osteuropäischen Staaten außerhalb der<br />

EU nicht behindern.<br />

(Beschluss der Kreismitgliederversammlung vom<br />

30.1.2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

militärischen und autoritären Macht, die nach 2008<br />

eine der größten Krisen der letzten 100 Jahre mit<br />

verursachte. Viele verbanden mit Europa: mehr<br />

internationale Solidarität. Aber immer mehr wurde<br />

die EU zu einem ungehemmten Kapitalmarkt, der<br />

die Konkurrenz unter den Mitgliedstaaten<br />

verschärft. Heraus gekommen sind mehr<br />

faschistische Parteien, rechtspopulistische Hetzer<br />

und mehr Menschenjagd in und an den Grenzen der<br />

EU. Immer mehr Gräben wurden aufgerissen, statt<br />

Hände zu reichen.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> jetzige Formulierung ist<br />

widersprüchlich, denn der Maastricht-Vertrag war<br />

erst der Beginn der EU, der größte<br />

Militarisierungsschub kam erst mit Lissabon.<br />

Außerdem bezogen sich die Hoffnungen der<br />

Menschen auf die europäische Integration und eher<br />

nicht auf die Vertragsgemeinschaft EU. Darüber<br />

hinaus sollten die nationalen Regierungen als<br />

Verantwortliche für die Entwicklung der EU benannt<br />

werden, wie im EWP 2009. Militarismus als<br />

Dominanz militärischer Wertvorstellungen und<br />

Interessen in der Politik und im gesellschaftlichen<br />

Leben ist in Bezug auf die EU zumindest<br />

diskussionsbedürftig. Immer mehr zu einer<br />

neoliberalen, militärischen und autoritären Macht<br />

ist dagegen offenkundig – unabhängig wie man die<br />

Frage der autoritären Wende beurteilt.<br />

(Zum Autoritären Wettbewerbsetatismus: Lucas<br />

Oberndorfer; Der autoritäre Wettbewerbsetatismus<br />

als Bearbeitung der Krise in Europa; Prager<br />

Frühling, Magazin für Freiheit und Sozialismus,<br />

Ausgabe 13/ 2012: www.axeltroost.de/article/6811.ein-system-das-denmenschen-angst-macht-der-autoritaerewettbewerbsetatismus-als-bearbeitung-der-krise-ineuropa.html)<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: René Jokisch<br />

(BV Friedrichshain-Kreuzberg)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 6, Zeilen 2 bis 9 ersetzen durch:<br />

L.1.81.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen: Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

<strong>Die</strong> Europäische Integration war einst eine<br />

Hoffnung für die Menschen. Aber die Regierungen<br />

der EU-Staaten haben die Begeisterung vieler<br />

Bürgerinnen und Bürger für Europa verspielt. Im<br />

Wettlauf um die niedrigsten Steuern, Löhne und<br />

Sozialausgaben haben sie den nationalen<br />

Standortwettbewerb gefördert, Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer der europäischen Staaten<br />

gegeneinander ausgespielt. Seit Maastricht wurde<br />

die EU immer mehr zu einer neoliberalen,


89<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.82.<br />

Änderungsantrag L.1.82.3.<br />

Antragsteller/-innen: Siegfried Schlegel<br />

(KV Leipzig)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.82.1.<br />

Seite 19, Zeile 544 einfügen:<br />

… und sozialer Sicherheit. Um die Leistungen der<br />

Daseinsvorsorge, wie Trinkwasser- und<br />

Energieversorgung, Stadtbeleuchtung,<br />

Abwasserentsorgerung, öffentlicher und<br />

regionaler Personennahverkehr, Wohnen und<br />

Gesundheitsversorgung sowie schneller und<br />

frei zugängiger Internetzugang, für alle<br />

Bewohner in den Kommunen bezahlbar zu<br />

sichern, sind Unternehmen in öffentlicher Hand<br />

unverzichtbar. <strong>Die</strong>s ist umso bedeutsamer,<br />

wenn diese eine Monopolstellung besitzen. Wir<br />

solidarisieren uns mit Protesten…<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Leistungen der Daseinsvorsorge<br />

gehören zu den sozialen Grundrechten, die deshalb<br />

am Beginn des Abschnitts 1.2.2 aufgezählt werden<br />

sollten.<br />

Seite 20, Zeile 596 einfügen:<br />

… Zwangsräumungen müssen europaweit<br />

verhindert werden. <strong>Die</strong> Zurückdrängung der<br />

Wohnungslosigkeit durch Bereitstellung von<br />

Gewährleistungswohnungen zumindest für<br />

Familien und Eltern mit Kindern sowie die<br />

Verhinderung von Obdachlosigkeit für<br />

Einzelpersonen muss in allen Kommunen<br />

gewährleistet sein.<br />

Begründung: Eine Gesellschaft ist dann sozial und<br />

gerecht, wenn sie keinen ausgrenzt oder „fallen<br />

lässt“. Dazu gehört auch, dass keiner seine „Dritte<br />

Haut“ verliert. Dazu gehört ,Zwangskündigungen<br />

durch soziale Sicherungs- und<br />

Unterstützungssysteme zurück gedrängt werden.<br />

Selbst wenn in Ausnahmefällen<br />

Zwangskündigungen nicht verhindert werden<br />

konnten, darf es für Haushalte mit Kindern keine<br />

Räumung auf die Straße geben. Auch für<br />

wohnungslose Erwachsene muss es zumindest<br />

Wohnungsunterkünfte mit ausreichender<br />

Bettenanzahl geben.<br />

Änderungsantrag L.1.82.4.<br />

Änderungsantrag L.1.82.2.<br />

Seite 20, Zeile 594 einfügen:<br />

…Privatisierung des Wassers unterstützt. <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong><br />

unterstützt weiterhin aktiv parlamentarische<br />

und außerparlamentarische Initiativen zur<br />

Rekommunalisierung von Unternehmen der<br />

öffentlichen Daseinsvorsorge.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> gemachten Erfahrungen bei der<br />

europäischen Bürgerinitiative gegen die<br />

Privatisierung des Wassers sollten verallgemeinert<br />

für Initiativen zur Verhinderung von Privatisierungen<br />

oder zur Rekommunalisierung von Unternehmen<br />

der Daseinsvorsorge zu nutzen. <strong>Die</strong> wichtigste<br />

Erfahrung beim Bürgerbegehren und erfolgreichen<br />

Bürgerentscheid in Leipzig 2008 zur Verhinderung<br />

der Privatisierung von städtischen Unternehmen<br />

der Daseinsvorsorge, liegt darin begründet, dass in<br />

einem einmaligen Kraftakt alle Unternehmen<br />

einbezogen waren. Da die Bürger Kunde oder<br />

Patient von mindestens einem Unternehmen, in der<br />

Regel aber von mehreren sind, war es möglich, die<br />

erforderlichen Teilnehmerquoren zu erreichen.<br />

Seite 22, Zeile 683 einfügen:<br />

...Regional- und Strukturpolitik der EU muss<br />

weitergehen. <strong>Die</strong> Beförderung des sozialen<br />

Zusammenhalts der Stadtgesellschaften und<br />

Dorfgemeinschaften muss weiterhin ein<br />

zentrales Anliegen der EU-Politik der <strong>Linke</strong>n<br />

sein. Deshalb muss gezielt gegen das soziale<br />

und wirtschaftliche Auseinanderdriften der<br />

Stadtteile in den Städten, von Stadt und<br />

Umland sowie Regionen interveniert werden.<br />

Obwohl bereits in den zurückliegenden Jahren<br />

in vielen Kommunen in die<br />

Großwohnsiedlungen und in die<br />

Altstadtquartiere investiert wurde, ist die<br />

Gefahr des Abdriftens einzelner Stadtteilen, wie<br />

ehemaligen Arbeiterwohn- und<br />

Industriequartiere, noch immer nicht gebannt.<br />

Begründung: Seit der Wende haben auch die<br />

meisten ostdeutschen Kommunen mit zahlreichen<br />

finanziell gut ausgestatteten EU-Förderprogrammen<br />

wie Europäischer Fond für Regionale Entwicklung<br />

(EFRE) oder Europäischer Sozialfond (ESF), die<br />

durch Bund und Freistaat kofinanziert wurden, ein<br />

anhaltend hohes Investitionsniveau in zahlreichen<br />

Stadt- und Ortsteilen, darunter auch in<br />

Sanierungsgebieten, sichern können. <strong>Die</strong> Schaffung


90<br />

von Arbeitsplätzen konnte im Rahmen Urban 2<br />

vorwiegend in Klein- und Mittelständigen<br />

Unternehmen gefördert werden.<br />

Änderungsantrag L.1.82.5.<br />

Seite 22, nach Zeile 695 einfügen:<br />

• Da in zahlreichen Regionen die EU-<br />

Förderung in den kommenden Jahren<br />

rapide zurückgehen wird, ist es notwendig,<br />

neue Finanzierungsquellen zu suchen und<br />

die in geringerer Höhe fließenden<br />

Fördermittel kreativ und nachhaltig<br />

wirkend einzusetzen. Dafür müssen<br />

vorhandene Finanzinstrumente auf den<br />

Prüfstand gestellt werden und über neue,<br />

wie revolvierende Fonds oder Mikrokredite<br />

nachgedacht werden. Durch Teilnahme an<br />

EU-Förderprogrammen und Akquisition von<br />

Fördermitteln sollen die eingesetzten<br />

Eigenmittel vervielfacht werden.<br />

Kommunalparlamente und Landtage<br />

müssen ihren Verwaltungen auf die Finger<br />

schauen, damit nur geförderte<br />

fondsfinanzierte Projekte auf den Weg<br />

gebracht werden, die zum Wohle aller sind.<br />

URBACT ist das europäische<br />

Förderprogramm für nachhaltige<br />

Stadtentwicklung. Es fördert den<br />

fachlichen Erfahrungsaustausch von<br />

europäischen Städten zum Thema<br />

integrierte nachhaltige Stadtentwicklung.<br />

•<br />

Begründung: 2007 fand in Leipzig eine Konferenz<br />

der EU-Kommission zur integrierten und<br />

nachhaltigen Stadtentwicklung auf der die „Leipzig-<br />

Charta“ verabschiedet wurde. Im EU-Programm City<br />

Sustainable Investment in Europe - CSI Europe für<br />

den Austausch zu nachhaltigen Investitionen in<br />

europäischen Städten und moderiert die<br />

Zusammenarbeit. Dabei soll der<br />

Erfahrungsaustausch über neue und vorhandene<br />

Finanzinstrumente, z.B. revolvierende Fonds,<br />

Mikrokredite, ausgetauscht und auf deren<br />

praktische Umsetzung organisiert werden. Dazu hat<br />

die EU-Kommission das Instrument der Local<br />

Support Group, also lokale Unterstützungsgruppen<br />

vorgeschlagen.<br />

Änderungsantrag L.1.82.6.<br />

Seite 22, nach Zeile 701 einfügen:<br />

• Zur Überwindung der sozialen Probleme und<br />

Spaltungen sind die Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen und eine gute Bildung<br />

notwendig, um den fachlichen<br />

Herausforderungen der Arbeitswelt zu<br />

entsprechen, wozu auch eine gute<br />

Sprachkenntnis der Mitmenschen mit<br />

Migrationshintergrund gehört. Deshalb gehört<br />

neben der Beförderung des sozialen<br />

Zusammenhalts und der Beförderung der<br />

Integration von Migranten, der Schaffung von<br />

Arbeitsplätzen, lebenslanges Lernen zu den<br />

Hauptzielen in der neuen EU-Förderperiode.<br />

Besonders sind Projekte in solchen Kommunen<br />

und Stadtteilen zu fördern, die einen hohen<br />

Anteil von Menschen mit<br />

Migrationshintergrund und/oder eine hohe<br />

Armutsquote aufweisen.<br />

• Bis zur Wende im Osten eine politische<br />

Strategie, geht seit einigen Jahren auch in der<br />

EU am lebenslangen Lernen von frühen<br />

Kinderjahren an, kein Weg vorbei. Nunmehr hat<br />

sich deutschlandweit auch die Weisheit<br />

durchgesetzt, dass Kinder in den<br />

Kindertagesstätten nicht nur altersgerechtes<br />

Wissen vermittelt bekommen sondern auch die<br />

„Sozialkompetenz“ erlernen und leben, neben<br />

den unverzichtbaren Erfahrungen in der<br />

Familie. Kindgerechte Gebäude und genauso<br />

wichtig Freiräume können dies befördern oder<br />

behindern. Ebenso wie Schulen können diese<br />

die Integration und Inklusion nachhaltig<br />

befördern. Deshalb darf es bei diesen Bauten<br />

keine faulen Kompromisse geben. Um ein<br />

höchstmögliche Bildungsangebote zu sichern,<br />

gehören neben Schulen zum Erwerb der<br />

mittleren Reife auch solche mit<br />

Abiturabschluss in diese Stadtteile.<br />

Änderungsantrag L.1.82.7.<br />

Seite 22, nach Zeile 707 einfügen:<br />

Bisher erhielten die ostdeutschen Regionen, ähnlich<br />

denen in osteuropäischen Ländern, die höchste<br />

Förderung. Nunmehr erhalten Regionen wie<br />

Dresden und Chemnitz als sogenannte<br />

Konvergenzgebiete immerhin noch 64% EU-<br />

Förderung. Obwohl eine der deutschen<br />

Armutsgroßstädte, wurde die Region Leipzig für die<br />

neue EU-Förderperiode ab 2014 als „Phasing out“<br />

Gebiet ausgewiesen, also den reichen<br />

westdeutschen und westeuropäischen Regionen<br />

gleichgestellt. <strong>Die</strong>se rapide zurückgehenden EU-<br />

Förderungen müssen deshalb von Bund und<br />

Ländern durch Sonderzuweisungen zumindest<br />

teilweise kompensiert werden.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


91<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.83.<br />

Antragsteller/-innen: René Jokisch<br />

(BV Friedrichshain-Kreuzberg)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: René Jokisch<br />

(BV Friedrichshain-Kreuzberg)<br />

L.1.84.<br />

Seite 6, Zeilen 10 bis 22 ersetzen durch:<br />

<strong>Die</strong> Wahl zum Europäischen Parlament fällt in eine<br />

Zeit, in der Europa vor einem Scheideweg steht. <strong>Die</strong><br />

Wahlen zum Europäischen Parlament bieten den<br />

Bürgerinnen und Bürgern in der EU die Chance, auf<br />

die Zusammensetzung des Europäischen<br />

Parlaments Einfluss zu nehmen und die bisherige<br />

neoliberale Mehrheit abzuwählen. Damit allein ist<br />

zwar die gegenwärtige, gegen die Interessen der<br />

Mehrheit der Menschen in der Europäischen Union<br />

gerichtete EU-Politik nicht zu überwinden, aber es<br />

wäre eine notwendige Bedingung für ein anderes,<br />

soziales, demokratisches und solidarisches Europa,<br />

das aus dem Klammergriff der Finanzmärkte und<br />

der Kürzungspolitik befreit wird. Wir wollen, dass in<br />

ganz Europa die Interessen von Beschäftigten und<br />

Erwerbslosen, von Rentnerinnen und Rentnern und<br />

der Jugendlichen an erster Stelle stehen. Eine<br />

solche Neuausrichtung der EU wird nicht allein aus<br />

dem Parlament erzwungen. Vielmehr wissen wir:<br />

Ohne die wirksame außerparlamentarische<br />

Organisation von Gegenmacht sind sowohl die<br />

Demokratisierung der Institutionen als auch die<br />

Demokratisierung von Wirtschaftsmacht in der EU<br />

nicht zu erreichen. Wir lassen uns nicht darauf ein,<br />

uns zwischen einer neoliberalen EU und einem<br />

neoliberalen Nationalstaat zu entscheiden. Wir<br />

streiten auf nationaler wie auf europäischer Ebene<br />

für soziale Forderungen und demokratische Rechte.<br />

Wir führen die Kämpfe dort, wo sie stattfinden –<br />

dort, wo Demokratie und Sozialstaat in Frage<br />

gestellt werden.<br />

Begründung: In der Einleitung sollte wie im<br />

Programm 2009 schnell deutlich werden, was wir in<br />

Europa wollen. Anstelle von ausführlicher<br />

Beschreibung und Kritik, sollten auf der ersten<br />

programmatischen Seite mehr als zwei Sätze dazu<br />

stehen, was die LINKE in der EU will und wieso man<br />

sie wählen sollte. Dafür wurden nichtssagende<br />

rhetorische Fragen durch Aussagen aus der<br />

Einleitung und dem Kapitel IV des EWP 2009 und<br />

aus den Zeilen 1256 ff des Parteivorstandentwurfs<br />

ergänzt.<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 8, Zeilen 107 bis 111<br />

„<strong>Die</strong> Länder sollen … Bevölkerung gehör<br />

verschaffen“ ersetzen durch:<br />

<strong>Die</strong> Länder sollen in die Kürzungspolitik gedrängt<br />

werden und die Rechte der Parlamente und die<br />

demokratische Souveränität der Bevölkerung<br />

werden ausgehebelt. Dafür stehen wir nicht zur<br />

Verfügung. Im Gegenteil: Wir wollen die<br />

unmittelbare Demokratie und die Parlamente<br />

stärken. Wir wollen, dass europäische<br />

Bürgerinitiativen und europäische Bürgerentscheide<br />

effektive demokratische Instrumente werden.<br />

Begründung: Alle Herrschaft geht vom souveränen<br />

Volke aus – alle Mitbestimmung vom leider nur<br />

schwachen Betriebsrat. Direkt demokratische<br />

Elemente sollen nicht nur Gehör verschaffen,<br />

sondern reale Entscheidungen möglich machen.<br />

Fiskalpakt und Six-Pack hebeln demokratische<br />

Souveränität bereits aus, abgesehen von Troika etc.<br />

Sogar SPD-Mitglied und politikwissenschaftlicher<br />

Europaexperte Scharpf sah bereits mit dem Sixpack<br />

(2011) den Beweis erbracht, dass die EU-<br />

Institutionen keine Rücksicht auf Demokratie und<br />

legale Bindungen nehmen:“<strong>Die</strong> Kommission könne<br />

künftig, um makroökonomische Unterschiede<br />

auszugleichen, in jedes nationale Politikfeld<br />

hineinregieren, ob Bildungs-, Gesundheits- oder<br />

Lohnpolitik, und zwar auch in Deutschland.“<br />

www.faz.net/aktuell/feuilleton/euro-krise-mankann-ruehrei-nicht-wieder-trennen-11545325.html)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


92<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.85.<br />

Antragsteller/-innen: Dr. Ilja Seifert (KV<br />

Görlitz), Gotthilf Lorch (KV Tübingen), Gabi<br />

Zimmer (MdEP), Sprecherrat der BAG<br />

„Selbstbestimmte Behindertenpolitik“ (Maik<br />

Nothnagel-MdL Thüringen, Doris Sorge, Uwe<br />

Wypior, Kerstin Huch, Sonja Kemnitz); Katrin<br />

Werner (MdB), Barbara Cardenas (MdL<br />

Hessen), Ira Kromm (LV Niedersachsen); Jörg<br />

Bechtold (LV Berlin), LAG „Selbstbestimmte<br />

Behindertenpolitik“ Berlin (Daniela Sedelke,<br />

Christian Specht, Michael Bäse); Marc-<br />

Bernhard Gleißner (LV Rheinland-Pfalz), Rolf<br />

Kohn (LV Nordrhein-Westfalen), LAG<br />

„Selbstbestimmte Behindertenpolitik“<br />

Niedersachsen; Carsten Zinn (LV<br />

Niedersachsen), Arnd Hellinger (LV Nordrhein-<br />

Westfalen), Dr. Sabine Wendt (LV Hessen),<br />

Hartmuth Lehmann (LV Hessen)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.85.1.<br />

Seite 6, Zeilen 19 bis 22 einfügen:<br />

DIE LINKE tritt für ein soziales, demokratisches,<br />

und barrierefreies – für ein solidarisches Europa<br />

ein, befreit aus dem Klammergriff der<br />

Finanzmärkte und der Kürzungspolitik. Wir wollen,<br />

dass in ganz Europa die Interessen von<br />

Beschäftigten und Erwerbslosen, von Rentnerinnen<br />

und Rentnern sowie der Jugendlichen – ob mit<br />

oder ohne Behinderungen - an erster Stelle<br />

stehen.<br />

Änderungsantrag L.1.85.2.<br />

Seite 6, Zeilen 25 bis 26 einfügen:<br />

<strong>Die</strong> Troika aus Internationalem Währungsfonds,<br />

Europäischer Zentralbank und Europäischer<br />

Kommission hat mit ihrer Politik der sozialen<br />

Exklusion, mit der Kürzung von Sozialleistungen,<br />

Löhnen und Renten, in Bildung, Gesundheit,<br />

Pflege und Mobilität Millionen Menschen ins Elend<br />

gestürzt.<br />

Änderungsantrag L.1.85.3.<br />

Seite 7, Zeilen 38 bis 40 ändern wie folgt:<br />

Den Bevölkerungen Menschen der so genannten<br />

»Krisenstaaten« tritt die Europäische Union - und<br />

das oft in Gestalt der Bundeskanzlerin - als Instanz<br />

von Kürzungen beim Sozialstaat, bei Löhnen und<br />

Renten, und im Gesundheitswesen und der<br />

öffentlichen Daseinsvorsorge entgegen. Teilung<br />

wächst, nicht Teilhabe.<br />

Änderungsantrag L.1.85.4.<br />

Seite 7, Zeilen 70 bis 72 ändern wie folgt:<br />

Nicht gute Arbeit und volle Teilhabe, nicht<br />

Investitionen in inklusive Sozialräume und eine<br />

lebenswerte Zukunft bestimmen die<br />

Wirtschaftspolitik, sondern Konkurrenz,<br />

Militarisierung nach außen und innen und sowie<br />

das Geschäft mit Krieg und Tod.<br />

Änderungsanträge L.1.85.5.<br />

Seite 8, Zeile 88 einfügen:<br />

Wir müssen sowohl in Europa als auch in<br />

Deutschland um hohe gemeinsame soziale<br />

Standards ringen. Für DIE LINKE stellt sich …<br />

Änderungsantrag L.1.85.6.<br />

Seite 8, Zeilen 96 bis 98 einfügen:<br />

… bekommen, ob sie sich für barriere- und<br />

kostenfreien Bus- und Bahnverkehr …<br />

Wirtschaftskreisläufe für inklusive Sozialräume<br />

gestärkt und Arbeitsplätze geschaffen werden<br />

können,…<br />

Änderungsantrag L.1.85.7.<br />

Seite: 8, Zeile 111 einfügen:<br />

Wir wollen, dass Volksentscheide und europäische<br />

Bürgerinitiativen den Stimmen der Bevölkerungen<br />

Gehör und Geltung verschaffen.<br />

Änderungsantrag L.1.85.8.<br />

Seite 9, Zeilen 137 bis 141 einfügen:<br />

… und der Umweltzerstörung, weg von jeglicher<br />

Diskriminierung. Wir wollen keine abgehängten<br />

Regionen, sondern eine gemeinsame Zukunft. Wir<br />

wollen eine Offensive für Beschäftigung, vor allem<br />

in Gesundheit und Pflege, Bildung und Erziehung.<br />

Wir wollen eine Offensive für die Stärkung der<br />

eine bedarfsdeckende, barrierefreie öffentliche<br />

Infrastruktur und für eine soziale Energiewende.<br />

Damit lassen sich die Lebensverhältnisse in Europa<br />

verbessern, hier wie dort. Gerecht für alle, egal<br />

woher er kommt, wo er wohnt, arbeitet und<br />

lebt, ob mit oder ohne Behinderungen.<br />

Änderungsantrag L.1.85.9.<br />

Seite 10, Zeile 153 einfügen:<br />

… Soziale Grundrechte und erreichte Standards<br />

sowie die Tarifautonomie müssen Vorrang …<br />

Änderungsantrag L.1.85.10.<br />

Seite 10, Zeile 155 einfügen:<br />

… auch die sozialen Rechte und hohe soziale<br />

Standards verankert und die Sozialsysteme<br />

geschützt werden.<br />

Änderungsantrag L.1.85.11.<br />

Seite 10, Zeile 158 einfügen:<br />

… soziale, inklusive, ökologische und friedliche<br />

Europäische Union…


93<br />

Änderungsantrag L.1.85.12.<br />

Seite 10, Zeile 160 einfügen:<br />

Wir wollen eine inklusive Europäische Union, die<br />

Wohlstand und Wohlfahrt für alle und volle soziale<br />

Teilhabe für jede und jeden fördert.<br />

Änderungsantrag L.1.85.13.<br />

Seite 5, Zeile 173 einfügen:<br />

Er setzt darauf, Löhne und Gehälter sowie soziale<br />

Standards zu drücken und die Reichen weitgehend<br />

aus der….<br />

Änderungsantrag L.1.85.14.<br />

Seite 12, Zeile 240 einfügen:<br />

…, spanische Jugendliche und, Beschäftigte in<br />

Deutschland oder Menschen mit Behinderungen<br />

für die Krise zahlen.<br />

Änderungsantrag L.1.85.15.<br />

Seite 12, Zeile 259 einfügen:<br />

… Sozial- und Steuerpolitik vereinbart, die sich am<br />

jeweils höchsten erreichten europäischen<br />

Niveau ausrichten.<br />

Änderungsantrag L.1.85.16.<br />

Seite 12, Zeile 266 einfügen:<br />

…werden ausgeschlossen. Ganz im Gegenteil ist<br />

die Kreditvergabe auch an soziale<br />

Teilhabeinvestitionen, zum Beispiel in<br />

Barrierefreiheit und inklusive Bildung zu<br />

binden.<br />

Änderungsantrag L.1.85.17.<br />

Seite 15, Zeile 380 einfügen:<br />

… im Bereich Nachhaltigkeit, Inklusion und<br />

Barrierefreiheit sowie für Strategien gegen<br />

Klimawandel und Ressourcenknappheit nicht<br />

hinreichend begegnet werden.<br />

Änderungsantrag L.1.85.18.<br />

Seite 15, nach Zeile 406 einfügen:<br />

• Wir wollen gesamteuropäische<br />

Investitionsprogramme in sozialen<br />

Querschnittsbereichen wie Barrierefreiheit und<br />

inklusives lebenslanges Lernen.<br />

Änderungsantrag L.1.85.19.<br />

Seite 12, Zeile: 450-451 einfügen:<br />

…für eine Beschäftigungsoffensive und höhere<br />

Löhne, bessere Sozialstandards, die ein<br />

selbstbestimmtes Leben ermöglichen und<br />

wirksame Beschäftigtenrechte und sowie für eine<br />

Mindestsicherung, die vor Armut schützt.<br />

Änderungsantrag L.1.85.20.<br />

Seite 17, Zeilen 473 bis 474 einfügen:<br />

…und das volle gesellschaftliche Teilhabe, Bildung,<br />

Kultur, ehrenamtliches Engagement und Muße<br />

ermöglicht – für jede und jeden.<br />

Änderungsantrag L.1.85.21.<br />

Seite 16, nach Zeile 495 einfügen:<br />

• Menschen mit Behinderungen brauchen ein<br />

europäisches Förderprogramm „Beschäftigung<br />

und Ausbildung“ und Anreize wie auch<br />

Verpflichtungen für die Unternehmen zur<br />

Schaffung von barrierefreien<br />

Arbeitsbedingungen.<br />

Änderungsantrag L.1.85.22.<br />

Seite 18, Zeile 538 und 541 einfügen:<br />

… betroffen sind Kinder und ältere sowie<br />

behinderte Menschen. Anstatt …, geringere<br />

Renten und mehr Altersarmut, weniger<br />

Selbstbestimmung und mehr Exklusion.<br />

Änderungsantrag L.1.85.23.<br />

Seite 19, Zeile 547 ersetzen durch:<br />

… <strong>Die</strong> Europäische Union soll Programme zur<br />

Verbesserung der sozialen Sicherheit Sicherung<br />

voller gesellschaftlicher Teilhabe verbindlich<br />

verabreden und überwachen.<br />

Änderungsantrag L.1.85.24.<br />

Seite 19, Zeile 550 einfügen:<br />

….Mitgliedstaaten auf dem Rücken von Familien,<br />

Beschäftigten sowie Menschen mit<br />

Behinderungen, Migrationshintergrund und<br />

Rentnerinnen und Rentnern verhindert werden.<br />

Änderungsantrag L.1.85.25.<br />

Seite 19, Zeile 557 einfügen:<br />

…Wohnung, den besonderen Schutz Älterer und<br />

von Menschen mit Behinderungen, den Schutz …<br />

Änderungsantrag L.1.85.26.<br />

Seite 19, Zeile 568 einfügen:<br />

… Herkunft oder Nationalität sowie dem Vorliegen<br />

einer Behinderung Anspruch auf …<br />

Änderungsantrag L.1.85.27.<br />

Seite: 120, Zeile: 607 einfügen:<br />

…geahndet werden. Deutschland muss die<br />

Europäische Antidiskriminierungsrichtlinie<br />

endlich unterzeichnen.<br />

Änderungsantrag L.1.85.28.<br />

Seite 20, Zeilen 608 bis 611 einfügen:<br />

Wir setzen uns energisch für eine<br />

menschenrechtsbasierte, selbstbestimmte<br />

Behindertenpolitik ein. <strong>Die</strong> UN-<br />

Behindertenrechtskonvention muss in allen<br />

Mitgliedstaaten ratifiziert und wirksam umgesetzt<br />

werden. <strong>Die</strong> „Europäische Strategie für<br />

Menschen mit Behinderungen 2010-2020“<br />

muss ohne Kostenvorbehalt praktisch<br />

ausgestaltet werden. <strong>Die</strong> volle Teilhabe von<br />

Menschen mit Behinderungen und älterer<br />

Menschen muss durch einkommens- und


94<br />

vermögensunabhängige Nachteilsausgleiche<br />

und Barrierefreiheit, durch eine Seniorenpolitik und<br />

hochwertige Pflegeleistungen im Sinne der<br />

Menschen eines selbstbestimmten Lebens<br />

sowie eine europaweite Antidiskriminierungspolitik<br />

gesichert werden. <strong>Die</strong> Bundesrepublik<br />

Deutschland darf die Europäische<br />

Antidiskriminierungsrichtlinie nicht länger<br />

blockieren. Bestehende Nachteilsausgleiche<br />

sollen grenzüberschreitend über einen<br />

europäischen Behindertenausweis in allen EU-<br />

Staaten gelten. <strong>Die</strong> Selbstvertretung von<br />

Menschen mit Behinderungen, auch in den<br />

Parlamenten, ist energisch zu fördern.<br />

Änderungsantrag L.1.85.29.<br />

Seite 21, Zeile 635 ändern wie folgt:<br />

• das Bildungssystem inklusiv ausgestalten<br />

verbessern, vom Vorschulbereich bis zu den<br />

Hochschulen<br />

Änderungsantrag L.1.85.30.<br />

Seite 21, nach Zeile 635 einfügen:<br />

• Barrierefreiheit als verbindlichen Bau-,<br />

Reise- und Kommunikationsstandard sowie<br />

als Vergabekriterium festschreiben und<br />

umsetzen.<br />

Änderungsantrag L.1.85.31.<br />

Seite 21, Zeile: 637 einfügen:<br />

• bessere Chancen für junge Menschen mit und<br />

ohne Behinderungen am Arbeitsmarkt<br />

schaffen;<br />

Änderungsantrag L.1.85.32.<br />

Seite 21, Zeile 645 einfügen:<br />

Mit der Europäischen <strong>Linke</strong>n schlagen wir einen<br />

Fonds für soziale, solidarische, inklusive und<br />

ökologische Entwicklung vor.<br />

Änderungsantrag L.1.85.33.<br />

Seite 22, Zeile 678 einfügen:<br />

… Fokus künftig weniger auf den ärmeren Ländern<br />

und benachteiligten Gruppen liegen soll.<br />

Änderungsantrag L.1.85.34.<br />

Seite 22, Zeile 696 bis 698 ändern wie folgt:<br />

Ein großer Vorzug der bisherigen Kohäsionspolitik<br />

ist, dass integrierte inklusive Lösungen für<br />

regionale und kommunale ganze Sozialräume<br />

Probleme gefunden werden können: Für die<br />

Bekämpfung von Arbeitslosigkeit, Armut und<br />

Ausgrenzung, für den Umbau von Wirtschafts- und<br />

Verkehrsstrukturen,…<br />

Änderungsantrag L.1.85.35.<br />

Seite 22, Zeile: 702 einfügen:<br />

<strong>Die</strong> EU muss mehr tun, um den Zugang zu<br />

europäischen Fördermitteln für Akteure vor Ort<br />

zu erleichtern, damit die Fördermittel in allen<br />

Ländern…<br />

Änderungsantrag L.1.85.36.<br />

Seite 22, Zeilen 715 bis 716 ändern wie folgt:<br />

… sichere Lebensmittel, sichere und barrierefreie<br />

Telekommunikation und Internet,<br />

Finanzdienstleistungen, bezahlbare Wohnungen,<br />

bezahlbare die Versorgung mit Wasser und Energie<br />

bis zu einem barrierefreien und kostengünstigen<br />

kundenfreundlichen öffentlichen Nah- und<br />

Fernverkehr.<br />

Änderungsantrag L.1.85.37.<br />

Seite 23, Zeile 741 einfügen:<br />

… und umweltverträgliche, für alle zugängliche und<br />

nutzbare Formen von Mobilität entwickeln.<br />

Änderungsantrag L.1.85.38.<br />

Seite 23, Zeile 800 einfügen:<br />

… andere verkehrspolitische Maßstäbe:<br />

Nachhaltigkeit, Design für Alle, verbesserte soziale<br />

Standards,…<br />

Änderungsantrag L.1.85.39.<br />

Seite 25, Zeile 808 einfügen:<br />

…Kommunen Modelle entwickelt werden, in denen<br />

kosten- und barrierefreier öffentlicher ...<br />

Änderungsantrag L.1.85.40.<br />

Seite 25, Zeile 843 einfügen:<br />

… und Saisonarbeitskräfte, Ausbildung und<br />

Beschäftigung für Menschen mit<br />

Behinderungen sowie die Anrechnung der<br />

Arbeitskosten…<br />

Änderungsantrag L.1.85.41.<br />

Seite 28, Zeile 906 einfügen:<br />

…mit einem starken Europäischen Parlament und<br />

mit mehr unmittelbarer Mitwirkung und<br />

Mitentscheidung der Bürgerinnen und Bürger.<br />

Änderungsantrag L.1.85.42.<br />

Seite 28, Zeile 922 einfügen:<br />

… die bürgerfreundlich, barrierefrei und nutzbar<br />

für alle sowie wirksam zugleich sind:<br />

Änderungsantrag L.1.85.43.<br />

Seite 28, Zeile 928 einfügen:<br />

… die ihren Lebensmittelpunkt in einem EU-<br />

Mitgliedstaat haben, auch wenn sie als Mensch<br />

mit Behinderungen unter voller Betreuung<br />

stehen.<br />

Änderungsantrag L.1.85.44.<br />

Seite 29, Zeile 934 ändern wie folgt:<br />

… alleinerziehender Mütter, ethnischer<br />

Minderheiten, von Menschen mit Behinderungen<br />

oder chronischen Kranker Erkrankungen ein…


95<br />

Änderungsantrag L.1.85.45.<br />

Seite 30, Zeilen 972 bis 976 einfügen:<br />

• Im europäischen Haftbefehl und der<br />

europäischen Ermittlungsanordnung muss das<br />

Recht auf einen Anwalt und Übersetzer,<br />

einschließlich der Sprachformen für<br />

Menschen mit Behinderungen, gesichert<br />

werden.<br />

• <strong>Die</strong> Reisefreiheit muss innerhalb Europas für<br />

alle gelten und praktisch durch bezahlbare<br />

und barrierefreie Reisemöglichkeiten<br />

gesichert werden.<br />

• Wir erkennen die Vielfältigkeit von<br />

Familienformen und Lebensweisen an; sie<br />

sollen in jedem Land der Europäischen Union<br />

mit den gleichen Rechten geschützt werden.<br />

• Wir fordern grenzüberschreitend die<br />

Gewährung einkommens- und<br />

vermögensunabhängiger sowie<br />

bedarfsgerechter Teilhabeleistungen für<br />

Menschen mit Behinderungen und<br />

chronischen Erkrankungen. Persönliche<br />

Assistenz für alle Lebenssituationen und<br />

Lebensphasen soll als europäischer<br />

Standard festgeschrieben werden.<br />

Änderungsantrag L.1.85.46.<br />

Seite 30, Zeile 982 einfügen:<br />

Ziel muss ein selbstbestimmtes Leben und die<br />

persönliche und individuelle Entfaltung …<br />

Änderungsantrag L.1.85.47.<br />

Seite 31, Zeile 1044 bis 1047 ändern wie folgt:<br />

….steht DIE LINKE für internationale Solidarität bei<br />

individueller Vielfalt und den gemeinsamen<br />

Kampf gegen die Krisenpolitik der europäischen<br />

Regierungen.<br />

DIE LINKE kämpft gegen Ungleichheitsideologien<br />

jede Minderwertigkeitsideologie, gegen jede<br />

Form von Rassismus und Diskriminierung, gegen<br />

Antisemitismus und Antiziganismus, gegen<br />

Islamfeindlichkeit, Demokratiefeindlichkeit und<br />

Neofaschismus.<br />

Änderungsantrag L.1.85.48.<br />

Seite 32, Zeilen 1052 bis 1053 einfügen:<br />

… Sie muss allen Menschen lebenslang und<br />

inklusiv offen stehen - unabhängig von ihrer<br />

kulturellen und sozialen Herkunft oder<br />

vorhandenen Beeinträchtigungen.<br />

Änderungsantrag L.1.85.49.<br />

Seite 32, Zeile 1084 einfügen:<br />

…Europa der Bürgerinnen und Bürger 2014-2020).<br />

<strong>Die</strong>se Programme müssen stärker für<br />

Interessenten mit Behinderungen und andere<br />

benachteiligte Gruppen ausgelegt werden.<br />

Änderungsanträge L.1.85.50.<br />

Seite 32, Zeilen 1085 bis 1086<br />

ändern wie folgt:<br />

Berufsbildung: Selbstbestimmtes Leben,<br />

Humanisierung der Arbeit, Demokratisierung und<br />

Partizipation sowie Emanzipation müssen Leitziele<br />

der allgemeinen und beruflichen Bildung sein<br />

werden.<br />

Änderungsantrag L.1.85.51<br />

Seite32, Zeile 1091 einfügen:<br />

Wir streiten für ganzheitliche Berufsausbildungen,<br />

die jungen Menschen, auch denen mit<br />

Behinderungen oder Migrationshintergrund eine<br />

breite…<br />

Änderungsantrag L.1.85.52.<br />

Seite 34, Zeile 1113 einfügen:<br />

… brauchen wir einen Neustart: für mehr soziale<br />

Gerechtigkeit und volle Teilhabe, für soziale…<br />

Änderungsantrag L.1.85.53.<br />

Seite 34, Zeile 1117 einfügen:<br />

…Zugang zu sauberem Trinkwasser. <strong>Die</strong> Zahl von<br />

Menschen mit Behinderungen als Kriegs-,<br />

Krankheits- oder Hungeropfer wächst stetig.<br />

Änderungsantrag L.1.85.54.<br />

Seite 38, Zeilen 1269 – 1272 ändern wie folgt:<br />

Wir führen Kämpfe dort, wo sie stattfinden - dort,<br />

wo sie stattfinden- Menschenrechte, Demokratie<br />

und Sozialstaat in Frage gestellt werden: Um die<br />

Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums von<br />

oben nach unten, um die Rechte und<br />

Lebensbedingungen der Beschäftigten, der<br />

Erwerbslosen, der Rentnerinnen und Rentner, der<br />

Jugendlichen und Kinder, der Frauen und<br />

Mädchen, der Menschen mit und ohne<br />

Behinderungen und der Migrantinnen und<br />

Migranten - für ein gutes Leben für alle in Europa.<br />

Änderungsantrag L.1.85.55.<br />

Seite 38, Zeile: 1278 einfügen:<br />

Wir knüpfen an die tatsächlichen<br />

Lebensbedingungen, gesellschaftlichen …<br />

Begründung: Themen und Herausforderungen<br />

europäischer Behindertenpolitik spielen im Antrag<br />

des Parteivorstandes eine zu geringe Rolle und sind<br />

wenig konkret. Behindertenpolitik betrifft alle<br />

gesellschaftlichen Bereiche. <strong>Die</strong>ser<br />

Querschnittscharakter muss sich darin zeigen, dass<br />

auf Menschen mit Behinderungen in allen<br />

Politikfeldern Bezug genommen wird. <strong>Die</strong> Prinzipien<br />

der UN-Behindertenrechtskonvention –<br />

Barrierefreiheit, Inklusion, volle Teilhabe und<br />

Selbstbestimmung – müssen durchgängig sichtbar<br />

werden. Deshalb sind in diesem Änderungsantrag<br />

viele kleinere Änderungen eingefügt.<br />

Betroffen sind europaweit 80 Millionen Menschen.<br />

Sie gehören überwiegend zu den Verlierern der


96<br />

Krisenpolitik und Bankendiktate. Europäische <strong>Linke</strong><br />

müssen für hohe Teilhabestandards für Menschen<br />

mit Behinderungen streiten. Es geht nicht nur in<br />

Deutschland um einkommens- und<br />

vermögensunabhängige, Leistungen, die<br />

bedarfsdeckend als Nachteilsausgleich gewährt<br />

werden. Unterschiedliche Standards für<br />

Nachteilsausgleiche müssen auf dem jeweils<br />

höchsten in Europa erreichten Niveau gesichert<br />

werden. Während dieses Prozesses brauchen<br />

Menschen mit Behinderungen mindestens die<br />

europaweite Gültigkeit ihrer national zuerkannten<br />

Nachteilsausgleiche. Für umfassende<br />

Barrierefreiheit und inklusive Sozialräume sind<br />

zweckgebundene europäische<br />

Investitionsprogramme erforderlich. Schließlich hat<br />

die Europäische Union als einziger Staatenbund<br />

weltweit die UN-Behindertenrechtskonvention<br />

ratifiziert. Sie ist also auch in Europa geltendes<br />

Recht.<br />

Der Programmentwurf spricht zu undifferenziert oft<br />

über Massen von Menschen, allenfalls<br />

lebenslaufbezogen von Senioren, Jugendlichen und<br />

Beschäftigten. <strong>Die</strong>se Vergröberung klammert ein<br />

Politikfeld aus, das grenzübergreifend zu einem<br />

Zukunftsthema alternativer Politik wird. Ein<br />

inklusives Europa wäre für jede und jeden offen und<br />

so der Gegenentwurf zum heutigen Europa der<br />

Exklusion, der Exklusivität und der zunehmenden<br />

Selektion.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.86.<br />

Antragsteller/-innen: René Jokisch, Fabio<br />

de Masi<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 8, Zeile 116 bis 119 ändern:<br />

Der erste europaweite gewerkschaftliche<br />

Aktionstag mit Generalstreiks in mehreren<br />

Ländern, der Erfolg der europaweiten Initiative<br />

gegen die Privatisierung des Wassers, die<br />

europäischen Proteste gegen die Europäische<br />

Zentralbank im Rahmen der Blockupy-Tage in<br />

Frankfurt am Main haben gezeigt: <strong>Die</strong> Viele<br />

Beschäftigte und sozialen Bewegungen setzen der<br />

Politik der Troika EU ihren Widerstand entgegen.<br />

Begründung: So entspricht es der Realität von<br />

Beschäftigten und Europäischer<br />

Gewerkschaftsbewegung, die ursprüngliche<br />

Formulierung nicht. <strong>Die</strong> Wasser-Initiative richtet<br />

sich gegen eine Kommissionsrichtlinie, nicht gegen<br />

die Troika. Nicht alle Bewegungen widerstehen der<br />

EU.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: René Jokisch,<br />

Tobias Pflüger<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 8, Zeilen 120 bis 122 einfügen:<br />

L.1.87.<br />

Sie sind bereit, Europa von unten neu zu gestalten.<br />

DIE LINKE und die Europäische <strong>Linke</strong> sind Teil<br />

dieser Bewegungen. In Griechenland könnte<br />

unsere Schwesterpartei SYRIZA bald stärkste<br />

Kraft werden, den nächsten<br />

Ministerpräsidenten stellen und die EU-Politik<br />

der Herrschenden herausfordern. Auch in<br />

Italien, Portugal und anderen Ländern werden<br />

die nächsten Wahlen wesentlich vom<br />

Widerstand gegen die europäische Politik der<br />

stärkeren Staaten und der EU geprägt. Mit<br />

unserer Fraktion (Vereinte Europäische <strong>Linke</strong><br />

/Nordische Grüne <strong>Linke</strong>) und mit Alexis Tsipras<br />

als gemeinsamen Kandidaten für den EU-<br />

Kommissionspräsidenten sind wir auch ein …<br />

Begründung: Als internationalistische Partei, die<br />

die EU verändern will, sollten wir auch die<br />

politischen Entwicklungen in anderen EU-Ländern<br />

reflektieren, die die Auseinandersetzungen in der<br />

EU verändern werden.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


97<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.88.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Antragsteller/-innen: Andrej Hunko<br />

(MdB), René Jokisch<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Angenommen: Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Seite 11, Zeile 228 einfügen:<br />

Der vom Europäischen Rat von Merkel und<br />

anderen Regierungen geplante und im<br />

Europäischen Rat umstrittene »Pakt für<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Konvergenz« setzt diese<br />

…<br />

Begründung: Der Wettbewerbspakt wurde beim<br />

Dezembergipfel 2013 auf den Oktober 2014<br />

verschoben! Merkel konnte sich nicht durchsetzen,<br />

und selbst eng verbundene Mitgliedstaaten haben<br />

das Projekt nicht unterstützt. Der Europäische Rat<br />

sollte hier nicht als monolithischer Akteur der EU-<br />

Politik dargestellt werden.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.90.<br />

Antragsteller/-innen: Andrej Hunko<br />

(MdB), René Jokisch, Fabio de Masi, Tobias<br />

Pflüger<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 35, nach Zeile 1157 einfügen:<br />

• Wir lehnen auch das neue Wettrüsten auf dem<br />

Gebiet der Drohnen ab, und fordern ein Ende der<br />

EU-Forschungsprojekte, die die militärische und<br />

polizeiliche Nutzung von Drohnen voranbringen<br />

sollen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.89.<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Antragsteller/-innen: René Jokisch,<br />

Andrej Hunko (MdB), Fabio de Masi<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.91.<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 29, Zeile 969 einfügen:<br />

Menschenrechte sind universell und unteilbar. Wir<br />

bestehen darauf, dass die EU unverzüglich ihrer<br />

vertraglichen Verpflichtung nachkommt und<br />

der Europäischen Menschenrechtskonvention<br />

beitritt. Wir wollen zusammen mit dem DGB<br />

den Beitritt der EU zur Revidierten<br />

Europäischen Sozialcharta und ihren<br />

Protokollen vorantreiben. Alle Menschenrechte …<br />

Begründung: Artikel 6 Absatz 2 EUV verpflichtet<br />

die EU zum Beitritt zur EMRK. Doch dieser wird seit<br />

Jahren heraus gezögert. Entsprechend den<br />

Anforderungen an die Parteien des DGB sollten wir<br />

den Beitritt zur Europäischen Sozialcharta fordern<br />

(http://www.dgb.de/themen/++co++af79a3f2-<br />

0dfe-11e2-ad4d-00188b4dc422).<br />

Antragsteller/-innen: René Jokisch<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 36 nach Zeile 1218 bis 1225<br />

ersetzen durch:<br />

3.5. <strong>Die</strong> Erweiterung der EU solidarisch<br />

gestalten<br />

Seit ihrem Bestehen hat sich die Europäische Union<br />

kontinuierlich erweitert. <strong>Die</strong>ser Prozess hat den<br />

Export neoliberaler Wirtschaftspolitik nachhaltig<br />

gefördert und zu großen Ungleichheiten innerhalb<br />

der EU-Mitgliedstaaten geführt. <strong>Die</strong> künftigen<br />

Erweiterungen und Nachbarschaftspolitiken<br />

müssen so gestaltet werden, dass soziale<br />

Standards gesichert werden und die neuen Staaten<br />

der EU nicht unter Ausbeutung durch europäische


98<br />

Großkonzerne leiden. Wir setzen uns dafür ein, dass<br />

in Beitrittsprozessen keine zusätzlichen<br />

Bedingungen an einzelne Länder gestellt werden.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> ursprüngliche Überschrift sagt<br />

das Gegenteil des gesamten Absatzes: Während die<br />

Überschrift das größere Europa demokratisch und<br />

solidarisch gestalten will, verhandelt der Text<br />

ausschließlich EU-Beitritte. Das größere Europa<br />

schiene uns erst dann zu interessieren, wenn es der<br />

EU beitreten möchte.<br />

Außer mit diesem einen Satz kommt Russland im<br />

Programmentwurf nicht vor. <strong>Die</strong> Beziehungen mit<br />

Russland sind nach der ukrainischen Entscheidung<br />

gegen das Assoziierungsabkommens mit der EU<br />

massiv abgekühlt. <strong>Die</strong> Übernahme der EU-<br />

Bürokratie-Sprache der „strategischen<br />

Partnerschaft“ sagt nichts aus, was wir aussagen<br />

wollen, und impliziert eine unkritische Übernahme<br />

des zugrundeliegenden Konzepts. Das wird noch<br />

verstärkt von der Formulierung der „regionalen<br />

Formen der Zusammenarbeit“ im Satz davor.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: René Jokisch,<br />

Andrej Hunko (MdB), Fabio de Masi<br />

L.1.92.<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: René Jokisch,<br />

Andrej Hunko (MdB), Fabio de Masi<br />

L.1.93.<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 36, Zeilen 1228 bis 1231<br />

„<strong>Die</strong> ENP … eine strategische Partnerschaft“<br />

ersetzen durch:<br />

<strong>Die</strong> ENP bezieht sich auf Länder Nordafrikas, des<br />

Nahen Ostens sowie auf den Kaukasus. Sie wird<br />

durch regionale Formen der Zusammenarbeit, wie<br />

die östliche Partnerschaft, die Union für den<br />

Mittelmeerraum und die Schwarzmeersynergie,<br />

flankiert.<br />

<strong>Die</strong> Konflikte um Georgien und die Ukraine zeigen,<br />

dass eine integrative Ostpolitik der EU nicht in<br />

Frontstellung gegen Russland entwickelt werden<br />

kann. <strong>Die</strong> Großmachtpolitik sollte auf beiden Seiten<br />

aufgegeben werden. Eine einseitige Ausrichtung in<br />

einem Land zu Gunsten eines politischen Blocks<br />

führt immer wieder zu großen Konflikten auf Kosten<br />

der Bevölkerung.<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 38, Zeile 1269 einfügen:<br />

… demokratische Rechte. Wir verteidigen die<br />

Rechte, die in nationalen Verfassungen, den<br />

Konventionen des Europarates und der EU-<br />

Grundrechte-Charta geschützt werden, gegen<br />

die Politik der Regierungen und der EU, die<br />

demokratische und soziale, sowie Arbeits- und<br />

Gewerkschaftsrechte bedroht. Wir führen die<br />

Kämpfe …<br />

Begründung: Hier wird deutlich, dass wir nicht nur<br />

„Nationales“ gegen „Europäisches“, sondern auch<br />

originär europäisches gegen die EU verteidigen. <strong>Die</strong><br />

EU- und Troikapolitik verletzt verschiedene Rechte<br />

der EMRK und nicht zuletzt das Streikrecht und<br />

Recht auf Tarifverhandlungen<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Begründung: „<strong>Die</strong> Rhetorik von der strategischen<br />

Partnerschaft wird längst von der Realität entlarvt –<br />

und die heißt strategische Rivalität“, Süddeutsche<br />

Zeitung, 24.01.2014, Seite 4<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


99<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.94.<br />

Antragsteller/-innen: René Jokisch<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.94.1.<br />

Seite 28, Zeile 905 - 913 ersetzen durch:<br />

(zuvor in Zeile 904 nach „ausbauen“ Doppelpunkt<br />

einfügen)<br />

Mit mehr Durchgriffsrechten und Sanktionsmitteln<br />

soll die EU-Exekutive die Mitgliedstaaten zu<br />

neoliberaler Wettbewerbs- und Kürzungspolitik<br />

zwingen können. Doch den Wettbewerbspakt<br />

konnte die Bundeskanzlerin auf dem EU-Gipfel im<br />

Dezember 2013 noch nicht durchsetzen – die<br />

Entscheidung wurde auf nach den Europawahlen<br />

vertagt.<br />

Über die Änderung der EU-Verträge wird trotzdem<br />

weiter kontrovers diskutiert: Merkel fordert mehr<br />

exekutive EU-Kompetenzen um die autoritäre<br />

Wettbewerbspolitik in allen Mitgliedsländern<br />

durchzusetzen. Großbritanniens Premierminister<br />

Cameron fordert die Neuverhandlung der<br />

Kompetenzaufteilung zwischen EU und<br />

Nationalstaaten und droht mit einem britischen<br />

Referendum über den EU-Austritts im Jahr 2017.<br />

Verschiedene Bewegungen in Europa und auch linke<br />

Parteien fordern neue Verträge für die EU, da mit<br />

den jetzigen Verträgen keine Lösung der<br />

politischen, wirtschaftlichen und finanzpolitischen<br />

Krise zu machen ist.<br />

Doch wie wird über die Zukunft der EU<br />

entschieden? Wir fordern ein demokratisches<br />

Verfahren zur Änderung oder Neufassung der<br />

Verträge, das nicht nach Artikel 48 der EU-Verträge<br />

verlaufen kann. Selbstverständlich wird die LINKE<br />

parlamentarisch und außerparlamentarisch Druck<br />

auf die kommenden Verhandlungen über<br />

Vertragsänderungen machen, auch im Konvent.<br />

Doch der in Artikel 48 festgelegte Konvent wird<br />

vom Europäischen Rat ernannt und kann lediglich<br />

unverbindliche Empfehlungen abgeben – alle<br />

Entscheidungen würden die nationalen Regierungen<br />

im Rat fällen. Wir wollen die Zukunft Europas aber<br />

nicht den außenpolitisch unkontrollierten<br />

Regierungen überlassen. Wir wollen in einem<br />

demokratischen Prozess auf partizipative Elemente<br />

und einen demokratisch gewählten,<br />

konstituierenden Konvent bauen, um zu<br />

entscheiden, welche EU wir wollen. <strong>Die</strong> Verteilung<br />

der Kompetenzen sollte die dezentralen<br />

Möglichkeiten politischer Selbstverwaltung und die<br />

gemeinsame Handlungsfähigkeit der Union zugleich<br />

stärken. <strong>Die</strong> Bürgerinnen und Bürger in den<br />

Mitgliedstaaten der EU sollen in jedem Fall mittels<br />

Volksentscheiden am gleichen Tag über die<br />

Änderung der EU-Verträge entscheiden.<br />

Änderungsantrag L.1.94.2.<br />

Seite 28, Zeilen 915 – 917 streichen:<br />

„<strong>Die</strong> Verteilung … gestärkt werden.“<br />

Änderungsantrag L.1.94.3.<br />

Seite 28, Zeilen 923 – 926<br />

Zeilen 923/924: Teilsatz „über Volksentscheide …“<br />

ersetzen durch:<br />

mit Volksinitiativen und Volksentscheiden über<br />

konkrete EU-Politik und EU-Vertragsänderungen zu<br />

entscheiden;<br />

Zeilen 925 – 926 streichen<br />

Änderungsantrag L.1.94.4.<br />

Seite 28, nach Zeile 928 einfügen:<br />

DIE LINKE kämpft für ein starkes Europäisches<br />

Parlament, das<br />

• ein vertraglich gesichertes Initiativrecht für<br />

Gesetzgebungsvorhaben und volle<br />

Haushaltskompetenz erhält;<br />

• generell erweiterte Rechte bekommt. Sobald ein<br />

Politikbereich in die Kompetenz der Europäischen<br />

Union überführt wird, muss das Parlament ein<br />

Mitentscheidungsrecht erhalten. Für die bereits<br />

vergemeinschafteten Bereiche ist dies nachzuholen;<br />

• den Europäischen Kommissionspräsidenten<br />

vorschlägt und ihn sowie die von ihm<br />

vorzuschlagenden EU-Kommissare wählt.<br />

Begründung: 1. Im Wahlprüfstein der Jungen<br />

Europäischen Föderalisten zur Bundestagswahl hat<br />

DIE LINKE sich eindeutig für einen Konvent<br />

ausgesprochen (http://dielinke.de/uploads/media/1092.pdf).<br />

„Nur eine<br />

breite demokratische Beteiligung an diesem<br />

Prozess stellt sicher, dass der europäische<br />

Integrationsprozess im Interesse der Bürgerinnen<br />

und Bürgern vertieft und von ihnen getragen wird.“<br />

Darüber hinaus sollten wir uns im Abschnitt<br />

Demokratisches Europa auch zu den<br />

grundlegenden Themen äußern. Neben einer Kritik<br />

am bevorstehenden Vertragsänderungsverfahren<br />

nach Art. 48, könne wir auch unsere prozessualen<br />

Vorstellungen einbringen, ohne uns auf umstrittene<br />

inhaltliche Positionierungen festzulegen, die erst<br />

einem Diskussionsprozess der LINKE entwickelt<br />

werden können, wie ihn Antrag P2 aus Schleswig-<br />

Holstein vorschlägt.<br />

2. Mit einer Kritik an Art. 48 heben wir uns<br />

einerseits von den Grünen und anderen Parteien<br />

ab, die einer Demokratisierung der EU das Wort<br />

reden, aber faktisch nichts an der<br />

Exekutivdominanz in Europa ändern wollen.<br />

Darüber hinaus fordert auch Mehr Demokratie e.V.<br />

und democracy international einen neuen,<br />

demokratischen Konvent in Abgrenzung zu einem<br />

normalen Konvent nach Art. 48. („Der Konvent nach


100<br />

Art. 48 bietet einen ersten Ansatz, müsste aber in<br />

wesentlichen Punkten demokratischer gestaltet<br />

werden.“ https://www.mehrdemokratie.de/europa-kampagne.html;<br />

www.mehrdemokratie.de/fileadmin/pdf/Positionen15_Konve<br />

ntsvorschlag.pdf; www.democracyinternational.org/sites/default/files/PDF/Publicat<br />

ions/2013-12-03_eu_konvent.pdf)<br />

3. Nicht nur Volksentscheide über Ergebnisse von<br />

Regierungsverhandlungen sollten ermöglicht<br />

werden, sondern auch eigene Volksinitiativen, die in<br />

einem Volksentscheid münden können.<br />

4. Das Parlament sollte nicht nur anstelle des<br />

Europäischen Rates den Präsidenten vorschlagen,<br />

sondern auch die einzelnen Kommissare wählen,<br />

anstatt die Kommission en bloc zu bestätigen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

und darf nicht irgendwo im Text untergehen.<br />

Änderungsantrag L.1.95.2.<br />

Seite 17, Zeilen 492 bis 495 ändern wie folgt:<br />

… Europa zu bekämpfen, müssen Arbeitsplätze<br />

durch ein europäisches<br />

Zukunftsinvestitionsprogramm (s.u.)<br />

geschaffen und muss ein Recht auf Ausbildung<br />

und Übernahme eingeführt werden. Dafür sind<br />

mehr neue EU-Mittel notwendig als bislang<br />

vorgesehen zur Verfügung zu stellen. DIE LINKE<br />

setzt sich für ein Sofortprogramm für Menschen<br />

ohne abgeschlossene Berufsbildung ein. Jeder<br />

junge Mensch muss die Möglichkeit einer<br />

Berufsausbildung in seiner Region erhalten.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> hohe Jugendarbeitslosigkeit ist<br />

Teil der insgesamt hohen Erwerbslosigkeit in den<br />

Krisenländern. Der Schlüssel ihrer Bekämpfung<br />

liegt in der Erhöhung von Investitionen und<br />

Massenkaufkraft- ansonsten nutzt auch das beste<br />

Ausbildungssystem nichts, weil die Unternehmen<br />

nur (junge) Arbeitskräfte nachfragen werden, wenn<br />

sie ausreichende Absatzmärkte haben.<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.95.<br />

Änderungsantrag L.1.95.3.<br />

Antragsteller/-innen: Landesrat DIE<br />

LINKE. LV NRW, LAG Wirtschaft, Finanzen,<br />

Haushalt<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.95.1.<br />

Seite 9, nach Zeile 140 einfügen:<br />

… Energiewende. Gegenwärtig ist unsere<br />

vordringliche Aufgabe der Kampf gegen die<br />

menschenverachtende Politik der Sozial- und<br />

Lohnkürzungen (Austeritätspolitik), die die EU<br />

bzw. die Troika den Krisenländern aufzwingt.<br />

Gemeinsam leisten wir Widerstand gegen die<br />

Demontage von Arbeitnehmerrechten,<br />

Sozialstaat und Demokratie. Notwendig sind<br />

stattdessen steigende Löhne, hohe soziale<br />

Mindeststandards und ein groß angelegtes<br />

europäisches Zukunfts- und<br />

Investitionsprogramm, so wie es auch die<br />

europäischen Gewerkschaften fordern. Für<br />

mehr Verteilungsgerechtigkeit fordern wir eine<br />

europaweite Abgabe auf große Vermögen und<br />

gerechte Steuern. Damit lassen sich die …<br />

Begründung: An dieser Stelle sollten die<br />

Kernpunkte einer sozialen und solidarischen<br />

Alternative für die EU formuliert werden, wie sie<br />

auch Gewerkschaften und soziale Bewegungen<br />

vertreten. DIE LINKE ist die einzige Partei, die dies<br />

im EP-Wahlkampf offensiv aufgreift und vertritt.<br />

Das muss im Wahlkampf hervorgehoben werden<br />

Seite 21, Zeile 636 einfügen:<br />

• Wohnmöglichkeiten für junge Menschen,<br />

für Ältere und für gesundheitlich<br />

Beeinträchtigte verbessern und bezahlbar<br />

machen;<br />

• soziale <strong>Die</strong>nstleistungen insbesondere<br />

in Gesundheitswesen und Pflege verbessern<br />

und ausbauen;<br />

• öffentliche Verwaltung modernisieren<br />

und wirksamer gestalten, insb. auch<br />

Steuervollzug, Gewerbeaufsicht,<br />

Genehmigungsverfahren,<br />

Umweltverträglichkeitsprüfungen;<br />

Begründung: Damit werden die einzelnen Teile des<br />

ZIP präzisiert und sinnvoll ergänzt. und<br />

gesundheitlich Beeinträchtigte andere Bedürfnisse<br />

als junge Wohnungssuchende (Barrierefreiheit,<br />

Fahrstühle, Rampen usw.), die entsprechender<br />

Finanzierung bedürfen. Soziale <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

sind ein wichtiger „Wachstumssektor“, der nicht<br />

dem freien Markt überlassen werden darf. Eine<br />

leistungsfähige öffentliche Verwaltung schließlich<br />

ist notwendig, weil ansonsten Reiche und<br />

hinterlistig agierende Unternehmen an den Steuerund<br />

Regulierungsgesetzen vorbei wirtschaften<br />

können.


101<br />

Änderungsantrag L.1.95.4.<br />

Seite 25, Zeile 904 einfügen:<br />

… Lobbygruppen ausbauen. <strong>Die</strong> Bundesregierung<br />

will zudem– auch unter Verweis auf die EU-<br />

Verträge - den Parlamentsvorbehalt des<br />

Deutschen Bundestages bei Militäreinsätzen<br />

aufweichen. <strong>Die</strong>s lehnt DIE LINKE ab.<br />

Begründung: Der Vertrag von Lissabon fordert im<br />

Zusammenhang mit der schnellen Einsatzfähigkeit<br />

der EU-Battlegroups eine Anpassung der nationalen<br />

Parlamentsvorbehalte. <strong>Die</strong>s könnte etwa eine<br />

nachträgliche Beschlussfassung über<br />

Auslandsmissionen beinhalten. Der<br />

Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD formuliert<br />

hierzu aktuell: (S. 177): „Eine zunehmende<br />

Mitwirkung deutscher Soldaten in integrierten<br />

Strukturen und Stäben auf NATO- und EU-Ebene<br />

muss mit dem Parlamentsvorbehalt vereinbar sein.<br />

Deshalb wollen wir eine Kommission einsetzen, die<br />

binnen Jahresfrist prüft, wie auf dem Weg<br />

fortschreitender Bündnisintegration und trotz<br />

Auffächerung von Aufgaben die Parlamentsrechte<br />

gesichert werden können. <strong>Die</strong> Kommission wird<br />

darauf aufbauend Handlungsoptionen formulieren.“<br />

In England und Spanien wurden die<br />

parlamentarischen Rechte bei Auslandseinsätzen<br />

als Konsequenz des Irak-Krieges jedoch gestärkt.<br />

<strong>Die</strong> mangelnde Unterstützung im britischen<br />

Unterhaus verhinderte eine Syrien-Intervention<br />

Groß-Britanniens. Solche demokratischen<br />

Errungenschaften gilt es zu verteidigen.<br />

Änderungsantrag L.1.95.5.<br />

Seite 28, Zeilen 909 bis 913 einfügen:<br />

• ein eigenständiges, vertragliches gesichertes<br />

Initiativrecht für Gesetzgebungsvorhaben und<br />

volle Haushaltskompetenz erhält;<br />

• generell erweiterte Rechte bekommt. Sobald ein<br />

Politikbereich in die Kompetenz der<br />

Europäischen Union überführt wird, muss das<br />

Parlament ein Mitentscheidungsrecht erhalten.<br />

Für die bereits vergemeinschafteten Bereiche ist<br />

dies nachzuholen;<br />

• die Europäische Kommission und deren<br />

Präsidenten vorschlägt und wählt.<br />

Begründung: Durch die Ergänzungen wird der Ist-<br />

Zustand des Europäischen Parlaments genauer<br />

bestimmt und die Verbesserungen werden präziser<br />

benannt: Eine Quasi-Initiativrecht des EP gibt es<br />

bereits durch eine Vereinbarung des Parlaments<br />

und Kommission (es ist allerdings rechtlich<br />

unverbindlich). <strong>Die</strong> Kommission und ihr Präsident<br />

werden bereits jetzt durch das EP gewählt, aber es<br />

kann nur der Vorschlag des Rates abgesegnet oder<br />

abgelehnt werden.<br />

Änderungsantrag L.1.95.6.<br />

Seite 28, nach Zeile 928 einfügen:<br />

DIE LINKE will die europäische Öffentlichkeit<br />

stärken, ohne die Demokratie in den EU-<br />

Mitgliedsstaaten zu schwächen: Wir wollen, dass<br />

Abgeordnete anderer Parlamente der EU bzw. des<br />

Europäischen Parlaments, auf Einladung einer<br />

Fraktion bei zentralen europäischen Themen im<br />

Bundestag, im Europaparlament und anderen<br />

nationalen Parlamenten sprechen dürfen – wie das<br />

für Mitglieder des Bundesrates und zu besonderen<br />

Anlässen auch für ausländische Regierungschefs<br />

und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens<br />

bereits möglich ist.<br />

Begründung: Eine Stärkung der europäischen<br />

Öffentlichkeit ist auch jenseits von<br />

Kompetenzverlagerungen nach Brüssel und<br />

Straßburg möglich. Mit diesem Vorschlag könnte<br />

etwa Alexis Tsipras der Kanzlerin im Deutschen<br />

Bundestag antworten und den Deutschen erklären,<br />

dass sie für Banken nicht griechische Rentner<br />

zahlen.<br />

(Beschluss des Landesrates vom 26.1.2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.96.<br />

Antragsteller/-innen: Landesrat DIE LINKE.<br />

LV NRW, Florian Höllen (KV Bielefeld)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.96.1.<br />

Seite 8, Zeilen 99 bis 103<br />

„Viele Menschen … Tod getrieben werden“<br />

ersetzen durch:<br />

Viele Menschen lehnen nationalen und<br />

europäischen Chauvinismus ab. Auch wir – und wir<br />

sagen daher: Ein Franzose ist uns nicht ferner als<br />

ein Deutscher, eine Syrerin nicht ferner als eine<br />

Französin oder eine Deutsche. Gemeinsam mit<br />

sozialen Bewegungen, Gewerkschaften und linken<br />

Parteien streiten wir für eine andere Form der<br />

Integration – eine Integration, die Menschen<br />

zusammenbringt, anstatt sie an willkürlichen<br />

Grenzen zu spalten. Freiheit bedeutet für uns im<br />

Unterschied zur EU nicht, die Freiheit von Waren<br />

und Kapital, sondern die Freiheit von Menschen,<br />

sich zu bewegen und entsprechend ihrer


102<br />

Bedürfnisse zu leben. Sicherheit bedeutet für uns<br />

im Unterschied zur EU nicht, dass es Außengrenzen<br />

gibt, an denen immer mehr Menschen in den Tod<br />

getrieben werden, sondern dass Menschen Schutz<br />

vor Verfolgung und Diskriminierung erhalten. Für<br />

uns gilt: Internationalismus statt Eurochauvinismus!<br />

Begründung: Der Chauvinismus der<br />

Nationalstaaten wurde durch die EU nicht beseitigt,<br />

sondern nur um ihren eigenen Chauvinismus<br />

ergänzt: Lieber Deutsche als Bulgaren, lieber<br />

Bulgaren als Russen oder Chinesen – das ist die<br />

fatale Denkweise, der wir heute begegnen und der<br />

wir uns als internationalistische <strong>Linke</strong><br />

entgegenstellen müssen. Europa kann genauso<br />

wenig am deutschen Wesen genesen, wie die Welt<br />

an einem – erst recht so deutschen – Europa. Für<br />

uns gibt es keine speziell europäischen Werte,<br />

sondern nur allgemein menschliche Bedürfnisse<br />

und solche Interessen.Gerade in Zeiten einer<br />

zunehmenden Aggression der westlichen Triade<br />

USA-EU-Japan insbesondere gegen China und<br />

Russland, aber auch gegen andere nicht willfährige<br />

Staaten weltweit, sollten wir uns deutlich zu<br />

internationalistischen, statt zu eurochauvinistischen<br />

Positionen bekennen.<br />

Änderungsantrag L.1.96.2.<br />

Seiten 19 bis 20, Zeilen 579 bis 583<br />

„Teile der LINKEN vertreten … auf europäischer<br />

Ebene.“ streichen<br />

Begründung: Das bedingungslose<br />

Grundeinkommen wird von der Partei mehrheitlich<br />

abgelehnt. <strong>Die</strong> Diskussionsbedürfnisse einer<br />

Minderheit in der Partei sind legitim, aber weder in<br />

diesem noch in anderen Fällen ist ein an die<br />

Öffentlichkeit gerichtetes Wahlprogramm (!) hierfür<br />

der richtige Ort.<br />

Änderungsantrag L.1.96.3.<br />

Seite 34, Zeilen 1148 bis 1149<br />

„Wir setzen uns für einen Austritt … militärischen<br />

Strukturen der NATO ein.“ ersetzen durch:<br />

Wir fordern die Auflösung der NATO und ihre<br />

Ersetzung durch ein kollektives Sicherheitssystem<br />

unter Beteiligung Russlands, das Abrüstung als ein<br />

zentrales Ziel hat. Als Weg hierhin setzen wir uns<br />

für eine vertragsgemäße Kündigung der NATO-<br />

Mitgliedschaft Deutschlands und anderer EU-<br />

Staaten ein.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> NATO ist ein Kriegsbündnis.<br />

Entsprechend gibt es keinen Grund, dass ein<br />

friedlicher Staat hier Mitglied ist. Auch kennt der<br />

NATO-Vertrag nur die Mitgliedschaft oder eben<br />

keine Mitgliedschaft, nicht jedoch eine<br />

Unterscheidung der Mitgliedschaft in<br />

„militärischen“ und (vermeintlich) „zivilen“<br />

Strukturen.<br />

Wichtig ist auch, zur Auflösung des gesamten<br />

Kriegsbündnisses NATO beizutragen, was eben<br />

gerade durch die Kündigung der Mitgliedschaft<br />

seiner Mitglieder geschieht. Deutschland sollte hier<br />

vorangehen und sich vom Kriegsbündnis<br />

verabschieden. Damit entsteht auch die Möglichkeit<br />

ein System kollektiver Sicherheit zu schaffen, wie<br />

wir es auch im Parteiprogramm fordern. So könnte<br />

tatsächlich Frieden in West-, Mittel- und Osteuropa<br />

gewährleistet werden.<br />

(Beschluss des Landesrates vom 26.1.2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.97.<br />

Antragsteller/-innen: Landesrat DIE LINKE.<br />

NRW, Ali Atalan (Sprecher KV Coesfeld,<br />

gleichberechtigter Sprecher der BAG-FIP),<br />

Rohat Yildirim (Delegierte LR, KV<br />

Mönchengladbach), Fatma Kirgil, (LR-<br />

Delegierte- KV Münster), Mustafa-Agir<br />

Birhimoglu (LR-Delegierter, KV Bochum)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.97.1.<br />

Seite 31, nach Zeile 1027 einfügen:<br />

Deutschland trägt hier eine besondere historische<br />

Verantwortung und ist dadurch verpflichtet, bei<br />

dauerhaften Lösungen der strukturellen Probleme<br />

von Sinti und Roma im gesamteuropäischen Raum<br />

mitzuwirken und diese durch den Abbau von<br />

rassistischen Ressentiments entgegenzutreten.<br />

Begründung: Zum Einen muss sich der Umgang<br />

mit Sinti und Roma in den einzelnen<br />

Mitgliedsstaaten der EU signifikant ändern. Zum<br />

Anderen müssen für ganz Europa gerechte und<br />

wirkungsvolle Lösungen zur Verbesserung der Lage<br />

von Sinti und Roma herbeigeführt werden.<br />

Deutschland ist aufgrund seiner historischen<br />

Verantwortung gegenüber dieser Minderheit<br />

gehalten, einen prägenden Beitrag dazu zu leisten.<br />

Änderungsantrag L.1.97.2.<br />

Seite 31, Zeilen 1038 bis 1039 ändern wie folgt:<br />

Wir suchen den Dialog mit muslimischen und<br />

jüdischen Gemeinden und Vereinen und stellen uns<br />

gemeinsam gegen anti-muslimischen Rassismus<br />

und Antisemitismus. allen demokratischen<br />

Selbstorganisationen von Migrant_innen und<br />

treten entschieden den jeglichen rassistischen


103<br />

und diskriminierenden Haltungen und<br />

Handlungen entgegen. Unser<br />

integrationspolitischer Ansatz zielt auf eine<br />

diskriminierungsfreie Gesellschaft und ein<br />

tatsächliche soziale Gleichstellung ab.<br />

Begründung: Rassismus und Diskriminierung<br />

existiert in unserer Gesellschaft nicht nur in einer<br />

speziellen Form von Islamfeindlichkeit und<br />

Antisemitismus. Es gibt weit verbreiteten<br />

Rassismus, Nationalismus und Fundamentalismus.<br />

In allen Gesellschaftsschichten. Außerdem muss<br />

bei der Bekämpfung von Rassismus und<br />

Diskriminierung beachtet werden, dass nicht mit<br />

undemokratischen Kräften zusammengearbeitet<br />

wird, die selbst diskriminierende und rassistische<br />

Ideologien haben.<br />

Änderungsantrag L.1.97.3<br />

Seite 34, Zeilen 1124 bis 1125<br />

„<strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> setzt sich für … internationalen<br />

Beziehungen ein.“ ersetzen durch:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> lehnt jegliche Form von<br />

Gewaltanwendung in internationalen Beziehungen<br />

ab und setzt sich deshalb insbesondere für die<br />

Einhaltung des in der UN-Charta verankerten<br />

Gewaltverbots ein.<br />

Begründung: Der ursprüngliche Satz schließt nicht<br />

aus, dass wir Anwendung der Gewalt in<br />

internationalen Beziehungen grundsätzlich und<br />

kategorisch ablehnen, sondern lediglich das, was<br />

nicht mit der UN-Charta vereinbar ist.<br />

Änderungsantrag L.1.97.4.<br />

Seite 35, Zeilen 1172 bis 1173<br />

„<strong>Die</strong> EU-Rüstungsagentur soll abgeschafft …<br />

verboten werden.“ ersetzen durch:<br />

<strong>Die</strong> EU-Rüstungsagentur gehört abgeschafft und<br />

Rüstungsexporte müssen EU-weit verboten werden.<br />

<strong>Die</strong> in der Türkei stationierten "Patriot-Raketen" und<br />

der Einsatz der Bundeswehr fördern den Krieg in<br />

Syrien und erhöhen das Potential von weiteren<br />

Konflikten in der Region. Deshalb müssen die<br />

Patriot Raketen und die Bundeswehr Soldaten<br />

umgehend zurückgezogen werden.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Formulierung ist zu schwach.<br />

Rüstungsagentur muss aufgelöst werden. Denn sie<br />

fördert eindeutig Militarisierung und Kriege<br />

weltweit.<br />

<strong>Die</strong> im Zusammenhang des SyrienKonflikts<br />

stationierten Raketen in der Türkei war eine klare<br />

politische Unterstützung der konfrontativen und<br />

kriegsschürenden Haltung der AKP-Regierung.<br />

Darum können diese Raketen nicht als<br />

"abschreckende bzw. vorbeugende Maßnahme"<br />

gegen einen möglichen Angriff Syriens" betrachtet<br />

werden. <strong>Die</strong> Türkei ist durch regelrechte<br />

Waffenlieferung an die kämpfenden Islamisten ein<br />

Teil des Problems und des Krieges.<br />

Änderungsantrag L.1.97.5.<br />

Seite 35, nach Zeile 1196 einfügen:<br />

• Entgegen ihren wirtschaftlichen und<br />

geostrategischen Interessen hat die EU<br />

konsequent daran mitzuwirken, dass<br />

fluchtverursachende Faktoren in<br />

Herkunftsländern behoben werden. Für<br />

faschistische, diktatorische und<br />

unterdrückerische Regime darf von Seiten der<br />

EU und EU-Mitgliedsländern keinerlei<br />

Unterstützung gewährt werden.<br />

(Beschluss des Landesrates vom 26.1.2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.98.<br />

Antragsteller/-innen:<br />

DIE LINKE. KV Burgenlandkreis, Martin<br />

Schirdewan (PV Mitglied), Renate Harcke (PV<br />

Mitglied)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.98.1.<br />

Seite 16, Zeile 446 einfügen:<br />

… Niedriglöhne ausgeweitet. DIE LINKE hingegen<br />

tritt für die gezielte Förderung regionaler<br />

Wirtschaftskreisläufe ein, um regionale<br />

Produktion und Verbrauch und damit<br />

insbesondere kleine und mittelständische<br />

Unternehmen zu stärken. Eine sich<br />

selbsttragende Wirtschaft schützt auch<br />

Arbeitsplätze vor Ort. Förderkriterien zur<br />

Strukturmittelvergabe sind für uns vor diesem<br />

Hintergrund das Prinzip der guten Arbeit,<br />

soziale und ökologische Standards.<br />

Änderungsantrag L.1.98.2.<br />

Seite 22, Zeile 670 einfügen:<br />

… Strukturpolitik der EU. Unser Ziel ist und bleibt<br />

die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in<br />

der Europäischen Union. In der Vergangenheit …


104<br />

Änderungsantrag L.1.98.3.<br />

Seite 22, Zeile 684 einfügen:<br />

<strong>Die</strong> Mittelvergabe aus den europäischen Strukturund<br />

Kohäsionsfonds hat sich an der Maßgabe der<br />

Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in der EU<br />

zu orientieren. Soziale, ökologische, demokratische<br />

und gleichstellungspolitische Kriterien haben dabei<br />

für uns Priorität.<br />

Änderungsantrag L.1.98.4.<br />

Seite 25, Zeile 808 einfügen:<br />

Wir wollen, dass in und zwischen europäischen<br />

Kommunen Modelle …<br />

Begründung: Landesgrenzen überschreitend,<br />

zwischenstaatlich – selbsterklärend.<br />

Änderungsantrag L.1.98.5.<br />

Seite 25, Zeile 809 einfügen:<br />

Unser Ziel ist ein öffentliches europäisches<br />

Verkehrsnetz, mit dem jede und jeder<br />

umweltschonend und barrierefrei überallhin reisen<br />

kann, unabhängig von seinen finanziellen<br />

Verhältnissen.<br />

Begründung: ÖPNV / ÖPV im Zuge der sozialökologischen<br />

Umbau stärker fördern.<br />

Änderungsantrag L.1.98.6.<br />

Seite 20, Zeile 595 einfügen:<br />

Eine auskömmliche gesundheitliche Versorgung ist<br />

ein Grundrecht. Bei Schwangerschaft und Krankheit<br />

müssen deshalb ambulante und stationäre<br />

medizinische Versorgung, Vor- und Nachsorge allen<br />

in der EU lebenden Menschen unabhängig von ihrer<br />

sozialen Lage zugänglich sein. Eine<br />

Krankenversicherungspflicht für alle Bürgerinnen<br />

und Bürger der EU ist für uns unverzichtbar.<br />

Begründung: Selbsterklärend<br />

Änderungsantrag L.1.98.7.<br />

Seite 18, Zeile 503 einfügen:<br />

.. ohne regulären Aufenthaltsstatus aus. Personen,<br />

die in der EU erwerbstätig sind, müssen durch<br />

Gesetz einen legalen Aufenthaltsstatus<br />

erhalten, wenn sie den Behörden eine bisher<br />

nicht offengelegte Erwerbstätigkeit offenbaren.<br />

Hierdurch wollen wir verschärfter Ausbeutung<br />

durch Schwarzarbeit sowie Armuts-<br />

/Zwangsprostitution illegal sich in der EU<br />

aufhaltender Personen einen Riegel<br />

vorschieben. <strong>Die</strong> Legalisierung der<br />

illegalisierten Erwerbstätigen und ihrer<br />

Beschäftigungsverhältnisse bei Offenlegung<br />

stärkt die Rechte der illegal hier arbeitenden<br />

Menschen und drängt Schattenwirtschaft und<br />

Schlepperverhältnisse zurück.<br />

Begründung: Damit greifen wir eine<br />

gewerkschaftliche Forderung sowie von<br />

Menschenrechtsgruppen auf. Es geht darum,<br />

sogenannte Illegale zu legalisieren und ihnen<br />

rechtlichen Schutz und gesellschaftliche Teilhabe<br />

zu geben.<br />

Änderungsantrag L.1.98.8.<br />

Seite 36, Zeile 1208 einfügen:<br />

… Asylsuchende dürfen nicht inhaftiert werden.<br />

Flucht ist kein Verbrechen und darf kein Grund<br />

für eine Inhaftierung sein.<br />

Begründung: selbsterklärend.<br />

Änderungsantrag L.1.98.9.<br />

Seite 36 Zeilen 1206 bis 1207 streichen:<br />

Wir fordern die strikte Achtung der UN-<br />

Kinderkonvention. Deutschland … zurücknehmen.<br />

Begründung: Der Vorbehalt wurde bereits 2010<br />

zurückgenommen. <strong>Die</strong> UN-Kinderrechtskonvention<br />

ist in Deutschland voll gültig.<br />

Änderungsantrag L.1.98.10.<br />

Seite 22, Zeile 709 bis 710<br />

Finanzierung einer qualitativ und quantitativ<br />

erweiterten Kohäsionspolitik“ ersetzen durch:<br />

Finanzierung einer solidarischen Kohäsionspolitik“<br />

Begründung: der finanzielle Aufwuchs wird bereits<br />

im Satz davor benannt und durch das wording<br />

solidarisch auch die andere Qualität ausgedrückt.<br />

Nur eben schöner.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.99.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV<br />

Burgenlandkreis, Martin Schirdewan (PV<br />

Mitglied), Renate Harcke (PV Mitglied), Caren<br />

Lay (stellvertretende Parteivorsitzende DIE<br />

LINKE, BV Pankow, BAG Ema.Li), Reinhard<br />

Eggers-Frie (KV Pinneberg), Elisabeth Kula (KV<br />

Marburg Biedenkopf), Egon Bargisen (Ratsherr<br />

in Geesthacht, KV Herzogtum Lauenburg),<br />

Kornelia Löw (Kreisschatzmeisterin KV<br />

Limburg-Weilburg), Joachim Elz-Fianda (KV<br />

Donau-Ries), Sandra Brunner (BV Pankow),<br />

Claudia Jacob-Ucar (BV Berlin-Mitte), Elke<br />

Jordan (KV Pankow), Willi Lüpkes (KV<br />

Oldenburg), Klaus Scholz (L. Hamburg),


105<br />

Michael Frank (BV Berlin Marzahn-Hellersdorf),<br />

Bettina Licht (KV Fulda), Bruno Schwarz (KV<br />

Bergstraße), Uwe Melzer<br />

(Fraktionsgeschäftsführer, DIE LINKE. Fraktion<br />

im Abgeordnetenhaus Berlin), Junanita Hille-<br />

Kleij (KV Kassel-Land), Manuela Schon (KV<br />

Wiesbaden, Delegierte), Adnan Yildirim (KV<br />

Marburg-Biedenkopf), Torsten Felstehausen<br />

(KV Kassel-Land), Sven Scheidemantel (LV<br />

Sachsen, Bundessprecher BAG Betrieb &<br />

Gewerkschaft), Daniela Sedelke (LV Berlin),<br />

Reiner Gombert (KV Schleswig-Flensburg),<br />

Heinrich Ove (Kreisvorstandsmitglied KV<br />

Pinneberg), Tahir Dogan<br />

(Kreisvorstandsmitglied KV Pinneberg,<br />

Linksjugend solid Pinneberg), Sebastian<br />

Wormsbächer (LV Berlin), Vera Böpple (KV<br />

Pankow)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.99.1.<br />

Seite 24, Zeile 776 einfügen:<br />

… großen Stromversorger und privaten<br />

Netzbetreiber beschneiden.<br />

Begründung: selbsterklärend<br />

Änderungsantrag L.1.99.2.<br />

Seite 24, Zeile 776 einfügen:<br />

große Stromversorger und private Netzbetreiber<br />

beschneiden. Wir kämpfen für eine Überführung<br />

der Netze in öffentliche Hand. DIE LINKE<br />

befördert die Entwicklung sogenannter smart<br />

grids, also intelligenter Netze, die auf der<br />

Grundlage moderner Umwelttechnologien die<br />

Einspeisung und die Weiterleitung von Energie<br />

nach Bedarf koordinieren und somit eine<br />

effiziente und ressourcenschonende<br />

Versorgungssicherheit gewährleisten.<br />

Begründung: Deckt sich zum einen mit unseren<br />

Forderungen nach (Re-)kommunalisierung im<br />

Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge und<br />

demokratischer Kontrolle auch der Netze. Zum<br />

anderen befördern wir mit der Aufnahme der Idee<br />

der smart grids die sozial-ökologische<br />

Grundrichtung alternativer gesellschaftlicher<br />

Entwicklung.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.100.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV<br />

Burgenlandkreis, Martin Schirdewan (PV<br />

Mitglied), Renate Harcke (PV Mitglied),<br />

Dominic Heilig (PV Mitglied), Thomas Domres<br />

(MdL, KV Prignitz), Axel Henschke (MdL, KV<br />

Frankfurt Oder), Tosten Felstehausen (KV<br />

Kassel-Land), Sven Scheidemantel (LV<br />

Sachsen, Bundessprecher BAG Betrieb &<br />

Gewerkschaft), Daniela Sedelke (LV Berlin),<br />

Reiner Gombert (KV Schleswig-Flensburg), Ove<br />

Heinrich (Kreisvorstandsmitglied KV<br />

Pinneberg), Tahir Dogan<br />

(Kreisvorstandsmitglied KV Pinneberg,<br />

Linksjugend solid Pinneberg), Sebastian<br />

Wormsbächer (LV Berlin), Annett Karsten (KV<br />

Kiel), Jana Hoffmann (LV Berlin), Anja Mayer<br />

(LV Berlin), Tobias Schulze (BV Berlin Mitte),<br />

Kristin Hofmann (SV Dresden), René Wilke (KV<br />

Frankfurt Oder), Thomas Feske (SV Dresden),<br />

Sebastian Walter (KV Barnim), Sandra Seifert<br />

(KV Frankfurt Oder), Michael Bugiel (SV<br />

Dresden), Josef Jung (KV Bautzen), Uwe<br />

Schaarschmidt (KV Dresden), Hannes Fauser<br />

(BV Pankow), Tilo Kießling (SV Dresden), Andre<br />

Jehmlich (KV Dresden), Stephan Wende (KV<br />

Oder-Spree), Ronny <strong>Die</strong>ring (KV Frankfurt<br />

Oder), Magnus Hecht (SV Dresden), Maximilian<br />

Kretzschmar (SV Dresden), Mathias Hankel (KV<br />

Frankfurt Oder), Mirko Schultze (KV Görlitz),<br />

Sven Kindervater (KV Märkisch-Oderland),<br />

Norbert Müller (KV Potsdam)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 31, nach Zeile 1050 einfügen:<br />

DIE LINKE fordert weiterhin die finanzielle Stärkung<br />

europaweiter Programme, die sowohl Mittel für<br />

Fanprojekte, Initiativen und Projekte gegen<br />

Rassismus und andere Formen der Diskriminierung<br />

im Sport als auch für kulturelle Projekte, die für<br />

Vielfalt und Toleranz werben, sichern. <strong>Die</strong>se sollen


106<br />

Bestandteil einer zu schaffenden europäischen<br />

Präventionsarchitektur gegen alle Formen des<br />

Rassismus und Neofaschismus sein.<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.102.<br />

Begründung: Selbsterklärend. Charmant vor allem<br />

jedoch durch die Idee einer (zukünftigen)<br />

europäischen Präventionsarchitektur gegen alle<br />

Formen des Rassismus und Neofaschismus.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen: Christina Kaindl,<br />

Thomas Lohmeier, Jan Marose<br />

L.1.101.<br />

Antragsteller/-innen:<br />

DIE LINKE. BO Barnimskiez-Süd<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.102.1<br />

Seite 6 bis 38, Zeilen 1 bis 1286<br />

„Europa“ ersetzen durch: Europäische Union<br />

Begründung: In der Überschrift und im gesamten<br />

Text sollte konsequent von der Europäischen Union<br />

und nicht von Europa gesprochen werden, wenn die<br />

EU gemeint ist. Es ist keine „Europawahl“ und eine<br />

Anmaßung, wenn die flächenmäßig größten<br />

europäischen Staaten, Russland und die Ukraine,<br />

aber auch Norwegen und die Schweiz gar nicht<br />

dabei sind, Eine Reihe von Wiederholungen könnte<br />

wegfallen. Das würde den Text etwas verkürzen.<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 30, Zeile 974 ersetzen durch:<br />

Alle Bürgerinnen und Bürger der EU haben das<br />

Recht, ihren Arbeitsort innerhalb der EU frei zu<br />

wählen. Freizügigkeit und Reisefreiheit müssen<br />

selbstverständlich für alle gelten. Nicht<br />

Armutszuwanderung, sondern Reichtumsflucht<br />

(Steuerhinterziehung und -flucht) ist das Problem<br />

vieler Mitgliedstaaten. DIE LINKE wendet sich<br />

gegen die Stimmungsmache über angeblichen<br />

Sozialbetrug, mit der Rassismus und<br />

Feindseligkeiten in der Gesellschaft geschürt<br />

werden.<br />

Begründung: Unsere Position sollte in diesem<br />

Unterkapitel deutlicher werden.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag L.1.102.2.<br />

Seite 6, Zeile 5 einfügen:<br />

… und weithin undemokratischen höchst<br />

unsozialen Macht.<br />

Begründung: <strong>Die</strong>se Einschätzung muss unbedingt<br />

erhalten bleiben. Sie sollte noch durch „und höchst<br />

unsoziale Macht“ ergänzt werden. <strong>Die</strong> EU war<br />

allerdings auch schon vor dem Maastrichter Vertrag<br />

eine solche Macht.<br />

Änderungsantrag L.1.102.3.<br />

Seite 10 bis 11, Zeilen 181 bis188<br />

„Drei grundlegende … hochriskanten<br />

Finanzprodukten erlaubt.“<br />

ändern wie folgt:<br />

Zu den Ursachen für die kapitalistische<br />

Wirtschaftskrise gehörten die massive<br />

Deregulierung der Finanzmärkte, die Zulassung von<br />

Schattenbanken wie zum Beispiel Hedgefonds und<br />

außerbilanzielle Zweckgesellschaften.<br />

Eigenkapitalvorschriften und der Handel mit<br />

hochriskanten Finanzprodukten. <strong>Die</strong><br />

gesamtwirtschaftliche Kreditvergabe stieg stärker<br />

als die Wirtschaftsleistung.


107<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Krise wohnt dem kapitalistischen<br />

System inne und kommt auch, wenn Banker nicht<br />

solche kolossalen Fehlleistungen und kriminellen<br />

Machenschaften bieten und dafür noch mit dem<br />

goldenen Handschlag entlassen werden. <strong>Die</strong> Regeln<br />

des internationalen Finanz- und Bankensystems<br />

wurden nicht weitgehend beseitigt.<br />

Änderungsantrag L.1.102.4.<br />

Seite 11, Zeilen 190 bis 191.<br />

„Seit zwei Jahrzehnten“ streichen<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Gewinne stiegen auch schon vor<br />

über 20 Jahren stärker als die Löhne und<br />

Sozialleistungen.<br />

Änderungsantrag L.1.102.5.<br />

Seite 12, Zeilen 231 bis 232<br />

„<strong>Die</strong> Bundeskanzlerin will die Politik … ganz Europa<br />

übertragen.“ streichen<br />

Begründung: Es kann ja sein, dass die<br />

Bundeskanzlerin die Politik von Niedriglohn und<br />

Verarmung auf ganz Europa übertragen will. Aber<br />

vorerst muss sie erst einmal bei der EU bleiben.<br />

Änderungsantrag L.1.102.6.<br />

Seite 12, Zeile 244<br />

„europaweit“ ersetzen durch: EU-weit.<br />

Änderungsantrag L.1.102.7.<br />

Seite 12, Zeile 275<br />

„könnte“ ersetzen durch: darf nicht.<br />

Änderungsantrag L.1.102.8.<br />

Seiten 12-13, Zeilen 276 bis 277<br />

„<strong>Die</strong> Legitimität der Schulden … muss überprüft<br />

werden.“ streichen<br />

Begründung: Dass die Schulden von Staaten bei<br />

Banken in der Regel nicht legitim sind, ist erwiesen.<br />

Das muss nicht erst überprüft werden.<br />

Änderungsantrag L.1.102.9.<br />

Seite 14, Zeilen 330 bis 333<br />

„Gegen das Monopol der privaten … von<br />

verbindlichen Regeln der EU sein“.<br />

ersetzen durch:<br />

Rating-Agenturen müssen verboten werden.<br />

Begründung: Das Schicksal ganzer Staaten kann<br />

doch nicht von der Willkür dieser obskuren<br />

Institutionen abhängen.<br />

Änderungsantrag L.1.102.10.<br />

Seite 15, Zeile 385 einfügen:<br />

… Bundesrepublik Deutschland.<br />

Änderungsantrag L.1.102.11.<br />

Seiten 19 bis 20, Zeilen 579 bis 583<br />

„Teile der LINKEN vertreten …. Ebene.“ streichen<br />

Begründung: Das bedingungslose<br />

Grundeinkommen sollte erst einmal innerhalb der<br />

Linkspartei ausdiskutiert werden, bevor man es den<br />

Wählern anbietet.<br />

Änderungsantrag L.1.102.12.<br />

Seite 30, nach Zeile 1013 einfügen:<br />

Es muss endlich klar werden, dass Deutschland die<br />

gleiche Verantwortung für den Völkermord an Sinti<br />

und Roma hat wie an den Juden.<br />

Begründung : „Gleiche Rechte für Sinti und Roma“.<br />

<strong>Die</strong>se Forderungen sind sehr wichtig und müssen<br />

durchgesetzt werden.<br />

Änderungsantrag L.1.102.13.<br />

Seite 31, Zeilen 1034 bis 1035 ändern wie folgt:<br />

<strong>Die</strong> diskriminierenden Positionen der rechten<br />

Parteien wurzeln in der Mitte der Gesellschaft<br />

kapitalistischen Gesellschaftsordnung. sie führt<br />

finden ihren Nährboden in der desaströsen Politik<br />

der Herrschenden: der Banken und Konzerne, die<br />

zu sozialer …<br />

Änderungsantrag L.1.102.14.<br />

Seite 32, Zeile 1062<br />

streichen: schrittweise<br />

Begründung: Privat- und Konfessionsschulen gibt<br />

es schon seit längerer Zeit.<br />

Änderungsantrag L.1.102.15.<br />

Seite 32, Zeile 1073<br />

streichen: „Wir fordern die Abschaffung des<br />

Bologna-Systems.“<br />

Begründung: Heute weiß doch kaum noch jemand,<br />

was das Bologna-System ist.<br />

Änderungsantrag L.1.102.16<br />

Seite 34, Zeilen 1110 bis 1111<br />

streichen: „Historisch zielte die Einigung …<br />

außerhalb Europas beizutragen.“<br />

Begründung: Es gibt überhaupt keine Einigung<br />

Europas. Wenn die EU gemeint ist, dann hat sie<br />

höchstens einen geringen Beitrag zu einer<br />

friedlichen Entwicklung in– und außerhalb Europas<br />

geleistet. Es hat zwischen Mitgliedsstaaten der EU<br />

keine Kriege mehr gegeben. Aber Frankreich,<br />

Großbritannien und andere führten blutige<br />

Kolonialkriege. Wäre nicht die militärische Macht<br />

der UdSSR gewesen, hätten sich bestimmt einige<br />

EU-Staaten an einem antisowjetischen Kreuzzug an<br />

der Seite der USA beteiligt.<br />

Änderungsantrag L.1.102.17.<br />

Seite 35, Zeile 1157 einfügen:<br />

… USA zu kritisieren ist. Sie fordert den<br />

sofortigen Abzug aller Kernwaffen der USA aus<br />

Deutschland. <strong>Die</strong>se stellen eine wesentlich<br />

stärkere Bedrohung dar als die Kernkraftwerke.


108<br />

Änderungsantrag L.1.102.18.<br />

Seite 35, nach Zeile 1157 einfügen:<br />

• <strong>Die</strong> LINKE fordert die atomare Abrüstung der<br />

USA, Russlands, Chinas, Israels, Frankreichs,<br />

Großbritanniens Pakistans, Indiens und<br />

Nordkoreas. Sie verurteilt den von den USA in<br />

Polen geplanten, gegen Russland gerichteten<br />

Raketenschild.<br />

Begründung: Auch wenn es sich um ein Programm<br />

zur Wahl des Europa-Parlamentes handelt, sollte<br />

dieser Punkt ergänzt werden. Wenn DIE LINKE sich<br />

nur gegen das atomare Wettrüsten in Europa<br />

wendet, bringt das nicht viel. Es betrifft dann nur<br />

Russland, Frankreich und Großbritannien. Es<br />

schadet aber nichts, wenn in diesem<br />

Wahlprogramm auch die atomare Abrüstung der<br />

anderen Atommächte gefordert wird. Der<br />

Raketenschild ist weniger Teil des Wettrüstens in<br />

Europa, sondern vor allem Ausdruck des<br />

Weltmachtstrebens der USA. Das Ammenmärchen,<br />

der Raketenschild solle vor iranischen Atomraketen<br />

schützen, glaubt ohnehin kein Mensch, der bei<br />

Verstand ist.<br />

Änderungsantrag L.1.102.19.<br />

Seite 35, Zeilen 1158 bis 1159<br />

streichen: „<strong>Die</strong> Erfahrungen der Weltkriege des 20.<br />

Jahrhunderts waren … Staatengemeinschaft.“<br />

Begründung: Nicht die Erfahrungen der Weltkriege<br />

des 20. Jahrhunderts waren Grundlage für den<br />

Aufbau einer europäischen Staatengemeinschaft,<br />

sondern die Bestrebungen nach besserer<br />

internationaler Kapitalverwertung.<br />

Änderungsantrag L.1.102.20.<br />

Seite 35, Zeilen 1175 bis 1176<br />

„<strong>Die</strong> EU-Freihandelspolitik sowie … Regionen der<br />

Welt.“ ersetzen durch:<br />

<strong>Die</strong> Ausplünderung anderer Länder durch die USA<br />

und die EU, zerstören die Lebensgrundlagen der<br />

Menschen in anderen Regionen der Welt.<br />

Begründung: Subventionen, zum Beispiel für die<br />

Agrarwirtschaft in Ostdeutschland sind nicht<br />

schädlich.<br />

Änderungsantrag L.1.102.21.<br />

Seite 35, Zeile 1180<br />

streichen “mit Außengrenzen“:<br />

<strong>Die</strong> EU-Länder mit Außengrenzen versuchen, die<br />

Grenzen …<br />

Begründung: Alle Staaten der EU versuchen, die<br />

Grenzen möglichst hermetisch gegen Flüchtlinge<br />

abzuschotten.<br />

Änderungsantrag L.1.102.22.<br />

Seite 38, Zeile 1270<br />

streichen: „dort, wo Demokratie und Sozialstaat in<br />

Frage gestellt werden.“<br />

Begründung: Wo gibt es denn noch Demokratie<br />

und Sozialstaat, die in Frage gestellt werden<br />

könnten?<br />

Änderungsantrag L.1.102.23.<br />

Seite 38, Zeile 1273 ändern wie folgt:<br />

…ein Wirtschaftsmodell, in dem es nicht um das<br />

„Vertrauen“ der Finanzmärkte Banker und<br />

Konzernherren<br />

Begründung: Banker und Konzernherren statt der<br />

anonymen Finanzmärkte<br />

Änderungsantrag L.1.102.24.<br />

Seite 38, Zeilen 1283 bis1284 ändern wie folgt:<br />

…ein Europa des Wettbewerbs und der Konkurrenz<br />

der Kapitalmacht.<br />

Begründung: Wettbewerb ist nicht unbedingt<br />

etwas Schlechtes.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.103.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. BV<br />

Tempelhof-Schöneberg, Arne Brix (Delegierter<br />

KPF), Ellen Brombacher (Delegierte Berlin-<br />

Mitte), Uwe Hiksch, Alexander King, Wulf Kleus<br />

(Delegierter KPF), Carsten Schulz (Delegierter<br />

Tempelhof-Schöneberg), Waltraud Tegge<br />

(Delegierte Mecklenburgische Seenplatte),<br />

Elisabeth Wissel (Delegierte Tempelhof-<br />

Schöneberg)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.103.1.<br />

Seite 31, Zeile, 1048 bis 1050 ersetzen durch:<br />

DIE LINKE kämpft gemeinsam mit anderen linken<br />

Parteien und zivilgesellschaftlichen Gruppen in der<br />

EU gegen die Ausbreitung neofaschistischer<br />

Ideologien, und unterstützt linke Parteien und<br />

zivilgesellschaftliche Gruppen in den<br />

Nachbarländern der EU in der Abwehr<br />

neofaschistischer Kräfte,<br />

DIE LINKE tritt jeder Zusammenarbeit von<br />

Institutionen der EU oder ihrer Mitgliedstaaten mit<br />

neofaschistischen Kräften in den EU-<br />

Nachbarstaaten entgegen und fordert alle


109<br />

Abgeordneten des Europäischen Parlaments auf,<br />

davon Abstand zu nehmen, mit neofaschistischen<br />

Kräften in der Ukraine und anderen EU-<br />

Nachbarstaaten zusammenzuarbeiten,<br />

Änderungsantrag L.1.103.2.<br />

Seite 36, nach Zeile 1225 einfügen:<br />

<strong>Die</strong> Beziehungen der EU zu ihren Nachbarn müssen<br />

von Respekt geprägt sein. <strong>Die</strong> wirtschaftliche<br />

Durchdringung, egal mit welchen Mitteln und zu<br />

welchem Preis, darf nicht das Ziel der EU-<br />

Nachbarschaftspolitik sein. DIE LINKE appelliert an<br />

alle EU-Institutionen und an die Abgeordneten des<br />

Europäischen Parlaments, die Souveränität der<br />

Nachbarstaaten zu respektieren und sich nicht an<br />

ihrer Destabilisierung zu beteiligen, wie dies zuletzt<br />

durch die einseitige Einmischung in die inneren<br />

Konflikte der Ukraine geschah.<br />

Begründung: Wir wissen zum Zeitpunkt der<br />

Einbringung des ÄA nicht, wie sich die Situation in<br />

der Ukraine bis zum Parteitag entwickelt haben<br />

wird. <strong>Die</strong> Eskalation der inneren Konflikte in der<br />

Ukraine erfüllt uns mit großer Sorge. Wir kritisieren,<br />

dass insbesondere Vertreter der Bundesregierung,<br />

deutsche Stiftungen und deutsche Abgeordnete des<br />

Europäischen Parlaments, aber auch andere<br />

Autoritäten der EU den Konflikt befeuern und darin<br />

einseitig Stellung beziehen. Wir kritisieren dies<br />

umso mehr, als auf Seiten der ukrainischen<br />

Opposition neofaschistische Kräfte, die an die<br />

Kollaboration ukrainischer Freischärler mit den<br />

Nazis im Zweiten Weltkrieg anknüpfen, an Boden<br />

gewinnen. Sie üben massive Gewalt aus, nicht nur<br />

gegen Vertreter der Regierung. Jüdinnen und Juden,<br />

Kommunistinnen und Kommunisten werden bedroht<br />

bzw. an der politischen Arbeit gehindert.<br />

Leider schaffen neofaschistische Kräfte zunehmend<br />

auch in anderen Ländern – innerhalb und außerhalb<br />

der EU –, an Boden zu gewinnen. In vielen Ländern<br />

hat diese Entwicklung ein Ausmaß erreicht, dass<br />

linke, demokratische Kräfte konkret bedroht sind.<br />

DIE LINKE muss ihre aktive Solidarität mit diesen<br />

Menschen zum Ausdruck bringen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.104.<br />

Antragsteller/-innen: Andreas Bernig (MdL,<br />

Brandenburg), Ralf Christoffers<br />

(Europaminister, MdL, Brandenburg), Harry<br />

Czeke (MdL, Sachsen-Anhalt), Cornelia Ernst<br />

(Vorsitzende der Delegation, MdEP, Sachsen),<br />

Thomas Falkner (Brandenburg), Wulf Gallert<br />

(Fraktionsvorsitzender, MdL, Sachsen-Anhalt),<br />

Christian Görke (Landesvorsitzender,<br />

Finanzminister, Brandenburg), Linda Granowski<br />

(Sachsen-Anhalt), Thomas Händel<br />

(Vorsitzender der Delegation, MdEP, Bayern),<br />

Renate Harcke (Mitglied des Parteivorstandes,<br />

Brandenburg), Dominic Heilig (Mitglied des<br />

Parteivorstandes, Berlin), Benjamin-Immanuel-<br />

Hoff (fds), Kerstin Kaiser (MdL, Brandenburg),<br />

Jürgen Klute (MdEP, Nordrhein-Westfalen),<br />

Heiko Kosel (MdL, Sachsen), Merka Kosel<br />

(Sachsen), Manuela Kropp (Brüssel/Berlin),<br />

Jörg Kubitzki (MdL, Thüringen), Ulrich Lamberz<br />

(Berlin), Klaus Lederer (Mitglied des<br />

Parteivorstandes, Landesvorsitzender, MdA,<br />

Berlin), Stefan Liebich (MdB, Berlin), Stefan<br />

Ludwig (MdL, Brandenburg), Helmuth Markov<br />

(Justizminister, Brandenburg), Martina Michels<br />

(MdEP, Berlin), Thomas Nord (MdB,<br />

Brandenburg), Harald Petzold (MdB,<br />

Brandenburg), Bodo Ramelow<br />

(Fraktionsvorsitzender, MdL, Thüringen),<br />

Martin Schirdewan (Mitglied des<br />

Parteivorstandes, Berlin), Helmut Scholz<br />

(MdEP, Brandenburg), Gerlinde Stobrawa<br />

(Brandenburg), Gabriele Zimmer<br />

(Fraktionsvorsitzende, MdEP, Thüringen)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.104.1.<br />

Seite 15, Zeile 383<br />

streichen: „<strong>Die</strong> EU wird sich auf Jahre verschulden<br />

müssen.“<br />

Begründung: Nach den EU-Verträgen darf sich die<br />

Europäische Union nicht verschulden. Nicht<br />

ausreichend vorhandene, weil in den Haushalt nicht<br />

eingestellte Mittel führen dazu, dass in den<br />

betreffenden Haushaltsjahren nicht alle<br />

Forderungen (z.B. der Regionen auf Erstattung der<br />

verauslagten EU-Fördermittel) seitens der EU-<br />

Kommission beglichen werden. <strong>Die</strong> Forderungen<br />

werden auf das Folgejahr verschoben und führen<br />

am Ende einer siebenjährigen Haushaltsperiode<br />

dazu, dass der Umfang der nicht beglichenen<br />

Forderungen von Periode zu Periode wächst.


110<br />

Änderungsantrag L.1.104.2.<br />

Seite 22, Zeilen 674 bis 679 ändern wie folgt:<br />

<strong>Die</strong> Strukturfonds werden als Erpressungs- und<br />

Bedrohungsinstrument missbraucht, um Märkte zu<br />

öffnen oder Sozialausgaben zu kürzen. Hinzu<br />

kommt, dass ausgerechnet Ausgerechnet in der<br />

Zeit von Krisen und zusammenbrechenden<br />

Sozialstaaten sollen die Mittel der Kohäsionspolitik<br />

um 8 Prozent gekürzt, Fördermittel zugunsten der<br />

reicheren Mitgliedstaaten umverteilt werden und<br />

der Fokus künftig weniger auf den ärmeren Ländern<br />

liegen soll.<br />

Begründung: Trotz aller Kritik an den Beschlüssen<br />

der EU zur Verwendung der EU-Strukturfonds in der<br />

neuen Förderperiode 2014 – 2020 widerspiegelt<br />

die bisherige – zur Streichung empfohlene -<br />

Formulierung im Programmentwurf nicht die<br />

tatsächliche Bedeutung der EU-Struktur- und<br />

Regionalpolitik für die Mitgliedstaaten und<br />

Regionen, insbesondere auch für die ostdeutschen<br />

Länder und den Regierungsbezirk Lüneburg<br />

(Niedersachsen). <strong>Die</strong> Fokussierung der<br />

Strukturfonds auf ein „Erpressungs- und<br />

Bedrohungsinstrument“ entspricht nicht den<br />

Realitäten, vielmehr haben alle deutschen<br />

Bundesländer Strukturfonds genutzt, um<br />

wesentliche Entwicklungsrückstände abzubauen.<br />

<strong>Die</strong>s wird - trotz der beschlossenen<br />

Einschränkungen - auch in der kommenden<br />

Förderperiode so sein.<br />

Im darauffolgenden Satz wird zudem die eigentliche<br />

Kritik, die DIE LINKE bisher öffentlich geäußert hat<br />

auf den Punkt gebracht, durch den<br />

Änderungsantrag ergänzt um einen Fakt, der erst<br />

nach der Beschlussfassung zum Leitantrag im<br />

Parteivorstand bekannt wurde.<br />

Änderungsantrag L.1.104.3.<br />

Seite 22, Zeile 695 einfügen:<br />

… Programme einbezogen werden. Auch in<br />

Zukunft sollen die Fördergelder auf regionaler<br />

Ebene verteilt werden. Eine Renationalisierung<br />

der Regionalpolitik lehnen wir strikt ab.<br />

Begründung: Ganz aktuell gibt es auf europäischer<br />

Ebene Bestrebungen, die Rolle der Regionen bei der<br />

Verteilung der EU-Mittel zu beschränken und die<br />

Entscheidung auf die Ebene der Mitgliedstaaten zu<br />

verlangern. Dem wird sich DIE LINKE auch in<br />

Zukunft widersetzen. Insbesondere Landes- und<br />

KommunalpolitikerInnen der LINKEN schätzen aus<br />

eigener Anschauung die bisherige Praxis. Sie<br />

konnten und können bisher – sowohl in Opposition<br />

als in Regierungsverantwortung - auf die Verteilung<br />

und vor allem die inhaltliche Gestaltung der<br />

Programme für ihr Bundesland Einfluss nehmen.<br />

Änderungsantrag L.1.104.4.<br />

Seite 29, nach Zeile 963 einfügen:<br />

2.3. Was die EU entscheidet, geht uns alle an.<br />

Für starke Kommunen und Regionen in der<br />

Europäischen Union<br />

<strong>Die</strong> EU beeinflusst das Leben ihrer Bürgerinnen und<br />

Bürger unmittelbar. Nicht nur Abgeordnete im<br />

Bundestag oder in Landesparlamenten, sondern<br />

auch Gemeinde- und Kreistagsabgeordnete<br />

unterliegen deshalb bei ihren Entscheidungen<br />

vielfach jenen Rahmenbedingungen, die über das<br />

EU-Recht geschaffen werden.<br />

Europäische Themen wie die Energiewende, wie die<br />

Gestaltung der Wirtschaft und Arbeit, die<br />

Aufrechterhaltung der öffentlichen Daseinsvorsorge<br />

sind immer auch kommunale Themen. Forderungen<br />

der LINKEN wie eine dezentrale und kommunale<br />

Energiewende, die Re-Kommunalisierung der Netze,<br />

die Schaffung regionaler Wirtschaftskreisläufe, eine<br />

stabile öffentliche Daseinsvorsorge, die durch die<br />

öffentliche Hand gesteuert wird, oder ein allen zur<br />

Verfügung stehender öffentlicher Personenverkehr<br />

können in den Kommunen und Regionen nur<br />

erfolgreich gestaltet werden, wenn linke Kommunal-<br />

, Landes-, Bundes- und Europapolitik Hand in Hand<br />

entwickelt und umgesetzt wird. Auch vor diesem<br />

Hintergrund ist es nicht egal, welche Mehrheiten es<br />

im Europäischen Parlament nach der Europawahl<br />

gibt.<br />

Als bundesweit verankerte kommunalpolitische<br />

Kraft tritt DIE LINKE zur Europawahl und den<br />

zeitgleich stattfindenden Kommunalwahlen mit der<br />

Forderung nach Ausrichtung der EU-Politik an den<br />

Erfordernissen der Kommunen und Regionen auf:<br />

Wir wollen<br />

• eine Erneuerung der öffentlichen<br />

Daseinsvorsorge, die die<br />

Entscheidungsmöglichkeiten der Kommunen<br />

und Regionen sowie der Bürgerinnen und<br />

Bürger erweitert und Versorgungsstabilität<br />

sichert, bei der aber auch die Interessen der<br />

Verbraucherinnen und Verbraucher, die<br />

Sicherung der Qualität und der Zugänglichkeit<br />

der Leistungen in der Fläche einen hohen<br />

Stellenwert haben;<br />

• für den öffentlichen <strong>Die</strong>nst und für die<br />

Vergabe von öffentlichen Aufträgen einen<br />

Rahmen schaffen, der sich am Grundsatz „Gute<br />

Arbeit“ orientiert – notwendig sind vor allem<br />

grundlegende Veränderungen im Bereich der<br />

Arbeitszeitregelungen und die Beseitigung<br />

rechtlicher Hürden, die der Bindung<br />

öffentlicher Aufträge an die Zahlung<br />

existenzsichernder Mindestlöhne und andere<br />

Kriterien in den öffentlichen Vergabeverfahren<br />

entgegenstehen;


111<br />

• die Rückkehr zu einer solidarischen Regionalund<br />

Strukturpolitik der EU, die vor allem den<br />

ärmeren Regionen hilft,<br />

Entwicklungsrückstände abzubauen und ihre<br />

Mitentscheidungsmöglichkeiten stärkt;<br />

• starke Kommunen und Regionen in der<br />

Europäischen Union – das Subsidiaritätsprinzip<br />

muss bei der Verteilung der Aufgaben<br />

innerhalb der EU durchgesetzt werden:<br />

Aufgaben, die von einer nachgeordneten Ebene<br />

zuverlässig und zweckmäßig erfüllt werden<br />

können, sind diesen zuzuweisen.“<br />

Änderungsantrag L.1.104.5.<br />

Seite 30 bis 31, Zeilen 1013 bis 1027<br />

ersetzen durch:<br />

2.5 Gleiche Rechte für die Roma –<br />

Minderheitenschutz als Aufgabe der<br />

Europäischen Union<br />

<strong>Die</strong> Roma sind die größte ethnische Minderheit in<br />

der EU - dennoch werden sie in vielen EU-<br />

Mitgliedstaaten diskriminiert. Ihre Diskriminierung<br />

muss als Rassismus verstanden und die mangelnde<br />

Umsetzung der EU-Beschlüsse mit erheblichen<br />

Strafen für die entsprechenden Länder geahndet<br />

werden. Eine Verbesserung der Wohnverhältnisse,<br />

des Bildungs- und Gesundheitswesens sowie die<br />

Förderung der Beschäftigung für Roma ist nötig.<br />

DIE LINKE will<br />

• die Selbstorganisation und die öffentliche<br />

Unterstützung der Roma fördern,<br />

• kostenlose und diskriminierungsfreie Bildungsund<br />

Ausbildungsangebote für die Angehörigen<br />

der Minderheit schaffen. Kinder dürfen nicht in<br />

Sonderschulen abgeschoben werden,<br />

• diskriminierungsfreien Zugang zu Wohnraum<br />

und zu Gesundheitsdienstleistungen;<br />

• Kultur, Traditionen und Sprache der Roma<br />

durch die Bereitstellung von EU-Mitteln<br />

gezielter als bisher zu unterstützen,<br />

• das Recht der Roma auf Freizügigkeit ohne<br />

Einschränkung sichern und diskriminierende<br />

Sondervereinbarungen abschaffen,<br />

• die europäische Roma-Rahmenstrategie muss<br />

Sanktionen gegen die Mitgliedstaaten<br />

ermöglichen, wenn sie die Roma-Strategie<br />

nicht umsetzen.<br />

Doch es geht um mehr: <strong>Die</strong> Europäische Union<br />

muss sich ihrer Verantwortung für den Schutz und<br />

die Förderung aller in ihr lebenden ethnischen<br />

Minderheiten stellen. <strong>Die</strong> kulturelle und sprachliche<br />

Vielfalt, die die Minderheiten in die Europäische<br />

Union einbringen, bedarf einer angemessenen<br />

politischen Anerkennung und Förderung durch alle<br />

EU-Institutionen. Im Dialog mit den Minderheiten<br />

und ihren Organisationen ist dieser Prozess<br />

partnerschaftlich zu gestalten. Dafür sollte es<br />

künftig einen für die Minderheiten zuständigen<br />

Kommissar in der EU-Kommission geben<br />

Anerkennung und Förderung durch alle EU-<br />

Institutionen. Im Dialog mit den Minderheiten und<br />

ihren Organisationen ist dieser Prozess<br />

partnerschaftlich zu gestalten. Dafür sollte es<br />

künftig einen für die Minderheiten zuständigen<br />

Kommissar in der EU-Kommission geben.<br />

Begründung: In der Europäischen Union gibt es<br />

neben den Amtssprachen über 60 Regional- oder<br />

Minderheitensprachen, die von rund 40 Millionen<br />

Menschen gesprochen werden.<br />

Vor diesem Hintergrund wurden die Minderheiten<br />

und die kulturelle sowie sprachliche Vielfalt seit<br />

2009 erstmals zur Verpflichtung der Europäischen<br />

Union. Das Handeln der Unionsorgane entspricht<br />

dieser neuen Aufgabenstellung aber bei weitem<br />

nicht. Nicht nur hinsichtlich der größten ethnischen<br />

Minderheit, den Roma.<br />

Der Änderungsantrag ergänzt den im Leitantrag<br />

verankerten Abschnitt zur Minderheitenpolitik der<br />

EU gegenüber den Roma um diesen Aspekt und<br />

nimmt dabei einige sachlich (fachlich) gebotene<br />

Präzisierungen im Text vor. Dazu gehört u.a. die<br />

ausschließliche Verwendung des Begriffs „Roma“.<br />

<strong>Die</strong> Verwendung des Doppelbegriffs „Sinti und<br />

Roma“ ist eine Besonderheit des deutschen<br />

Sprachraums und in anderen Mitgliedstaaten in der<br />

Regel nicht üblich.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

• den Überlebenden des Holocaust an den Roma<br />

überall in der EU ein Recht auf<br />

Entschädigungszahlungen garantieren,


112<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.105.<br />

Antragsteller/-innen: Andreas Bernig (MdL,<br />

Brandenburg), Ralf Christoffers<br />

(Europaminister, MdL, Brandenburg), Harry<br />

Czeke (MdL, LV Sachsen-Anhalt), Cornelia<br />

Ernst (Vorsitzende der Delegation, MdEP,<br />

Sachsen), Thomas Falkner (Brandenburg), Wulf<br />

Gallert (Fraktionsvorsitzender, MdL, LV<br />

Sachsen-Anhalt), Christian Görke<br />

(Landesvorsitzender, Finanzminister,<br />

Brandenburg), Linda Granowski (Sachsen-<br />

Anhalt), Thomas Händel (Vorsitzender der<br />

Delegation, MdEP, Bayern), Renate Harcke<br />

(Mitglied des Parteivorstandes, Brandenburg),<br />

Benjamin-Immanuel-Hoff (fds) Kerstin Kaiser<br />

(MdL, Brandenburg), Jürgen Klute (MdEP,<br />

Nordrhein-Westfalen), Heiko Kosel (MdL,<br />

Sachsen), Merka Kosel (Sachsen), Manuela<br />

Kropp (Brüssel/Berlin), Jörg Kubitzki (MdL,<br />

Thüringen), Ulrich Lamberz (LV Berlin), Klaus<br />

Lederer (Mitglied des Parteivorstandes,<br />

Landesvorsitzender, MdA, Berlin), Stefan<br />

Ludwig (MdL, Brandenburg), Helmuth Markov<br />

(Justizminister, Brandenburg), Martina Michels<br />

(MdEP, Berlin), Thomas Nord (Mitglied des<br />

Parteivorstandes, MdB, Brandenburg), Harald<br />

Petzold (MdB, Brandenburg), Bodo Ramelow<br />

(Fraktionsvorsitzender, MdL, Thüringen),<br />

Martin Schirdewan (Mitglied des<br />

Parteivorstandes, Berlin), Helmut Scholz<br />

(MdEP, Brandenburg), Gerlinde Stobrawa<br />

(Brandenburg), Gabriele Zimmer<br />

(Fraktionsvorsitzende, MdEP, Thüringen)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.105.1.<br />

Seite 29, vor Zeile 930 einfügen:<br />

<strong>Die</strong> weltweite Deregulierung der Finanzmärkte<br />

wurde von mächtigen Lobbyisten<br />

vorangetrieben und bedroht zunehmend die<br />

Demokratie.<br />

Änderungsantrag L.1.105.2.<br />

Seite 29, Zeilen 936 – 945 streichen<br />

<strong>Die</strong> weltweite Deregulierung der Finanzmärkte<br />

wurde von mächtigen Lobbyisten vorangetrieben<br />

und bedroht zunehmend die Demokratie. <strong>Die</strong><br />

herrschende politische Klasse hat auf weite Teile<br />

ihres Handlungsspielraums verzichtet und ihre<br />

Kompetenzen an Lobbygruppen abgegeben. Der<br />

wichtigste Dauerberater der Bundesregierung in der<br />

Wirtschaftskrise war Goldmann Sachs. Ihr Vertreter<br />

traf sich seit Beginn der Finanzkrise 48-mal mit<br />

Vertretern der Bundesregierung. Vorsitzender<br />

dieser US-Investmentbank ist der ehemalige EU-<br />

Kommissar Peter Sutherland. Von Goldmann Sachs<br />

wechselte Mario Draghi umgekehrt zur<br />

Europäischen Zentralbank EZB und wurde deren<br />

Präsident. Der gegenseitige Wechsel von Bankern in<br />

die Politik ist ein Ausdruck davon, dass die<br />

Interessen der Banken zunehmend Einfluss auf die<br />

Politik haben. Gerade die Bundesregierung<br />

verhindert aber wirksame Schritte gegen den<br />

Lobbyismus.<br />

Änderungsantrag L.1.105.3.<br />

Seite 29, vor Zeile 946 einfügen:<br />

DIE LINKE will wirksame Schritte zur<br />

Bekämpfung des Lobbyismus in den<br />

Institutionen der Europäischen Union: Wir<br />

fordern<br />

In Zeile 946 streichen:<br />

• Wir fordern die Ratifizierung der<br />

internationalen Übereinkommen zur Bekämpfung<br />

des Lobbyismus,<br />

Änderungsantrag L.1.105.4.<br />

Seite 29, Zeilen 948 – 963 ersetzen durch:<br />

• „ein verbindliches und transparentes<br />

Lobbyregister für alle EU-Institutionen,<br />

• die Kenntlichmachung der Beteiligung von<br />

Interessenverbänden, Unternehmen und<br />

sonstigen privaten Akteuren bei der<br />

Vorbereitung von Akten der europäischen<br />

Rechtsetzung („legislativer Fußabdruck“)<br />

in den dem Europäischen Parlament<br />

zugeleiteten Entwürfen für EU-Richtlinien<br />

und -Verordnungen,<br />

• die Offenlegung aller Lobbyisten, die in<br />

Expertenkommissionen von EU-Institutionen,<br />

• eine strikte Wartezeit von fünf Jahren für<br />

Mitglieder der Europäischen Kommission<br />

sowie hohe EU-Beamtinnen und -Beamte,<br />

die nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt<br />

in Unternehmen wechseln wollen, mit<br />

deren wirtschaftlichen oder anderen<br />

Interessen sie zuvor politisch befasst<br />

waren,<br />

• eine ebenso lange Wartezeit für Vertreter<br />

der Wirtschaft, die in Institutionen der EU<br />

beschäftigt werden sollen,<br />

• die vollständige Veröffentlichung aller<br />

Einkünfte, die Mitglieder des Europäischen<br />

Parlaments aus beruflichen oder sonstigen<br />

Nebentätigkeiten erzielen,<br />

• ein Beschäftigungsverbot von Lobbyisten<br />

aus der Wirtschaft in der Europäischen<br />

Kommission.


113<br />

Wir setzen uns weiter für die Stärkung der<br />

zivilgesellschaftlichen Akteure auf<br />

europäischer Ebene ein. <strong>Die</strong>s schließt sowohl<br />

verbindliche Anhörungs- und andere Rechte im<br />

Europäischen Parlament und anderen EU-<br />

Institutionen wie auch eine angemessene<br />

finanzielle Unterstützung aus dem EU-Haushalt<br />

ein.“<br />

Begründung: DIE LINKE hat seit ihrer Gründung<br />

nicht nur auf nationaler und Landesebene, sondern<br />

auch auf europäischer Ebene die Bekämpfung von<br />

Lobbyismus zu einer wichtigen Frage gemacht.<br />

Dazu gibt und gab es zahlreiche Forderungen, die<br />

im vorliegenden Text nicht immer entsprechend<br />

dem gegenwärtigen Sachstand wiedergegeben sind<br />

(z.B. Rechtslage zu Nebeneinkünften der<br />

Europaparlamentarier).<br />

Im Interesse der Länge des Programms sollte in<br />

diesem Zusammenhang auf einige beschreibende<br />

Passagen sowie auf Forderungen verzichtet werden,<br />

die ausschließlich die nationale Ebene betreffen<br />

(z.B. Bundesminister, Staatssekretäre) bzw. für die<br />

die EU keine Zuständigkeit hat (z.B. Parteispenden).<br />

Hinzugefügt wurden die dringend notwendige<br />

Stärkung der Rechte der Zivilgesellschaft in den EU-<br />

Institutionen, die eines der wirksamsten<br />

Instrumente gegen Korruption und Lobbyismus<br />

darstellt, sowie die Forderung von Transparency<br />

International und anderen<br />

Nichtregierungsorganisationen nach Einführung<br />

eines „legislativen Fußabdrucks“ in Dokumenten,<br />

die in das Gesetzgebungsverfahren der EU gehen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Anerkennungen nationaler Qualifikationen im<br />

europäischen Bildungsraum ist ausgerichtet auf die<br />

ökonomische Verwertbarkeit von Bildung und damit<br />

geht eine Fixierung auf Zertifikate einher. Zudem ist<br />

der derzeitige Qualifikationsrahmen faktisch<br />

wirkungslos, denn es gehen keine rechtlichen<br />

Konsequenzen mit der Anerkennung von<br />

Qualifikationen auf einem bestimmten Niveau<br />

einher. Nach einem linken Verständnis von Bildung<br />

sollten Emanzipation, Humanisierung,<br />

Demokratisierung und gesellschaftlicher Fortschritt<br />

als Ziele in den Mittelpunkt gestellt werden und das<br />

ökonomische Statusdenken aufgebrochen werden.<br />

Mit einer Abschaffung des EQR muss sich die<br />

europäische Ausbildungspolitik und<br />

Arbeitsmarktpolitik von der europäischen<br />

Wirtschaftspolitik emanzipieren und der<br />

Kompetenzbegriff durch die persönliche<br />

Entwicklung eines jeden Menschen und seine<br />

Möglichkeiten zur aktiven gesellschaftlichen<br />

Teilhabe in den Mittelpunkt gerückt werden.<br />

Begründung: Ergibt sich in den Augen der<br />

Antragssteller aus dem Antragstext. Ziel dieser<br />

Ergänzung soll es sein, das neoliberale<br />

Steuerungselement europäischer Bildungs- und<br />

Arbeitsmarktpolitik abzuschaffen, in dem<br />

Abschlüsse als Ware oder alleiniger Maßstab zur<br />

Bewertung von Menschen vorgesehen werden. Ein<br />

linkes Verständnis von Arbeitsmarkt und<br />

Bildungspolitik sollte die Mobilität und Freizügigkeit<br />

auf dem Arbeitsmarkt garantieren, aber nicht in<br />

dem Zertifikate statt den individuellen Fähigkeiten<br />

von Menschen im Mittelpunkt stehen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.106.<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.107.<br />

Antragsteller/-innen: Christian Schaft (KV<br />

Wartburgkreis-Eisenach), Eric Friedrich (KV<br />

Apolda-Weimar)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 32, nach Zeile 1092 einfügen:<br />

DIE LINKE setzt sich für eine Abschaffung des<br />

Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR),<br />

verabschiedet im Jahr 2008 durch das EU-<br />

Parlament und den Europäischen Rat, ein und<br />

fordert eine europäische Initiative zur Erarbeitung<br />

eines Maßnahmenkataloges, um die Bildungs- und<br />

Arbeitsmobilität im europäischen Raum zu<br />

verbessern. <strong>Die</strong> derzeitige Konzeption zur<br />

Antragsteller/-innen: Christian Schaft (KV<br />

Wartburgkreis-Eisenach), Eric Friedrich (KV<br />

Apolda-Weimar)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 35, Zeile 1171 einfügen:<br />

Wir schlagen daher eine europaweite Wirtschaftsund<br />

Forschungsförderung vor, welche die<br />

Umstellung von rüstungsrelevanter Produktion und<br />

Entwicklung auf eine zivil ausgerichtete<br />

Unternehmenstätigkeit unterstützt.


114<br />

Begründung: Oft ist es vielen Menschen ein Rätsel,<br />

was genau hinter dem Begriff der<br />

Rüstungskonversion steht. <strong>Die</strong>se Ergänzung soll<br />

exemplarisch als Umriss dienen, welche<br />

Maßnahmen mit der Forderung nach der<br />

Umgestaltung von militärischen Einrichtungen und<br />

Standorten einhergehen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.108.<br />

Antragsteller/-innen: Christian Schaft (KV<br />

Wartburgkreis-Eisenach), Eric Friedrich (KV<br />

Apolda-Weimar)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 36, nach Zeile 1225 einfügen:<br />

<strong>Die</strong> Bedingungen zum Beitritt zur EU sollten<br />

grundlegend überprüft werden. Beitrittskriterien<br />

müssen sich an demokratischen, solidarischen und<br />

sozialen Maßstäben orientierten und dürfen nicht<br />

die Möglichkeit bieten als politisches Druckmittel<br />

gegen Beitrittskandidaten eingesetzt zu werden.<br />

Begründung: Es reicht nicht aus nur zu fordern,<br />

keine neuen Beitrittskriterien für potentielle<br />

Mitgliedsstaaten zu erarbeiten. Wenn eine Kritik an<br />

bereits bestehenden Kriterien geübt wird, so muss<br />

auch eine Evaluierung der bisherigen Kriterien<br />

einhergehen und ein neuer Kriterienkatalog<br />

erarbeitet werden , der sich dem linken Anspruch<br />

an ein solidarisches und demokratisches wie auch<br />

soziales Europa orientiert.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.109.<br />

Antragsteller/-innen: Christian Schaft (KV<br />

Wartburgkreis-Eisenach), Eric Friedrich (KV<br />

Apolda-Weimar)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 27, Zeile 883 einfügen:<br />

<strong>Die</strong>ses Siegel darf nur an Produkte erteilt werden,<br />

die eine tiergerechte, ökologische und nachhaltige<br />

Tierhaltung nachweisen können. Produkte aus<br />

industrieller Massentierhaltung sind im Gegenzug<br />

ausreichend sichtbar mit einem entsprechenden<br />

Warnhinweis zu versehen, um die Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher zu sensibilisieren und so zur<br />

schrittweisen Abschaffung dieser Haltungsform<br />

beizutragen.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Antragssteller erachten es als<br />

notwendig eine Konkretisierung zur Anwendung<br />

dieses Tierschutzsiegels vorzunehmen, um den<br />

Menschen klar zu machen, was sich genau hinter<br />

einem solchem Tierschutzsiegel verbirgt und<br />

welches Ziel damit verfolgt wird.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.110.<br />

Antragsteller/-innen: Renate Harcke<br />

(Mitglied des Parteivorstandes, Brandenburg),<br />

Thomas Nord (Mitglied des Parteivorstandes,<br />

MdB, Brandenburg), Martin Schirdewan<br />

(Mitglied des Parteivorstandes, Berlin),<br />

Gerlinde Stobrawa (Brandenburg)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.110.1.<br />

Seite 10, Zeile 156<br />

„<strong>Die</strong>s gilt weiterhin“ ersetzt durch:<br />

<strong>Die</strong> Gründe für diese Ablehnung haben nichts von<br />

ihrer Aktualität verloren.<br />

Begründung: Den „Vertrag von Lissabon“ ist<br />

aktuell keine selbstständige Rechtsgrundlage der<br />

EU; vielmehr sind seine Inhalte Bestandteil der<br />

konsolidierten Fassung der EU-Verträge geworden.<br />

<strong>Die</strong>s ändert jedoch nichts daran, dass die Gründe,


115<br />

die Linkspartei zur Ablehnung des Lissabon-<br />

Vertrages veranlasst haben, weiter unser<br />

politisches Handeln bestimmen.<br />

Änderungsantrag L.1.110.2.<br />

Seite 16, Zeilen 443 bis 448 ändern wie folgt:<br />

Der Flickenteppich von ungleichen<br />

Lebensverhältnissen in der EU Europa ist in<br />

hohem Maße Ergebnis einer jahrzehntelangen der<br />

neoliberalen EU-Politik in den vergangenen<br />

Jahrzehnten – die aufgezwungene Kürzungs- und<br />

Privatisierungspolitik hat die Schere zwischen Arm<br />

und Reich weiter vertieft, die Lohnunterschiede<br />

zwischen Männern und Frauen weiter verstärkt,<br />

prekäre Arbeit und Niedriglöhne ausgeweitet.<br />

Gemeinsam mit anderen linken Parteien streiten wir<br />

für eine EU, ein Europa, das in der nicht<br />

Massenarbeitslosigkeit, eine ‚verlorene Generation‘<br />

der Jugend und massive Armut der Vergangenheit<br />

angehören und Jugend eine Zukunft hat schafft.“<br />

Begründung: DIE LINKE sollte nicht ausblenden,<br />

dass die wirtschaftlichen Verhältnisse und damit<br />

die Lebensbedingungen der Menschen in den<br />

einzelnen Mitgliedstaaten zum Zeitpunkt des<br />

Beitritts zur Europäischen Union sehr<br />

unterschiedlich waren. Insbesondere die<br />

ehemaligen sozialistischen Staaten, aber auch<br />

andere Staaten, vor allem in Südeuropa hatten<br />

beim Beitritt eine vergleichsweise geringere<br />

Wirtschaftskraft als etwa die Bundesrepublik oder<br />

Frankreich. Unbestritten ist aber, dass die<br />

neoliberale Ausrichtung der Politik der EU (!!!)<br />

maßgeblich dazu beigetragen hat, dass die<br />

Lebensverhältnisse - trotz Förderung durch die EU<br />

(insbesondere über die Regionalfonds) - nicht in<br />

dem notwendigen Umfang angeglichen worden<br />

sind.<br />

Änderungsantrag L.1.110.3.<br />

Seite 19, Zeilen 565 bis 566 ändern in:<br />

… mittleren Einkommens vor Ort (für Experten: »des<br />

mittleren nationalen Nettoäquivalenzeinkommens«)<br />

gewährleisten sollen soll.<br />

Begründung: Der Hinweis „für Experten“ ist<br />

entbehrlich. Wir schreiben keine wissenschaftliche<br />

Arbeit, sondern ein Europawahlprogramm.<br />

Änderungsantrag L.1.110.4.<br />

Seite 21, Zeilen 656 – 660 ändern wie folgt:<br />

„ … Das TTIP nutzt wird, sollte es in Kraft treten,<br />

den großen Banken und Konzernen und nicht der<br />

europäischen Binnenwirtschaft nutzen. Konzernen<br />

soll wird ein Klagerecht gegen Staaten bzw. soziale<br />

und ökologische Standards eingeräumt werden<br />

(Investitionsschiedsgerichtsbarkeit). Es droht, dass<br />

der Finanzsektor weiter dereguliert wird, öffentliche<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen privatisiert sowie Monopolisten im<br />

Bereich des geistigen Eigentums gestärkt werden.<br />

Das TTIP wird, wenn wir es gemeinsam mit<br />

anderen nicht verhindern, den europäischen<br />

Markt …<br />

Begründung: Das TTIP wird gegenwärtig<br />

verhandelt. Wir sollten den an Breite gewinnenden<br />

Kampf gegen den Abschluss eines solchen<br />

Abkommens nicht dadurch in Frage stellen, dass<br />

wir im Wahlprogramm den Eindruck vermitteln,<br />

dass „alle Messen gesungen sind“.<br />

Änderungsantrag L.1.110.5.<br />

Seite 21, Zeilen 663 – 666 ersetzen durch:<br />

DIE LINKE organisiert und unterstützt deshalb<br />

Initiativen – innerhalb und außerhalb der<br />

Parlamente –die darauf gerichtet sind, die<br />

Verhandlungen über das Freihandelsabkommen mit<br />

den USA zu stoppen.<br />

Wir fordern, dass die<br />

Investitionsschiedsgerichtsbarkeit aus allen<br />

Handelsabkommen gestrichen wird.“<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Reihenfolge der beiden letzten<br />

Sätze des Absatzes sollte geändert werden.<br />

Während sich der letzte Satz des Absatzes auf das<br />

Freihandelsabkommen mit den USA bezieht, das<br />

noch nicht abgeschlossen ist, (und damit in einem<br />

Zusammenhang zu den vorher stehenden Sätzen<br />

steht), betrifft der bisher vorletzte Satz des<br />

Absatzes bereits abgeschlossene<br />

Handelsabkommen der EU mit anderen Staaten.<br />

Änderungsantrag L.1.110.6.<br />

Seiten 22 bis 23, Zeilen 711 bis 725<br />

ändern wie folgt:<br />

Rechte der Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

stärken<br />

<strong>Die</strong> neuen Herausforderungen an die<br />

Verbraucherpolitik des 21. Jahrhunderts stehen<br />

im Kontext zunehmender Globalisierung und<br />

Technisierung bei gleichzeitig rascher<br />

Entwicklung der Anforderungen an den EU-<br />

Binnenmarkt. <strong>Die</strong> Selbstregulierung der Wirtschaft<br />

allein reicht nicht aus. Wir wollen die Rechte der<br />

Verbraucherinnen und Verbraucher in der<br />

Europäischen Union stärken, indem klare<br />

gesetzliche Vorgaben und Regulierungen gegenüber<br />

den Unternehmen und eine öffentliche Kontrolle<br />

der Märkte durchgesetzt werden: für sichere<br />

Lebensmittel (einschließlich Trinkwasser),<br />

Gesundheit und Pflege, Telekommunikation und<br />

Internet, Haftung und Gewährleistung,<br />

Finanzdienstleistungen und Versicherungen,<br />

bezahlbare Wohnungen, Versorgung mit Wasser<br />

und Energie, Urheber- und Datenschutz, bis zu


116<br />

einem kundenfreundlichen und bezahlbaren<br />

öffentlichen Nah- und Fernverkehr geht.<br />

• Nährwerte sollen auf<br />

Lebensmitteln klar gekennzeichnet werden<br />

(Ampel)<br />

• Wir wollen einen „Reisepass für<br />

Lebensmittel – einen Nachweis der<br />

Produktions- und Transportwege auch für im<br />

Internet gehandelte bzw. angebotene<br />

Lebensmittel. <strong>Die</strong> Herkunft von allen Zutaten<br />

muss ausgewiesen werden.<br />

• Eine regionale Vermarktung von<br />

Lebensmitteln, die die Herkunft der<br />

Lebensmittel transparent macht und unnötige<br />

Transportwege spart, soll aus besonderen EU-<br />

Förderprogrammen unterstützt werden.<br />

• Gentechnisch veränderte<br />

Produkte sollen lückenlos gekennzeichnet und<br />

schließlich verboten werden.<br />

Durch umfassende Verbraucherinformation und<br />

Verbraucherbildung sind Verbraucherinnen und<br />

Verbraucher in die Lage zu versetzen,<br />

Verantwortung für ihr Konsumverhalten zu<br />

übernehmen und Entwicklungen in der<br />

Gesellschaft sowie auf den Märkten zu<br />

durchschauen und zu beeinflussen. <strong>Die</strong> EU<br />

muss mehr für schulische und außerschulische<br />

Verbraucherbildung tun, die an die<br />

Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen<br />

anknüpft: allgemeines Konsumentenverhalten,<br />

Werbung und Marketing, Ernährungsbildung,<br />

Telekommunikation und Handy, Gefahren im<br />

Internet.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> gegenwärtige Fassung des<br />

Abschnittes zum Verbraucherschutz ist vor allem<br />

auf die Lebensmittelsicherheit fokussiert.<br />

Verbrauchschutz in Deutschland und auf EU-Ebene<br />

ist aber weitaus mehr. <strong>Die</strong>s sollte in unserem<br />

Europawahlprogramm deutlich gemacht werden.<br />

Änderungsantrag L.1.110.7.<br />

Seite 28, Zeile 886<br />

„Soziale und politische Rechte verteidigen“<br />

ersetzen durch:<br />

Für ein starkes Europäisches Parlament und<br />

breite Mitwirkungsmöglichkeiten für die<br />

Bürgerinnen und Bürger“<br />

Begründung: In diesem Abschnitt geht es nicht<br />

allgemein um „soziale und politische Rechte“,<br />

sondern um die linken Forderungen für ein starkes<br />

Europäisches Parlament und mehr direkte<br />

Mitsprache von Bürgerinnen und Bürgern. <strong>Die</strong>s<br />

sollte in der Überschrift auch deutlich benannt<br />

werden. Wir treten mit diesen Forderungen zur<br />

Wahl des Europäischen Parlaments an!<br />

Änderungsantrag L.1.110.8.<br />

Seite 28, Zeilen 896 bis 898 ändern wie folgt<br />

<strong>Die</strong> Kürzungsprogramme höhlen demokratische<br />

Institutionen wie zum Beispiel Wahlen,<br />

Parlamente, das nationale Haushaltsrecht und<br />

Regierungen oder auch Wahlen und das<br />

nationale Haushaltsrecht der Mitgliedstaaten<br />

aus.<br />

Begründung: Nur die Parlamente und die<br />

Regierungen sind „Institutionen“, Wahlen und auch<br />

das nationale Haushaltsrecht sind unter diesem<br />

Begriff nicht zu fassen.<br />

Änderungsantrag L.1.110.9.<br />

Seite 32, Zeilen 1068 bis 1069 ändern wie folgt:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstleistungsrichtlinie der EU erhöht hat den<br />

Privatisierungsdruck auf die so genannten<br />

Bildungsdienstleistungen erhöht, wir haben sie<br />

deshalb und wird daher von uns abgelehnt. Bildung<br />

ist ein öffentliches Gut und muss in öffentlicher<br />

Verantwortung gestaltet und solidarisch finanziert<br />

werden.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> EU-<strong>Die</strong>nstleistungsrichtlinie ist<br />

seit einigen Jahren in Kraft.<br />

Änderungsantrag L.1.110.10.<br />

Seite 36, Zeilen 1213 bis 1214 ändern wie folgt:<br />

<strong>Die</strong> Visa-Politik wird gegenüber EU-<br />

Beitrittskandidaten als Druckmittel eingesetzt. So<br />

genießen zum Beispiel Sinti und Roma aus Nicht-<br />

EU-Ländern auf dem Balkan genießen real oft<br />

keine Reisefreizügigkeit innerhalb der EU, auch<br />

wenn eine Visafreiheit mit ihren Herkunftsländern<br />

verabredet wurde.<br />

Änderungsantrag L.1.110.11.<br />

Seite 36, Zeilen 1219 bis 1225 ersetzen durch:<br />

Seit ihrer Gründung hat sich die Europäische Union<br />

kontinuierlich erweitert: von sechs auf heute 28<br />

Mitgliedstaaten. <strong>Die</strong>ser Prozess hat nicht zu einer<br />

nachhaltigen Angleichung der Lebensverhältnisse<br />

geführt, sondern viele der beim Beitritt<br />

bestehenden Ungleichheiten lediglich in die<br />

Europäische Union hinein verlagert. Das führte und<br />

führt zu großen wirtschaftlichen, sozialen und<br />

politischen Spannungen in der EU. Künftige<br />

Erweiterungsrunden - gerade auch auf dem<br />

Westbalkan - müssen so gestaltet werden, dass<br />

soziale Standards gesichert werden und die neuen<br />

Staaten der EU nicht nur der Wirtschaftskraft<br />

europäischer Großkonzerne ausgesetzt werden.<br />

Sonst werden nationale Egoismen in gefährlichem<br />

Maße verstärkt. Wir setzen uns für Beitrittsprozesse<br />

ein, in denen neben der Erfüllung der Kopenhagener<br />

Kriterien keine zusätzlichen Bedingungen an


117<br />

einzelne Länder gestellt werden. Wir fordern eine<br />

nachhaltige EU-weite Angleichung der<br />

Lebensverhältnisse. <strong>Die</strong> EU-Struktur- und<br />

Regionalpolitik muss dabei eine wichtige Rolle<br />

spielen.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Neufassung des Abschnitts<br />

präzisiert zum erstens die Folgen des Beitritts einer<br />

Reihe von Mitgliedstaaten. Zum zweiten werden die<br />

Forderungen der LINKEN bei künftigen Beitritten<br />

genauer gefasst: Über die sogenannten<br />

Kopenhagener Kriterien hinaus, darf es für einzelne<br />

Länder keine weiteren Bedingungen geben. Und<br />

schließlich wird auch in diesem Zusammenhang die<br />

Bedeutung der Struktur-und Regionalpolitik für die<br />

Angleichung der Lebensverhältnisse unterstrichen.<br />

Änderungsantrag L.1.110.12.<br />

Seite 36, Zeilen 1228 bis 1234 ändern wie folgt:<br />

… binden, ohne ihnen eine Beitrittsperspektive<br />

zu eröffnen. <strong>Die</strong> ENP bezieht sich auf Länder<br />

Nordafrikas, des Nahen Ostens sowie auf den<br />

Kaukasus. Sie wird durch regionale Formen der<br />

Zusammenarbeit, wie die Östliche Partnerschaft,<br />

die Union für den Mittelmeerraum und die<br />

Schwarzmeersynergie, flankiert. Auch mit Russland<br />

besteht eine strategische Partnerschaft.<br />

DIE LINKE lehnt Wir lehnen die Europäische<br />

Nachbarschaftspolitik in ihrer bisherigen Gestalt<br />

ab. Im Vordergrund europäischer<br />

Nachbarschaftspolitik soll müssen die Bekämpfung<br />

der Armut und der Wohlstand für möglichst breite<br />

Teile der Bevölkerung in diesen Ländern stehen.“<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Entwurfsfassung wird vor allem<br />

um die Kritik ergänzt, dass die EU den Ländern, mit<br />

denen sie im Rahmen ihrer Nachbarschaftspolitik<br />

Zusammenarbeit, keine Beitrittsperspektive bietet.<br />

<strong>Die</strong> weiteren Änderungen sind redaktioneller Art.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.111.<br />

Antragsteller/-innen: Cornelia Ernst<br />

(Vorsitzende Delegation, MdEP, Sachsen),<br />

Renate Harcke (Mitglied des Parteivorstandes,<br />

Brandenburg), Ulrich Lamberz (Berlin), Martina<br />

Michels (MdEP, Berlin), Nora Schüttpelz<br />

(Mecklenburg-Vorpommern), Gerlinde<br />

Stobrawa (Brandenburg), Gabriele Zimmer<br />

(Fraktionsvorsitzende, MdEP, Thüringen)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Vorbemerkung/Begründung: Europa ist größer als<br />

die Europäische Union“, lautet eine der<br />

Zwischenüberschriften im Leitantrag des<br />

Parteivorstandes für unser Europawahlprogramm.<br />

Mit dem Wahlprogramm, das auf dem Hamburger<br />

Parteitag zur Abstimmung steht, will unsere Partei<br />

zur Europawahl 2014 antreten, zu der Wahl, mit der<br />

unsere Mitglieder des Europäischen Parlaments<br />

gewählt sollen. <strong>Die</strong> programmatischen<br />

Forderungen, mit denen DIE LINKE in den<br />

Wahlkampf geht, sollten deshalb vor allem und in<br />

erster Linie den Bezug zur Politik der Europäischen<br />

Union haben. <strong>Die</strong>s sollte im Programm auch<br />

terminologisch-sprachlich klar nachvollziehbar sein,<br />

indem an allen Stellen, wo Forderungen zur<br />

Veränderung der EU-Politik erhoben werden,<br />

anstelle von „Europa“ oder „europäisch“ jeweils der<br />

sachlich richtige Begriff „EU“ oder „Europäische<br />

Union“ verwendet wird.<br />

Änderungsanträge:<br />

In den Zeilen 10, 23, 41, 471, 1109, 1174 und<br />

1256 „Europa“ ersetzen durch: die EU<br />

In den Zeilen 14, 40, 62, 92, 127, 165, 206, 207,<br />

355, 415, 449, 486, 492, 971, 1211, 1258 und<br />

1272 „Europa“ ersetzen durch: der EU<br />

In den Zeilen 567 und 974 „Europas“ ersetzen<br />

durch: der EU<br />

In Zeile 257 „ein Europa, in dem sich die<br />

Mitgliedstaaten der EU nicht“ ersetzen durch:<br />

eine EU, in der sich die Mitgliedstaaten nicht<br />

In Zeile 437 „in ganz Europa“ ersetzen durch: in<br />

der gesamten EU<br />

In Zeile 1059 „Ein demokratisches Europa“<br />

ersetzen durch: Eine demokratische Europäische<br />

Union


118<br />

In Zeile 1059 „Ein demokratisches Europa“<br />

ersetzen durch: Eine demokratische Europäische<br />

Union<br />

In Zeile 19 „ein soziales, demokratisches und<br />

solidarisches Europa“ ersetzen durch: eine soziale,<br />

demokratische und solidarische Europäische Union<br />

In den Zeilen 37, 120, 471, 621 „Europa“ ersetzen<br />

durch: <strong>Die</strong> Europäische Union<br />

In den Zeilen 134, 239, 246 „ein Europa“ ersetzen<br />

durch: eine Europäische Union<br />

In Zeile 95 „ganz Europa“ ersetzen durch: der<br />

gesamten Europäischen Union<br />

In den Zeilen 145, 181 „Europa“ ersetzen durch:<br />

der Europäische Union<br />

In Zeile 232 „ganz Europa“ ersetzen durch: die<br />

gesamten Europäischen Union<br />

In den Zeilen 1274 – 1277 den Text ändern in:<br />

Um eine Europäische Union, in der die Menschen<br />

und die Bevölkerungen nicht gegeneinander gestellt<br />

und die natürlichen Grundlagen nicht zerstört<br />

werden - für eine Europäische Union der<br />

solidarischen Nachbarn. Zusammen mit allen, die in<br />

die gleiche Richtung wollen: einen Neustart der<br />

Europäischen Union - demokratisch, sozial,<br />

ökologisch, friedlich.<br />

In Zeile 1278 den Text ändern in:<br />

Eine soziale Europäische Union kann nur von unten<br />

entstehen.<br />

In den Zeilen 1284 - 1286 den Text ändern in:<br />

Zusammen mit anderen linken Parteien in der<br />

Fraktion der Vereinte Europäische <strong>Linke</strong><br />

/Nordische Grüne <strong>Linke</strong>. Mit einer starken LINKEN<br />

für eine solidarische Europäische Union!<br />

In den Zeilen 116, 197, 242, 244, 289, 454, 496,<br />

510, 548, 578, 589 und 596 „europaweit“<br />

ersetzen durch: EU-weit<br />

In den Zeilen 117, 572 „europaweiten“ ersetzen<br />

durch: EU-weiten<br />

In den Zeilen 611, 750, 806 „europaweite“<br />

ersetzen durch: EU-weite<br />

In Zeile 237 „europäische Staaten“ ersetzen durch:<br />

EU-Staaten<br />

In Zeile 380 „europäische Politik“ ersetzen durch:<br />

EU-Politik<br />

In Zeile 475/476 „europäische<br />

Mindestlohnregelung“ ersetzen durch: eine für die<br />

gesamte EU verbindliche Mindestlohnregelung<br />

In den Zeilen 500, 1198 „Europäischen Teilhabe-<br />

Agenda“ ersetzen durch: Teilhabe-Agenda der EU<br />

In den Zeilen 510 - 512 den Text ändern in:<br />

Wir wollen in der Europäischen Union<br />

Mindestregelungen für ein Tarif- und Sozialsystem<br />

und die Möglichkeiten grenzüberschreitender<br />

Tarifverträge und Streikaktivitäten verbessern.<br />

In den Zeilen 58, 1268 „auf europäischer Ebene“<br />

ersetzen durch: auf EU-Ebene<br />

In den Zeilen 776, 984 „europäischer“ ersetzen<br />

durch: EU-<br />

In Zeile 984 „europäische Mindestnormen“<br />

ersetzen durch: EU- Mindestnormen<br />

In den Zeilen 631 - 632 „europäische, regionale<br />

und kommunale Demokratie“ ersetzen durch: die<br />

Demokratie auf EU-, regionaler und kommunaler<br />

Ebene<br />

In Zeile 660 „europäische Markt“ ersetzen durch:<br />

EU-Markt<br />

In Zeile 753 „europäische Binnenmarktregeln“<br />

ersetzen durch: EU- Binnenmarktregeln<br />

In Zeile 776 „europäische Binnenmarktregeln“<br />

ersetzen durch: EU- Binnenmarktregeln<br />

In Zeile 840 „europäische Waldkonvention“<br />

ersetzen durch: EU- Waldkonvention<br />

In Zeile 981 „deutsche und europäische Innen-,<br />

Außen- und Sicherheitspolitik“ ersetzen durch:<br />

Innen-, Außen- und Sicherheitspolitik Deutschlands<br />

und der EU<br />

In Zeile 1040 „europäische Richtlinien“ ersetzen<br />

durch: EU- Richtlinien<br />

In Zeile 1040 – 1041 „europäische<br />

Flüchtlingspolitik“ ersetzen durch: EU-<br />

Flüchtlingspolitik<br />

In Zeile 1058 „europäischen Arbeitsmarkt“<br />

ersetzen durch: EU- Arbeitsmarkt<br />

In Zeile 1062 „europäischen Bildungspolitik“<br />

ersetzen durch: EU- Bildungspolitik


119<br />

In Zeile 1119 „europäischen Länder“ ersetzen<br />

durch: EU- Länder1.2. In den Zeilen 14, 62, 92,<br />

127, 165, 206, 207, 355, 415, 449, 486, 492, 971,<br />

1211, 1258 und 1272 wird das Wort „ Europa“<br />

durch die Worte „der EU“ ersetzt.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Begründung: <strong>Die</strong>se Formulierung suggeriert das<br />

die bisherige Politik nach dem Motto „am<br />

deutschen Wesen soll Europa genesen“ auch im<br />

Bereich der EU-Förderungspolitik fortgesetzt<br />

werden sollte. Eine besondere Rollenzuschreibung<br />

Deutschland’s ist daher abzulehnen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Überwiesen an:<br />

Abgelehnt:<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen:<br />

Bemerkungen:<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.112.<br />

Antragsteller/-innen: Christian Schaft (KV<br />

Wartburgkreis-Eisenach), Eric Friedrich (KV<br />

Apolda-Weimar)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 23, Zeile 760 einfügen:<br />

… entsprechend zurückgefahren werden. <strong>Die</strong><br />

Umsetzung der nationalen Vorgaben nach den<br />

europäischen Zielsetzungen ist durch ein<br />

entsprechendes Berichtswesen gegenüber dem<br />

europäischen Parlament und der EU-<br />

Kommission darzulegen, um die Umsetzung<br />

Vorgaben der EU Mitgliedsstaaten evaluieren zu<br />

können. So sollen auch möglicherweise durch<br />

transnational übergreifende Kooperationen,<br />

Synergieeffekte zur Umsetzung der dieser<br />

Vorgaben genutzt werden. Der Anteil…<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.114.<br />

Antragsteller/-innen: Christian Schaft<br />

(KV Wartburgkreis-Eisenach), Eric Friedrich<br />

(KV Apolda-Weimar)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 20, Zeile 589 einfügen:<br />

Europaweit soll es ein kostenfreies und<br />

existenzsicherndes Grundkontingent …<br />

Begründung: Durch die Ergänzung des Aspektes<br />

der Existenzsicherung soll gewährleistet werden,<br />

dass hier tatsächlich die Forderung nach einem<br />

Grundkontingent an Wärme, Wasser und Energie für<br />

jeden Haushalt gestellt wird, welches ausreicht eine<br />

Grundsicherung zu gewährleisten.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Angenommen:<br />

Überwiesen an:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an:<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen:<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen:<br />

Bemerkungen:<br />

Bemerkungen:<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.113.<br />

Antragsteller/-innen: Christian Schaft<br />

(KV Wartburgkreis-Eisenach), Eric Friedrich<br />

(KV Apolda-Weimar)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 22, Zeile 704<br />

streichen: „… etwa aus Deutschland …<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.115.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Bochum,<br />

Martin Hantke (Delegierter), Inge Höger, Ralf<br />

Krämer (Delegierter), Tobias Pflüger<br />

(Delegierter), Ali Al Dailami (Delegierter), Ellen<br />

Brombacher (Delegierte), Sevim Dagdelen<br />

(Delegierte), Ida Schillen (Delegierte), Ruth<br />

Firmenich (Delegierte), Gisela Dapprich<br />

(Delegierte), Carsten Schulz (Delegierter),


120<br />

Elisa Rodé (Delegierte), Helmut Born<br />

(Delegierter), Waltraud Tegge (Delegierte),<br />

Sylvia Gabelmann (Delegierte), Wulf Kleus<br />

(Delegierter), Ingrid Jost, (Delegierte), Ricky<br />

Burzlaff (Delegierter), Volker Külow<br />

(Delegierter), Claudia Haydt (Delegierte),<br />

Norbert Müller (Delegierter)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.115.1.<br />

Seite 35, Zeile 1159 einfügen:<br />

… des 1. Weltkrieg zum hundertsten Mal und der<br />

des 2. Weltkriegs zum 75. Mal.<br />

Änderungsantrag L.1.115.2.<br />

Zeilen 1147 bis 1149 ändern wie folgt:<br />

Bestandteil einer Entmilitarisierung der EU ist die<br />

Beendigung der Sicherheitskooperation mit den<br />

USA. Wir setzen uns für einen Austritt Deutschland<br />

und anderer EU-Staaten aus den militärischen<br />

Strukturen der NATO ein. Wir treten ein für die<br />

Beendigung der EU-NATO-Partnerschaft. Wir<br />

fordern die Auflösung der NATO und ihre<br />

Ersetzung durch ein kollektives<br />

Sicherheitssystem unter Beteiligung Russlands,<br />

das Abrüstung als ein zentrales Ziel hat.<br />

Unabhängig von einer Entscheidung über den<br />

Verbleib Deutschlands und anderer EU-<br />

Mitgliedstaaten in der NATO werden wir in jeder<br />

politischen Konstellation dafür eintreten, dass<br />

Deutschland und andere EU-Mitgliedstaaten<br />

aus den militärischen Strukturen des<br />

Militärbündnisses austreten und die Armeen in<br />

der EU dem Oberkommando der NATO entzogen<br />

werden.“<br />

Begründung: <strong>Die</strong>s ist die Positionierung des<br />

Erfurter Programms zur NATO erweitert durch den<br />

Bezug auf „andere EU-Mitgliedstaaten“. Da die<br />

sicherheitspolitische Zusammenarbeit der EU<br />

immer enger mit der NATO und den militärischen<br />

Strukturen der NATO sich darstellt, muss DIE LINKE<br />

hier unbedingt ihre friedenspolitische Alternative<br />

mit in die Debatte bringen.<br />

Änderungsantrag L.1.115.3.<br />

Seite 35, Zeilen 1155 einfügen:<br />

„Wir wollen eine EU, die frei ist von<br />

Massenvernichtungswaffen. Wir fordern den<br />

Abzug aller US-Atomwaffen aus Europa wie<br />

auch eine Beendigung der nuklearen Teilhabe,<br />

die es Deutschland, Italien, Belgien, den<br />

Niederlanden und der Türkei erlaubt im<br />

Kriegsfall US-Atomwaffen einzusetzen.<br />

Änderungsantrag L.1.115.4.<br />

Seite 35, Zeile 1173 einfügen:<br />

…verboten werden. Wir setzen uns für ein EUweites<br />

Verbot von Chemikalienlieferungen und<br />

Industrieanlagen, die zur Herstellung von<br />

Chemikalien dienen könnten, an Staaten ein,<br />

die die Chemiewaffenkonvention nicht<br />

unterzeichnet und ratifiziert haben.<br />

Begründung: Gerade vor dem Hintergrund des<br />

mutmaßlichen Giftgaseinsatzes in Syrien durch<br />

Rebellen oder die Regierung Assad in Syrien ist eine<br />

solche Regelung umso dringlicher. Nach der<br />

Ratifizierung des Chemiewaffenabkommens am 14.<br />

September 2013 durch Syrien sind die Staaten, die<br />

bisher das „Übereinkommen über das Verbot der<br />

Entwicklung, Herstellung, Lagerung und des<br />

Einsatzes chemischer Waffen und über die<br />

Vernichtung solcher Waffen“ weiterhin nicht<br />

ratifiziert haben Ägypten, Angola, Israel, Myanmar,<br />

Nordkorea und Südsudan.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen:<br />

L.1.116.<br />

DIE LINKE. KV Wiesbaden, DIE LINKE. KV<br />

Rheingau-Taunus, DIE LINKE. Main-Taunus-<br />

Kreis<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.1.116.1.<br />

Seite 6, Zeilen 4 ändern wie folgt:<br />

Spätestens Nicht erst seit dem Vertrag von<br />

Maastricht, sondern im Grunde von Anfang an<br />

ist wurde die EU eine neoliberale, ….<br />

Änderungsantrag L.1.116.2.<br />

Seite 6, Zeilen 19 bis 20 einfügen:<br />

… zerstört. DIE LINKE tritt für ein soziales,<br />

demokratisches, solidarisches und sozialistisches<br />

Europa ein, das aus dem Klammergriff der<br />

Finanzmärkte und Großkonzerne und der<br />

Kürzungspolitik befreit wird.


121<br />

Änderungsantrag L.1.116.3.<br />

Seite 7, Zeile 74 einfügen:<br />

Wesentliche Triebfeder für den europäischen<br />

Einigungsprozess seit den 1950er Jahren war<br />

von Anfang an die Idee eines<br />

wettbewerbsfähigen Wirtschaftsraums. Das<br />

bedeutet im Klartext: Das …<br />

Änderungsantrag L.1.116.4.<br />

Seiten 12 bis 13, Zeilen 273 bis 288<br />

„DIE LINKE hat sich zu Beginn … Steuerdumping<br />

verhindert.“ ersetzen durch:<br />

Wir zahlen nicht für eure Krise“ war eine Parole der<br />

europaweiten Protestbewegung gegen die<br />

Sparpolitik. Eine Vergesellschaftung der privaten<br />

Großbanken und Nicht-Anerkennung der aktuellen<br />

Staatsschulden (ausgenommen Kleinsparer) schafft<br />

die Grundlage für eine solide Finanzierung<br />

staatlicher Aufgaben.<br />

Änderungsantrag L.1.116.5.<br />

Seite 19, Zeile 544 einfügen:<br />

… Energie und sozialer Sicherheit gewährleistet<br />

werden. Wir fordern daher die Rücknahme aller<br />

EU-Richtlinien und Verordnungen der letzten<br />

Jahrzehnte, die den nationalen Regierungen und<br />

Gebietskörperschaften als Grundlage und<br />

Vorwand für Privatisierung, Liberalisierung und<br />

Zerschlagung öffentlicher Einrichtungen der<br />

Daseinsvorsorge gedient haben. Wir<br />

solidarisieren uns mit Protesten gegen …<br />

Änderungsantrag L.1.116.6.<br />

Seite 25, nach Zeile 809 einfügen:<br />

Wir unterstützen die europäischen<br />

Bahngewerkschaften und die Europäische<br />

Transportarbeiterföderation (ETF) in ihrem Einsatz<br />

gegen eine weitere Liberalisierung im<br />

Eisenbahnbereich und eine drohende Zerschlagung<br />

bisheriger, überwiegend noch in Staatsbesitz<br />

befindlicher Eisenbahngesellschaften. Auf diesem<br />

Wege, den EU-Kommissionen seit gut 20 Jahren mit<br />

immer neuen Richtlinien vorgeben, drohen über<br />

kurz oder lang in ganz Europa britische Zustände.<br />

Gewinner sind private Konzerne, die sich durch den<br />

Zugriff auf Filetstücke im Eisenbahnsektor ihre<br />

Profite sichern. Verlierer sind Beschäftigte, Umwelt<br />

und die Masse der Bevölkerung. Denn Eisenbahn-<br />

Liberalisierung bedeutet vor allem<br />

Arbeitsplatzabbau, Leistungsverdichtung und<br />

Prekarisierung, Druck auf Löhne und<br />

Arbeitsbedingungen, Vernachlässigung von<br />

Sicherheit und Umweltbelangen sowie eine<br />

Konzentration auf profitable Verbindungen. Ein<br />

Recht auf erschwingliche flächendeckende<br />

Mobilität für alle als Teil der Daseinsvorsorge rückt<br />

damit in weite Ferne.<br />

Eisenbahn ist ein zusammenhängendes Gefüge. Es<br />

gehört in öffentliche Hände und darf sich nicht in<br />

profitorientierte Einzelteile zerlegen lassen. Eine<br />

funktionierende Eisenbahn kann es nur im Ganzen<br />

geben und in Europa im partnerschaftlichen<br />

Miteinander. Ein Verdrängungswettbewerb<br />

zwischen Bahngesellschaften, wie er sich schon<br />

seit Jahren europaweit anbahnt, ist für das<br />

Gesamtsystem schädlich. Statt zunehmender<br />

Rivalität streben wir die Vereinigten Staatsbahnen<br />

von Europa, also einen Verbund optimierter und<br />

transparenter Eisenbahnunternehmen in<br />

öffentlichem Besitz und unter demokratischer<br />

Kontrolle von Beschäftigten und Öffentlichkeit an.<br />

An die Spitze der Eisenbahngesellschaften gehören<br />

kompetente Fachleute, die die Interessen aller<br />

abhängig Beschäftigten, einer breiten Öffentlichkeit<br />

und der Umwelt im Blick haben.<br />

<strong>Die</strong> in den letzten 20 Jahren erfolgten<br />

Privatisierungen, Ausgliederungen und<br />

Aufspaltungen bestehender<br />

Eisenbahngesellschaften müssen rückgängig<br />

gemacht und die ihnen zugrunde liegenden EU-<br />

Richtlinien müssen zurückgenommen werden.<br />

Änderungsantrag L.1.116.7.<br />

Seite 34, Zeilen 1110 bis 1112<br />

„Historisch zielte …Entwicklung leisten kann“<br />

ersetzen durch:<br />

Auch wenn sich die wirtschaftlichen und<br />

politischen Eliten und die Menschen in der<br />

Bundesrepublik Deutschland, Frankreich,<br />

Italien und den Benelux-Staaten nach zwei<br />

verheerenden Weltkriegen die Hand zur<br />

Versöhnung reichten und auf Frieden schworen,<br />

war der europäische Einigungsprozess auch in<br />

der „Nachkriegszeit“ von Kriegshandlungen<br />

nach außen begleitet. Trotz vollmundiger<br />

Lippenbekenntnisse zum Frieden gingen von<br />

den Eliten auf europäischem Boden weiter<br />

direkt und indirekt Kriege aus<br />

(Indochina/Vietnam, Algerien, Kongo, Angola,<br />

Moçambique, Suez, Falkland/Malvinas,


122<br />

Jugoslawien, Rüstungsexporte,<br />

Stellvertreterkriege...). Um mit diesen<br />

Traditionen zu brechen, brauchen wir einen<br />

Neustart für …<br />

(Beschluss der gemeinsamen<br />

Kreismitgliederversammlung am 31. Januar 2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.117.<br />

Antragsteller/-innen: Manfred Oertel<br />

(KV Stralsund)<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 27, nach Zeile 884 einfügen:<br />

8. Für unveränderte Einhaltung der<br />

europäischen Zeitzone<br />

Alljährlich wird ohne Not und ohne Nachweis<br />

allgemeinen Nutzens in Ländern der EU, darunter<br />

maßgeblich in Deutschland, periodisch in das auf<br />

natürliche Grundlagen beruhende System der<br />

europäischen Zeitzonen verändernd eingegriffen.<br />

Das geschieht in Anlehnung an außerordentliche<br />

Kriegswirtschaftsmaßnahmen im Ersten und<br />

Zweiten Weltkrieg durch Einführung einer<br />

besonderen Sommerzeit. Sie soll dem vorgeblichen<br />

Zweck einer besseren Ausnutzung der<br />

Tageshelligkeit dienen.<br />

Bisher ist kein Nachweis erbracht worden, dass auf<br />

diese Weise tatsächlich ein volkswirtschaftlicher<br />

spürbarer Effekt erreicht wird. Wie Zeitumstellung<br />

im Frühjahr und im Herbst ist jedoch mit einem<br />

erheblichen Aufwand verbunden. Dem<br />

vermeintlichen Nutzen stehen stets wiederkehrende<br />

Probleme in Wirtschaft und Verwaltung in den<br />

Beziehungen zwischen Mensch und Tier<br />

(Landwirtschaft!) im Alltagsgeschehen und in der<br />

Befindlichkeit der Menschen, nicht zuletzt<br />

Hundertausende von Kranken und<br />

Pflegebedürftigen. Niemand und nichts bleibt<br />

unberührt oder könnte sich dem Eingriff entziehen.<br />

DIE LINKE wird sich dafür einsetzen, dass die<br />

gesetzliche Zeitbestimmung in den Ländern der EU<br />

künftig im Jahresverlauf unverändert bleibt.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


123<br />

Änderungsanträge zum Leitantrag L.2. zum Wahlprogramm zur Europawahl 2014 von <strong>Die</strong>ther<br />

Dehm, Wolfgang Gehrcke, BAG LINKE Unternehmerinnen und Unternehmer<br />

Änderungsantrag:<br />

L.2.1.<br />

Änderungsantrag:<br />

L.2.2.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Soest<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 44, nach Zeile 244 einfügen:<br />

Für eine humane und rationale Drogenpolitik:<br />

Regulieren statt kriminalisieren<br />

Der Krieg gegen Drogen ist weltweit gescheitert. Er<br />

fördert organisierte Kriminalität, verletzt global<br />

Menschenrechte und trägt – insbesondere in den<br />

Anbau- und Transitländern – zur Destabilisierung<br />

von Staaten bei. Wir fordern deswegen, dass sich<br />

die Europäische Union auf der Ebene der Vereinten<br />

Nationen dafür einsetzt, dass dieser Krieg beendet<br />

wird.<br />

Entsprechende nationale Schritte für eine<br />

Veränderung der Drogenpolitik in Richtung<br />

Regulierung und Legalisierung sind daher zu<br />

unterstützen, und nicht zu behindern. <strong>Die</strong> EU sollte<br />

in ihren Mitgliedsstaaten Maßnahmen unterstützen,<br />

die auf Prävention, Hilfe, Schadenminderung,<br />

Entkriminalisierung und Regulierung setzen, nicht<br />

aber auf Verbote und Repression. Cannabis zum<br />

Beispiel sollte legal an Erwachsene abgegeben<br />

werden können. Anzustreben ist eine legale<br />

Regulierung aller psychoaktiven Substanzen.<br />

<strong>Die</strong> Europäische Union soll Schritte dazu einleiten,<br />

dass Instrumente wie Drug Checking<br />

(Inhaltsstoffanalysen illegaler Drogen),<br />

Substitutionsprogramme, Konsumräume und<br />

Möglichkeiten zur Originalstoffabgabe in allen<br />

Mitgliedsländern umgesetzt werden können.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Soest<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 40, Zeilen 69-71<br />

In diesem Sinne: … um Deine Stimme."<br />

ersetzen durch:<br />

“In diesem Sinne: Eine Stimme für DIE LINKE bei<br />

den Wahlen zum Europäischen Parlament ist eine<br />

Stimme dafür Sozialstaatlichkeit und Frieden für<br />

alle Menschen in Europa Geltung zu<br />

verschaffen und zu verwirklichen. In diesem<br />

Sinne bitten wir um Deine Stimme.”<br />

Begründung: DIE LINKE macht sich keine<br />

Illusionen in das Grundgesetz, auch das<br />

Grundgesetz hat z. B. den Kosovo-Krieg nicht<br />

verhindert. DIE LINKE fordert die tatsächliche<br />

Durchsetzung von Sozialstaatlichkeit und Frieden<br />

in und außerhalb des formellen Geltungsgebietes<br />

des Grundgesetzes, also auch auf europäischer<br />

Ebene!<br />

(Beschluss des Kreisparteitages vom 8. Januar<br />

2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Begründung:<br />

(Beschluss des Kreisparteitages vom 8. Januar 2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________


124<br />

Änderungsantrag:<br />

L.2.3.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Soest<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 48, Zeilen 348-350<br />

"Bisher fanden erfolgreiche Kämpfe für soziale<br />

Gerechtigkeit vor allem in den Nationalstaaten<br />

statt. <strong>Die</strong>se müssen auch weiter verstärkt werden.<br />

Aber"ersetzen durch:<br />

"Für DIE LINKE stellt sich keine Entscheidung für<br />

oder gegen das eine oder andere – wir führen die<br />

Kämpfe dort, wo sie stattfinden, in der EU, in<br />

Deutschland, weltweit. Nicht, indem wir uns<br />

zurückziehen auf den Nationalstaat, in der<br />

Hoffnung, dass sich Löhne und Sozialstandards<br />

leichter verteidigen lassen. Nicht, indem wir uns<br />

Illusionen machen über die neoliberale Europäische<br />

Union. Wir müssen sowohl in Europa als auch in<br />

Deutschland um gute soziale Standards ringen. Aus<br />

der Spirale der Konkurrenz um Standorte und<br />

niedrige Steuern für Unternehmen muss gestoppt<br />

werden."<br />

Begründung: Erklärt sich von selber: Wir<br />

unterstützen fortschrittliche Kämpfe wo sie<br />

stattfinden! <strong>Die</strong> europäische Ebene ist wichtig im<br />

Kampf gegen Standortegoismen!<br />

(Beschluss des Kreisparteitages vom 8. Januar<br />

2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.2.4.<br />

Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Soest<br />

Änderungsantrag zum Antrag L.1. an den 4.<br />

Parteitages der Partei DIE LINKE<br />

15. Februar 2014 in Hamburg<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 43, Zeilen 169-171<br />

streichen:<br />

„DIE LINKE weiß (und das war für sie nicht immer<br />

selbstverständlich): Ein sozialer und ökologischer<br />

Aufbruch kann nur erfolgen, wenn die<br />

ArbeiterInnenbewegung und Kleine und Mittlere<br />

Unternehmen dies gemeinsam wollen und<br />

gestalten.”<br />

Begründung: Es gibt gegen die Interessen der<br />

Beschäftigten gerichtete Interessen von (kleinen<br />

und mittleren) Unternehmen. Das Erfurter<br />

Programm spricht von einem Ausgleich der<br />

Interessen. <strong>Die</strong> Interessengleichheit und das enge<br />

Zaumzeug der vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />

sind nicht die Maxime und der Ausgangspunkt<br />

linker Politik!<br />

(Beschluss des Kreisparteitages vom 8. Januar<br />

2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.2.5..<br />

Antragsteller/-innen: LAG Lisa Hamburg<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.2.5.1.<br />

Seite 40, Zeile 56 einfügen:<br />

Wir wollen ein Europa, in dem Frauen über ihre<br />

Lebensweise, ihren Körper und ihre Sexualität<br />

selbst bestimmen können. Ein Europa, in dem<br />

frauenfeindliche Gesetze und Regelungen beseitigt<br />

werden und die gleichberechtigte Teilhabe von<br />

Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen<br />

gefördert wird.<br />

Änderungsantrag L.2.5.2.<br />

Seite 44, nach Zeile 211 einfügen:<br />

Zu einem glücklichen Leben gehört die<br />

Emanzipation. Emanzipiert ist eine Gesellschaft nur<br />

dann, wenn jede und jeder sozial abgesichert ist<br />

und gleiche Chancen zur Realisierung<br />

selbstbestimmter Lebensentwürfe hat. Kinder<br />

dürfen kein Grund für ökonomische Abhängigkeit<br />

und Armut mehr sein. Frauenrechte sind<br />

Menschenrechte: Frauen, Männer und Kinder<br />

haben gleiche Rechte auf ein Leben in Würde.


125<br />

Änderungsantrag L.2.5.3.<br />

Seite 44, nach Zeile 218 einfügen:<br />

Es kann kein Glück für Frauen sein, wenn der<br />

Umbau der Europäischen Union dazu führt, dass ein<br />

Teil der Frauen übermäßig bis zur Erschöpfung<br />

arbeitet und ein anderer Teil keine bezahlte Arbeit<br />

findet oder unterbezahlt wird. Arbeitslosigkeit und<br />

Sozialdemontage treibt Frauen in alte<br />

Familienstrukturen zurück und in die private<br />

Abhängigkeit vom Mann.<br />

Für Emanzipation und Gleichberechtigung brauchen<br />

wir Antworten auf Massenarbeitslosigkeit, prekäre<br />

Beschäftigung und unterbezahlte Arbeit, auf<br />

Altersarmut, auf die Probleme mangelnder<br />

finanzieller Absicherung sowie auf die<br />

Rückverlagerung staatlicher <strong>Die</strong>nstleistungen in die<br />

private Verantwortlichkeit und damit immer noch in<br />

die der Frau.<br />

Frauenrechte sind Menschenrechte. Sie dürfen<br />

ihnen nicht nach Haushaltslage oder sozialem<br />

Status zugeteilt, eingeschränkt oder genommen<br />

werden.<br />

Änderungsantrag L.2.5.4.<br />

Seite 44, nach Zeile 222 einfügen:<br />

Für Frauen bietet ein kürzerer Standard bei den<br />

Arbeitszeiten, unterschiedliche Arbeitszeitmodelle<br />

und die Einführung von Lebensarbeitszeitkonten die<br />

Chance, mehr Zeit für Familie, private und<br />

gesellschaftliche Belange zu haben und die<br />

ungleiche Arbeitsverteilung zwischen Männern und<br />

Frauen anzugehen. Wir brauchen frauen- und<br />

familienfreundliche Normen bei der<br />

Arbeitszeitgestaltung in der Erwerbsarbeit und eine<br />

Aufwertung der Sorgearbeit.<br />

Änderungsantrag L.2.5.5.<br />

Seite 44, Zeile 247<br />

Nach „… Ärzte!“ einfügen:<br />

Für freien Zugang zu Verhütungsmitteln und zur<br />

Schwangerschaftsunterbrechung!<br />

Begründung: In dem Leitantrag kommt<br />

Frauenpolitik nicht vor – nur in den Zeilen 215f.<br />

wird gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige<br />

Arbeit gefordert.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

Antragsteller/-innen:<br />

Geraer Sozialistischer Dialog<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.2.6.1.<br />

Seite 40, Zeilen 43 bis 48 ändern wie folgt:<br />

L.2.6.<br />

Und so So elitär wie diese Politik der<br />

Herrschenden ist, so elitär schreiben diese Eliten<br />

auch ihre Sprechblasenfacharbeiter:<br />

Unverständlich, in Fachchinesisch, Abkürzungen<br />

und einem Vertragsdeutsch, das selbst<br />

europapolitisch Gebildete kaum mehr verstehen<br />

können. Sie sind am liebsten unter sich. DIE LINKE<br />

will europäische Integration, ein Europa, das die<br />

<strong>Die</strong> „Hand reicht über’n Graben“. Auch , auch über<br />

Sprachgrenzen: Das fängt Europäische<br />

Integration beginnt mit einer verständlichen<br />

Sprache an, die sich unterscheidet von den elitären<br />

Fachformulierungen des EU-Bürokratismus.<br />

Begründung: Der Gedanke des Internationalismus<br />

ist seit jeher ein Wesentliches Element der<br />

politischen Arbeit und Agitation der<br />

Arbeiterbewegung und Gewerkschaften. <strong>Die</strong> gilt<br />

umso mehr auch für die Zusammenarbeit im<br />

außerparlamentarischen Kampf mit den Sozialen<br />

Bündnissen und Netzwerken, den Aktivistinnen und<br />

Aktivisten der Friendensbewegung und<br />

antifaschistischer Organisationen. DIE LINKE<br />

begreift sich und ihr Wirken in dieser Tradition.<br />

<strong>Die</strong>se Verknüpfung bedarf einer stärkeren<br />

Herausstellung, denn die EU-Wahl soll ja auch ein<br />

Signal an die außerparlamentarische Opposition<br />

sein, in ihrem Kampf nicht locker zu lassen und in<br />

dem Wissen um eine starke LINKE Unterstützung –<br />

auch als Sprachrohr – in Europa und in den<br />

nationalen Parlamenten. <strong>Die</strong>ser Gedanke gilt<br />

unisono auch für die Verbindung mit und die<br />

Mitgliedschaft der Partei DIE LINKE in der<br />

Europäischen <strong>Linke</strong>n (EL) sowie der Linksfraktion<br />

im Europaparlament, was im gesamten Antragstext<br />

nahezu ignoriert wird – er sollte daher zumindest in


126<br />

der Präambel als Kernelement erscheinen. Der<br />

Kapitalismus ist nur im Internationalismus zu<br />

überwinden!<br />

Änderungsantrag L.2.6.2.<br />

Seite 40, Zeilen 54 bis 59<br />

„Wir wollen … Profite offen halten.“ ersetzen durch:<br />

<strong>Die</strong> Europäische <strong>Linke</strong> (EL) als auch DIE LINKE in<br />

Deutschland begreift sich als Teil der<br />

internationalen sozialen Opposition und<br />

Friedensbewegung. Für uns bedeutet die Idee einer<br />

europäischen Integration ein Europa, das die „Hand<br />

reicht über’n Graben“, und eben nicht genauso, wie<br />

die Eliten der herrschenden Politik auf der anderen<br />

Seite es tun, die durch Sozialabbau, Deregulierung<br />

und Spardiktaten den Raubzügen der Großbanken,<br />

Rüstungskonzerne und Finanzspekulanten Tür und<br />

Tor für deren Profite offen halten.<br />

Begründung: siehe L.2.6.1.<br />

Änderungsantrag L.2.6.3.<br />

Seite 40, Zeilen 60 bis 61 einfügen:<br />

… von links, von der Arbeiterbewegung, den<br />

Gewerkschaften und Antifaschisten in das<br />

Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland<br />

und die Verfassung anderer Mitgliedstaaten<br />

hinein geschrieben …<br />

Begründung: siehe L.2.6.1.<br />

Änderungsantrag L.2.6.4.<br />

Seite 40, Zeilen 69 bis 71<br />

„In diesem Sinne … bitten wir um Deine Stimme.“<br />

ersetzen durch:<br />

Eine Stimme für DIE LINKE bei den Wahlen zum<br />

Europaparlament ist nicht nur eine Stimme für eine<br />

notwendig starke GUE/NGL-Fraktion als<br />

parlamentarische Opposition gegen die unsoziale,<br />

elitäre Politik der inzwischen breiten bürgerlichen<br />

Mitte aus Konservativen, Liberalen, Grünen und<br />

Sozialdemokratie. Sie ist vielmehr auch eine<br />

Stimme im europaweiten außerparlamentarischen<br />

Kampf mit der Arbeiterbewegung, den<br />

Gewerkschaften, Sozial- und Friedensbündnissen.<br />

Es geht um mehr Solidarität und Demokratie statt<br />

Konkurrenz und Ausgrenzung. Es geht darum dem<br />

Faschismus, Rassismus und der populistischen<br />

Hetze und Aggressivität mit einer international<br />

breiten Front entgegenzuwirken. Es geht um<br />

Abrüstung und die Überwindung von jeglicher Form<br />

von Militarismus nach Außen wie nach Innen. In<br />

diesem Sinne bitten wir um Deine, um Ihre Stimme.<br />

Begründung: siehe L.2.6.1.<br />

Änderungsantrag L.2.6.5.<br />

Seite 41, Zeilen 75 bis 76<br />

Aber was haben die Raubzüge … daraus gemacht?<br />

ersetzen durch:<br />

Doch ein Blick auf die geschichtliche Entwicklung<br />

bis zur EU entlarvt sie als Gründung eines<br />

länderübergreifenden profitorientierten<br />

Zweckbündnisses von Großbanken, Konzernen und<br />

Energiekartellen. <strong>Die</strong> EU findet ihren<br />

Ausgangspunkt 1947/48 im Marshall-Plan der USA<br />

für den wirtschaftlichen Aufbau Westeuropas nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg – nicht vor allem als<br />

Friedensprogramm, sondern als Teil des Kalten<br />

Krieges. Auf dieser Grundlage gründeten sich unter<br />

anderem 1951 die so genannte Montan-Union<br />

(Stahlindustrie) und 1957 die Europäische<br />

Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), die vor allem auf<br />

die Stärkung der europäischen Konzerne in der<br />

internationalen Konkurrenz um Energieressourcen<br />

zielte. Hieraus bildete sich 1993 die EU als außen-,<br />

sicherheits- und wirtschaftspolitische Gemeinschaft<br />

– Demokratie mußte dahinter zurückstehen. <strong>Die</strong> EU<br />

konnte ihre kapitalistischen Prinzipien mit dem<br />

Ende des osteuropäischen Versuchs eines<br />

sozialistischen Gegenentwurfs rasch in die<br />

entsprechenden Gebiete ausdehnen. So umfasst<br />

sie heute bereits 28 Mitgliedsstaaten. <strong>Die</strong> längere<br />

Zeit innereuropäischen Friedens nach 1945 war vor<br />

allem Ergebnis der weitreichenden Kriegsablehnung<br />

in der Bevölkerung. Von Seiten der Herrschenden<br />

wurde sie lediglich vorübergehend als notwendig<br />

erachtet, um nach den Zerstörung in Folge zweier<br />

Weltkriege die ökonomische Machtbasis wieder<br />

aufzubauen. Nach Außen wurde schon bald wieder<br />

Krieg geführt, ob am Suez-Kanal 1956 oder um die<br />

Falklandinseln 1982. Spätestens mit dem<br />

Einmarsch deutscher Truppen in Jugoslawien war<br />

der Krieg auch nach Europa zurückgekehrt.<br />

Das also haben die Raubzüge der Großbanken, der<br />

Bürokratismus der wirtschaftlichen Eliten und die<br />

Unersättlichkeit der Rüstungskonzerne aus den<br />

Hoffnungen der Menschen gemacht!“


127<br />

Begründung: Ein Blick auf die historischen und<br />

wirtschaftspolitischen Grundlagen der EU<br />

verdeutlicht warum die EU so ist und so handelt,<br />

wie sie uns heute begegnet. Eine Rückblende allein<br />

auf die Gegenwart der Krise greift zu kurz und<br />

verstellt die Wirklichkeit.<br />

Änderungsantrag L.2.6.6.<br />

Seite 42, Zeile 120 einfügen:<br />

… vorbei geschleust haben. Gegen diese<br />

Machenschaften der Profiteure regt sich<br />

europaweit zunehmend öffentlicher<br />

Widerstand. Der Druck auf die Eliten wächst<br />

also und diesen wollen wir, DIE LINKE in<br />

Deutschland und die Europäische <strong>Linke</strong>,<br />

gemeinsam mit diesen außerparlamentarischen<br />

sozialen Bewegungen weiter verstärken. Wir<br />

wollen Spekulationen…<br />

Begründung: DIE LINKE allein wird es kaum<br />

vollbringen können, das Kapital zu entmachten.<br />

Hierzu bedarf es eines internationalen linken<br />

Schulterschlusses im Verbund mit den öffentlichen<br />

Widerstandsbewegungen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />

Änderungsantrag L.2.7.2.<br />

Seite 48, Zeilen 354 bis 355 ändern wie folgt:<br />

Eine Stimme für DIE LINKE ist eine Stimme für<br />

weniger gegen Militarismus und weniger<br />

Bankenmacht in der EU, für umfassende<br />

Entmilitarisierung, soziale Gerechtigkeit,<br />

kulturelle Entfaltung und Emanzipation. Anders<br />

als CDU/CSU, …<br />

Änderungsantrag L.2.7.3.<br />

Seite 47, Zeile 323 einfügen:<br />

Wir bekämpfen die Pläne der CSU zur Einführung<br />

einer PKW-Maut für Ausländer, da sie rassistische<br />

Demagogie ist und zum Abzocken der Verbraucher<br />

führt.<br />

(Beschluss der Bezirksversammlung vom<br />

25.1.2014)<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.2.7.<br />

Antragsteller/-innen:<br />

DIE LINKE. BV Hamburg Mitte<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Änderungsantrag L.2.7.1.<br />

Seite 41, Zeile 74 bis 75<br />

„<strong>Die</strong> Europäische Union war einst eine Hoffnung für<br />

die Menschen.“ ersetzen durch<br />

„Nach den Verheerungen der zwei Weltkriege und<br />

des Faschismus setzten die allermeisten Menschen<br />

ihre Hoffnungen auf die Verständigung zwischen<br />

den Völkern in Europa und weltweit - ohne<br />

Ausbeutung, Bedrohung und Krieg, friedlich,<br />

demokratisch und gleichberechtigt.


128<br />

Kandidaturen zur Bundesschiedskommission<br />

Jana Mattuschka<br />

geboren am 01.10.1981<br />

seit 2001 Mitglied der Partei DIE LINKE, Landesverband Berlin<br />

2. Staatsexamen (Germanistik/ Politikwissenschaft)<br />

Kandidatur für die Bundesschiedskommission der Partei DIE LINKE<br />

Liebe Genossinnen und Genossen,<br />

gern möchte ich mich für einen Sitz in der Bundesschiedskommission bewerben und Euch um Euer<br />

Vertrauen bitten.<br />

Ich engagiere mich seit mehr als 10 Jahren politisch und organisatorisch für die Partei DIE LINKE.<br />

Durch die Mitarbeit in der Bundeschiedskommission möchte ich dazu beitragen, DIE LINKE<br />

mitzugestalten. Gerade weil unsere junge Partei viele verschiedene linke Ideen, Erfahrungen und<br />

Interessen vereint, hat die Vergangenheit gezeigt, dass die Bundesschiedskommission dabei eine<br />

wichtige Rolle einnimmt.<br />

Doch nicht nur die Schlichtung von Streitigkeiten sehe ich als Aufgabe der Schiedskommission an.<br />

Ebenso möchte ich die Auslöser für häufig auftretende Probleme ausfindig machen und schließlich<br />

mithelfen, diese Ursachen auf ein Minimum zu reduzieren.<br />

Durch mein Studium und meine beruflichen Erfahrungen verfüge ich über vielfältige soziale und<br />

juristische Kenntnisse. Es würde mich freuen, wenn ich diese Kompetenzen auch in die Arbeit der<br />

Bundesschiedskommission einbringen könnte.<br />

Ich bitte deshalb um Euer Vertrauen. Für Gespräche und Fragen stehe ich während des Parteitages<br />

gern zur Verfügung.


129<br />

Tom Michael Scheidung<br />

Geboren<br />

Wohnhaft<br />

Struktur:<br />

am 06.04.1975 in Schwerin<br />

in Schwerin<br />

Landesverband M-V, Kreisverband Schwerin<br />

Zu meiner Person:<br />

• seit 2013 Zulassung als Rechtsanwalt<br />

• seit 2009 Mitglied im Ortsbeirat Lankow der Landeshauptstadt Schwerin<br />

• seit 2006 Referent in der Fraktion DIE LINKE im Landtag Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

• seit 2006 Mitglied der Partei DIE LINKE<br />

• 2003 bis 2006 Mitarbeiter bei der REWE Group<br />

• 2002 Zweites juristisches Staatsexamen<br />

• 2000 Zivildienst<br />

• 1999 Erstes juristisches Staatsexamen<br />

• 1993 Abitur<br />

Begründung:<br />

Ich habe einmal gelesen, dass sich Menschen im Allgemeinen nur deshalb streiten, weil sie nicht<br />

diskutieren können. Das mag sein. Ist aber ein Streit nicht zu vermeiden, kommt es darauf an, eine für<br />

möglichst alle Beteiligten akzeptable Lösung zu finden. Wenn wir in der parteiinternen<br />

Streitschlichtung erfolgreich arbeiten, brauchen wir uns weniger mit uns selbst befassen und können<br />

uns verstärkt auf unsere eigentliche politische Arbeit konzentrieren; da gibt es reichlich zu tun. Daran<br />

möchte ich gern mitwirken.


II Materialien für die Vertreterinnen- und<br />

Vertreterversammlung der Partei DIE LINKE<br />

am 15./16. Februar 2014 in Hamburg<br />

130


131<br />

Anträge zu den Regularien der Vertreterinnen- und Vertreterversammlung<br />

Antrag:<br />

R.3.<br />

Antragsteller/-innen: Parteivorstand der Partei DIE LINKE<br />

Antrag an die Vertreterinnen- und Vertreterversammlung der Partei DIE LINKE<br />

15./16. Februar 2014 in Hamburg<br />

Thema: Vorschlag für den Zeitplan der Vertreterinnen- und Vertreterversammlung der Partei DIE LINKE<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Samstag, 15. Februar 2014:<br />

20.30 Uhr TOP 1 Eröffnung und Konstituierung der Vertreterinnen- und Vertreterversammlung<br />

der Partei DIE LINKE zur Europawahl 2014<br />

20.50 Uhr TOP 2 Rede des Parteivorsitzenden der Partei DIE LINKE<br />

21.20 Uhr TOP 3 Einbringung des Personalvorschlages des Bundesausschusses zur Aufstellung<br />

der Bundesliste der Partei DIE LINKE zur Europawahl 2014<br />

21.35 Uhr TOP 4 Wahl der Bundesliste der Partei DIE LINKE zur Europawahl 2014<br />

00.00 Uhr: Unterbrechung der Versammlung und Ende der 1. Beratungstages der Vertreterinnenund<br />

Vertreterversammlung<br />

Sonntag, 16. Februar 2014:<br />

8.00 Uhr: Fortsetzung der Vertreterinnen- und Vertreterversammlung, Fortsetzung TOP 4<br />

12.30 Uhr Mittagspause<br />

13.15 Uhr Fortsetzung TOP 4<br />

14.00 Uhr Rede des Spitzenkandidaten der EL, Alexis Tsipras<br />

16.50 Uhr Schlusswort<br />

17.00 Uhr: Ende der Vertreterinnen- und Vertreterversammlung<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: ____________________________<br />

Stimmen dafür: __ dagegen: __ Enthaltungen: ___<br />

Bemerkungen: _____________________________


132<br />

Antrag:<br />

R.4.<br />

Antragsteller/-innen: Parteivorstand der Partei DIE LINKE<br />

Antrag an die Vertreterinnen- und Vertreterversammlung der Partei DIE LINKE<br />

15./16. Februar 2014 in Hamburg<br />

Thema: Vorschlag für die Kommissionen der Vertreterinnen- und Vertreterversammlung der Partei DIE<br />

LINKE<br />

Tagungspräsidium:<br />

Doris Achelwilm, Bremen<br />

Herbert Behrens, SL<br />

Heidrun Bluhm, Mecklenburg-Vorpommern<br />

Gunhild Böth, NRW<br />

Birke Bull, Sachsen-Anhalt<br />

Stefan Dreher, Baden-Württemberg<br />

Nicole Fritsche, Bayern<br />

Rico Gebhardt, Sachsen<br />

Dora Heyenn, Hamburg<br />

Matthias Höhn, Parteivorstand<br />

Benjamin-Immanuel Hoff, fds<br />

Knut Korschewsky, Thüringen<br />

Caren Lay, Parteivorstand<br />

Klaus Lederer, Berlin<br />

Jutta Meyer-Siebert, Niedersachsen<br />

Cornelia Möhring, Schleswig-Holstein<br />

Thomas Nord, Brandenburg<br />

Astrid Schramm, Saarland<br />

Katrin Werner, Rheinland-Pfalz<br />

Janine Wissler, Hessen<br />

Wahlkommission:<br />

Tatjana Behrend, Berlin<br />

Nico Biver, Hessen<br />

Marcel Eggert, Mecklenburg-Vorpommern<br />

Torsten Felstehausen, Hessen<br />

Torsten Hans, Sachsen-Anhalt<br />

Matthias Hillenbrand, NRW<br />

Simone Hock, Sachsen<br />

Max Kemnitz, Baden-Württemberg<br />

Marion Köllner, Niedersachsen<br />

Susanne Kohrs, Rheinland-Pfalz<br />

Christoph Kröpl, Berlin<br />

Kathrin Mess, Rheinland-Pfalz<br />

Marion Morassi, Rheinland-Pfalz<br />

Christopher Neumann, Brandenburg<br />

Sandro Smolka, Mecklenburg-Vorpommern<br />

Kersten Steinke, Thüringen<br />

2 x NN, (Frauen aus den nicht vertretenen LV)


133<br />

Mandatsprüfungskommission:<br />

Evelyn Edler, Sachsen-Anhalt<br />

Sebastian Frech, Rheinland-Pfalz Gerlinde Hooge, Hessen<br />

Heike Kretschmer, NRW<br />

Walter Kubach, Baden-Württemberg<br />

Sylvia Müller, Berlin<br />

Karin May, Thüringen<br />

Hermann Ruttmann, Bayern<br />

Heike Werner, Sachsen<br />

Martin Wittmaack, Hamburg<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: ____________________________<br />

Stimmen dafür: __ dagegen: __ Enthaltungen: ___<br />

Bemerkungen: _____________________________


134<br />

III. Bewerberinnen und Bewerber für die Liste zur Wahl<br />

des Europäischen Parlaments am 25. Mai 2014<br />

Im <strong>Antragsheft</strong> 1 wurden zum Redaktionsschluss bereits vorliegende<br />

Bewerbungen veröffentlicht.<br />

Michael Aggelidis, Christina Frank und Monika Knoche haben ihre<br />

Bewerbungen zurückgezogen.


135<br />

Martin Augustin (Baden-Württemberg)<br />

• Geboren 1981 in Hanau am Main<br />

• Getrennt lebend<br />

• Aufgewachsen in Hessen und Hong Kong<br />

• Mittlere Reife 1999<br />

• Abgeschlossene Ausbildung zum Bürokaufmann<br />

• 4 Semester Fernstudium Politik- und<br />

Verwaltungswissenschaften an der Fernuni Hagen<br />

• Einige Jahre Berufserfahrung als Disponent, zuletzt<br />

tätig als Zugschaffner bei der Deutschen Bahn AG<br />

• Derzeit Umschulung zum Jugend- und Heimerzieher und<br />

damit Umzug nach Heidelberg, Baden-Württemberg<br />

• freihaendigfliegen@aol.com<br />

1997-1999 Mitglied bei Jusos, Austritt wegen den Hartz IV Gesetzen und der Beteiligung an<br />

Auslandseinsätzen der Bundeswehr, danach politische Pause aus Enttäuschung, im Zuge der<br />

Bundestagswahl 2013 habe ich mich entschlossen Mitglied bei der Partei DIE LINKE und dem<br />

Jugendverband Solid geworden, weil ich nicht nur meckern, sondern handeln will.<br />

Themenschwerpunkte<br />

• Europapolitik<br />

• Bildungspolitik<br />

• Inklusionspolitik<br />

• Kampf gegen Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Nazismus und alle Formen von<br />

Ausgrenzung<br />

• Sozialpolitik<br />

• Faire Wirtschaftspolitik, zugunsten der Menschen und nicht zugunsten der Banken und<br />

Großindustrie<br />

Weitere Mitgliedschaften<br />

Pro Bahn e.V., Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. , Kurt Tucholsky Gesellschaft e.V. , Berthold<br />

Brecht Gesellschaft e.V., Improtheater Heidelberg e.V., Inlinehockeyclub Heidelberg<br />

Ich bin links,<br />

… weil ich Sozialist bin – , ich bin es gern und mir fester Überzeugung.<br />

Ich kann die verkrusteten Herrschaftsstrukturen in dieser Gesellschaft schwer ertragen und engagiere<br />

mich dagegen. Es ist nicht richtig und nicht nötig, dass Menschen weltweit (auch in Europa)<br />

verhungern und unter Kriegen leiden müssen, während einige wenige Reichtum scheffeln, Kriege für<br />

Ihren Profit anzetteln und ein Großteil der Menschen hier tatenlos zusieht und nicht gehört wird.<br />

Nazis, neue und alte, wird der Weg für ihre Aufmärsche durch Polizei, von unseren Steuern bezahlt,<br />

freigeräumt, Nazis erhalten staatliche Gelder durch Wahlkampfkostenerstattung – dagegen wehre ich<br />

mich auch!<br />

Immer mehr Leute müssen von einem Stundenlohn unter 10 EUR leben und wissen oft nicht, wie sie<br />

am Ende des Monats rumkommen sollen, daher bin ich für einen europäischen Mindestlohn von<br />

zunächst 10 EUR/Stunde, mit späterer Anpassung auf 12 EUR.


136<br />

Katrin Marie Hitzler (Nordrhein-Westfalen)<br />

Ich bin 1960 im Ruhrgebiet geboren und lebe auch dort.<br />

Von Beruf bin ich Ingenieurin für Hüttentechnik, aktuell arbeitslos.<br />

Wie kann eine gesunde Gesellschaft wachsen? – Durch Arbeit und Produktivität. Aber in der<br />

Auseinandersetzung zwischen Kapital und Arbeit startet Europa in Gegenrichtung durch. Im<br />

Kapitalinteresse werden Arbeitnehmer gegeneinander ausgespielt.<br />

Nur <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> spricht das aus. Deshalb möchte ich echt links für Europa kandidieren. Als<br />

Gewerkschafterin und Betriebsrätin habe ich in einem Produktionsbetrieb in Bochum miterlebt, wie es<br />

auf Europas Arbeitsmarkt zugeht: Lohnverzicht da und Insolvenz dort ergibt millionenschwere<br />

Gewinne in Unternehmerhand selbst im Krisenjahr. Minimales Risiko, maximale Ausbeute –<br />

bedingungslos. Der Unternehmer braucht keine Qualifikation. EU-weit kann kein normaler<br />

Beschäftigter so seinen Lebensunterhalt bestreiten.<br />

Ich möchte kandidieren, weil ich mit dem Grundgesetz der BRD überzeugt bin, dass Eigentum<br />

verpflichtet und zum Wohle der Allgemeinheit eingesetzt werden soll, und weil alle dringenden Fragen,<br />

sozial-, gesundheits-, umwelt- und friedenspolitisch, von einer gerechteren Verteilung der materiellen<br />

Lebensgrundlagen abhängen.<br />

Links geht vor!<br />

Übrigens habe ich europäische Gewerkschaftskontakte und spreche ausser meiner Muttersprache<br />

Deutsch auch Englisch, Französisch und etwas Italienisch.


137<br />

Thomas Lotsch (Brandenburg)<br />

Sehr geehrte Genossinnen und Genossen,<br />

um es vorweg zu sagen, ich bin ein Politneuling. Ich heiße Thomas Lotsch,<br />

bin 48 Jahre alt, verheiratet, habe 2 Kinder und wohne in Rathenow. Bis Juli<br />

2013 war ich mit Leib und Seele Fernfahrer im internationalen Fernverkehr.<br />

Als Kind der DDR war ich von Anfang an politisch interessiert, aber als<br />

freidenkender Geist war eine politische Laufbahn nicht möglich. Später<br />

fehlte die Zeit, wenn man in Europa unterwegs ist. Doch ich war nicht nur<br />

unterwegs, ich habe Europa erlebt und lieben gelernt. Gerade diese Liebe<br />

treibt mich an, mein zukünftiges Leben dem Interesse Europas zu widmen,<br />

denn ich möchte auch erreichen, dass kein anderer LKW-Fahrer Angst<br />

bekommt, weil plötzlich Kriegsflüchtlinge auf seinem Trailer sind, die nach<br />

England wollen und dann merken, dass es in eine andere Richtung geht. Nie in meinem Leben werde<br />

ich diese Kinderaugen vergessen, als ich die Familie der französischen Gendarmerie übergeben<br />

musste. Sie merken, ich habe ein persönliches Interesse daran, dass Europa friedlich<br />

zusammenwächst.<br />

Sobald es daher möglich war, trat ich der Partei bei, die ich als meine politische Heimat sehe. <strong>Die</strong><br />

Zukunft unseres Landes liegt in einem friedlichen, vereinten Europa und da habe ich auch Visionen,<br />

Visionen, für die es sich lohnt zu streiten und zu kämpfen. Europa wird weiter zusammenwachsen und<br />

steht vor gewaltigen Aufgaben; da ist es wichtig, auch die Menschen mitzunehmen. Aber ich vermisse<br />

ganze Gruppen, die hier nicht vertreten werden. So wundere ich mich, dass gerade die Wanderarbeiter<br />

oder die Fernfahrer nirgends genannt werden. Da geschehen gewaltige Umbrüche, die keine soziale<br />

Abdeckung haben. Der Preisverfall drängt Speditionen zum Abbau von Stellen bzw. gar zur Aufgabe,<br />

da die Löhne seit Jahrzehnten in diesen Bereichen auf geringem Niveau sind. Gerade hier sehe ich eine<br />

Aufgabe für mich, Brandenburg und Berlin sachkompetent zu vertreten.<br />

Was bis jetzt in diesem Bereich geleistet wurde, ist mit der Note 6 noch geschmeichelt. Viele<br />

Menschen brauchen unsere Hilfe, damit sie einen fairen Lohn für ihre Arbeit bekommen können.<br />

Lassen Sie uns gemeinsam an die Arbeit gehen damit auch diese Menschen eine gewichtige Stimme<br />

bekommen.


138<br />

Jens Neumann (Berlin)<br />

Jahrgang 1970, geboren in Bergen auf Rügen<br />

Tätigkeit:<br />

Ausbildung:<br />

Lehrer, Berater, Übersetzer (in der Vergangenheit<br />

u.a. Bankangestellter)<br />

Bankkaufmann, Sparkassenbetriebswirt,<br />

Magister Artium, Master of Education (Studien in<br />

Berlin, Bergen (Norwegen), Kopenhagen,<br />

Stockholm)<br />

Politische Erfahrung:<br />

Anderes:<br />

Bezirksverordneter (1999 und 2005/2006) und Bürgerdeputierter in Berlin<br />

Prenzlauer Berg/Pankow (1994-1998 und 2000-2003),Mitglied der<br />

Landesfinanzrevisionskommission PDS Berlin 1993-2001Mitglied des<br />

Landesvorstandes der PDS Berlin 2001-2003<br />

Aufsichtsrat (2002-2003), Vorstand Genossenschaft Stadtbad<br />

Oderberger Straße e.G. Berlin, Mitglied der schwedischen Lehrergewerkschaft<br />

Lärarförbundet, Mitglied im F.C. Hansa Rostock e.V.<br />

Bewerbung um einen Listenplatz<br />

Ich bewerbe mich um einen Listenplatz für die Wahl zum Europäischen Parlament im Mai 2014.<br />

Was soll die Europäische Union in Europa sein?<br />

Tatsächlich ist die Europäische Union auch aus meiner Sicht in ihrer heutigen Verfassung nicht in der<br />

Lage, die bestehenden Probleme zu lösen. Das betrifft den Mangel an Demokratie in den bestehenden<br />

Institutionen ebenso wie eine tatsächliche Integration, die für die Bevölkerung in den Mitgliedsländern<br />

erlebbar und zugänglich ist. Langfristig bin ich für ein europäisches Projekt der Integration, das über<br />

die Grenzen der heutigen EU hinausgeht. Einerseits betrifft das die Überwindung der EU als Institution<br />

z.B. durch die Schaffung eines Konvents. <strong>Die</strong> Einbeziehung weiterer Länder auf dem Kontinent in einer<br />

europäischen Kooperationsform kann sowohl zu mehr internationaler Sicherheit und besseren<br />

Erlebbarkeit für die Bürger/innen.<br />

Wichtige Schwerpunkte<br />

Für mich sind die Organisation einer vom Parlament kontrollierten Bankenaufsicht und einer<br />

verbesserten Bildungskooperation zentrale inhaltliche Themen.


139<br />

Enno Rosenthal (AG Agrarpolitik)<br />

Kandidatur für einen Listenplatz der Partei DIE LINKE. zur Wahl<br />

des Europäischen Parlaments am 25.05. 2014<br />

Persönliche Angaben:<br />

Name:<br />

Rosenthal, Enno<br />

Geburtstag: 01.03.1959<br />

Geburtsort: Neuruppin<br />

Familienstand: verheiratet, zwei Töchter<br />

Ausbildung:<br />

1965 - 1975 Polytechnische Oberschule Neuruppin<br />

1975 – 1977 Forstfacharbeiterlehre in Kunsterspring<br />

1978 – 1981 Wehrdienst bei den Grenztruppen der DDR<br />

1981 – 1984 Studium Ingenieurschule für Forstwirtschaft Raben-Steinfeld, Abschluss als Dipl.<br />

Forstingenieur (FH)<br />

Berufsleben:<br />

1984 – 1985 Forstingenieur, Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Hagenow<br />

1985 – 1990 Revierförster, Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Neuruppin<br />

1990 – 1995 Forstingenieur, Forstwirtschaft Alt Ruppin<br />

seit 1995 Geschäftsführender Vorsitzender<br />

Forstbetriebsgemeinschaft Buchenhaus w.V.<br />

seit 1999 Geschäftsführender Vorsitzender<br />

Forstwirtschaftliche Vereinigung Brandenburg w.V.<br />

Politische Aufgaben und Ehrenämter:<br />

1978 Mitglied der SED<br />

1989/1990 Vorsitzender der Kreiskommission zur Untersuchung von Amtsmissbrauch<br />

und Korruption der SED; Delegierter zum Parteitag der SED-PDS<br />

März 1990 Offenlegung MfS-Kontakte (Anwerbung durch MfS 1979; IM der HVA des MfS bis<br />

1989)<br />

1990 Gründungsmitglied Waldbesitzerverband Brandenburg e.V.<br />

1993 – 2000 Stellvertretender Vorsitzender Waldbesitzerverband Brandenburg e.V.<br />

seit 1999 Präsident Forstwirtschaftliche Vereinigung Brandenburg w.V.<br />

seit 2002 Vorsitzender Waldbauernverband Brandenburg e.V.<br />

seit 2006 Kreistagsabgeordneter Landkreis Ostprignitz-Ruppin<br />

2008 Kreiswahlkampfleiter für DIE LINKE im Kommunalwahlkampf<br />

2006 – 2008 LEAD-Manager im EU-Projekt INTERREG III C ProWoodEnergy<br />

seit 2007 Vorstand Verein Regionalentwicklung Ostprignitz-Ruppin e.V. (LEADER)<br />

seit 2004 Mitglied AG Agrarpolitik/ländliche Entwicklung beim Bundesvorstand<br />

seit 2007 Mitglied im Begleitausschuss zu den EU-Strukturfonds Land Brandenburg<br />

Vorsitzender des Sprecherrats der AG Agrarpolitik und ländlicher Raum<br />

seit 2008 Wirtschaftsausschuss Kreistag OPR, Mitglied in Aufsichtsräten bzw.<br />

Gesellschafterversammlung in Unternehmen des Landkreises<br />

seit 2010 Projektleiter Waldbauernschule Brandenburg<br />

seit 2012 Mitglied Bundesausschuss DIE LINKE


140<br />

Europa steht am Scheideweg, dieser Satz gilt uneingeschränkt auch für die Agrarpolitik. <strong>Die</strong><br />

Europäische Gemeinschaft wendet derzeit 42 Prozent ihres Haushalts für den Agrarbereich und die<br />

ländlichen Entwicklung in ihren 28 Mitgliedsländern auf. Landwirtschaft und ländliche Entwicklung<br />

sind zentrale Politikfelder in Europa und müssen deshalb von der LINKEN kompetent bestellt werden.<br />

Dazu entwickeln wir ein Konzept zur nachhaltigen Entwicklung der ländlichen Räume und für ein<br />

Netzwerk von Akteuren und Institutionen. Als Europaabgeordneter möchte ich den sozial-ökologischen<br />

Umbau mit auf den Weg bringen und dabei auf die Kompetenzen von Agrarbetrieben,<br />

wissenschaftlichen Einrichtungen, Verbänden und Vereinen, Gewerkschaften und soziokulturellen<br />

Initiativen zurückgreifen.<br />

Meine Bewerbung erfolgt auf Vorschlag der AG Agrarpolitik und ländlicher Raum beim Parteivorstand.<br />

Auf unsere Unterstützung konnte die Delegation der <strong>Linke</strong>n in der GUE/NGL sehr bauen, von daher<br />

findet die Bewerbung Zustimmung.<br />

Außerhalb der Partei gibt es Unterstützung durch den Landesbauernverband Brandenburg e.V., den<br />

forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen und vom Waldbauernverband Brandenburg e.V.<br />

<strong>Die</strong>ser Verband hatte sich auf meine Initiative 2004 als Interessenvertretung der<br />

Kleinprivatwaldbesitzer gegen die von den Großgrundbesitzern dominierten Waldbesitzerverbände<br />

gegründet. 2008 wurde aus dem Waldbauernverband heraus die Waldbauernschule Brandenburg ins<br />

Leben gerufen, deren regelmäßigen Angebote regen Zuspruch und bundesweite Beachtung finden.<br />

Auf der BundesvertreterInnenversammlung 2014 werde ich ab Listenplatz 5 um ein Mandat kämpfen,<br />

weil ich als Agrar- und Forstwirt im Europäischen Parlament einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Beantwortung zentraler Zukunftsfragen leisten kann.<br />

Agrarpolitik geht alle an<br />

<strong>Die</strong> mit Nahrungs- und Wassermangel sowie wachsender Bodenerosion einhergehende weltweite<br />

Klimaveränderung und die sich abzeichnende Energieknappheit rücken das Prinzip der Nachhaltigkeit als<br />

existenzielles Grundprinzip immer stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Es ist unerlässlich, dass sich DIE<br />

LINKE an diesen Debatten um die sozialen und wirtschaftlichen Folgen aktiv beteiligt.<br />

<strong>Die</strong> soziale Frage ist im ländlichen Raum an das Eigentum an Grund und Boden gebunden. Eine möglichst breite<br />

Streuung des Eigentums sowie der besondere Schutz von Klein- und gesellschaftlichem Eigentum stellen die<br />

besten Voraussetzungen für eine soziale Agrarwirtschaft dar.<br />

<strong>Die</strong> agrarpolitischen Diskussionen um Verbraucherschutz und Tierschutz, um Quoten für Milch und<br />

Zucker, um Exporterstattungen und Greening, um Klein- oder Großbetriebe werden in Deutschland vor<br />

allem im Sinne der Großgrundbesitzer und damit des alten Adels geführt und reflektieren nicht einmal<br />

im Ansatz die aktuellen Verwerfungen. Hofsterben, sinkende Beschäftigtenzahlen, Konzentration des<br />

Bodeneigentums in immer weniger Händen und eine anhaltende Verbrauchergefährdung sind die<br />

Folgen. Bei der Vergabe von Fördergeldern durch die EU in den Bereichen Landwirtschaft,<br />

Forstwirtschaft, Gartenbau und Fischerei darf nicht die Flächenausstattung oder allein die<br />

Betriebsgröße im Mittelpunkt stehen, sondern die sozialen und ökologischen Leistungen des<br />

jeweiligen Betriebs, unabhängig von seiner Eigentumsform und Produktionsrichtung. Im Ergebnis<br />

entstehen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze mit Kranken- und Altersvorsorge, unter<br />

Einhaltung strenger ökologischer Standards.<br />

Statt ausschließlich auf Wettbewerb setzen wir auf regionale Kooperation und Zusammenarbeit. Eine<br />

Einigung der Vertreter der LINKEN im EU-Parlament auf einen solchen gemeinsamen Nenner ist eine<br />

erste notwendige Aufgabe.<br />

Enno Rosenthal<br />

Skt. Jürgen, 14.10.2013


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Timothy Slater (Bayern)<br />

Augsburg<br />

Vor Africom im Dezember: Tim Slater, Medea Benjamin (Code Pink),<br />

Tobias Pflüger (IMI) – Um den Chef der CSU-Gruppe im EU-Parlament,<br />

Markus Ferber aus Augsburg, vor Ort wirklich Paroli zu bieten<br />

Beruf: Dolmetscher und Übersetzer – jahrzehntelange Erfahrung in und für die Realwirtschaft, in<br />

mehreren Ländern auf drei Kontinenten<br />

Berufung: Agent des Wandels – jahrzehntelang aktiv in den Kämpfen gegen Krieg und Imperialismus,<br />

und für eine natur- und menschenfreundliche Lebens- und Wirtschaftsweise und Technik, lokal,<br />

regional, national und international<br />

Fremdsprachen: Deutsch und Französisch<br />

Ich bin für ein vereintes Europa, als Schritt zu einer vereinten Welt. Aber die EU, so wie sie jetzt ist,<br />

schadet mehr als sie nützt. Das liegt aber nicht an Brüssel, sondern an den Regierungen,<br />

Machtverhältnissen und Volksmeinungen in den Mitgliedsstaaten – nur eine Wende dort wird eine<br />

Wende in der EU ermöglichen.<br />

Wichtige Themen. zu denen ich fachkundig beitragen könnte:<br />

Krieg und Frieden: gegen die Kriegsmacht EU/NATO arbeite ich seit Jahren mit Friedenaktivisten von<br />

Irland bis Italien zusammen.<br />

Flüchtlinge – als Folge dieser Kriegspolitik: im erw. Vorstand des Integrationsbeirats der Stadt<br />

Augsburg bin ich für Probleme und Unterstützung der Flüchtlinge zuständig, und kenne die<br />

schändliche Europapolitik nur zu gut.<br />

Energiewende und Klimawandel: Ich kenne die Stromwirtschaft von innen, und auch die<br />

Forschungsergebnisse – da kann mir keiner so leicht erzählen, daß etwas nicht machbar ist.<br />

Sprachendienst: Das ist naturgemäß bei der EU ein großer Posten – und auch hier führt die<br />

Marktideologie zu Geldverschwendung und schlechten Ergebnissen.<br />

Parteiarbeit: Ich bin in der LAG und BAG Frieden & Internationale Politik aktiv, und bin schon zum<br />

dritten mal Stadtratskandidat.<br />

Mit Stegreifreden, Interviews mit feindseligen Medien, und Organisation von internationalen Treffen<br />

habe ich auch Erfahrung.


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Zorlu Ünal (Rheinland-Pfalz)<br />

- DaZ / DaF Lehrkraft<br />

- Alphabetisierungslehrkraft (§ 15 Absatz 3 Satz 2 IntV)<br />

- Orientierungskurslehrkraft (§ 15 Absatz 3 Satz 1 IntV).<br />

- Integrationslehrkraft (§ 15 Absatz 2 IntV. )<br />

- A1 bis C1 Prüfer für Deutsch (telc)<br />

- Ausbilder (IHK)<br />

- Qualitätsbeauftragter (TÜV)<br />

- Ausbilder für Erste Hilfe (DRK)<br />

- Ausbilder für Erste Hilfe am Kind<br />

- Ausbilder für Erste Hilfe am Schwerbehinderten<br />

- Fachdozent für Rechnungswesen / Recht / Steuern<br />

- Zertifizierter Dozent: Deutsch für medizinische<br />

Fachkräfte<br />

Liebe Genossinnen und Genossen,<br />

bevor ich lange die aktuelle Situation hier vortrage, möchte ich das doch für die Rede aufbewahren<br />

und hier einen kurzen Gedicht von einem Krankenpfleger, der mir das zugemailt hat, veröffentlichen.<br />

Meine Qualifikationen können Sie unter www.az-coach.de/Vita sehen. Ich bin seit vielen Jahren schon<br />

im Stadtvorstand der <strong>Linke</strong>n in Mainz / Mainz-Bingen, in Kindernothilfe, in TDH, Welthungerhilfe, im<br />

Beirat für Migration und Integration. Ich bin 90 % Schwerbehindert und habe einen<br />

Migrationshintergrund. <strong>Die</strong>se Kombination hat mir mein Leben nicht leicht gemacht. Glauben Sie mir,<br />

das können Sie nur dann nachempfinden, wenn Sie in meiner Lage wären. Daher kämpfe ich seit<br />

Jahren für Gerechtigkeit, egal auf welcher Ebene. Regional oder überregional. Aktuell habe ich wieder<br />

eine Demonstration angemeldet in Kooperation bzw. mit der Unterstützung von:<br />

http://refugeeswelcomemz.noblogs.org/<br />

gegen Faschischmus in den Köpfen der Behörden.<br />

Kurzum es gibt viel zu tun, erst recht in Europa.<br />

Bitte liest die Webseite und unterstützt mich für mehr Gerechtigkeit mit der Weiterleitung der<br />

Webseite an alle die auch mit Demonstrieren können.<br />

Ich freue mich auch über jede Unterstützung für meine Bewerbung auf den Listenplatz Nummer 8<br />

Multi Kulti / Gedanken alter Kämpfer<br />

<strong>Die</strong> Türkin und die schwarze Schwester stellen die Matratze fester !<br />

Afrika und Orient warten auf den Presssure End !<br />

Das Laken spannt sich, wunderbar, gleich wird der Transfer nicht zur Qual!<br />

Vier Hände packen kraftvoll zu, der Deutsche wendet sich im Nu!<br />

130 Kilo rutschen munter... mit dem Rollboard auf die Gondel runter!<br />

<strong>Die</strong> Kraft ihm zur Bewegung fehlt, doch alles er genau versteht!<br />

Denn gestern war`n Rumänen da, erklärten ihm was gleich geschah!<br />

Im Kernspin schließlich unten dann, trifft er auf tschechisch sprechend Mann!<br />

<strong>Die</strong> Wellen fließen durch den Körper... interpretiert von einem Berber später!<br />

<strong>Die</strong> Fahrt zurück ihn hoch erfreut, durch deutsch sprechendes Harz IV sehr gut betreut!<br />

<strong>Die</strong> Anästhesieaufklärung ein Gedicht...der Grieche gutes German spricht!<br />

Nachts vor der OP fragt er sich dann... wer ist gebrochen sprechend Mann?!


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Der Syrer lächelt freundlich und zeigt an...<br />

wo er am nächsten Tag die Schnitte setzen kann!<br />

Jahrgang 26, welch ein Graus... wie schaut die Welt den heut bloß aus?!<br />

Jungvolk, Ostfront, Stalingrad...<br />

was hält das Leben noch parat?!<br />

2 Uhr Nachts, er ist noch munter, roter Knopf... gleich wird’s noch „bunter“!<br />

Ne Gelbe und ein Bolschewik aus Kasachstan fangen ihn zu lagern an!<br />

Dankbar und ganz gut versorgt fragt er sich dann,<br />

ob er in seiner Jugend recht getan?!<br />

Einst lehnte er mit aller Kraft, die Menschen... die ihm heute helfen – ab!!!<br />

Verführt, verblendet... längst egal,<br />

Hilflosigkeit lässt keine Wahl!<br />

PS: Würde das deutsche Gesundheitswesen auf allen Ebenen ohne Menschen aus aller<br />

Herren Länder heute noch funktionieren... NEIN !!!<br />

c. WJB 06/2012


IV. Weitere Dokumente<br />

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Wahlordnung der Partei DIE LINKE<br />

Beschluss des Gründungsparteitages am 16. Juni 2007 in Berlin,<br />

geändert durch Beschluss des Parteitags der Partei DIE LINKE am 21./22./23. Oktober 2011 in Erfurt<br />

§ 1 Geltungsbereich<br />

(1) <strong>Die</strong>se Wahlordnung gilt für alle Wahlen innerhalb der Partei.<br />

(2) Sie gilt, vorbehaltlich besonderer Bestimmungen der Wahlgesetze, auch für Versammlungen zur<br />

Aufstellung von Wahlbewerberinnen und -bewerbern für öffentliche Wahlen.<br />

§ 2 Wahlgrundsätze<br />

(1) Es gilt allgemein der Grundsatz der freien, gleichen und geheimen Wahl.<br />

(2) Wahlen, die weder die Besetzung von Organen der Partei oder ihrer Gebietsverbände, noch<br />

mittelbar (Wahl von Vertreterinnen und Vertretern) oder unmittelbar die Aufstellung von<br />

Wahlbewerberinnen oder Wahlbewerbern betreffen, können offen durchgeführt werden, wenn<br />

keine wahlberechtigte Versammlungsteilnehmerin und kein wahlberechtigter<br />

Versammlungsteilnehmer dem widerspricht.<br />

(3) Eine Versammlung kann im Rahmen des Grundsatzes nach Absatz 1 und im Rahmen der<br />

Bundessatzung ergänzende oder abweichende Bestimmungen zu den §§ 8 und 10 bis 12 treffen.<br />

Ein entsprechender Versammlungsbeschluss kann jedoch niemals rückwirkend auf eine bereits<br />

stattgefundene Wahlhandlung angewendet werden.<br />

(4) Nach Versammlungsbeschluss sind auch elektronische Wahlen zulässig, soweit diese das<br />

Wahlgeheimnis, den Datenschutz und die Manipulations- und Dokumentationssicherheit<br />

gewährleisten. <strong>Die</strong> Bestimmungen dieser Wahlordnung sind dabei sinngemäß anzuwenden.<br />

§ 3 Ankündigung von Wahlen<br />

(1) Wahlen sind anzusetzen, wenn Neu- oder Nachwahlen satzungsgemäß vorgeschrieben sind oder<br />

wenn ein zulässiger Antrag auf die Durchführung von Neu- oder Nachwahlen bzw. ein zulässiger<br />

Abwahlantrag vorliegt.<br />

(2) Wahlen können nur stattfinden, wenn zur Wahl spätestens 10 Tage vorher eingeladen wurde.<br />

(3) Soweit die Wahlen nicht satzungsgemäß vorgeschrieben sind, bleibt es der Versammlung<br />

unbenommen, angekündigte Wahlen ganz oder teilweise von der Tagesordnung abzusetzen.<br />

§ 4 Wahlkommission<br />

(1) Zur Durchführung einer oder mehrerer Wahlen bestimmt die Versammlung in offener Abstimmung<br />

eine Wahlkommission, welche aus ihrer Mitte eine Wahlleiterin oder einen Wahlleiter bestimmt,<br />

sofern diese oder dieser nicht bereits durch die Versammlung bestimmt wurde.<br />

(2) <strong>Die</strong> Wahlkommission leitet die Wahlhandlung und stellt das Wahlergebnis fest.<br />

(3) <strong>Die</strong> Mitglieder der Wahlkommission müssen der Versammlung nicht angehören. <strong>Die</strong><br />

Wahlkommission kann bei Bedarf weitere Wahlhelferinnen und Wahlhelfer hinzuziehen.<br />

(4) Wer selbst für ein zu wählendes Parteiamt oder Mandat kandidiert, kann nicht der<br />

Wahlkommission angehören. Nimmt ein Mitglied der Wahlkommission eine Kandidatur an,<br />

scheidet es unmittelbar aus der Wahlkommission aus.


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§ 5 Wahl für unterschiedliche Parteiämter oder Mandate<br />

(1) Wahlen für unterschiedliche Parteiämter oder Mandate finden in jeweils gesonderten Wahlgängen<br />

nacheinander statt. <strong>Die</strong> Versammlung kann entscheiden, dass Wahlgänge parallel stattfinden<br />

können.<br />

(2) Bei parallel stattfindenden Wahlgängen ist eine gleichzeitige Wahlbewerbung auch dann möglich,<br />

wenn die gleichzeitige Annahme der zu wählenden Parteiämter und Mandate ausgeschlossen ist.<br />

(3) Bei der Aufstellung der einzelnen Listenplätze von Wahlvorschlagslisten für öffentliche Wahlen ist<br />

analog zu verfahren. (Ausnahme: siehe § 6 Absatz 4)<br />

§ 6 Wahl für gleiche Parteiämter oder Mandate<br />

(1) Wahlen für mehrere gleiche Parteiämter oder Mandate werden in der Regel in zwei aufeinander<br />

folgenden Wahlgängen durchgeführt. Dabei werden im ersten Wahlgang die gemäß den Vorgaben<br />

zur Geschlechterquotierung (Bundessatzung § 10 Absatz 4) den Frauen vorbehaltenen Parteiämter<br />

oder Mandate besetzt. Im zweiten Wahlgang werden die danach verbleibenden Parteiämter oder<br />

Mandate besetzt.<br />

(2) Beide Wahlgänge können, auf Beschluss der Versammlung, parallel stattfinden, wenn nicht mehr<br />

Frauen vorgeschlagen werden als gemäß den Vorgaben zur Geschlechterquotierung insgesamt<br />

mindestens gewählt werden sollen oder wenn alle (weiblichen) Bewerberinnen bereits vorab auf<br />

die Teilnahme am zweiten Wahlgang verzichten. <strong>Die</strong> Teilung in zwei Wahlgänge entfällt, wenn nicht<br />

mehr Männer vorgeschlagen werden, als gemäß den Vorgaben zur Geschlechterquotierung<br />

insgesamt höchstens gewählt werden können.<br />

(3) Zusätzliche Wahlgänge, zum Beispiel zur Berücksichtigung von Gebietsverbänden oder zur<br />

Sicherung besonderer Quoten, sind nach Versammlungsbeschluss zulässig. <strong>Die</strong> Absätze 1 und 2<br />

sind dabei sinngemäß anzuwenden.<br />

(4) Bei der Aufstellung von Wahlvorschlagslisten für öffentliche Wahlen können nach einem<br />

entsprechenden Versammlungsbeschluss mehrere aufeinander folgende Listenplätze wie gleiche<br />

Mandate behandelt werden. Dabei werden in dem gemäß der Geschlechterquotierung den Frauen<br />

vorbehaltenen ersten Wahlgang die ungeraden, im zweiten Wahlgang die geraden Listenplätze,<br />

jeweils in der Reihenfolge der erreichten Ja-Stimmen-Zahlen, besetzt.(Bundessatzung § 10 Absatz<br />

5)<br />

§ 7 Wahlvorschläge<br />

(1) Jedes Parteimitglied kann Wahlvorschläge unterbreiten oder sich selbst bewerben. Für weitere<br />

Wahlgänge nach § 12 können nur wahlberechtigte Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmer<br />

Wahlvorschläge unterbreiten.<br />

(2) Wahlvorschläge müssen schriftlich eingereicht werden. Das schriftliche Einverständnis der<br />

Vorgeschlagenen muss vorliegen. (elektronische Übermittlung ist ausreichend).<br />

(3) Wenn eine vorgeschlagene Person in der Wahlversammlung selbst anwesend ist, kann sowohl der<br />

Wahlvorschlag als auch die Zustimmung der Bewerberin bzw. des Bewerbers durch Zuruf erfolgen.<br />

Auf Zuruf können jedoch nur wahlberechtigte Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmer<br />

Wahlvorschläge unterbreiten.<br />

(4) Wahlvorschläge sind bis zum Abschluss der Bewerberinnen- und Bewerberliste für den<br />

entsprechenden Wahlgang zulässig.<br />

(5) Alle vorgeschlagenen Bewerberinnen und Bewerber erhalten eine angemessene Redezeit zu ihrer<br />

Vorstellung. Über die angemessene Zeit und über Möglichkeit und Umfang von Fragen an


147<br />

Bewerberinnen und Bewerber und Stellungnahmen zu Bewerberinnen und Bewerbern ist durch<br />

Versammlungsbeschluss zu entscheiden. Dabei sind die Bewerberinnen und Bewerber für gleiche<br />

Parteiämter oder Mandate gleich zu behandeln.<br />

§ 8 Stimmenabgabe<br />

(1) Stimmzettel in einem Wahlgang müssen in Form und Farbe einheitlich sein.<br />

(2) In jedem Wahlgang sind alle Bewerberinnen und Bewerber in alphabetischer Reihenfolge auf einen<br />

einheitlichen Stimmzettel aufzunehmen.<br />

(3) Jede und jeder Wahlberechtigte hat das Recht, hinter dem Namen jeder Bewerberin und jedes<br />

Bewerbers mit Ja, mit Nein oder mit Enthaltung zu stimmen. Fehlt eine Kennzeichnung, ist dies<br />

eine Enthaltung.<br />

(4) <strong>Die</strong> Zahl der zulässigen Ja-Stimmen in einem Wahlgang ist auf die Zahl der zu besetzenden<br />

Parteiämter oder Mandate begrenzt. <strong>Die</strong> zulässige Zahl der Ja-Stimmen muss bei der<br />

Stimmabgabe nicht ausgeschöpft werden.<br />

(5) Ist die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber in einem Wahlgang größer als die Zahl der zu<br />

besetzenden Parteiämter oder Mandate, entfällt die Möglichkeit von Nein-Stimmen.<br />

§ 9 Stimmenauszählung und ungültige Stimmen<br />

(1) <strong>Die</strong> Stimmenauszählung durch die Wahlkommission ist parteiöffentlich. <strong>Die</strong> ordnungsgemäße<br />

Auszählung darf durch die Öffentlichkeit nicht beeinträchtigt werden. Bei der Stimmenauszählung<br />

ist zu gewährleisten, dass keine Rückschlüsse auf das Wahlverhalten möglich sind.<br />

(2) <strong>Die</strong> Wahlkommission hat Stimmzettel für ungültig zu erklären, wenn auf ihnen der Wille der oder<br />

des Wählenden nicht gemäß dieser Wahlordnung erkennbar ist, wenn auf ihnen mehr Stimmen als<br />

zulässig abgegeben wurden oder wenn sie das Prinzip der geheimen Wahl verletzen.<br />

§ 10 Erforderliche Mehrheiten<br />

(1) Grundsätzlich sind mit Ausnahme der Regelung in Absatz 2 in einem Wahlgang diejenigen gewählt,<br />

bei denen die Zahl der gültigen Ja-Stimmen größer ist, als die zusammengefasste Zahl der gültigen<br />

Nein-Stimmen und der gültigen Enthaltungen (absolute Mehrheit). Durch Satzung oder durch<br />

Versammlungsbeschluss kann für bestimmte Ämter auch ein höheres Quorum bestimmt werden.<br />

(2) Bei Delegiertenwahlen oder – nach einem entsprechenden Versammlungsbeschluss – auch bei<br />

anderen Wahlen ist es ausreichend, wenn die Zahl der gültigen Ja-Stimmen größer ist als die Zahl<br />

der gültigen Nein-Stimmen (einfache Mehrheit). In Wahlgängen ohne die Möglichkeit von Nein-<br />

Stimmen haben die Bewerberinnen bzw. Bewerber die einfache Mehrheit erreicht, wenn sie auf<br />

mindestens einem Viertel der gültigen Stimmzettel gewählt wurden. Durch<br />

Versammlungsbeschluss kann ein anderes Mindestquorum bestimmt werden.<br />

§ 11 Reihenfolge der Wahl und Verfahren bei Stimmengleichheit<br />

(1) Haben in einem Wahlgang mehr Bewerberinnen oder Bewerber die jeweils erforderliche Mehrheit<br />

erreicht, als überhaupt Parteiämter oder Mandate zu besetzen waren, sind die Bewerberinnen und<br />

Bewerber mit den höchsten Stimmen-Zahlen gewählt.<br />

(2) Bei Delegiertenwahlen sind alle weiteren Bewerberinnen und Bewerber mit der erforderlichen<br />

Mehrheit in der Reihenfolge ihrer Stimmen-Zahl als Ersatzdelegierte gewählt, soweit nicht zur Wahl<br />

der Ersatzdelegierten gesonderte Wahlgänge stattfinden.


148<br />

(3) Entfällt auf mehrere Bewerberinnen bzw. Bewerber die gleiche Stimmenzahl, entscheidet eine<br />

Stichwahl. Kommt auch die Stichwahl zu keinem Ergebnis entscheidet das Los.<br />

(4) Bei den Wahlen der weiteren Mitglieder des Parteivorstandes oder eines Landesvorstandes sind<br />

die Bewerberinnen und Bewerber in der Reihenfolge ihrer Stimmen-Zahlen gewählt, soweit sie<br />

sowohl die erforderliche Mehrheit nach § 10 dieser Ordnung erhalten haben, als auch der<br />

Bedingung nach § 32 Absatz 4 der Bundessatzung (Höchstzahl von Mandatsträgerinnen und -<br />

trägern der Europa-, Bundes- oder Landesebene im Parteivorstand und in den Landesvorständen)<br />

genügen. <strong>Die</strong> Bedingung nach § 32 Absatz 4 der Bundessatzung ist bereits im ersten Wahlgang<br />

(nach § 6 Absatz 1 Satz 2) anteilig zu berücksichtigen.<br />

§ 12 Weitere Wahlgänge und Stichwahlen<br />

(1) Bleiben nach einem Wahlgang Parteiämter oder Mandate unbesetzt, kann durch<br />

Versammlungsbeschluss entweder<br />

- die Wahl vertagt oder<br />

- ein weiterer Wahlgang (nach den §§ 5 bis 11) aufgerufen oder<br />

- eine Stichwahl herbeigeführt werden.<br />

(2) In einer Stichwahl stehen diejenigen noch nicht gewählten Bewerberinnen und Bewerber zur Wahl,<br />

die in den zuvor stattgefundenen Wahlgängen die meisten Ja-Stimmen erhalten haben, soweit sie<br />

ihre Wahlbewerbung nicht zurückziehen. Neue Bewerbungen sind unzulässig. Dabei stehen<br />

höchstens doppelt so viele Bewerberinnen bzw. Bewerber zur Wahl, wie noch Parteiämter bzw.<br />

Mandate zu besetzen sind, bei Stimmengleichheit der letzten Bewerberinnen bzw. Bewerber<br />

ausnahmsweise auch mehr. Ein Nachrücken in die Stichwahl an Stelle von Wahlbewerberinnen<br />

bzw. -bewerbern, die ihre Bewerbung zurückgezogen haben, ist nicht möglich. Gewählt sind die<br />

Bewerberinnen bzw. Bewerber mit den meisten Stimmen.<br />

(3) Falls nach einem zuvor stattgefundenen Wahlgang so viele Wahlbewerbungen zurückgezogen<br />

werden, dass nur noch so viele Bewerbungen wie zu besetzende Funktionen übrig bleiben, ist statt<br />

einer Stichwahl ein weiterer Wahlgang aufzurufen.<br />

Bei den Wahlen der weiteren Mitglieder des Parteivorstandes oder eines Landesvorstandes<br />

können an einer Stichwahl mindestens doppelt so viele Bewerberinnen und Bewerber, die keine<br />

Mandatsträgerinnen und -träger der Europa-, Bundes- oder Landesebene sind, teilnehmen, wie<br />

gemäß § 32 Absatz 4 der Bundessatzung mindestens noch gewählt werden müssen. <strong>Die</strong> zulässige<br />

Zahl von Mandatsträgerinnen und -trägern verringert sich gegebenenfalls entsprechend. <strong>Die</strong><br />

Bewerberinnen und Bewerber sind in der Reihenfolge ihrer Ja-Stimmen-Zahlen gewählt, soweit sie<br />

der Bedingung nach § 32 Absatz 4 der Bundessatzung (Höchstzahl von Mandatsträgerinnen und -<br />

trägern der Europa-, Bundes- oder Landesebene im Parteivorstand und in den Landesvorständen)<br />

genügen.<br />

§ 13 Annahme der Wahl, Wahlprotokoll und Nachwahlen<br />

(1) Eine Wahl gilt als angenommen, wenn die oder der Gewählte dem nicht unmittelbar nach<br />

Bekanntgabe des Wahlergebnisses widerspricht.<br />

(2) Jede Wahl ist zu protokollieren. Das Protokoll muss alle ergänzenden Versammlungsbeschlüsse zu<br />

dieser Wahlordnung und alle Wahlergebnisse enthalten. Es ist durch die Wahlleiterin bzw. den<br />

Wahlleiter und zwei weitere Mitglieder der Wahlkommission zu unterzeichnen. <strong>Die</strong> Wahlunterlagen<br />

(Wahlprotokoll, Stimmzettel, Zählzettel, Wahllisten usw.) sind für die Dauer der Wahlperiode der<br />

Gewählten aufzubewahren.<br />

(3) Vakante Parteiämter sind durch Nachwahlen zu besetzen.


149<br />

(4) Vakante Delegiertenmandate sind nur dann durch Nachwahlen zu besetzen, wenn unter Beachtung<br />

der Vorgaben zur Geschlechterquotierung (Bundessatzung § 10 Absatz 4) keine gewählten<br />

Ersatzdelegierten mehr zur Verfügung stehen.<br />

§ 14 Wahlwiederholung<br />

(1) Wird während der Wahlhandlung oder während der Stimmenauszählung ein Wahlfehler festgestellt,<br />

der relevanten Einfluss auf das Wahlergebnis haben kann, hat die Wahlkommission die<br />

Wahlhandlung bzw. die Stimmenauszählung sofort abzubrechen und die Wiederholung der<br />

Wahlhandlung zu veranlassen. Der Grund für die Wahlwiederholung ist im Wahlprotokoll<br />

festzuhalten.<br />

(2) Im Übrigen kann eine Wahlwiederholung nur infolge einer Wahlanfechtung stattfinden.<br />

§ 15 Wahlanfechtung<br />

(1) Wahlen können bei der zuständigen Schiedskommission angefochten werden, wenn die Verletzung<br />

von Bestimmungen dieser Wahlordnung, der Parteisatzung, des Parteiengesetzes, der Wahlgesetze<br />

oder des Verfassungsrechts behauptet wird und eine solche Rechtsverletzung zumindest möglich<br />

erscheint.<br />

(2) Wahlanfechtungen haben keine aufschiebende Wirkung.<br />

(3) Anfechtungsberechtigt sind:<br />

a) der Parteivorstand und die zuständigen Landes- und Kreisvorstände<br />

b) wahlberechtigte Versammlungsteilnehmerinnen und –teilnehmer<br />

c) unterlegene Wahlbewerberinnen und -bewerber.<br />

(4) Eine Wahlanfechtung ist binnen zwei Wochen nach Ablauf des Tages, an dem die Wahl stattfand,<br />

zulässig.<br />

(5) Eine Wahlanfechtung ist nur begründet, wenn und soweit der behauptete Mangel Einfluss auf das<br />

Ergebnis der Wahl gehabt haben kann.<br />

(6) <strong>Die</strong> Schiedskommission ist bei einer berechtigten Wahlanfechtung befugt, eine Wahlwiederholung<br />

anzuordnen.


150<br />

Impressum/ Kontakt<br />

Bundesgeschäftsführer der Partei DIE LINKE<br />

Kleine Alexanderstraße 28<br />

10178 Berlin<br />

www.die-linke.de<br />

Redaktionsschluss: 5. Februar 2014

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