Antragsheft 3 - Die Linke
Antragsheft 3 - Die Linke
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4. Parteitag, 1. Tagung<br />
und Bundesvertreterversammlung<br />
der Partei DIE LINKE<br />
Hamburg, 15. und 16. Februar 2014<br />
<strong>Antragsheft</strong> 3
1<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Parteitag live und digital……………………………………………………………………………………………..…………….. 2<br />
Frauenplenum……………………………………………………………………………………………………………………..……. 4<br />
I. Materialien für die 1. Tagung des 4. Parteitages der Partei DIE LINKE…………………………..………... 5<br />
Anträge zu den Regularien des Parteitages……………………………………………………………………. 6<br />
Änderungsantrag zu Anträgen mit überwiegendem Bezug zur Gesellschaft………..……….... 8<br />
Änderungsanträge zum Leitantrag L.1. ………………..……………………………………………………….10<br />
Änderungsanträge zum Leitantrag L.2. ………………..………………………………………………….….123<br />
Kandidaturen zur Bundesschiedskommission…………………………………………………………….…128<br />
II. Materialien für die Vertreterinnen- und Vertreterversammlung<br />
der Partei DIE LINKE……………………………………………………………………………………………………………..130<br />
Anträge zu den Regularien der Vertreterinnen- und Vertreterversammlung<br />
der Partei DIE LINKE……………………………………………………………………………………………………..131<br />
III. Bewerberinnen und Bewerber für die Liste zur Wahl des Europäischen Parlaments<br />
am 25. Mai 2014…………………………………………………………………………………………………………………..134<br />
IV. Weitere Dokumente…………………………………………………………….………………………………………………..144<br />
Wahlordnung der Partei DIE LINKE…………………………………………………………………………………145<br />
Impressum / Kontakt…………………………………………………………………………………………….…………………..150
2<br />
Parteitag live und digital<br />
<strong>Die</strong> Berichterstattung selbst in die Hand nehmen<br />
Zum Europaparteitag und zur VertreterInnenversammlung bieten wir – wie schon in den vergangenen<br />
Jahren – eine Reihe von Medien-Mitmachangeboten für Delegierte, Gäste und Interessierte an. Wie<br />
über den Parteitag berichtet wird, wollen wir nämlich nicht allein den Medien überlassen, sondern<br />
selbst in die Hand nehmen. Alle, die sich für den Parteitag, seine Inhalte und für die Ergebnisse<br />
interessieren, wollen wir Informationen aus erster Hand bieten - live, direkt und digital.<br />
Auf den letzten Parteitagen hat das sehr gut geklappt: Wir haben viele 100.000 Kontakte allein über<br />
die sozialen Medien erreicht. Unser Hashtag #linkebpt war unter den Top 5-Themen bei Twitter in<br />
Deutschland. Über die Berichterstattung der Medien hinaus haben Mitglieder der LINKEN selbst<br />
bestimmt, was über den Parteitag zu lesen ist. Vielen Dank für Eure Unterstützung!<br />
Was könnt Ihr tun?<br />
#LINKEEPT<br />
<strong>Die</strong>sen sog. „Hashtag“ an alle Posts bei Twitter und Facebook hängen, die sich mit dem Parteitag<br />
befassen.<br />
Bindet den Livestream ein<br />
Vom Parteitag senden wir wieder einen Video-Livestream über das Internet. Somit kann jede und jeder<br />
die Debatten des Parteitages verfolgen - live, ungekürzt und direkt. Egal, wann Phoenix ein- oder<br />
ausschaltet. Auf dem Parteitag und der Vertreterversammlung in Hamburg wird es außerdem zu<br />
ausgewählten Zeiten wieder einen Gebärdenlivestream geben.<br />
Der Livestream wird über livestream.die-linke.de erreichbar sein.<br />
Damit möglichst viele Interessierte auf den Livestream aufmerksam werden, könnt Ihr den Video-<br />
Player auf den Websites Eurer Kreis- oder Landesverbände (und auch auf allen anderen Websites)<br />
einbinden. Das Codeschnipsel dazu findet Ihr rechtzeitig auf unserer Website.<br />
Schaltet Euch mit Facebook ein<br />
Viele von Euch nutzen Facebook ohnehin, um Freundinnen und Freunde auf dem Laufenden zu halten,<br />
um Fotos zu posten und vieles mehr. Das ist gut, aber es geht noch besser: Wenn Ihr ohnehin<br />
Facebook nutzt, könnt Ihr dafür sorgen, dass viel mehr Menschen als Eure Facebook-Freundinnen und<br />
Freunde lesen können, was Euch auf dem Parteitag bewegt. Eine Online-Redaktion wird Ergebnisse,<br />
Fotos und Zitate vom Europaparteitag aus Hamburg posten. Diskutiert auf unserer Facebookseite<br />
unter www.facebook.de/linkspartei mit, postet eigene Beiträge und Kommentare und beteiligt euch so<br />
an der Diskussion im Saal.<br />
»plus-einst« DIE LINKE<br />
Auch im sozialen Netzwerk Google plus ist DIE LINKE zu finden. Teilt und verbreitet dort unsere<br />
Beiträge, postet eigene Nachrichten in den Stream. Bewertet die Parteitags-Beiträge mit »+1«, damit<br />
wir unsere Inhalte bei den zahlreichen <strong>Die</strong>nsten von Google stets gut sichtbar haben. Auf Google plus<br />
findet Ihr uns unter http://plus.google.com/+dielinke.<br />
Twittert - aber mit Plan<br />
Wer Twitter nutzt, kann selbst zum Nachrichtenticker werden. Ihr wollt vom Parteitag twittern?<br />
Bestens. Bitte benutzt diesen Hashtag: #LINKEEPT<br />
Wir erfassen automatisch alle Tweets, die mit dem Hashtag #LINKEEPT versehen sind. Damit können<br />
wir alle Parteitags-Tweets in einer Nachrichtensammlung darstellen, in unseren Tickerdienst<br />
integrieren und auf Twitterwalls abbilden. Gleichzeitig könnt Ihr den Hashtag als Suchbegriff nutzen<br />
und Euch so immer darüber auf dem Laufenden halten, was auf dem Parteitag gerade passiert. Einen<br />
Hashtag setzt Ihr, indem Ihr an das Ende jedes Tweets einfach »#LINKEEPT« anhängt.
3<br />
Wenn Ihr während des Parteitages über Twitter mit der Online-Redaktion in Kontakt treten oder sie<br />
taggen wollt, lautet der Username @dielinke. <strong>Die</strong> Adresse unserer Twitter-Timeline ist<br />
www.twitter.com/dielinke<br />
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte<br />
Viele von Euch machen während des Parteitages Fotos. Das ist gut. Noch besser ist es, wenn Ihr diese<br />
Fotos mit der ganzen Welt teilt. Dazu gibt es drei Möglichkeiten:<br />
1. Ladet die Fotos bei Flickr hoch. Wir haben dort extra für den Parteitag einen Fotopool eingerichtet,<br />
dem Ihr Fotos hinzufügen könnt. Den Fotopool erreicht Ihr unter dieser URL:<br />
www.flickr.com/groups/LINKEEPT<br />
2. Bringt Eure Kameras, USB-Sticks, SD-Karten während des Parteitages direkt zur Online-Redaktion<br />
im Plenarsaal.<br />
3. Besucht die Facebook-Seite der LINKEN unter www.facebook.de/linkspartei und teilt die Fotos auf<br />
unserer Pinnwand.<br />
Bindet Videos ein<br />
Bereits während des Parteitages laden wir ausgewählte Reden und Höhepunkte als Video bei Youtube<br />
hoch. <strong>Die</strong>se Videos könnt ihr anschauen, an Freundinnen und Freunde schicken und auf beliebigen<br />
Websites einbinden. Damit kann jeder die Reden ungekürzt ansehen, statt sich auf den<br />
Zusammenschnitt der Nachrichtensendungen zu verlassen. Unseren Youtube-Kanal findet Ihr hier:<br />
www.youtube.com/dielinke<br />
Auf dem Laufenden bleiben<br />
Über alle Ergebnisse des Parteitages berichten wir wie gewohnt auch auf www.die-linke.de und auf<br />
unserer Facebook-Seite unter www.facebook.de/linkspartei<br />
Support<br />
Ideen? Hinweise? Probleme beim Einbinden der Inhalte? <strong>Die</strong> Bundesgeschäftsstelle hilft weiter. Sende<br />
dazu eine E-Mail an julia.marg@die-linke.de
4<br />
Frauenplenum<br />
„Europa – eine linke Idee! Eine linke Idee kann nur feministisch sein!“<br />
„17.00 Uhr Aktion zu Onebillionrising“ – Hamburg, Rosendammbrücke (am Jungfernstieg) – 16.20<br />
Uhr Treffpunkt zum gemeinsamen Loslaufen vor der Halle CCH Concress-Centrum Hamburg<br />
Anschließend:<br />
18.00 Uhr Eröffnung und Konstituierung des Frauenplenums<br />
18.15 Uhr Rede Gabi Zimmer<br />
18.30 Uhr Vorstellung des Leitantrages durch die Parteivorsitzende Katja Kipping<br />
18.45 Uhr Debatte und ggf. Beschlussfassung zum Europawahlprogramm<br />
20.15 Uhr Weitere Anträge<br />
21.00 Uhr Ende
I. Materialien für die 1. Tagung des 4. Parteitages<br />
der Partei DIE LINKE<br />
am 15. Februar 2014 in Hamburg<br />
5
6<br />
Anträge zu den Regularien des Parteitages<br />
Antrag:<br />
R.3.<br />
Antragsteller/-innen: Parteivorstand<br />
Antrag an die 1. Tagung des 4. Parteitages der Partei DIE LINKE<br />
15. Februar 2014 in Hamburg<br />
Thema: Vorschlag für den Zeitplan des 4. Parteitages<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Samstag, 15. Februar 2014:<br />
10.00 Uhr: TOP 1 Eröffnung und Konstituierung des Europaparteitages<br />
10.30 Uhr: TOP 2 Rede der Parteivorsitzenden der Partei DIE LINKE<br />
11.00 Uhr TOP 3 Bericht der Delegation der Partei DIE LINKE in der Fraktion GUE/NGL im<br />
Europäischen Parlament<br />
11.30 Uhr TOP 4 Generaldebatte sowie Aussprache und Beschlussfassung zum<br />
Europawahlprogramm<br />
13.00 Uhr Mittagspause<br />
13.45.Uhr<br />
Rede des Fraktionsvorsitzenden DIE LINE. im Bundestag<br />
anschließend Fortsetzung TOP 4<br />
18.00 Uhr TOP 5 Beratung und Entscheidung weiterer Anträge an die 1. Tagung des 4.<br />
Parteitages<br />
19.00 Uhr TOP 6 Nachwahl zur Bundesschiedskommission<br />
19.30 Uhr Schlusswort<br />
20.00 Uhr Ende des Europaparteitages<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: ____________________________<br />
Stimmen dafür: __ dagegen: __ Enthaltungen: ___<br />
Bemerkungen: _____________________________
7<br />
Antrag:<br />
R.4.<br />
Antragsteller/-innen: Parteivorstand<br />
Antrag an den 4. Parteitages der Partei DIE LINKE<br />
15. Februar 2014 in Hamburg<br />
Thema: Vorschläge für die Kommissionen des 4. Parteitages<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Tagungspräsidium:<br />
Doris Achelwilm, Bremen<br />
Herbert Behrens, SL<br />
Heidrun Bluhm, Mecklenburg-Vorpommern<br />
Gunhild Böth, NRW<br />
Birke Bull, Sachsen-Anhalt<br />
Stefan Dreher, Baden-Württemberg<br />
Nicole Fritsche, Bayern<br />
Rico Gebhardt, Sachsen<br />
Dora Heyenn, Hamburg<br />
Matthias Höhn, Parteivorstand<br />
Benjamin-Immanuel Hoff, fds<br />
Knut Korschewsky, Thüringen<br />
Caren Lay, Parteivorstand<br />
Klaus Lederer, Berlin<br />
Jutta Meyer-Siebert, Niedersachsen<br />
Cornelia Möhring, Schleswig-Holstein<br />
Thomas Nord, Brandenburg<br />
Astrid Schramm, Saarland<br />
Katrin Werner, Rheinland-Pfalz<br />
Janine Wissler, Hessen<br />
Antragskommission:<br />
Herwart Achterberg, Hessen,<br />
Hans-Henning Adler, Niedersachsen<br />
Sabine Berninger, Thüringen<br />
Peter Brill, Mecklenburg-Vorpommern<br />
Ulrike <strong>Die</strong>rkes-Morsy, Bayern<br />
Anne Geschonneck, DIE LINKE.SDS<br />
Thomas Hecker, KPF<br />
Steffi Hornbostel, Thüringen<br />
Horst Kahrs, Berlin<br />
Thomas Lutze, Saarland<br />
Anja Mayer, fds<br />
Marc Mulia, NRW<br />
Falk Neubert, Sachsen,<br />
Olaf-Michael Ostertag, BAG Grundeink.<br />
Biggi Ostmeyer, Parteivorstand<br />
Harald Petzold, Brandenburg<br />
Jenny Schulz, Sachsen-Anhalt<br />
Cornelia Swillus-Knöchel, NRW<br />
Elke Theisinger-Hinkel<br />
Edgar Wunder, Baden-Württemberg<br />
Dagmar Zoschke, Parteivorstand<br />
N.N., (Frau aus dem nicht vertretenen LV)<br />
Wahlkommission:<br />
Tatjana Behrend, Berlin<br />
Nico Biver, Hessen<br />
Marcel Eggert, Mecklenburg-Vorpommern<br />
Torsten Felstehausen, Hessen<br />
Torsten Hans, Sachsen-Anhalt<br />
Mathias Hillenbrand, NRW<br />
Simone Hock, Sachsen<br />
Max Kemnitz, Baden-Württemberg<br />
Susanne Kohrs, Rheinland-Pfalz<br />
Christoph Kröpl, Berlin<br />
Kathrin Mess, Rheinland-Pfalz<br />
Marion Morassi, Rheinland-Pfalz<br />
Martin Nass, Niedersachsen<br />
Christopher Neumann, Brandenburg<br />
Sandro Smolka, Mecklenburg-Vorpommern<br />
Kersten Steinke, Thüringen<br />
4 x NN, (Frauen aus den nicht vertretenen LV)<br />
Mandatsprüfungskommission:<br />
Evelyn Edler, Sachsen-Anhalt<br />
Sebastian Frech, Rheinland-Pfalz<br />
Gerlinde Hooge, Hessen<br />
Heike Kretschmer, NRW<br />
Walter Kubach, Baden-Württemberg<br />
Sylvia Müller, Berlin<br />
Karin May, Thüringen<br />
Hermann Ruttmann, Bayern<br />
Heike Werner, Sachsen<br />
Martin Wittmaack, Hamburg<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
8<br />
Änderungsantrag zu Anträgen mit überwiegendem Bezug zur Gesellschaft<br />
Änderungsantrag:<br />
G.5.1.<br />
Großkonzerne kämpfen.<br />
Antragsteller/-innen: Henning Hintze (KV<br />
München), Norman Paech (KV Hamburg), Tanja<br />
Kleibl (KV Ingolstadt), Valérie Wollner (KV<br />
München), Nicole Fritsche (KV München), Karl<br />
Ischinger (KV München), Doris Dörnhöfer (KV<br />
Augsburg), Tania Knöbl (KV Ingolstadt), Jennifer<br />
Michelle Rath (KV Augsburg)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 18 und 19 „TTIP stoppen –Verhandlungen<br />
über Freihandelsabkommen beenden“<br />
ändern wie folgt:<br />
TTIP stoppen –Verhandlungen über<br />
Freihandelsabkommen beenden<br />
Transatlantisches Freihandelsabkommen<br />
verhindern<br />
Das zwischen der Europäischen Union … um<br />
Widerstand gegen diese Politik zu minimieren.<br />
Selbst Parlamente werden ausgehebeltim<br />
Unklaren über die Verhandlungen gelassen, am<br />
Ende können sie lediglich über Annahme oder<br />
Ablehnung eines komplizierten und<br />
umfangreichen Vertragswerks entscheiden, das<br />
unser aller Leben empfindlich zum Nachteil der<br />
Bevölkerung verändern würde. Und die<br />
demokratische Entscheidung und Kontrolle bewusst<br />
verhindert. <strong>Die</strong> Geheimverhandlungen höhlen<br />
zerstören die Demokratie aus und können zwingen<br />
die Staaten der EU in eine Geiselhaft von EU-<br />
Bürokraten und neoliberal ausgerichteten Think-<br />
Tanks, Unternehmerverbänden und Regierungen<br />
zwingen.<br />
DIE LINKE bekräftigt … Widerstand gegen das TTIP-<br />
Abkommen beteiligen.<br />
DIE LINKE fordert ein generelles, grundgesetzlich<br />
verankertes Verbot von undemokratischen<br />
Geheimverhandlung. Alle laufenden Verhandlungen<br />
für internationale Freihandelsabkommen sind sofort<br />
zu beenden. Bisher erarbeitete Dokumente sind der<br />
Öffentlichkeit sofort bekannt zu machen.<br />
DIE <strong>Linke</strong> fordert, dass alle bisher in den<br />
Verhandlungen erreichten Ergebnisse<br />
unverzüglich der Öffentlichkeit<br />
bekanntgemacht werden.<br />
DIE LINKE lehnt alle Versuche ab, … Märkte und<br />
DIE LINKE lehnt die Das von der EU-Administration<br />
vorgeschlagene Investor-Staat-<br />
Streitbeilegungsverfahren Schiedsgerichtsbarkeit<br />
lehnt DIE LINKE entschieden ab, da sie<br />
grundlegende Prinzipien des Rechtsstaats<br />
aushebelt. Für die anti-demokratische Wirkung<br />
solcher Regelungen gibt es bereits viele Beispiele.<br />
So hat der Energiekonzern Vatttenfalt Deutschland<br />
wegen des Atomausstiegs und damit verbundener<br />
Gewinnausfällte auf der Grundlage eines<br />
Investitionsschutzabkommens, vor einem<br />
nichtöffentlichen Schiedsgericht (ICSID) in den USA<br />
auf 3,7 Mrd. Euro Schadensersatz verklagt, wie in<br />
der Presse zu lesen war. Und das ratifizierte<br />
Freihandelsabkommen USA-Kanada ermöglichte es.<br />
Würde das Urteil über Konzernklagen gegen<br />
Staaten privaten Schiedsstellen überlassen,<br />
bedeutete dies nicht weniger als die<br />
Privatisierung eines wichtigen Bereichs unseres<br />
Rechtswesens. Das von den USA, Kanada und<br />
Mexiko ratifizierte NAFTA-<br />
Freihandelsabkommen, das solche Regelungen<br />
beinhaltet, ermöglichte z.B. einer US-Firma,…<br />
Schiefergasvorkommen verhängt hatte.<br />
<strong>Die</strong> Ende Januar von EU-Handelskommisssar de<br />
Gucht verkündete dreimonatige „Denkpause “<br />
über die Sonderklagerechte von Investoren<br />
gegen Staaten sollte nicht fälschlich als ein<br />
Einlenken der EU-Kommission verstanden<br />
werden. DIE LINKE sieht diesen Schachzug als<br />
Beruhigungspille, mit deren Hilfe die immer<br />
stärkere öffentliche Kritik an den privaten<br />
Streitschlichtungsverfahren aus dem Europa-<br />
Wahlkampf herausgehalten werden soll. Jede<br />
weitere Diskussion dieses besonders<br />
gefährlichen Teils des TTIP-Abkommens kostet<br />
dessen Befürwortern, den konservativen und<br />
liberalen Parteien in den EU-Staaten – bei uns<br />
vor allem CDU/CSU und SPD –Stimmen. Wir<br />
durchschauen diesen Trick und werden<br />
besonders auch im Wahlkampf die immensen<br />
Gefahren dieser Schiedsstellen, die<br />
Milliardenstrafen gegen Staaten verfügen<br />
können, besonders herausstellen.<br />
Zukünftig sollen alle Produkte, … die EU-<br />
Mitgliedsstaaten zu ermöglichen.<br />
Durch das TTIP werden Agrar-Exportschlachten …<br />
der europäischen Äcker forcieren.<br />
DIE LINKE wird … Das TTIP aber soll dieses Ziel<br />
konterkarieren: Es eröffnet Möglichkeiten,
9<br />
gewerkschaftliche Rechte,<br />
ArbeitnehmerInnenschutzrechte und<br />
Menschenrechte sollen durch das geplante<br />
Freihandelsabkommen ausgehebelt werden. zu<br />
verringern.<br />
DIE LINKE wird sich … Bildung müssen wieder viel<br />
stärker Teil der …<br />
Der Parteitag bittet alle Landes- und Kreisverbände,<br />
aktiv gegen das geplante TTIP Abkommen tätig zu<br />
werden. Der Parteitag fordert bittet die Fraktion<br />
DIE LINKE im Deutschen Bundestag und die<br />
Fraktion GUE/NGL im Europäischen Parlament auf,<br />
noch stärker weiterhin gegen die TTIP-<br />
Verhandlungen vorzugehen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
10<br />
Änderungsanträge zum Leitantrag L.1. des Parteivorstandes „Europa geht anders. Sozial,<br />
friedlich, demokratisch.“ (Textgrundlage: gedrucktes <strong>Antragsheft</strong>1)<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: Georg Theis<br />
(KV Burgenlandkreis)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 18, Zeile 520<br />
L.1.1.<br />
nach „…Kosten von Betriebsschließungen beteiligt<br />
werden“<br />
einfügen:<br />
„und zwar in Höhe von 150 Prozent eines<br />
Monatsgehaltes befristet auf 2 Jahre. Alle<br />
erhaltenen Fördermittel der letzten 10 Jahre sind<br />
zurückzuzahlen. Von dem Staat, in den sie ihre<br />
Produktion verlagern, soll ihnen die Zahlung von<br />
Fördermitteln verwehrt werden.“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> derzeitige Formulierung in Bezug<br />
auf die Übernahme der Folgekosten ist zu ungenau<br />
und pauschal. Außerdem kann man<br />
Arbeitsplatzverlagerungen nur bekämpfen, wenn sie<br />
mit Sanktionen und Mehrbelastungen der jeweiligen<br />
Unternehmen einhergehen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.2.<br />
Antragsteller/-innen: G. Jürgen Franke (KV<br />
Region Ingolstadt)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 18, Zeile 520<br />
nach „…Kosten von Betriebsschließungen beteiligt<br />
werden“<br />
einfügen:<br />
„und zwar in Höhe von 150 Prozent eines<br />
Monatsgehaltes befristet auf 2 Jahre. Alle<br />
erhaltenen Fördermittel der letzten 10 Jahre sind<br />
zurückzuzahlen. Von dem Staat bzw. Hoheitsgebiet,<br />
in das sie ihre Produktion verlagern, soll ihnen die<br />
Zahlung von Fördermitteln verwehrt werden.“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> derzeitige Formulierung in Bezug<br />
auf die Übernahme der Folgekosten ist zu ungenau<br />
und pauschal. Außerdem kann man<br />
Arbeitsplatzverlagerungen nur bekämpfen, wenn sie<br />
mit Sanktionen und Mehrbelastungen der jeweiligen<br />
Unternehmen einhergehen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.3.<br />
Antragsteller/-innen: BAG Drogenpolitik, KV<br />
Heidelberg/Badische Bergstraße, KV Soest,<br />
LAG Drogenpolitik Hessen, Landesrat DIE<br />
LINKE. NRW<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 30, nach Zeile 976<br />
einfügen:<br />
2.4. Für eine humane und rationale<br />
Drogenpolitik: Regulieren statt kriminalisieren<br />
Der Krieg gegen Drogen ist weltweit gescheitert. Er<br />
fördert organisierte Kriminalität, verletzt global<br />
Menschenrechte und trägt – insbesondere in den<br />
Anbau- und Transitländern – zur Destabilisierung<br />
von Staaten bei. Wir fordern deswegen, dass sich<br />
die Europäische Union auf der Ebene der Vereinten<br />
Nationen dafür einsetzt, dass dieser Krieg beendet<br />
wird.<br />
Entsprechende nationale Schritte für eine<br />
Veränderung der Drogenpolitik in Richtung<br />
Regulierung und Legalisierung sind daher zu<br />
unterstützen, und nicht zu behindern. <strong>Die</strong> EU sollte<br />
in ihren Mitgliedsstaaten Maßnahmen unterstützen,<br />
die auf Prävention, Hilfe, Schadenminderung,<br />
Entkriminalisierung und Regulierung setzen, nicht<br />
aber auf Verbote und Repression. Cannabis zum<br />
Beispiel sollte legal an Erwachsene abgegeben
11<br />
werden können. Anzustreben ist eine legale<br />
Regulierung aller psychoaktiven Substanzen.<br />
<strong>Die</strong> Europäische Union soll Schritte dazu einleiten,<br />
dass Instrumente wie Drug Checking<br />
(Inhaltsstoffanalysen illegaler Drogen),<br />
Substitutionsprogramme, Konsumräume und<br />
Möglichkeiten zur Originalstoffabgabe in allen<br />
Mitgliedsländern umgesetzt werden können.<br />
Begründung: Seit vielen Jahren werden die<br />
Drogenpolitiken in Europa durch die Europäische<br />
Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht<br />
einer kontinuierlichen Evaluation unterzogen. Es<br />
wird Zeit, dass deren Erkenntnisse sich auch in<br />
praktischen Politikangeboten niederschlagen.<br />
<strong>Die</strong>sem bisherigen Mangel wird durch den Antrag<br />
abgeholfen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Auseinandersetzungen aber auch ebenso<br />
konsequent z.B. auf eine Regelung der<br />
Internationalen Arbeitsorganisation oder eine EU-<br />
Richtlinie berufen, wenn sie besser ist als das, was<br />
bislang auf nationalstaatlicher Ebene durchgesetzt<br />
werden konnte.<br />
<strong>Die</strong> Spirale der Konkurrenz um Standorte und<br />
niedrige Steuern für Unternehmen muss gestoppt<br />
werden.<br />
Begründung: Der bisherige Text formuliert das<br />
Problem nur negativ, indem gesagt wird, wie wir es<br />
nicht machen. Besser ist es, unser Herangehen<br />
positiv darzustellen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.5.<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.4.<br />
Antragsteller/-innen: Hans-Henning Adler<br />
(KV Oldenburg)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 8, Zeile 88 - 93<br />
ersetzt durch:<br />
Für DIE LINKE stellt sich keine Entscheidung für<br />
oder gegen das eine oder andere - wir führen die<br />
Kämpfe dort, wo sie stattfinden, in der EU, in<br />
Deutschland, weltweit. Unser Herangehen ist ganz<br />
einfach: Wenn auf einer Ebene , sei es die<br />
Kommune, das Land, der Nationalstaat, die EU oder<br />
die eines völkerrechtlicher Vertrages , eine<br />
Regelung durchgesetzt wurde, die durch die<br />
Entscheidungsträger einer anderen Ebene in Frage<br />
gestellt wird, dann werden wir uns immer auf die<br />
Seite der Ebene stellen, die die sozialere,<br />
demokratischere und friedlichere Lösung des<br />
jeweiligen Problems getroffen hat. Wenn wir in<br />
Folge dieses Grundsatzes soziale Rechte auf der<br />
Ebene des Nationalstaates gegen die EU<br />
verteidigen müssen, ist das kein Nationalismus,<br />
sondern Ausdruck unseres konsequenten<br />
Herangehens an die zu lösenden Fragen im<br />
Interesse der in der kapitalistischen Gesellschaft<br />
Benachteiligten. Wir werden uns in den politischen<br />
Antragsteller/-innen: Simon Gomoll<br />
(Delegierte), David Rieck (Delegierter), Torben<br />
Lüth, Uwe Schwarz, Olaf Liebig und der<br />
Bezirksverband Berlin-Treptow-Köpenick<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 27, Zeile 883<br />
ersetzen durch:<br />
<strong>Die</strong> LINKE setzt sich für ein EU-weites<br />
Tierschutzsiegel, sowie eine einheitliche<br />
Kennzeichnung von veganen und vegetarischen<br />
Lebensmitteln im Einzelhandel ein.<br />
Begründung: Millionen Menschen in Deutschland,<br />
und noch viel mehr in Europa wollen sich<br />
vegetarisch oder vegan ernähren. Eine solche<br />
verbindliche Kennzeichnung verbindliche<br />
Kennzeichnung unterstützt sie in ihrer Lebens- und<br />
Ernährungsweise, und schafft eine echte<br />
Wahlfreiheit.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
12<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: Horst Schmitt<br />
(KV Lippe)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 6, Zeile 20-22<br />
ersetzen durch:<br />
L.1.6.<br />
Wir wollen dass in ganz Europa die Interessen von<br />
Beschäftigten und Erwerbslosen, von Rentnerinnen<br />
und Rentnern, von Kindern und Jugendlichen, sowie<br />
von gesellschaftlich, existenziell, sozial und<br />
gesundheitlich benachteiligten Menschen deutlich<br />
gestärkt werden.<br />
Begründung: DIE LINKE ist keine Partei<br />
ausschließlich oder vorrangig für Menschen aus<br />
dem Bereich der Produktivität (Beschäftigte =<br />
aktive aus dem Bereich der Produktivität,<br />
Erwerbslose = aus der Produktivität ausgegrenzte,<br />
Rentnerinnen und Rentner = ehemalige aus dem<br />
Bereich der Produktivität, und Jugendliche =<br />
angehende im Bereich Produktivität) und dürfen<br />
uns nicht auf diesen Bereich herunter reduzieren<br />
lassen. Uns sind die Menschen in der Gesellschaft<br />
gleichermaßen wichtig. Ein solch ähnlicherer Satz<br />
aus Zeile 20 -22 der Einleitung ließe sich bestimmt<br />
bei Marx finden, könnte aber genau so gut auch aus<br />
dem 3. Reich stammen. Sind die Menschen die in<br />
direkter Verbindung mit Produktivität stehen die<br />
neue Arier Klasse?<br />
Wenn es eine erste Stelle gibt, gibt es immer auch<br />
eine 2., 3., 4., 2.376., 2.377 usw. Sind die<br />
Menschen die nicht der Produktivität angehören<br />
Menschen 2., 3., 4. 5. ... Klasse ? Stehen Kinder, die<br />
nicht der Produktivität angehören, an 2.376 Stelle?<br />
- Muss erst Kinderarbeit bei uns eingeführt werden,<br />
damit sie auch an 1. Stelle stehen dürfen?<br />
Wo stehen Studierende Wo stehen Asylsuchende?<br />
Wo stehen bettlägerige Menschen? Wo stehen<br />
körperlich und geistig beeinträchtigte Menschen,<br />
die nicht der Produktivität angehören können,<br />
vielleicht an 2.377 Stelle. Sind die der letzte Dreck?<br />
<strong>Die</strong> Euthanasie des 3. Reiches lässt grüßen.<br />
In der Bildung ist für uns, <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong>, Inklusion mehr<br />
als wichtig zur Überwindung einer<br />
Mehrklassengesellschaft. <strong>Die</strong>se Aussage aus Zeile<br />
20 – 22 der Einleitung formuliert aber genau das<br />
Gegenteil und propagiert neue Unterschichten.<br />
Intoleranz, Diskriminierung, Ausgrenzung,<br />
Nationalismus und Rassismus haben in unserer<br />
Partei keinen Platz, weder gestern, heute, noch<br />
morgen, genauso wie die rassistische Aussage im<br />
alternativen Leitantrag “Mut für ein anderes<br />
Europa“, Zeile 213/214 mit der Aussage: “Es kann<br />
kein Glück für Deutsche sein, wenn Niedriglöhner<br />
aus anderen Ländern zur allgemeinen<br />
Lohnpresserei in Stellung gebracht werden.“, klingt<br />
genauso wie, “Es war das Pech von ermordeten<br />
Juden das sie im 3. Reich gelebt haben“. Warum gilt<br />
das nur für die Bevölkerungsgruppe Deutsche? –<br />
Fehlt nur noch die Benennung eines arischen<br />
Reinheitsgrades ! Warum sind Menschen aus<br />
anderen Nationen nicht mit eingebunden? Sind<br />
Menschen aus anderen Nationen bessere oder<br />
schlechtere Menschen? <strong>Die</strong>se Aussageform ist<br />
schlimmster Rassismus und aller unterste<br />
Nazi/NPD Schublade. Und, seit wann sind<br />
Rassisten unsere Wählerschaft? Wir, <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong>,<br />
kämpfen gegen rechte Parteien und rechte Politik<br />
mit ihren geistig verirrten Aussagen und bilden<br />
keinen Konkurrenzwettbewerb im Thema Rassismus<br />
und Diskriminierung mit rechten Parteien.<br />
Diskriminierung einer Menschengruppe ist und<br />
bleibt Rassismus. Mit rassistischen Aussagen<br />
bleiben Antifaschistische Kritik und Kritik gegen<br />
rechte Parteien in Europa nur heuchlerische “Leere<br />
Worthülsen“, und dürfen in unserer Partei keinen<br />
Platz haben.<br />
Kein linkes politisch gesellschaftliches System ist<br />
etwas wert, solange es nur den Hauch von<br />
Diskriminierung, Intoleranz, Ausgrenzung und<br />
Rassismus enthält.<br />
Richtiger wäre: “Es kann nicht im Interesse von uns<br />
Menschen sein, das die zu ächtende Lohnsklaverei<br />
aus anderen Ländern bei uns zum brutalen<br />
ausbeuterischen Lohndumping missbraucht wird.“,<br />
denn Niedriglohn oder Lohnsklaverei in anderen<br />
Ländern ist genauso zu ächten, zu kritisieren und<br />
abzuschaffen wie Lohndumping bei uns.<br />
Darüber hinaus, “Glück“ ist eine Momentsituation<br />
genauso wie Pech. Pech ist, wenn einem der<br />
Fahrradreifen platzt und man stürzt, Glück ist dann,<br />
wenn man unverletzt bleibt und es zwei Meter bis<br />
zur eigenen Haustür sind. Mit “Glückliches Leben“<br />
den naiven Dauerzustand “Glück“ zu versprechen<br />
hieße, ein Vision Perpetuum Mobile zu versprechen<br />
und damit eine Lüge zu versprechen. Wir können<br />
Visionen versprechen, aber keine unrealistischen,<br />
die sich niemals umsetzen lassen.
13<br />
Das zeugt von einer mangelhaften<br />
Auseinandersetzung mit “Glück“, denn - “Nur Tote<br />
sind dauerhaft glücklich, da sie kein Pech erfahren<br />
können.“ Wir, <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong>, machen Politik für<br />
Menschen, nicht für Tote!<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: Horst Schmitt (KV<br />
Lippe)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 30, Zeilen 1013 - 1027<br />
ersetzen durch:<br />
L.1.7.<br />
2.5 Gleiche Rechte für ethnische Minderheiten<br />
Diskriminierung ethnischer Minderheiten in vielen<br />
Ländern der EU ist zu verurteilen. Ihre<br />
Diskriminierung muss als Rassismus verstanden<br />
und die mangelhafte Umsetzung der EU-Beschlüsse<br />
mit erheblichen Strafen für die entsprechenden<br />
Länder geahndet und muss abgeschafft werden.<br />
Eine Verbesserung der Wohnverhältnisse, des<br />
Bildungs- und Gesundheitswesens sowie die<br />
Förderung der Beschäftigung für ethnische<br />
Minderheiten ist nötig.<br />
Wir wollen Selbstorganisation und öffentliche<br />
Unterstützung für ethnische Minderheiten fördern.<br />
Wir brauchen kostenlose und diskriminierungsfreie<br />
Bildungs- und Ausbildungsangebote. Kinder dürfen<br />
nicht in Sonderschulen abgeschoben werden. <strong>Die</strong><br />
vielfältige Kultur, die Traditionen und Sprache<br />
müssen durch die Bereitstellung von EU-Mitteln<br />
gefördert werden.<br />
Ethnischen Minderheiten steht die Freizügigkeit<br />
innerhalb der EU zu. Diskriminierende<br />
Sondervereinbarungen sind unzulässig.<br />
<strong>Die</strong> menschenverachtende Ermordung von<br />
Menschen mit ethnischem Hintergrund während<br />
des Faschismus muss endlich anerkannt werden.<br />
Überlebenden muss sofort das Recht auf<br />
Entschädigungszahlungen eingeräumt werden.<br />
Begründung: <strong>Die</strong>ser Absatz ist in sich<br />
diskriminierend und rassistisch. Er stellt Roma und<br />
Sinti bevorzugt gegen andere ethnische<br />
Minderheiten. Haben kleinere ethnische<br />
Minderheiten keine Rechte? Haben sie kein Recht<br />
auf Selbstorganisation, auf öffentliche<br />
Unterstützung oder auf Förderung von<br />
Beschäftigung? Haben diese Überlebenden keine<br />
Recht auf Entschädigungszahlungen? Sind diese<br />
ethnischen Minderheiten gegenüber Sinti und Roma<br />
der letzte Dreck?<br />
Diskriminierung, Intoleranz, Ausgrenzung und<br />
Rassismus haben bei uns keinen mm Platz! Kein<br />
linkes politisch gesellschaftliches System ist etwas<br />
wert, solange es nur den Hauch von<br />
Diskriminierung, Intoleranz, Ausgrenzung und<br />
Rassismus enthält.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: Horst Schmitt (KV<br />
Lippe)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 37, nach Zeile 1255<br />
einfügen:<br />
L.1.8.<br />
3.8 Verantwortungsbewusster Umgang mit<br />
dem Weltraum<br />
<strong>Die</strong> EU ist an Weltraumprogrammen und das<br />
Entsenden von Satelliten beteiligt. Mehrere Tausend<br />
abgeschalteter Satelliten treiben als hochwertiger<br />
Weltraumschrott in der Erdumlaufbahn bis sie beim<br />
Eintreten in der Erdatmosphäre verglühen. Dadurch<br />
entstehende negative Auswirkungen, Konsequenzen<br />
und mögliche Schäden an Mensch, Natur und<br />
Umwelt sind zu unterbinden. <strong>Die</strong> Verantwortlichen<br />
haben für die sachgemäße Rückführung von<br />
gefährdendem Weltraumschrott zu sorgen und<br />
entsprechend zu entsorgen.<br />
<strong>Die</strong> EU und andere Länder wie Russland und die<br />
USA entsenden Sonden und andere Flugobjekte um<br />
Planeten zu erforschen wie zuletzt auch China mit<br />
dem Mond. <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> setzt sich ein für die friedliche<br />
Erforschung anderer Planeten, dagegen ist die<br />
materialistische Ausbeutung und der zukünftige
14<br />
neue Imperialismus von Planeten zu verhindern.<br />
Begründung: Müssen wir uns mit dieser Thematik<br />
im Rahmen der EU Politik nicht auseinandersetzen?<br />
Können wir potentielle Schäden an Mensch, Natur<br />
und Umwelt die durch Folgen eines<br />
unsachgemäßen behandeln des Weltraums<br />
entstehen könnten Kritiklos akzeptieren?<br />
Kann bei uns jeder im Garten seinen Müll<br />
verbrennen? <strong>Die</strong> Folgen eines solchen Handels<br />
hätte schwerwiegende Konsequenzen für Mensch,<br />
Umwelt und Natur. Genau das gleiche gilt für EU<br />
Weltraumschrott durch die Verbrennung beim<br />
Eintritt in die Erdatmosphäre. So lange nicht seine<br />
negativen Auswirkungen bekannt sind, muss dieser<br />
Schrott genauso fachgerecht entsorgt werden<br />
durch seine Verursacher wie das sonst auch bei<br />
jedem irdischen Haushalt üblich ist.<br />
<strong>Die</strong> derzeitige beginnende Erforschung der Planeten<br />
sind keine Freizeitveranstaltungen der<br />
unterschiedlichen Nationen und auch der EU und<br />
sind verbunden mit Materialproben die<br />
ausschließlich der materialistischen Ausbeutung<br />
dienen. Ein imperialistischer Wettlauf der Nationen<br />
wie aus der Kolonialzeit ist zu befürchten, dem<br />
entgegen zu treten ist.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
<strong>Die</strong> EU wird sich auf Jahre verschulden müssen.<br />
Änderungsantrag:<br />
Seite 15, Zeilen 390 – 406<br />
ersetzen durch:<br />
L.1.9.3.<br />
• Bei der Berechnung der EU-Beiträge sollen<br />
die Rabatte für die reicheren EU-Mitglieder<br />
ersatzlos gestrichen werden.<br />
• Eigeneinnahmen der EU – z. B. die<br />
Erhebung einer EU-<br />
Finanztransaktionssteuer – sollen in<br />
größerem Umfang möglich werden.<br />
• <strong>Die</strong> im EU-Finanzierungsrahmen 2014-<br />
2020 kürzlich erfolgten Kürzungen in der<br />
Regional- und Strukturpolitik müssen<br />
zurückgenommen werden.<br />
• <strong>Die</strong> Mittelverteilung hat nach der<br />
Notwendigkeit und den realen<br />
Erfordernissen benachteiligter Regionen zu<br />
erfolgen. Wir setzen uns für eine generelle<br />
Überprüfung aller bisher geflossenen<br />
Mittel ein.<br />
• Für Rüstung und Forschung zu<br />
militärischen Zwecken dürfen keine EU-<br />
Mittel zur Verfügung gestellt werden.<br />
• Für folgende Aufgaben muss dringend<br />
mehr Geld zur Verfügung gestellt werden:<br />
Förderung der Sonnen- und Windenergie,<br />
Entwicklungshilfe für die Länder, deren<br />
Menschen aus wirtschaftlichen Gründen<br />
zur Flucht gezwungen sind, Berufsbildung<br />
für die Jugendlichen der europäischen<br />
Krisenländer.<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen:<br />
DIE LINKE. KV Darmstadt-<strong>Die</strong>burg<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
L.1.9.<br />
Änderungsantrag:<br />
Seite 16, Zeilen 415 – 418:<br />
streichen:<br />
L.1.9.4.<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.9.1.<br />
„Eine einheitliche….. …. Verlierer gibt“.<br />
Seite 17, Zeile 483<br />
ersetzen durch:<br />
Höchstarbeitszeit von 38 Stunden die Woche<br />
festsetzen.<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.9.2.<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.9.5.<br />
Seite 22, Zeile 704.:<br />
streichen:<br />
„….Verwaltungspersonal, etwa aus Deutschland,…<br />
Seite 15, Zeile 383<br />
streichen:
15<br />
Änderungsantrag: L.1.9.6.<br />
Seite 22, Zeile 705<br />
streichen:<br />
„Sie ermöglichen zudem … aufzubauen“<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.9.7.<br />
Flüchtlingsströme in die EU. <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> verlangt<br />
Schluss mit den Millionen-Subventionen für die<br />
industrielle Fischerei vor Afrikas Küsten, Schluss<br />
mit den Abkaufgeschäften von Fischereirechten auf<br />
Rechnung der EU-Steuerzahler und stattdessen<br />
Entwicklungsprojekte, die die einheimische<br />
Fischerei für den lokalen Bedarf fördern.<br />
(Beschluss des Kreisvorstandes vom 3. Januar<br />
2014)<br />
Seite 23, Zeilen 724 – 725<br />
ersetzen durch:<br />
„Der Anbau gentechnisch veränderter Produkte im<br />
freien Feld darf nicht gestattet werden.<br />
Gentechnisch veränderte Nahrungsmittel für<br />
Mensch und Tier sind mit einem einheitlichen EU-<br />
Siegel lückenlos zu kennzeichnen und schließlich zu<br />
verbieten. <strong>Die</strong>s gilt auch für Produkte von Tieren,<br />
die mit gentechnisch manipulierten Futtermitteln<br />
gemästet wurden. <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> setzt sich ein für ein<br />
generelles Verbot des Herbizids Glyphosat der<br />
Firma Monsanto.“<br />
Änderungsantrag:<br />
Seite 23/24, Zeilen 761 – 764<br />
„<strong>Die</strong> Produktion…. gefährden“<br />
ersetzen durch:<br />
L.1.9.8.<br />
„ <strong>Die</strong> Förderung des Anbaus von Pflanzen und<br />
Feldfrüchten zur Treibstoffherstellung ist sofort<br />
einzustellen. Sie hat zu einer Verringerung der<br />
Feldflächen geführt, die der<br />
Nahrungsmittelproduktion dienen, und die<br />
Lebensmittelpreise in die Höhe getrieben.“<br />
Änderungsantrag:<br />
Seite 26, nach Zeile 849:<br />
einfügen:<br />
L.1.9.9.<br />
<strong>Die</strong> 200-Meilen Zonen vor den westafrikanischen<br />
Küsten sind zu respektieren. <strong>Die</strong> fragwürdigen<br />
Fischerei-Abkommen der EU mit korrupten<br />
Staatsführern haben dazu geführt, dass die<br />
Küstengewässer von schwimmenden EU-<br />
Fischfabriken leer gefischt werden und den<br />
Menschen in Afrika die Nahrungsgrundlage<br />
entzogen wird – ein Grund für das Anwachsen der<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen:<br />
BAG Wissenschaftspolitik<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 32, Zeilen 1073-1074<br />
ersetzen durch:<br />
L.1.10.<br />
• Wir wollen den Bologna-Prozess<br />
grundlegend reformieren und nicht die<br />
Verwertbarkeit, sondern den<br />
internationalen Austausch zur Grundlage<br />
machen. Studienleistungen und<br />
-abschlüsse müssen endlich unkompliziert<br />
anerkannt werden. Wir wollen ein<br />
selbstbestimmtes, interdisziplinäres und<br />
kritisches Studieren. <strong>Die</strong> Promotion sehen<br />
wir nicht als Studienphase, sondern als<br />
erste Etappe wissenschaftlicher<br />
Berufsausübung.<br />
Begründung: Es gibt kein Bologna-System,<br />
sondern einen Bologna-Prozess, an dem diverse<br />
Länder auch über die europäische Union hinaus<br />
beteiligt sind. <strong>Die</strong>ser Bologna-Prozess ist keine<br />
Initiative der EU, sondern eine zwischenstaatliche<br />
Vereinbarung. Er vereint in seinen Grundsätzen von<br />
uns zu kritisierende Aspekte wie die Ausrichtung<br />
des Studiums auf die Anforderungen des<br />
Arbeitsmarktes, aber auch positive Aspekte wie die<br />
gegenseitige Anerkennung von Studienleistungen<br />
und eine verbesserte Mobilität sowie soziale<br />
Aspekte. <strong>Die</strong> Umsetzung der<br />
Grundsatzvereinbarungen ist insbesondere in<br />
Deutschland, aber auch in Italien unter den<br />
Vorzeichen des Sparens und der Verschulung des
16<br />
Studiums umgesetzt worden. <strong>Die</strong>ser Prozess muss<br />
grundlegend reformiert und in den <strong>Die</strong>nst eines<br />
sozialen und integrierenden Hochschulraums<br />
gestellt werden.<br />
(Beschluss der Mitgliederversammlung vom 29.<br />
November 2013)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen:<br />
BAG Wissenschaftspolitik<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 32, nach Zeile 1084<br />
einfügen:<br />
L.1.11.<br />
2.8 Wissenschaft und Innovation für den sozialökologischen<br />
Umbau Europas<br />
• <strong>Die</strong> Tradition und die Zukunft von Wissenschaft<br />
und Forschung verbinden Europa. Zukünftig<br />
müssen Mobilität und Vielfalt sowie ein sozialer<br />
sowie regionaler Ausgleich in der europäischen<br />
Wissenschaftslandschaft besser als bisher<br />
gesichert werden. Hochschulen und<br />
Wissenschaftseinrichtungen können und sollen<br />
eine kritische Perspektive auf die europäische<br />
Gesellschaft einnehmen und zur Überwindung<br />
der ökonomischen und sozialen Krise<br />
beitragen.<br />
• Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften in<br />
ihrer europäischen Dimension will DIE LINKE<br />
verstärkt fördern. Dabei sollten insbesondere<br />
die Transformationserfahrungen der<br />
Beitrittsstaaten als Wissensquelle zur Lösung<br />
gesamteuropäischer Fragen einbezogen<br />
werden.<br />
• Wir fordern eine konzertierte europäische<br />
Open-Access-Initiative. Das europäische<br />
Urheberrecht soll wissenschaftsfreundlich<br />
gestaltet werden. Der Wissenstransfer in<br />
ärmere Regionen innerhalb und außerhalb<br />
Europas ausgebaut werden - etwa durch offene<br />
Publikationsformen und -datenbestände, aber<br />
auch eine sozial verantwortliche<br />
Lizenzierungspolitik.<br />
• <strong>Die</strong> Gleichstellung der Geschlechter in Europas<br />
Wissenschaftseinrichtungen wollen wir durch<br />
klare Förderkriterien und geschlechtergerechte<br />
Arbeitsbedingungen voranbringen.<br />
Wir wollen den Europäischen Forschungsraum<br />
(EFR) stärken und den Austausch von<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<br />
fördern. <strong>Die</strong> Rahmenbedingungen wie etwa<br />
Sozial- und Altersversorgungssysteme müssen<br />
auf diese Mobilität besser eingestellt werden.<br />
DIE LINKE fordert, die Europäische Charta für<br />
Forscher endlich verbindlich auszugestalten<br />
und Gute Arbeit in der Wissenschaft zu fördern.<br />
<strong>Die</strong> Europäische Forschungsförderung muss<br />
mehr an den Zukunftsherausforderungen der<br />
Gesellschaft statt an den Interessen der<br />
Industrie ausgerichtet werden. Dazu gehören<br />
insbesondere die sozial-ökologische<br />
Transformation, die Umstellung der<br />
Energieforschung auf zukunftsfähige<br />
Energieträger sowie der Ausstieg aus der<br />
Atomenergieforschung und dem Fusionsprojekt<br />
ITER. Bisher üben große Unternehmen und ihre<br />
Verbände einen zu starken Einfluss auf die<br />
Ausrichtung der Forschungs- und<br />
Innovationsförderung aus.<br />
• Beim neuen Forschungsrahmenprogramm<br />
Horizont 2020 wollen wir die Beteiligung der<br />
Beitrittsstaaten verbessern und diese mit<br />
mindestens zehn Prozent an der europäischen<br />
Forschungsförderung beteiligen. Alle<br />
anwendungsnahen Förderprogramme sind<br />
vorrangig auf Kleine Unternehmen<br />
auszurichten, geschlossene oder auf<br />
bestimmte Großunternehmen ausgerichtete<br />
Förderausschreibungen sind auszuschließen.<br />
Wir wollen, dass soziale Innovationen und<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen stärker verankert werden. <strong>Die</strong><br />
Förderung von Rüstungs- und<br />
Überwachungstechnologien ist einzustellen.<br />
• <strong>Die</strong> Förderung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses will DIE LINKE im Rahmen<br />
geeigneter Instrumente wie der Marie-Curie-<br />
Programme und des Europäischen<br />
Forschungsrates ausweiten. Dabei wollen wir<br />
sozialversicherungspflichtige Stellen statt<br />
Stipendien zur Grundregel machen.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Förderung von Wissenschaft,<br />
Technologie und Innovation sind ein wesentlicher<br />
Bestandteil europäischer Politik. Mehr als 10<br />
Prozent des EU-Haushaltes werden für diese<br />
Bereiche ausgegeben. Zukünftig wird der Anteil<br />
noch steigen. Darunter sind von uns kritisierte<br />
Projekte wie das Europäische Technologieinstitut<br />
EIT und das Überwachungsprojekt INDECT,<br />
umstrittene Förderungen wie der Fusionsreaktor
17<br />
ITER – aber auch sinnvolle Förderungen wie etwa<br />
die Nachwuchsprogramme „Marie Curie“ und die<br />
Erforschung armutsbedingter Krankheiten in<br />
Entwicklungsländern. Um das Ziel eines sozialökologischen<br />
und friedlichen Wandels durch<br />
Forschung und Wissen unterstützen zu können,<br />
muss die Forschungs- und Technologieförderung<br />
der EU umgestaltet werden.<br />
Parallel läuft seit zehn Jahren der Prozess zur<br />
Gestaltung eines europäischen Forschungsraums<br />
(EFR), der die Mobilität und den Austausch von<br />
Wissen und WissenschaftlerInnen zum Ziel hat.<br />
Besonders für Menschen aus den neuen EU-<br />
Mitgliedsstaaten ergeben sich hier Chancen für<br />
eine gleichberechtigten Zugang zu<br />
Forschungsinfrastrukturen und Hochschulen in<br />
ganz Europa.<br />
Wir als zukunftsfähige LINKE Partei haben<br />
Positionen zu den Themen der Wissenschafts- und<br />
Technologiepolitik entwickelt und sollten diese auch<br />
sichtbar machen<br />
(Beschluss der Mitgliederversammlung vom 29.<br />
November 2013)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
<strong>Die</strong> EU-Kommission will sich mit diesen Niederlagen<br />
nicht abfinden. <strong>Die</strong>smal geht sie weitaus<br />
geschickter vor. Im gegenwärtigen Entwurf sind<br />
„Notfallmaßnahmen“ geplant, die die jeweiligen<br />
Behörden kurzfristig beschließen können um den<br />
>Ablauf zu sichern. Wenn zum Beispiel die Lotsen<br />
streiken, wäre es demnach möglich Offiziere der<br />
Bundesmarine einzusetzen.<br />
Eine derartige Einschränkung des Streikrechts ist<br />
nicht zu akzeptieren und würde auch auf andere<br />
Bereiche übergreifen. <strong>Die</strong> Auseinandersetzung um<br />
das Port Package ist nicht irgendeine<br />
Auseinandersetzung, sondern hat wegen ihrer<br />
Geschichte eine hohe symbolische Bedeutung für<br />
das Kräfteverhältnis auf EU-Ebene.<br />
(Beschluss des BundessprecherInnenrates der BAG<br />
b&g vom 11.Januar 2014 in Berlin)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.13.<br />
Antragsteller/-innen: Sabine Wils, Hans-Gerd<br />
Öfinger, BAG b&g<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.12.<br />
Antragsteller/-innen: Sabine Wils, Gerald<br />
Kemski, BAG b&g<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 18, nach Zeile 524<br />
einfügen:<br />
• DIE LINKE. lehnt die von der EU<br />
Kommission geplante „Verordnung für den<br />
Zugang zum Markt für Hafendienste (Port<br />
Package III)“ und insbesondere die darin<br />
enthaltene Einschränkung des Streikrechts<br />
grundsätzlich ab.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Auseinandersetzungen um die<br />
Port Packages I & II sind die einzigen Beispiele bei<br />
denen es den europäischen Gewerkschaften<br />
gelungen ist, der EU-Kommission im Kampf gegen<br />
den Sozialabbau eine Niederlage beizubringen.<br />
Seite 25, nach Zeile 809<br />
einfügen:<br />
• Wir unterstützen die europäischen<br />
Bahngewerkschaften und die Europäische<br />
Transportarbeiterföderation (ETF) in ihrem<br />
Einsatz gegen eine weitere Liberalisierung<br />
im Eisenbahnbereich und eine drohende<br />
Zerschlagung bisheriger, überwiegend<br />
noch in Staatsbesitz befindlicher<br />
Eisenbahngesellschaften. Auf diesem<br />
Wege, den EU-Kommissionen seit gut 20<br />
Jahren mit immer neuen Richtlinien<br />
vorgeben, drohen über kurz oder lang in<br />
ganz Europa britische Zustände.<br />
• Gewinner sind private Konzerne, die sich<br />
durch den Zugriff auf Filetstücke im<br />
Eisenbahnsektor ihre Profite sichern.<br />
Verlierer sind Beschäftigte, Umwelt und<br />
die Masse der Bevölkerung. Denn<br />
Eisenbahn-Liberalisierung bedeutet vor
18<br />
allem Arbeitsplatzabbau,<br />
Leistungsverdichtung und Prekarisierung,<br />
Druck auf Löhne und Arbeitsbedingungen,<br />
Vernachlässigung von Sicherheit und<br />
Umweltbelangen sowie eine Konzentration<br />
auf profitable Verbindungen. Ein Recht auf<br />
erschwingliche flächendeckende Mobilität<br />
für alle als Teil der Daseinsvorsorge rückt<br />
damit in weite Ferne.<br />
• Eisenbahn ist ein zusammenhängendes<br />
Gefüge. Es gehört in öffentliche Hände und<br />
darf sich nicht in profitorientierte<br />
Einzelteile zerlegen lassen. Eine<br />
funktionierende Eisenbahn kann es nur im<br />
Ganzen geben und in Europa im<br />
partnerschaftlichen Miteinander. Ein<br />
Verdrängungswettbewerb zwischen<br />
Bahngesellschaften, wie er sich schon seit<br />
Jahren europaweit anbahnt, ist für das<br />
Gesamtsystem schädlich. Statt<br />
zunehmender Rivalität streben wir die<br />
Vereinigten Staatsbahnen von Europa, also<br />
einen Verbund optimierter und<br />
transparenter Eisenbahnunternehmen in<br />
öffentlichem Besitz und unter<br />
demokratischer Kontrolle von<br />
Beschäftigten und Öffentlichkeit an. An die<br />
Spitze der Eisenbahngesellschaften<br />
gehören statt privatisierungswütiger<br />
Lobbyisten kompetente Fachleute, die die<br />
Interessen aller abhängig Beschäftigten,<br />
einer breiten Öffentlichkeit und der<br />
Umwelt im Blick haben.<br />
• <strong>Die</strong> in den letzten 20 Jahren erfolgten<br />
Privatisierungen, Ausgliederungen und<br />
Aufspaltungen bestehender<br />
Eisenbahngesellschaften müssen<br />
rückgängig gemacht und die ihnen<br />
zugrunde liegenden EU-Richtlinien müssen<br />
zurückgenommen werden.<br />
Begründung: Dass europaweiter Widerstand gegen<br />
den Liberalisierungsdruck nötig und möglich ist,<br />
zeigt der von der Europäischen<br />
Transportarbeiterföderation (ETF) im vergangenen<br />
Jahrzehnt organisierte erfolgreiche Widerstand der<br />
europäischen Hafenarbeiter gegen die<br />
Liberalisierungsrichtlinien für die Arbeit in den<br />
Seehäfen (Port Package I & II). Wir werden in<br />
diesem Sinne alles unternehmen, um einen<br />
ähnlichen Schulterschluss der Beschäftigten in<br />
Seehäfen, an Verkehrsflughäfen, bei den<br />
Eisenbahnen, im Logistikbereich und in anderen<br />
Verkehrs- und Infrastrukturbereichen bei der<br />
Abwehr ähnlicher Angriffe zu fördern.<br />
Weitere Begründung erfolgt mündlich.<br />
(Beschluss des BundessprecherInnenrates der BAG<br />
b&g vom 11.Januar 2014 in Berlin)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.14.<br />
Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />
<strong>Linke</strong><br />
DIE LINKE kämpft für die europäische Idee und<br />
internationale Solidarität<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 8, Zeilen 95 - 101<br />
streichen<br />
Dass immer mehr Bereiche der öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge … streiten wir für eine neue,<br />
andere Europäische Union.<br />
ersetzen durch:<br />
DIE LINKE kämpft für die europäische Idee und<br />
internationale Solidarität. Gemeinsam mit sozialen<br />
Bewegungen, Gewerkschaften und linken Parteien<br />
streiten wir für eine neue, andere Europäische<br />
Union.<br />
Begründung: DIE LINKE hat gegen die<br />
Privatisierung bzw. Liberalisierung der öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge bzw. entsprechender Richtlinien<br />
der EU-Kommission gekämpft. Der Absatz kann<br />
jedoch auch so verstanden werden, dass wir die<br />
entsprechende Verlagerung von Kompetenzen auf<br />
EU-Ebene im Bereich der Daseinsvorsorge im Zuge<br />
der Vollendung des Binnenmarktes akzeptieren.<br />
Das ist nicht der Fall. Der Widerstand gegen den<br />
Ausverkauf der Daseinsvorsorge muss<br />
selbstverständlich auch im Europäischen Parlament<br />
bzw. auf EU-Ebene geführt werden– wie etwa die<br />
Unterstützung der Europäischen Bürgerinitiative,<br />
die in zahlreichen Mitgliedsstaaten gegen die<br />
Privatisierung des Wassers kämpfte. Das wird hier<br />
aber nicht gesagt. Der Satz zur Nation ist zudem<br />
überflüssig. Vielen Menschen ist die Nation sogar<br />
zu weit– ganz abgesehen von der EU als<br />
Institutionengefüge. Viele Menschen identifizieren<br />
sich mit ihrem Kiez oder ihrer Region. Wir sollten<br />
nicht anfangen den Menschen vorzuschreiben, wie
19<br />
sie zu fühlen haben. Der ganze Absatz wird durch<br />
die Streichung kürzer, ohne die Kernaussage zu<br />
verändern.<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.16.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen: Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />
<strong>Linke</strong><br />
Vordringlichste Aufgabe: Austerität stoppen!<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 9, Zeile 140<br />
Nach „… Energiewende.“ einfügen:<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.15.<br />
Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />
<strong>Linke</strong><br />
Gewerkschaftlicher Aktionstag<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 8, Zeilen 116 - 119<br />
ersetzen durch:<br />
Der erste europaweite gewerkschaftliche<br />
Aktionstag mit Generalstreiks in mehreren<br />
Ländern, der Erfolg der europaweiten Initiative<br />
gegen die Privatisierung des Wassers, die<br />
europäischen Proteste gegen die Europäische<br />
Zentralbank in Frankfurt am Main haben gezeigt:<br />
Viele Beschäftigte und die sozialen Bewegungen<br />
setzen der Politik der Troika ihren Widerstand<br />
entgegen.<br />
Begründung: So entspricht es der Realität, die<br />
ursprüngliche Formulierung nicht.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
<strong>Die</strong> erste und vordringliche Aufgabe ist der Kampf<br />
gegen die menschenverachtende Politik der Sozialund<br />
Lohnkürzungen (Austeritätspolitik), die die EU<br />
bzw. die Troika den Krisenländern aufzwingt.<br />
Gemeinsam leisten wir Widerstand gegen die<br />
Demontage von Arbeitnehmerrechten, Sozialstaat<br />
und Demokratie. Notwendig sind stattdessen<br />
steigende Löhne, hohe soziale Mindeststandards<br />
und ein groß angelegtes europäisches Zukunftsund<br />
Investitionsprogramm, so wie es auch die<br />
europäischen Gewerkschaften fordern. Zur<br />
Finanzierung fordern wir eine europaweite Abgabe<br />
auf große Vermögen und gerechte Steuern.<br />
Begründung: An dieser Stelle sollten die<br />
Kernpunkte einer sozialen und solidarischen<br />
Alternative für die EU formuliert werden, wie sie<br />
auch Gewerkschaften und soziale Bewegungen<br />
vertreten. DIE LINKE ist die einzige Partei, die dies<br />
im EP-Wahlkampf offensiv aufgreift und vertritt. Das<br />
muss im Wahlkampf hervorgehoben werden und<br />
darf nicht irgendwo im Text untergehen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
20<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.17.<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.18.<br />
Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />
<strong>Linke</strong><br />
Änderungsantrag zum Antrag L.1. an den 4.<br />
Parteitages der Partei DIE LINKE<br />
15. Februar 2014 in Hamburg<br />
Das Europäische Parlament stärken!<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 15, Zeile 390<br />
Als neuen ersten Unterpunkt einfügen:<br />
• Der EU-Haushalt sollte vom Parlament<br />
alleine beschlossen werden und bis zu 3%<br />
des Brutto-Nationaleinkommens (derzeit:<br />
1,23%) der EU betragen können, um das<br />
Parlament aufzuwerten und soziale Politik<br />
auf EU-Ebene beschließen zu können.<br />
Begründung: Um das oft beschworene<br />
„Demokratiedefizit“ der EU zu beheben, muss auch<br />
das Europäische Parlament gestärkt werden, und<br />
das Haushaltsrecht gilt auf der ganzen Welt (neben<br />
der Wahl, Abwahl und Kontrolle einer Regierung) als<br />
„Königsrecht“ des Parlaments. Nach derzeitigem<br />
Vertragsrecht allerdings kann das Parlament den<br />
Haushalt nur im Einvernehmen mit dem Rat<br />
verabschieden. Eine sozial ausgerichtete<br />
Investitions- oder Förderpolitik kann das Parlament<br />
nur in sehr geringem Umfang verabschieden, weil<br />
ein erheblicher Teil des EU-Haushalts den<br />
Agrarsubventionen vorbehalten bleibt und das<br />
Gesamtvolumen mit 1,23% sehr begrenzt ist.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />
<strong>Linke</strong><br />
Zukunftsinvestitionsprogramm für die EU<br />
herausstellen!<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 20, Zeile 613<br />
Zwischenüberschrift ersetzen durch:<br />
1.3.1 Ein europäisches Zukunfts- und<br />
Investitionsprogramm<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Überschrift ist ungenau. <strong>Die</strong><br />
ernsthafte Forderung nach einem europäischen<br />
Zukunfts- und Investitionsprogramm (ZIP) ist ein<br />
Alleinstellungsmerkmal der LINKEN und sollte auch<br />
ausdrücklich so benannt werden.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.19.<br />
Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />
<strong>Linke</strong><br />
Inhalte des Zukunftsinvestitionsprogramms<br />
präziser benennen!<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 21, Zeile 641<br />
Zwei neue Unterpunkte einfügen:<br />
• soziale <strong>Die</strong>nstleistungen insbesondere in<br />
Gesundheitswesen und Pflege verbessern<br />
und ausbauen;<br />
• öffentliche Verwaltung modernisieren und<br />
effizienter gestalten, insb. auch<br />
Steuervollzug, Gewerbeaufsicht,<br />
Genehmigungsverfahren,<br />
Umweltverträglichkeitsprüfungen;
21<br />
Begründung: Damit werden die einzelnen Teile des<br />
ZIP präzisiert und sinnvoll ergänzt. Gesundheitlich<br />
Beeinträchtigte haben andere Bedürfnisse als junge<br />
Wohnungssuchende (Barrierefreiheit, Fahrstühle,<br />
Rampen usw.), die entsprechender Finanzierung<br />
bedürfen. Soziale <strong>Die</strong>nstleistungen sind ein<br />
wichtiger „Wachstumssektor“, der nicht dem freien<br />
Markt überlassen werden darf. Eine leistungsfähige<br />
öffentliche Verwaltung schließlich ist notwendig,<br />
weil ansonsten Reiche und hinterlistig agierende<br />
Unternehmen an den Steuer- und<br />
Regulierungsgesetzen vorbei wirtschaften können.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
gesichert werden können. <strong>Die</strong> Kommission wird<br />
darauf aufbauend Handlungsoptionen formulieren.“<br />
In England und Spanien wurden die<br />
parlamentarischen Rechte bei Auslandseinsätzen<br />
als Konsequenz des Irak-Krieges jedoch gestärkt.<br />
<strong>Die</strong> mangelnde Unterstützung im britischen<br />
Unterhaus verhinderte eine Syrien-Intervention<br />
Groß-Britanniens. Solche demokratischen<br />
Errungenschaften gilt es zu verteidigen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.21.<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.20.<br />
Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />
<strong>Linke</strong><br />
Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />
<strong>Linke</strong><br />
Parlamentsvorbehalt des Bundestages bei<br />
Militäreinsätzen verteidigen!<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 28, Zeile 904<br />
Nach „… Lobbygruppen ausbauen.“ einfügen:<br />
<strong>Die</strong> Bundesregierung will zudem – auch unter<br />
Verweis auf die EU-Verträge – den<br />
Parlamentsvorbehalt des Deutschen Bundestages<br />
bei Militäreinsätzen aufweichen. <strong>Die</strong>s lehnt DIE<br />
LINKE ab.<br />
Begründung: Der Vertrag von Lissabon fordert im<br />
Zusammenhang mit der schnellen Einsatzfähigkeit<br />
der EU-Battlegroups eine Anpassung der nationalen<br />
Parlamentsvorbehalte. <strong>Die</strong>s könnte etwa eine<br />
nachträgliche Beschlussfassung über<br />
Auslandsmissionen beinhalten. Der<br />
Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD formuliert<br />
hierzu aktuell: (S. 177): „Eine zunehmende<br />
Mitwirkung deutscher Soldaten in integrierten<br />
Strukturen und Stäben auf NATO- und EU-Ebene<br />
muss mit dem Parlamentsvorbehalt verein-bar sein.<br />
Deshalb wollen wir eine Kommission einsetzen, die<br />
binnen Jahresfrist prüft, wie auf dem Weg<br />
fortschreitender Bündnisintegration und trotz<br />
Auffächerung von Aufgaben die Parlamentsrechte<br />
Das Europäische Parlament auch gegenüber der<br />
EU-Kommission stärken!<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.21.1.<br />
Seite 28, Zeile 909<br />
Unterpunkt ersetzen durch:<br />
• ein eigenständiges, vertragliches<br />
gesichertes Initiativrecht für<br />
Gesetzgebungsvorhaben und volle<br />
Haushaltskompetenz erhält;<br />
Änderungsantrag L.1.21.2.<br />
Seite 28, Zeile 913<br />
hinter „… deren Präsidenten“ einfügen:<br />
„vorschlägt und“<br />
Begründung für beide Änderungsanträge: Durch<br />
die Ergänzungen wird der Ist-Zustand des<br />
Europäischen Parlaments genauer bestimmt und<br />
die Verbesserungen werden präziser benannt: Eine<br />
Quasi-Initiativrecht des EP gibt es bereits durch<br />
eine Vereinbarung des Parlaments und Kommission<br />
(es ist allerdings rechtlich unverbindlich). <strong>Die</strong><br />
Kommission und ihr Präsident werden bereits jetzt
22<br />
durch das EP gewählt, aber es kann nur der<br />
Vorschlag des Rates abgesegnet oder abgelehnt<br />
werden.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.23.<br />
Antragsteller/-innen: Kreisverband Fulda<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Seite 20, Zeile 592<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.22.<br />
Antragsteller/-innen: BAG Sozialistische<br />
<strong>Linke</strong><br />
Europäische Öffentlichkeit auch über die<br />
Parlamente stärken!<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 28, Zeile 928<br />
Neuen Unterpunkt einfügen:<br />
• DIE LINKE will die europäische<br />
Öffentlichkeit stärken, ohne die<br />
Demokratie in den EU-Mitgliedsstaaten zu<br />
schwächen: Wir wollen, dass Abgeordnete<br />
anderer nationaler Parlamente der EU bzw.<br />
des Europäischen Parlaments, auf<br />
Einladung einer Fraktion bei zentralen<br />
europäischen Themen im Bundestag<br />
sprechen dürfen – wie das für Mitglieder<br />
des Bundesrates und zu besonderen<br />
Anlässen auch für ausländische<br />
Regierungschefs und Persönlichkeiten des<br />
öffentlichen Lebens bereits möglich ist.<br />
Begründung: Eine Stärkung der europäischen<br />
Öffentlichkeit ist auch jenseits von<br />
Kompetenzverlagerungen nach Brüssel und<br />
Straßburg möglich. Mit diesem Vorschlag könnte<br />
etwa Alexis Tsipras der Kanzlerin im Deutschen<br />
Bundestag antworten und den Deutschen erklären,<br />
dass sie für Banken, nicht für griechische Rentner<br />
zahlen.<br />
Unterpunkt ersetzen durch:<br />
Wir wollen keine Zwei-Klassen-Medizin in Europa.<br />
Immer mehr Menschen in Europa haben keine<br />
Krankenversicherung. Wir fordern: Jeder Mensch<br />
hat das Recht auf kostenlose ausreichende<br />
Krankenversorgung. <strong>Die</strong> Kosten trägt der jeweilige<br />
Staat. Gibt es ein System der gesetzlichen<br />
Krankenkassen, hat jeder das Recht in eine<br />
gesetzliche Krankenkasse einzutreten.<br />
Begründung: Hintergrund ist zunächst der<br />
Umstand, dass eines unserer Mitglieder (Wolfgang<br />
Runge) keine Krankenversicherung hat und keine<br />
Chance erhält, in eine Krankenkasse einzutreten. In<br />
den letzten Monaten gehen immer wieder<br />
alarmierende Zahlen durch die Medien: Unser<br />
Mitglied ist kein Einzelfall. In Deutschland gibt es<br />
immer mehr Fälle. Und mittlerweile sind bereits<br />
rund 30% der Griechen ohne Krankenversicherung.<br />
Viele, z.B. in Spanien lebende Deutsche sind auch<br />
aus der Krankenversicherung rausgefallen und<br />
bekommen in Spanien keine neue Versicherung<br />
mehr. <strong>Die</strong>sen unsäglichen Zuständen muss u.E. DIE<br />
LINKE in ihrem Programm Rechnung tragen. Der<br />
Satz "Wir wenden uns gegen eine europäische Zwei-<br />
Klassen-Medizin" ist zwar völlig richtig, schließt<br />
aber das brisante Thema der Menschen ohne<br />
Krankenversicherung nicht explizit ein.<br />
Wir meinen, das Problem der Menschen ohne<br />
Krankenversicherung bedarf gesonderter<br />
Herausstellung.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
23<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.24.<br />
Antragsteller/-innen: LAG Frieden und<br />
Internationale Politik (FIP) Hessen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.24.1.<br />
Seite 34 , Zeile 1110 - 1114<br />
Absatz ersetzen durch:<br />
Nach dem zweiten Weltkrieg haben viele Menschen<br />
auf eine Einigung zwischen den europäischen<br />
Staaten als einem Beitrag zum Frieden gehofft.<br />
Doch den herrschenden Klassen in den beteiligten<br />
Staaten ging es wesentlich darum, ihre<br />
wirtschaftlichen Kräfte zu bündeln, um mit den<br />
anderen Großmächten in der Welt konkurrieren zu<br />
können. Sie haben eine Europäische Gemeinschaft<br />
gegründet, die erst Teil des Kalten Krieges war, und<br />
später, nach ihrer hWandlung zur Europäischen<br />
Union, zu einem der treibenden Akteure im<br />
internationalen Wettlauf um Rostoffe , Märkte und<br />
geostrategischen Einfluss wurde. <strong>Die</strong> Herrschenden<br />
in Deutschland nutzen die EU heute zur Umsetzung<br />
von Rüstungsprojekten und zur Beteiligung an<br />
internationalen Militäreinsätzen, die sie allein nicht<br />
stemmen könnten. Europäische Militäreinsätze wie<br />
jüngst in Mali, der Aufbau europäischer<br />
Battlegroups und Rüstungsprojekte wie die<br />
Entwicklung des Militärtransporters Airbus A 400 M<br />
oder Pläne zur Entwicklung einer Eurodrohne sind<br />
das Resultat dieser Politik.<br />
Auch deshalb brauchen wir einen Neustart: für<br />
soziale Gerechtigkeit, für soziale Beziehungen in<br />
Europa und der EU in der Welt, für Abrüstung und<br />
Frieden.<br />
Begründung: Das ist eine Verklärung der<br />
Interessen und Beweggründe, die zur Entstehung<br />
des europäischen Integrationsprozesses geführt<br />
haben. Tatsächlich ging es darum, ein<br />
Wiedererstarken Deutschlands als militärische<br />
Großmacht durch Einbindung in größere<br />
Militärstrukturen zu verhindern und ein<br />
einheitlichen Markt herzustellen. Montanunion und<br />
(gescheiterten) EVG-Vertrag als „Friedensziel“<br />
innerhalb und außerhalb Europas zu beschönigen,<br />
ist genauso eine Verklärung, wie die Einbindung<br />
Westdeutschlands in die NATO.<br />
Auch im Kalten Krieg war die NATO nicht<br />
„Friedensbewegung“ , Wir sollten nachträglich<br />
weder die herrschende Interpretation unterstützen,<br />
die SU sei eine aggressivere Macht als die USA<br />
gewesen, noch die Auffassung die<br />
„Westintegration“ sei die einzige Alternative nach<br />
dem 2. Weltkrieg gewesen. Außerdem sollte man<br />
nicht vergessen, dass bei Gründung der EWG<br />
Belgien, die Niederlande und Frankreich noch<br />
Kolonialmächte waren (Algerienkrieg!)<br />
Änderungsantrag L.1.24.2.<br />
Seite 34 , Zeile 1132 - 1134<br />
Beide Sätze durch teilweises Streichen und<br />
Ersetzen ändern wie folgt:<br />
DIE LINKE lehnt die Verknüpfung von zivilen und<br />
militärischen Maßnahmen […] ab, wie sie mit der<br />
von der EU verfolgten außenpolitischen Strategie<br />
der „zivil-militärischen Zusammenarbeit“ und<br />
„vernetzten Sicherheit“ betrieben wird. Damit wird<br />
die Militarisierung der Außenpolitik verschleiert.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Verknüpfung von zivilen und<br />
militärischen Maßnahmen ist eine beschlossene<br />
Strategie, die bei den militärischen Einsätzen<br />
bewusst angewandt wird.<br />
Änderungsantrag L.1.24.3.<br />
Seite 34 , Zeile 1134 - 1137<br />
Drei Sätze durch teilweises Streichen und Ersetzen<br />
ändern wie folgt:<br />
DIE LINKE kämpft gemeinsam mit der<br />
Friedensbewegung gegen die Militarisierung der EU,<br />
Sie setzt darauf, gegen Auslandseinsätze zu<br />
beenden, für ein Verbot von Rüstungsproduktion<br />
und – exporten und gegen den weiteren Ausbau der<br />
Militärmacht EU. Setzen wir auf eine friedliche und<br />
zivile EU.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Formulierung „setzen auf“ lässt<br />
völlig offen, wer für die genannten Ziele eintritt<br />
und agiert. <strong>Die</strong> EU ist schon eine Militärmacht<br />
(wenn auch noch eine schwache) und wird sich<br />
sicher nicht automatisch zu einer friedlichen Macht<br />
entwickeln. Wir spielen aber auch nicht Roulett.<br />
Zwar sehen die meisten Wähler die EU als friedlich<br />
und zivil, weil sie nur die westeuropäische<br />
Entwicklung nach dem WII assoziieren. Als LINKE<br />
haben wir aber z.B. die die EU-Diplomatie<br />
gegenüber Jugoslawien, die Beteiligung von EU<br />
Staaten im Jugoslawienkrieg, beim Irak, beim<br />
Angriff auf Irak, Afghanistan, usw. nicht als zivile,<br />
friedliche Politik gesehen. EU und NATO sind heute<br />
nicht voneinander getrennt.
24<br />
Änderungsantrag L.1.24.4.<br />
Seite 34 , Zeile 1138 - 1139<br />
In den Satz einfügen:<br />
DIE LINKE tritt für eine zivile, friedliche Politik<br />
innerhalb und außerhalb Europas ein.<br />
Kampfeinsätze im Rahmen von EU-Battlegroups,<br />
EU-Militärmissionen und militärischen EU-<br />
Ausbildungsmissionen, wie z.B. in Mali, aber auch<br />
Missionen, bei denen EU und NATO<br />
zusammenarbeiten, wie bei der Eulex und KFOR im<br />
Kosovo, lehnen wir ab.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> EU ist heute schon militaristisch,<br />
in dem sie politische Ziele mit Militärmacht<br />
durchsetzt, sowohl innerhalb als auch außerhalb<br />
Europas – dafür sollten Beispiele genannt werden.<br />
Änderungsantrag L.1.24.5.<br />
Seite 34 , Zeile 1140 - 1141<br />
Im Satz ergänzen, streichen und ersetzen:<br />
Keine weitere Stationierung von Truppen aus EU<br />
und NATO Staaten in Afghanistan.<br />
Militärberatungsmissionen und Polizeiausbildung in<br />
Staaten mit autoritären Regimen, wie z.B. Saudi<br />
Arabien, müssen sofort beendet werden<br />
Begründung: Wir haben den bedingungslosen<br />
Abzug aus Afghanistan gefordert.2015 wird der<br />
Einsatz der ISAF-Truppen nicht beendet sein.<br />
Deshalb sollten wir unsere Forderung weiter<br />
stellen. <strong>Die</strong> Einrichtung von Stützpunkten und<br />
Stationierung von westlichen Truppen in<br />
Afghanistan ist bis Mitte der 2020er Jahre geplant<br />
Das wird die Situation in dieser Region weiter<br />
destabilisieren.<br />
Änderungsantrag L.1.24.6.<br />
Seite 34 , Zeile 1146<br />
Nach dem Satz einfügen:<br />
Ebenso lehnen wir den EU-Fonds zur Finanzierung<br />
von EU-Auslandseinsätzen ab, wie auch den Einsatz<br />
von Geldern aus dem Entwicklungsfonds für<br />
militärische Zwecke.<br />
Begründung: <strong>Die</strong>se Zusammenhänge haben sich<br />
gerade beim Einsatz Frankreichs in der ZAR gezeigt.<br />
Änderungsantrag L.1.24.7.<br />
Seite 34 , Zeile 1148-1149<br />
In den Satz einfügen, streichen und ersetzen:<br />
militärischen Strukturen der NATO an.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> NATO hat sich zu einem in allen<br />
Teilen der Welt einsetzbaren Interventionsbündnis<br />
gewandelt und dabei den Begriff der Verteidigung<br />
völlig umdefiniert: von territorialer Verteidigung hin<br />
zu einer Absicherung und Aufrechterhaltung der<br />
wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen der<br />
Herrschenden in den wirtschaftlich mächtigsten<br />
Staaten der Welt. <strong>Die</strong>ser neue Begriff von<br />
„Verteidigung“ beinhaltet die militärische<br />
Intervention, Angriffe, auf Staaten, die keine<br />
militärische Gewalt gegen NATO-Staaten<br />
angewandt haben. <strong>Die</strong> NATO ist eine entscheidende<br />
Instanz bei der Militarisierung der Außenpolitik.<br />
<strong>Die</strong>se militaristische Politik ist keine Politik, die „in<br />
unserem Namen“ fortgesetzt werden darf.<br />
Der Austritt Deutschlands aus den militärischen<br />
Strukturen der NATO, bei gleichzeitiger Abrüstung,<br />
Verbot von Rüstungsexporten und Umbaus der<br />
Streitkräfte auf der Basis strikter<br />
Defensivpotentiale, wie wir in unserem<br />
Grundsatzprogramm beschlossen haben, ist keine<br />
nationalistische Maßnahme. Gerade wegen der<br />
militärischen Bedeutung Deutschlands in der NATO<br />
wäre ein Austritt aus den militärischen Strukturen<br />
der NATO ein Schritt, das imperialistische Bündnis<br />
NATO, und damit die Militarisierung der<br />
Außenpolitik, zu schwächen.<br />
Änderungsantrag L.1.24.8.<br />
Seite 34 , Zeile 1151<br />
Nach „… Kriege“ einfügen:<br />
… , Drohnenangriffe …<br />
Änderungsantrag L.1.24.9.<br />
Seite 34 , Zeile 1158-1159<br />
Satz ersetzen durch:<br />
Nach der Erfahrung von zwei grausamen<br />
Weltkriegen wünschten sich die Menschen nichts<br />
mehr als eine friedliche Welt. Das waren auch<br />
Hoffnungen, die sich mit dem Projekt einer<br />
europäischen Vereinigung verbanden<br />
Begründung: Der Begriff der Grundlage ist<br />
unverständliche, zumindest völlig unspezifisch.<br />
Neben dem Marshallplan der USA, dessen Hilfen<br />
nur angefordert werden konnten, u.a. unter der<br />
Bedingungen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit<br />
der europäischen Staaten, gingen die ersten<br />
Vorschläge zur „Vergemeinschaftung“ von<br />
Wir setzen uns für die Auflösung der NATO ein, und<br />
streben den Austritt Deutschlands aus den
25<br />
Frankreich aus, nämlich der Vorschlag für die EGKS<br />
und die Gründung einer Europäischen<br />
Verteidigungsgemeinschaft (EVG), also einer<br />
westeuropäischen Armee. Der EVG Vorschlag<br />
wurde 1 ½ Jahre nach Gründung der NATO und 3<br />
Monate nach Beginn des Koreakriegs gemacht. <strong>Die</strong><br />
Gründung einer europäischen Armee in einer<br />
Situation der Verschärfung des Kalten Kriegs zu<br />
einem heißen in der pazifischen Region war eine<br />
wesentliche eine Grundlage, allerdings keine<br />
friedensorientierte Grundlage, was mit dem Satz<br />
nahegelegt wird, sondern eine Grundlage für eine<br />
Politik, in der die Fortsetzung der Politik mit<br />
militärischen Mitteln eine Option ist. DIE LINKE<br />
sollte mit solchen Formulierung nicht die<br />
herrschende Propaganda vom „Friedenprojekt“<br />
europäische Vereinigung unterstützen.<br />
Änderungsantrag L.1.24.10.<br />
Änderungsantrag L.1.24.13.<br />
Seite 35 , Zeile 1176-1178<br />
„Das löst … Politik abschotten.“ ersetzen durch:<br />
Das löst nicht nur gewalttätig ausgetragene<br />
Konflikte in den verarmenden Ländern aus,<br />
sondern auch Flucht vor politischer Instabilität und<br />
Gewalt und Arbeitsmigration aus. Gegen diese<br />
Folge ihrer Politik schottet sich die EU mit<br />
militarisierten Polizeimethoden ab.<br />
Begründung: Abschnitt 3.3. gehört zum<br />
friedenspolitischen Abschnitt des Programms. <strong>Die</strong><br />
Fluchtbewegungen werden ja keineswegs nur durch<br />
die Freihandelspolitik ausgelöst, sondern auch<br />
durch die damit verursachten politischen Konflikte<br />
in diesen Ländern. Was ist die Alternative zu<br />
„überbordende“ Überwachung?-Wir sollten uns<br />
gegen die militarisierte Abschottung wenden.<br />
Seite 35 , Zeile 1162<br />
Ein Wort streichen:<br />
DIE LINKE verfolgt langfristig das Ziel eines<br />
Deutschlands und eines Europas ohne Armee, ohne<br />
Kriege.<br />
Begründung: Wir verfolgend dieses Ziel nicht<br />
irgendwann, sondern schon hier und heute, auch<br />
wenn es dafür noch keine Durchsetzungschancen<br />
gibt. Aber dieses Ziel bestimmt schon heute unsere<br />
konkreten politischen Schritte und Forderungen.<br />
Änderungsantrag L.1.24.11.<br />
Seite 35 , Zeile 1166<br />
„und Umweltproblemen“ ersetzen durch:<br />
„… , zu Armut, Elend, Zerstörung der Umwelt und<br />
Menschenrechtsverletzungen“<br />
Änderungsantrag L.1.24.12.<br />
Seite 35 , Zeile 1171<br />
Änderungsantrag L.1.24.14.<br />
Seite 36/37 , Zeile 1236-1237<br />
„<strong>Die</strong> EU-Entwicklungspolitik …Interessen<br />
verknüpft.“ ersetzen durch:<br />
<strong>Die</strong> EU-Entwicklungspolitik wird durch die Strategie<br />
der zivil-militärischen Zusammenarbeit zunehmend<br />
der militärischen Durchsetzung wirtschaftlicher<br />
Interessen unterworfen.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> EU-Entwicklungspolitik war<br />
weitgehend immer wirtschaftlichen Interessen<br />
untergeordnet. Neuer ist, dass diese<br />
wirtschaftlichen Interessen im Mantel der<br />
militärischer „humanitärer Interventionen“<br />
gesichert, bzw. durchgesetzt werden.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Satz ändern wie folgt:<br />
Statt auf einen Ausbau der Rüstungsindustrie, z.B.<br />
über den Bau des Airbus A 400 und die Entwicklung<br />
einer EU-Kampfdrohne, setzen kämpfen wir für die<br />
Konversion der Rüstungsindustrie.<br />
Begründung: Mit wichtigen Beispielen sollten wir<br />
dieses Ziel konkretisieren, für Ersatz von setzen s.o.
26<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.25.<br />
Antragsteller/-innen: KV Hannover<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.25.1.<br />
Seite 6<br />
Der Titel des Leitantrages L.1. wird geändert in:<br />
Mut für ein anderes Europa. Sozial, ökologisch,<br />
friedlich, demokratisch<br />
Begründung: <strong>Die</strong> z.T. übernommene Überschrift<br />
aus dem Alternativentwurf macht klarer deutlich<br />
(Aktivformulierung), dass wir als LINKE ein anderes<br />
Europa wollen.<br />
<strong>Die</strong> Ergänzung um „ökologisch“ halten wir für<br />
notwendig. <strong>Die</strong> Verantwortung für die Ökologie<br />
wollen wir nicht den Grünen überlassen.<br />
Änderungsantrag L.1.25.2.<br />
Seite 6, Zeilen 2-9<br />
Ersten Absatz der Einleitung ersatzlos streichen.<br />
Begründung: „Holzhammerlyrik“ – Europa ist<br />
mehr als Krieg, Großbanken und rechtsnationale<br />
Hetzer – zudem werden die Themen der zur<br />
Streichung vorgeschlagenen Zeilen später im<br />
nachfolgenden Text viel besser und begründet<br />
aufgegriffen. Daher sollte das Programm mit der<br />
originären Zeile 10 beginnen:<br />
„<strong>Die</strong> Wahl zum Europäischen Parlament fällt in eine<br />
Zeit, in der Europa vor einem Scheideweg steht:“<br />
Änderungsantrag L.1.25.3.<br />
Seite 6, Zeilen 11<br />
Am Anfang der Zeile einfügen<br />
Es geht darum, [wie wir leben wollen …]<br />
Begründung: Ohne den ersten Halbsatz ist der<br />
Rest des Satzes ein unverständliches Satzfragment.<br />
Änderungsantrag L.1.25.4.<br />
Seite 6, Zeilen 19-22<br />
Den ersten Satz ändern in:<br />
Den zweiten Satz „Wir wollen … erster Stelle<br />
stehen.“ ersatzlos streichen.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Ergänzung in Satz 1 reicht aus,<br />
so dass Satz 2 ersatzlos gestrichen werden kann.<br />
Zu Satz 2: Was ist mit MigrantInnen, Menschen<br />
jeglichen Geschlechts, kleine Unternehmen, etc.?<br />
Mit der Originalformulierung werden wir immer<br />
bestimmte Gruppen schlicht vergessen, Zudem gilt<br />
nach Bertolt Brecht: „Menschen sind verschieden,<br />
haben verschiedene Interessen und verschiedene<br />
Ansprüche.“<br />
Änderungsantrag L.1.25.5.<br />
Seite 6, Zeilen 23-24<br />
Satz ändern wie folgt:<br />
(..) In vielen Ländern stehen die Menschen vor den<br />
Scherben des ihrer Existenz, verursacht durch den<br />
24 gescheiterten Finanzkapitalismus. (…)<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Scherben beziehen sich auf die<br />
Existenz vieler Menschen, verursacht durch den<br />
Finanzkapitalismus. Letzterer ist( leider!!) noch<br />
nicht gescheitert.<br />
Änderungsantrag L.1.25.6.<br />
Seite 6, Zeilen 23 - 24<br />
Wortgruppe „Scherben des gescheiterten<br />
Finanzkapitalismus“ ersetzen durch:<br />
„Scherben ihrer Existenz, verursacht durch den<br />
Finanzkapitalismus“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Scherben beziehen sich auf die<br />
Existenz vieler Menschen, verursacht durch den<br />
Finanzkapitalismus. Letzterer ist( leider !!) noch<br />
nicht gescheitert.<br />
Änderungsantrag L.1.25.7.<br />
Seite 8, Zeilen 127-128<br />
Satz ändern wie folgt:<br />
Wir setzen haben uns wie bisher dafür ein, dass<br />
prekäre Regionen gefördert werden.<br />
Begründung: Natürlich setzen wir uns auch<br />
weiterhin - und nicht nur in der Vergangenheit - für<br />
die Förderung prekärer Regionen ein.<br />
DIE LINKE tritt für ein soziales, demokratisches und<br />
solidarisches Europa ein, das die Menschen aus<br />
dem Klammergriff der Finanzmärkte und der<br />
Kürzungspolitik befreit.
27<br />
Änderungsantrag L.1.25.8.<br />
Seite 8, Zeilen 128-129<br />
In den Satz nach „… Renteneintrittsalters“ einfügen:<br />
„und fordern stattdessen eine deutliche<br />
Absenkung.“<br />
Begründung: Originalformulierung zu defensiv.<br />
Warum sprechen wir uns nur gegen eine Erhöhung<br />
des Renteneintrittsalters aus??<br />
Änderungsantrag L.1.25.11.<br />
Seite 24, Zeile 767<br />
Das Wort „Flüssigkeiten“ ersetzen durch:<br />
„Chemikalien“<br />
Begründung: „Flüssigkeiten“ ist verharmlosend;<br />
die Gefährlichkeit kommt von den Chemikalien.<br />
Änderungsantrag L.1.25.12.<br />
Änderungsantrag L.1.25.9.<br />
Seite 17, Zeile 483<br />
Satzteil „von zunächst 40 Stunden“ ersetzen durch:<br />
„von zunächst 35 Stunden“<br />
Begründung: Frage: Sind wir LINKE plötzlich nicht<br />
mehr für die 35-Stunden Woche?<br />
Änderungsantrag L.1.25.10.<br />
Seite 17, Zeile 490<br />
Nach Zeile 490 einfügen:<br />
Gute Arbeit umfasst auch die Tätigkeiten, die der<br />
Fürsorge, Entwicklung und Pflege der Menschen<br />
selbst gelten und überwiegend von Frauen<br />
unbezahlt oder in schlecht bezahlten Jobs<br />
ausgeführt werden.<br />
• Wir wollen, dass Frauen und Männer durch<br />
Verkürzung der Erwerbsarbeitszeit die Zeit<br />
und das Recht haben, gleichermaßen an<br />
Erwerbs- und Sorgearbeit (auch für sich<br />
selbst) teilhaben,<br />
• Wir wollen so die Arbeitsteilung der<br />
Geschlechter überwinden, die immer noch<br />
ein maßgeblicher Hinderungsgrund für alle<br />
ist, umfassend ein gutes Leben leben zu<br />
können.<br />
Begründung: <strong>Die</strong>ser Aspekt der Tätigkeit jenseits<br />
der originären Erwerbsarbeit fehlt im Programm<br />
und passt inhaltlich als Einschub hinter Zeile 490.<br />
Seite 24, Zeilen 769-770<br />
Auf Zeile 769 streichen:<br />
„einseitig“<br />
Auf Zeile 770 nach „… abgeladen werden.“<br />
einfügen:<br />
Nicht die Energiewende kommt uns teuer, sondern<br />
die Vergünstigungen und Investitionen für<br />
energievergeudende Industrien.<br />
Begründung: Plädoyer gegen Abwälzung der<br />
Energiewendekosten auf private VerbraucherInnen<br />
und klare Benennung (Formulierung aus<br />
Alternativantrag), warum die Energiewende in der<br />
jetzigen Form teuer wird.<br />
Änderungsantrag L.1.25.13.<br />
Seite 24, Zeile 798<br />
Nach „Verkehrspolitik,“ einfügen:<br />
„die Ressourcen einspart,“<br />
Begründung: Hier gibt es eine evidente<br />
Schnittstelle von der Energie- zur Verkehrspolitik,<br />
die auch benannt werden sollte.<br />
Änderungsantrag L.1.25.14.<br />
Seite 24, Zeile 803<br />
Am Ende der Zeile einfügen:<br />
<strong>Die</strong> europaweite „Lagerhaltung auf der Straße“ ist<br />
eine unnötige Verschwendung von<br />
Energieressourcen und somit volkswirtschaftlich<br />
unsinnig. Als Profitquelle für eine deregulierte<br />
Transportwirtschaft verteuert sie zudem unnötig die<br />
Lebenshaltungskosten der Menschen.<br />
Wir setzen uns dafür ein, dass kurzlebige<br />
Verbrauchsgüter und Lebensmittel vornehmlich<br />
regional produziert sowie verteilt und langlebige,
28<br />
überregional genutzte Güter hauptsächlich über<br />
Schienen und Wasserstraßen transportiert werden.<br />
Begründung: Hier gibt es eine evidente<br />
Schnittstelle von der Energie- zur Verkehrspolitik,<br />
die auch benannt werden sollte.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen: Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag L.1.25.15.<br />
Seite 27, Zeile 879<br />
Das Wort „erforscht“ ersetzen durch:<br />
„gefördert“<br />
Begründung: Es gibt bereits sehr viele<br />
Alternativverfahren zu Tierversuchen. <strong>Die</strong> EU hat<br />
dafür sogar ein eigenes Institut ((ECVAM –<br />
European Centre for the Validation of Alternative<br />
Methods). <strong>Die</strong>se Alternativmethoden sind aber<br />
häufig teurer und sollten daher stärker gefördert<br />
werden.<br />
Änderungsantrag L.1.25.16.<br />
Seite 27, Zeile 881<br />
Das Wort „schrittweise“ streichen.<br />
Begründung: Plädoyer gegen eine Politik der kleinen<br />
Schritte: <strong>Die</strong> bisherige industrielle Tierhaltung muss<br />
schnellstmöglich umgestellt werden.<br />
Änderungsantrag L.1.25.17.<br />
Seite 28, Zeile 904<br />
Nach Zeile 904 einfügen:<br />
Das Europäische Parlament (EP)* hat weniger<br />
Befugnisse als jedes nationale Parlament: Es darf<br />
nur über Initiativen entscheiden, die ihm „von oben“<br />
(durch die Kommission* und den Rat der<br />
Europäischen Union *) „erlaubt“ werden. Es hat<br />
nicht einmal das Recht auf Rechtsetzungsinitiativen<br />
(siehe „Initiativrecht“, „Trennung v. Legislative u.<br />
Exekutive“)*. Auch unterliegt die EU-Kommission<br />
nicht der parlamentarischen Kontrolle durch das EP,<br />
wie dies die Regierungen der Mitgliedstaaten durch<br />
die nationalen Parlamente tun!<br />
Begründung: <strong>Die</strong>se klare Analyse (Originaltext aus<br />
Alternativantrag), die im Entwurf des PV fehlt,<br />
macht deutlich, warum die EU unter den jetzigen<br />
Rahmenbedingungen politisch und demokratisch<br />
nicht kontrollierbar ist. Daraus leitet sich unsere<br />
Forderung nach einer deutlichen Stärkung des EU-<br />
Parlamentes ab.<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.26.<br />
Antragsteller/-innen:<br />
Landesarbeitsgemeinschaft Drogenpolitik<br />
Landesverband Berlin, unterstützt von Frank<br />
Tempel (MdB), Dominic Heilig (PV), Forum<br />
demokratischer Sozialismus, Klaus Lederer<br />
(PV)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 33, nach Zeile 1107<br />
Neuen Abschnitt 2.9. einfügen:<br />
2.9 Drogenpolitik neu denken<br />
Wir setzen uns für ein Umdenken in der<br />
Drogenpolitik ein. <strong>Die</strong> heutige Verbotspolitik ist<br />
nicht geeignet, das Drogenangebot oder die<br />
Nachfrage zu reduzieren. Sie ist allerdings<br />
verantwortlich für eine Vielzahl von<br />
Begleiterscheinungen: sozialer Abstieg von<br />
Abhängigen, organisierte Kriminalität, zusätzliche<br />
Gesundheitsrisiken für Konsumierende, immense<br />
Staatsausgaben für die Verfolgung.<br />
<strong>Die</strong> EU-Drogenstrategie muss neu ausgerichtet<br />
werden. Das setzt eine kritische Hinterfragung alter<br />
Denkmuster und die unideologische<br />
Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />
voraus. Statt der Fokussierung auf die<br />
Angebotsreduktion sollten Maßnahmen der<br />
Schadensreduktion, die Förderung der<br />
Konsumkompetenz sowie die Erforschung der<br />
Konsummotivation und wirksame<br />
Präventionsansätze im Mittelpunkt der EU-<br />
Drogenpolitik stehen. Das gilt für legale wie für<br />
illegale Rauschmittel.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
29<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.27.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Hoffnung auf den Europäischen Einigungsprozess<br />
Angenommen: Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Seite 6, Zeile 2<br />
„<strong>Die</strong> Europäische Union“ ersetzen durch:<br />
„Der Europäische Einigungsprozess“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> jetzige Formulierung ist sachlich<br />
falsch, denn der Maastricht-Vertrag war erst der<br />
Beginn der EU. Außerdem bezogen sich die<br />
Hoffnungen der Menschen auf die europäische Idee<br />
und fast nie auf die Vertragsgemeinschaft EU.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
L.1.28.<br />
Bessere und gleichwertige Lebensbedingungen als<br />
Ziel<br />
Seite 7, Zeile 77 und 79/80<br />
a) Auf Zeile 77 die Wortgruppe „Wir verteidigen<br />
dagegen“ ersetzen durch:<br />
„Wir dagegen kämpfen“<br />
Auf Zeile 79/80 den Teilsatz „dass sich die<br />
Lebensbedingungen … angleichen müssen.“<br />
ersetzen durch:<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
L.1.29.<br />
EZB Direktfinanzierung für aktive Wirtschaftspolitik<br />
(1)<br />
Seite 13, Zeilen 282-283<br />
Satzteil „In einem festgelegten Rahmen …<br />
angewiesen sind.“ ersetzen durch:<br />
„direkt finanzieren können, so dass sie auch in<br />
Krisenzeiten wirtschaftspolitisch handlungsfähig<br />
bleiben.“<br />
Begründung: In der aktuellen Formulierung wird<br />
die dominante Rolle der Finanzmärkte<br />
unnötigerweise doppelt betont. <strong>Die</strong> Formulierung,<br />
EZB-Direktkredite sollten in einem „festgelegten<br />
Rahmen“ erlaubt sein, ist unbestimmt und lässt den<br />
Zweck der Direktfinanzierung im Ungewissen. <strong>Die</strong><br />
Festlegung auf eine „günstige“ versperrt die Option<br />
von EZB-Krediten zum Nullzins, die aber<br />
offengehalten werden sollte: Direktkredite sind ja<br />
gerade notwendig, weil der Preismechanismus an<br />
den Finanzmärkten versagt, und sollten ihn<br />
deswegen nicht beibehalten.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
„für bessere und gleichwertige Lebensbedingungen<br />
für alle Menschen in der Europäischen Union.“<br />
Begründung: Im Unterschied zum Grundgesetz und<br />
Verfassungen in anderen Mitgliedstaaten gibt es in<br />
den EU noch kein Ziel der Angleichung der<br />
Lebensverhältnisse mit Verfassungsrang, daher<br />
kann dieses Ziel auch nicht verteidigt, sondern<br />
muss politisch erst durchgesetzt werden. <strong>Die</strong><br />
bisherige Formulierung ist außerdem<br />
missverständlich.
30<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.30.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
EZB Direktfinanzierung für aktive Wirtschaftspolitik<br />
(2)<br />
Angenommen: Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Seite 14, Zeile 346<br />
Wortgruppe „in einem festgelegten Rahmen“<br />
ersetzen durch:<br />
„zur Wahrung ihrer wirtschaftspolitischen<br />
Handlungsfähigkeit“<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
L.1.32.<br />
Begründung: siehe „EZB Direktfinanzierung für<br />
aktive Wirtschaftspolitik (1)“<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
EU Parlament aufwerten und handlungsfähig<br />
machen<br />
Seite 15, vor Zeile 390<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Einen neuen Unterpunkt einfügen:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Spekulation gegen Euro-Mitgliedsstaaten<br />
verhindern<br />
Seite 14, Zeile 349-350<br />
a) Auf Zeile 349 Wortgruppe „gegen die<br />
gemeinsame Währung“ ersetzen durch:<br />
„gegen einzelne Euro-Mitgliedsstaaten“<br />
L.1.31.<br />
b) Auf Zeile 350 am Ende des Satzes einfügen:<br />
„(Eurobonds)“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> jetzige Formulierung ist sachlich<br />
falsch. Gegen die gemeinsame Währung wurde<br />
nicht spekuliert, und die EZB könnte solche<br />
Versuche leicht abwehren. Spekuliert wird gegen<br />
die Zahlungsfähigkeit einzelner Mitgliedstaaten des<br />
Euro. Außerdem sollten Eurobonds namentlich<br />
genannt werden, weil sich diese Bezeichnung für<br />
Gemeinschaftsanleihen „eingebürgert“ hat.<br />
• Der EU-Haushalt sollte vom Parlament<br />
alleine beschlossen werden können, um<br />
das Parlament aufzuwerten und soziale<br />
Politik auf EU-Ebene beschließen zu<br />
können. Dafür ist die derzeitige<br />
Haushaltsobergrenze von 1,23% des EU-<br />
Bruttonationaleinkommens deutlich zu<br />
niedrig.<br />
Begründung: Um das oft beschworene<br />
„Demokratiedefizit“ der EU zu beheben, muss das<br />
Parlament gestärkt werden, und das Haushaltsrecht<br />
gilt auf der ganzen Welt (neben der Wahl, Abwahl<br />
und Kontrolle einer Regierung) als „Königsrecht“<br />
des Parlaments. Nach derzeitigem Vertragsrecht<br />
allerdings kann das Parlament den Haushalt nur im<br />
Einvernehmen mit dem Rat verabschieden. Eine<br />
sozial ausgerichtet Investitions- oder Förderpolitik<br />
kann das Parlament nur in sehr geringem Umfang<br />
verabschieden, weil ein erheblicher Teil des EU-<br />
Haushalts den Agrarsubventionen vorbehalten<br />
bleibt und das Gesamtvolumen mit 1,23% sehr<br />
begrenzt ist.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
31<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.33.<br />
Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />
L.1.34.<br />
Mindestlöhne einführen ohne<br />
Kompetenzerweiterung der EU<br />
Seite 17, Zeilen 475 - 479<br />
Den Unterpunkt ersetzen durch:<br />
• Niedriglöhne bekämpfen: <strong>Die</strong> EU soll der<br />
Sozialcharta des Europarats beitreten. Wir<br />
kämpfen für die Einführung<br />
existenzsichernder Mindestlöhne in Höhe<br />
von wenigstens 60 Prozent des jeweiligen<br />
nationalen Durchschnittslohns in allen<br />
Mitgliedstaaten. <strong>Die</strong>se müssen sich an der<br />
realen Produktivitätsentwicklung<br />
orientieren.<br />
Begründung: Art. 153, Absätze (4) und (5) des<br />
Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen<br />
Union nehmen von den EU-Kompetenzen<br />
ausdrücklich die Befugnisse der Mitgliedstaaten<br />
aus, selbst „die Grundprinzipien ihres Systems der<br />
sozialen Sicherheit festzulegen“, „hindern die<br />
Mitgliedstaaten nicht daran, strengere<br />
Schutzmaßnahmen beizubehalten oder zu treffen,<br />
die mit den Verträgen vereinbar sind“, und<br />
klammern „das Arbeitsentgelt, das Koalitionsrecht,<br />
das Streikrecht sowie das Aussperrungsrecht“<br />
ausdrücklich aus. Eine verbindliche<br />
Mindestregelung durch die EU würde ihren eigenen<br />
Verträgen widersprechen und die Tür dafür öffnen,<br />
dass die EU-Kommission Befugnisse zur Regelung<br />
der industriellen Beziehungen und sozialen<br />
Sicherungen in den Mitgliedstaaten bekommt, wie<br />
sie als Teil der „Troika“ bereits gegenüber den sog.<br />
„Programmländern“ (Griechenland, Spanien,<br />
Portugal etc.) ausübt. Das hatte die EU-Kommission<br />
bereits 2012 vergeblich mit der sog. „Monti II“-<br />
Verordnung versucht. Demgegenüber ist ein Beitritt<br />
der EU zur Sozialcharta des Europarats<br />
unproblematisch, weil diese Recht auf Arbeit,<br />
Tarifverhandlungen, soziale Sicherheit, Wohnung,<br />
Kündigungsschutz usw. kennt und Gewerkschaften<br />
Klagerecht gegen Verstöße einräumt, aber keine<br />
neoliberalen Strukturen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Gewerkschaften und Tarifverträge stärken<br />
Seite 18, Zeilen 510 - 512<br />
Den Satz „Wir wollen Mindestregelungen …<br />
Streikaktivitäten verbessern.“ ersetzen durch:<br />
„Jeder/jedem abhängig Beschäftigten müssen<br />
Streikrecht und Koalitionsfreiheit offenstehen.“<br />
Begründung: siehe „Mindestlöhne einführen ohne<br />
Kompetenzerweiterung der EU“; auch<br />
„Mindestregelungen für ein europäisches Tarif- und<br />
Sozialsystem“ bergen die Gefahr, dass bestehende<br />
großzügige Streikgesetzgebungen wie in Frankreich<br />
oder Schweden auf EU-Ebene „nach unten“<br />
korrigiert werden. Zu diesem Instrument ist die<br />
Europäische Sozialcharta ein besseres Instrument<br />
als die EU.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
L.1.35.<br />
Armutsfeste und bedarfsgerechte<br />
Mindestsicherung am selbst gewählten Wohnort<br />
Seite 19, Zeilen 568 - 569<br />
Wortgruppe „Anspruch auf soziale<br />
Mindestsicherung … derzeit 1050 Euro.“ ersetzen<br />
durch:<br />
„Anspruch auf armutsfeste und bedarfsgerechte<br />
soziale Mindestsicherung an ihrem selbst<br />
gewählten Wohnort haben.“<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
32<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Aussage ist sachlich falsch. Je<br />
nach Wohnort und dort anfallenden Miet- und<br />
Energiekosten kann eine existenzsichernde<br />
Mindestsicherung auch über oder unter 1050 Euro<br />
liegen. Der Änderungsvorschlag entspricht dem<br />
Konzept im Erfurter Grundsatzprogramm.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
L.1.36.<br />
Zukunfts- und Investitionsprogramm benennen<br />
Seite 20, Zeile 613<br />
Zwischenüberschrift „Ein Programm für die Zukunft<br />
“ ersetzen durch:<br />
„Ein europäisches Zukunfts- und<br />
Investitionsprogramm“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Überschrift ist ungenau. <strong>Die</strong><br />
ernsthafte Forderung nach einem Zukunfts- und<br />
Investitionsprogramm (ZIP) ist ein<br />
Alleinstellungsmerkmal der LINKEN und sollte auch<br />
ausdrücklich so benannt werden.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
• Wohnmöglichkeiten für junge Menschen,<br />
für Ältere und für gesundheitlich<br />
Beeinträchtigte verbessern und bezahlbar<br />
machen;<br />
• soziale <strong>Die</strong>nstleistungen insbesondere in<br />
Gesundheitswesen und Pflege verbessern<br />
und ausbauen;<br />
• öffentliche Verwaltung modernisieren und<br />
wirksamer gestalten, insb. auch<br />
Steuervollzug, Gewerbeaufsicht,<br />
Genehmigungsverfahren,<br />
Umweltverträglichkeitsprüfungen;<br />
Begründung: Damit werden die einzelnen Teile des<br />
ZIP präzisiert und sinnvoll ergänzt. Und<br />
gesundheitlich Beeinträchtigte haben andere<br />
Bedürfnisse als junge Wohnungssuchende<br />
(Barrierefreiheit, Fahrstühle, Rampen usw.), die<br />
entsprechender Finanzierung bedürfen. Soziale<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen sind ein wichtiger<br />
„Wachstumssektor“, der nicht dem freien Markt<br />
überlassen werden darf. Eine leistungsfähige<br />
öffentliche Verwaltung schließlich ist notwendig,<br />
weil ansonsten Reiche und hinterlistig agierende<br />
Unternehmen an den Steuer- und<br />
Regulierungsgesetzen vorbei wirtschaften können.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.38.<br />
Antragsteller/-innen: LV Bremen, LAG queer<br />
Bremen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 31, nach Zeile 1027<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: KV Aachen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Öffentlichen Sektor stärken<br />
Seite 21, Zeile 636<br />
Den Unterpunkt ersetzen durch:<br />
L.1.37.<br />
Neuen Unterabschnitt 2.6 einfügen:<br />
2.6 Sexuelle Selbstbestimmung ist ein<br />
Menschenrecht!<br />
Immer noch werden in Europa Menschen<br />
stigmatisiert, die nicht der heterosexuellen Norm<br />
entsprechen. Immer noch führt ein Kuss zwischen<br />
zwei Männern oder zwei Frauen in der Öffentlichkeit<br />
im günstigeren Fall zu schiefen Blicken, im<br />
schlechteren Fall zu Schlägen. Immer noch werden<br />
in Europa an intersexuellen Babys<br />
geschlechtsangleichende Operationen<br />
vorgenommen, um sie der heterosexuellen
33<br />
Norm mit Gewalt zu unterwerfen.<br />
DIE LINKE setzt sich für die Überwindung von Transund<br />
Homophobie in Europa ein. Wir fordern die<br />
europäische Kommission, das europäische<br />
Parlament sowie die nationalen Regierungen auf,<br />
folgende Regelungen auf den Weg zu bringen:<br />
1. Eine europaweite Aufklärungskampagne<br />
insbesondere an Schulen, um Trans- und<br />
Homophobie zu überwinden.<br />
2. Ein grundsätzliches Recht auf Asyl in Europa,<br />
nicht nur in Fällen wo im jeweiligen<br />
Herkunftsland Haftstrafen auf Homo- oder<br />
Transsexualität verhängt werden.<br />
3. Eine völlige Gleichstellung von heterosexuellen<br />
und homosexuellen Partnerschaften.<br />
4. Ein Verbot geschlechtsangleichender<br />
Maßnahmen ohne Zustimmung der betroffenen<br />
Person.<br />
5. Ein Anspruch auf geschlechtsangleichende<br />
Maßnahmen für Transsexuelle.<br />
Begründung: Auch innerhalb der Europäischen<br />
Union gibt es immer noch weit verbreitete<br />
Vorurteile gegenüber Personen, die nicht der<br />
heterosexuellen Norm entsprechen. <strong>Die</strong><br />
Hintergründe hierfür sind vielfältig und reichen von<br />
religiös geprägten Moralvorstellungen bis zur Angst<br />
vor der Auseinandersetzung mit der eigenen<br />
sexuellen Identität. Gerade in Zeiten von politischer<br />
und wirtschaftlicher Unsicherheit besteht die<br />
Gefahr, dass Minderheiten zunehmend ausgegrenzt<br />
werden. Deshalb ist es wichtig, dass unsere Partei<br />
Stellung bezieht und sich klar und eindeutig für die<br />
Rechte von Minderheiten einsetzt.<br />
In der Charta der Grundrechte der Europäischen<br />
Union (Art. 21, Abs. 1) heißt es:<br />
„Diskriminierungen, insbesondere wegen des<br />
Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der<br />
ethnischen<br />
oder sozialen Herkunft, der genetischen Merkmale,<br />
der Sprache, der Religion oder der Weltanschauung,<br />
der politischen oder sonstigen Anschauung, der<br />
Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des<br />
Vermögens, der Geburt, einer Behinderung, des<br />
Alters oder der sexuellen Ausrichtung, sind<br />
verboten.“<br />
Bedeutet ein Verbot der Nichtdiskriminierung schon<br />
eine rechtliche Gleichstellung? Nicht<br />
notwendigerweise, denn in Artikel 9 heißt es zum<br />
Beispiel schwammig: „Das Recht, eine Ehe<br />
einzugehen, und das Recht, eine Familie zu<br />
gründen, werden nach den einzelstaatlichen<br />
Gesetzen gewährleistet, welche die Ausübung<br />
dieser Rechte regeln.“<br />
Wie sich die nationalen europäischen Regierungen<br />
zum Diskriminierungsverbot verhalten ist noch mal<br />
eine ganz andere Frage.<br />
Zur Begründung der einzelnen Forderungen:<br />
1. Immer noch gehören Begriffe wie Schwule<br />
Sau, Schwuchtel, Transe etc. zu den<br />
meistgebrauchten Schimpfwörtern auf<br />
dem Schulhof. Gerade zu Beginn der<br />
Bewusstwerdung der eigenen sexuellen<br />
Identität kann diese Stigmatisierung ein<br />
Coming-out erschweren. Aus diesem<br />
Grund ist es unabdingbar, dass an allen<br />
europäischen Schulen auch nichtheterosexuelle<br />
Lebensweisen thematisiert<br />
werden, um damit einen Beitrag zu leisten,<br />
Trans- und Homophobie zu überwinden.<br />
2. Laut einem Gerichtsurteil des<br />
Europäischen Gerichtshofes für<br />
Menschenrechte haben Flüchtlinge in<br />
Europa Anspruch auf Asyl, wenn Ihnen im<br />
Herkunftsland aufgrund Ihrer sexuellen<br />
Identität Gefängnisstrafen drohen und<br />
diese im jeweiligen Land auch vollstreckt<br />
werden. Nicht berücksichtigt werden<br />
hierbei andere Formen der staatlichen<br />
Diskriminierung und Verfolgung, welche<br />
nicht mit Gefängnisstrafen verbunden<br />
sind. Ebenso wenig berücksichtigt wird die<br />
nichtstaatliche Verfolgung und<br />
Diskriminierung, die genauso mit Gefahren<br />
für Leib und Leben verbunden sein<br />
können.<br />
3. Eine völlige Gleichstellung homo- und<br />
heterosexueller Partnerschaften ist in<br />
einigen Staaten der Europäischen Union<br />
bereits verwirklicht (Spanien, Portugal,<br />
Frankreich, Belgien, Niederlande,<br />
Dänemark, Schweden, Norwegen, England<br />
und Wales), in anderen Ländern ist sie per<br />
Gesetz verboten (Polen, Kroatien, Litauen,<br />
Lettland, Bulgarien). Unser Ziel sollte es<br />
sein, auf eine völlige Gleichstellung in allen<br />
Ländern der Europäischen Union und<br />
darüber hinaus hinzuwirken.<br />
4. Häufig werden immer noch Operationen an<br />
Neugeborenen vorgenommen, deren<br />
Geschlecht nicht eindeutig zuzuordnen ist,<br />
um ihnen ein bestimmtes Geschlecht<br />
zuzuweisen. Auch wenn hierbei oft keine<br />
bösen Absichten dahinterstehen, stellt<br />
dieses doch einen massiven Eingriff in die<br />
körperliche und seelische Unversehrtheit<br />
der betroffenen Person dar. In vielen Fällen<br />
entsprach das zugewiesene Geschlecht<br />
nicht der eigenen Geschlechtsidentität.<br />
Aus diesem Grund sollten solche Eingriffe
34<br />
unterlassen werden, bis die betreffende<br />
Person sich selbstbestimmt für oder gegen<br />
eine geschlechtsangleichende Operation<br />
entscheiden kann. Das<br />
Personenstandsrecht ist insofern<br />
europaweit so anzupassen, dass nicht nur<br />
die Kategorien Mann/Frau zugelassen<br />
werden.<br />
5. Bei einigen Menschen stimmt die<br />
Geschlechtsidentität nicht mit dem<br />
biologischen Geschlecht überein. Allen<br />
Personen in der Europäischen Union sollte<br />
deshalb das Recht zugestanden werden,<br />
das biologische Geschlecht der eigenen<br />
Geschlechtsidentität anzupassen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: ____________________________________<br />
Stimmen dafür: _ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: _____________________________________<br />
haben Institutionen und Verträge geschaffen, die<br />
dem freien Kapitalverkehr Vorrang geben und die<br />
sozialen Schutzrechte minimieren.<br />
<strong>Die</strong> EU sollte der konkurrenzfähigste<br />
Wirtschaftsraum der Welt werden. <strong>Die</strong> Agenda<br />
2010, wie sie vom Vorsitzenden des Bundes der<br />
deutschen Industrie gefordert wurde, war die<br />
Grundlage für das Lohndumping und die Hartz-<br />
Gesetze in Deutschland. Der Euro war und ist das<br />
Mittel der Herrschenden in Europa – vor allem der<br />
starken deutschen Kapitalistenklasse – vor dem<br />
Hintergrund eines verschärften internationalen<br />
Konkurrenzkampfs, um ihre Profite zu erhöhen und<br />
ihre ökonomischen und strategischen Interessen<br />
gegenüber den Konkurrenten in den USA, Japan<br />
China und anderswo durchzusetzen. <strong>Die</strong><br />
gegenwärtige Krise ermöglicht vor allem dem<br />
deutschen Kapital, die Krisenfolgen auf die<br />
europäischen Nachbarn abzuwälzen und seine<br />
Dominanz weiter zu stärken. Während die deutsche<br />
Exportwirtschaft (noch) Erfolge feiert, werden<br />
Millionen in Europa ins Elend gestürzt.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: AKL Bremen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
L.1.39.<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Seite 7/8, Zeile 73 - 103<br />
<strong>Die</strong> Textpassage ersetzen durch:<br />
<strong>Die</strong> Herrschenden haben behauptet, die<br />
Europäische Union auf Basis der Verträge von<br />
Maastricht und Lissabon sowie die Einführung des<br />
Euro würden Frieden und Prosperität nach Europa<br />
bringen. Das krasse Gegenteil ist der Fall. In<br />
Griechenland, Zypern, Spanien, Portugal und<br />
anderen Ländern gibt es millionenfache Armut und<br />
Erwerbslosigkeit insbesondere der Jugend.<br />
<strong>Die</strong> EU ist heutzutage keine Verheißung für Toleranz<br />
und Völkerverständigung. Ihre Institution und Politik<br />
werden zu Recht von vielen Menschen als<br />
Bedrohung (z.B. gegen schon erreichte soziale<br />
Standards) wahrgenommen. <strong>Die</strong> Krise in Europa<br />
wird durch die neoliberale Konzeption der EU<br />
verschärft. Ihre Politik bedeutet auch in Zukunft<br />
weiteres Lohndumping, Erhöhung des<br />
Renteneintrittalters und zunehmende Kriege.<br />
Insbesondere die derzeitigen Vertragsgrundlagen<br />
(Stichwort Lissabonvertrag) sind für LINKE völlig<br />
inakzeptabel und keine Ausgangsbasis.<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: AKL Bremen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 15/16, Zeile 411 - 418<br />
<strong>Die</strong> Textpassage ersetzen durch:<br />
L.1.40.<br />
<strong>Die</strong> Einführung des Euro hat die Krise verschärft,<br />
aber sie ist nicht die Ursache der Krise. <strong>Die</strong><br />
Konkurrenz zwischen den Eurostaaten ist kein<br />
Konstruktionsfehler des Euros, sondern Ausdruck<br />
des Konkurrenzkampfes zwischen Konzernen, die<br />
weitgehend eine nationalstaatliche Basis haben.<br />
DIE LINKE steht deshalb für einen Bruch mit den<br />
kapitalistischen Eigentumsstrukturen und der<br />
Politik, die Konzerne und Banken Blankoschecks<br />
ausstellt: in Deutschland, Europa und international.<br />
Wir sagen Nein zur Austerität, Spaltung und<br />
Nationalismus und Ja zu einem sozialistischen<br />
Europa im Interesse der Lohnabhängigen und<br />
Erwerbslosen.<br />
<strong>Die</strong> wirtschaftlich und politisch Herrschenden
35<br />
Wir treten für das Recht der Opfer der Troika-Politik<br />
ein, aus dem Euro und der EU auszutreten.<br />
Gleichzeitig vertreten wir die Einschätzung, dass die<br />
Einführung einer nationalen Währung für die<br />
betroffenen Staaten neben möglichen<br />
ökonomischen Vorteilen auch Gefahren beinhaltet –<br />
solange dies auf Basis einer kapitalistischen<br />
Ökonomie im Rahmen des Weltmarkts geschieht.<br />
<strong>Die</strong> Krise kann durch einen solchen Schritt alleine<br />
nicht überwunden, der Lebensstandard der<br />
Bevölkerung nicht gerettet werden.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
zu umfassender demokratischer Vergesellschaftung<br />
<strong>Die</strong> Antwort der europäischen <strong>Linke</strong>n auf die Krise<br />
in Europa und den Nationalismus und Rassismus ist<br />
der gemeinsame Widerstand über Ländergrenzen<br />
hinweg - für höhere Löhne, bessere Sozialstandards<br />
und Arbeiterrechte. Ein Neustart für eine<br />
demokratische und an den Interessen der<br />
Bevölkerung orientierte europäische Einigung kann<br />
nicht auf kapitalistischer Basis erfolgen. Nur durch<br />
weitgehende Maßnahmen gegen die Macht des<br />
Kapitals – Überführung der Banken und Konzerne in<br />
demokratisches öffentliches Eigentum, Einführung<br />
von Kapitalverkehrskontrollen, Bildung von<br />
Regierungen der <strong>Linke</strong>n – kann die Basis für eine<br />
neue Vereinigung Europas von unten erfolgen.<br />
Heute ist unsere Aufgabe eine größtmögliche<br />
Einheit im sozialen Widerstand herzustellen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: AKL Bremen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 38, Zeilen 1256 - 1286<br />
Den Abschnitt „4. Europa verändern“<br />
ersetzen durch:<br />
L.1.41.<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
DIE LINKE fordert:<br />
+ <strong>Die</strong> Verursacher der Krise sollen zahlen: Nein zur<br />
EU-Krisenpolitik der anderen deutschen Parteien<br />
und der EU-Troika, Nein zu ESM, Fiskalpakt und EU-<br />
Wettbewerbspakt, Aufhebung aller Troika-Verträge<br />
+ Nein zu Privatisierungen und Sparpaketen zu<br />
Lasten der Bevölkerung<br />
+ Nein zu Nationalismus und Rassismus. Kein<br />
Fußbreit den Faschisten<br />
+ <strong>Die</strong> Schulden der von der Krise besonders<br />
betroffenen Staaten gegenüber Banken und<br />
institutionellen Anlegern müssen gestrichen<br />
werden. Entschädigung von Kleinanlegern<br />
+ Durch die Unterstützung gewerkschaftlicher<br />
Lohnkämpfe und eine andere Steuerpolitik wollen<br />
wir eine Umverteilung von oben nach unten<br />
erreichen<br />
+ Ausbau statt Abbau demokratischer Rechte<br />
+ Alle Banken und Versicherungen müssen<br />
entmachtet, entflochten und verstaatlicht werden.<br />
Sie gehören unter die demokratische Kontrolle und<br />
Verwaltung der Bevölkerung<br />
+ Überführung der strukturbestimmenden Konzerne<br />
in Europa in öffentliches Eigentum bei<br />
demokratischer Kontrolle und Leitung durch die<br />
Belegschaft und die Bevölkerung als erster Schritt
36<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.42.<br />
Antragsteller/-innen: Sebastian Koch (Berlin,<br />
Delegierter), Bodo Ramelow (Thüringen,<br />
Delegierter), Cornelia Ernst (Sachsen, Delegierte),<br />
Dominic Heilig (Parteivorstand), Halina Wawzyniak<br />
(Berlin, MdB, Parteivorstand), Jan Wagner (netzpol.<br />
Sprecher Linksfraktion Sachsen-Anhalt), Katharina<br />
König (netzpol. Sprecherin Linksfraktion Thüringen),<br />
Klaus Lederer (Berlin, Delegierter), Nadja Guld<br />
(Sachsen, Delegierte), Tobias Schulze (Berlin,<br />
Delegierter), Nora Schüttpelz (Mecklenburg-<br />
Vorpommern, Delegierte), Daniel Tietze (Berlin,<br />
Delegierter), Heike Werner (Sachsen, Delegierte),<br />
Michael Grunst (Berlin, Delegierter), Sandra Montag<br />
(Mecklenburg-Vorpommern, Delegierte), Robert<br />
Bluhm (Berlin, Delegierter), Ulrike Juda (Berlin,<br />
Delegierte), Manuela Schon (Hessen, Delegierte),<br />
Thorsten Löser (Nordrhein-Westfalen, Delegierter),<br />
Sebastian Kahl (Berlin, Delegierter), Sebastian<br />
Meskes (Brandenburg, Delegierter), Landesvorstand<br />
DIE LINKE. Thüringen, DIE LINKE. Landesverband<br />
Sachsen, Maximilian Blum (Berlin, Sprecher LAG<br />
Netzpolitik), Konstanze Kriese (Berlin), Ronny Syre<br />
(Sachsen-Anhalt, Sprecher BAG Netzpolitik), Robert<br />
Irmscher (Berlin), Shaked Spier (Berlin), Stefan Enke<br />
(Thüringen, Sprecher LAG Netzpolitik), Dirk<br />
Schröter (Berlin), Katharina Weise (Berlin), Jürgen<br />
Scheele (Hessen), Martin Schirdewan (Berlin),<br />
Achim Bittrich (Sachsen-Anhalt)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.42.1.<br />
Seite 30, Zeile 1008 – 1012<br />
Den Absatz durch einen neuen Unterabschnitt 2.5<br />
ersetzen durch:<br />
Freiheit im Internet sicherstellen<br />
Netzpolitik und Digitalisierung sind weitgehend<br />
durch EU-Recht reguliert. Das gilt nicht nur für den<br />
Datenschutz, sondern auch für den<br />
Breitbandausbau, für die Bewahrung der<br />
Netzneutralität und für eine Reform oder eine<br />
Fortschreibung des Urheberrechts. Regelungen in<br />
den Bereichen E-Government und Cloud Computing<br />
werden auf europäischer Ebene vorangetrieben, der<br />
Kampf gegen Zensurmaßnahmen wie Netzsperren<br />
wird auch im Europaparlament geführt.<br />
gehört die Neutralität des Netzes. Wir wollen die<br />
Netzwerkkapazitäten ausbauen. <strong>Die</strong><br />
entsprechenden EU-Richtlinien müssen so<br />
verändert werden, dass gemeinschaftlicher,<br />
genossenschaftlicher oder kommunaler Netzausbau<br />
erleichtert wird. <strong>Die</strong> Privatisierung in diesem<br />
Bereich wollen wir zurückdrängen. Der Ansatz der<br />
Europäischen Kommission, den flächendeckenden<br />
Ausbau von Breitbandinternet dem Markt und den<br />
Telekommunikationskonzernen zu überlassen, ist<br />
gescheitert. <strong>Die</strong> Regelungsansätze des<br />
europäischen Telekommunikationsrechtes gilt es<br />
jetzt zu ändern.<br />
DIE LINKE setzt sich in Deutschland für eine Reform<br />
des Urheberrechts ein, die eine Kultur des Teilens<br />
ermöglicht und es den professionellen<br />
Kreativen gleichzeitig erlaubt, ihre Arbeit ordentlich<br />
vergütet zu bekommen. National ist dies in vielen<br />
Fällen nur umsetzbar, wenn entsprechende EU-<br />
Richtlinien geändert werden oder die derzeit<br />
diskutierten Rechtsverschärfungen verhindert<br />
werden. Dafür streiten wir auch im EU-Parlament.<br />
Zur Kultur des Teilens gehört ebenfalls das Prinzip<br />
des offenen Zugangs zu Informationen. Daher<br />
stehen wir für Open Access in der Wissenschaft.<br />
Auch hierüber wird auf europäischer Ebene<br />
mitentschieden. <strong>Die</strong> Entwicklung digitaler<br />
Überwachungstechnologien für die europäischen<br />
Polizeien und die EU-Agenturen wie Europol und<br />
Frontex werden über die Förderpolitik der EU<br />
massiv vorangetrieben. Das muss beendet<br />
werden. Wir wollen vielmehr, dass der freie Zugang<br />
zu Wissen gestärkt wird und<br />
die heutigen Forschungsmilliarden bei Rüstungsund<br />
Überwachungstechnologien im IT-<br />
Bereich zukünftig für sinnvolle und friedliche zivile<br />
Vorhaben wie die Unterstützung freier Software<br />
oder die Entwicklung<br />
von sicheren Verschlüsselungstechnologien für<br />
Bürgerinnen und Bürger ausgeben werden.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
DIE LINKE kämpft auch in Europa und im<br />
Europäischen Parlament für die gesetzliche<br />
Festschreibung der Netzneutralität. Momentan<br />
droht deren Abschaffung durch die geplante<br />
Verordnung zum europäischen Binnenmarkt der<br />
elektronischen Kommunikation. Wir wollen die<br />
Freiheit im Internet dauerhaft sicherstellen. Dazu
37<br />
Änderungsantrag L.1.42.2.<br />
Seite 8, Zeile 96<br />
Hinter „… Bus- und Bahnverkehr entscheiden“<br />
einfügen:<br />
„oder den Ausbau von Breitband-Internet<br />
genossenschaftlich organisieren“<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen: Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag L.1.42.3.<br />
Seite 20, Zeile 590<br />
Nach „… Energie“ einfügen: Telefon und<br />
Internetzugang<br />
Änderungsantrag L.1.42.4.<br />
Seite 21, Zeile 633<br />
Hinter „… Investitionen“ einfügen:<br />
(z. B. Verkehrs- und Kommunikationsnetze wie<br />
Schienen, Straßen und Breitband-Internet)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.43.<br />
Antragsteller/-innen: BAG Gesundheit und<br />
Soziales, Landesrat DIE LINKE. NRW, LAG<br />
Gesundheit und Soziales NRW, und KV<br />
Städteregion Aachen<br />
Änderungsantrag zum Antrag L.1. an den 4.<br />
Parteitages der Partei DIE LINKE<br />
15. Februar 2014 in Hamburg<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.43.1.<br />
Seite 22, Zeile 715<br />
nach „Lebensmittel“ einfügen: „Arzneimittel“<br />
Begründung: Gerade im Bereich Arzneimittel<br />
benötigen Verbraucherinnen und Verbraucher ganz<br />
dringend mehr Kontrolle und Transparenz. Deshalb<br />
sollte dies hier mit aufgenommen werden. Siehe<br />
auch die ausführliche Begründung zu Rolle der EMA<br />
Änderungsantrag L.1.43.2.<br />
Änderungsantrag L.1.43.2.<br />
Seite 23, Zeile 725<br />
Nach Zeile 725 einen neuen Unterpunkt einfügen:<br />
<strong>Die</strong> Rolle der EMA (europäische<br />
Arzneimittelbehörde) wollen wir stärken:<br />
Es sind Studienregister für alle Arzneimittelstudien<br />
verbindlich einzuführen und der uneingeschränkte<br />
Zugang zu klinischen Studiendaten (clinical study<br />
reports) ist sicher zu stellen.<br />
Begründung: Aus zahlreichen wissenschaftlichen<br />
Publikationen ergibt sich folgende Tatsache: Wenn<br />
der überwiegende Teil der klinischen Studiendaten<br />
wie beispielsweise zu Tamiflu (ein Medikament, das<br />
gegen Schweine-, Vogelgrippe, SARS u.a. eingesetzt<br />
wird) weder der Europäischen Arzneimittelbehörde<br />
(EMA) noch anderen unabhängigen Forschern<br />
offengelegt wird, obwohl dies aufgrund der bisher<br />
erwiesenen Manipulationen (Ghostwriting, und das<br />
Zurückhalten von Studienergebnissen) der<br />
veröffentlichten Daten zu Tamiflu dringend geboten<br />
wäre, besteht dringender Handlungsbedarf seitens<br />
der Politik, um weiteren Schaden im ‚Tamiflu-Fall‘<br />
und präventiv für in Zukunft zugelassene<br />
Medikamente abzuwenden.<br />
Wie der ‚Tamiflu-Fall‘ - aber auch etliche ähnliche<br />
Fälle - drastisch zeigt, ist der evidenz-basierten<br />
Medizin die Grundlage entzogen. Ärzte und<br />
Patienten können nicht mehr entscheiden, ob die<br />
Medikamente, die sie verordnen oder einnehmen<br />
(alle auf der Grundlage der publizierten Studien<br />
zugelassen und in Leitlinien empfohlen) nützlich<br />
und vor allem sicher sind. (Quelle: British Medical<br />
Journal, dem Ärzteblatt der Britischen Mediziner.<br />
Dort sind unter dem Stichwort Open data campaign<br />
(http://www.bmj.com/tamiflu) die Fakten zum<br />
‚Tamiflu-Fall‘ sorgfältig dokumentiert und für jeden<br />
zugänglich. Der ‚Tamiflu-Fall‘ entlarvt die Täuschung<br />
der Öffentlichkeit durch Verheimlichung von Daten<br />
über ein für die Prävention von Grippeinfektionen<br />
von Regierungen für Milliardenbeträge
38<br />
eingelagertes Medikament, dessen Nutzen für eben<br />
diese Prävention anhand der vorliegenden<br />
Studiendaten nicht erwiesen ist. Genauso wenig<br />
bekannt ist das Risiko von schweren<br />
Nebenwirkungen.<br />
DIE LINKE fordert, eine wesentliche Ursache dieser<br />
Missstände abzustellen. Sie fordert Transparenz<br />
und Offenlegung der klinischen Studiendaten<br />
(clinical study reports) und die Beseitigung von<br />
Interessenkonflikten in Zulassungsbehörden,<br />
Expertengremien, WHO etc. Sie richtet sich an die<br />
Europa-Parlamentarier und die Kommission, die<br />
derzeit eine Regulierung für diese klinischen<br />
Studien vorbereiten. Wir wollen dem<br />
beherrschenden Einfluss der finanziellen<br />
Übermacht der Hersteller auf Forschung,<br />
wissenschaftliches Publizieren, Lehre,<br />
Weiterbildung und Versorgung der Patientinnen und<br />
Patienten kurzum auf das gesamte<br />
Gesundheitssystem nicht tatenlos zuschauen.<br />
(Aachen 26.1.2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.44.<br />
Antragsteller/-innen: Irina Guljamowa,<br />
Wolfgang Grabowski, Prof.Dr.Günter Hoell,<br />
Bruno Mahlow, AK Russland der AG Mittel- und<br />
Osteuropa<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.44.1<br />
Seite 36, Zeile 1231 streichen<br />
„Auch mit Russland besteht eine strategische<br />
Partnerschaft“<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag L.144.2.<br />
Seite 36, nach Zeile 1234 einfügen:<br />
3.7. Für eine strategische Partnerschaft mit<br />
Russland.<br />
Zu einem friedfertigen Europa gehören normale,<br />
friedliche Beziehungen mit Russland auf<br />
gleichberechtigter Grundlage. Sicherheit und<br />
Wohlergehen in Europa sind nur mit und nicht<br />
gegen Russland zu gewährleisten. Eine Politik der<br />
Konfrontation und Einmischung ist gefährlich, wie<br />
Geschichte und Gegenwart belegen. Wir lehnen sie<br />
kategorisch ab. <strong>Die</strong> Nutzung des gewaltigen<br />
wirtschaftlichen Potentials Russlands hilft<br />
Arbeitsplätze und wirtschaftliche Stabilität<br />
schaffen. In diesem Sinne fordert <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> von der<br />
Bundesregierung, nachhaltige Anstrengungen für<br />
eine neue Ostpolitik und für eine strategische<br />
Modernisierungspartnerschaft zu unternehmen.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> EU ist nicht das ganze Europa.<br />
Russland ist ein wichtiger Teil davon. Das sollte im<br />
Programm angemessen berücksichtigt werden. <strong>Die</strong><br />
lapidare Formulierung im Entwurf "Auch mit<br />
Russland besteht eine strategische Partnerschaft"<br />
entspricht dem nicht, zumal die Realität anders<br />
aussieht, widersprüchlicher ist. Neben einet<br />
stabilen Entwicklung im Warenaustausch wird in<br />
Politik und Medien in Deutschland immer wieder in<br />
Rhetorik des Kalten Kriegs verfallen.<br />
Das Strategiepapier für die Beziehungen mit<br />
Russland, das Außenminister Steinmeier 2006 als<br />
Grundstock für die deutsche EU-Präsidentschaft<br />
vorgelegt hatte, wurde von der Bundeskanzlerin<br />
zugunsten der Verbesserung des Verhältnisses mit<br />
Bush vom Tisch genommen. Das Papier hätte<br />
durchaus die Blaupause für eine neue Ostpolitiksein<br />
können. Auch dem Vorschlag Steinmeiers für eine<br />
Modernisierungspartnerschaft folgten kaum reale<br />
Schritte.<br />
Obwohl es auf dem Gebiet der von der russischen<br />
Regierung als dringendes volkswirtschaftliches Ziel<br />
proklamierten Modernisierung von Industrie,<br />
Infrastruktur und Energiewirtschaft konkrete<br />
Ansatzpunkte für den Ausbau der Zusammenarbeit<br />
gäbe, konzentrieren sich konservative deutsche<br />
Regierungsvertreter jedoch vorwiegend auf Kritik<br />
an russischer Rechtstaatlichkeit und<br />
Menschenrechtsverletzungen, was lezlich bis dato<br />
eher zu einer Verhärtung von Standpunkten führte<br />
und der Umsetzung des Steinmeierschen<br />
Vorschlags nicht zweckdienlich ist. <strong>Die</strong> großartigen<br />
Möglichkeiten von Kultur und Bildung sind bei<br />
weitem nicht ausgeschöpft. Dem Wunsch der<br />
russischen Seite nach Freizügigkeit im<br />
Personenverkehr sollte entsprochen werden.
39<br />
Kritik kommt nicht nur von <strong>Linke</strong>n:<br />
Helmut Schmidt geißelt in seinem Buch "Außer<br />
<strong>Die</strong>nst" die verfehlte Russlandpolitik. Gemachte<br />
Zusagen bei der Abrüstung wurden nicht<br />
eingehalten, schwere Fehler und Vertrauensbrüche<br />
sind begangen worden, Politiker verhalten sich<br />
überheblich und herablassend, einige mischen sich<br />
ständig in die russische Innenpolitik ein und<br />
schüren antirussische Gefühle.<br />
Hans-<strong>Die</strong>trich Genscher bedauerte in der Rede zu<br />
seiner Auszeichnung mit dem "Walther-<br />
Rathenau.Preis" am 21.10 2008, dass der<br />
Vorschlag des russischen Präsidenten für eine<br />
Kooperationszone von Vancouver bis Wladiwostok<br />
im Westen ignoriert worden ist. Er distanzierte sich<br />
von der Vorstellung einer unipolaren Weltordnung<br />
und kritisierte, dass Westeuropa es versäumt hatte,<br />
eine Debatte um eine neue Weltordnung anzuregen.<br />
<strong>Die</strong> Zeit dafür sei reif und das westliche<br />
Bündnissystem müsse sich mit den aufstrebenden<br />
Großmächten China, Indien und Russland<br />
arrangieren, diese als gleichberechtigte,<br />
ebenbürtige Partner akzeptieren.<br />
Ex-Kanzler Schröder stellte in einer Veranstaltung<br />
am 17. Januar 2007 fest, dass man Russland<br />
Eigenständigkeit und Gleichberechtigung<br />
zugestehen muss. Er wies Vorverurteilungen und<br />
Verleumdungen gegenüber Russland zurück und<br />
verwahrte sich gegen eine Politik der "doppelten<br />
Standards". Er rief die Medien zu Sachlichkeit auf.<br />
"Gerade wir Deutschen sollten auch nie vergessen,<br />
was im Namen Deutschlands dem russischen Volk<br />
angetan wurde".<br />
Dr. Magold, der ehemalige Vorsitzende des<br />
Ostauschusses der deutschen Wirtschaft, forderte<br />
in dieser Veranstaltung die politische Unterstützung<br />
für die Modernisierung der Russischen Industrie.<br />
Das Motto "Annäherung durch Verflechtung" sei<br />
das richtige Signal.<br />
Horste Teltschik, der ehemalige Ostberater Helmut<br />
Kohls und Moderator der Münchener<br />
Sicherheitskonferenz betonte in einem Artikel in der<br />
FAZ vom 7.Mai 2008, dass Russland keine<br />
Belehrungen braucht. Der Westen muss die<br />
russische Wahrnehmung der Einkreisung und<br />
Isolierung ernst nehmen.<br />
<strong>Die</strong> Veränderungen an der Spitze des AA, die<br />
Ablösung des russophoben Andreas Schokenhoff<br />
durch Gernot Erler als Russland-Beauftragter der<br />
Regierung können zur Belebung realpolitischer<br />
Ansätze im Verhältnis mit Russland führen, was<br />
dort wohlwollend zur Kenntnis genommen wird.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> sollte sich darauf rechtzeitig einstellen<br />
und den Wahlkampf dafür nutzen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.45.<br />
Antragsteller/-innen: Caren Lay, Thomas<br />
Nord, Axel Troost, DIE LINE. LV Sachsen, DIE<br />
LINKE. LV Thüringen, DIE LINKE. Bremen, DIE<br />
LINKE. KV Bautzen, Bodo Ramelow, Klaus<br />
Lederer, Rüdiger Sagel, Gunhild Böth, Susanne<br />
Hennig, Rico Gebhardt, Bela Rogalla, Olga<br />
Fritsche, Christian Göhrcke, Wulf Gallert,<br />
Conny Möhring, Jan van Aken, Jan Korte,<br />
Stefan Liebich, Richard Pitterle, Harald<br />
Petzold, Kerstin Kassner, Ralf Christoffers,<br />
Heinz Vietze, Renate Harcke, Martin<br />
Schirdewan, Katina Schubert, Dominic Heilig,<br />
Benjamin-Immanuel Hoff, Anny Heike, Ralph<br />
Büchner, Mirko Schultze, Sebastian Kahl, Julia<br />
Nüss, Dr. Jens Ilse, Uwe Lammers, Kathrin<br />
Senger-Schäfer, Frank Forsch, Martin A.<br />
Michels, Christian Steinkopf, Ralf Kupitz,<br />
Enrico Stange, Almuth Hartwig-Tiedt, Dr.<br />
Andreas Bernig, Holger Luedtke, Astrit<br />
Rabinowitsch<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 6, Zeilen 2 bis 9 streichen<br />
„<strong>Die</strong> Europäische Union war einst … statt Hände zu<br />
reichen.“<br />
Begründung: Im ursprünglichen Entwurf des<br />
Europawahlprogramms war diese Passage aus dem<br />
Alternativantrag nicht enthalten. <strong>Die</strong> sogenannte<br />
„Präambel“ wurde von einer Mehrheit des<br />
Parteivorstands übernommen, weil einige PV-<br />
Mitglieder darin einen Kompromiss gesehen haben,<br />
um einen gemeinsamen Leitantrag des<br />
Parteivorstands zu ermöglichen. Mit der<br />
Aufrechterhaltung des Alternativantrages ist dieses<br />
Vorhaben gescheitert und nicht weiter<br />
aufrechtzuerhalten, zumal ein großer Teil der PV<br />
Mitglieder die inhaltlichen Aussagen dieser<br />
Textübernahme explizit nicht teilt. Auch ohne diese<br />
problematische Einleitung ist der Gesamttext in<br />
sich schlüssig, es wird daher beantragt ihn zu<br />
streichen.
40<br />
<strong>Die</strong> Gründe für die Entstehung von mehr<br />
faschistischen Parteien, Rechtspopulismus und<br />
Menschenjagd sowie eine der größten Krisen<br />
alleine bei der EU zu verorten - und dies noch dazu<br />
im Kontext "der letzten 100 Jahre" - ist keine<br />
zutreffende Analyse von Faschismus, Rassismus<br />
und kapitalistischer Krisendynamik. <strong>Die</strong> Kritik an<br />
der neoliberalen Hegemonie, der Militarisierung und<br />
Abschottungspolitik der EU ist an anderer Stelle im<br />
Leitantrag treffender formuliert, in dieser<br />
verkürzten Form wird der Passus weder der<br />
Geschichte Europas noch der der EU gerecht.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.46.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. LV Sachsen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.46.1.<br />
Seite 6, Zeilen 2 bis 9<br />
„<strong>Die</strong> Europäische Union war Hoffnung für die<br />
Menschen….Hände zu reichen“ ersetzen durch:<br />
<strong>Die</strong> Europäische Union war und ist für viele<br />
Menschen ein hoffnungsvolles Projekt der<br />
Europäischen Integration, der Überwindung von<br />
Grenzen, des Friedens und wachsendem<br />
kulturellem Austauschs. Gleichzeitig ist die<br />
Europäische Union in der Wahrnehmung vieler<br />
jedoch auch ein großer und bedrohlicher Riese mit<br />
massiven demokratischen Defiziten, einem<br />
gigantischen bürokratischen Apparat und einem<br />
Parlament das in seinen Rechten stark beschnitten<br />
ist. <strong>Die</strong>ser Vertrauensverlust in die EU als<br />
europäisches Projekt, der zum Erstarken vieler<br />
rechtspopulistischer bis hin zu nazistischen<br />
Parteien geführt hat, ist hausgemacht. Das<br />
Wachstum der Kompetenzen und der Wichtigkeit<br />
der Entscheidungen auf Europäischer Ebene geht<br />
keineswegs einher mit einer stärkeren<br />
Demokratisierung der Europäischen Union. <strong>Die</strong><br />
konkrete Politik auf europäischer Ebene hat nicht<br />
zuletzt durch die neoliberale Krisenpolitik, die<br />
wachsende soziale Spaltung Europas<br />
vorangetrieben. Nach außen schottet sich die<br />
Europäische Union zunehmend ab und lässt zu,<br />
dass an Europas Grenzen Menschenjagd betrieben<br />
wird. Wir wollen, dass die Europäische Union wieder<br />
mit Recht als ein hoffnungsvolles Projekt des<br />
Friedens, der sozialen Sicherheit und der<br />
demokratischen Teilhabe verstanden werden kann.<br />
Begründung: Der bisherige Abschnitt ist in<br />
einer Sprache formuliert, die keineswegs<br />
darauf hindeutet, dass in den folgenden<br />
Textabschnitten konkrete Vorschläge für die<br />
Verbesserung der Situation vieler Menschen<br />
bieten. Als Ergebnis – und zwar Ergebnis „der<br />
EU“, nicht etwa konkreter europäischer Politik,<br />
lediglich Menschenjagden sowie faschistische<br />
und neonazistische Parteien zu nennen, trifft<br />
den Nagel nicht einmal in der Nähe des<br />
Kopfes. Gleichwohl stimmen ja einige der,<br />
wenn auch recht vulgär angesprochenen,<br />
Punkte aus der Einleitung. Deshalb dieser<br />
Ersetzungsantrag.<br />
Der Landesverband Sachsen schließt ausdrücklich<br />
nicht aus, diesen Antrag zu Gunsten einer<br />
anderen/besseren Formulierung dieses Teils der<br />
Präambel (oder einer weiter gefassten<br />
Veränderung) zurückzuziehe.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag L.1.46.2.<br />
Seite 6, Zeile 20<br />
„Klammergriff der Finanzmärkte“<br />
ersetzen durch<br />
„Dominanz der Märkte“<br />
Begründung: Das alte Spiel: haben wir nur mit<br />
„den Finanzmärkten“ ein Problem oder nicht<br />
möglicherweise auch mit der allgemeinen<br />
Dominanz der Märkte.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
41<br />
Änderungsantrag L.1.46.3.<br />
Seite 6, Zeile 27<br />
„erwerbslos“ ersetzen durch:<br />
„ohne existenzsicherndes Einkommen“<br />
Begründung: Das bringt das Problem auf den<br />
Punkt: Menschen haben kein existenzsicherndes<br />
Einkommen.<br />
Änderungsantrag L.1.46.4.<br />
Seite 7, Zeile 44<br />
„rechtsextreme“ ersetzen durch:<br />
„nazistische und faschistische“<br />
Begründung: Wir teilen die Konzeption des<br />
„Extremismus“ nicht. Jetzt, wo wir dankenswerter<br />
Weise Kristina Schröder los sind, müssen wir deren<br />
schlechten Job nicht in unseren Papieren fortsetzen.<br />
Änderungsantrag L.1.46.5.<br />
Seite 7, Zeile 52 „finanzgetriebenen“ streichen<br />
Begründung: Es handelt sich nicht um eine „Krise<br />
des finanzgetriebenen Kapitalismus“, sondern um<br />
eine Krise des Kapitalismus. Als wäre ein nicht<br />
hauptsächlich finanzgetriebener Kapitalismus nicht<br />
auch krisenanfällig.<br />
Änderungsantrag L.1.46.6.<br />
Seite 10, Zeile 145<br />
„<strong>Die</strong> Krise in Europa ist“ ersetzen durch:<br />
„<strong>Die</strong> Folgen der Krise in Europa sind“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Krise selbst ist in ihrer tiefen<br />
Ursache nicht Produkt einer falschen Konzeption<br />
der EU. Gleichwohl hat die EU-Konstruktion<br />
Fehler, die sich vor allem auf die Folgen der Krise<br />
(also auch: Verstärkung einzelner Aspekte)<br />
auswirken. Deshalb der Vorschlag zu dieser<br />
Umformulierung.<br />
Änderungsantrag L.1.46.7.<br />
Seite 10, Zeilen 172 bis 174<br />
„Der Finanzkapitalismus setzt auf<br />
Verschärfung … Gemeinwesens zu<br />
entlassen.“<br />
ersetzen durch<br />
„Er verschärft in seiner Tendenz immer die<br />
soziale Ungleichheit. Löhne und Gehälter<br />
werden gedrückt und die Reichen<br />
weitgehend aus der Finanzierung des<br />
Gemeinwesens entlassen.“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Tendenz zur Verschärfung<br />
der sozialen Ungleichheit ist dem Kapitalismus<br />
(nicht nur dem „Finanzkapitalismus“<br />
immanent. Zudem wird die Dopplung „darauf<br />
setzen“ vermieden.<br />
Änderungsanträge L.1.46.8.<br />
Seite 10, Zeile 181 „Drei grundlegende Ursachen<br />
sind für die Krise in Europa verantwortlich:“<br />
ersetzen durch:<br />
„Drei grundlegende Faktoren waren als Auslöser der<br />
Krise von besonderer Bedeutung:“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> drei genannten Punkte sind sehr<br />
wohl relevant für den Krisenverlauf. Sie sind aber<br />
nicht die Ursache der Krise. Wären sie das, hieße<br />
dass, hätte es diese 3 Faktoren nicht gegeben,<br />
hätten wir diese Krise nicht. Das ist zumindest dann<br />
schwerlich der Fall, wenn man annimmt, dass diese<br />
Krise grundlegender Ausdruck des nicht-<br />
Zurechtkommens des Kapitalismus mit seinen<br />
selbst produzierten Produktivitätssteigerungen.<br />
Änderungsantrag L.146.9.<br />
Seite 12, Zeile 273<br />
„dass Verursacher und Profiteure der Krise“<br />
ersetzen durch:<br />
„dass Profiteure der Krise“<br />
Begründung: Es gibt Profiteure der Krise, aber<br />
keine einzeln identifizierbaren Verursacher. Das<br />
Gerede von Krisenverursachern ist keine<br />
Kapitalismus-, sondern eine Kapitalistenkritik.<br />
Änderungsantrag L.1.46.10.<br />
Seite 13,Zeile 281 „Finanzmärkte“ ersetzen durch:<br />
„Märkte“<br />
Begründung: Man sieht es bei zahlreichen<br />
politischen Entscheidungen und deren<br />
Begründungen: immer wieder erfolgt der Verweis<br />
auf die Zwänge des Marktes. Das trifft keineswegs<br />
nur auf „Finanzmärkte“ zu.<br />
Änderungsantrag L.1.46.11.<br />
Seite 13, Zeile 316 „Das Finanzsysteme braucht<br />
keine Spielbanken.“ streichen
42<br />
Begründung: Wenn Spielbank heißt, dass Mittel<br />
(Geld) mit einem Risiko (spekulatives Moment)<br />
irgendwo eingesetzt wird, um (etwas) zu gewinnen<br />
(Profit), dann stimmt der Satz zumindest insofern<br />
nicht, als dass der Kapitalismus (auch wenn wir<br />
das nicht gut finden) eben genau diese<br />
„Spielbanken“ braucht.<br />
Änderungsantrag L.1.46.12.<br />
Seite 14, Zeile 337<br />
„<strong>Die</strong> wirklichen Verursacher und Profiteure der<br />
Krise“<br />
ersetzen durch:<br />
„<strong>Die</strong> Profiteure der Krise und ihre bisherigen<br />
VerwalterInnen“<br />
Begründung: Es gibt Profiteure der Krise, aber<br />
keine einzeln identifizierbaren Verursacher. Das<br />
Gerede von Krisenverursachern ist keine<br />
Kapitalismus-, sondern eine Kapitalistenkritik.<br />
Änderungsantrag L.1.46.13.<br />
Seite 16, Zeile 447<br />
„Massenarbeitslosigkeit“ ersetzen durch:<br />
„Massenerwerbslosigkeit“<br />
Begründung: So ist es präziser.<br />
Änderungsantrag L.1.46.14.<br />
Seite 19, Zeilen 579 bis 583<br />
„Teile der LINKEN … europäischer Ebene“<br />
ersetzen durch:<br />
Immer mehr Menschen in Europa setzen sich<br />
individuell oder gemeinsam mit anderen<br />
organisiert für ein soziales Bedingungsloses<br />
Grundeinkommen ein. Viele von ihnen sehen,<br />
dass die Kopplung der Teilhabesicherung mit dem<br />
Zugang zu Erwerbsarbeit mittlerweile einen<br />
Anachronismus darstellt. Wir teilen diese Einsicht<br />
und das grundlegende Bestreben der BGE-<br />
Bewegung, ein existenzsicherende Einkommen<br />
unabhängig von Erwerbsarbeit zu ermöglichen.<br />
Wir werden das Konzept des BGE daher in<br />
unserer Partei weiter diskutieren und begrüßen<br />
alle Initiativen, die einen Beitrag zur<br />
Weiterentwicklung eines sozialen BGE leisten.<br />
Entsprechende Diskussionsbeiträge und<br />
Prüfaufträge unterstützen wir auch auf<br />
europäischer Ebene.<br />
Begründung: In Europa wächst die Zahl derer, die<br />
sich (mittels Petitionen, Unterschriftensammlungen,<br />
Veranstaltungen, Organisierung, …) für ein BGE<br />
einsetzen. Wir sollten darauf hinweisen, nicht nur<br />
darauf, dass es Teile der LINKEN vertreten. Auch<br />
der Grund, warum viele sich für das BGE begeistern,<br />
kann genannt werden. Wir können diesen Grund<br />
teilen, auch wenn nicht alle bei uns das Konzept<br />
BGE als Antwort teilen. Ansonsten haben wir alle<br />
anderen ursprünglichen Intentionen der bisherigen<br />
Formulierung beibehalten.<br />
Änderungsantrag L.1.46.15<br />
Seite 28, Zeile 896<br />
vor „<strong>Die</strong> Kürzungsprogramme“ einfügen:<br />
Perspektivisch wollen wir, dass es sich bei der<br />
Europawahl um eine europäische Wahl eines<br />
echten europäischen Parlaments handelt und<br />
nicht, wie derzeit, de facto um nationalstaatliche<br />
Wahlen von Teilparlamenten, die sich dann als<br />
Europäisches Parlament versammeln.<br />
Begründung: Das Europäische Parlament ist<br />
bisher nicht wirklich „europäisch“. Einzelne<br />
Länder haben feste Sitzkontingente und wählen<br />
über die Listen nationalstaatlicher Parteien ihre<br />
Abgeordneten. Gewissermaßen entspräche dies<br />
einem Bundestag, der sich aus den (extra dafür<br />
gewählten) Landtagen zusammensetzt. Für die<br />
Stärkung der europäischen Ideen – und auch des<br />
Parlaments – wäre es sicher wertvoll, das<br />
dahingehend zu verändern, dass wir eine<br />
tatsächliche europäische Wahl stattfinden lassen.<br />
Änderungsantrag L.1.46.16.<br />
Seite 29, Zeile 960<br />
„auf 25.000 Euro begrenzen“<br />
ersetzen durch:<br />
„auf je 25.000 Euro“<br />
Begründung: Gemeint sind mit großer Sicherheit<br />
25.000 Euro je natürlicher Person und nicht, wie<br />
es die bisherige Formulierung nahe legt, 25.000<br />
insgesamt.
43<br />
Änderungsantrag L.1.46.17.<br />
Seite 31, nach Zeile 1027 einfügen:<br />
„Staaten, die wie beispielsweise Ungarn,<br />
antisemitische, antiziganistische und<br />
andere Formen der Diskriminierung und<br />
Verfolgung von Menschen von Seiten des<br />
eigenen Staatsapparates oder durch<br />
Duldung praktizieren, müssen im Rahmen<br />
der Möglichkeiten von der Europäischen<br />
Union politisch sanktioniert werden.“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> EU ermöglicht nach den EU-<br />
Verträgen politische (!) Sanktionen, wie<br />
Stimmrechtsentzug, wenn Staaten wesentlich<br />
gegen politische Grundvereinbarungen<br />
verstoßen. <strong>Die</strong>ses Mittel muss auch gegenüber<br />
Ungarn, dass Teile seiner eigenen Bevölkerung<br />
drangsaliert, diskriminiert und verfolgt, eine<br />
Möglichkeit sein. Es geht an dieser Stelle<br />
dezidiert nicht um wirtschaftliche Sanktionen.<br />
Änderungsantrag L.1.46.18.<br />
Seite 34, Zeile 1141 nach „werden“ einfügen:<br />
<strong>Die</strong>s betrifft bei Polizeiausbildungen keine<br />
Schulungen, die sich alleinig auf<br />
Menschenrechtsbildung und gänzlich gewaltfreie<br />
Konfliktlösung beziehen.<br />
Begründung: <strong>Die</strong>se Ausnahmen sollte man<br />
machen, da die vermittelten Inhalte in diesen<br />
Fällen auch keineswegs die autoritären Elemente<br />
einer autoritären Herrschaft stärken würden.<br />
Änderungsantrag L.1.46.19.<br />
Seite 28, Zeilen 896<br />
nach „… auf die Entscheidung.“ Der<br />
folgende Abschnitt aus dem Antrag L.2.<br />
(Dehm und weitere, Zeilen 88 - 93) wird<br />
sinngemäß übernommen.<br />
einfügen wie folgt:<br />
„Das Europäische Parlament hat weniger Befugnisse<br />
als jedes nationale Parlament: Es darf nur über<br />
Initiativen entscheiden, die ihm „von oben“,<br />
namentlich der Kommission und dem Europäischen<br />
Rat, auch „erlaubt“ werden. Es hat bisher nicht<br />
einmal das Recht auf Rechtsetzungsinitiativen. Auch<br />
unterliegt die EU-Kommission nicht der<br />
parlamentarischen Kontrolle durch das Europäische<br />
Parlament, wie dies bei den Regierungen der<br />
Mitgliedsstaaten durch die jeweiligen Parlamente<br />
der Fall ist.“<br />
Begründung: Gute Zusammenfassung der Mängel<br />
des EP.<br />
Änderungsantrag L.1.46.20.<br />
Seite 17, Zeile 470<br />
nach „… wenig Security!“ Der folgende<br />
Abschnitt aus dem Antrag L.2. (Dehm und<br />
weitere, Zeilen 218 - 221) wird sinngemäß<br />
übernommen.<br />
Nach dem Satz in Zeile 470<br />
einfügen wie folgt:<br />
„Wenn durch Roboter und weitere Technisierung<br />
Jahr für Jahr milliardenfach weniger Handgriffe nötig<br />
werden, um die gleiche Ware schneller zu<br />
produzieren, so kann und muss die Arbeitszeit bei<br />
gleichem Lohn um genau diese durch<br />
Produktivitätssteigerungen weggefallenen<br />
Handgriffe gekürzt werden. Weniger Arbeitszeit<br />
heißt für Viele: bessere Arbeit“<br />
Begründung: Beschreibt die Gründe, die für<br />
Arbeitszeitverkürzung sprechen recht plastisch.<br />
Änderungsantrag L.1.46.21.<br />
Seite 35, Zeile 1182<br />
nach „… Drittstaaten vor zu verlagern.“ Der<br />
folgende Abschnitt aus dem Antrag L.2.<br />
(Dehm und weitere, Zeilen 253 - 256) wird<br />
sinngemäß übernommen.<br />
Nach dem Satz in Zeile 1182<br />
einfügen wie folgt:<br />
„Nur Menschenliebe macht Europa zu einem<br />
Zuhause, eines, wo Hände über den Graben<br />
gereicht werden. Wo um Reichtum jedoch<br />
Todesstreifen gebaut werden, hat Glück keine<br />
Zukunft. <strong>Die</strong> einen mögen es mit Jesus Christus<br />
begründen, die Anderen mit Karl Marx: Ein<br />
Umgang mit Menschen wie auf z.B. Lampedusa<br />
hat mit Nächstenliebe und Solidarität nicht das<br />
Geringste gemein.“<br />
Begründung: Erklärt sprachlich – auch für uns<br />
teilweise untypisches Klientel– sehr explizit, dass<br />
der praktizierte Umgang mit Geflüchteten mit<br />
jedweden Formen eines humanen Selbstanspruches<br />
unvereinbar ist.
44<br />
Änderungsantrag L.1.46.22.<br />
Seite 23, Zeile 752<br />
nach „ist.“ Der folgende Abschnitt aus dem<br />
Antrag L.2. (Dehm und weitere, Zeilen 312 -<br />
313) wird sinngemäß übernommen.<br />
Nach dem Satz in Zeile 752 „...ist“<br />
einfügen wie folgt:<br />
„<strong>Die</strong> Sonne gehört niemandem, die Sonnenenergie<br />
aber allen.“<br />
Begründung: Scheener Satz, gammer machn, nu.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.47.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. LV Hessen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.47.1.<br />
Seite 6, Zeilen 2 bis 37<br />
ersetzen durch:<br />
"Der Ausbruch des ersten Weltkrieges vor hundert<br />
Jahren und der nachfolgende Faschismus mit Mord,<br />
Terror, dem Holocaust und der Entfesselung eines<br />
zweiten Weltkriegs mit Millionen von Toten und<br />
grenzenloser Verwüstung mahnen uns zum Frieden.<br />
<strong>Die</strong> aus diesen Erfahrungen und dem Widerstand<br />
erwachsene Forderung 'Nie wieder Krieg - nie<br />
wieder Faschismus' ist auch heute noch aktuell.<br />
<strong>Linke</strong> Parteien und Bewegungen standen nach dem<br />
Sieg über den Faschismus für ein Europa des<br />
Friedens, der Solidarität und der Forderung der<br />
Völker nach Selbstbestimmung. <strong>Die</strong> Institution EU<br />
bringt uns derzeit diesem Ziel nicht näher. Im<br />
Gegenteil: Art. 42 des EU Vertrages verpflichtet die<br />
Mitgliedsstaaten ausdrücklich, „ihre militärischen<br />
Fähigkeiten schrittweise zu verbessern“. Da<br />
niemand die EU militärisch angreifen will, ist diese<br />
Aufrüstungsverpflichtung nur darauf ausgerichtet,<br />
durch die im Vertrag vorgesehenen weltweiten<br />
Militäreinsätze die „strategischen Interessen der<br />
Union“ zu wahren, die letztlich die wirtschaftlichen<br />
Interessen des europäischen Kapitals sind. <strong>Die</strong>se<br />
militaristische Ausrichtung der EU lehnt die <strong>Linke</strong><br />
entschieden ab. Wir kämpfen für ein Europa des<br />
Friedens nach innen und außen.<br />
Der Prozess der europäischen Integration und die<br />
Entwicklung der Europäischen Union waren immer<br />
auch mit der Hoffnung auf Frieden und sozialen<br />
Fortschritt verbunden. Spätestens mit dem<br />
Ausbruch der Finanzkrise 2008 und der Politik der<br />
Troika aus Europäischer Kommission, Europäischer<br />
Zentralbank und Internationalem Währungsfonds ist<br />
diese Hoffnung enttäuscht worden. Mit der<br />
Kürzungs- und Privatisierungspolitik sowie dem<br />
Fiskalpakt werden auf breiter Front soziale<br />
Errungenschaften zunichte gemacht, zivile und<br />
gewerkschaftliche Rechte beschnitten und die<br />
Demokratie ausgehöhlt. Anstatt abzurüsten, gibt es<br />
immer mehr Kriege unter Beteiligung europäischer<br />
Länder und der EU selbst. <strong>Die</strong> EU ist einer der<br />
größten Waffenexporteure der Welt. Anstatt<br />
Menschen in Not aus anderen Teilen der Welt den<br />
Zugang zu eröffnen, schottet sich Europa ab.<br />
Anstatt in die gesellschaftliche Entwicklung und in<br />
die Verbesserung der Arbeits- und<br />
Lebensbedingungen zu investieren, werden<br />
Milliarden zur Rettung der Banken und ihrer reichen<br />
Anleger verschwendet.<br />
Bereits mit der Gründung der EWG wurden die<br />
Weichen falsch gestellt. <strong>Die</strong> Wirtschafts- und<br />
Gesellschaftspolitik der europäischen Union war<br />
von Beginn an auf ökonomische Interessen und<br />
spätestens mit den Verträgen von Maastricht und<br />
Lissabon eindeutig neoliberal ausgerichtet. <strong>Die</strong>s<br />
prägt auch die europäische Krisenpolitik, die in<br />
ihren Folgen nicht nur sozial verheerend, sondern<br />
auch wirtschaftlich kontraproduktiv ist. Es<br />
dominieren die Interessen des Kapitals.<br />
Sozialstaatlichkeit und Demokratie bleiben auf der<br />
Strecke.<br />
Für diese Entwicklung tragen die nationalen<br />
Regierungen die politische Verantwortung. <strong>Die</strong>s gilt<br />
insbesondere für die deutsche Regierung unter<br />
Bundeskanzlerin Merkel. Sie war es, die den<br />
Ländern der Europäischen Union den Fiskalpakt<br />
aufgedrückt hat, mit dem die katastrophale<br />
Kürzungspolitik weiter verschärft wird. Begründet<br />
wird diese Politik mit den horrenden<br />
Staatsschulden. <strong>Die</strong> europäische Krise ist jedoch<br />
eine Banken- und Finanzmarktkrise, die ihren<br />
tieferen Grund in den Widersprüchen einer<br />
kapitalistischen Entwicklung mit der Dominanz des<br />
Finanzkapitals hat. Nach der Deregulierung der<br />
Finanzmärkte haben verantwortungslose Zocker<br />
Milliardenverluste gemacht. Erst die Rettung der<br />
Banken durch die Staaten hat die Staatsschulden<br />
anschwellen lassen. DIE LINKE hat als einzige Partei<br />
im Bundestag gegen diese Rettungspakete
45<br />
gestimmt. Nicht weil wir gegen Solidarität sind -<br />
ganz im Gegenteil. Wir lehnen die Rettung der durch<br />
Spekulation in die Krise geratenen Banken und ihrer<br />
Eigentümer zulasten der breiten Masse der<br />
Bevölkerung ab. Wir wollen eine Politik für die<br />
Menschen und nicht für die Banken!<br />
<strong>Die</strong> Folgen dieser Politik sind eine deutlich<br />
angestiegene Arbeitslosigkeit und eine Zunahme<br />
der Verarmung. Besonders dramatisch ist die Lage<br />
der jungen Generation. Betroffen sind vor allem die<br />
Länder Südeuropas. So ist in Griechenland, Spanien<br />
und Portugal mehr als die Hälfte der jungen<br />
Menschen ohne Arbeit und Zukunftsperspektive. In<br />
Deutschland ist die Krise vor allem in der Spaltung<br />
des Arbeitsmarktes und der gestiegenen Armut<br />
spürbar. Auch in Deutschland nehmen die sozialen<br />
Widersprüche zu. Ausdruck davon sind das Ausmaß<br />
der prekären Arbeit und das steigende<br />
Armutsrisiko, wovon besonders die Kinder betroffen<br />
sind. Der Abbau von Arbeitnehmer- und<br />
Gewerkschaftsrechten in den am meisten von der<br />
Krise betroffenen Ländern drückt auch auf die<br />
Arbeitsbedingungen in Deutschland.<br />
<strong>Die</strong> wesentlich auf dem Export basierende<br />
Wirtschaft verschärft die Handelsungleichgewichte<br />
in Europa. Während insbesondere in Deutschland<br />
mit einer sinkenden Lohnquote Exportüberschüsse<br />
erzielt werden, finanzieren andere Länder ihre<br />
Nachfrage durch Kredite. <strong>Die</strong> Ursachen der<br />
weltweiten Finanzkrise sind keineswegs beseitigt.<br />
<strong>Die</strong> Entwicklung der Weltwirtschaft bleibt fragil. <strong>Die</strong><br />
ökologische Bedrohung unserer Lebensgrundlagen<br />
ist offenkundig. Der Kapitalismus ist nicht das Ende<br />
der Geschichte. Er ist kein nachhaltiges<br />
Entwicklungsmodell. Ein Umsteuern in der<br />
Wirtschaft ist unumgänglich.<br />
Wir wissen, dass Europa mehr ist als die<br />
Europäische Union. Doch die Politik der<br />
Europäischen Union prägt auch die<br />
Entwicklungsrichtung Europas insgesamt. Auch<br />
wenn die Kompetenzen des Europäischen<br />
Parlaments sehr begrenzt sind, sodrücken die<br />
Wahlen zum Europäischen Parlament doch das<br />
politische Kräfteverhältnis in Europa aus und damit<br />
auch die künftige Richtungsentwicklung. Wir wollen<br />
die Politik der europäischen Union grundlegend<br />
ändern. Wir wollen mehr Demokratie in Europa. Wir<br />
wollen ein Europa, das den Menschen eine<br />
tragfähige Perspektive für Frieden und sozialen<br />
Fortschritt bietet und der jungen Generation ihre<br />
Zukunft ermöglicht. Ein solches Europa ist auf der<br />
Grundlage der geltenden Verträge nicht<br />
entwickelbar. <strong>Die</strong> Europäische Union hat die<br />
Hoffnungen der Menschen enttäuscht und ihre<br />
Legitimationsgrundlage verloren. Nationalismus ist<br />
keine Antwort auf die Defizite Europas. Unsere<br />
Kritik am Zustand Europas führt zu unserem<br />
Engagement für ein grundlegend anderes, ein<br />
sozialeres, demokratischeres und friedlicheres<br />
Europa. Ein Neustart ist notwendig - Ein anderes<br />
Europa ist möglich. Denn bisher verbinden immer<br />
mehr Menschen mit ‚Europa‘ Kosten,<br />
Bevormundung und Bürokratie.<br />
Änderungsantrag L.1.47.2.<br />
Seite 7, Zeilen 51 bis 72<br />
streichen: Der Bundesregierung ist es gelungen …<br />
mit Krieg und Tod.<br />
Änderungsantrag L.1.47.3.<br />
Seite 8, Zeilen 89 bis 91<br />
streichen: „Nicht, indem … neoliberale Europäische<br />
Union.“<br />
(Beschluss der Sitzung des Landesvorstandes vom<br />
25. Januar 2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.48.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. LV Hessen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.48.1.<br />
Seite 34, Zeilen 1140 bis 1143<br />
ergänzen wie folgt:<br />
Keine weitere Stationierung von Truppen aus<br />
EU und NATO Staaten in Afghanistan.<br />
Militärberatungsmissionen und Polizeiausbildung in<br />
Staaten mit autoritären Regimen, wie z.B. Saudi<br />
Arabien, müssen sofort beendet werden
46<br />
Änderungsantrag L.1.48.2.<br />
Seite 35, Zeile 1158 bis 1159<br />
ersetzen wie folgt:<br />
<strong>Die</strong> Erfahrungen der Weltkriege des 20.<br />
Jahrhunderts waren Grundlage für die Gründung<br />
einer europäischen Staatengemeinschaft. Nach der<br />
Erfahrung von zwei grausamen Weltkriegen<br />
wünschten sich die Menschen nichts mehr als<br />
eine friedliche Welt. Das waren auch<br />
Hoffnungen, die sich mit dem Projekt einer<br />
europäischen Vereinigung verbanden.<br />
Änderungsantrag L.1.48.3.<br />
Seite 34, Zeilen 1134 bis 1137<br />
ändern wie folgt:<br />
DIE LINKE kämpft gemeinsam mit der<br />
Friedensbewegung gegen die Militarisierung der EU,<br />
Sie setzt darauf, gegen Auslandseinsätze zu<br />
beenden, für ein Verbot von Rüstungsproduktion<br />
und -exporten und den weiteren Ausbau der<br />
Militärmacht EU. Setzen wir auf eine friedliche und<br />
zivlie EU.<br />
DIE LINKE fordert, die US-Militärbasen in der EU zu<br />
schließen, da diese für völkerrechtswidrige Kriege,<br />
Drohnenangriffe, CIA Folterflüge und NSA-<br />
Geheimdienstinstallationen benutzt werden …<br />
Änderungsantrag L.1.48.7.<br />
Seite 35, Zeile 1171<br />
ergänzen und ersetzen wie folgt<br />
Statt auf einen Ausbau der Rüstungsindustrie, z.B.<br />
über die Anschaffung des Airbus A 400M und<br />
die Entwicklung einer EU-Kampfdrohne setzen<br />
kämpfen wir für die Konversion der<br />
Rüstungsindustrie.<br />
Änderungsantrag L.1.48.8.<br />
Seite 35, Zeile 1148 bis 1149 ergänzen<br />
Wir setzen uns für die Auflösung der NATO ein,<br />
und streben den Austritt Deutschlands aus den<br />
militärischen Strukturen der NATO an.<br />
Änderungsantrag L.1.48.9.<br />
Seite 35, Zeile 1162<br />
Änderungsantrag L.1.48.4.<br />
Seite 34, Zeilen 1138 bis 1139<br />
ergänzen wie folgt:<br />
DIE LINKE tritt für eine zivile, friedliche Politik<br />
innerhalb und außerhalb Europas ein.<br />
Kampfeinsätze im Rahmen von EU-Battlegroups,<br />
EU-Militärmissionen und militärischen EU-<br />
Ausbildungsmissionen, wie z.B. in Mali, aber<br />
auch Missionen, bei denen EU und NATO<br />
zusammenarbeiten, wie bei der Eulex und KFOR<br />
im Kosovo, lehnen wir ab.<br />
Änderungsantrag L.1.48.5.<br />
Seite 34, Zeile 1146 einfügen:<br />
Ebenso lehnen wir den EU-Fonds zur<br />
Finanzierung von EU-Auslandseinsätzen ab, wie<br />
auch den Einsatz von Geldern aus dem<br />
Entwicklungsfonds für militärische Zwecke.<br />
Änderungsantrag L.1.48.6.<br />
streichen „langfristig“<br />
DIE LINKE verfolgt langfristig das Ziel eines<br />
Deutschlands und eines Europas ohne Armee, ohne<br />
Kriege.<br />
Änderungsantrag L.1.48.10.<br />
Seite 35, Zeile 1166<br />
ergänzen bzw. ändern wie folgt:<br />
<strong>Die</strong> EU exportiert Güter wie Waffen, Chemikalien<br />
und Atomenergieanlagen, die in ihren<br />
Bestimmungsländern zu kriegerischen<br />
Auseinandersetzungen, zu Armut, Elend,<br />
Zerstörung der Umwelt und<br />
Menschenrechtsverletzungen beitragen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Seite 34, Zeile 1151 ergänzen
47<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.49.<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.50.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV<br />
Städteregion Aachen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seiten 7 bis 8, Zeilen 73 bis 103<br />
ersetzen durch:<br />
<strong>Die</strong> Herrschenden haben behauptet, die<br />
Europäische Union auf Basis der Verträge von<br />
Maastricht und Lissabon sowie die Einführung des<br />
Euro würden Frieden und Prosperität nach Europa<br />
bringen. Das krasse Gegenteil ist der Fall. In<br />
Griechenland, Zypern, Spanien, Portugal und<br />
anderen Ländern gibt es millionenfache Armut und<br />
Erwerbslosigkeit insbesondere der Jugend.<br />
<strong>Die</strong> EU ist keine Verheißung für Toleranz und<br />
Völkerverständigung. Ihre Institution und Politik<br />
werden zu Recht von vielen Menschen als<br />
Bedrohung (z.B. gegen schon erreichte soziale<br />
Standards) wahrgenommen. <strong>Die</strong> Krise in Europa<br />
wird durch die neoliberale Konzeption der EU<br />
verschärft. Ihre Politik bedeutet auch in Zukunft<br />
weiteres Lohndumping, Erhöhung des<br />
Renteneintrittalters und zunehmende Kriege.<br />
Insbesondere die Vertragsgrundlagen (Stichwort<br />
Lissabonvertrag) sind für LINKE völlig inakzeptabel.<br />
<strong>Die</strong> wirtschaftlich und politisch Herrschenden<br />
haben Institutionen und Verträge geschaffen, die<br />
wegen des freien Kapitalverkehrs die sozialen<br />
Schutzrechte minimieren.<br />
<strong>Die</strong> EU sollte der konkurrenzfähigste<br />
Wirtschaftsraum der Welt werden. <strong>Die</strong> Agenda<br />
2010, wie sie vom Vorsitzenden des Bundes der<br />
deutschen Industrie gefordert wurde, war die<br />
Grundlage für das Lohndumping und die Hartz-<br />
Gesetze in Deutschland. <strong>Die</strong> gegenwärtige Krise<br />
ermöglicht vor allem dem deutschen Kapital, die<br />
Krisenfolgen auf die europäischen Nachbarn<br />
abzuwälzen und seine Dominanz weiter zu stärken.<br />
Während die deutsche Exportwirtschaft (noch)<br />
Erfolge feiert, werden Millionen in Europa ins Elend<br />
gestürzt<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. LV Bremen,<br />
René Jokisch<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seiten 8, Zeile109<br />
Hinter „Im Gegenteil:“ einfügen:<br />
Wir wollen eine europäische, demokratisch<br />
legitimierte Koordinierung von Besteuerung,<br />
Lohnentwicklung und Sozialausgaben und eine<br />
Wirtschaftsregierung, die auf Beschäftigung,<br />
Angleichung der Lebensverhältnisse und<br />
nachhaltiges Wirtschaften orientiert.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: LV Bremen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seiten 9, nach Zeile141einfügen:<br />
L.1.51.<br />
<strong>Die</strong> Wahlen zum Europäischen Parlament (EP)<br />
bieten den Bürgerinnen und Bürgern in der EU die<br />
Chance, auf die Zusammensetzung des EP Einfluss<br />
zu nehmen und die bisherige neoliberale Mehrheit<br />
abzuwählen. Damit allein ist zwar die gegenwärtige,<br />
gegen die Interessen der Mehrheit der Menschen in<br />
der Europäischen Union gerichtete EU-Politik nicht<br />
zu überwinden, aber es wäre eine notwendige<br />
Bedingung für ein anderes, soziales,<br />
demokratisches und solidarisches Europa, das aus<br />
dem Klammergriff der Finanzmärkte und der<br />
Kürzungspolitik befreit wird. Wir wollen, dass in<br />
ganz Europa die Interessen von Beschäftigten und<br />
Erwerbslosen, von Rentnerinnen und Rentnern und<br />
der Jugendlichen an erster Stelle stehen. Eine<br />
solche Neuausrichtung der EU wird nicht allein aus<br />
dem Parlament erzwungen. Vielmehr wissen wir:<br />
Ohne die wirksame außerparlamentarische<br />
Organisation von Gegenmacht sind sowohl die<br />
Demokratisierung der Institutionen als auch die<br />
Demokratisierung von Wirtschaftsmacht in der EU<br />
nicht zu erreichen. Wir lassen uns nicht darauf ein,<br />
uns zwischen einer neoliberalen EU und einem<br />
neoliberalen Nationalstaat zu entscheiden. Wir<br />
streiten auf nationaler wie auf europäischer Ebene
48<br />
für soziale Forderungen und demokratische Rechte.<br />
Wir führen die Kämpfe dort, wo sie stattfinden –<br />
dort, wo Demokratie und Sozialstaat in Frage<br />
gestellt werden.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.53.<br />
Antragsteller/-innen: Martina Michels<br />
(MdEP), Sigrid Hupach (MdB), BAG Ständige<br />
Kulturpolitische Konferenz<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag L.1.53.1.<br />
Seiten 32 bis 33, Zeilen 1093 bis 1107<br />
ersetzen durch:<br />
2.8. Für kulturelle Vielfalt in Europa<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.52.<br />
Antragsteller/-innen: Basisorganisation 405<br />
12 Berlin-Pankow, DIE LINKE. BV Pankow<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seiten 31, Zeilen 1046 - 1047<br />
ersetzen durch:<br />
Im Bewusstsein der historischen Verantwortung<br />
und angesichts des neofaschistischen Terrors in<br />
Deutschland und in anderen europäischen Ländern<br />
kämpft DIE LINKE gemeinsam mit allen<br />
Demokraten gegen europaweiten Neofaschismus<br />
und gegen jede Form von Rassismus,<br />
Antisemitismus, Antiziganismus, Islam- und<br />
Demokratiefeindlichkeit.<br />
Begründung: Von den neofaschistischen Kräften<br />
geht heute nicht nur in Deutschland die<br />
Hauptgefahr gegen Demokratie, Frieden und ein<br />
solidarisches Miteinander der Völker in Europa aus.<br />
<strong>Die</strong> Neonazis zeichnen sich durch rassistisches,<br />
antisemitisches, antiziganistisches islam- und<br />
demokratiefeindliches Gedankengut und Vorgehen<br />
aus. Wiederum nicht alle Antirassisten und<br />
Antisemiten usw. sind per se auch Neonazis.<br />
Deshalb schlagen wir die neue Formulierung vor<br />
und bitten, das bei der Endfassung des<br />
Wahlprogramms zu berücksichtigen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
„Toleranz und Achtung gegenüber jedem<br />
einzelnen und Widerspruch und Vielfalt der<br />
Meinungen sind von Nöten. Eine politische<br />
Kultur mit der unser Land, das geeinte, seine<br />
besten Traditionen einbringen kann in ein<br />
geeintes freies friedliches Europa“.<br />
Stefan Heym - Rede zur Eröffnung des<br />
Deutschen Bundestages am 10. November<br />
1994<br />
Europa versammelt einen großen Reichtum<br />
unterschiedlicher Kulturen und Erfahrungen,<br />
die allen zu Gute kommen sollen. Wir wollen<br />
die Bedingungen dafür verbessern, dass alle<br />
Menschen am kulturellen Leben teilhaben<br />
können.<br />
Ohne Kultur verliert Europa an Bedeutung! <strong>Die</strong><br />
LINKE will eine demokratische, soziale und<br />
vielfältige Kulturpolitik auf europäischer Ebene mit<br />
einer starken Finanzierungsbasis. Im Sinne der<br />
UNESCO-Kulturdefinition verstehen wir Kultur als<br />
Gesamtheit der unverwechselbaren geistigen,<br />
materiellen, intellektuellen und emotionalen<br />
Eigenschaften, die eine Gesellschaft oder eine<br />
soziale Gruppe kennzeichnen, und die über Kunst<br />
und Literatur hinaus auch Lebensformen, Formen<br />
des Zusammenlebens, Wertesysteme, Traditionen<br />
und Überzeugungen umfasst.<br />
Wir wollen die kulturelle Dimension der<br />
europäischen Einigung durch einen intensiveren<br />
Austausch und gemeinsame kulturelle Projekte<br />
fördern. Der europäische und weltweite Austausch<br />
unter Einbeziehung der vielfältigen kulturellen und<br />
künstlerischen Ausdrucksformen und Traditionen<br />
soll Weltoffenheit und Toleranz befördern.<br />
Insbesondere seit der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
ist in der Europäischen Union ein<br />
Paradigmenwechsel in der europäischen<br />
Kulturpolitik wahrnehmbar. Im Vordergrund steht
49<br />
unter neoliberalen Einflüssen vor allem die<br />
wirtschaftliche Wettbewerbsförderung.<br />
Wir lehnen die Liberalisierung kultureller<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen ab; sie folgt allein<br />
Profitinteressen. DIE LINKE wird sich weiterhin<br />
dafür einsetzen, den Doppelcharakter von<br />
Kulturgütern anzuerkennen, so wie er in der<br />
UNESCO-Konvention zur kulturellen Vielfalt<br />
festgeschrieben ist. Kultur ist mehr als eine Ware<br />
und kann nicht allein nach marktwirtschaftlichen<br />
Kriterien bewertet werden.<br />
Dringend notwendig ist in der europäischen<br />
Förderpolitik die Anerkennung und<br />
Berücksichtigung der Unterschiede wie auch der<br />
Wechselwirkungen der drei Sektoren des<br />
Kulturbereichs: dem erwerbswirtschaftlichen, dem<br />
zivilgesellschaftlichen und dem frei-gemeinnützigen<br />
Bereich.<br />
Wir wollen die Arbeits- und Lebensbedingungen<br />
von Kulturschaffenden verbessern. In der schnell<br />
wachsenden Kultur- und Kreativwirtschaft befinden<br />
sich viele Kreative in einer prekären sozialen<br />
Situation. Deshalb engagieren wir uns für gute,<br />
existenzsichernde Arbeit und soziale Sicherung<br />
auch in diesem Bereich. Wir wollen die Einführung<br />
von Mindestlöhnen und Honoraruntergrenzen, ein<br />
Urheberrecht, das die Verhandlungsmacht der<br />
Kreativen gegenüber den Verwertern ihrer<br />
Leistungen stärkt und transparente, demokratische<br />
Strukturen in den Verwertungsgesellschaften. Eine<br />
der wichtigsten Aufgaben in den nächsten Jahren<br />
wird es sein, bessere Rahmenbedingungen für die<br />
Nutzung des Internets zu schaffen, die die Teilhabe<br />
aller an Information, Wissenschaft, Bildung und<br />
Kultur sichern und zugleich gewährleisten, dass<br />
Kreative von ihrer Arbeit leben können. Dazu<br />
braucht es auch neue Lizenz- und<br />
Vergütungsmodelle (Creative Commons,<br />
Kulturwertmark, Crowdfunding).<br />
Der ermäßigte Umsatzsteuersatz für Kulturgüter<br />
ist eines der wesentlichen Instrumente indirekter<br />
Kulturförderung. Wir wollen den ermäßigten<br />
Umsatzsteuersatz von 7% für alle Kulturgüter auf<br />
nationaler Ebene erhalten. Auf europäischer Ebene<br />
setzen wir uns dafür ein, dass der ermäßigte<br />
Umsatzsteuersatz auch auf E-Books, Hörbücher, E-<br />
Paper und andere elektronische<br />
Informationsmedien ausgedehnt wird. <strong>Die</strong> bildende<br />
Kunst sollte generell dem ermäßigten<br />
Mehrwertsteuersatz unterliegen. Das sollte künftig<br />
auch für den künstlerischen Siebdruck, die<br />
künstlerische Fotografie, die Videokunst und<br />
künstlerische Designleistungen gelten. Wir wollen<br />
die Buchpreisbindung erhalten und auf<br />
europäischer Ebene auch für die E-Books sichern.<br />
Darüber hinaus braucht Europa eine gemeinsame<br />
europäische Erinnerungskultur. Es bedarf<br />
unseres Erachtens einer differenzierten und<br />
offenen Auseinandersetzung mit der<br />
widersprüchlichen europäischen Geschichte.<br />
Begründung: Der im Leitantrag enthaltene<br />
Kulturabschnitt „Kultur für alle“ ist zu knapp und<br />
bringt unsere kulturpolitischen Forderungen nicht<br />
hinreichend zum Ausdruck. Deshalb soll er durch<br />
einen erweiterten und ergänzten Text mit konkreten<br />
Forderungen ersetzt werden.<br />
Änderungsantrag L.1.53.2.<br />
Seite 21, Zeilen 663 bis 664<br />
nach „Schutz und Vielfalt … Handelsabkommen<br />
gestrichen wird.“ einfügen:<br />
Der besondere Charakter von Gütern und<br />
Leistungen im Kulturbereich muss auch weiterhin<br />
bei internationalen Freihandels- und<br />
Investitionsabkommen berücksichtigt werden.<br />
Kultur darf nicht zur reinen Handelsware werden,<br />
die allein den Marktgesetzen unterliegt. Deshalb<br />
müssen die Bereiche Kultur und audiovisuelle<br />
Medien aus den Handelsabkommen<br />
ausgeschlossen bleiben.<br />
Begründung: Der richtige Satz zur Gefährdung der<br />
vorhandenen Möglichkeiten zum Schutz und zur<br />
Förderung von Kultur bedarf der Ergänzung, worum<br />
es bei diesem und künftigen Handelsabkommen<br />
geht: <strong>Die</strong> Bereiche Kultur und audiovisuelle Medien<br />
müssen generell von den Verhandlungen<br />
ausgeschlossen bleiben. Kultur ist mehr als eine<br />
Ware.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
50<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.54.<br />
Antragsteller/-innen: BAG DIE LINKE.queer, LSpR<br />
LAG DIE LINKE.queer Berlin-Brandenburg, LSpR<br />
LAG DIE LINKE. queer Nordrhein-Westfalen, Dr.<br />
Klaus Lederer, Halina Wawzyniak (MdB), Dominic<br />
Heilig<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.54.1.<br />
Seite 31, Zeile 1047<br />
zwischen „Islamfeindlichkeit“ und<br />
„Demokratiefeindlichkeit“ einfügen:<br />
Homo- und Transfeindlichkeit<br />
Änderungsantrag L.1.54.2.<br />
Seite 31, nach Zeile 1050<br />
einfügen:<br />
2.7. Pro Trans*! Pro Homo! - Lesben, Schwule,<br />
Bisexuelle, Trans* und Intersexuelle (LSBTTI*)<br />
brauchen in Europa gleiche Rechte!<br />
Europäisches Recht hat auch Deutschland<br />
gezwungen, die rechtliche Gleichstellung von<br />
LSBTTI voranzutreiben. Andererseits werden<br />
LSBTTI* immer noch diskriminiert, Transsexuelle<br />
pathologisiert und es gibt noch immer<br />
Mitgliedstaaten, die eine Ehe oder registrierte<br />
Partnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare nicht<br />
anerkennen oder gar verbieten. In anderen EU-<br />
Ländern werden lesbischen und schwulen<br />
Adoptiveltern ihre Rechte streitig gemacht. Für<br />
LSBTTI* gelten Niederlassungsfreiheit und<br />
Freizügigkeit deshalb nicht uneingeschränkt.<br />
• DIE LINKE kämpft gegen jede Art von<br />
Diskriminierung und Kriminalisierung<br />
aufgrund sexueller Identität und für die<br />
vollständige Gleichstellung von LSBTTI* in<br />
allen gesellschaftlichen Bereichen und das<br />
europaweit.<br />
• Wir treten für die EU-weite Anerkennung<br />
eingetragener Partnerschaften und<br />
gleichgeschlechtlicher Ehen ein.<br />
• Der Kampf für sexuelle und<br />
geschlechtliche Vielfalt gehört auf die<br />
politische Agenda der EU.<br />
• Geschlechtsangleichende Operationen bei<br />
Intersexuellen vor deren<br />
Einwilligungsfähigkeit sollen europaweit<br />
verboten werden.<br />
• DIE LINKE will, dass der vorliegende<br />
Entwurf der EU-Gleichstellungsrichtlinie,<br />
•<br />
der von Deutschland blockiert wird,<br />
endlich in Kraft tritt.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: ________________________<br />
Stimmen dafür: dagegen: __ Enthaltungen: __<br />
Bemerkungen: _________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: LAG LISA Hamburg<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.55.1.<br />
Seite 7, nach Zeile 50 einfügen:<br />
L.1.55.<br />
Zur Entwicklung sozialistischer Alternativen für<br />
Europa gehört die Abschaffung patriarchaler<br />
Herrschaftsmechanismen, die Beseitigung<br />
diskriminierender Strukturen und das Eintreten für<br />
das Selbstbestimmungsrecht der Frau über ihre<br />
Lebensweise, ihren Körper und ihre Sexualität<br />
sowie für ihre eigenständige Existenzsicherung.<br />
Daher sind in der Europäischen Union<br />
frauenfeindliche Gesetze und Regelungen zu<br />
beseitigen und die gleichberechtigte Teilhabe von<br />
Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen zu<br />
fördern.<br />
Politik ist nicht geschlechtsneutral. Wir achten<br />
daher in allen Politikbereichen darauf, ob unsere<br />
Forderungen Benachteiligungen von Frauen<br />
beseitigen und Emanzipation und ein würdiges<br />
Leben für alle fördern. Emanzipiert ist eine<br />
Gesellschaft nur dann, wenn jede und jeder sozial<br />
abgesichert ist und gleiche Chancen zur<br />
Realisierung selbstbestimmter Lebensentwürfe hat.<br />
Kinder dürfen kein Grund für ökonomische<br />
Abhängigkeit und Armut mehr sein. Frauenrechte<br />
sind Menschenrechte: Frauen, Männer und Kinder<br />
haben gleiche Rechte auf ein Leben in Würde.<br />
Änderungsantrag L.1.55.2.<br />
Seite 8, nach Zeile 103 einfügen:<br />
Der Umbau der Europäischen Union ist nicht<br />
spurlos an den Lebensbedingungen von Frauen<br />
vorbeigegangen. Der Arbeitsmarkt wurde<br />
dereguliert, staatliche Aufgaben privatisiert, die
51<br />
Sozialversicherung zum Nutzen der Privatwirtschaft<br />
verändert. Während ein Teil der Frauen übermäßig<br />
bis zur Erschöpfung in der Arbeitswelt gefordert ist,<br />
hat sich gleichzeitig für einen großen Teil von<br />
Frauen ein Bereich unterbezahlter Beschäftigung<br />
herausgebildet, der sie zur Armut verurteilt.<br />
Arbeitslosigkeit und Sozialdemontage treibt Frauen<br />
in alte Familienstrukturen zurück und in die private<br />
Abhängigkeit vom Mann. Nicht nur zwischen den<br />
Nationen hat sich die soziale Ungleichheit verstärkt,<br />
sondern auch innerhalb der Frauen, die von Armut<br />
besonders betroffen sind. Was aber nahezu alle<br />
Frauen trifft, sind die Auswirkungen des Abbaus<br />
staatlicher Einrichtungen. Durch Privatisierung,<br />
Vernichtung von Arbeitsplätzen und Einschnitten im<br />
sozialen Bereich wird die Sorge für Kinder, Alte und<br />
Kranke zunehmend individualisiert. Immer noch<br />
tragen hierbei Frauen die Hauptlast.<br />
<strong>Die</strong> „Schuldenbremse“, die zum Abbau sozialer<br />
Leistungen führt, darf nicht länger zur<br />
Emanzipationsbremse werden.<br />
Für Emanzipation und Gleichberechtigung brauchen<br />
wir Antworten auf Massenarbeitslosigkeit, prekäre<br />
Beschäftigung und unterbezahlte Arbeit, auf<br />
Altersarmut, auf die Probleme mangelnder<br />
finanzieller Absicherung sowie auf die<br />
Rückverlagerung staatlicher <strong>Die</strong>nstleistungen in die<br />
private Verantwortlichkeit und damit immer noch in<br />
die der Frau.<br />
Frauenrechte sind Menschenrechte. Sie dürfen<br />
ihnen nicht nach Haushaltslage oder sozialem<br />
Status zugeteilt, eingeschränkt oder genommen<br />
werden.<br />
Änderungsantrag L.1.55.3.<br />
Seite 9, Zeile 140 nach „Energiewende“<br />
einfügen:<br />
Wir wollen eine Offensive für frauenfreundliche<br />
Normen bei den Beschäftigungsverhältnissen. Das<br />
heißt, wir fordern einen kürzeren<br />
Arbeitszeitstandard und unterschiedliche<br />
Arbeitszeitmodelle, um die Zentralität von<br />
Erwerbsarbeit zurückzudrängen und um Zeit für<br />
Familie, private und gesellschaftliche Belange zu<br />
haben. Wir wollen eine Aufhebung der ungleichen<br />
Arbeitsverteilung zwischen Männern und Frauen<br />
und setzen uns für die Verbindung von<br />
Arbeitszeitmodellen mit Lebensarbeitszeitkonten<br />
ein.<br />
Änderungsantrag L.1.55.4.<br />
Seite 17, nach Zeile 490 einfügen:<br />
● Geschlechtergerechte Verteilung der Arbeit:<br />
Damit Frauen keinen ökonomischen und sexuellen<br />
Macht- und Herrschaftsverhältnissen unterworfen<br />
sind, brauchen sie eine eigene Existenzsicherung,<br />
vorrangig durch Integration in die Erwerbsarbeit<br />
und in öffentliche Bereiche. Dafür sind frauen- und<br />
familienfreundliche Normen durchzusetzen statt der<br />
Normen, die für männlich geprägte<br />
Beschäftigungsverhältnisse und Lebensweisen<br />
gelten. Ein erster Schritt ist eine radikale<br />
Arbeitszeitverkürzung bei der Erwerbsarbeit. Dazu<br />
gehört die geschlechtergerechte Verteilung von<br />
Haus-, Familien- und Fürsorgearbeit sowie ihre<br />
partielle Ersetzung durch gesellschaftlich<br />
organisierte und finanzierte <strong>Die</strong>nstleistungen. Das<br />
bedeutet eine umfassende Aufwertung der<br />
Sorgearbeit.<br />
Änderungsantrag L.1.55.5.<br />
Seite 20, nach Zeile 595 einfügen:<br />
Der Zugang zu Verhütungsmitteln und zur<br />
Schwangerschaftsunterbrechung muss<br />
gewährleistet sein.<br />
Begründung: In dem Leitantrag kommt<br />
Frauenpolitik nicht vor – in den Zeilen 446, 465<br />
wird etwas zu Frauen gesagt (Lohnungleichheit und<br />
besondere Betroffenheit von Armut), in der Zeile<br />
603 wird der Kampf gegen Diskriminierung<br />
aufgrund des Geschlechts erwähnt und in Zeile<br />
975f. der Schutz der Vielfältigkeit von<br />
Familienformen und Lebensweisen. Mehr haben wir<br />
nicht gefunden.<br />
Wir haben in unserer Ergänzung geschrieben: „ Wir<br />
achten daher in allen Politikbereichen darauf, ob<br />
unsere Forderungen Benachteiligungen von Frauen<br />
beseitigen und Emanzipation und ein würdiges<br />
Leben für alle fördern.“ Das ist nun in keinem der<br />
vorgestellten Politikbereiche der Fall, aber wir<br />
möchten dennoch wenigstens den Anspruch im<br />
Europaprogramm haben. Eigentlich müsste der<br />
Antrag neu geschrieben werden.<br />
Wir haben uns nun bei unserer Ergänzung auf die<br />
Einleitung konzentriert und haben einen Teil der<br />
Forderungen sozialistischer und feministischer<br />
Frauen aus den bisherigen Programmen
52<br />
aufgegriffen. Wir wollen vor allem, dass am Ende<br />
der Einleitung, wo es um die Offensiven geht,<br />
Frauenpolitik ihren gleichberechtigten Platz findet.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Änderungsantrag L.1.56.4.<br />
Seite 24, Zeile 772 ergänzen:<br />
...jeden gesichert sein, deshalb brauchen wir<br />
an allen europäischen Strombörsen<br />
europäische Kontrollbehörden. Privilegien …<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. OV<br />
Gardelegen<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.56.1.<br />
Seite 23, Zeile 758 ergänzen:<br />
L.1.56.<br />
Änderungsantrag L.1.56.5.<br />
Seite 24, nach Zeile 788 einfügen:<br />
• Erhalt der Wälder und<br />
Wiederaufforstungen als preiswertes<br />
Mittel, um den C02-Anteil in der<br />
Atmosphäre abzusenken<br />
Wird der Änderungsantrag angenommen, ist in Zeile<br />
781 das Wort „drei“ zu ersetzen durch: vier DIE<br />
LINKE setzte sich drei vier verbindliche,<br />
aufeinander abgestimmte Ziele …<br />
Erneuerbare Energien sowie die zügige<br />
Einführung von Speichertechnologien und<br />
intelligenter Netzsteuerung, um sie<br />
grundlastfähig zu machen, sollen im Rahmen<br />
europäischer Zielsetzungen …<br />
Änderungsantrag L.1.56.2.<br />
Seite 23, Zeile 761 ergänzen<br />
Bisherige Forschungs- und Fördermittel für<br />
CCS (bis2012/13 l,3MrdEuro), sowie die<br />
Subventionen für Atom- und Kohlestrom<br />
sollten für das Gelingen der Energiewende<br />
eingesetzt werden.<br />
Änderungsantrag L.1.56.3.<br />
Seite 24, Zeile 767 ergänzen:<br />
… anfallendem Kohlendioxid (CCS). Zur Sanierung<br />
der Atmosphäre halten wir Aufforstungen für<br />
dringend erforderlich. Das vorindustrielle C02-<br />
Niveau in der Luft kann durch Holzendlagerung<br />
in Alttagebauen in ca. 200 Jahren<br />
wiedererreicht werden. Ebenso lehnen wir die<br />
durch Verpressung …<br />
Änderungsantrag L.1.56.6.<br />
Seite 25, nach der Zeile 841 einfügen:<br />
Waldarme europäische Länder sollen verstärkt mit<br />
EU-Fördergeldern aufgeforstet werden, um den<br />
C02-Anteil in der Atmosphäre abzusenken<br />
Begründung: Da wir <strong>Linke</strong>n aus der<br />
Altmark in einem potentiellen Test- und<br />
Anwendungsgebiet der C02-Verpressung<br />
leben, liegen uns die europäische Energieund<br />
Klimaschutzpolitik besonders am<br />
Herzen. Wir haben uns über die<br />
diesbezüglichen inhaltlichen Positionen,<br />
die der Parteivorstand im Leitantrag 1<br />
formuliert hat, sehr gefreut. Zu diesen<br />
Inhalten, die eng miteinander<br />
verbunden sind, gehören: eine klare<br />
Haltung gegen CCS und Fracking,<br />
ehrgeizige Ausbauziele zu den<br />
Erneuerbaren Energien, Abbau der<br />
Kohleverstromung, Reformierung des<br />
C02-Zertifikatesystems, die soziale<br />
Ausgestaltung der Energiewende usw.<br />
Deshalb empfinden wir diesen Teil<br />
unseres Programms als inhaltlich gut bis<br />
sehr gut gelungen. Dennoch vermissen<br />
wir zwei grundlegende inhaltliche<br />
Zielsetzungen, erstens eine EU-<br />
Forschungsoffensive für die Speicherung
53<br />
von überschüssigen Wind- und Solarstrom<br />
und zweitens Aufforstungen mit EU-<br />
Geldern vor allem in waldarmen<br />
europäischen Ländern als wirksames<br />
Mittel, um den Klimawandel<br />
abzubremsen.<br />
Begründung zu erstens: Der massive<br />
Ausbau der erneuerbaren Energien ist in<br />
unserem Leitantrag 1 erfreulicherweise klar<br />
hervorgehoben, leider vermissen wir die<br />
konsequente Forderung einer von der EU<br />
geförderten "Speicher-Offensive im Bereich<br />
Forschung und Entwicklung". Das Gelingen<br />
der Energiewende wird letztendlich von<br />
preiswerteren und effektiveren<br />
Speichertechnologien für überschüssigen<br />
Wind- und Solarstrom abhängen. Für CCS<br />
gibt es eine von der EU massiv geforderte<br />
Forschungsoffensive, bis 2012 gab die EU<br />
285 Millionen Euro für CCS aus, 2013 hielt<br />
die EU 1 Milliarde Euro für CCS-<br />
Forschungsprojekte bereit.(Siehe Anhang)<br />
Wir <strong>Linke</strong> sollten in unserem<br />
Europawahlprogramm klar fordern, dass wir<br />
eine EU- Forschungsoffensive für die<br />
erneuerbaren Energien benötigen, und CCS-<br />
Forschungsgelder dorthin umverteilt werden<br />
müssen.<br />
Begründung zu zweitens: Eine europäische<br />
Waldkonvention wird erfreulicherweise in<br />
unserem Leitantrag 1 gefordert. Jedoch<br />
standen in den letzten Jahren bei den<br />
diesbezüglichen Verhandlungen zwischen<br />
europäischen Regierungsvertretern vor allem<br />
der Erhalt der Wälder und deren nachhaltige<br />
Nutzung im Vordergrund. Wir vermissen die<br />
Forderung an die EU, in waldarmen<br />
europäischen Ländern (z.B. Spanien, Irland,<br />
Großbritannien) massiv aufzuforsten und<br />
damit einen wichtigen Beitrag gegen den<br />
Klimawandel zu leisten. Selbst das Kyoto-<br />
Protokoll der UN fordert Aufforstungen zum<br />
Kampf gegen den Klimawandel. Aufforsten<br />
ersetzt nicht die geforderte Reduzierung der<br />
Treibhausgase, aber reduziert das in der<br />
Atmosphäre im Übermaß befindliche C02 und<br />
ist im Vergleich zu anderen Klimamaßnahmen<br />
preiswerter und umweltfreundlicher.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.57.<br />
Antragsteller/-innen: Wolfgang Methling,<br />
Sprecherrat BAG Umwelt/Energie/Verkehr,<br />
Sprecherrat Ökologische Plattform,<br />
Sprecherrat AG Agrarpolitik und ländlicher<br />
Raum, Sprecherrat AG Linksverkehr, Sabine<br />
Wils (MdEP), Sabine Leidig (MdB), Gudrun<br />
Lukin (MdL), Mignon Schwenke (MdL), Johanna<br />
Scheringer-Wright (MdL), Rene Kretzschmar<br />
(MdL), Gerrit Schrammen, Dominik Fette,<br />
Frank Roßner<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.57.1.<br />
Seite 6, Zeile 20 bis 21<br />
einfügen wie folgt:<br />
Wir wollen, dass nicht nur in ganz Europa, sondern<br />
weltweit die Interessen…<br />
Änderungsantrag L.1.57.2.<br />
Seite 7, Zeile 45<br />
nach „Nachbarländer“ einfügen:<br />
und die Ärmsten außerhalb der EU und machen…<br />
Änderungsantrag L.1.57.3.<br />
Seite 10, Zeile 160 einfügen:<br />
… und Wohlfahrt für alle auch im Globalen Süden,<br />
fördert.<br />
(Beschluss der Mitgliederversammlung des OV<br />
Gardelegen vom 22.01.2014, Beschluss des<br />
SprecherInnenrates OV Gardelegen vom<br />
29.1.2014)
54<br />
Änderungsantrag L.1.57.4.<br />
Seite 10, Zeile 165 einfügen:<br />
… in Europa und weltweit eine Zukunft haben.<br />
Begründung zu L.1.57.1. bis L.1.57.4.: Mit den<br />
Einfügungen wird die globale Verantwortung der EU<br />
berücksichtigt.<br />
Änderungsantrag L.1.57.5.<br />
Seite 23, Zeile 727 bis 728<br />
„und den Verbrauch fossiler Brennstoffe.“<br />
ersetzen durch:<br />
Eine Anpassung an begrenzte Ressourcen bei<br />
Rohstoffen und fossilen Energieträgern ist nicht<br />
vorgesehen.<br />
Änderungsantrag L.1.57.6.<br />
Seiten 23 bis 24, Zeilen 756 bis 779<br />
vorhandenen Text ohne inhaltliche Änderungen in<br />
logische Abfolge bringen<br />
ändern in:<br />
Um dies einzuschränken und schließlich zu<br />
unterbinden, wollen wir die Privatisierung der<br />
Energieversorgung als Teil der öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge stoppen und rückgängig machen.<br />
Wir wollen eine verbrauchernahe, dezentrale<br />
Energieversorgung fördern und die Macht der<br />
großen Stromversorger beschneiden. Dazu müssen<br />
europäische, Bundes- und Landesebene<br />
zusammenwirken. Erst regionale Energiepolitik, wie<br />
sie DIE LINKE in Thüringen mit der<br />
„Energierevolution“ entwickelt hat, kann die Einheit<br />
von Sozialem und Ökologischem, von Effizienz und<br />
Demokratie, von modernster Technik und<br />
Bürgerbeteiligung schaffen, die es bei Versorgung<br />
durch Konzerne nicht geben kann.<br />
Vorübergehende Mehrkosten der Energiewende<br />
dürfen nicht einseitig auf den Schultern von<br />
privaten Verbraucherinnen und Verbrauchern<br />
abgeladen werden. Energie darf für<br />
einkommensschwache Haushalte nicht zum<br />
Luxusgut werden. <strong>Die</strong> Versorgung mit Energie muss<br />
für jede und jeden gesichert sein. Privilegien für<br />
Industriebetriebe bei der Übernahme der<br />
Energiewendekosten müssen deutlich reduziert<br />
werden.<br />
Erneuerbare Energien sollen im Rahmen<br />
europäischer Zielsetzungen weiterhin nach<br />
nationalen Vorgaben, wie etwa dem Erneuerbare-<br />
Energien-Gesetz, gefördert, die Nutzung fossiler<br />
Energiequellen entsprechend zurückgefahren<br />
werden. Der Anteil erneuerbarer Energien am EU-<br />
Energieverbrauch soll im Jahr 2020 mindestens 25<br />
Prozent betragen. <strong>Die</strong> Produktion von erneuerbaren<br />
Energien, insbesondere Agroenergien, muss<br />
Nachhaltigkeitskriterien genügen. Für Agroenergien<br />
dürfen die Zielsetzungen nur so hoch sein, wie<br />
innereuropäische Flächen dafür zur Verfügung<br />
stehen, ohne Nahrungsmittelversorgung und<br />
Biodiversität zu gefährden. Importe von Agrokraftund<br />
–treibstoffen aus dem globalen Süden lehnen<br />
wir ab.<br />
DIE LINKE kämpft für den sofortigen Ausstieg aus<br />
der Atomenergie. <strong>Die</strong> europäische<br />
Vertragsgemeinschaft EURATOM muss gekündigt<br />
und aufgelöst werden.<br />
Wir sind gegen die unterirdische und unterseeische<br />
Speicherung von als Abgas anfallendem<br />
Kohlendioxid (CCS). Ebenso lehnen wir die durch<br />
Verpressung von Flüssigkeiten unterstützte<br />
Förderung von Erdöl und Erdgas (Fracking) ab.“<br />
Begründung: Der Textaufbau der von uns<br />
vorgeschlagenen Version ist inhaltlich logischer.<br />
<strong>Die</strong> Hervorhebungen durch drei Punkte waren nicht<br />
gerechtfertigt, da auch die anderen Textteile<br />
Forderungen der LINKEN enthalten. <strong>Die</strong><br />
Veränderung der Aussage zur Energiepolitik der<br />
LINKEN in Thüringen stellt die Formulierung im<br />
Antrag des PV, dass es sich um angebliche<br />
Gegensätze handelt, richtig. Denn vorübergehend<br />
gibt es Mehrkosten.<br />
Änderungsantrag L.1.57.7.<br />
Seite 24 bis 25, Zeilen 798 bis 809<br />
ersetzen durch:<br />
3. Eine Verkehrspolitik, die Mobilität für alle<br />
fördert und Verkehr vermeidet<br />
<strong>Die</strong> Lissabon-Strategie setzt einseitig auf den<br />
Ausbau von Straßeninfrastruktur,<br />
Hochgeschwindigkeitsschienenstrecken und billige<br />
Flugverbindungen. <strong>Die</strong> EU fördert und forciert<br />
zerstörerische Großprojekte, die auf Kosten der<br />
öffentlichen Hand Konzernen und Banken Profit<br />
garantieren und gegen den Willen der Bevölkerung<br />
durchgesetzt werden. Wir unterstützen die Proteste<br />
dagegen und setzen uns für wirksame<br />
Einflussmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger<br />
ein.
55<br />
Wir brauchen dringend andere verkehrspolitische<br />
Ziele: Nachhaltigkeit, verbesserte soziale<br />
Standards, Barrierefreiheit, Gesundheitsschutz und<br />
kurze Wege. <strong>Die</strong> Vermeidung der negativen Folgen<br />
des Verkehrs durch Lärm, Schadstoffe und Unfälle<br />
schafft mehr Lebensqualität für alle.<br />
Verkehrsvermeidung kann vor allem durch<br />
dezentrale Produktion, die Reduktion der<br />
Transportintensität sowie durch entsprechende<br />
Siedlungsstrukturen erreicht werden. Lebenswerte<br />
Städte benötigen gute Rad- und<br />
Fußverkehrsverbindungen, einen attraktiven ÖPNV,<br />
eine inklusive Verkehrsplanung und eine<br />
Regelgeschwindigkeit von 30 km/h. Wir wollen,<br />
dass in europäischen Kommunen Modelle eines<br />
ÖPNV zum Nulltarif mit autofreien Zonen entwickelt<br />
und von der EU gefördert werden.<br />
<strong>Die</strong> Eisenbahn muss zur Flächenbahn mit schnellen<br />
Verbindungen entwickelt werden; reine Highspeed-<br />
Bahnen nutzen den meisten Fahrgästen nichts. <strong>Die</strong><br />
mit dem 4. Eisenbahn-Paket verfolgte Zielsetzung<br />
einer organisatorischen Trennung von<br />
Eisenbahninfrastruktur und -betrieb lehnen wir ab.<br />
Öffentliche Bahnen sowie der ÖPNV dürfen nicht<br />
desaströsem Wettbewerb und Kommerzialisierung<br />
geopfert werden. Wir wollen die Weiterentwicklung<br />
der Bahn und des ÖPNV, barrierefrei, mit Guter<br />
Arbeit, der Schaffung vieler Arbeitsplätze und dem<br />
Ziel der Verlagerung eines beträchtlichen Teils des<br />
innereuropäischen Flugverkehrs auf die Schiene.<br />
Das europäische Nachtzug-Netz muss dafür<br />
ausgebaut werden.<br />
DIE LINKE fordert eine deutliche Verschärfung der<br />
CO2-Grenzwerte für Personen- und alle<br />
Nutzfahrzeuge, eine europaweite Abgabe auf fossile<br />
Kraftstoffe für den Flugzeug- und Schiffsverkehr<br />
sowie ein Importverbot für Agrosprit und die<br />
Abschaffung der Beimischungspflicht. Für den<br />
Schiffsverkehr sollen die Schutzzonen auf alle<br />
europäischen Gewässer ausgedehnt werden und<br />
alle Häfen mit den verpflichtenden<br />
Landstromanschlüssen ausgerüstet werden.“<br />
Begründung: Der bisherige Text greift nur sehr<br />
wenige Aspekte europäischer Verkehrspolitik auf.<br />
So steht nichts zum Eisenbahnpaket oder zum Radund<br />
Fußverkehr. Letzteres ist zwar vor allem ein<br />
kommunales Thema, aber auch für das<br />
Bundestagswahlprogramm wurden wir dafür<br />
kritisiert, dass wir dazu wohl keine Meinung hätten.<br />
Insofern zielt der Änderungsantrag vor allem darauf,<br />
ein umfangreicheres Bild unserer Vorstellung von<br />
Verkehrspolitik zu zeichnen. Der Umfang des<br />
Kapitels ist zwar verdoppelt, erscheint aber im<br />
Vergleich mit anderen Kapiteln durchaus<br />
angemessen.<br />
Änderungsantrag L.1.57.8.<br />
Seite 25, nach Zeile 809 einfügen:<br />
4. Ein effektiver Ressourcenschutz<br />
<strong>Die</strong> europäische Politik setzt auf Sicherung der<br />
Rohstoffversorgung durch Import mittels<br />
Freihandelsabkommen, verbunden mit politischem<br />
Druck und Instrumentalisierung der<br />
Entwicklungspolitik. DIE LINKE ist gegen diese<br />
Freihandelsabkommen. Sie setzt sich ein für das<br />
Recht der Entwicklungsländer, ihre Exporte selbst<br />
zu regulieren und Gesetze für Investitionen zu<br />
erlassen. Wir wollen verbindliche ökologische und<br />
soziale Standards für den Abbau von Rohstoffen.<br />
Unternehmen müssen für die Folgen ihrer<br />
Geschäftstätigkeit international zur Verantwortung<br />
gezogen werden können. Der Import von<br />
Konfliktressourcen muss unterbunden werden.<br />
Nur eine perspektivisch vollständige<br />
Kreislaufwirtschaft der nicht nachwachsenden<br />
Rohstoffe sichert über alle Generationen hinweg die<br />
Versorgung mit technischen Gütern. Wir dürfen<br />
nicht länger defekte und ausgediente<br />
Gebrauchsgüter einfach wegwerfen und<br />
verbrennen. Unverzichtbar sind auf nationaler und<br />
europäischer Ebene Maßnahmen zur Sicherung der<br />
Rohstoffeffizienz durch Senkung des<br />
Ressourcenverbrauchs, Erhöhung der<br />
Recyclingraten, Reduzierung des Aufkommens an<br />
Abfall, insbesondere Verpackungsmüll. Wir wollen<br />
Geräte, die von hoher Qualität sind, eine lange<br />
Lebensdauer besitzen und weitgehend<br />
wiederverwertet werden können.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Senkung des<br />
Ressourcenverbrauches ist neben dem Klimaschutz<br />
und der Bewahrung der biologischen Vielfalt eine<br />
zentrale Herausforderung für ökologisch, sozial und<br />
wirtschaftlich nachhaltige Entwicklung. Dafür und<br />
für eine gerechte Organisation der Weltwirtschaft<br />
trägt auch die EU eine besondere Verantwortung.<br />
Änderungsantrag L.1.57.9.<br />
Seite 25, Zeile 820<br />
„… Ernährungsbedingungen …“ ersetzen durch:<br />
„Ernährungsgrundlagen“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Agrarwirtschaft liefert die<br />
Rohstoffgrundlagen für die Ernährung. <strong>Die</strong><br />
Bedingungen für die Ernährung werden von vielen<br />
Faktoren bestimmt.
56<br />
Änderungsantrag L.1.57.10.<br />
Seite 25, Zeile 840<br />
„europäische Waldkonvention“ ersetze durch:<br />
„Gemeinsame Waldpolitik zum Schutz und zur<br />
nachhaltigen Bewirtschaftung der Waldressourcen<br />
als Teil der GAP“<br />
Begründung: Zur Durchsetzung sozialer und<br />
ökologischer Standards bedarf es der Integration<br />
der Waldpolitik in die Gemeinsame Agrarpolitik. Der<br />
bisherige Forstaktionsplan und die geplante<br />
Waldkonvention sind nicht geeignet, den Schutz der<br />
Wälder und deren nachhaltige Bewirtschaftung zu<br />
gewährleisten.<br />
traditionellen Familienbetriebe der Fischerei<br />
erforderlich.<br />
Änderungsantrag L.1.57.15.<br />
Seite 27, Zeile 861<br />
„natürliche Vielfalt der Tierarten“ ersetzen durch:<br />
„biologische Vielfalt“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Ersetzung der „natürlichen<br />
Vielfalt der Tierarten“ durch „biologische Vielfalt“<br />
ist sachlich richtig, weil es sowohl um Tiere als<br />
auch um Pflanzen geht.<br />
Änderungsantrag L.1.57.11.<br />
Seite 25, Zeile 832 einfügen:<br />
… werden. Wir setzen uns für eine tier-,<br />
standort- und umweltgerechte<br />
bodengebundene Nutztierhaltung in allen<br />
Landbewirtschaftungssystemen ein.<br />
Begründung: <strong>Die</strong>se Anforderung muss für alle<br />
Landbewirtschaftungssysteme (ökologisch,<br />
biologisch, konventionell, industriell, integriert) und<br />
Anlagengrößen gelten.<br />
Änderungsantrag L.1.57.12.<br />
Seite 26, Zeile 850:<br />
streichen: „…Meeresschutzgebiete, in denen<br />
Müllentsorgung oder Ressourcenentnahme…“<br />
Änderungsantrag L.1.57.13.<br />
Seite 26, Zeile 852 einfügen:<br />
<strong>Die</strong> Belastung der Meere durch Müllentsorgung,<br />
Stoffe aus der ….<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Entsorgung von Müll darf nicht<br />
nur in Meeresschutzgebieten, sondern muss<br />
grundsätzlich in Meeren ausgeschlossen werden.<br />
Änderungsantrag L.1.57.14.<br />
Seite 26, Zeile 859 einfügen:<br />
… müssen verschärft werden. Bei der technischen<br />
Umstellung ist eine Unterstützung der<br />
Änderungsantrag L.1.57.16.<br />
Seite 27, Zeile 864 bis 865 ändern in:<br />
Wir setzen uns für den Erlass einer umfassenden<br />
einer EU-Bodenschutz-Verordnung, um so die<br />
natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen den<br />
Schutz der Bodenfunktionen zu gewährleisten<br />
Begründung: <strong>Die</strong> beantragte Formulierung ist nur<br />
wenig länger, beschreibt aber konkreter, worum es<br />
beim Bodenschutz geht: Erhalt der<br />
Bodenfunktionen (Filter, Puffer, Speicher,<br />
Pflanzenproduktion, biologische<br />
Vielfalt/Lebensraum, Bindung von Kohlenstoff und<br />
damit auch Klimaschutz).<br />
Änderungsantrag L.1.57.17.<br />
Seite 27, Zeile 868 einfügen:<br />
Flüsse einen umfassenden Hochwasserschutz<br />
und gesundes Grundwasser. Schad- und<br />
Nährstoffeinträge minimiert werden.<br />
Salzeinleitungen aus Industrieunternehmen<br />
und Abraumhalden sind zu untersagen.<br />
Änderungsanträge L.1.57.18.<br />
Seite 27, Zeile 871<br />
„… artgerechte Tierhaltung.“ ersetzen durch:<br />
„… tiergerechte Haltung von Nutz-, Heim- und<br />
Begleittieren“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Ersetzung von „artgerecht“<br />
durch „tiergerecht“ ist fachlich richtig. <strong>Die</strong><br />
Aufzählung von Nutz-, Heim- und Begleittieren stellt<br />
klar, dass es uns nicht nur um den Schutz von<br />
Nutztieren geht.
57<br />
Änderungsantrag L.1.57.19.<br />
Seite 27, Zeile 872 streichen:<br />
„von Produkten aus tierquälerischer Haltung oder“<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen: Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag L.1.57.20.<br />
Seite Zeile 873 bis 875 streichen:<br />
„… Hühner in Käfigbatterien sind billiger als Hühner<br />
in Freilandhaltung, wilde Graupapageien sind<br />
billiger als gezüchtete Tiere und …“<br />
<strong>Die</strong> anschließende Formulierung müsste nach<br />
Satzumstellung dann lauten: „z. B. versprechen<br />
Meeressäuger in Delfinarien kräftige Gewinne …“<br />
Begründung: In Deutschland werden Schaleneier<br />
aus der Käfighaltung von Legehennen nicht mehr<br />
gelistet und gehandelt. Nur Griechenland und<br />
Italien haben das Käfighaltungsverbot noch nicht<br />
umgesetzt, sind deshalb von der EU-Kommission<br />
verklagt worden. Deutschland importiert keine Eier<br />
aus Griechenland. Der Import aus Italien macht<br />
0,44 % der Einfuhr aus EU-Ländern aus. Aus<br />
Drittstaaten werden lediglich 0,08 % der Eier nach<br />
Deutschland importiert. <strong>Die</strong>se Fakten nehmen der<br />
bisherigen Formulierung ihren Sinn. Das noch 2012<br />
vorhandene Problem hat sich 2013 fast vollständig<br />
erledigt.<br />
<strong>Die</strong> Streichung der Passage zu den Graupapageien<br />
ist erforderlich, weil seit dem 1.7.2007 der Import<br />
von Wildvögeln in die EU verboten ist. Der Import<br />
von gefangenen Graupapageien mit gefälschten<br />
Papieren als „gezüchtete“ Tiere ist illegal. Das<br />
Problem ist also nicht durch Gesetzgebung,<br />
sondern mit Kriminalitätsbekämpfung durch<br />
verstärkte Importkontrolle zu lösen.<br />
Änderungsantrag L.1.57.21.<br />
Seite 27, Zeilen 880 bis 882 streichen:<br />
„ <strong>Die</strong> industrielle Tierhaltung … ersetzt werden.“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Tierhaltung muss in allen<br />
Landbewirtschaftungssystemen (ökologisch,<br />
biologisch, industriell, konventionell, integriert)<br />
umwelt- und ressourcenschonend sein.<br />
<strong>Die</strong>se Forderung wurde bereits mit dem<br />
Änderungsantrag zu Zeile 828 erhoben (und<br />
hoffentlich übernommen). <strong>Die</strong> zur Streichung<br />
beantragte Formulierung hat keinen<br />
Tierschutzbezug.<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.58.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. BV Neukölln<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 7, Zeile 51 einfügen:<br />
Der Bundesregierung mit Unterstützung von SPD<br />
und Grünen ist es gelungen, …<br />
Begründung: Wir sollten SPD und Grüne nicht aus<br />
ihrer politischen Verantwortung entlassen. Sie<br />
haben die Politik der Bankenrettung und der<br />
Sozialabbaus in Europa von Merkel mit unterstützt.<br />
Auch dem unsozialen und undemokratischen<br />
Fiskalpakt haben sie die notwendige Zwei-Drittel-<br />
Mehrheit im Bundestag beschafft.<br />
(Beschluss der Bezirksmitgliederversammlung DIE<br />
LINKE. BV Neukölln vom 20.1.2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.59.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. BV Neukölln<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 7, nach Zeile 72 einfügen:<br />
<strong>Die</strong> Regierungsparteien in Europa haben behauptet,<br />
die Europäische Union auf Basis der Verträge von<br />
Maastricht und Lissabon sowie die Einführung des<br />
Euro würden Frieden und Prosperität nach Europa<br />
bringen. Das krasse Gegenteil ist der Fall. In<br />
Griechenland, Zypern, Spanien, Portugal und<br />
anderen Ländern gibt es millionenfache Armut und
58<br />
Erwerbslosigkeit insbesondere der Jugend. <strong>Die</strong><br />
Politik der EU verhindert Solidarität und begünstigt<br />
Nationalismus.<br />
(Beschluss der Bezirksmitgliederversammlung DIE<br />
LINKE. BV Neukölln vom 20.1.2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.60.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. BV Neukölln<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.60.1.<br />
Seite 22, Zeile 672 ändern wie folgt:<br />
… Union maßgeblich teilweise verringert werden.<br />
Durch die notwendige Kofinanzierung durch die<br />
Regionen werden besonders finanzschwache<br />
Gebiete benachteiligt, weil sie den Eigenanteil<br />
nicht aufbringen können. Hier ist eine<br />
grundlegende Verbesserung der zielgerichteten<br />
Förderung notwendig. Mit der 2014…<br />
Änderungsantrag L.1.60.2.<br />
Seite 22, Zeile 697 einfügen:<br />
… und kommunale Probleme innerhalb eines<br />
kurzen Zeitraums gefunden werden, …<br />
Änderungsantrag L.1.60.3.<br />
Seite 22, Zeile 701 ändern wie folgt:<br />
… EU-Außengrenze sind langfristige Aufgaben,<br />
die kontinuierlich und längerfristig<br />
ausfinanziert werden müssen. <strong>Die</strong>ses Prinzip der<br />
Nachhaltigkeit wollen wir stärken und für eine<br />
Angleichung der Lebensbedingungen in Europa<br />
eintreten!<br />
Änderungsantrag L.1.60.4.<br />
Seite 22, Zeile 703 bis 707 streichen:<br />
„Wir wollen Twinning-Projekte … aufzubauen.“<br />
Änderungsantrag L.1.60.5.<br />
Seite 22, Zeile 709 einfügen:<br />
… Strukturpolitik aufgestockt werden und<br />
vordringlich den Ländern zu Gute kommen, die<br />
es am dringendsten benötigen. Besonders die<br />
neuhinzugekommenen Länder benötigen Hilfe<br />
beim Aufbau der Infrastruktur. Weiter müssen<br />
die besonders von der Finanzkrise betroffenen<br />
Länder im Süden vorrangig gefördert werden.<br />
Für die Finanzierung…<br />
Begründung: Gerade in letzter Zeit haben sich die<br />
Lebensbedingungen für einen großen Teil der<br />
Menschen in den sogenannten ,,Krisenländern“ der<br />
Europäischen Union maßgeblich verschlechtert.<br />
Das Ergebnis bei der Überwindung wirtschaftlicher<br />
und sozialer Unterschiede zwischen Mitgliedstaaten<br />
und Regionen ist sehr unterschiedlich. In der<br />
Vergangenheit war die EU-Förderpolitik sehr<br />
umstritten und besonders der Schwerpunkt auf<br />
Landwirtschaft und bauliche Infrastruktur geht zu<br />
einem großen Teil an den tatsächlichen<br />
Bedürfnissen der meisten Europäer vorbei. Hier ist<br />
eine Neuorientierung dringend gefordert. Der<br />
derzeitige Zwang zur Kofinanzierung führt gerade<br />
bei den besonders förderbedürftigen Regionen und<br />
Kommunen dazu, dass sie auf EU Förderung nicht<br />
zugreifen können. Selbst in so einem reichen Land<br />
wie die Bundesrepublik musste kürzlich ein Berliner<br />
Bezirk schon genehmigte EU-Förderung<br />
zurückgeben, weil die Eigenmittel zur<br />
Kofinanzierung nicht zur Verfügung standen.<br />
Derzeit ist die Förderdauer in der Regel auf maximal<br />
drei Jahre als Anschubfinanzierung begrenzt. Aber<br />
eine Vielzahl von Aufgaben bedarf einer<br />
längerfristigen Förderung und die nachstehenden<br />
Probleme sind nicht innerhalb der kurzen Zeit zu<br />
beheben. Für die Übernahme der Aufgabe durch die<br />
Region oder Kommune fehlen meistens die Mittel.<br />
Entweder wird das Projekt nach Ablauf der Zeit<br />
beendet oder es wird ein ähnliches Projekt mit der<br />
gleichen Aufgabe neu beantragt.<br />
Keinesfalls benötigen die EU-Partner den Import<br />
von deutscher Bürokratie. <strong>Die</strong> Verfahren müssen<br />
soweit entbürokratisiert werden, dass auch kleine<br />
und finanzschwache Kommunen und Regionen<br />
unproblematisch EU-Förderung beantragen können.<br />
Durch die derzeitige Förderpolitik werden<br />
vordringlich private Träger mit den Aufgaben<br />
betraut, mit in der Regel viel schlechteren
59<br />
Bedingungen für die Beschäftigten. Der Aufbau<br />
eines friedlichen und gerechten Europas geht nur<br />
mit der Angleichung der Lebensbedingungen.<br />
(Beschluss der Bezirksmitgliederversammlung DIE<br />
LINKE. BV Neukölln vom 20.1.2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: AKL<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.61.1.<br />
L.1.61.<br />
Seite 7 bis 8, Zeilen 73 bis 103 ersetzen durch:<br />
„<strong>Die</strong> Herrschenden haben behauptet, die<br />
Europäische Union auf Basis der Verträge von<br />
Maastricht und Lissabon sowie die Einführung des<br />
Euro würden Frieden und Prosperität nach Europa<br />
bringen. Das krasse Gegenteil ist der Fall. In<br />
Griechenland, Zypern, Spanien, Portugal und<br />
anderen Ländern gibt es millionenfache Armut und<br />
Erwerbslosigkeit insbesondere der Jugend.<br />
<strong>Die</strong> EU ist keine Verheißung für Toleranz und<br />
Völkerverständigung. Ihre Institution und Politik<br />
werden zu Recht von vielen Menschen als<br />
Bedrohung (z.B. gegen schon erreichte soziale<br />
Standards) wahrgenommen. <strong>Die</strong> Krise in Europa<br />
wird durch die neoliberale Konzeption der EU<br />
verschärft. Ihre Politik bedeutet auch in Zukunft<br />
weiteres Lohndumping, Erhöhung des<br />
Renteneintrittsalters und zunehmende Kriege.<br />
Insbesondere die Vertragsgrundlagen (Stichwort<br />
Lissabonvertrag) sind für LINKE völlig inakzeptabel.<br />
<strong>Die</strong> wirtschaftlich und politisch Herrschenden<br />
haben Institutionen und Verträge geschaffen, die<br />
wegen des freien Kapitalverkehrs die sozialen<br />
Schutzrechte minimieren.<br />
<strong>Die</strong> EU sollte der konkurrenzfähigste<br />
Wirtschaftsraum der Welt werden. <strong>Die</strong> Agenda<br />
2010, wie sie vom Vorsitzenden des Bundes der<br />
deutschen Industrie gefordert wurde, war die<br />
Grundlage für das Lohndumping und die Hartz-<br />
Gesetze in Deutschland. <strong>Die</strong> gegenwärtige Krise<br />
ermöglicht vor allem dem deutschen Kapital, die<br />
Krisenfolgen auf die europäischen Nachbarn<br />
abzuwälzen und seine Dominanz weiter zu stärken.<br />
Während die deutsche Exportwirtschaft (noch)<br />
Erfolge feiert, werden Millionen in Europa ins Elend<br />
gestürzt.“<br />
Änderungsantrag L.1.61.2.<br />
Seite 12, Zeile 231 einfügen:<br />
…Daseinsvorsorge privatisieren. Der Pakt für<br />
Wettbewerbsfähigkeit ist aber nicht nur ein<br />
Angriff auf den Sozialstaat und soziale Rechte<br />
in Europa, sondern auch auf Demokratie und<br />
einzelstaatliche Verfassungen der EU-<br />
Mitgliedstaaten insgesamt. <strong>Die</strong> Bundeskanzlerin<br />
…<br />
Änderungsantrag L.1.61.3.<br />
Seite 16, Zeile 415 einfügen:<br />
… fruchtbare Zusammenarbeit in Europa befördert.<br />
<strong>Die</strong> Krise der Eurozone hat für die Mehrheit der<br />
Bevölkerung besorgniserregende Probleme und<br />
eine unerträgliche Lage zur Folge. Es besteht<br />
ein dringender Bedarf an einer radikalen<br />
Änderung der Grundlagen der Wirtschafts- und<br />
Währungsunion. <strong>Die</strong> Krise der Eurozone führt<br />
zu Diskussionen über die einheitliche Währung<br />
und dem Vorschlag, dass einige Länder die<br />
Eurozone verlassen oder den Euro abschaffen.<br />
<strong>Die</strong>se Diskussionen sind durchaus legitim, da<br />
die derzeitige Politik, die Prioritäten, die<br />
Kriterien und die Ergebnisse der WWU<br />
ungerecht, antisozial und undemokratisch sind.<br />
Eine einheitliche Geldpolitik….<br />
Begründung: <strong>Die</strong>se Passage zum Euro ist dem<br />
Politischen Dokument des Kongresses der Partei<br />
der Europäischen <strong>Linke</strong>n entnommen, das mit<br />
großer Mehrheit verabschiedet wurde und von allen<br />
Mitgliedsparteien getragen wird.<br />
Änderungsantrag L.1.61.4.<br />
Seite 16, nach Zeile 418 einfügen:<br />
… wenn es auch Verlierer gibt. DIE LINKE steht für<br />
einen Bruch mit den kapitalistischen<br />
Eigentumsstrukturen und der Politik, die<br />
Konzerne und Banken Blankoschecks ausstellt:<br />
in Deutschland, Europa und international. Wir<br />
sagen Nein zur Austerität, Spaltung und<br />
Nationalismus und Ja zu einem sozialistischen<br />
Europa im Interesse der Lohnabhängigen und
60<br />
Erwerbslosen. Wir treten für das Recht der<br />
Opfer der Troika-Politik ein, aus dem Euro und<br />
der EU auszutreten.<br />
Gleichzeitig vertreten wir die Einschätzung,<br />
dass die Einführung einer nationalen Währung<br />
für die betroffenen Staaten neben möglichen<br />
ökonomischen Vorteilen auch Gefahren<br />
beinhaltet – solange dies auf Basis einer<br />
kapitalistischen Ökonomie im Rahmen des<br />
Weltmarkts geschieht. <strong>Die</strong> Krise kann durch<br />
einen solchen Schritt alleine nicht überwunden,<br />
der Lebensstandard der Bevölkerung nicht<br />
gerettet werden.<br />
Änderungsantrag L.1.61.5.<br />
Seite 34, Zeile 1114 einfügen:<br />
…für Abrüstung und Frieden. Frieden und<br />
Sicherheit für die Menschen sind eines der<br />
Hauptziele der <strong>Linke</strong>n im Rahmen einer<br />
antiimperialistischen Position und beim<br />
Streben nach einer neuen<br />
Weltwirtschaftsordnung, gegen das neoliberale<br />
und neoimperialistische Modell. Wir wollen den<br />
Verzicht auf Krieg als Instrument der<br />
internationalen Beziehungen. <strong>Die</strong> Vergabe des<br />
Friedensnobelpreises an die EU war völlig<br />
unangemessen.<br />
Begründung: <strong>Die</strong>se Passage ist original aus dem<br />
Politischen Dokument der Partei der Europäischen<br />
<strong>Linke</strong>n entnommen. Der Gedanke einer<br />
antiimperialistischen Orientierung und die Kritik am<br />
Imperialismus tauchen bisher im<br />
Europawahlprogramm nicht auf.<br />
Änderungsantrag L.1.61.6.<br />
Seite 35, Zeile 1159 einfügen:<br />
… des 1. Weltkrieg zum hundertsten Mal und der<br />
des 2. Weltkriegs zum 75. Mal. Für uns ist …<br />
Änderungsantrag L.1.61.7.<br />
Seite 34, Zeilen 1148 bis 1149 ändern wie folgt:<br />
Bestandteil einer Entmilitarisierung der EU ist die<br />
Beendigung der Sicherheitskooperation mit den<br />
USA. Wir setzen uns für einen Austritt Deutschland<br />
und anderer EU-Staaten aus den militärischen<br />
Strukturen der NATO ein. Wir treten ein für die<br />
Beendigung der EU-NATO-Partnerschaft. Wir<br />
fordern die Auflösung der NATO. Unabhängig<br />
von einer Entscheidung über den Verbleib<br />
Deutschlands und anderer EU-Mitgliedstaaten<br />
in der NATO werden wir in jeder politischen<br />
Konstellation dafür eintreten, dass Deutschland<br />
und andere EU-Mitgliedstaaten aus den<br />
militärischen Strukturen des Militärbündnisses<br />
austreten und die Armeen in der EU dem<br />
Oberkommando der NATO entzogen werden.<br />
Begründung: Positionierung des Erfurter<br />
Programms zur NATO erweitert durch den Bezug<br />
auf „andere EU-Mitgliedstaaten“. Da die<br />
sicherheitspolitische Zusammenarbeit der EU<br />
immer enger mit der NATO und den militärischen<br />
Strukturen der NATO sich darstellt, muss DIE LINKE<br />
hier unbedingt ihre friedenspolitische Alternative<br />
mit in die Debatte bringen.<br />
Änderungsantrag L.1.61.8.<br />
Seite 34, Zeilen 1147 bis 1149<br />
Wenn Antrag L.1.61.7. nicht angenommen wird, will<br />
die AKL Antrag L.1.61.8. einbringen und<br />
unterstützen:<br />
Zeilen 1147 bis 1149 ändern in:<br />
Bestandteil einer Entmilitarisierung der EU ist die<br />
Beendigung der Sicherheitskooperation mit den<br />
USA. Wir setzen uns für einen Austritt Deutschland<br />
und anderer EU-Staaten aus den militärischen<br />
Strukturen der NATO ein. Wir treten ein für die<br />
Beendigung der EU-NATO-Partnerschaft. Wir<br />
fordern die Auflösung der NATO und ihre<br />
Ersetzung durch ein kollektives<br />
Sicherheitssystem unter Beteiligung Russlands,<br />
das Abrüstung als ein zentrales Ziel hat.<br />
Unabhängig von einer Entscheidung über den<br />
Verbleib Deutschlands und anderer EU-<br />
Mitgliedstaaten in der NATO werden wir in jeder<br />
politischen Konstellation dafür eintreten, dass<br />
Deutschland und andere EU-Mitgliedstaaten<br />
aus den militärischen Strukturen des<br />
Militärbündnisses austreten und die Armeen in<br />
der EU dem Oberkommando der NATO entzogen<br />
werden.“<br />
Änderungsantrag L.1.61.9.<br />
Seite 35, Zeilen 1155 – 1157 einfügen:<br />
„Wir wollen eine EU, die frei ist von<br />
Massenvernichtungswaffen. Wir fordern den<br />
Abzug aller US-Atomwaffen aus Europa, wie<br />
auch eine Beendigung der nuklearen Teilhabe,
61<br />
die es Deutschland, Italien, Belgien, den<br />
Niederlanden und der Türkei erlaubt im<br />
Kriegsfall US-Atomwaffen einzusetzen. DIE<br />
LINKE wendet sich deshalb auch gegen ein neues<br />
atomares Wettrüsten in Europa, als Teil dessen die<br />
Aufstellung des Raketenschilds durch die USA zu<br />
kritisieren ist.“<br />
Änderungsantrag L.1.61.10.<br />
Seite 35, Zeile 1173 einfügen:<br />
…verboten werden. Wir setzen uns für ein EUweites<br />
Verbot von Chemikalienlieferungen und<br />
Industrieanlagen, die zur Herstellung von<br />
Chemikalien dienen könnten, an Staaten ein,<br />
die die Chemiewaffenkonvention nicht<br />
unterzeichnet und ratifiziert haben.<br />
Begründung: Gerade vor dem Hintergrund des<br />
mutmaßlichen Giftgaseinsatzes in Syrien durch<br />
Rebellen oder die Regierung Assad in Syrien ist eine<br />
solche Regelung umso dringlicher. Nach der<br />
Ratifizierung des Chemiewaffenabkommens am 14.<br />
September 2013 durch Syrien sind die Staaten, die<br />
bisher das „Übereinkommen über das Verbot der<br />
Entwicklung, Herstellung, Lagerung und des<br />
Einsatzes chemischer Waffen und über die<br />
Vernichtung solcher Waffen“ weiterhin nicht<br />
ratifiziert haben sind Ägypten, Angola, Israel,<br />
Myanmar, Nordkorea und Südsudan.<br />
Änderungsantrag L.1.61.11.<br />
Seite 38, nach Zeilen 1277 einfügen:<br />
„<strong>Die</strong> Antwort der europäischen <strong>Linke</strong>n auf die<br />
Krise in Europa und den Nationalismus und<br />
Rassismus ist der gemeinsame Widerstand<br />
über Ländergrenzen hinweg - für höhere Löhne,<br />
bessere Sozialstandards und Arbeiterrechte.<br />
Ein Neustart für eine demokratische und an den<br />
Interessen der Bevölkerung orientierte<br />
europäische Einigung kann nicht auf<br />
kapitalistischer Basis erfolgen. Nur durch<br />
weitgehende Maßnahmen gegen die Macht des<br />
Kapitals – Überführung der Banken und<br />
Konzerne in demokratisches öffentliches<br />
Eigentum, Einführung von<br />
Kapitalverkehrskontrollen, Bildung von<br />
Regierungen der <strong>Linke</strong>n mit sozialistischem<br />
Programm – kann die Basis für eine neue<br />
Vereinigung Europas von unten erfolgen. Eine<br />
Vereinigung Europas auf sozialistischer<br />
Grundlage anstelle des EUropas der Banken<br />
und Konzerne. Heute ist unsere Aufgabe eine<br />
größtmögliche Einheit im sozialen Widerstand<br />
herzustellen.“<br />
Änderungsantrag L.1.61.12.<br />
Seite 6, vor Zeile 1 einfügen:<br />
<strong>Die</strong> AKL beantragt, die ersten 3 Strophen der<br />
Brecht-Kinderhymne der Präambel voranzustellen.<br />
Vor Zeile 1 einfügen:<br />
1. Anmut sparet nicht noch Mühe<br />
Leidenschaft nicht noch Verstand<br />
Daß ein gutes Deutschland blühe<br />
Wie ein andres gutes Land.<br />
2. Dass die Völker nicht erbleichen<br />
Wie vor einer Räuberin<br />
Sondern ihre Hände reichen<br />
Uns wie andern Völkern hin.<br />
3. Und nicht über und nicht unter<br />
Andern Völkern woll‘n wir sein<br />
Von der See bis zu den Alpen<br />
Von der Oder bis zum Rhein.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> ersten drei Strophen der<br />
Kinderhymne zeigen einen Gegenentwurf zum<br />
deutsch dominierten Europa, das auch die Große<br />
Koalition weiterführt.<br />
In der Zeit der Wiedervereinigung 1990 setzten sich<br />
einige Bürgerinitiativen und verschiedene Medien<br />
für die Kinderhymne als neue deutsche<br />
Nationalhymne ein. Stefan Heym zitierte sie zur<br />
feierlichen Eröffnung des 13. Deutschen<br />
Bundestages im November 1994. Auch Peter<br />
Sodann sprach sich, kurz nachdem er von der<br />
Linkspartei zur Wahl 2009 für das Amt des<br />
Bundespräsidenten nominiert wurde, für die<br />
Kinderhymne als deutsche Nationalhymne aus.<br />
(Beschluss des Länderrates der AKL vom<br />
25.1.2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
62<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.62.<br />
Antragsteller/-innen: BAG Bildungspolitik,<br />
Martina Michels (MdEP, Ausschuss Bildung und<br />
Kultur), Dr. Ilja Seifert (KV Görlitz), Sprecherrat<br />
der BAG „Selbstbestimmte Behindertenpolitik“<br />
(Maik Nothnagel, Sonja Kemnitz, Gotthilf<br />
Lorch, Kerstin Huch, Doris Sorge, Uwe Wypior)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.62.1.<br />
Seite 32, Zeilen 1052 bis 1053<br />
Bildung ist ein Menschenrecht … und sozialen<br />
Herkunft.“) ersetzen durch:<br />
Gute Bildung ist ein Menschenrecht – für alle<br />
Menschen, unabhängig von ihren individuellen<br />
Voraussetzungen und ihrer sozialen oder kulturellen<br />
Herkunft. Deshalb müssen alle an Bildung teilhaben<br />
können – vom Lebensanfang bis ins hohe Alter.<br />
Lebenslanges Lernen muss für alle ohne<br />
Bildungsbarrieren möglich sein. Benachteiligungen<br />
müssen ausgeglichen werden.<br />
Begründung: Inklusion ist eine der zentralen<br />
Herausforderungen der deutschen, aber auch EUweiten<br />
Bildungspolitik in den kommenden Jahren.<br />
DIE LINKE kämpft auf allen Ebenen für gleiche<br />
Bildungschancen für alle. Daher ist es inakzeptabel,<br />
wenn in einem linken Wahlprogramm im Kapitel zu<br />
unseren bildungspolitischen Leitlinien dieses<br />
essentielle Konzept eines Lebens der Vielfalt und<br />
Akzeptanz fehlen würde.<br />
Es ist richtig, zu kritisieren, dass lebenslanges<br />
Lernen in der Praxis vielfach auf die Verwertbarkeit<br />
von Bildung am Arbeitsmarkt ausgerichtet ist (siehe<br />
Leitantrag L.1, Zeilen 1056ff.). Allerdings müssen<br />
wir klarstellen, dass Bildungsteilhabe ein Leben<br />
lang gelten muss. Es ist schließlich nicht umstritten,<br />
dass Menschen ein Leben lang (stets dazu) lernen,<br />
sich weiterbilden je nach Interesse und Neigung.<br />
Änderungsantrag L.1.62.2.<br />
Seite 32, nach Zeile 1058 einfügen:<br />
… europäischen Arbeitsmarkt anpassen sollen.<br />
Damit muss Schluss sein. <strong>Die</strong> frühe Zuteilung<br />
von Bildungschancen durch ein gegliedertes<br />
Schulsystem muss überwunden werden. Es<br />
müssen ausreichend gute Ausbildungsplätze<br />
zur Verfügung gestellt werden. Der Zugang zu<br />
höchster Bildung, also auch zum Studium, muss<br />
für alle erleichtert werden. In allen<br />
Bildungsbereichen muss gelten, dass alle dazu<br />
gehören, niemand ausgegrenzt wird und<br />
Verschiedenheit normal ist – das gilt auch für<br />
alle Menschen mit Handycaps. In diesem Sinne<br />
ist eine inklusive Bildung in allen<br />
Mitgliedstaaten durchzusetzen.<br />
Begründung: siehe L.1.62.1.<br />
Änderungsantrag L.1.62.3.<br />
Seite 32, Zeile 1059 streichen:<br />
Ein demokratisches Europa dagegen braucht gute<br />
…<br />
Begründung: Sprachliche Anpassung.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.63.<br />
Antragsteller/-innen: Geraer Sozialistischer<br />
Dialog<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.63.1.<br />
Seite 6, Zeilen 2 bis 3 ersetzen durch:<br />
Doch ein Blick auf die geschichtliche Entwicklung<br />
bis zur EU entlarvt sie als Gründung eines<br />
länderübergreifenden profitorientierten<br />
Zweckbündnisses von Großbanken, Konzernen und<br />
Energiekartellen. <strong>Die</strong> EU findet ihren<br />
Ausgangspunkt 1947/48 im Marshall-Plan der USA<br />
für den wirtschaftlichen Aufbau Westeuropas nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg – nicht vor allem als<br />
Friedensprogramm, sondern als Teil des Kalten<br />
Krieges. Auf dieser Grundlage gründeten sich unter<br />
anderem 1951 die so genannte Montan-Union<br />
(Stahlindustrie) und 1957 die Europäische<br />
Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), die vor allem auf<br />
die Stärkung der europäischen Konzerne in der<br />
internationalen Konkurrenz um Energieressourcen<br />
zielte. Hieraus bildete sich 1993 die EU als außen-,<br />
sicherheits- und wirtschaftspolitische Gemeinschaft<br />
– Demokratie mußte dahinter zurückstehen.
63<br />
<strong>Die</strong> EU konnte ihre kapitalistischen Prinzipien mit<br />
dem Ende des osteuropäischen Versuchs eines<br />
sozialistischen Gegenentwurfs rasch in die<br />
entsprechenden Gebiete ausdehnen. So umfasst<br />
sie heute bereits 28 Mitgliedsstaaten. <strong>Die</strong> längere<br />
Zeit innereuropäischen Friedens nach 1945 war vor<br />
allem Ergebnis der weitreichenden Kriegsablehnung<br />
in der Bevölkerung. Von Seiten der Herrschenden<br />
wurde sie lediglich vorübergehend als notwendig<br />
erachtet, um nach den Zerstörung in Folge zweier<br />
Weltkriege die ökonomische Machtbasis wieder<br />
aufzubauen. Nach Außen wurde schon bald wieder<br />
Krieg geführt, ob am Suez-Kanal 1956 oder um die<br />
Falklandinseln 1982. Spätestens mit dem<br />
Einmarsch deutscher Truppen in Jugoslawien war<br />
der Krieg auch nach Europa zurückgekehrt.<br />
Das also haben die Raubzüge der Großbanken, der<br />
Bürokratismus der wirtschaftlichen Eliten und die<br />
Unersättlichkeit der Rüstungskonzerne aus den<br />
Hoffnungen der Menschen gemacht!“<br />
Begründung: Ein Blick auf die historischen und<br />
wirtschaftspolitischen Grundlagen der EU<br />
verdeutlicht warum die EU so ist und so handelt,<br />
wie sie uns heute begegnet. Eine Rückblende allein<br />
auf die Gegenwart der Krise greift zu kurz und<br />
verstellt die Wirklichkeit.<br />
Änderungsantrag L.1.63.2.<br />
Seite 7, Zeilen 51 bis 53 ändern wie folgt:<br />
Der <strong>Die</strong> Bundesregierung ist es gelungen bestrebt,<br />
die Krise der Banken, die Krise des Finanzsektors,<br />
die Krise des finanzgetriebenen Kapitalismus in<br />
eine Krise der Staatverschuldung umzudeuten.<br />
Sie nutzt dies, um die EU grundlegend zu einer<br />
Wirtschafts- und Militärmacht umauszubauen.<br />
Lebensbedingungen der Bevölkerung ist, dass<br />
der Kurs …<br />
Änderungsantrag L.1.63.5.<br />
Seite 34, Zeile 1122 ändern wie folgt:<br />
… Verhandlungen um Freihandels- und<br />
Wirtschaftsabkommen, fordernd machtpolitisch<br />
gegenüber …<br />
Änderungsantrag L.1.63.6.<br />
Seite 34, Zeile 1138 einfügen:<br />
… friedliche Politik innerhalb und außerhalb<br />
Europas ein…<br />
Änderungsantrag L.1.63.7.<br />
Seite 36, Zeilen 1222 bis 1225 ändern wie folgt:<br />
<strong>Die</strong> künftigen Erweiterungen und<br />
Nachbarschaftspolitiken müssen europäische<br />
Politik – ob EU-Mitglied oder nicht – muss so<br />
umgestaltet werden, dass soziale Standards<br />
gesichert werden und die neuen Staaten der EU<br />
nicht unter Ausbeutung durch europäische<br />
Großkonzerne leiden die volle Souveränität aller<br />
Staaten und Bevölkerungen ohne innere<br />
Eingriffe durch andere Mitgliedsstaaten oder<br />
Organe der EU gewährleistet ist. Wir setzen uns<br />
dafür ein, dass in Beitrittsprozessen keine<br />
zusätzlichen Bedingungen an einzelne Länder<br />
gestellt werden.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Änderungsantrag L.1.63.3.<br />
Seite 7, Zeilen 73 bis 74 ändern wie folgt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
<strong>Die</strong> Bundeskanzlerin Bundesregierung will die<br />
Europäische Union in einen als<br />
‚wettbewerbsfähigen Wirtschaftsraum umbauen<br />
weiter durchsetzen.<br />
Änderungsantrag L.1.63.4.<br />
Seite 16, Zeile 412 ändern wie folgt:<br />
… des Euro ein. Voraussetzung für dessen<br />
Fortbestand die Verbesserung der
64<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV<br />
Northeim<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 34, Zeilen 1135 einfügen:<br />
L.1.64.<br />
Sie setzt darauf Auslandseinsätze zu beenden und<br />
zukünftig auf diese zu verzichten......<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Formulierung „zu beenden“<br />
bedeutet, dass wir eine Beendigung der jetzigen<br />
Auslandseinsätze einfordern, wir wollen aber, wie<br />
es die Friedensbewegung einfordert und wie es in<br />
unserem Parteiprogramm formuliert ist, das es<br />
keine Auslandseinsätze mehr gibt.<br />
Im Programm unserer Partei heißt es konkret:<br />
im Kapitel: 4.5 Wie wollen wir die Europäische<br />
Union grundlegend umgestalten? Demokratie,<br />
Sozialstaatlichkeit, Ökologie und Frieden.<br />
„ (…) die sowohl auf den Ausbau militärischer<br />
Stärke als auch auf eine weltweite militärische<br />
Einsatzfähigkeit und weltweit auf militärische<br />
Einsätze verzichtet.(...)“<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Völkerverständigung. Ihre Institution und Politik<br />
werden zu Recht von vielen Menschen als<br />
Bedrohung (z.B. gegen schon erreichte soziale<br />
Standards) wahrgenommen. <strong>Die</strong> Krise in Europa<br />
wird durch die neoliberale Konzeption der EU<br />
verschärft. Ihre Politik bedeutet auch in Zukunft<br />
weiteres Lohndumping, Erhöhung des<br />
Renteneintrittsalters und zunehmende Kriege.<br />
Insbesondere die Vertragsgrundlagen (Stichwort<br />
Lissabonvertrag) sind für LINKE völlig inakzeptabel.<br />
<strong>Die</strong> wirtschaftlich und politisch Herrschenden<br />
haben Institutionen und Verträge geschaffen, die<br />
wegen des freien Kapitalverkehrs die sozialen<br />
Schutzrechte minimieren.<br />
<strong>Die</strong> EU sollte der konkurrenzfähigste<br />
Wirtschaftsraum der Welt werden. <strong>Die</strong> Agenda<br />
2010, wie sie vom Vorsitzenden des Bundes der<br />
deutschen Industrie gefordert wurde, war die<br />
Grundlage für das Lohndumping und die Hartz-<br />
Gesetze in Deutschland. <strong>Die</strong> gegenwärtige Krise<br />
ermöglicht vor allem dem deutschen Kapital, die<br />
Krisenfolgen auf die europäischen Nachbarn<br />
abzuwälzen und seine Dominanz weiter zu stärken.<br />
Während die deutsche Exportwirtschaft (noch)<br />
Erfolge feiert, werden Millionen in Europa ins Elend<br />
gestürzt.“<br />
Änderungsantrag L.1.65.2.<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Seiten 15 bis 16, Zeilen 411 bis 418<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.65.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Kassel<br />
Stadt<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.65.1.<br />
Seiten 7 bis 8, Zeilen 73 bis 103 ersetzen durch:<br />
„<strong>Die</strong> Herrschenden haben behauptet, die<br />
Europäische Union auf Basis der Verträge von<br />
Maastricht und Lissabon sowie die Einführung des<br />
Euro würden Frieden und Wachstum nach Europa<br />
bringen. Das krasse Gegenteil ist der Fall. In<br />
Griechenland, Zypern, Spanien, Portugal und<br />
anderen Ländern gibt es millionenfache Armut und<br />
Erwerbslosigkeit insbesondere unter Jugendlichen.<br />
ersetzen durch:<br />
„Der Euro war und ist das Mittel der Herrschenden<br />
in Europa – vor allem der starken deutschen<br />
Kapitalistenklasse – vor dem Hintergrund eines<br />
verschärften internationalen Konkurrenzkampfs, um<br />
ihre Profite zu erhöhen und ihre ökonomischen und<br />
strategischen Interessen gegenüber den<br />
Konkurrenten in den USA, Japan China und<br />
anderswo durchzusetzen.<br />
<strong>Die</strong> Einführung des Euro hat die Krise verschärft,<br />
aber sie ist nicht die Ursache der Krise. <strong>Die</strong><br />
Konkurrenz zwischen den Eurostaaten ist kein<br />
Konstruktionsfehler des Euros, sondern Ausdruck<br />
des Konkurrenzkampfes zwischen Konzernen, die<br />
weitgehend eine nationalstaatliche Basis haben.<br />
Deshalb muss der Kampf gegen die Euro-<br />
Krisenpolitik mit dem Kampf für eine sozialistische<br />
Veränderung verbunden werden.<br />
DIE LINKE steht für einen Bruch mit den<br />
kapitalistischen Eigentumsstrukturen und der<br />
Politik, die Konzerne und Banken Blankoschecks<br />
ausstellt: in Deutschland, Europa und international.<br />
<strong>Die</strong> EU ist keine Verheißung für Toleranz und
65<br />
Wir sagen Nein zu Kürzungen, Spaltung und<br />
Nationalismus und Ja zu einem sozialistischen<br />
Europa im Interesse der Lohnabhängigen und<br />
Erwerbslosen.<br />
DIE LINKE setzt sich für das Recht der Opfer der<br />
Troika-Politik ein, aus dem Euro und der EU<br />
auszutreten.<br />
Gleichzeitig vertreten wir die Einschätzung, dass die<br />
Einführung einer nationalen Währung für die<br />
betroffenen Staaten neben möglichen<br />
ökonomischen Vorteilen auch Gefahren beinhaltet –<br />
solange dies auf Basis einer kapitalistischen<br />
Ökonomie im Rahmen des Weltmarkts geschieht.<br />
<strong>Die</strong> Krise kann durch einen solchen Schritt alleine<br />
nicht überwunden, der Lebensstandard der<br />
Bevölkerung nicht verbessert werden.“<br />
Änderungsantrag L.1.65.3.<br />
Seite 38, Zeilen 1256 bis 1286<br />
ersetzen durch:<br />
„DIE LINKE fordert:<br />
+ <strong>Die</strong> Verursacher der Krise sollen zahlen: Nein zur<br />
EU- und Euro-Krisenpolitik der anderen deutschen<br />
Parteien und der EU-Troika, Nein zur Bankenunion,<br />
zu ESM, Fiskalpakt und EU-Wettbewerbspakt,<br />
Aufhebung aller Troika-Verträge<br />
+ Nein zu Privatisierungen und Sparpaketen zu<br />
Lasten der Bevölkerung<br />
Sie gehören unter die demokratische Kontrolle und<br />
Verwaltung der Bevölkerung<br />
+ Überführung der Großkonzerne in Europa in<br />
öffentliches Eigentum unter demokratischer<br />
Kontrolle und Leitung.<br />
<strong>Die</strong> Antwort der europäischen <strong>Linke</strong>n auf die Krise<br />
in Europa und den Nationalismus und Rassismus ist<br />
der gemeinsame Widerstand über Ländergrenzen<br />
hinweg - für höhere Löhne, bessere Sozialstandards<br />
und Arbeiterrechte.<br />
Ein Neustart für eine demokratische und an den<br />
Interessen der Bevölkerung orientierte europäische<br />
Einigung kann nicht auf kapitalistischer Basis<br />
erfolgen. Nur durch weitgehende Maßnahmen<br />
gegen die Macht des Kapitals und Bildung von<br />
linken Regierungen mit sozialistischem Programm<br />
kann die Basis für eine neue Vereinigung Europas<br />
von unten erfolgen: Eine Vereinigung Europas auf<br />
sozialistischer Grundlage anstelle des EUropas der<br />
Banken und Konzerne. Dafür brauchen wir eine<br />
größtmögliche Einheit im sozialen Widerstand.“<br />
(Beschluss der Kreismitgliederversammlung vom<br />
17.1.2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
+ Nein zu Nationalismus und Rassismus. Kein<br />
Fußbreit den Faschisten<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.66.<br />
+ Schluss mit der menschenfeindlichen Grenzpolitik<br />
der EU. Auflösung von FRONTEX, der Agentur zur<br />
„Sicherung“ der Außengrenzen<br />
+ Austritt Deutschlands und anderer EU-Staaten<br />
aus den militärischen Strukturen der NATO<br />
+ <strong>Die</strong> Schulden der von der Krise besonders<br />
betroffenen Staaten gegenüber Banken und<br />
institutionellen Anlegern müssen gestrichen<br />
werden. Entschädigung von Kleinanlegern<br />
+ Durch die Unterstützung gewerkschaftlicher<br />
Lohnkämpfe und eine andere Steuerpolitik wollen<br />
wir eine Umverteilung von oben nach unten<br />
erreichen<br />
+ Ausbau statt Abbau demokratischer Rechte<br />
+ Alle Banken und Versicherungen müssen<br />
entmachtet, entflochten und verstaatlicht werden.<br />
Antragsteller/-innen: Gabi Zimmer (MdEP,<br />
Landesverband Thüringen), Thomas Händel<br />
(MdEP, LV Bayern), Martina Michels (MdEP, LV<br />
Berlin), Cornelia Ernst (MdEP, LV Sachsen),<br />
Helmut Scholz (MdEP, LV Brandenburg), Jürgen<br />
Klute (MdEP, LV Nordrhein-Westfalen), Bodo<br />
Ramelow (MdL, LV Thüringen), Christian Görke<br />
(LV Brandenburg), Margitta Mächtig (MdL, LV<br />
Brandenburg), Stefan Ludwig (MdL, LV<br />
Brandenburg), Udo Wolf (MdA, LV Berlin), Klaus<br />
Lederer (MdA, LV Berlin), Birke Bull (MdL, LV<br />
Sachsen-Anhalt), Xaver Merk (LV Bayern), Dora<br />
Heyenn (MdHB, LV Hamburg), Helmut Holter<br />
(MdL, LV Mecklenburg-Vorpommern), Wulf<br />
Gallert (MdL, LV Sachsen-Anhalt), Jens Schulz<br />
(LV Schleswig-Holstein), Julia Alexandra Nüß<br />
(Bundessprecherin fds), Luise Neuhaus-<br />
Wartenberg (Bundessprecherin fds), Stefan
66<br />
Liebich (MdB, Bundessprecher fds), Dominic<br />
Heilig (LV Mecklenburg-Vorpommern), Martin<br />
Schirdewan (LV Berlin), Katina Schubert (LV<br />
Berlin), Helmuth Markov (LV Brandenburg), Ralf<br />
Christoffers (LV Brandenburg), Renate Harcke<br />
(LV Brandenburg), Torsten Löser (LV Nordrhein-<br />
Westfalen), Thomas Falkner (LV Brandenburg),<br />
Tatjana Behrendt (LV Sachsen-Anhalt), Bernd<br />
Schneider (Brüssel), Christiane Schneider<br />
(MdHB, LV Hamburg), Norbert Hackbusch<br />
(MdHB, LV Hamburg), Jan Vahlenkamp (LV<br />
Hamburg), Richard Pitterle (MdB, LV Baden-<br />
Württemberg), Lars Hilbig (LV Baden-<br />
Württemberg), Carsten Labudda (LV Baden-<br />
Württemberg), Eva-Maria Glathe-Braun (LV<br />
Baden-Württemberg), Marion Wendel (LV<br />
Baden-Württemberg), Marco Radojevic (LV<br />
Baden-Württemberg), Gerald Unger (LV Baden-<br />
Württemberg), Kevin Kulke (LV Baden-<br />
Württemberg), Manfred Jannikoy (LV Baden-<br />
Württemberg), Christoph Cornides (LV Baden-<br />
Württemberg), Jonas Bens (LV Nordrhein-<br />
Westfalen), Michael Schreiner (LV Nordrhein-<br />
Westfalen), Knud Vöcking (LV Nordrhein-<br />
Westfalen), Thorsten Jannoff (LV Nordrhein-<br />
Westfalen), Jürgen Plagge-Vandelaar (LV<br />
Nordrhein-Westfalen), Karin Plagge-Vandelaar<br />
(LV Nordrhein-Westfalen), Florian Kautter (LV<br />
Nordrhein-Westfalen), Wolfgang Freye (LV<br />
Nordrhein-Westfalen), Martin Deistler (LV<br />
Hessen), Frank Forsch (LV Niedersachsen),<br />
Torge Heinisch (LV Niedersachsen), Martin A.<br />
Michels (LV Niedersachsen), Isabel Michels (LV<br />
Niedersachsen), Thorsten Kuhn (LV<br />
Niedersachsen), Martin Heilemann (LV<br />
Niedersachsen), Fares Rahabi (LV<br />
Niedersachsen), LV Mike Ostwald (LV<br />
Rheinland-Pfalz), Simon Bludovsky (LV<br />
Rheinland-Pfalz), Peter Weinand (LV Rheinland-<br />
Pfalz), Roger Zschiesche (LV Bayern), Stefan<br />
Breit (LV Bayern), Dominik Lehmann (LV<br />
Bayern), Steffen ten Venne, (LV Bayern),<br />
Manuel Scholz (LV Bayern), Manuel Gambert<br />
(LV Bayern), Paul Wolfsfellner (LV Bayern),<br />
Domenic Schmeisser (LV Bayern), Matthias<br />
Zwack (LV Bayern), Andreas Neumann (LV<br />
Saarland), Hans-Kurt Hill (LV Saarland),<br />
Gerlinde Krahnert (LV Brandenburg), Ute<br />
Hustig (LV Brandenburg), Matthias Osterburg<br />
(LV Brandenburg), Andrea Johlige (LV<br />
Brandenburg), Sten Marquaß (LV<br />
Brandenburg), Daniela Trochowski (LV<br />
Brandenburg), Diana Golze (MdB, LV<br />
Brandenburg), Kirsten Tackmann (MdB, LV<br />
Brandenburg), Uta Barkusky (LV Brandenburg),<br />
Sascha Krämer (LV Brandenburg), Anne-Frieda<br />
Reinke (LV Brandenburg), Kerstin Meier (MdL,<br />
LV Brandenburg), Ramona Tax (LV Bayern),<br />
Harald Petzold (MdB, LV Brandenburg), Almuth<br />
Hartwig-Tiedt (LV Brandenburg), Torsten<br />
Krause (MdL, LV Brandenburg), Andreas Bernig<br />
(MdL, LV Brandenburg), Martina Renner (MdB,<br />
LV Thüringen), Ina Leukefeld (MdL, LV<br />
Thüringen), Mario Hesselbarth (LV Thüringen),<br />
Steffen Kachel (LV Thüringen), Elke<br />
Breitenbach (LV Berlin), Sören Benn (LV Berlin),<br />
Carsten Schatz (MdA, LV Berlin), Thilo Urchs<br />
(LV Berlin), Norbert Seichter (LV Berlin),<br />
Michael Grunst (LV Berlin), Felix Lederle (LV<br />
Berlin), Halina Wawzyniak (MdB, LV Berlin),<br />
Konstanze Kriese (LV Berlin), Rüdiger Lötzer<br />
(LV Berlin), Andreas Thomsen (LV Berlin), Anja<br />
Mayer (LV Berlin), Frank Puskarev (LV Berlin),<br />
Benjamin-Immanuel Hoff (fds), Achim Bittrich<br />
(LV Sachsen-Anhalt), Christian Steinkopf (LV<br />
Brandenburg), Felix Thier (LV Brandenburg),<br />
Sebastian Meskes (LV Brandenburg), Sebastian<br />
Kahl (LV Berlin), Klaus Tischendorf (MdL, LV<br />
Sachsen), Sebastian Scheel (MdL, LV<br />
Sachsen), Holger Luedtke (LV Sachsen), Sabine<br />
Pester (LV Sachsen), Caren Lay (MdB, LV<br />
Sachsen), <strong>Die</strong>tmar Bartsch (MdB, LV<br />
Mecklenburg-Vorpommern), Rainer Brandt (LV<br />
Mecklenburg-Vorpommern), Catharina Brandt<br />
(LV Mecklenburg-Vorpommern), Axel Brandt<br />
(LV Mecklenburg-Vorpommern), Elke Brandt<br />
(LV Mecklenburg-Vorpommern), André Brie<br />
(MdL, LV Mecklenburg-Vorpommern), Roswitha<br />
Clüver (LV Mecklenburg-Vorpommern),<br />
Henning Foerster (LV Mecklenburg-<br />
Vorpommern), Peter Hörnig (LV Mecklenburg-<br />
Vorpommern), Rasho Janew (LV Mecklenburg-<br />
Vorpommern), Frank Jegust (LV Mecklenburg-<br />
Vorpommern), Pit Johannssen (LV<br />
Mecklenburg-Vorpommern), Uwe Jungnickel<br />
(LV Mecklenburg-Vorpommern), Torsten Kath<br />
(LV Mecklenburg-Vorpommern), Regine Lück<br />
(LV Mecklenburg-Vorpommern), Simone<br />
Oldenburg (LV Mecklenburg-Vorpommern),<br />
Carsten Penzlin (LV Mecklenburg-<br />
Vorpommern), Peter Ritter (MdL, LV<br />
Mecklenburg-Vorpommern), Sven Sauer (LV<br />
Mecklenburg-Vorpommern), Ernst Schmidtke<br />
(LV Mecklenburg-Vorpommern), Martha<br />
Schmidtke (LV Mecklenburg-Vorpommern),<br />
Elke Schienfelder (LV Mecklenburg-<br />
Vorpommern), Karin Schüttpelz (LV<br />
Mecklenburg-Vorpommern), Nora Schüttpelz
67<br />
(LV Mecklenburg-Vorpommern), Marc<br />
Schüttpelz-Brandt (LV Mecklenburg-<br />
Vorpommern), Ute Spriewald (LV Mecklenburg-<br />
Vorpommern), Karsten Steffen (LV<br />
Mecklenburg-Vorpommern), Karen Stramm (LV<br />
Mecklenburg-Vorpommern), Fritz Tack (LV<br />
Mecklenburg-Vorpommern), Harald Zieseniß<br />
(LV Mecklenburg-Vorpommern) sowie die<br />
Landesvorstände DIE LINKE. Mecklenburg-<br />
Vorpommern, DIE LINKE. Sachsen-Anhalt und<br />
DIE LINKE. Thüringen, Bela Rogalla (LV<br />
Hamburg), Jan Korte (DIE LINKE. Sachsen-<br />
Anhalt), Marianne Böttcher (DIE LINKE.<br />
Sachsen-Anhalt), Swen Knöchel (DIE LINKE.<br />
Sachsen-Anhalt), René Trömel (DIE LINKE.<br />
Sachsen-Anhalt), Marion Michel (DIE LINKE.<br />
Sachsen-Anhalt), Katrin Kunert (DIE LINKE.<br />
Sachsen-Anhalt), Angelika Klein (DIE LINKE.<br />
Sachsen-Anhalt), Manfred Lüning (DIE LINKE.<br />
Sachsen-Anhalt), Christoph Pütz (DIE LINKE.<br />
Saarland)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 6 bis 9, Zeilen 1 bis 141 ersetzen durch:<br />
Europa geht anders. Sozial, friedlich,<br />
demokratisch.<br />
„Friedliche Lösung von Konflikten,<br />
individuelle Freiheitsrechte, solidarisches<br />
und demokratisches Zusammenleben: Das<br />
sind die Erwartungen, die Menschen in den<br />
Mitgliedstaaten an die EU-Mitgliedschaft<br />
haben.<br />
An deren Erfüllung müssen wir gemeinsam<br />
arbeiten.“<br />
Lothar Bisky, Juli 2013<br />
Liebe Wählerinnen und Wähler,<br />
DIE LINKE kämpft für eine Gesellschaft, in der alle<br />
Menschen frei, selbstbestimmt und in Würde leben<br />
können. Eine solche Gesellschaft ist nur möglich,<br />
wenn Menschen über ihre Zukunft mitentscheiden<br />
können, wenn es soziale Sicherheit, gute Arbeit mit<br />
guten Löhnen, Bildung und Gesundheitsvorsorge für<br />
alle gibt. Wenn Kinder- und Altersarmut der<br />
Vergangenheit angehören. Wenn verschiedene<br />
Lebensentwürfe respektiert und geschützt werden.<br />
Wenn natürlicher Reichtum erhalten wird und<br />
Solidarität in der eigenen Gesellschaft, mit unseren<br />
Nachbarn und weltweit selbstverständlich sind.<br />
Wenn Frieden herrscht.<br />
Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg, in dem<br />
Millionen Europäer in den Schützengräben für die<br />
Interessen ihrer Kaiser und Könige, ihrer<br />
Großgrundbesitzer, Hochfinanz und Großindustrie<br />
starben. 25 Jahre später organisierte der deutsche<br />
Faschismus den Holocaust und entfesselte in<br />
Europa und weit darüber hinaus ein Inferno des<br />
Terrors und des Mordens, dem mehr als fünfzig<br />
Millionen Menschen zum Opfer fielen. Das mahnt<br />
und erinnert uns, wie wichtig die Idee eines<br />
friedlichen Europa ist. Aus dem Widerstand gegen<br />
Krieg und Faschismus erwuchs die Forderung, die<br />
auch heute für uns verbindlich ist: Nie wieder<br />
Faschismus, nie wieder Krieg! Für ein gemeinsames<br />
Haus Europa und Frieden.<br />
<strong>Die</strong> Europäische Union (EU) steht heute an einem<br />
Scheideweg: Ein „Weiter so“ führt nicht aus der<br />
Krise, der zunehmenden Verarmung und Spaltung<br />
zwischen Gewinnern und Verlierern, zwischen oben<br />
und unten in den Mitgliedsstaaten der EU. Europa<br />
hat sein Ziel, Frieden – auch sozialen – zu schaffen<br />
und zu erhalten aus den Augen verloren. Das<br />
politische Angebot der LINKEN, das wir in unserem<br />
Wahlprogramm für das Europäische Parlament<br />
unterbreiten, entwirft dagegen ein Europa, das<br />
sozialer, gerechter, ökologischer, feministischer,<br />
friedlicher und weltoffener ist. Wir, DIE LINKE,<br />
wollen mit unseren Vorschlägen, Forderungen und<br />
Visionen für ein gemeinsames Europa politisch bei<br />
all jenen anknüpfen, die sich für diese Ziele<br />
engagieren. Gemeinsam mit unseren Partnerinnen<br />
und Partnern in der Europäischen Linkspartei (EL),<br />
in den Gewerkschaften und sozialen Bewegungen<br />
hat DIE LINKE konkrete Alternativen formuliert, die<br />
wir europaweit zur Diskussion stellen werden. Mit<br />
dem Spitzenkandidaten der Europäischen <strong>Linke</strong>n,<br />
dem Vorsitzenden des griechischen<br />
Linksbündnisses SYRIZA, Alexis Tsipras, knüpfen<br />
wir an die eindrucksvoll geführten Kämpfe in<br />
Griechenland gegen sozialen Kahlschlag und<br />
Erwerbslosigkeit, gegen Faschismus und<br />
militärische Interventionen – für solidarische<br />
Alternativen an. <strong>Die</strong> Zeit für grundlegende<br />
Veränderungen der Politik ist gekommen.<br />
Über diese Veränderungen wird auch im<br />
zukünftigen Europäischen Parlament wesentlich<br />
mitentschieden. Sein Einfluss wurde in den letzten<br />
Jahren gestärkt, seine Diskurse und Beschlüsse<br />
werden wichtige Richtungsentscheidungen in der<br />
Europäischen Union prägen: Sollen die Spardiktate<br />
der Troika - jener durch niemanden demokratisch<br />
legitimierten politischen Allianz aus Internationalem<br />
Währungsfonds (IWF), EU-Kommission und<br />
Europäischer Zentralbank (EZB) - auf Kosten der<br />
sozial Schwachen, Kranken, Alten und Jungen<br />
fortgesetzt werden? Geht es zukünftig nur um<br />
immer mehr Konkurrenz und die Verwirklichung von
68<br />
Profitlogiken? Soll weiter die öffentliche<br />
Daseinsvorsorge kaputtgespart und immer mehr<br />
privatisiert werden? Sollen Konzerne und Banken<br />
weiter die Gewinner einer fehlgeleiteten<br />
europäischen Integration sein? Wird ein<br />
gemeinsamer Markt mit den USA angestrebt, dem<br />
die sozialen, kulturellen und demokratischen<br />
Errungenschaften der EU zum Opfer fallen? Wird<br />
der dringend notwendige ökologische Umbau auf<br />
der Strecke bleiben? Werden die Mauern um die<br />
Europäische Union noch höher, tödlicher und die<br />
Ausgaben für Rüstungsproduktion und -handel<br />
weiter gesteigert? Wird die Politik Europas vor allem<br />
über Vereinbarungen allein zwischen Regierungen<br />
in Gremien durchgesetzt, die sich jeder<br />
demokratischen Kontrolle entziehen? Eine solche<br />
Politik wird DIE LINKE entschieden bekämpfen und<br />
um breite Bündnisse für Alternativen ringen.<br />
Wir wollen einen Politikwechsel, damit die EU nicht<br />
vornehmlich Eliten an Reichtum und Macht ein zu<br />
Hause bietet, sondern sich solidarisch für alle<br />
entwickelt. Wir werden es nicht hinnehmen, dass<br />
die europäische Integration für alle ins Stocken<br />
geraten ist, weil das Krisenmanagement in vielen<br />
Ländern lediglich den Vermögenden dient und die<br />
Armen ärmer macht.<br />
In der Europäischen Union sind heute viele Staaten<br />
West-, Mittel-, Ost- und Südeuropas vereint. <strong>Die</strong>s<br />
hat für viele Millionen Menschen Gewinne an<br />
Wohlstand, Gemeinsamkeit, Offenheit, Stärkung der<br />
Kooperation und der Rechte der Bürgerinnen und<br />
Bürger gebracht. Aber diese Errungenschaften<br />
betrafen nicht alle, wurden zunehmend demontiert<br />
oder sind gefährdet. Seit mehr als zwanzig Jahren<br />
werden Konkurrenz, Standortwettbewerb und<br />
Orientierung an den Interessen der Großkonzerne<br />
und der Kapitaleigentümer durch nationale<br />
Regierungen, große Kapitalgruppen und Organe der<br />
Europäischen Union vorangetrieben. <strong>Die</strong><br />
Orientierung auf „Sicherheit“ und „globale<br />
Konkurrenz- und Handlungsfähigkeit“ hat Probleme<br />
und Gefahren gemehrt und fordert nicht nur uns zu<br />
Protest, Widerstand und die Formulierung klarer<br />
Alternativen heraus. <strong>Die</strong> Große Koalition in<br />
Deutschland bestärkt diese falschen<br />
Weichenstellungen. <strong>Die</strong> Wahlen zum Europäischen<br />
Parlament wollen wir deshalb zu einem Signal für<br />
einen Kurswechsel in der Europäischen Union<br />
werden lassen.<br />
<strong>Die</strong> Regierenden in den Mitgliedstaaten der EU –<br />
Deutschland vorneweg – haben das Ziel des<br />
gemeinsamen Wohls aller hier lebenden Menschen<br />
zu verfolgen, nie gehabt oder schlicht aufgegeben.<br />
Viele konservative und auch sozialdemokratische<br />
Regierungen in der EU haben sich mehr und mehr<br />
zur Beute neoliberaler Politik machen lassen und<br />
damit den Charakter Europas verändert und die<br />
Idee eines sozialen Europas aufgegeben. Weil die<br />
wirtschaftliche Integration nicht mit einer sozialen<br />
und ökologischen Union verbunden wurde, sehen<br />
gerade heute viele Menschen ihre Interessen in der<br />
Europäischen Union nicht gewahrt. Für sie wurde<br />
die EU von einer Hoffnung zu einer Bedrohung. <strong>Die</strong><br />
europäische Integration hat so an Unterstützung<br />
und Legitimität verloren.<br />
Das alles ist für uns aber noch lange kein Grund,<br />
sich in die Enge der alten Nationalstaaten mit ihren<br />
traditionell patriarchalischen<br />
Gesellschaftsstrukturen zurückzuwünschen. <strong>Die</strong><br />
Alternative ist nicht der Rückzug aus der Union,<br />
sondern der Kampf um ihre Veränderung. Eine<br />
Rückkehr zu einem Europa der Nationalstaaten ist<br />
keine soziale und demokratische Alternative,<br />
sondern eine große Gefahr. <strong>Die</strong> einzelnen<br />
Mitgliedstaaten wären den sogenannten<br />
Finanzmärkten und einem verrohten Kapitalismus<br />
bedingungslos ausgeliefert. Nationalismus und<br />
Rassismus würden die Tagesordnung beherrschen.<br />
Daran kann und wird sich die LINKE nicht<br />
beteiligen. Den erstarkenden Faschisten und dem<br />
offenen Rassismus in vielen Mitgliedsländern der<br />
EU begegnen wir mit zivilem Widerstand. Wir<br />
kämpfen um eine andere Politik für die Menschen in<br />
jeder Kommune, jedem Bundesland, in Deutschland<br />
und auch in der Europäischen Union. <strong>Die</strong>se Kämpfe<br />
sind untrennbar. Was in Deutschland verhindert<br />
wird, was in Deutschland an Alternativen<br />
durchgesetzt wird, das eröffnet wichtige<br />
Möglichkeiten für die Kämpfe der <strong>Linke</strong>n in anderen<br />
Mitgliedstaaten. Was auf europäischer Ebene und<br />
im Europäischen Parlament entschieden wird, hat<br />
maßgeblichen Einfluss auf das Leben in der<br />
Bundesrepublik.<br />
DIE LINKE will die Europäische Union zu einer<br />
wirklichen Solidargemeinschaft entwickeln. Wir<br />
treten für ein europäisches Sozial- und<br />
Solidarsystem ein, durch das der Wert eines<br />
gemeinsamen europäischen Handelns für alle<br />
Bürgerinnen und Bürger Europas sichtbar wird. Wir<br />
wollen die Außenpolitik der EU von den<br />
Krisengewinnlern und Rüstungsexporteuren<br />
befreien und Frieden zum Markenzeichen der<br />
Europäischen Union machen. Wir wollen die Union<br />
zu einem gemeinsamen Bürgerrechtsraum<br />
umbauen, in dem demokratische Grundrechte<br />
universell Geltung haben, in der Freizügigkeit nicht<br />
durch Datenüberwachung, Geheimdienste,<br />
Migrationspolizeien und Grenzregime eingeschränkt<br />
und definiert werden. Wir wollen die Europäische<br />
Union zum guten, friedlichen und solidarischen<br />
Nachbarn für die Menschen dieser Welt entwickeln.<br />
Wir wollen die EU-Institutionen demokratisieren<br />
und kontrollieren und den Kurs der Europäischen
69<br />
Kommission und des Europäischen Rates so<br />
verändern, dass das Kapital nicht mehr deutsche<br />
gegen griechische Europäerinnen und Europäer<br />
ausspielen kann, sondern gemeinsame sozialökologische<br />
Entwicklungsziele in den Vordergrund<br />
gestellt werden. Wir wollen zur Durchsetzung dieser<br />
Ziele die Grundlagen der Europäischen Union vom<br />
Kopf auf die Füße stellen, den Regierungen nehmen<br />
und den Menschen geben. Wir wollen die<br />
Diskussion über gemeinsame Werte und Normen in<br />
der EU und über deren rechtliche Ausgestaltung in<br />
großer Breite und unter institutioneller<br />
Einbeziehung der Zivilgesellschaft führen. Wir<br />
wollen, dass über die Ergebnisse dieses<br />
solidarischen Diskurses in zeitgleich stattfindenden<br />
Referenden in allen Mitgliedsstaaten der<br />
Europäischen Union abgestimmt wird. Dafür und für<br />
vieles mehr braucht es eine starke linke Fraktion im<br />
Europäischen Parlament.<br />
Eine veränderte Europäische Union ist möglich und<br />
die „Alternativlosigkeit“ von Kanzlerin Merkel (CDU)<br />
eine Chimäre. Eine demokratische, soziale und<br />
ökologische Umkehr in Europa kann erkämpft<br />
werden – auf allen Ebenen der Politik, von der<br />
Kommunalversammlung bis zum Europaparlament.<br />
DIE LINKE hat dabei eine besondere<br />
Verantwortung. Unsere europäischen Alternativen<br />
zur herrschenden Krisenpolitik und den<br />
nationalistischen Scheinantworten sind eindeutig:<br />
Erstens: Wir fordern, dass die Folgen der Krise<br />
nicht weiter durch die Schwächsten der<br />
Gesellschaft, Kinder, Ältere, Beschäftigte, kleine<br />
Selbständige und Kleinunternehmer getragen<br />
werden. Es geht uns um den Schutz und die<br />
Wiederherstellung der Gesundheits- und<br />
Altersvorsorge sowie der Bildung in den besonders<br />
betroffenen Krisenländern. <strong>Die</strong><br />
Jugenderwerbslosigkeit muss durch<br />
Sonderprogramme bekämpft und drastisch<br />
reduziert werden. Es geht um die Zukunft einer<br />
ganzen Generation. Es geht um das Leben von<br />
Millionen Asylsuchenden und sogenannte illegal in<br />
der EU lebende Menschen. Wir kämpfen für eine<br />
Sozialcharta bei Hilfen für Krisenstaaten und eine<br />
direkte Kreditvergabe durch die EZB in<br />
festgelegtem Rahmen.<br />
Zweitens: <strong>Die</strong> Politik der Umverteilung von unten<br />
nach oben, der Privatisierung wichtiger öffentlicher<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen und der Deregulierung im Bankenund<br />
Finanzsektor, ist eine der wichtigsten Ursachen<br />
der aktuellen Krise. Ein neuer sozialer Kompromiss<br />
braucht „Umfairteilung“, einen starken öffentlichen<br />
Sektor und den Ausbau der öffentlichen<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen sowie öffentliche EU<br />
Konjunkturprogramme unter transparenter<br />
öffentlicher Kontrolle. DIE LINKE steht ein für<br />
gemeinsame EU-weite Mindestsätze bei der<br />
Unternehmensbesteuerung und für eine EU-weite<br />
Vermögensabgabe.<br />
Drittens: Wir setzen uns für einen Prozess der<br />
grundlegenden Neuausrichtung der Europäischen<br />
Union und ihrer Institutionen ein, um die Richtung<br />
der europäischen Integration zu verändern. <strong>Die</strong> EU<br />
soll soziale, ökologische und globale Probleme<br />
lösen, die Grundrechte der hier Lebenden schützen<br />
und stärken, sich endlich wirklich für die<br />
Menschenrechte engagieren, anstatt diese zu<br />
instrumentalisieren. Dazu muss die Demokratie auf<br />
allen Ebenen und die Zusammenarbeit unter den<br />
demokratischen Interessenvertretungen und<br />
Parlamenten gestärkt werden. Deshalb fordert DIE<br />
LINKE unter anderem EU-weite und verbindliche<br />
Volksentscheide.<br />
Viertens: DIE LINKE kämpft für verbindliche soziale<br />
Rechte für alle Menschen in der EU, so für EU-weite<br />
armutsfeste Mindestlöhne, Mindestrenten und<br />
Mindesteinkommen. In der gesamten EU muss<br />
gelten: Solidarität und soziale Mindeststandards<br />
sind eine entscheidende Basis des Zusammenhalts,<br />
der Wettbewerb des Sozialdumpings muss beendet<br />
werden.<br />
Fünftens: Wir setzen uns für die Ausweitung von<br />
Grundrechten im Internetzeitalter ein. Wir lehnen<br />
die totalitär gewordene Überwachung von<br />
Kommunikation durch Staaten und Konzerne ab,<br />
fordern das Recht auf informationelle<br />
Selbstbestimmung und die Durchsetzung<br />
demokratischer Kontrolle.<br />
Sechstens: Armut, Bürgerkriege und<br />
Umweltkatastrophen sind Folgen kapitalistischer<br />
Globalisierung, äußerer Einmischung und von<br />
Staatenzerfall. Verfolgung, Flucht, Vertreibung und<br />
die Suche nach lebenswerten Alternativen führen<br />
Menschen in die EU und deren reichere<br />
Mitgliedsstaaten. Wir stehen zum Grundrecht auf<br />
Asyl, wollen einen deutlich stärkeren Einsatz für<br />
Kriegsflüchtlinge, insbesondere aus dem Nahen<br />
Osten und Nordafrika, und treten für eine aktive<br />
Politik solidarischer sozialer Integration ein. Wir<br />
brauchen eine Humanisierung der Flüchtlingspolitik,<br />
FRONTEX ist aufzulösen.<br />
Siebtens: Wir setzen uns ein für eine aktive und<br />
konstruktive Politik der Europäischen Union<br />
gegenüber den Nachbarländern im Osten und<br />
Süden der Europäischen Union, für Engagement<br />
gegen globale Armut ein. Offenheit, wirtschaftliche<br />
Kooperation, Solidarität und eine gemeinsame<br />
Entwicklung sind der Schlüssel für Frieden und<br />
Wohlstand. <strong>Die</strong> EU soll sich verstärkt an allen<br />
globalen Initiativen, die zu einer friedlichen und
70<br />
nachhaltigen Entwicklung beitragen können, aktiv<br />
beteiligen. Eine konsequente Entmilitarisierung der<br />
EU und die Konversion der Militärpotenziale ihrer<br />
Mitgliedstaaten wäre hierzu ein wichtiger Beitrag.<br />
Rüstungsexporte müssen verboten werden. <strong>Die</strong><br />
Freigabe von Technologien insbesondere in den<br />
Bereichen von Umwelt, Gesundheit und Bildung für<br />
die ärmeren Länder soll eine Selbstverständlichkeit<br />
werden.<br />
Liebe Wählerinnen und Wähler,<br />
es bleibt dabei: <strong>Die</strong> Internationale erkämpft das<br />
Menschenrecht! Deshalb bitten wir Sie um Ihre<br />
Stimme bei den Wahlen zum Europäischen<br />
Parlament.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.67.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Köln,<br />
Torsten Löser (Delegierter NRW), Alexander<br />
Recht, Wolfgang Lindweiler, Angelika Link-<br />
Wilden (Delegierte NRW), Katharina Deiber<br />
(Delegierte NRW), Sebastian Kahl (Delegierter<br />
Berlin), Chris Neumann (Delegierter<br />
Brandenburg), Prof. Dr. Benjamin-Immanuel<br />
Hoff (Delegierter fds), Michael Faber<br />
(Delegierter NRW), Michael Schreiner<br />
(Delegierter NRW), Isabell Michels (Delegierte<br />
BAG Rote Reporter_innen), Martin Michels (KV<br />
Oldenburg), Dora Heyenn (Delegierte<br />
Hamburg), Jürgen Klute (MdEP), Nora<br />
Schüttpeltz (Delegierte fds), Dr. Frank Thiel<br />
(MdL Sachsen-Anhalt), Torsten Hans<br />
(Delegierter Sachsen-Anhalt), Michael Grunst<br />
(Delegierter Berlin), Sören Benn (Delegierter<br />
Berlin), Stefan Liebich (Delegierter Berlin),<br />
Sebastian Koch (Delegierter Berlin), Dominic<br />
Heilig (Delegierter mit beratender Stimme),<br />
Frank Puskarev (Landesverband Berlin), Dr.<br />
Klaus Lederer (Delegierter Berlin), Julia Nüß (LV<br />
Schleswig-Holstein), Luise Neuhaus (Delegierte<br />
Sachsen)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.67.1.<br />
Seite 12 bis 13, Zeilen 273 bis 280<br />
ändern wie folgt:<br />
DIE LINKE hat sich zu Beginn der Krise dafür<br />
eingesetzt, dass Vermögende, die in den Jahren<br />
vor Ausbruch der Krise von liberalisierter und<br />
nach oben umverteilender Politik Verursacher<br />
und Profiteure der Krise mit einem Schuldenschnitt<br />
profitiert haben, zur Kasse gebeten werden. <strong>Die</strong><br />
Politik der »Bankenrettung« hat die privaten<br />
Gläubiger durch öffentliche Mittel abgesichert. Ob<br />
die Bankenrettungen hätten vermieden und<br />
stattdessen in der Vergangenheit frühere und<br />
härtere Schuldenschnitte hätten durchgeführt<br />
werden sollen, ist in der linken Ökonomie sehr<br />
umstritten. Und auch für die Zukunft gilt: Ein<br />
Schuldenschnitt könnte jetzt auf Kosten von<br />
Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern gehen. <strong>Die</strong><br />
Legitimität der Schulden von Staaten bei privaten<br />
Banken muss überprüft und Gegenstand eines<br />
demokratischen Prozesses werden. Deshalb<br />
fordern wir einen Schuldenaudit (Überprüfung der<br />
Legitimität des Schuldenbestands) und die<br />
Einrichtung eines modifizierten<br />
Schuldentilgungsfonds, der eine<br />
Garantieübernahme für staatliche<br />
Verschuldung impliziert und die<br />
Rückzahlungsbedingungen für Staaten<br />
tragfähig gestaltet, und einen substanziellen<br />
Schuldenschnitt für illegitime Schulden sowie eine<br />
Sonderabgabe auf hohe Vermögen, um Banken<br />
und andere private Gläubiger an der Finanzierung<br />
zu beteiligen.<br />
Begründung: Zu den Gläubigern gehören auch<br />
Sparkassen, Genossenschaftsbanken, Kleinsparer,<br />
auch Kleinsparer jener Banken, die selber Gläubiger<br />
geretteter Banken sind usw. Mag die Rede von<br />
Systemrelevanz auch übertrieben sein – richtig ist,<br />
dass es Ansteckungsgefahren bei<br />
Schuldenschnitten gibt und dass harte<br />
Schuldenschnitte die künftigen<br />
Refinanzierungskosten von Staaten auf kurze bis<br />
mittlere Frist erhöhen.<br />
Änderungsantrag L.1.67.2.<br />
Seite 13, Zeilen 281 bis 283 einfügen:<br />
<strong>Die</strong> öffentlichen Haushalte sollen von der Diktatur<br />
der Finanzmärkte befreit werden, indem die Staaten<br />
sich auch bei der EZB in einem festgelegten<br />
Rahmen günstig finanzieren können und nicht mehr<br />
allein auf die Finanzmärkte angewiesen sind.
71<br />
Begründung: Aus unserer Sicht sollte nicht der<br />
Eindruck erweckt werden, es sei ein realistisches<br />
Szenario, die Staatsfinanzierung ausschließlich über<br />
die EZB abzuwickeln. Zum einen treten<br />
beispielsweise Staaten wie China oder auch die<br />
Golfstaaten massiv als Kreditgeber auf den<br />
internationalen Finanzmärkten in Erscheinung, und<br />
zum anderen ist aus unserer Sicht zunächst mal<br />
nichts dagegen einzuwenden, wenn sich auch<br />
private Haushalte an der Finanzierung von Staaten<br />
beteiligen durch den Kauf von Staatsanleihen.<br />
Änderungsantrag L.1.67.3.<br />
Seite 13, Zeilen 284 bis 285<br />
streichen: „Wir wollen dann den Schuldenstand …<br />
Vermögen senken“<br />
Begründung: Es gibt in der linken Ökonomie<br />
unterschiedliche Ansichten zu den möglichen<br />
Wirkungen und Folgen eines Schuldenschnitts. Wir<br />
halten die Forderung nach einem Schuldenschnitt<br />
aus verschiedenen Gründen für riskant. Verwiesen<br />
sei hier beispielhaft auf die Position des IMK.<br />
Zudem gilt: Darauf zu verweisen, dass der<br />
Schuldenschnitt zu einer gerechten Beteiligung der<br />
Vermögenden an der Bewältigung der Krise führe,<br />
ist für uns kurzsichtig und gefährlich. Es drohen<br />
eben auch die Gefahren höherer Zinsen für<br />
südeuropäische Staaten auf den Kapitalmärkten<br />
sowie von Ansteckungseffekten. <strong>Die</strong> Ereignisse in<br />
Zypern haben im Übrigen gezeigt, dass nicht<br />
auszuschließen ist, dass gerade diejenigen, die die<br />
Befürworter von Schuldenschnitten treffen wollen,<br />
allemal Wege und Möglichkeiten finden, ihre<br />
Vermögen in Sicherheit zu bringen.<br />
moderne und nachhaltige Industrien und<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen Arbeitsplätze zu schaffen,<br />
jungen Menschen in ihren Ländern eine<br />
Perspektive zu geben und die jeweiligen<br />
Volkswirtschaften zu stärken. Wir begrüßen die<br />
Vorschläge des DGB für einen „Europäischen<br />
Zukunftsfonds“.<br />
Begründung: Mit dieser Forderung sollte die LINKE<br />
sich insbesondere der Forderung des DGB<br />
anschließen, der für Europa seit langem einen<br />
neuen „Marshallplan“ fordert. Auch wenn wir im<br />
Detail zu Finanzierung und Ausgestaltung andere<br />
Positionen vertreten, finden wir es richtig, hier an<br />
Debatten anzuschließen, die es bereits gibt.<br />
Änderungsantrag L.1.67.5.<br />
Seite 13, Zeile 288 einfügen:<br />
… Steuerdumping verhindert. Hierzu muss die<br />
Europäische Währungsunion um weitere<br />
Elemente ergänzt werden. Dazu gehört vor<br />
allem ein Europäischer<br />
Ausgleichsmechanismus, bei dem die<br />
Handelsungleichgewichte innerhalb der<br />
Eurozone berücksichtigt und ausgeglichen<br />
werden.<br />
Begründung: Wir sprechen uns dafür aus, dass die<br />
LINKE die hierzu gemachten Vorschläge, etwa von<br />
Lisa Paus und Axel Troost, aufgreift und in konkrete<br />
politische Angebote übersetzt.<br />
Änderungsantrag L.1.67.6.<br />
Seite 13, Zeile 296 ändern wie folgt:<br />
Änderungsantrag L.1.67.4.<br />
Seite 13, nach Zeile 285 einfügen:<br />
• Wir befürworten, dass sich die EZB zu<br />
unbegrenzten Interventionen am Markt für<br />
Staatsanleihen bereit erklärt, um Risiken aus<br />
dem Markt für Staatsanleihen zu nehmen. <strong>Die</strong>s<br />
würde nicht nur die Zinslast der<br />
südeuropäischen Staaten reduzieren und die<br />
dortigen privaten Investitionen erhöhen,<br />
sondern auch das Bankensystem in den<br />
Krisenländern stärken.<br />
• Wir wollen die bestehende Währungsunion<br />
ergänzen durch einen Wachstums- und<br />
Investitionspakt. Statt die Menschen Europas<br />
mit immer neuen Kürzungspaketen zu<br />
überziehen, setzen wir darauf, durch<br />
Investitionen vor allem in Daseinsvorsorge,<br />
Infrastruktur und Bildung, aber auch in<br />
DIE LINKE lehnt die geplante europäische<br />
»Bankenunion« in ihrer beschlossenen Form ab.<br />
Änderungsantrag L.1.67.7.<br />
Seite 13, Zeilen 299 bis 301<br />
streichen: Der geplante Mechanismus …<br />
systemrelevanten Großbanken vor.<br />
Begründung: Der geplante einheitliche<br />
Mechanismus zur Abwicklung von Banken (SRM)<br />
entlässt Eigentümer und Gläubiger der Pleitebanken<br />
nicht vollständig aus ihrer Verantwortung. Eine<br />
präventive Zerschlagung systemrelevanter<br />
Großbanken ist kein sinnvoller Ansatz. Vielmehr<br />
kommt es darauf an, über Regulierung
72<br />
Risikostreuung vorzunehmen und wo nötig<br />
öffentliche Beteiligungen an solchen<br />
Kreditinstituten vorzusehen.<br />
Änderungsantrag L.1.67.8.<br />
Seite 13, 301 bis 304 ändern wie folgt:<br />
… Banken finanzieren soll, ist viel zu klein, um<br />
künftige Bankenkrisen bewältigen zu können, und<br />
unzureichend konstruiert. Eine Bankenunion<br />
muss folgenden Kriterien genügen:<br />
1. Eine Bankenunion muss alle Kreditinstitute<br />
der Eurozone einbeziehen.<br />
2. <strong>Die</strong> Bankenaufsicht soll nicht bei der EZB,<br />
sondern wie in der Bundesrepublik bei<br />
einer eigenständigen Aufsichtsbehörde der<br />
EU angesiedelt werden. Hierfür bietet sich<br />
die bereits existierende European Banking<br />
Authority (EBA) an.<br />
3. <strong>Die</strong> Bankenunion muss so funktionieren,<br />
dass zunächst die europäischen<br />
Kreditinstitute untereinander für ihre<br />
Risiken haften – dies jedoch in einer<br />
ausgleichenden Art und Weise. Sollte das<br />
Volumen der Bankenunion nicht oder noch<br />
nicht zur Deckung ausreichen, wäre es<br />
Aufgabe der EZB oder des ESM, zur<br />
Rekapitalisierung der Bankenunion<br />
beizutragen.<br />
4. <strong>Die</strong> Bankenunion muss die Ansprüche von<br />
Sparerinnen und Sparern sowie von<br />
gewerblichen Unternehmen im Rahmen<br />
einer wirksamen gesamteuropäischen<br />
Einlagensicherung umfassen.<br />
5. Da Zahlungsausfälle von Kreditinstituten zu<br />
Störungen der gegenseitigen<br />
Kreditversorgung im Interbankenmarkt<br />
führen können, muss die Bankenunion die<br />
Ansprüche volkswirtschaftlich relevanter<br />
Gläubigerkreditinstitute gegenseitig<br />
sichern.<br />
6. Aufgabe der Bankenunion ist es, nicht nur<br />
künftige Probleme der Haftung zwischen<br />
Banken zu regulieren, sondern auch solche<br />
der Vergangenheit. Im Ganzen geht es<br />
darum, Einlagemöglichkeiten für Sparer<br />
und gewerbliche Unternehmen sowie die<br />
Kreditversorgung für Haushalte und<br />
gewerbliche Unternehmen zu sichern.<br />
7. <strong>Die</strong> formulierten Ziele der Bankenunion<br />
sollten primär darauf ausgerichtet sein, die<br />
Fortexistenz von Banken zu sichern. Als<br />
letzte Möglichkeit muss die Bankenunion<br />
jedoch auch Mechanismen zur geordneten<br />
Abwicklung von Kreditinstituten vorsehen,<br />
die keine Systemrelevanz besitzen.<br />
8. Im Insolvenzfalle muss sichergestellt sein,<br />
dass Laufzeiten, Zins- und<br />
Tilgungsregelungen sowie Fälligkeiten von<br />
Haushalten und Unternehmen als<br />
Kreditnehmern wie vertraglich vereinbart<br />
fortbestehen.<br />
So werden weder künftige Krisen noch<br />
Bankenrettungen auf Kosten der Steuerzahlerinnen<br />
und Steuerzahler verhindert. Der geplante Rückgriff<br />
auf den aus Steuermitteln gespeisten Europäischen<br />
Stabilitäts-Mechanismus ESM verdeutlicht dies.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Höhe festzulegen ist keine<br />
einfache Aufgabe. <strong>Die</strong> Formulierung sollte also<br />
vorsichtiger sein.<br />
Änderungsantrag L.1.67.9.<br />
Seite 13, Zeilen 307 bis 314<br />
streichen: Eigentümer und Gläubiger müssen …<br />
öffentlich abzusichern.<br />
Begründung: Zum einen ist eine individuelle<br />
Haftung der Kreditinstitute in ihrer Eigenschaft als<br />
Eigentümer und Gläubiger die falsche Antwort auf<br />
die Krise, da eine Kreditverknappung auf dem<br />
Interbankenmarkt schwerwiegende<br />
volkswirtschaftliche Probleme nach sich zöge. Zum<br />
anderen ist auch eine individuelle Haftung von<br />
Privatpersonen und Unternehmen in ihrer<br />
Eigenschaft als Eigentümer und Gläubiger ein<br />
falscher Ansatz, da die abzusehende Reaktionen<br />
einer Ausdehnung der Sparquote und einer<br />
Reduzierung der Sachinvestitionsquote ebenfalls<br />
schwerwiegende Probleme mit sich brächten.<br />
Änderungsantrag L.1.67.10.<br />
Seite 13, Zeilen 316 bis 318 ändern wie folgt:<br />
Das Finanzsystem braucht keine Spielbanken. <strong>Die</strong><br />
Teile des Das Investmentbankings, bei denen dem<br />
ohne Nutzen für die Realwirtschaft mit vielen<br />
Risiken auf den Finanzmärkten spekuliert wird, um<br />
hohe Renditen zu erzielen, ist sind als<br />
Geschäftsfeld abzuwickeln.
73<br />
Änderungsantrag L.1.67.11.<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.68.<br />
Seite 14, Zeile 328-329 ersetzen durch:<br />
Privatbanken müssen einer<br />
Größenbeschränkung unterliegen.<br />
Überschreiten sie die Größenbeschränkung,<br />
muss entweder ein Entflechtungsverfahren<br />
beginnen, im Zuge dessen die zur Verkleinerung<br />
abzutrennenden Teile als eigenständige Bank<br />
vergesellschaftet werden. Alternativ sind private<br />
Großbanken wir wollen in öffentliches Eigentum<br />
unter<br />
Begründung: Vgl. Arbeitskreis II der LINKEN<br />
Bundestagfraktion „Wirtschaft, Finanzen, Steuern,<br />
Energie und Umwelt“: Den Bankensektor neu<br />
ordnen – und mit der Vergesellschaftung beginnen.<br />
Ein Diskussionspapier.<br />
Antragsteller/-innen:<br />
DIE LINKE. BV Hamburg Mitte<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.68.1.<br />
Seite 6, Zeile 2<br />
„<strong>Die</strong> Europäische Union war einst eine Hoffnung für<br />
die Menschen.“ ersetzen durch:<br />
Nach den Verheerungen der zwei Weltkriege und<br />
des Faschismus setzten die allermeisten Menschen<br />
ihre Hoffnungen auf die Verständigung zwischen<br />
den Völkern in Europa und weltweit - ohne<br />
Ausbeutung, Bedrohung und Krieg, friedlich,<br />
demokratisch und gleichberechtigt.<br />
Änderungsantrag L.1.67.12.<br />
Seite 14, Zeilen 337 bis 338<br />
„<strong>Die</strong> wirklichen Verursacher …. Verantwortung<br />
gezogen werden“ ersetzen durch:<br />
<strong>Die</strong> Deregulierung des Finanzsektors wie auch die<br />
Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen,<br />
die zum Ausbruch der Krise mitbeigetragen haben,<br />
wurden auch auf Druck von Kreditinstituten<br />
politisch durchgesetzt. Es ist nur konsequent, sie an<br />
der Bewältigung der Krise zu beteiligen und<br />
wirksame Schritte zur Reregulierung einzuleiten:<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Krise lässt sich nicht simpel auf<br />
Willen und Wollen einzelner Akteure im<br />
Kapitalismus zurückführen. Zum einen entsprang<br />
sie auch systemischen Defekten des Kapitalismus<br />
als Gesamtsystem, zum anderen wurde sie<br />
politisch-staatlich mitversursacht – wozu Banken<br />
als die Politik beeinflussende Akteure selbstredend<br />
beigetragen haben.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag L.1.68.2.<br />
Seite 6, Zeile 32 ändern wie folgt:<br />
Doch wenn unsere Nachbarn verarmen, werden die<br />
Exporte einbrechen profitieren nur die Banken<br />
und Konzerne.<br />
Begründung: „Der unbeirrbare Stumpfsinn, mit<br />
dem diese Kapitalisten ihre törichte Geldpolitik<br />
fortsetzen, immer weiter, immer weiter, bis zur<br />
Ausblutung ihrer Werke und ihrer Kunden, ist<br />
bewundernswert. Alles, was sie seit etwa zwanzig<br />
Jahren treiben, ist von zwei fixen und absurden<br />
Ideen beherrscht: Druck auf die Arbeiter und<br />
Export.“ (Kurt Tucholsky: <strong>Die</strong> Herren<br />
Wirtschaftsführer, 1931).<br />
Änderungsantrag L1.68.3.<br />
Seite 7, Zeilen 47 bis 50 ändern wie folgt:<br />
Sie [rechtspopulistische und rechtsextreme<br />
Parteien] stehen ebenso auf der Seite der großen<br />
Konzerne und der Finanzmärkte wie die<br />
Mainstream-Parteien. In Deutschland hofft die AfD<br />
von der Krise zu profitieren. Gegen die neoliberale<br />
Ausrichtung der anderen Parteien, gegen<br />
Rechtspopulismus und Ausgrenzung stellen wir<br />
unsere linken Alternativen zur Wahl klären wir<br />
über die Ursachen der Krise auf und engagieren<br />
uns grenzübergreifend für eine solidarische<br />
Entwicklung.
74<br />
Änderungsantrag L.1.68.4.<br />
Seite 8 Zeile 89 bis 91<br />
„Nicht, in dem wir uns …. neoliberale Europäische<br />
Union.“ ersetzen durch: „<br />
Gegen die nationalistische Großmachtpolitik<br />
insbesondere der Bundesregierung setzen wir auf<br />
Internationalismus.<br />
Änderungsantrag L.1.68.5.<br />
Seite 8, Zeile 99 bis 100<br />
„Vielen Menschen ist das Nationale zu eng. Auch<br />
für uns.“ ersetzen durch:<br />
Viele Menschen wenden sich gegen nationalistische<br />
Verengung. Auch wir.<br />
Änderungsantrag L.1.68.6.<br />
Seite 8, Zeile 112 bis 113<br />
„… den Kürzungen kaum Widerstand entgegen<br />
gesetzt haben.“ ersetzen durch:<br />
… die zynischen Kürzungsdiktate der Troika<br />
durchgesetzt haben.<br />
• Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit sowie<br />
der Arbeitsbedingungen müssen die<br />
Lenkzeiten der LKW-Fahrer verkürzt und<br />
die Ruhezeiten verlängern werden.<br />
Änderungsantrag L.1.68.10.<br />
Seite 25, nach Zeile 809 einfügen:<br />
Wir bekämpfen die Pläne der CSU zur Einführung<br />
einer PKW-Maut für Ausländer, da sie rassistische<br />
Demagogie sind und zum Abzocken der<br />
Verbraucher führen.<br />
Änderungsantrag L.1.68.11.<br />
Seite 34, Zeilen 1110 bis 1111 ändern wie folgt:<br />
„Historisch zielten die Einigung Arbeiter- und<br />
andere fortschrittliche Bewegungen in Europa<br />
darauf, … Europas beizutragen. <strong>Die</strong> Gründung der<br />
Europäischen Gemeinschaften in den 50er<br />
Jahren zielte dagegen auf Westbindung und<br />
Herstellung eines imperialistischen<br />
Machtblocks in der Welt.<br />
Begründung: Wir teilen nicht die Auffassung des<br />
norwegischen Nobelpreiskomitees.<br />
Änderungsantrag L.1.68.7.<br />
Seite 17, Zeile 484:<br />
streichen „Leiharbeit“:<br />
Verbindliche Richtlinien bei Leiharbeit,<br />
<strong>Die</strong>nstleistung und Entsendung …<br />
Änderungsantrag L.1.68.8.<br />
Seite 18, Zeilen 517 bis 521 ändern wie folgt:<br />
Insbesondere bei gegen Massenentlassungen und<br />
… beteiligt werden. Massenentlassungen in<br />
profitablen Betrieben müssen verboten werden.“<br />
Änderungsantrag L.1.68.9.<br />
Seite 24, nach Zeile 803 einfügen:<br />
Änderungsantrag L.1.68.12.<br />
Seite 34, Zeile 1149 einfügen:<br />
… militärischen Strukturen der NATO als ersten<br />
Schritt zu ihrer Auflösung ein.<br />
Änderungsantrag L.1.68.13.<br />
Seite 35, Zeile 1184 ändern wie folgt:<br />
… fordern wir: offene Grenzen für alle Menschen in<br />
Not!“<br />
Änderungsantrag L.1.68.14.<br />
Seite36, Zeile 1200 einfügen:<br />
… Arbeitsbedingungen haben. Wir fordern<br />
unbedingtes Bleiberecht und menschenwürdige<br />
Unterkünfte, soziale Absicherung und gleiche<br />
Rechte für alle - kein Mensch ist illegal!
75<br />
Änderungsantrag L.1.68.15.<br />
Seite 36, nach Zeile 1200 einfügen:<br />
• Wir treten für ein europäisches Asylrecht<br />
im Sinne des alten Grundgesetzes ein.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Ersetzungsformulierung könnte<br />
der Partei viel unnötigen Streit ersparen.<br />
Änderungsantrag L.1.69.2.<br />
Seite 31, nach Zeile 1033 einfügen:<br />
Änderungsantrag L.1.68.16.<br />
Seite 36, Zeile 1215 einfügen:<br />
… Herkunftsländern verabredet wurde. Der<br />
rassistischen Hetze von CSU und anderen<br />
Parteien treten wir entschieden entgegen - die<br />
Armut muss bekämpft werden, nicht die Armen!<br />
Änderungsantrag L.1.68.17.<br />
Seite 36, Zeile 1216<br />
„Visa-Pflicht“ ersetzen durch: „Grenzen“<br />
(Beschluss der Bezirksversammlung vom<br />
25.1.2014.)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.69.<br />
Antragsteller/-innen: Ellen Brombacher<br />
(Berlin), Arne Brix (KPF), Rim Farha (KPF), Wulf<br />
Kleus (KPF), Carsten Schulz (Berlin), Waltraud<br />
Tegge (Mecklenburg-Vorpommern), Elisabeth<br />
Wissel (Berlin), Kommunistische Plattform<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
<strong>Die</strong> AfD will den Spagat bewältigen, kein<br />
organisatorisches Sammelbecken für Nazis zu<br />
werden und zugleich massenhaft Stimmen der<br />
Rechten aller Couleur zu fischen. Ihre Forderungen<br />
sind teils verschleierte rechte Parolen. <strong>Die</strong> AfD<br />
bedient den Stammtisch, ohne es dabei zu<br />
belassen. Nicht zuletzt geht es dieser Partei um<br />
eine Vielzahl von Stimmen aus der sogenannten<br />
Mitte der Gesellschaft und um die der sozial<br />
Benachteiligten. Überall bedient sie eine spezielle<br />
Klaviatur. <strong>Die</strong> AfD ist sehr ernst zu nehmen. Deren<br />
politischer Charakter muss unser Verhältnis zu ihr<br />
diktieren. Wenn wir die Gefährlichkeit dieser von<br />
Hans-Olaf Henkel und anderen gesponserten und<br />
unterstützten AfD offen ansprechen und konkret<br />
beweisen, kann niemand auf die Idee kommen, uns<br />
mit denen in einen Topf zu werfen.<br />
Begründung: Wir müssen jegliches Zurückweichen<br />
vor der AfD ausschließen. Stellen wir richtige<br />
Forderungen nicht auf, weil man uns Nähe zur AfD<br />
unterstellen könnte, so ist das ebenso defensiv, als<br />
würden wir von der AfD erhobene, von uns nicht a<br />
priori abgelehnte Forderungen besonders laut<br />
artikulieren, um denen Stimmen abzunehmen. Nur,<br />
wenn wir unsere Identität auch dadurch<br />
hervorheben, dass wir deren Identität entlarven,<br />
werden die diametral entgegengesetzten Interessen<br />
deutlich, die – gegebenenfalls – hinter anscheinend<br />
ähnlichen Forderungen stehen können.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag L.1.69.1.<br />
Seite 15-16, Zeilen 411-413<br />
„Auch wenn die Europäische Währungsunion …<br />
Kürzungspolitik (Austerität) beendet wird.“<br />
ersetzen durch:<br />
Auch wenn die Europäische Währungsunion große<br />
Konstruktionsfehler enthält, würde ein Ende des<br />
Euro nicht die Lösung der daraus resultierenden<br />
Probleme bedeuten.
76<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.70.<br />
Antragsteller/-innen: Anja Mayer, Jana<br />
Hoffmann, Dominic Heilig, Caren Lay, Stefan<br />
Liebich, Cornelia Möhring, Luise Neuhaus-<br />
Wartenberg, Julia Alexandra Nüß, Konstanze<br />
Kriese, Martin Schirdewan, Simone Hock,<br />
Forum Demokratischer Sozialismus (fds)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 31, nach Zeile 1050 einfügen:<br />
2.7 Für eine feministische Europäische Union<br />
<strong>Die</strong> niederländische Philosophin und Feministin Rosi<br />
Braidotti schrieb einmal: „Europa lässt uns nicht<br />
träumen.“<br />
Lasst uns trotzdem von einem anderen Europa<br />
träumen und beginnen wir, die Europäische Union zu<br />
einem Europa der Freiheit, der Bewegung und des<br />
sozialen Fortschritts – zu einem Europa für Alle zu<br />
verändern!<br />
Wir wollen eine Europäische Union, die<br />
feministisch, frei von Ausschlussmechanismen, frei<br />
von patriarchalen Herrschaftsstrukturen, frei von<br />
Ausbeutung und sozialen Ungleichheiten ist. Wir<br />
wollen eine europäische Gemeinschaft, in der alle<br />
frei, selbstbestimmt und ausgestattet mit sozialen<br />
Mindestsicherungsstandards leben können –<br />
unabhängig von Geschlecht, sexueller Identität,<br />
Hautfarbe, Alter, sozialer Herkunft, Bildungsstand,<br />
Religion und ethnischer Zugehörigkeit. DIE LINKE<br />
formuliert vor diesem Hintergrund in ihrer täglichen<br />
politischen Arbeit im Europäischen Parlament auch<br />
eine feministische Kritik an Nationalismus,<br />
Rassismus sowie am Erstarken von<br />
nationalistischen und ultrakonservativen Positionen<br />
in immer mehr EU-Mitgliedsstaaten.<br />
DIE LINKE ist eine feministische Partei, die sich<br />
nicht nur an nationalen Problemlagen und<br />
europäischen Entscheidungsstrukturen abarbeitet,<br />
sondern auf eine Wiederaneignung internationaler<br />
feministischer Programmatiken und<br />
emanzipatorischen Politiken hinwirkt.<br />
Immer mehr Frauen hängen in sogenannten<br />
geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen fest,<br />
ohne reelle Chance, wieder in<br />
sozialversicherungspflichtige, unbefristete<br />
Erwerbsarbeit zu kommen. In der Europäischen<br />
Union verdienen Frauen im Durchschnitt fast 17<br />
Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Wir<br />
fordern deshalb gleichen Lohn für gleiche und<br />
gleichwertige Arbeit für Frauen und Männer. Ohne<br />
eine gerechte Bezahlung von Frauen bleibt ihnen<br />
heute ein gutes Leben sowie eine sichere und<br />
ausreichende Rente im Alter verwehrt. Unfreiwillige<br />
Teilzeitarbeit, zu geringe Vergütung der<br />
Erwerbsarbeit und fehlende<br />
Kinderbetreuungsmöglichkeiten fördern europaweit<br />
ein Klima der Überlastung, der Armutsgefährdung<br />
und der Angst vor einem Leben in Armut im Alter.<br />
Wir fordern daher eine Arbeitszeitverkürzung auf<br />
sechs Stunden am Tag. Auch Freizügigkeit darf<br />
nicht dazu führen, dass Reproduktions- und<br />
Carearbeit an Migrantinnen und Migranten delegiert<br />
wird, die prekär beschäftigt. Gleichzeitig fordern<br />
wir, dass ein EU-weiter Anspruch auf öffentliche<br />
Kinderbetreuung für alle durchgesetzt wird.<br />
Eine verbindliche europäische Mindestlohnregelung<br />
in Höhe von 60 Prozent des jeweiligen nationalen<br />
Durchschnittsbruttolohns hilft insbesondere<br />
Frauen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und<br />
eigene, existenzsichernde Rentenansprüche<br />
aufzubauen. Denn besonders Frauen sind von<br />
Altersarmut betroffen, da durch<br />
Kindererziehungszeiten und/oder Pflege von<br />
Angehörigen bei anschließendem erschwertem<br />
Wiedereinstieg für Frauen in reguläre Erwerbsarbeit<br />
nicht ausreichend Rentenansprüche für ein gutes<br />
Leben im Alter aufgebaut werden können. Wir<br />
setzen uns für eine schrittweise Harmonisierung<br />
der nationalen Rentensysteme innerhalb der<br />
Europäischen Union ein. Wir fordern zudem eine<br />
EU-weite Übertragbarkeit von<br />
Rentenanwartschaften aus den staatlichen<br />
Altersversorgungssystemen und streben eine<br />
Verpflichtung der EU-Mitgliedsstaaten zur<br />
Schaffung einer verbindlichen individualisierten<br />
existenzsichernden Grundsicherung im Alter und<br />
bei Erwerbsminderung an.<br />
<strong>Die</strong> Einführung einer verbindlichen Frauenquote in<br />
den börsennotierten Unternehmen ist ein Schritt,<br />
der ebenfalls zu mehr Gleichberechtigung zwischen<br />
Männern und Frauen im Arbeitsleben führen wird.<br />
<strong>Die</strong> Quote verbessert die Aufstiegschancen von<br />
Frauen in die oberen Führungsetagen. Alleine<br />
ausreichend ist die in Deutschland gängige<br />
Quotenforderung von 40 Prozent jedoch nicht: Eine<br />
Arbeitsmarkt- und Familienpolitik ist nötig, die im<br />
Blick hat, dass Frauen auf allen Hierarchieebenen<br />
der Arbeitswelt – also nicht nur in den obersten<br />
Führungsetagen – unterrepräsentiert sind und<br />
einen geringeren Verdienst und weniger<br />
Sondervergütungen erhalten als ihre männlichen<br />
Kollegen. Auch darauf wird DIE LINKE in ihrer Arbeit<br />
im Europäischen Parlament mit Nachdruck und<br />
politischen Initiativen aufmerksam machen.<br />
DIE LINKE wird auch weiterhin für eine<br />
Verpflichtung der Mitgliedsstaaten streiten, eine<br />
Krankenversicherungspflicht für alle Bürgerinnen<br />
und Bürger vorzusehen. Hieran gekoppelt muss<br />
verbindlich festgeschrieben werden, dass alle in der
77<br />
EU lebenden Menschen einen Anspruch auf die<br />
notwendige ambulante und stationäre medizinische<br />
Versorgung bei Krankheit und Schwangerschaft<br />
sowie auf die jeweilig notwendigen Vor- und<br />
Nachsorgemaßnahmen haben. Kürzungsdiktate wie<br />
die der Troika in Griechenland in Bezug auf die<br />
medizinische Versorgung von Frauen und<br />
Schwangeren sind menschenunwürdig und<br />
unzulässig. Wir fordern eine EU-weite Legalisierung<br />
von Schwangerschaftsabbrüchen, was einen<br />
sicheren und legalen Zugang zu medizinischer<br />
Behandlung und Versorgung einschließt sowie das<br />
Recht auf eine neutrale und kostenfreie Beratung.<br />
Wir schlagen darüber hinaus vor, EU-weite<br />
Förderprogramme zur gesundheitlichen und<br />
sexuellen Aufklärung sowie zur Bekämpfung von<br />
Homo- und Transphobie aufzulegen. Heterosexuelle<br />
Beziehungen sind gesellschaftlich längst nicht mehr<br />
die „Norm“, was sich beispielsweise auch im<br />
Unterricht für Kinder und Jugendliche widerspiegeln<br />
soll. DIE LINKE wird über das Europäische<br />
Parlament die Mitgliedsstaaten der Europäischen<br />
Union dazu auffordern, sich zur Öffnung der Ehe für<br />
alle Lebensformen zu verpflichten, sowie<br />
alleinstehenden und auch nichtheterosexuellen<br />
Frauen den Zugang zu reproduktiver Medizin<br />
generell zu ermöglichen und das Adoptionsrecht für<br />
alle Menschen anzupassen. Und wir wollen, dass<br />
Kinder ihrem Alter entsprechend auch über sexuell<br />
übertragbare Krankheiten und deren Prävention<br />
aufgeklärt werden. Der Rahmen, in dem das<br />
geschieht, soll ein wertfreier, offener und toleranter<br />
sein.<br />
Auch bei der paritätischen Besetzung von Ämtern<br />
und Mandaten in der EU gibt es massiven<br />
Reformbedarf. Hierbei kann man auf verschiedene<br />
erfolgreiche oder diskutierte Modelle in Europa<br />
zurückgreifen. In Belgien beispielsweise gibt es<br />
bereits eine gesetzliche Regelung für eine 50-<br />
Prozent-Quote für alle Parteilisten. Ähnliche<br />
Bestrebungen gibt es in Frankreich, Slowenien und<br />
Spanien. <strong>Die</strong>s ist ein guter Anfang, aber allein auf<br />
nationalstaatlicher Ebene nicht ausreichend. Wir<br />
fordern daher eine 50-Prozent-Quotierung aller<br />
Mandate und Ämter in der gesamten Europäischen<br />
Union.<br />
DIE LINKE tritt für ein weltoffenes Europa ein und<br />
wird im Europäischen Parlament auch in den<br />
kommenden fünf Jahren für die Auflösung der<br />
Grenzschutzagentur FRONTEX und die Abschaffung<br />
des unmenschlichen Dublin-Asylsystems kämpfen.<br />
Von Flucht und Vertreibung sind weltweit in<br />
besonderem Maße Frauen betroffen. Für uns ist<br />
daher geschlechtsspezifische Verfolgung ein Grund<br />
für die Anerkennung von Asylanträgen - d.h.<br />
geschlechtsspezifische Gewalt ebenso wie<br />
Vergewaltigung, Zwangsheirat und<br />
Zwangsabtreibung anzuerkennen. Für uns zählen<br />
als Asylgrund auch Verfolgung auf Grund der<br />
sexuellen Identität. Gleichzeitig fordern wir die<br />
Aufnahme und psychosoziale Betreuung<br />
traumatisierter, geschundener, vergewaltigter<br />
Frauen aus Kriegs- und Bürgerkriegsgebieten in den<br />
Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.<br />
Menschen, die keinen legalen Aufenthaltsstatus<br />
haben und trotzdem erwerbstätig sind, müssen<br />
einen Rechtsanspruch auf einen legalen<br />
Aufenthaltstitel innerhalb der EU bekommen,<br />
wodurch die Erwerbstätigkeit ebenfalls legalisiert<br />
werden würde. Von Zwangs- und<br />
Armutsprostitution betroffene Frauen und Männer<br />
könnten sich durch eine solche Regelung aus ihrer<br />
Unterdrückungssituation befreien. Damit verbunden<br />
ist eine Anerkennung von Sexarbeit als<br />
Erwerbstätigkeit, einschließlich des Anspruchs auf<br />
Sozialleistungen wie Umschulung, Weiterbildung<br />
und Fortbildung, Arbeitslosengeld sowie freier<br />
Zugang zu gesundheitlicher und präventiver<br />
Versorgung. Gleiches gilt für verdeckte Prostitution<br />
und Frauen in haushaltsnaher <strong>Die</strong>nstleistung.<br />
<strong>Die</strong> Umsetzung der europäischen<br />
Antidiskriminierungsrichtlinien in den einzelnen<br />
Mitgliedsstaaten muss weiterhin kontrolliert<br />
werden. <strong>Die</strong> Festschreibung der international<br />
anerkannten Menschenrechte auf europäischer<br />
Ebene in der fünften Antidiskriminierungsrichtlinie<br />
wird in der kommenden Legislatur des<br />
Europäischen Parlaments ein weiterer wichtiger<br />
Schritt sein. Um bestehende Benachteiligungen auf<br />
Grund des Geschlechts zu überwinden, fordern wir<br />
zudem die Vergabe aller Struktur- und<br />
Kohäsionsmittel explizit an gleichstellungspolitische<br />
Kriterien zu binden. <strong>Die</strong> europäischen Strukturfonds<br />
sind zweck- und zielgebunden. <strong>Die</strong> Vergabe ihrer<br />
finanziellen Mittel richtet sich nach regionalen<br />
gesamtwirtschaftlichen (EFRE), nach sozialen (ESF)<br />
beziehungsweise nach agrarischen Disparitäten<br />
(ELER). Wir wollen, dass dem ein weiteres, ein<br />
gleichstellungsspezifisches Kriterium hinzugefügt<br />
wird.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
78<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.71.<br />
Antragsteller/-innen: Klaus Lederer, Dominic<br />
Heilig, Stefan Liebich, Julia Alexandra Nüß,<br />
Luise Neuhaus-Wartenberg, Forum<br />
Demokratischer Sozialismus (fds)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 21 bis 22, Zeilen 667 bis 710<br />
ersetzen durch:<br />
Für eine solidarische Regional- und<br />
Strukturpolitik<br />
<strong>Die</strong> Wirtschaftsstandort- und Wettbewerbspolitik<br />
der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten<br />
verschärft die bestehenden sozialen und regionalen<br />
Spaltungen innerhalb der EU. Auf der anderen Seite<br />
gelang es in der Vergangenheit, durch Programme<br />
der EU-Regional- und Strukturförderung die<br />
Entstehung wirtschaftlicher und sozialer<br />
Differenzen zwischen den Regionen und<br />
Mitgliedstaaten zu dämpfen oder sogar historisch<br />
gewachsene Unterschiede maßgeblich zu<br />
verringern.<br />
DIE LINKE hat sich gemeinsam mit Akteuren aus<br />
Zivilgesellschaft und regionalen Strukturen gegen<br />
die bevorstehende Neuausrichtung der<br />
Kohäsionsprogramme in der Förderperiode ab 2014<br />
gewehrt. <strong>Die</strong>se Neuausrichtung transformiert die<br />
Instrumente der Regional- und Strukturpolitik von<br />
einem sozialen und ökonomischen<br />
Ausgleichsmechanismus hin zu einem<br />
„Belohnungsmechanismus“ – mit dem Ziel, Märkte<br />
zu öffnen und Staatsausgaben zu kürzen. Wir finden<br />
es falsch, dass die EU-Fördermittelvergabe an die<br />
Durchsetzung von „mehr Wettbewerb und Markt“<br />
gekoppelt wird. Wir finden es auch falsch, dass<br />
insgesamt weniger Mittel zur Verfügung gestellt und<br />
diese auch noch zugunsten der wirtschaftlich<br />
stärkeren EU-Mitgliedstaaten umverteilt werden.<br />
Denn eine sozioökonomische Entwicklung, die auf<br />
dem Primat von „Wettbewerb und Markt“ beruht,<br />
produziert nur neuerliche Globalisierungsverlierer<br />
und sorgt für ein verschärftes Auseinanderdriften<br />
von Leistungszentren und prekären Regionen, nicht<br />
für Kohäsion.<br />
DIE LINKE setzt deshalb dieser neuen Praxis<br />
„europäischer Strukturanpassungsprogramme“<br />
eine andere Logik entgegen, die die spezifischen<br />
Bedürfnisse und Stärken der Regionen Europas und<br />
der dort lebenden Menschen in den Mittelpunkt<br />
stellt. Gerade in Zeiten der Krise und des<br />
Zusammenbruchs sozialer Systeme in den<br />
Mitgliedstaaten setzen wir auf Sicherheit in einem<br />
Zeitalter der Unsicherheiten. Europäische Regional-<br />
und Strukturpolitik muss darauf ausgerichtet<br />
werden, Teilhabe, selbständige Lebensgestaltung<br />
und Selbstverwirklichung zu befördern. Weder<br />
Menschen noch Regionen dürfen dauerhaft<br />
abgehängt oder aufgegeben werden. <strong>Die</strong><br />
europäische Regional- und Strukturförderung muss<br />
zum ersten Ziel haben, wirtschaftlichen Fortschritt<br />
mit sozialem und demokratischem Fortschritt zu<br />
verbinden und den sozial-ökologischen Umbau<br />
voranzubringen:<br />
• Für DIE LINKE liegt dem sozialökologischen<br />
Umbau der Gesellschaft die regionale<br />
Sichtweise zugrunde. <strong>Die</strong> Teilhabe der Bürgerinnen<br />
und Bürger an den Entscheidungen, wie wir Energie<br />
erzeugen, wie wir Handel betreiben, wie wir<br />
produzieren wollen und in wessen Besitz sich<br />
Netze, Produktionsanlagen oder auch die<br />
Stadtwerke befinden, schafft die notwendige<br />
Akzeptanz - auch auf lokaler Ebene - um die Frage,<br />
wie wir eigentlich leben wollen, als LINKE zu<br />
beantworten: DIE LINKE steht für eine dezentrale,<br />
in den Regionen verankerte Energiewende, die<br />
sozial und demokratisch ausgestaltet ist.<br />
• <strong>Die</strong> Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger<br />
an den mit europäischen Mitteln geförderten<br />
Projekten ist starke Motivation, Wertschöpfung zu<br />
einem Entwicklungsimpuls für ihre Region und<br />
Kommune zu machen. <strong>Die</strong> demokratische<br />
Mitwirkung muss gestärkt werden, indem<br />
Zivilgesellschaft, regionale und lokale Akteure noch<br />
viel stärker als in der Vergangenheit in alle Phasen<br />
der Planung und Umsetzung der Förderprogramme<br />
einbezogen werden.<br />
• Sozial-ökologische Innovationen und<br />
nachhaltige Wirtschaftspolitik müssen von unten<br />
wachsen, Dezentralität schafft Potenziale für die<br />
Regionalentwicklung. Vor Ort kann am besten<br />
entschieden werden, wie Wirtschaftsstrukturen<br />
umgebaut, Probleme städtischer Ballungsräume<br />
bewältigt, Strategien gegen die Entvölkerung<br />
ganzer Regionen entwickelt und das<br />
Zusammenwachsen von Regionen in Europa<br />
befördert werden können. Dazu bedarf es einer<br />
zielgerichteten Neuorganisation der Finanzströme –<br />
von der europäischen bis zur kommunalen Ebene.<br />
Wir brauchen öffentliche Programme, um die für<br />
sozial-ökologische und demokratische Innovationen<br />
erforderlichen Investitionen zu stemmen.<br />
Integrierte Lösungen für regionale Probleme und<br />
nicht die Einhaltung der Verschuldungskriterien<br />
durch die Mitgliedstaaten müssen im Mittelpunkt<br />
der Kohäsionspolitik stehen!<br />
• Regionale Wirtschafts- und<br />
Energiekreisläufe, demokratisierte Regionalplanung<br />
(z.B. durch regionale Struktur- und Wirtschaftsräte),
79<br />
Entwicklung regionaler Leitbilder, die<br />
gesellschaftlich verankert sind, allgemeiner Zugang<br />
zu guten Daseinsvorsorgeleistungen – von der<br />
Gesundheits- bis zur Breitbandversorgung, von der<br />
Bildung bis zur solidarischen sozialen Sicherung –,<br />
die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und<br />
bürgerrechtlicher Emanzipation: das sind die<br />
Prämissen der Partei DIE LINKE zum Einsatz<br />
regionaler Strukturförderprogramme für ein<br />
vereintes Europa!<br />
DIE LINKE setzt sich dafür ein, dass die Mittel der<br />
Regional- und Strukturförderung in allen<br />
Mitgliedstaaten und Regionen einfach und<br />
unbürokratisch abgerufen werden können.<br />
Austausch und bilaterale Kooperation (Twinning-<br />
Projekte, Verwaltungszusammenarbeit, Best-<br />
Practice-Vermittlung) bedürfen der offensiven<br />
Förderung durch die europäische Ebene – sowohl in<br />
Bezug auf Mittelbeantragung und Mittelabruf als<br />
auch in Bezug auf die gesammelten Erfahrungen.<br />
Kooperation und gegenseitiges Lernen stärken den<br />
europäischen Gedanken und schaffen einen<br />
positiven Bezugsrahmen bei der Gestaltung einer<br />
gemeinsamen europäischen Gesellschaft, die mehr<br />
ist als ein politisch verfasster Binnenmarkt mit<br />
freiem Waren-, Kapital- und <strong>Die</strong>nstleistungsverkehr.<br />
<strong>Die</strong> Schaffung von gleichwertigen<br />
Lebensverhältnissen in der EU ist unerlässlich, um<br />
soziale Integration zu fördern und allen Menschen<br />
in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union die<br />
Teilhabe an wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />
Entwicklungen zu ermöglichen. Für die Absicherung<br />
einer solchen qualitativ neuen und quantitativ<br />
erweiterten Regional- und Strukturpolitik hat DIE<br />
LINKE Konzepte vorgelegt und wird diese im<br />
Europäischen Parlament einbringen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.72.<br />
Antragsteller/-innen: Stefan Liebich, Anna-<br />
Lena Orlowski, Gerry Woop, Julia Alexandra<br />
Nüß, Luise Neuhaus-Wartenberg, Forum<br />
Demokratischer Sozialismus (fds)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 34 bis 37, Zeilen 1108 bis 1255<br />
ersetzen durch:<br />
Für ein friedliches Europa<br />
1. Für ein Europa ohne Armeen in einer Welt ohne<br />
Kriege<br />
<strong>Die</strong> Einigung von zunächst Westeuropa auf die<br />
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und<br />
später die Europäische Gemeinschaft (EG) sollte<br />
durch wirtschaftliche und später auch politische<br />
Verflechtungen Kriege der Mitgliedstaaten<br />
untereinander verhindern. 100 Jahre nach Beginn<br />
des Ersten und 75 Jahre nach Beginn des Zweiten<br />
Weltkrieges findet die zivilisatorische<br />
Errungenschaft eines langen friedlichen<br />
Zusammenlebens der Bevölkerungen der<br />
inzwischen in der Europäischen Union<br />
zusammengeschlossenen Staaten unsere<br />
Anerkennung.<br />
Verträge und gemeinsame Institutionen setzen den<br />
Rahmen für eine Union aus souveränen<br />
Mitgliedstaaten, die Konflikte regulieren,<br />
Gemeinsamkeit fördern und Wohlstand erzeugen<br />
kann. Zugleich bedarf es dringend der Vertiefung<br />
demokratischer Legitimation und Rückbindung der<br />
Politik an die sozialen Interessen der Bürgerinnen<br />
und Bürger der Mitgliedstaaten der EU.<br />
Um den Friedensgedanken auf Basis der Idee von<br />
Integration durch Zusammenarbeit und Handel<br />
auch über die EU hinaus zu fördern, bedarf es einer<br />
anderen Politik der Regierungen der EU-<br />
Mitgliedsstaaten und einer Mehrheit im<br />
Europäischen Parlament für mehr soziale<br />
Gerechtigkeit, starke solidarische Beziehungen zu<br />
anderen Staaten sowie für Abrüstung und Frieden.<br />
Politische, wirtschaftliche und soziale<br />
Ungerechtigkeiten und die Konkurrenz um knappe<br />
Ressourcen bilden immer wieder einen Nährboden<br />
für bewaffnete Konflikte und Kriege. Deshalb ist<br />
linke Politik in den einzelnen Mitgliedstaaten der<br />
EU, aber noch stärker auch auf der EU-Ebene<br />
gefordert, um deren politische und wirtschaftliche<br />
Potenziale für eine solidarische und friedliche<br />
internationale Politik einzusetzen. Das bedeutet<br />
eine grundlegend andere Handelspolitik, die auf<br />
fairen Austausch und nachhaltige Entwicklungen<br />
gerichtet ist. Wir lehnen eine neoliberale<br />
Austeritätspolitik entschieden ab und setzen eine<br />
Politik des Dialogs und der<br />
Entwicklungszusammenarbeit dagegen. Solidarität,<br />
Handelsabkommen zum Vorteil der beteiligten<br />
Seiten, vor allem der Menschen, sowie die Stärkung<br />
regionaler Zusammenhänge sind für eine Welt in<br />
Frieden erforderlich. Dafür werden sich unsere<br />
Abgeordneten im Europäischen Parlament<br />
einsetzen.<br />
DIE LINKE möchte, dass die EU zu einer<br />
Friedensmacht wird, die ihre Potenziale für<br />
friedliche Konfliktlösungen, Prävention und
80<br />
umfassende Abrüstung einsetzt. Mit den Kräften<br />
der Friedensbewegung kämpft DIE LINKE gegen<br />
eine Militarisierung von Politik.<br />
DIE LINKE lehnt Kriegseinsätze generell und auch<br />
unter EU-Verantwortung ab<br />
Wir halten einen Europäischen Auswärtigen <strong>Die</strong>nst<br />
für sinnvoll, wenn er demokratisch deutlich stärker<br />
als bisher und primär über das Europäische<br />
Parlament legitimiert ist und durch dieses<br />
kontrolliert wird, sich auf die gemeinsame<br />
Außenvertretung, auf die Zusammenführung<br />
verschiedener Politikbereiche zu kohärentem<br />
Handeln gegenüber Drittstaaten konzentriert und<br />
auf Konfliktprävention, diplomatische<br />
Konfliktlösungen sowie nachhaltige<br />
Entwicklungszusammenarbeit orientiert ist.<br />
DIE LINKE tritt für ein Ende geheimdienstlicher<br />
Zusammenarbeit mit den USA im Rahmen der<br />
gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik sowie<br />
der gemeinsamen Sicherheits- und<br />
Verteidigungspolitik ein. Eine eigenständigere<br />
europäische Arbeit im Sicherheitsbereich und der<br />
Schutz der Bürger- und Freiheitsrechte nach hohen<br />
europäischen Standards haben Priorität.<br />
Wir wollen eine sozial gerechte und friedliche EU.<br />
Wir machen uns für den Aufbau eines europäischen<br />
zivilen Friedensdienstes stark. Wir wollen eine EU,<br />
die frei ist von Massenvernichtungswaffen. DIE<br />
LINKE wendet sich gegen ein weltweites atomares<br />
Wettrüsten. Der von der USA geplante<br />
Raketenschild in Europa ist ein Relikt des Kalten<br />
Krieges, den wir ablehnen. Wer Sicherheit in Europa<br />
nur mit und nicht gegen Russland proklamiert, der<br />
sollte solche Eskalationen unterlassen.<br />
Jede Waffe findet ihren Krieg<br />
Wir wollen daher Rüstungsexporte verbieten. <strong>Die</strong><br />
EU exportiert Güter wie Waffen, Chemikalien und<br />
Atomenergieanlagen, die in ihren<br />
Bestimmungsländern zu kriegerischen<br />
Auseinandersetzungen und Umweltproblemen<br />
beitragen können. Hier spielt die Sicherung von<br />
natürlichen Ressourcen eine immer stärkere Rolle.<br />
<strong>Die</strong> EU-Staaten sind neben den USA und Russland<br />
der größte Rüstungsexporteur der Welt. Wir aber<br />
wollen Europa abrüsten. Das betrifft die Produktion<br />
und den Export von Waffen als auch die<br />
Militarisierung der Außengrenzen. Statt auf einen<br />
Ausbau der Rüstungsindustrie setzen wir auf<br />
Konversion. <strong>Die</strong> EU-Verteidigungsagentur fördert<br />
Rüstungsproduktion und -export. Sie soll<br />
abgeschafft und Rüstungsexporte sollen EU-weit<br />
verboten werden.<br />
Wir halten an unserem Ziel eines Deutschland und<br />
eines Europa ohne Armeen, einer Welt ohne Kriege<br />
fest.<br />
2. Willkommen in Europa: Visa-Liberalisierung und<br />
offene Grenzen für Menschen in Not<br />
DIE LINKE setzt sich für eine offene Welt ein, in der<br />
Menschen unkompliziert in Kontakt miteinander<br />
treten können. Trotz bestehender Abkommen zur<br />
Visa-Liberalisierung ist es für sehr viele Menschen<br />
schwer bis unmöglich, Freunde und Verwandte in<br />
Europa zu besuchen, hier zu arbeiten und zu leben<br />
oder in kulturellen und politischen Austausch zu<br />
treten. Damit untergräbt unser Kontinent seine<br />
Chancen auf eine gute Zukunft. Daher fordern wir<br />
eine Visa-Liberalisierung der EU. Unser langfristiges<br />
Ziel sind ein Europa und eine Welt ohne Visa-Pflicht.<br />
Visa-Politik darf auch nicht als Druckmittel<br />
gegenüber EU-Beitrittskandidaten genutzt werden.<br />
<strong>Die</strong> EU sollte sich nicht durch ihre Politik<br />
abschotten, sondern Reisefreiheit für alle<br />
Bürgerinnen und Bürger gewährleisten.<br />
Europa darf keine Festung sein. <strong>Die</strong> stringente<br />
Überwachung der EU-Außengrenzen dient einzig<br />
der Abschottung. <strong>Die</strong> Dublin-Verordnung der EU<br />
sieht vor, dass im Regelfall das EU-Land für die<br />
Durchführung eines Asylverfahrens zuständig ist,<br />
über welches Asylsuchende in die EU eingereist<br />
sind. <strong>Die</strong> EU-Länder mit Außengrenzen versuchen,<br />
die Grenzen möglichst hermetisch abzuriegeln oder<br />
die Abwehr von Flüchtlingen auf Drittstaaten<br />
vorzuverlagern.<br />
Angesichts der dramatischen Lage mit über 20.000<br />
Toten an den EU-Außengrenzen seit Inkrafttreten<br />
der Dublin-Verordnung fordern wir offene Grenzen<br />
für Menschen in Not und einen grundlegenden<br />
Wandel in der EU-Flüchtlingspolitik. Wir<br />
unterstützen das »Memorandum für ein gerechtes<br />
und solidarisches System der Verantwortlichkeit«<br />
und setzen uns für das Prinzip der freien Wahl des<br />
Zufluchtslandes ein, auf das sich viele Verbände in<br />
der Bundesrepublik Deutschland verständigt haben<br />
(zum Beispiel AWO, Diakonie, PRO ASYL,<br />
Paritätischer Wohlfahrtsverband, Deutscher<br />
Anwaltsverein).<br />
Wir werden uns im Europäischen Parlament für eine<br />
gesamteuropäische und humanistische Flüchtlingsund<br />
Migrationspolitik einsetzen, die Menschen in<br />
Not hilft, die der Verantwortung der Europäischen<br />
Union für Migrationsbewegungen gerecht wird und<br />
die den Prinzipien der Menschenrechte und des<br />
Humanismus verpflichtet ist.. FRONTEX, die<br />
Agentur zur Sicherung der Außengrenzen, muss<br />
aufgelöst werden. Das satellitengestützte<br />
Grenzüberwachungssystem EUROSUR, das die<br />
Abschottung der EU gegenüber Flüchtlingen weiter<br />
verschärft, lehnen wir ab. Wir setzten uns dafür ein,<br />
dass die Grundrechte der Flüchtlinge eingehalten<br />
werden. Alle Migrantinnen und Migranten sind im<br />
Rahmen einer Europäischen Agenda für Beteiligung<br />
rechtlich, politisch und sozial gleichzustellen und<br />
müssen die Möglichkeit zur Legalisierung und die<br />
Chance auf faire Arbeitsbedingungen haben. Wir<br />
dringen auf die konsequente Einhaltung der Genfer<br />
Flüchtlingskonvention und der Europäischen<br />
Menschenrechtskonvention. Der Grundsatz der<br />
Nicht-Zurückweisung an den EU-Außengrenzen und
81<br />
auf hoher See ist zu befolgen. Der Zugang zu<br />
Asylverfahren und der Rechtsschutz für<br />
Asylsuchende ist sicherzustellen. Asylsuchende<br />
dürfen nicht grundlos inhaftiert werden. Zudem sind<br />
die UN-Kinderrechtskonventionen einzuhalten.<br />
Minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen gebührt<br />
besonderer Schutz. Sie haben das Recht auf<br />
Unterkunft, Sicherheit, Schulbildung und<br />
psychologische Betreuung.<br />
3. Europa ist größer als die EU: Gute Beziehungen<br />
mit unseren Nachbarn<br />
Seit ihrem Bestehen hat sich die Europäische Union<br />
kontinuierlich erweitert. Künftige Erweiterungen<br />
und die Nachbarschaftspolitik müssen aber so<br />
gestaltet werden, dass soziale Standards gesichert<br />
und Wohlstand gerecht verteilt werden. <strong>Die</strong> neuen<br />
Staaten der EU dürfen nicht unter Ausbeutung<br />
durch europäische Großkonzerne oder<br />
Liberalisierungsdiktaten der „alten“ Mitglieder<br />
leiden. Wir setzen uns dafür ein, dass in<br />
Beitrittsprozessen keine zusätzlichen Bedingungen,<br />
wie die Umsetzung einer neoliberalen<br />
Privatisierungspolitik an einzelne Länder, gestellt<br />
werden. <strong>Die</strong> bisherige Europäische<br />
Nachbarschaftspolitik (ENP) versucht, nahe<br />
gelegene oder angrenzende Länder und Staaten<br />
wirtschafts- und sicherheitspolitisch einzubinden.<br />
Sie bezieht sich auf die Länder Nordafrikas, den<br />
Nahen Osten und die Kaukasusregion. <strong>Die</strong> ENP wird<br />
durch regionale Formen der Zusammenarbeit, wie<br />
die östliche Partnerschaft, die Union für den<br />
Mittelmeerraum und die Schwarzmeersynergie<br />
flankiert. Auch mit Russland besteht eine<br />
strategische Partnerschaft. Wir setzten uns für eine<br />
andere Nachbarschaftspolitik ein, die solidarische<br />
Zusammenarbeit zum Ziel hat. Denn: Armut muss in<br />
allen Ländern bekämpft und der Wohlstand besser<br />
verteilt werden.<br />
4. Handels- und Entwicklungspolitik im Interesse<br />
der Menschen, nicht der Konzerne<br />
DIE LINKE setzt sich für eine grundlegend<br />
veränderte Handelspolitik in der EU ein, die die<br />
selbstständige, wirtschaftliche und soziale<br />
Entwicklung der Partnerländer im globalen Süden<br />
ermöglicht und fördert. Dazu gehört die Beteiligung<br />
von Parlamenten und Zivilgesellschaft an der<br />
Ausgestaltung der Handelspolitik. Wir wollen, dass<br />
Agrarexporte nicht mehr subventioniert werden, da<br />
mit den Dumpingpreisen der EU den<br />
Produzentinnen und Produzenten außerhalb der EU<br />
die Lebensgrundlage entzogen wird. Stattdessen<br />
sollten Entwicklungshilfegelder für Maßnahmen zur<br />
direkten Armutsbekämpfung eingesetzt werden.<br />
Finanzmittel dürfen nicht für die Militarisierung<br />
eines Landes ausgegeben werden, sondern müssen<br />
sozialen Zwecken dienen.<br />
Wir setzen uns dafür ein, dass jedes Land die freie<br />
Entscheidung darüber hat, ob und wann es ein<br />
Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit der EU<br />
unterzeichnet und ratifiziert. Handel zu<br />
ermöglichen, statt ihn zu blockieren, ist<br />
grundsätzlich kein falsches Ziel, aber die bisherigen<br />
so genannten Freihandelsabkommen waren fast<br />
ausschließlich an den Profitinteressen der global<br />
agierenden Konzerne orientiert. Das lässt auch für<br />
das geplante Freihandelsabkommen zwischen den<br />
USA und der EU (TTIP) nichts Gutes erwarten.<br />
Einem Abkommen, das Demokratie und<br />
Rechtsstaatlichkeit aushöhlt, weil Konzerne Staaten<br />
künftig vor nicht öffentlich tagenden<br />
Schiedsgerichten auf hohe<br />
Schadenersatzzahlungen verklagen können, wenn<br />
sie Gesetze verabschieden, die ihre Gewinne<br />
schmälern, das Privatisierungen befördert, unsere<br />
Gesundheit mit Fracking, Gen-Essen und<br />
Hormonfleisch gefährdet, bäuerliche Landwirtschaft<br />
schwächt, aber der Agrarindustrie noch mehr<br />
Macht verschafft, mehr Überwachung und Zensur<br />
des Internets mit sich bringt und de facto nach<br />
Abschluss nicht mehr änderbar ist, werden wir<br />
unseren Widerstand entgegensetzen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.73.<br />
Antragsteller/-innen: Stefan Liebich, Anna-<br />
Lena Orlowski, Gerry Woop, Julia Alexandra<br />
Nüß, Luise Neuhaus-Wartenberg, Achim<br />
Bittrich, das Forum Demokratischer<br />
Sozialismus (fds)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 34, Zeilen 1147 bis 1149<br />
„Bestandteil einer Entmilitarisierung … Strukturen<br />
der NATO ein“ ersetzen durch:<br />
Wir fordern die Auflösung der NATO und ihre<br />
Ersetzung durch ein kollektives Sicherheitssystem<br />
unter Beteiligung Russlands, das Abrüstung als Ziel<br />
hat.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
82<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.74.<br />
Antragsteller/-innen: Frank Puskarev,<br />
Dominic Heilig, Stefan Liebich, Julia Alexandra<br />
Nüß, Luise Neuhaus-Wartenberg, Achim<br />
Bittrich, das Forum Demokratischer<br />
Sozialismus (fds)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.174.1.<br />
Seite 15, Zeile 383<br />
“<strong>Die</strong> EU wird sich auf Jahre verschulden müssen.”<br />
ersetzen durch:<br />
Damit werden wesentliche Aufgaben der EU-<br />
Förderpolitiken in ihrer Wirksamkeit gefährdet.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> EU kann sich gemäß den EU-<br />
Verträgen nicht verschulden. Dementsprechend<br />
werden die Zahlungen nicht geleistet, eingegangene<br />
vertragliche Verpflichtungen allerdings nicht<br />
bedient und so in gewisserweise Investitionsstau<br />
produziert und Förderungen verhindert.<br />
Änderungsantrag L.1.74.2.<br />
Seite 15, 386 bis 389<br />
„Wir verlangen von der Bundesregierung, … zur<br />
Umsetzung des Fiskalpaktes sein.” ersetzen durch:<br />
“Wir fordern die Bundesregierung auf, ihre<br />
unseriöse Politik im Rat einzustellen und<br />
stattdessen dafür zu sorgen, dass die EU ihre im<br />
Lissabon-Vertrag festgelegten Mittel unverzüglich<br />
erhält. EU-Haushaltspolitik darf kein Mittel der<br />
Erpressung gegenüber Mitgliedstaaten zur<br />
Umsetzung des Fiskalpaktes sein.”<br />
Änderungsantrag L.1.74.3.<br />
Seite 15, nach Zeile 406 einfügen:<br />
• Wir fordern einen Einstieg in die Ausstattung<br />
der EU mit Eigenmitteln. Geeignet dazu wäre<br />
die zu erhebende Finanztransaktionsteuer und<br />
die europaweite Abgabe auf große<br />
Privatvermögen. Mittelfristig muss dieser<br />
Bereich durch eine Europäisierung bestimmter<br />
Steuereinnahmen ausgebaut und der EU-<br />
Haushalt so aus der Umklammerung nationaler<br />
Egoismen befreit werden.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.75.<br />
Antragsteller/-innen: Enno Rosenthal, Stefan<br />
Liebich, Julia Alexandra Nüß, Luise Neuhaus-<br />
Wartenberg, Dominic Heilig, Forum<br />
Demokratischer Sozialismus (fds)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 25 bis 27, Zeilen 810 bis 884<br />
ersetzen durch:<br />
4. Eine verantwortungsvolle Land- und<br />
Forstwirtschaftspolitik<br />
<strong>Die</strong> Landwirtschaft ist wie kaum ein anderer<br />
Bereich durch die Rahmenbedingungen der<br />
Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP)<br />
beeinflusst. Industrielle Formen der<br />
Agrarerzeugung nehmen zu und führen zu einem<br />
enormen Druck auf die herkömmlichen Strukturen<br />
der Landwirtschaft. Der Strukturwandel vermindert<br />
die Zahl der Arbeitsplätze in den ländlichen<br />
Regionen beträchtlich. <strong>Die</strong> biologische Vielfalt und<br />
nachhaltige Bewirtschaftung der natürlichen<br />
Lebensgrundlagen sowie der Beitrag der<br />
Landwirtschaft zum Erhalt der Lebensfähigkeit<br />
ländlich geprägter Regionen werden so bedroht.<br />
DIE LINKE will die GAP - von ihr werden maßgeblich<br />
die Ernährungsgrundlagen für 500 Millionen<br />
Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union<br />
bestimmt - zu einer aktiven, zukunftsorientierten<br />
Politik weiterentwickeln. <strong>Die</strong>s muss unter<br />
Berücksichtigung der weltweiten Probleme von<br />
Armut, Hunger, Ressourcenknappheit und<br />
Klimawandel geschehen. <strong>Die</strong> GAP muss zur Lösung<br />
wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer<br />
Probleme beitragen, denn der Agrarbereich zählt zu<br />
den Kernkompetenzen der EU und gehört zugleich<br />
zu den Schlüsselbereichen für den unabdingbaren<br />
sozial-ökologischen Umbau.<br />
● In den Mittelpunkt stellen wir die Bewahrung und<br />
nachhaltige Nutzung der natürlichen,<br />
ökonomischen und personellen Ressourcen für<br />
die Agrarproduktion und die Sicherung einer<br />
flächendeckenden Land- und Forstwirtschaft.<br />
Der Verminderung land- und forstwirtschaftlicher<br />
Flächen muss Einhalt geboten und dem Erhalt<br />
der Bodenfruchtbarkeit größere Aufmerksamkeit<br />
geschenkt werden.<br />
Bemerkungen: __________________________________________
83<br />
● DIE LINKE will eine Agrarpolitik, die auf eine<br />
deutliche Erhöhung des Anteils regional<br />
erzeugter Produkte gerichtet ist, lehnt jedoch<br />
eine Autarkie ab. Der innereuropäische und<br />
globale Agrarhandel soll zur Sicherung von<br />
Sortimentsvielfalt, Ernährungssicherheit und als<br />
ein Beitrag zur Welternährung genutzt werden.<br />
Wir wollen faire internationale<br />
Handelsbeziehungen für nachhaltig produzierte<br />
Agrarprodukte und Rohstoffe.<br />
● Wir fordern die Wiederherstellung des<br />
uneingeschränkten Rechts auf freien Nachbau<br />
des Saatguts. Sortenschutz muss auf den<br />
Rückfluss der Forschungsmittel begrenzt<br />
werden. Agro-Gentechnik und Patente auf Tiere,<br />
Pflanzen und anderes Leben lehnen wir ab.<br />
● Wir setzen uns für tiergerechte, standort-,<br />
umwelt- und sozialverträgliche Tierhaltung ein.<br />
● Wir wollen EU-Verantwortung für die sozialen<br />
Rechte der Beschäftigten in der Agrarwirtschaft,<br />
für Verbraucherinteressen, für Umwelt-, Naturund<br />
Tierschutz.<br />
5. Neugestaltung der Gemeinsamen<br />
Agrarpolitik<br />
Im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik, für die<br />
in der Finanzperiode von 2014 bis 2020 fast 40<br />
Prozent der EU-Mittel vorgesehen sind, sollen<br />
ausschließlich Gemeinwohlleistungen bei der<br />
Bewirtschaftung, dem Erhalt, der Verbesserung und<br />
dem Schutz der natürlichen Ressourcen vergütet<br />
werden, und zwar unter Berücksichtigung der<br />
Einhaltung sozialer Standards in den Betrieben der<br />
Land- und Forstwirtschaft. <strong>Die</strong> Direktzahlungen<br />
wollen wir zu einer Leistungsprämie für die<br />
Agrarbetriebe umbauen. <strong>Die</strong> Leistungsprämie soll<br />
den aktiven Betrieben flächen-, tier- oder<br />
maßnahmebezogen für zusätzliche Leistungen im<br />
Umwelt- und Tierschutzbereich bzw. im<br />
Sozialbereich gezahlt werden. Indikatoren im<br />
Umwelt- und Tierschutzbereich sind der Verzicht<br />
auf Gentechnik, die Nitratwerte des Bodens,<br />
Düngerrückstände und Pflanzenschutzmittel im<br />
Oberflächen- und Grundwasser, CO 2<br />
-Bindung,<br />
Fruchtfolge und Biodiversität sowie tiergerechte<br />
Haltungsformen. Mindestlöhne in allen<br />
Mitgliedsstaaten, Sozialversicherungspflicht für<br />
Angestellte, mitarbeitende Familienangehörige und<br />
Saisonarbeitskräfte sowie Anrechnung der<br />
Arbeitskosten bei Großbetrieben sind überprüfbare<br />
Voraussetzungen zur Zahlung von Prämien aus dem<br />
Agraretat der EU.<br />
6. Eine schonende Fischereipolitik und ein<br />
nachhaltiger Schutz der Meere<br />
DIE LINKE setzt sich für eine Fischereipolitik der EU<br />
ein, die dafür sorgt, dass die Überfischung und die<br />
Belastungen der Meere durch Stoffe aus der<br />
Landwirtschaft und Industrie sowie Müllentsorgung<br />
drastisch vermindert werden.<br />
● Wir streiten für die Entwicklung und<br />
Implementierung von Maßnahmenprogrammen<br />
in den bereits ausgewiesenen<br />
Meeresschutzgebieten und für die Einrichtung<br />
weiterer großflächiger Meeresschutzgebiete,<br />
damit das EU-Ziel, 2020 einen „guten Zustand<br />
der Meeresumwelt“ in allen europäischen<br />
Meeren konstatieren zu können, tatsächlich<br />
sichergestellt wird.<br />
● Um die Überfischung zu stoppen, wollen wir das<br />
Verbot der Grundschleppnetzfischerei, die<br />
drastische Minderung des Beifangs und die<br />
Kopplung der Fischereisubventionen an<br />
ressourcen- und umweltschonende<br />
Fangmethoden bei gleichzeitiger Absicherung<br />
der sozialen Belange der Fischereibeschäftigten.<br />
● <strong>Die</strong> EU muss durch verbindliche Standards und<br />
harte Sanktionen den Schutz der Meeresbiotope<br />
durchsetzen. <strong>Die</strong><br />
Immissionsschutzbestimmungen für<br />
Wasserfahrzeuge müssen verschärft werden. <strong>Die</strong><br />
traditionellen regionalen Klein- und<br />
Kleinstbetriebe sollen bei der Umstellung<br />
unterstützt werden.<br />
7. Unsere natürlichen Lebensgrundlagen<br />
Wir wollen die natürliche Vielfalt der Tierarten<br />
schützen, auch die Vielfalt an Kulturpflanzen und<br />
Nutztierrassen wollen wir erhalten. Das<br />
Schutzgebietsnetz »Natura 2000« muss auf dem<br />
Land und im Meer ausgeweitet werden.<br />
Wir setzen uns für den Erlass einer EU-<br />
Bodenschutzverordnung ein, um so die natürlichen<br />
Lebensgrundlagen zu bewahren.<br />
Wir streiten für eine konsequente Umsetzung der<br />
EU-Wasserrahmenrichtlinie. Nicht das<br />
Einbetonieren von Gewässern, sondern Auenschutz<br />
und Renaturierung schaffen lebendige Flüsse und<br />
gesundes Grundwasser. Schad- und<br />
Nährstoffeinträge sollen minimiert werden.
84<br />
8. Für einen wirksamen Tierschutz<br />
DIE LINKE setzt sich für verbindliche<br />
Tierschutzvorschriften auf EU-Ebene ein.<br />
● Wir fordern ein grundsätzliches Verbot von<br />
Tierversuchen. Sie dürfen nur in begründeten<br />
Ausnahmefällen durchgeführt werden.<br />
Stattdessen müssen Alternativen erforscht und<br />
diese gefördert werden.<br />
● Wir fordern tiergerechte und ethisch vertretbare<br />
Haltungs- und Transportbedingungen für<br />
Nutztiere.<br />
● DIE LINKE setzt sich für ein EU-weites<br />
Tierschutzsiegel auf Nahrungsmitteln ein.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.76.<br />
Antragsteller/-innen: Detlef Kannapin,<br />
Dominic Heilig, Stefan Liebich, Julia Alexandra<br />
Nüß, Luise Neuhaus-Wartenberg, Forum<br />
Demokratischer Sozialismus (fds)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 33, nach Zeile 1107 einfügen:<br />
Europäische Medienpolitik emanzipatorisch<br />
gestalten<br />
Medien interpretieren und verändern die Welt - und<br />
dabei auch sich selbst. Ihr Markt und ihre Macht<br />
sind längst global. Wer sie besitzt, kann Politik und<br />
Gesellschaft kontrollieren. Bücher, Zeitungen und<br />
Zeitschriften, Film, Radio und Fernsehen und das<br />
Internet wie auch einige soziale Netzwerke sind die<br />
Massenmedien der Gegenwart.<br />
Information, Kommunikation und Unterhaltung sind<br />
jedoch nicht nur Waren. Sie prägen die Kultur und<br />
sind eine Voraussetzung für eine funktionierende<br />
Demokratie. Aber ohne Zugang und demokratische<br />
Teilhabe aller bleiben sie ein Instrument der<br />
Mächtigen.<br />
Deshalb ist die Sicherung der Informations- und<br />
Meinungsfreiheit als öffentliches Gut für die DIE<br />
LINKE eine zentrale politische Forderung auch im<br />
Europäischen Parlament.<br />
DIE LINKE wendet sich gegen ein<br />
Freihandelsabkommen zwischen der EU und den<br />
USA, in dem Medien und insbesondere der<br />
Rundfunk als bloße Handelsgüter behandelt<br />
werden. Das europäische Medien- und<br />
Kulturverständnis wird auch in Zukunft<br />
regulatorische Eingriffe erfordern, die die<br />
Meinungsvielfalt und die Pluralität in den Medien<br />
sichern. <strong>Die</strong> besondere Stellung, die Medieninhalte<br />
als Kulturgut genießen, darf nicht durch<br />
internationale Abkommen unterlaufen werden. Eine<br />
weiter gehende Liberalisierung des atlantischen<br />
Waren- und <strong>Die</strong>nstleistungshandels in kultureller<br />
Hinsicht muss verhindert werden.<br />
Wir halten eine grundlegende Reform öffentlichrechtlicher<br />
Medienangebote und deren Bewahrung<br />
und Stärkung in allen Bereichen für geboten. Das ist<br />
für uns die Voraussetzung für eine breite,<br />
facettenreiche Medienöffentlichkeit. <strong>Die</strong> nur in<br />
Deutschland für die öffentlich-rechtlichen Sender<br />
geltende Depublikationspflicht muss abgeschafft<br />
werden.<br />
Wir wollen die zunehmende Konzentration von<br />
Medieninhalten im Eigentum oder unter der<br />
Zugangskontrolle internationaler Medienkonzerne<br />
beenden. Hier sollten europäische Richtlinien zur<br />
politischen Gegensteuerung eingesetzt werden, um<br />
die Entflechtung von Konzernstrukturen einzuleiten.<br />
Am Beispiel des Portals „Presseurop“ ist auch<br />
darüber nachzudenken, wie europäische<br />
Medienangebote öffentlich-rechtlich ausgerichtet<br />
werden können.<br />
Einflussnahme auf Medien durch Politik und<br />
Wirtschaft hat zur Folge, dass deren Interessen<br />
befördert werden. Wir setzen auf politische<br />
Förderung und den Aufbau eigenständiger,<br />
unabhängiger, selbstorganisierter und staatsferner<br />
Mediensektoren, in denen Wissen und<br />
Informationen als öffentliche Güter bereitgestellt<br />
und auch solche Angebote gesichert werden, die<br />
der Markt nicht gewährleistet.<br />
Eine emanzipatorische Medienpolitik soll aus<br />
unserer Sicht Aufklärungs- und Bildungsprozesse<br />
europaweit befördern. Sie soll dazu beitragen,<br />
private und staatliche Macht zu kontrollieren und<br />
Menschen zu motivieren, sich an neuartigen<br />
Formen politischer Entscheidungen zu beteiligen.<br />
Medien sollen zu öffentlichen Räumen der
85<br />
Selbstverständigung der Bürger und Bürgerinnen<br />
werden. Daher ist die Chancengleichheit und<br />
Barrierefreiheit beim Medienzugang und bei der<br />
Mediennutzung für uns auch ein zentraler<br />
Bestandteil der sozialen Frage.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Mitnahme von Insiderwissen rechtfertigen. Eine<br />
solche Regelung muss zu ihrer Legitimation aber<br />
auch verhältnismäßig sein. Eine verhältnismäßige<br />
Rechtfertigung der Einschränkung von Art. 15 Abs.<br />
1 der Charta der Grundrechte der Europäischen<br />
Union ist gegeben, wenn die Dauer der Karenzzeit<br />
an der vorherigen inhaltlichen Zuständigkeit ebenso<br />
anknüpft wie an die Dauer des Amtes und dem sich<br />
daraus ergebenden zeitlichen Anspruch auf<br />
Übergangsgeld.<br />
Für Beamte ist eine vergleichbare Regelung zu<br />
schaffen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.77.<br />
Antragsteller/-innen: Halina Wawzyniak,<br />
Frank Puskarev, Dominic Heilig, Stefan Liebich,<br />
Julia Alexandra Nüß, Luise Neuhaus-<br />
Wartenberg, Forum Demokratischer<br />
Sozialismus (fds)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 29, Zeilen 948 bis 954 ändern wie folgt:<br />
Wir wollen ein verbindliches, verpflichtendes und<br />
transparentes Lobbyregister einführen.<br />
DIE LINKE fordert eine strikte Wartezeit für<br />
Mitglieder der Europäischen Kommissionen (EU-<br />
Kommissare), Bundesministerinnen und<br />
Bundesminister sowie parlamentarische<br />
Staatssekretärinnen und Staatssekretäre, die nach<br />
ihrem Ausscheiden aus dem Amt in<br />
privatwirtschaftlich-organisierte Unternehmen<br />
wechseln, mit deren wirtschaftlichen Interessen sie<br />
zuvor politisch befasst waren. <strong>Die</strong>se soll sich an der<br />
Dauer ihres Amtes und dem sich daraus<br />
ergebenden zeitlichen Anspruch auf Übergangsgeld<br />
orientieren. Eine entsprechende Regelung muss es<br />
für hohe Beamtinnen und Beamte geben.<br />
Eine Wartezeit unter Wahrung des Anspruches auf<br />
Karenzentschädigung muss auch für Vertreterinnen<br />
und Vertreter der Wirtschaft gelten, die in den<br />
Institutionen beschäftigt werden sollen.<br />
Begründung: Artikel 15 Abs. 1 der Charta der<br />
Grundrechte der Europäischen Union<br />
(http://www.europarl.europa.eu/charter/pdf/text<br />
_de.pdf) gibt jedem das Recht einen frei gewählten<br />
Beruf zu wählen. <strong>Die</strong>ses Recht wird durch sog.<br />
Karenzzeitregelungen eingeschränkt. <strong>Die</strong>se<br />
Einschränkung lässt sich aber durch das legitime<br />
Interesse die Verflechtung von Politik und<br />
Wirtschaft ebenso zu unterbinden wie die<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.78.<br />
Antragsteller/-innen: Albrecht Maurer,<br />
Dominic Heilig, Stefan Liebich, Luise Neuhaus-<br />
Wartenberg, Julia Alexandra Nüß, Forum<br />
Demokratischer Sozialismus (fds)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.78.1.<br />
Seite 28, nach Zeile 890 einfügen:<br />
Mehrheitsprinzip im Europäischen Rat,<br />
Mitentscheidungsverfahren im Parlament und<br />
die Zusammenführung der bisherigen<br />
Teilpolitiken der gemeinsamen EU-Innen- und<br />
Rechtspolitik haben bisher keinen Raum der<br />
Freiheit, der Sicherheit und des Rechts<br />
geschaffen. Sie begleiten derzeit eher die<br />
Perfektionierung der Abschottung Europas<br />
gegen Armut von außen und den Abbau der<br />
Bürgerrechte im Innern und in den Beziehungen<br />
zu Drittstaaten. Für DIE LINKE liegen die<br />
Ursachen dieses Widerspruchs jedoch nicht in<br />
den zögerlichen Schritten zur<br />
Vergemeinschaftlichung und der einheitlichen<br />
Gesetzgebungsverfahren im Bereich der Innenund<br />
Justizpolitik, sondern in deren<br />
Halbherzigkeiten und Unzulänglichkeiten, dem<br />
Verzicht auf konsequente demokratische<br />
Ausgestaltung der Entscheidungs- und<br />
Kontrollprozeduren, und auch bei dem<br />
inzwischen ebenfalls wuchernden Agenturen-<br />
Wesen wie EUROPOL und FRONTEX. Würde die<br />
Europäische Union …
86<br />
Änderungsantrag L.1.78.2.<br />
Seite 28, nach Zeile 914 – 928<br />
„Wir wollen eine Europäische Union …<br />
Lebensmittelpunkt in einem EU-Mitgliedsstaat<br />
haben.“<br />
ersetzen durch:<br />
Das Spiel der Regierungen der Mitgliedsstaaten, im<br />
eigenen Land ungeliebte, politisch undurchsetzbare<br />
oder aus rechtlichen Gründen unrealistische<br />
politische Entscheidungen über die europäische<br />
Bande, durch den Ministerrat und die Kommission<br />
Wirklichkeit werden zu lassen, funktioniert immer<br />
noch wie zu Zeiten der Geheimkabinette.<br />
Um die EU zu demokratisieren, wird DIE LINKE sich<br />
mit ihren politischen Initiativen im Europäischen<br />
Parlament vor allem drei Ziele verfolgen:<br />
<br />
Endlich die Macht von Kommission und<br />
Räten brechen<br />
Das Gewicht und die Einflussmöglichkeiten des<br />
Europäischen Parlaments und der nationalen<br />
Parlamente müssen drastisch erweitert<br />
werden, die Schlichtungsverfahren, die die<br />
Umgehung des Parlaments erlauben, müssen<br />
beendet werden. <strong>Die</strong> Vergemeinschaftung von<br />
Politikbereichen muss gegen die Macht von<br />
Kommission und Räten weiter entwickelt<br />
werden; die durch die Mitgliedsstaaten<br />
geförderte Eigenständigkeit der EU-Agenturen<br />
muss zurückgefahren und diese<br />
parlamentarisch kontrolliert und ggf. aufgelöst<br />
werden.<br />
<strong>Die</strong> Verteilung der Kompetenzen zwischen den<br />
Institutionen der EU ist so zu regeln, dass die<br />
dezentralen Möglichkeiten politischer<br />
Selbstverwaltung und die gemeinsame<br />
Handlungsfähigkeit der Union zugleich gestärkt<br />
werden.<br />
<br />
Endlich Europäisierte Politik lernen<br />
Politische Initiativen auf nationaler Ebene<br />
inner- und außerhalb der Parlamente müssen<br />
gerade im innenpolitischen Bereich<br />
„europäisiert“ entwickelt und organisiert<br />
werden. Polizeikooperationen, Strafverfolgung,<br />
Datenschutz, Geheimdienste haben längst eine<br />
europäische Dimension mit Rückwirkungen auf<br />
die nationalen Debatten und die nationalen<br />
Praktiken. DIE LINKE kämpft für einen<br />
europaweiten Bürgerrechts- und<br />
Datenschutzraum.<br />
Endlich europaweite<br />
Mitentscheidungsverfahren einführen<br />
Demokratie bedeutet mehr, als alle vier oder<br />
fünf Jahre Wahlen abzuhalten. Demokratie<br />
bedeutet, dass alle Menschen in der<br />
Europäischen Union an den Entscheidungen<br />
auf EU-Ebene beteiligt werden, die für sie<br />
bindend sind. Deshalb müssen endlich Formen<br />
der direkten Demokratie auf EU-Ebene etabliert<br />
werden die bürgerfreundlich und wirksam<br />
zugleich sind: Wir wollen, dass<br />
• Bürgerinnen und Bürger in der EU das<br />
Recht erhalten, über Volksentscheide<br />
konkrete EU-Politik mitzugestalten;<br />
• die Bürgerinnen und Bürger in der<br />
gesamten EU mittels Volksentscheid am<br />
gleichen Tag über die Änderung der EU-<br />
Verträge entscheiden können;<br />
• die Bestimmungen zum Wahlrecht und das<br />
Recht auf Freizügigkeit und Aufenthalt für<br />
alle gelten, die ihren Lebensmittelpunkt in<br />
einem EU-Mitgliedstaat haben.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.79.<br />
Antragsteller/-innen: Nora Schüttpelz, Frank<br />
Puskarev, Bernd Schneider, Dominic Heilig,<br />
Stefan Liebich, Julia Alexandra Nüß, Luise<br />
Neuhaus-Wartenberg, Forum Demokratischer<br />
Sozialismus (fds)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.79.1.<br />
Seite 10, Zeile 156 bis 158 ersetzen durch:<br />
• DIE LINKE hat den Vertrag von Lissabon<br />
abgelehnt, weil er keine hinreichende<br />
Weiterentwicklung vertraglichen Grundlagen<br />
der EU darstellt, um ein soziales,<br />
demokratisches und friedliches Europa nach<br />
unseren Vorstellungen zu schaffen.
87<br />
Begründung: Zum aktuellen Zeitpunkt den Vertrag<br />
von Lissabon abzulehnen, würde bedeuten, daß wir<br />
nicht bereit wären, uns an europäischer Politik<br />
innerhalb der bestehenden Institutionen zu<br />
beteiligen, was objektiv nicht der Realität<br />
entspricht: Es gibt linke Abgeordnete, die sich in<br />
Europaausschüssen der verschiedenen Ebenen, im<br />
Bundesrat, im Ausschuss der Regionen, im<br />
Europaparlament, in Europäischen Bürgerinitiativen<br />
etc. engagieren.<br />
Änderungsantrag L.1.79.2.<br />
Seite 10, Zeile 165 einfügen:<br />
Konkrete Solidarität in der EU äußert sich schon<br />
jetzt z.B. in den Struktur-, Kohäsions- und<br />
Agrarfonds. <strong>Die</strong>s soll ausgebaut werden und sich so<br />
in eine echte Solidar- und Transferunion<br />
weiterentwickeln.<br />
Änderungsantrag L.1.79.3.<br />
Seite 28, nach Zeile 918 einfügen:<br />
… und regionale Parlamente eindeutig zu klären.<br />
Eine Verfassung für Europa<br />
<strong>Die</strong> EU benötigt eine andere vertragliche Grundlage:<br />
eine EU-Verfassung, die von den Bürgerinnen und<br />
Bürgern mit gestaltet wird und über die zeitgleich in<br />
jedem EU-Mitgliedstaat in einem Referendum<br />
abgestimmt werden muss. Demokratie,<br />
Sozialstaatlichkeit, Frieden und Rechtsstaatlichkeit<br />
müssen gleichrangige verfassungsrechtliche Werte<br />
und Ziele der EU sein. <strong>Die</strong> EU muss auf<br />
konsequente Durchsetzung dieser Ziele, auf<br />
Solidarität, Toleranz, Menschenrechte,<br />
Säkularisierung und Gleichberechtigung der<br />
Geschlechter verpflichtet werden. Eine EU-<br />
Verfassung muss in ihren Aussagen<br />
wirtschaftspolitisch neutral und gegenüber einer<br />
gemischtwirtschaftlichen Ordnung mit einem<br />
bedeutenden öffentlichen Sektor sowie künftigen<br />
Gesellschaftsentwicklungen offen sein. Eigentum<br />
hat auch sozialen Belangen, dem Umweltschutz und<br />
anderen Erfordernissen des Gemeinwohls zu<br />
dienen. In die Verfassung gehört das Prinzip der<br />
Gewaltenteilung und der Trennung von Polizei,<br />
Geheimdiensten und Militär. Zugleich sollen<br />
obligatorische Volksentscheide über EU-<br />
Grundlagen- Verträge und zukünftige Änderungen<br />
der EU-Verfassung verankert werden. Außerdem<br />
müssen die Bürgerinnen und Bürger das Recht<br />
erhalten, EU-weit über Burger/inneninitiativen, -<br />
begehren und -entscheide auf europäische<br />
Entscheidungen wirksam Einfluss zu nehmen.<br />
Eine solche Verfassung kann nur von und mit den<br />
Menschen in Europa entstehen. Deswegen tritt DIE<br />
LINKE für einen neuen Konvent ein, in dem<br />
Vertreterinnen und Vertreter der Regionen der EU<br />
gleichberechtigt und gemeinsam die Grundlagen<br />
der EU diskutieren, einen Entwurf für eine<br />
Verfassung der Europäischen Union erarbeiten und<br />
diesen den Institutionen der Union und den<br />
Menschen in ihr zur Abstimmung vorlegen.<br />
Eine echte politische Union setzt auch Teilhabe an<br />
und die Weiterentwicklung von demokratischen<br />
Strukturen, Institutionen und<br />
Legitimierungsprozessen voraus.<br />
• DIE LINKE fordert einen Konvent, der Vorschläge<br />
zur Beantwortung der damit verbundenen Fragen<br />
erarbeitet.<br />
• <strong>Die</strong> EU soll nicht Projekt der Regierungen und<br />
Wirtschaftseliten sein, die Rolle und Kooperation<br />
der nationalen Parlamente und des<br />
Europaparlaments muß gestärkt werden. <strong>Die</strong><br />
europäische Bürgerinitiative nutzen und stärken wir<br />
als ein erstes Instrument direkter Demokratie, auch<br />
indem wir Forderungen von europäischen<br />
Bürgerinitiativen im politischen Alltagsgeschäft<br />
aufgreifen.<br />
Denn Demokratie bedeutet mehr als ...<br />
Begründung: <strong>Die</strong> EU ist für 500 Millionen<br />
Menschen zur Lebensrealität geworden und weist<br />
Vor- und Nachteile auf. <strong>Die</strong>se zu benennen und das<br />
Vertragswerk schrittweise und auf der Basis<br />
möglichst breiter demokratischer Beteiligung zu<br />
verbessern muss Ziel auch der LINKEN sein.<br />
Zugleich können wir auf eine lange Tradition linker<br />
Ideengeschichte für ein vereintes Europa<br />
zurückblicken.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.80.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Gifhorn<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.80.1.<br />
Seite 6, Zeilen 2 bis 10 ersetzen durch:<br />
<strong>Die</strong> Europäische Union befindet sich in einer<br />
schweren Vertrauenskrise. Defizite in den<br />
Bereichen Demokratie und Transparenz, der Mangel<br />
an internationaler Solidarität und die Ausrichtung<br />
auf die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit machen<br />
das EU-Projekt für viele Menschen uninteressant,<br />
unverständlich und unglaubwürdig.
88<br />
<strong>Die</strong> Stabilisierung von Großbanken statt konkreter<br />
Hilfen für benachteiligte EU-Bürger oder Rüstungsund<br />
Agrarexporte statt globaler Armutsbekämpfung<br />
sind Beispiele einer falschen EU-Politik. Wir wollen<br />
stattdessen ein soziales, friedliches, ökologisch<br />
orientertes und demokratisches Europa!<br />
<strong>Die</strong> EU steht vor der Wahl zum Europäischen<br />
Parlament an einem Scheideweg, der viele Fragen<br />
aufwirft:<br />
Änderungsantrag L.1.80.2.<br />
Seite 34, Zeilen 1147 bis 1149 ersetzen durch:<br />
• Bestandteil einer Entmilitarisierung der EU ist<br />
die Beendigung der Sicherheitskooperation mit<br />
den USA. Wir setzen uns außerdem für eine<br />
uneingeschränkte Kontrolle der EU-Außen- und<br />
Sicherheitspolitik durch das Europäische<br />
Parlament ein. <strong>Die</strong> militärischen und<br />
politischen Strukturen der NATO dürfen den<br />
Aufbau von partnerschaftlichen Beziehungen<br />
zu den osteuropäischen Staaten außerhalb der<br />
EU nicht behindern.<br />
(Beschluss der Kreismitgliederversammlung vom<br />
30.1.2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
militärischen und autoritären Macht, die nach 2008<br />
eine der größten Krisen der letzten 100 Jahre mit<br />
verursachte. Viele verbanden mit Europa: mehr<br />
internationale Solidarität. Aber immer mehr wurde<br />
die EU zu einem ungehemmten Kapitalmarkt, der<br />
die Konkurrenz unter den Mitgliedstaaten<br />
verschärft. Heraus gekommen sind mehr<br />
faschistische Parteien, rechtspopulistische Hetzer<br />
und mehr Menschenjagd in und an den Grenzen der<br />
EU. Immer mehr Gräben wurden aufgerissen, statt<br />
Hände zu reichen.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> jetzige Formulierung ist<br />
widersprüchlich, denn der Maastricht-Vertrag war<br />
erst der Beginn der EU, der größte<br />
Militarisierungsschub kam erst mit Lissabon.<br />
Außerdem bezogen sich die Hoffnungen der<br />
Menschen auf die europäische Integration und eher<br />
nicht auf die Vertragsgemeinschaft EU. Darüber<br />
hinaus sollten die nationalen Regierungen als<br />
Verantwortliche für die Entwicklung der EU benannt<br />
werden, wie im EWP 2009. Militarismus als<br />
Dominanz militärischer Wertvorstellungen und<br />
Interessen in der Politik und im gesellschaftlichen<br />
Leben ist in Bezug auf die EU zumindest<br />
diskussionsbedürftig. Immer mehr zu einer<br />
neoliberalen, militärischen und autoritären Macht<br />
ist dagegen offenkundig – unabhängig wie man die<br />
Frage der autoritären Wende beurteilt.<br />
(Zum Autoritären Wettbewerbsetatismus: Lucas<br />
Oberndorfer; Der autoritäre Wettbewerbsetatismus<br />
als Bearbeitung der Krise in Europa; Prager<br />
Frühling, Magazin für Freiheit und Sozialismus,<br />
Ausgabe 13/ 2012: www.axeltroost.de/article/6811.ein-system-das-denmenschen-angst-macht-der-autoritaerewettbewerbsetatismus-als-bearbeitung-der-krise-ineuropa.html)<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: René Jokisch<br />
(BV Friedrichshain-Kreuzberg)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 6, Zeilen 2 bis 9 ersetzen durch:<br />
L.1.81.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen: Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
<strong>Die</strong> Europäische Integration war einst eine<br />
Hoffnung für die Menschen. Aber die Regierungen<br />
der EU-Staaten haben die Begeisterung vieler<br />
Bürgerinnen und Bürger für Europa verspielt. Im<br />
Wettlauf um die niedrigsten Steuern, Löhne und<br />
Sozialausgaben haben sie den nationalen<br />
Standortwettbewerb gefördert, Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer der europäischen Staaten<br />
gegeneinander ausgespielt. Seit Maastricht wurde<br />
die EU immer mehr zu einer neoliberalen,
89<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.82.<br />
Änderungsantrag L.1.82.3.<br />
Antragsteller/-innen: Siegfried Schlegel<br />
(KV Leipzig)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.82.1.<br />
Seite 19, Zeile 544 einfügen:<br />
… und sozialer Sicherheit. Um die Leistungen der<br />
Daseinsvorsorge, wie Trinkwasser- und<br />
Energieversorgung, Stadtbeleuchtung,<br />
Abwasserentsorgerung, öffentlicher und<br />
regionaler Personennahverkehr, Wohnen und<br />
Gesundheitsversorgung sowie schneller und<br />
frei zugängiger Internetzugang, für alle<br />
Bewohner in den Kommunen bezahlbar zu<br />
sichern, sind Unternehmen in öffentlicher Hand<br />
unverzichtbar. <strong>Die</strong>s ist umso bedeutsamer,<br />
wenn diese eine Monopolstellung besitzen. Wir<br />
solidarisieren uns mit Protesten…<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Leistungen der Daseinsvorsorge<br />
gehören zu den sozialen Grundrechten, die deshalb<br />
am Beginn des Abschnitts 1.2.2 aufgezählt werden<br />
sollten.<br />
Seite 20, Zeile 596 einfügen:<br />
… Zwangsräumungen müssen europaweit<br />
verhindert werden. <strong>Die</strong> Zurückdrängung der<br />
Wohnungslosigkeit durch Bereitstellung von<br />
Gewährleistungswohnungen zumindest für<br />
Familien und Eltern mit Kindern sowie die<br />
Verhinderung von Obdachlosigkeit für<br />
Einzelpersonen muss in allen Kommunen<br />
gewährleistet sein.<br />
Begründung: Eine Gesellschaft ist dann sozial und<br />
gerecht, wenn sie keinen ausgrenzt oder „fallen<br />
lässt“. Dazu gehört auch, dass keiner seine „Dritte<br />
Haut“ verliert. Dazu gehört ,Zwangskündigungen<br />
durch soziale Sicherungs- und<br />
Unterstützungssysteme zurück gedrängt werden.<br />
Selbst wenn in Ausnahmefällen<br />
Zwangskündigungen nicht verhindert werden<br />
konnten, darf es für Haushalte mit Kindern keine<br />
Räumung auf die Straße geben. Auch für<br />
wohnungslose Erwachsene muss es zumindest<br />
Wohnungsunterkünfte mit ausreichender<br />
Bettenanzahl geben.<br />
Änderungsantrag L.1.82.4.<br />
Änderungsantrag L.1.82.2.<br />
Seite 20, Zeile 594 einfügen:<br />
…Privatisierung des Wassers unterstützt. <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong><br />
unterstützt weiterhin aktiv parlamentarische<br />
und außerparlamentarische Initiativen zur<br />
Rekommunalisierung von Unternehmen der<br />
öffentlichen Daseinsvorsorge.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> gemachten Erfahrungen bei der<br />
europäischen Bürgerinitiative gegen die<br />
Privatisierung des Wassers sollten verallgemeinert<br />
für Initiativen zur Verhinderung von Privatisierungen<br />
oder zur Rekommunalisierung von Unternehmen<br />
der Daseinsvorsorge zu nutzen. <strong>Die</strong> wichtigste<br />
Erfahrung beim Bürgerbegehren und erfolgreichen<br />
Bürgerentscheid in Leipzig 2008 zur Verhinderung<br />
der Privatisierung von städtischen Unternehmen<br />
der Daseinsvorsorge, liegt darin begründet, dass in<br />
einem einmaligen Kraftakt alle Unternehmen<br />
einbezogen waren. Da die Bürger Kunde oder<br />
Patient von mindestens einem Unternehmen, in der<br />
Regel aber von mehreren sind, war es möglich, die<br />
erforderlichen Teilnehmerquoren zu erreichen.<br />
Seite 22, Zeile 683 einfügen:<br />
...Regional- und Strukturpolitik der EU muss<br />
weitergehen. <strong>Die</strong> Beförderung des sozialen<br />
Zusammenhalts der Stadtgesellschaften und<br />
Dorfgemeinschaften muss weiterhin ein<br />
zentrales Anliegen der EU-Politik der <strong>Linke</strong>n<br />
sein. Deshalb muss gezielt gegen das soziale<br />
und wirtschaftliche Auseinanderdriften der<br />
Stadtteile in den Städten, von Stadt und<br />
Umland sowie Regionen interveniert werden.<br />
Obwohl bereits in den zurückliegenden Jahren<br />
in vielen Kommunen in die<br />
Großwohnsiedlungen und in die<br />
Altstadtquartiere investiert wurde, ist die<br />
Gefahr des Abdriftens einzelner Stadtteilen, wie<br />
ehemaligen Arbeiterwohn- und<br />
Industriequartiere, noch immer nicht gebannt.<br />
Begründung: Seit der Wende haben auch die<br />
meisten ostdeutschen Kommunen mit zahlreichen<br />
finanziell gut ausgestatteten EU-Förderprogrammen<br />
wie Europäischer Fond für Regionale Entwicklung<br />
(EFRE) oder Europäischer Sozialfond (ESF), die<br />
durch Bund und Freistaat kofinanziert wurden, ein<br />
anhaltend hohes Investitionsniveau in zahlreichen<br />
Stadt- und Ortsteilen, darunter auch in<br />
Sanierungsgebieten, sichern können. <strong>Die</strong> Schaffung
90<br />
von Arbeitsplätzen konnte im Rahmen Urban 2<br />
vorwiegend in Klein- und Mittelständigen<br />
Unternehmen gefördert werden.<br />
Änderungsantrag L.1.82.5.<br />
Seite 22, nach Zeile 695 einfügen:<br />
• Da in zahlreichen Regionen die EU-<br />
Förderung in den kommenden Jahren<br />
rapide zurückgehen wird, ist es notwendig,<br />
neue Finanzierungsquellen zu suchen und<br />
die in geringerer Höhe fließenden<br />
Fördermittel kreativ und nachhaltig<br />
wirkend einzusetzen. Dafür müssen<br />
vorhandene Finanzinstrumente auf den<br />
Prüfstand gestellt werden und über neue,<br />
wie revolvierende Fonds oder Mikrokredite<br />
nachgedacht werden. Durch Teilnahme an<br />
EU-Förderprogrammen und Akquisition von<br />
Fördermitteln sollen die eingesetzten<br />
Eigenmittel vervielfacht werden.<br />
Kommunalparlamente und Landtage<br />
müssen ihren Verwaltungen auf die Finger<br />
schauen, damit nur geförderte<br />
fondsfinanzierte Projekte auf den Weg<br />
gebracht werden, die zum Wohle aller sind.<br />
URBACT ist das europäische<br />
Förderprogramm für nachhaltige<br />
Stadtentwicklung. Es fördert den<br />
fachlichen Erfahrungsaustausch von<br />
europäischen Städten zum Thema<br />
integrierte nachhaltige Stadtentwicklung.<br />
•<br />
Begründung: 2007 fand in Leipzig eine Konferenz<br />
der EU-Kommission zur integrierten und<br />
nachhaltigen Stadtentwicklung auf der die „Leipzig-<br />
Charta“ verabschiedet wurde. Im EU-Programm City<br />
Sustainable Investment in Europe - CSI Europe für<br />
den Austausch zu nachhaltigen Investitionen in<br />
europäischen Städten und moderiert die<br />
Zusammenarbeit. Dabei soll der<br />
Erfahrungsaustausch über neue und vorhandene<br />
Finanzinstrumente, z.B. revolvierende Fonds,<br />
Mikrokredite, ausgetauscht und auf deren<br />
praktische Umsetzung organisiert werden. Dazu hat<br />
die EU-Kommission das Instrument der Local<br />
Support Group, also lokale Unterstützungsgruppen<br />
vorgeschlagen.<br />
Änderungsantrag L.1.82.6.<br />
Seite 22, nach Zeile 701 einfügen:<br />
• Zur Überwindung der sozialen Probleme und<br />
Spaltungen sind die Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen und eine gute Bildung<br />
notwendig, um den fachlichen<br />
Herausforderungen der Arbeitswelt zu<br />
entsprechen, wozu auch eine gute<br />
Sprachkenntnis der Mitmenschen mit<br />
Migrationshintergrund gehört. Deshalb gehört<br />
neben der Beförderung des sozialen<br />
Zusammenhalts und der Beförderung der<br />
Integration von Migranten, der Schaffung von<br />
Arbeitsplätzen, lebenslanges Lernen zu den<br />
Hauptzielen in der neuen EU-Förderperiode.<br />
Besonders sind Projekte in solchen Kommunen<br />
und Stadtteilen zu fördern, die einen hohen<br />
Anteil von Menschen mit<br />
Migrationshintergrund und/oder eine hohe<br />
Armutsquote aufweisen.<br />
• Bis zur Wende im Osten eine politische<br />
Strategie, geht seit einigen Jahren auch in der<br />
EU am lebenslangen Lernen von frühen<br />
Kinderjahren an, kein Weg vorbei. Nunmehr hat<br />
sich deutschlandweit auch die Weisheit<br />
durchgesetzt, dass Kinder in den<br />
Kindertagesstätten nicht nur altersgerechtes<br />
Wissen vermittelt bekommen sondern auch die<br />
„Sozialkompetenz“ erlernen und leben, neben<br />
den unverzichtbaren Erfahrungen in der<br />
Familie. Kindgerechte Gebäude und genauso<br />
wichtig Freiräume können dies befördern oder<br />
behindern. Ebenso wie Schulen können diese<br />
die Integration und Inklusion nachhaltig<br />
befördern. Deshalb darf es bei diesen Bauten<br />
keine faulen Kompromisse geben. Um ein<br />
höchstmögliche Bildungsangebote zu sichern,<br />
gehören neben Schulen zum Erwerb der<br />
mittleren Reife auch solche mit<br />
Abiturabschluss in diese Stadtteile.<br />
Änderungsantrag L.1.82.7.<br />
Seite 22, nach Zeile 707 einfügen:<br />
Bisher erhielten die ostdeutschen Regionen, ähnlich<br />
denen in osteuropäischen Ländern, die höchste<br />
Förderung. Nunmehr erhalten Regionen wie<br />
Dresden und Chemnitz als sogenannte<br />
Konvergenzgebiete immerhin noch 64% EU-<br />
Förderung. Obwohl eine der deutschen<br />
Armutsgroßstädte, wurde die Region Leipzig für die<br />
neue EU-Förderperiode ab 2014 als „Phasing out“<br />
Gebiet ausgewiesen, also den reichen<br />
westdeutschen und westeuropäischen Regionen<br />
gleichgestellt. <strong>Die</strong>se rapide zurückgehenden EU-<br />
Förderungen müssen deshalb von Bund und<br />
Ländern durch Sonderzuweisungen zumindest<br />
teilweise kompensiert werden.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
91<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.83.<br />
Antragsteller/-innen: René Jokisch<br />
(BV Friedrichshain-Kreuzberg)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: René Jokisch<br />
(BV Friedrichshain-Kreuzberg)<br />
L.1.84.<br />
Seite 6, Zeilen 10 bis 22 ersetzen durch:<br />
<strong>Die</strong> Wahl zum Europäischen Parlament fällt in eine<br />
Zeit, in der Europa vor einem Scheideweg steht. <strong>Die</strong><br />
Wahlen zum Europäischen Parlament bieten den<br />
Bürgerinnen und Bürgern in der EU die Chance, auf<br />
die Zusammensetzung des Europäischen<br />
Parlaments Einfluss zu nehmen und die bisherige<br />
neoliberale Mehrheit abzuwählen. Damit allein ist<br />
zwar die gegenwärtige, gegen die Interessen der<br />
Mehrheit der Menschen in der Europäischen Union<br />
gerichtete EU-Politik nicht zu überwinden, aber es<br />
wäre eine notwendige Bedingung für ein anderes,<br />
soziales, demokratisches und solidarisches Europa,<br />
das aus dem Klammergriff der Finanzmärkte und<br />
der Kürzungspolitik befreit wird. Wir wollen, dass in<br />
ganz Europa die Interessen von Beschäftigten und<br />
Erwerbslosen, von Rentnerinnen und Rentnern und<br />
der Jugendlichen an erster Stelle stehen. Eine<br />
solche Neuausrichtung der EU wird nicht allein aus<br />
dem Parlament erzwungen. Vielmehr wissen wir:<br />
Ohne die wirksame außerparlamentarische<br />
Organisation von Gegenmacht sind sowohl die<br />
Demokratisierung der Institutionen als auch die<br />
Demokratisierung von Wirtschaftsmacht in der EU<br />
nicht zu erreichen. Wir lassen uns nicht darauf ein,<br />
uns zwischen einer neoliberalen EU und einem<br />
neoliberalen Nationalstaat zu entscheiden. Wir<br />
streiten auf nationaler wie auf europäischer Ebene<br />
für soziale Forderungen und demokratische Rechte.<br />
Wir führen die Kämpfe dort, wo sie stattfinden –<br />
dort, wo Demokratie und Sozialstaat in Frage<br />
gestellt werden.<br />
Begründung: In der Einleitung sollte wie im<br />
Programm 2009 schnell deutlich werden, was wir in<br />
Europa wollen. Anstelle von ausführlicher<br />
Beschreibung und Kritik, sollten auf der ersten<br />
programmatischen Seite mehr als zwei Sätze dazu<br />
stehen, was die LINKE in der EU will und wieso man<br />
sie wählen sollte. Dafür wurden nichtssagende<br />
rhetorische Fragen durch Aussagen aus der<br />
Einleitung und dem Kapitel IV des EWP 2009 und<br />
aus den Zeilen 1256 ff des Parteivorstandentwurfs<br />
ergänzt.<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 8, Zeilen 107 bis 111<br />
„<strong>Die</strong> Länder sollen … Bevölkerung gehör<br />
verschaffen“ ersetzen durch:<br />
<strong>Die</strong> Länder sollen in die Kürzungspolitik gedrängt<br />
werden und die Rechte der Parlamente und die<br />
demokratische Souveränität der Bevölkerung<br />
werden ausgehebelt. Dafür stehen wir nicht zur<br />
Verfügung. Im Gegenteil: Wir wollen die<br />
unmittelbare Demokratie und die Parlamente<br />
stärken. Wir wollen, dass europäische<br />
Bürgerinitiativen und europäische Bürgerentscheide<br />
effektive demokratische Instrumente werden.<br />
Begründung: Alle Herrschaft geht vom souveränen<br />
Volke aus – alle Mitbestimmung vom leider nur<br />
schwachen Betriebsrat. Direkt demokratische<br />
Elemente sollen nicht nur Gehör verschaffen,<br />
sondern reale Entscheidungen möglich machen.<br />
Fiskalpakt und Six-Pack hebeln demokratische<br />
Souveränität bereits aus, abgesehen von Troika etc.<br />
Sogar SPD-Mitglied und politikwissenschaftlicher<br />
Europaexperte Scharpf sah bereits mit dem Sixpack<br />
(2011) den Beweis erbracht, dass die EU-<br />
Institutionen keine Rücksicht auf Demokratie und<br />
legale Bindungen nehmen:“<strong>Die</strong> Kommission könne<br />
künftig, um makroökonomische Unterschiede<br />
auszugleichen, in jedes nationale Politikfeld<br />
hineinregieren, ob Bildungs-, Gesundheits- oder<br />
Lohnpolitik, und zwar auch in Deutschland.“<br />
www.faz.net/aktuell/feuilleton/euro-krise-mankann-ruehrei-nicht-wieder-trennen-11545325.html)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
92<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.85.<br />
Antragsteller/-innen: Dr. Ilja Seifert (KV<br />
Görlitz), Gotthilf Lorch (KV Tübingen), Gabi<br />
Zimmer (MdEP), Sprecherrat der BAG<br />
„Selbstbestimmte Behindertenpolitik“ (Maik<br />
Nothnagel-MdL Thüringen, Doris Sorge, Uwe<br />
Wypior, Kerstin Huch, Sonja Kemnitz); Katrin<br />
Werner (MdB), Barbara Cardenas (MdL<br />
Hessen), Ira Kromm (LV Niedersachsen); Jörg<br />
Bechtold (LV Berlin), LAG „Selbstbestimmte<br />
Behindertenpolitik“ Berlin (Daniela Sedelke,<br />
Christian Specht, Michael Bäse); Marc-<br />
Bernhard Gleißner (LV Rheinland-Pfalz), Rolf<br />
Kohn (LV Nordrhein-Westfalen), LAG<br />
„Selbstbestimmte Behindertenpolitik“<br />
Niedersachsen; Carsten Zinn (LV<br />
Niedersachsen), Arnd Hellinger (LV Nordrhein-<br />
Westfalen), Dr. Sabine Wendt (LV Hessen),<br />
Hartmuth Lehmann (LV Hessen)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.85.1.<br />
Seite 6, Zeilen 19 bis 22 einfügen:<br />
DIE LINKE tritt für ein soziales, demokratisches,<br />
und barrierefreies – für ein solidarisches Europa<br />
ein, befreit aus dem Klammergriff der<br />
Finanzmärkte und der Kürzungspolitik. Wir wollen,<br />
dass in ganz Europa die Interessen von<br />
Beschäftigten und Erwerbslosen, von Rentnerinnen<br />
und Rentnern sowie der Jugendlichen – ob mit<br />
oder ohne Behinderungen - an erster Stelle<br />
stehen.<br />
Änderungsantrag L.1.85.2.<br />
Seite 6, Zeilen 25 bis 26 einfügen:<br />
<strong>Die</strong> Troika aus Internationalem Währungsfonds,<br />
Europäischer Zentralbank und Europäischer<br />
Kommission hat mit ihrer Politik der sozialen<br />
Exklusion, mit der Kürzung von Sozialleistungen,<br />
Löhnen und Renten, in Bildung, Gesundheit,<br />
Pflege und Mobilität Millionen Menschen ins Elend<br />
gestürzt.<br />
Änderungsantrag L.1.85.3.<br />
Seite 7, Zeilen 38 bis 40 ändern wie folgt:<br />
Den Bevölkerungen Menschen der so genannten<br />
»Krisenstaaten« tritt die Europäische Union - und<br />
das oft in Gestalt der Bundeskanzlerin - als Instanz<br />
von Kürzungen beim Sozialstaat, bei Löhnen und<br />
Renten, und im Gesundheitswesen und der<br />
öffentlichen Daseinsvorsorge entgegen. Teilung<br />
wächst, nicht Teilhabe.<br />
Änderungsantrag L.1.85.4.<br />
Seite 7, Zeilen 70 bis 72 ändern wie folgt:<br />
Nicht gute Arbeit und volle Teilhabe, nicht<br />
Investitionen in inklusive Sozialräume und eine<br />
lebenswerte Zukunft bestimmen die<br />
Wirtschaftspolitik, sondern Konkurrenz,<br />
Militarisierung nach außen und innen und sowie<br />
das Geschäft mit Krieg und Tod.<br />
Änderungsanträge L.1.85.5.<br />
Seite 8, Zeile 88 einfügen:<br />
Wir müssen sowohl in Europa als auch in<br />
Deutschland um hohe gemeinsame soziale<br />
Standards ringen. Für DIE LINKE stellt sich …<br />
Änderungsantrag L.1.85.6.<br />
Seite 8, Zeilen 96 bis 98 einfügen:<br />
… bekommen, ob sie sich für barriere- und<br />
kostenfreien Bus- und Bahnverkehr …<br />
Wirtschaftskreisläufe für inklusive Sozialräume<br />
gestärkt und Arbeitsplätze geschaffen werden<br />
können,…<br />
Änderungsantrag L.1.85.7.<br />
Seite: 8, Zeile 111 einfügen:<br />
Wir wollen, dass Volksentscheide und europäische<br />
Bürgerinitiativen den Stimmen der Bevölkerungen<br />
Gehör und Geltung verschaffen.<br />
Änderungsantrag L.1.85.8.<br />
Seite 9, Zeilen 137 bis 141 einfügen:<br />
… und der Umweltzerstörung, weg von jeglicher<br />
Diskriminierung. Wir wollen keine abgehängten<br />
Regionen, sondern eine gemeinsame Zukunft. Wir<br />
wollen eine Offensive für Beschäftigung, vor allem<br />
in Gesundheit und Pflege, Bildung und Erziehung.<br />
Wir wollen eine Offensive für die Stärkung der<br />
eine bedarfsdeckende, barrierefreie öffentliche<br />
Infrastruktur und für eine soziale Energiewende.<br />
Damit lassen sich die Lebensverhältnisse in Europa<br />
verbessern, hier wie dort. Gerecht für alle, egal<br />
woher er kommt, wo er wohnt, arbeitet und<br />
lebt, ob mit oder ohne Behinderungen.<br />
Änderungsantrag L.1.85.9.<br />
Seite 10, Zeile 153 einfügen:<br />
… Soziale Grundrechte und erreichte Standards<br />
sowie die Tarifautonomie müssen Vorrang …<br />
Änderungsantrag L.1.85.10.<br />
Seite 10, Zeile 155 einfügen:<br />
… auch die sozialen Rechte und hohe soziale<br />
Standards verankert und die Sozialsysteme<br />
geschützt werden.<br />
Änderungsantrag L.1.85.11.<br />
Seite 10, Zeile 158 einfügen:<br />
… soziale, inklusive, ökologische und friedliche<br />
Europäische Union…
93<br />
Änderungsantrag L.1.85.12.<br />
Seite 10, Zeile 160 einfügen:<br />
Wir wollen eine inklusive Europäische Union, die<br />
Wohlstand und Wohlfahrt für alle und volle soziale<br />
Teilhabe für jede und jeden fördert.<br />
Änderungsantrag L.1.85.13.<br />
Seite 5, Zeile 173 einfügen:<br />
Er setzt darauf, Löhne und Gehälter sowie soziale<br />
Standards zu drücken und die Reichen weitgehend<br />
aus der….<br />
Änderungsantrag L.1.85.14.<br />
Seite 12, Zeile 240 einfügen:<br />
…, spanische Jugendliche und, Beschäftigte in<br />
Deutschland oder Menschen mit Behinderungen<br />
für die Krise zahlen.<br />
Änderungsantrag L.1.85.15.<br />
Seite 12, Zeile 259 einfügen:<br />
… Sozial- und Steuerpolitik vereinbart, die sich am<br />
jeweils höchsten erreichten europäischen<br />
Niveau ausrichten.<br />
Änderungsantrag L.1.85.16.<br />
Seite 12, Zeile 266 einfügen:<br />
…werden ausgeschlossen. Ganz im Gegenteil ist<br />
die Kreditvergabe auch an soziale<br />
Teilhabeinvestitionen, zum Beispiel in<br />
Barrierefreiheit und inklusive Bildung zu<br />
binden.<br />
Änderungsantrag L.1.85.17.<br />
Seite 15, Zeile 380 einfügen:<br />
… im Bereich Nachhaltigkeit, Inklusion und<br />
Barrierefreiheit sowie für Strategien gegen<br />
Klimawandel und Ressourcenknappheit nicht<br />
hinreichend begegnet werden.<br />
Änderungsantrag L.1.85.18.<br />
Seite 15, nach Zeile 406 einfügen:<br />
• Wir wollen gesamteuropäische<br />
Investitionsprogramme in sozialen<br />
Querschnittsbereichen wie Barrierefreiheit und<br />
inklusives lebenslanges Lernen.<br />
Änderungsantrag L.1.85.19.<br />
Seite 12, Zeile: 450-451 einfügen:<br />
…für eine Beschäftigungsoffensive und höhere<br />
Löhne, bessere Sozialstandards, die ein<br />
selbstbestimmtes Leben ermöglichen und<br />
wirksame Beschäftigtenrechte und sowie für eine<br />
Mindestsicherung, die vor Armut schützt.<br />
Änderungsantrag L.1.85.20.<br />
Seite 17, Zeilen 473 bis 474 einfügen:<br />
…und das volle gesellschaftliche Teilhabe, Bildung,<br />
Kultur, ehrenamtliches Engagement und Muße<br />
ermöglicht – für jede und jeden.<br />
Änderungsantrag L.1.85.21.<br />
Seite 16, nach Zeile 495 einfügen:<br />
• Menschen mit Behinderungen brauchen ein<br />
europäisches Förderprogramm „Beschäftigung<br />
und Ausbildung“ und Anreize wie auch<br />
Verpflichtungen für die Unternehmen zur<br />
Schaffung von barrierefreien<br />
Arbeitsbedingungen.<br />
Änderungsantrag L.1.85.22.<br />
Seite 18, Zeile 538 und 541 einfügen:<br />
… betroffen sind Kinder und ältere sowie<br />
behinderte Menschen. Anstatt …, geringere<br />
Renten und mehr Altersarmut, weniger<br />
Selbstbestimmung und mehr Exklusion.<br />
Änderungsantrag L.1.85.23.<br />
Seite 19, Zeile 547 ersetzen durch:<br />
… <strong>Die</strong> Europäische Union soll Programme zur<br />
Verbesserung der sozialen Sicherheit Sicherung<br />
voller gesellschaftlicher Teilhabe verbindlich<br />
verabreden und überwachen.<br />
Änderungsantrag L.1.85.24.<br />
Seite 19, Zeile 550 einfügen:<br />
….Mitgliedstaaten auf dem Rücken von Familien,<br />
Beschäftigten sowie Menschen mit<br />
Behinderungen, Migrationshintergrund und<br />
Rentnerinnen und Rentnern verhindert werden.<br />
Änderungsantrag L.1.85.25.<br />
Seite 19, Zeile 557 einfügen:<br />
…Wohnung, den besonderen Schutz Älterer und<br />
von Menschen mit Behinderungen, den Schutz …<br />
Änderungsantrag L.1.85.26.<br />
Seite 19, Zeile 568 einfügen:<br />
… Herkunft oder Nationalität sowie dem Vorliegen<br />
einer Behinderung Anspruch auf …<br />
Änderungsantrag L.1.85.27.<br />
Seite: 120, Zeile: 607 einfügen:<br />
…geahndet werden. Deutschland muss die<br />
Europäische Antidiskriminierungsrichtlinie<br />
endlich unterzeichnen.<br />
Änderungsantrag L.1.85.28.<br />
Seite 20, Zeilen 608 bis 611 einfügen:<br />
Wir setzen uns energisch für eine<br />
menschenrechtsbasierte, selbstbestimmte<br />
Behindertenpolitik ein. <strong>Die</strong> UN-<br />
Behindertenrechtskonvention muss in allen<br />
Mitgliedstaaten ratifiziert und wirksam umgesetzt<br />
werden. <strong>Die</strong> „Europäische Strategie für<br />
Menschen mit Behinderungen 2010-2020“<br />
muss ohne Kostenvorbehalt praktisch<br />
ausgestaltet werden. <strong>Die</strong> volle Teilhabe von<br />
Menschen mit Behinderungen und älterer<br />
Menschen muss durch einkommens- und
94<br />
vermögensunabhängige Nachteilsausgleiche<br />
und Barrierefreiheit, durch eine Seniorenpolitik und<br />
hochwertige Pflegeleistungen im Sinne der<br />
Menschen eines selbstbestimmten Lebens<br />
sowie eine europaweite Antidiskriminierungspolitik<br />
gesichert werden. <strong>Die</strong> Bundesrepublik<br />
Deutschland darf die Europäische<br />
Antidiskriminierungsrichtlinie nicht länger<br />
blockieren. Bestehende Nachteilsausgleiche<br />
sollen grenzüberschreitend über einen<br />
europäischen Behindertenausweis in allen EU-<br />
Staaten gelten. <strong>Die</strong> Selbstvertretung von<br />
Menschen mit Behinderungen, auch in den<br />
Parlamenten, ist energisch zu fördern.<br />
Änderungsantrag L.1.85.29.<br />
Seite 21, Zeile 635 ändern wie folgt:<br />
• das Bildungssystem inklusiv ausgestalten<br />
verbessern, vom Vorschulbereich bis zu den<br />
Hochschulen<br />
Änderungsantrag L.1.85.30.<br />
Seite 21, nach Zeile 635 einfügen:<br />
• Barrierefreiheit als verbindlichen Bau-,<br />
Reise- und Kommunikationsstandard sowie<br />
als Vergabekriterium festschreiben und<br />
umsetzen.<br />
Änderungsantrag L.1.85.31.<br />
Seite 21, Zeile: 637 einfügen:<br />
• bessere Chancen für junge Menschen mit und<br />
ohne Behinderungen am Arbeitsmarkt<br />
schaffen;<br />
Änderungsantrag L.1.85.32.<br />
Seite 21, Zeile 645 einfügen:<br />
Mit der Europäischen <strong>Linke</strong>n schlagen wir einen<br />
Fonds für soziale, solidarische, inklusive und<br />
ökologische Entwicklung vor.<br />
Änderungsantrag L.1.85.33.<br />
Seite 22, Zeile 678 einfügen:<br />
… Fokus künftig weniger auf den ärmeren Ländern<br />
und benachteiligten Gruppen liegen soll.<br />
Änderungsantrag L.1.85.34.<br />
Seite 22, Zeile 696 bis 698 ändern wie folgt:<br />
Ein großer Vorzug der bisherigen Kohäsionspolitik<br />
ist, dass integrierte inklusive Lösungen für<br />
regionale und kommunale ganze Sozialräume<br />
Probleme gefunden werden können: Für die<br />
Bekämpfung von Arbeitslosigkeit, Armut und<br />
Ausgrenzung, für den Umbau von Wirtschafts- und<br />
Verkehrsstrukturen,…<br />
Änderungsantrag L.1.85.35.<br />
Seite 22, Zeile: 702 einfügen:<br />
<strong>Die</strong> EU muss mehr tun, um den Zugang zu<br />
europäischen Fördermitteln für Akteure vor Ort<br />
zu erleichtern, damit die Fördermittel in allen<br />
Ländern…<br />
Änderungsantrag L.1.85.36.<br />
Seite 22, Zeilen 715 bis 716 ändern wie folgt:<br />
… sichere Lebensmittel, sichere und barrierefreie<br />
Telekommunikation und Internet,<br />
Finanzdienstleistungen, bezahlbare Wohnungen,<br />
bezahlbare die Versorgung mit Wasser und Energie<br />
bis zu einem barrierefreien und kostengünstigen<br />
kundenfreundlichen öffentlichen Nah- und<br />
Fernverkehr.<br />
Änderungsantrag L.1.85.37.<br />
Seite 23, Zeile 741 einfügen:<br />
… und umweltverträgliche, für alle zugängliche und<br />
nutzbare Formen von Mobilität entwickeln.<br />
Änderungsantrag L.1.85.38.<br />
Seite 23, Zeile 800 einfügen:<br />
… andere verkehrspolitische Maßstäbe:<br />
Nachhaltigkeit, Design für Alle, verbesserte soziale<br />
Standards,…<br />
Änderungsantrag L.1.85.39.<br />
Seite 25, Zeile 808 einfügen:<br />
…Kommunen Modelle entwickelt werden, in denen<br />
kosten- und barrierefreier öffentlicher ...<br />
Änderungsantrag L.1.85.40.<br />
Seite 25, Zeile 843 einfügen:<br />
… und Saisonarbeitskräfte, Ausbildung und<br />
Beschäftigung für Menschen mit<br />
Behinderungen sowie die Anrechnung der<br />
Arbeitskosten…<br />
Änderungsantrag L.1.85.41.<br />
Seite 28, Zeile 906 einfügen:<br />
…mit einem starken Europäischen Parlament und<br />
mit mehr unmittelbarer Mitwirkung und<br />
Mitentscheidung der Bürgerinnen und Bürger.<br />
Änderungsantrag L.1.85.42.<br />
Seite 28, Zeile 922 einfügen:<br />
… die bürgerfreundlich, barrierefrei und nutzbar<br />
für alle sowie wirksam zugleich sind:<br />
Änderungsantrag L.1.85.43.<br />
Seite 28, Zeile 928 einfügen:<br />
… die ihren Lebensmittelpunkt in einem EU-<br />
Mitgliedstaat haben, auch wenn sie als Mensch<br />
mit Behinderungen unter voller Betreuung<br />
stehen.<br />
Änderungsantrag L.1.85.44.<br />
Seite 29, Zeile 934 ändern wie folgt:<br />
… alleinerziehender Mütter, ethnischer<br />
Minderheiten, von Menschen mit Behinderungen<br />
oder chronischen Kranker Erkrankungen ein…
95<br />
Änderungsantrag L.1.85.45.<br />
Seite 30, Zeilen 972 bis 976 einfügen:<br />
• Im europäischen Haftbefehl und der<br />
europäischen Ermittlungsanordnung muss das<br />
Recht auf einen Anwalt und Übersetzer,<br />
einschließlich der Sprachformen für<br />
Menschen mit Behinderungen, gesichert<br />
werden.<br />
• <strong>Die</strong> Reisefreiheit muss innerhalb Europas für<br />
alle gelten und praktisch durch bezahlbare<br />
und barrierefreie Reisemöglichkeiten<br />
gesichert werden.<br />
• Wir erkennen die Vielfältigkeit von<br />
Familienformen und Lebensweisen an; sie<br />
sollen in jedem Land der Europäischen Union<br />
mit den gleichen Rechten geschützt werden.<br />
• Wir fordern grenzüberschreitend die<br />
Gewährung einkommens- und<br />
vermögensunabhängiger sowie<br />
bedarfsgerechter Teilhabeleistungen für<br />
Menschen mit Behinderungen und<br />
chronischen Erkrankungen. Persönliche<br />
Assistenz für alle Lebenssituationen und<br />
Lebensphasen soll als europäischer<br />
Standard festgeschrieben werden.<br />
Änderungsantrag L.1.85.46.<br />
Seite 30, Zeile 982 einfügen:<br />
Ziel muss ein selbstbestimmtes Leben und die<br />
persönliche und individuelle Entfaltung …<br />
Änderungsantrag L.1.85.47.<br />
Seite 31, Zeile 1044 bis 1047 ändern wie folgt:<br />
….steht DIE LINKE für internationale Solidarität bei<br />
individueller Vielfalt und den gemeinsamen<br />
Kampf gegen die Krisenpolitik der europäischen<br />
Regierungen.<br />
DIE LINKE kämpft gegen Ungleichheitsideologien<br />
jede Minderwertigkeitsideologie, gegen jede<br />
Form von Rassismus und Diskriminierung, gegen<br />
Antisemitismus und Antiziganismus, gegen<br />
Islamfeindlichkeit, Demokratiefeindlichkeit und<br />
Neofaschismus.<br />
Änderungsantrag L.1.85.48.<br />
Seite 32, Zeilen 1052 bis 1053 einfügen:<br />
… Sie muss allen Menschen lebenslang und<br />
inklusiv offen stehen - unabhängig von ihrer<br />
kulturellen und sozialen Herkunft oder<br />
vorhandenen Beeinträchtigungen.<br />
Änderungsantrag L.1.85.49.<br />
Seite 32, Zeile 1084 einfügen:<br />
…Europa der Bürgerinnen und Bürger 2014-2020).<br />
<strong>Die</strong>se Programme müssen stärker für<br />
Interessenten mit Behinderungen und andere<br />
benachteiligte Gruppen ausgelegt werden.<br />
Änderungsanträge L.1.85.50.<br />
Seite 32, Zeilen 1085 bis 1086<br />
ändern wie folgt:<br />
Berufsbildung: Selbstbestimmtes Leben,<br />
Humanisierung der Arbeit, Demokratisierung und<br />
Partizipation sowie Emanzipation müssen Leitziele<br />
der allgemeinen und beruflichen Bildung sein<br />
werden.<br />
Änderungsantrag L.1.85.51<br />
Seite32, Zeile 1091 einfügen:<br />
Wir streiten für ganzheitliche Berufsausbildungen,<br />
die jungen Menschen, auch denen mit<br />
Behinderungen oder Migrationshintergrund eine<br />
breite…<br />
Änderungsantrag L.1.85.52.<br />
Seite 34, Zeile 1113 einfügen:<br />
… brauchen wir einen Neustart: für mehr soziale<br />
Gerechtigkeit und volle Teilhabe, für soziale…<br />
Änderungsantrag L.1.85.53.<br />
Seite 34, Zeile 1117 einfügen:<br />
…Zugang zu sauberem Trinkwasser. <strong>Die</strong> Zahl von<br />
Menschen mit Behinderungen als Kriegs-,<br />
Krankheits- oder Hungeropfer wächst stetig.<br />
Änderungsantrag L.1.85.54.<br />
Seite 38, Zeilen 1269 – 1272 ändern wie folgt:<br />
Wir führen Kämpfe dort, wo sie stattfinden - dort,<br />
wo sie stattfinden- Menschenrechte, Demokratie<br />
und Sozialstaat in Frage gestellt werden: Um die<br />
Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums von<br />
oben nach unten, um die Rechte und<br />
Lebensbedingungen der Beschäftigten, der<br />
Erwerbslosen, der Rentnerinnen und Rentner, der<br />
Jugendlichen und Kinder, der Frauen und<br />
Mädchen, der Menschen mit und ohne<br />
Behinderungen und der Migrantinnen und<br />
Migranten - für ein gutes Leben für alle in Europa.<br />
Änderungsantrag L.1.85.55.<br />
Seite 38, Zeile: 1278 einfügen:<br />
Wir knüpfen an die tatsächlichen<br />
Lebensbedingungen, gesellschaftlichen …<br />
Begründung: Themen und Herausforderungen<br />
europäischer Behindertenpolitik spielen im Antrag<br />
des Parteivorstandes eine zu geringe Rolle und sind<br />
wenig konkret. Behindertenpolitik betrifft alle<br />
gesellschaftlichen Bereiche. <strong>Die</strong>ser<br />
Querschnittscharakter muss sich darin zeigen, dass<br />
auf Menschen mit Behinderungen in allen<br />
Politikfeldern Bezug genommen wird. <strong>Die</strong> Prinzipien<br />
der UN-Behindertenrechtskonvention –<br />
Barrierefreiheit, Inklusion, volle Teilhabe und<br />
Selbstbestimmung – müssen durchgängig sichtbar<br />
werden. Deshalb sind in diesem Änderungsantrag<br />
viele kleinere Änderungen eingefügt.<br />
Betroffen sind europaweit 80 Millionen Menschen.<br />
Sie gehören überwiegend zu den Verlierern der
96<br />
Krisenpolitik und Bankendiktate. Europäische <strong>Linke</strong><br />
müssen für hohe Teilhabestandards für Menschen<br />
mit Behinderungen streiten. Es geht nicht nur in<br />
Deutschland um einkommens- und<br />
vermögensunabhängige, Leistungen, die<br />
bedarfsdeckend als Nachteilsausgleich gewährt<br />
werden. Unterschiedliche Standards für<br />
Nachteilsausgleiche müssen auf dem jeweils<br />
höchsten in Europa erreichten Niveau gesichert<br />
werden. Während dieses Prozesses brauchen<br />
Menschen mit Behinderungen mindestens die<br />
europaweite Gültigkeit ihrer national zuerkannten<br />
Nachteilsausgleiche. Für umfassende<br />
Barrierefreiheit und inklusive Sozialräume sind<br />
zweckgebundene europäische<br />
Investitionsprogramme erforderlich. Schließlich hat<br />
die Europäische Union als einziger Staatenbund<br />
weltweit die UN-Behindertenrechtskonvention<br />
ratifiziert. Sie ist also auch in Europa geltendes<br />
Recht.<br />
Der Programmentwurf spricht zu undifferenziert oft<br />
über Massen von Menschen, allenfalls<br />
lebenslaufbezogen von Senioren, Jugendlichen und<br />
Beschäftigten. <strong>Die</strong>se Vergröberung klammert ein<br />
Politikfeld aus, das grenzübergreifend zu einem<br />
Zukunftsthema alternativer Politik wird. Ein<br />
inklusives Europa wäre für jede und jeden offen und<br />
so der Gegenentwurf zum heutigen Europa der<br />
Exklusion, der Exklusivität und der zunehmenden<br />
Selektion.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.86.<br />
Antragsteller/-innen: René Jokisch, Fabio<br />
de Masi<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 8, Zeile 116 bis 119 ändern:<br />
Der erste europaweite gewerkschaftliche<br />
Aktionstag mit Generalstreiks in mehreren<br />
Ländern, der Erfolg der europaweiten Initiative<br />
gegen die Privatisierung des Wassers, die<br />
europäischen Proteste gegen die Europäische<br />
Zentralbank im Rahmen der Blockupy-Tage in<br />
Frankfurt am Main haben gezeigt: <strong>Die</strong> Viele<br />
Beschäftigte und sozialen Bewegungen setzen der<br />
Politik der Troika EU ihren Widerstand entgegen.<br />
Begründung: So entspricht es der Realität von<br />
Beschäftigten und Europäischer<br />
Gewerkschaftsbewegung, die ursprüngliche<br />
Formulierung nicht. <strong>Die</strong> Wasser-Initiative richtet<br />
sich gegen eine Kommissionsrichtlinie, nicht gegen<br />
die Troika. Nicht alle Bewegungen widerstehen der<br />
EU.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: René Jokisch,<br />
Tobias Pflüger<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 8, Zeilen 120 bis 122 einfügen:<br />
L.1.87.<br />
Sie sind bereit, Europa von unten neu zu gestalten.<br />
DIE LINKE und die Europäische <strong>Linke</strong> sind Teil<br />
dieser Bewegungen. In Griechenland könnte<br />
unsere Schwesterpartei SYRIZA bald stärkste<br />
Kraft werden, den nächsten<br />
Ministerpräsidenten stellen und die EU-Politik<br />
der Herrschenden herausfordern. Auch in<br />
Italien, Portugal und anderen Ländern werden<br />
die nächsten Wahlen wesentlich vom<br />
Widerstand gegen die europäische Politik der<br />
stärkeren Staaten und der EU geprägt. Mit<br />
unserer Fraktion (Vereinte Europäische <strong>Linke</strong><br />
/Nordische Grüne <strong>Linke</strong>) und mit Alexis Tsipras<br />
als gemeinsamen Kandidaten für den EU-<br />
Kommissionspräsidenten sind wir auch ein …<br />
Begründung: Als internationalistische Partei, die<br />
die EU verändern will, sollten wir auch die<br />
politischen Entwicklungen in anderen EU-Ländern<br />
reflektieren, die die Auseinandersetzungen in der<br />
EU verändern werden.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
97<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.88.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Antragsteller/-innen: Andrej Hunko<br />
(MdB), René Jokisch<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Angenommen: Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Seite 11, Zeile 228 einfügen:<br />
Der vom Europäischen Rat von Merkel und<br />
anderen Regierungen geplante und im<br />
Europäischen Rat umstrittene »Pakt für<br />
Wettbewerbsfähigkeit und Konvergenz« setzt diese<br />
…<br />
Begründung: Der Wettbewerbspakt wurde beim<br />
Dezembergipfel 2013 auf den Oktober 2014<br />
verschoben! Merkel konnte sich nicht durchsetzen,<br />
und selbst eng verbundene Mitgliedstaaten haben<br />
das Projekt nicht unterstützt. Der Europäische Rat<br />
sollte hier nicht als monolithischer Akteur der EU-<br />
Politik dargestellt werden.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.90.<br />
Antragsteller/-innen: Andrej Hunko<br />
(MdB), René Jokisch, Fabio de Masi, Tobias<br />
Pflüger<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 35, nach Zeile 1157 einfügen:<br />
• Wir lehnen auch das neue Wettrüsten auf dem<br />
Gebiet der Drohnen ab, und fordern ein Ende der<br />
EU-Forschungsprojekte, die die militärische und<br />
polizeiliche Nutzung von Drohnen voranbringen<br />
sollen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.89.<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Antragsteller/-innen: René Jokisch,<br />
Andrej Hunko (MdB), Fabio de Masi<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.91.<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 29, Zeile 969 einfügen:<br />
Menschenrechte sind universell und unteilbar. Wir<br />
bestehen darauf, dass die EU unverzüglich ihrer<br />
vertraglichen Verpflichtung nachkommt und<br />
der Europäischen Menschenrechtskonvention<br />
beitritt. Wir wollen zusammen mit dem DGB<br />
den Beitritt der EU zur Revidierten<br />
Europäischen Sozialcharta und ihren<br />
Protokollen vorantreiben. Alle Menschenrechte …<br />
Begründung: Artikel 6 Absatz 2 EUV verpflichtet<br />
die EU zum Beitritt zur EMRK. Doch dieser wird seit<br />
Jahren heraus gezögert. Entsprechend den<br />
Anforderungen an die Parteien des DGB sollten wir<br />
den Beitritt zur Europäischen Sozialcharta fordern<br />
(http://www.dgb.de/themen/++co++af79a3f2-<br />
0dfe-11e2-ad4d-00188b4dc422).<br />
Antragsteller/-innen: René Jokisch<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 36 nach Zeile 1218 bis 1225<br />
ersetzen durch:<br />
3.5. <strong>Die</strong> Erweiterung der EU solidarisch<br />
gestalten<br />
Seit ihrem Bestehen hat sich die Europäische Union<br />
kontinuierlich erweitert. <strong>Die</strong>ser Prozess hat den<br />
Export neoliberaler Wirtschaftspolitik nachhaltig<br />
gefördert und zu großen Ungleichheiten innerhalb<br />
der EU-Mitgliedstaaten geführt. <strong>Die</strong> künftigen<br />
Erweiterungen und Nachbarschaftspolitiken<br />
müssen so gestaltet werden, dass soziale<br />
Standards gesichert werden und die neuen Staaten<br />
der EU nicht unter Ausbeutung durch europäische
98<br />
Großkonzerne leiden. Wir setzen uns dafür ein, dass<br />
in Beitrittsprozessen keine zusätzlichen<br />
Bedingungen an einzelne Länder gestellt werden.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> ursprüngliche Überschrift sagt<br />
das Gegenteil des gesamten Absatzes: Während die<br />
Überschrift das größere Europa demokratisch und<br />
solidarisch gestalten will, verhandelt der Text<br />
ausschließlich EU-Beitritte. Das größere Europa<br />
schiene uns erst dann zu interessieren, wenn es der<br />
EU beitreten möchte.<br />
Außer mit diesem einen Satz kommt Russland im<br />
Programmentwurf nicht vor. <strong>Die</strong> Beziehungen mit<br />
Russland sind nach der ukrainischen Entscheidung<br />
gegen das Assoziierungsabkommens mit der EU<br />
massiv abgekühlt. <strong>Die</strong> Übernahme der EU-<br />
Bürokratie-Sprache der „strategischen<br />
Partnerschaft“ sagt nichts aus, was wir aussagen<br />
wollen, und impliziert eine unkritische Übernahme<br />
des zugrundeliegenden Konzepts. Das wird noch<br />
verstärkt von der Formulierung der „regionalen<br />
Formen der Zusammenarbeit“ im Satz davor.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: René Jokisch,<br />
Andrej Hunko (MdB), Fabio de Masi<br />
L.1.92.<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: René Jokisch,<br />
Andrej Hunko (MdB), Fabio de Masi<br />
L.1.93.<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 36, Zeilen 1228 bis 1231<br />
„<strong>Die</strong> ENP … eine strategische Partnerschaft“<br />
ersetzen durch:<br />
<strong>Die</strong> ENP bezieht sich auf Länder Nordafrikas, des<br />
Nahen Ostens sowie auf den Kaukasus. Sie wird<br />
durch regionale Formen der Zusammenarbeit, wie<br />
die östliche Partnerschaft, die Union für den<br />
Mittelmeerraum und die Schwarzmeersynergie,<br />
flankiert.<br />
<strong>Die</strong> Konflikte um Georgien und die Ukraine zeigen,<br />
dass eine integrative Ostpolitik der EU nicht in<br />
Frontstellung gegen Russland entwickelt werden<br />
kann. <strong>Die</strong> Großmachtpolitik sollte auf beiden Seiten<br />
aufgegeben werden. Eine einseitige Ausrichtung in<br />
einem Land zu Gunsten eines politischen Blocks<br />
führt immer wieder zu großen Konflikten auf Kosten<br />
der Bevölkerung.<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 38, Zeile 1269 einfügen:<br />
… demokratische Rechte. Wir verteidigen die<br />
Rechte, die in nationalen Verfassungen, den<br />
Konventionen des Europarates und der EU-<br />
Grundrechte-Charta geschützt werden, gegen<br />
die Politik der Regierungen und der EU, die<br />
demokratische und soziale, sowie Arbeits- und<br />
Gewerkschaftsrechte bedroht. Wir führen die<br />
Kämpfe …<br />
Begründung: Hier wird deutlich, dass wir nicht nur<br />
„Nationales“ gegen „Europäisches“, sondern auch<br />
originär europäisches gegen die EU verteidigen. <strong>Die</strong><br />
EU- und Troikapolitik verletzt verschiedene Rechte<br />
der EMRK und nicht zuletzt das Streikrecht und<br />
Recht auf Tarifverhandlungen<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Begründung: „<strong>Die</strong> Rhetorik von der strategischen<br />
Partnerschaft wird längst von der Realität entlarvt –<br />
und die heißt strategische Rivalität“, Süddeutsche<br />
Zeitung, 24.01.2014, Seite 4<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
99<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.94.<br />
Antragsteller/-innen: René Jokisch<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.94.1.<br />
Seite 28, Zeile 905 - 913 ersetzen durch:<br />
(zuvor in Zeile 904 nach „ausbauen“ Doppelpunkt<br />
einfügen)<br />
Mit mehr Durchgriffsrechten und Sanktionsmitteln<br />
soll die EU-Exekutive die Mitgliedstaaten zu<br />
neoliberaler Wettbewerbs- und Kürzungspolitik<br />
zwingen können. Doch den Wettbewerbspakt<br />
konnte die Bundeskanzlerin auf dem EU-Gipfel im<br />
Dezember 2013 noch nicht durchsetzen – die<br />
Entscheidung wurde auf nach den Europawahlen<br />
vertagt.<br />
Über die Änderung der EU-Verträge wird trotzdem<br />
weiter kontrovers diskutiert: Merkel fordert mehr<br />
exekutive EU-Kompetenzen um die autoritäre<br />
Wettbewerbspolitik in allen Mitgliedsländern<br />
durchzusetzen. Großbritanniens Premierminister<br />
Cameron fordert die Neuverhandlung der<br />
Kompetenzaufteilung zwischen EU und<br />
Nationalstaaten und droht mit einem britischen<br />
Referendum über den EU-Austritts im Jahr 2017.<br />
Verschiedene Bewegungen in Europa und auch linke<br />
Parteien fordern neue Verträge für die EU, da mit<br />
den jetzigen Verträgen keine Lösung der<br />
politischen, wirtschaftlichen und finanzpolitischen<br />
Krise zu machen ist.<br />
Doch wie wird über die Zukunft der EU<br />
entschieden? Wir fordern ein demokratisches<br />
Verfahren zur Änderung oder Neufassung der<br />
Verträge, das nicht nach Artikel 48 der EU-Verträge<br />
verlaufen kann. Selbstverständlich wird die LINKE<br />
parlamentarisch und außerparlamentarisch Druck<br />
auf die kommenden Verhandlungen über<br />
Vertragsänderungen machen, auch im Konvent.<br />
Doch der in Artikel 48 festgelegte Konvent wird<br />
vom Europäischen Rat ernannt und kann lediglich<br />
unverbindliche Empfehlungen abgeben – alle<br />
Entscheidungen würden die nationalen Regierungen<br />
im Rat fällen. Wir wollen die Zukunft Europas aber<br />
nicht den außenpolitisch unkontrollierten<br />
Regierungen überlassen. Wir wollen in einem<br />
demokratischen Prozess auf partizipative Elemente<br />
und einen demokratisch gewählten,<br />
konstituierenden Konvent bauen, um zu<br />
entscheiden, welche EU wir wollen. <strong>Die</strong> Verteilung<br />
der Kompetenzen sollte die dezentralen<br />
Möglichkeiten politischer Selbstverwaltung und die<br />
gemeinsame Handlungsfähigkeit der Union zugleich<br />
stärken. <strong>Die</strong> Bürgerinnen und Bürger in den<br />
Mitgliedstaaten der EU sollen in jedem Fall mittels<br />
Volksentscheiden am gleichen Tag über die<br />
Änderung der EU-Verträge entscheiden.<br />
Änderungsantrag L.1.94.2.<br />
Seite 28, Zeilen 915 – 917 streichen:<br />
„<strong>Die</strong> Verteilung … gestärkt werden.“<br />
Änderungsantrag L.1.94.3.<br />
Seite 28, Zeilen 923 – 926<br />
Zeilen 923/924: Teilsatz „über Volksentscheide …“<br />
ersetzen durch:<br />
mit Volksinitiativen und Volksentscheiden über<br />
konkrete EU-Politik und EU-Vertragsänderungen zu<br />
entscheiden;<br />
Zeilen 925 – 926 streichen<br />
Änderungsantrag L.1.94.4.<br />
Seite 28, nach Zeile 928 einfügen:<br />
DIE LINKE kämpft für ein starkes Europäisches<br />
Parlament, das<br />
• ein vertraglich gesichertes Initiativrecht für<br />
Gesetzgebungsvorhaben und volle<br />
Haushaltskompetenz erhält;<br />
• generell erweiterte Rechte bekommt. Sobald ein<br />
Politikbereich in die Kompetenz der Europäischen<br />
Union überführt wird, muss das Parlament ein<br />
Mitentscheidungsrecht erhalten. Für die bereits<br />
vergemeinschafteten Bereiche ist dies nachzuholen;<br />
• den Europäischen Kommissionspräsidenten<br />
vorschlägt und ihn sowie die von ihm<br />
vorzuschlagenden EU-Kommissare wählt.<br />
Begründung: 1. Im Wahlprüfstein der Jungen<br />
Europäischen Föderalisten zur Bundestagswahl hat<br />
DIE LINKE sich eindeutig für einen Konvent<br />
ausgesprochen (http://dielinke.de/uploads/media/1092.pdf).<br />
„Nur eine<br />
breite demokratische Beteiligung an diesem<br />
Prozess stellt sicher, dass der europäische<br />
Integrationsprozess im Interesse der Bürgerinnen<br />
und Bürgern vertieft und von ihnen getragen wird.“<br />
Darüber hinaus sollten wir uns im Abschnitt<br />
Demokratisches Europa auch zu den<br />
grundlegenden Themen äußern. Neben einer Kritik<br />
am bevorstehenden Vertragsänderungsverfahren<br />
nach Art. 48, könne wir auch unsere prozessualen<br />
Vorstellungen einbringen, ohne uns auf umstrittene<br />
inhaltliche Positionierungen festzulegen, die erst<br />
einem Diskussionsprozess der LINKE entwickelt<br />
werden können, wie ihn Antrag P2 aus Schleswig-<br />
Holstein vorschlägt.<br />
2. Mit einer Kritik an Art. 48 heben wir uns<br />
einerseits von den Grünen und anderen Parteien<br />
ab, die einer Demokratisierung der EU das Wort<br />
reden, aber faktisch nichts an der<br />
Exekutivdominanz in Europa ändern wollen.<br />
Darüber hinaus fordert auch Mehr Demokratie e.V.<br />
und democracy international einen neuen,<br />
demokratischen Konvent in Abgrenzung zu einem<br />
normalen Konvent nach Art. 48. („Der Konvent nach
100<br />
Art. 48 bietet einen ersten Ansatz, müsste aber in<br />
wesentlichen Punkten demokratischer gestaltet<br />
werden.“ https://www.mehrdemokratie.de/europa-kampagne.html;<br />
www.mehrdemokratie.de/fileadmin/pdf/Positionen15_Konve<br />
ntsvorschlag.pdf; www.democracyinternational.org/sites/default/files/PDF/Publicat<br />
ions/2013-12-03_eu_konvent.pdf)<br />
3. Nicht nur Volksentscheide über Ergebnisse von<br />
Regierungsverhandlungen sollten ermöglicht<br />
werden, sondern auch eigene Volksinitiativen, die in<br />
einem Volksentscheid münden können.<br />
4. Das Parlament sollte nicht nur anstelle des<br />
Europäischen Rates den Präsidenten vorschlagen,<br />
sondern auch die einzelnen Kommissare wählen,<br />
anstatt die Kommission en bloc zu bestätigen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
und darf nicht irgendwo im Text untergehen.<br />
Änderungsantrag L.1.95.2.<br />
Seite 17, Zeilen 492 bis 495 ändern wie folgt:<br />
… Europa zu bekämpfen, müssen Arbeitsplätze<br />
durch ein europäisches<br />
Zukunftsinvestitionsprogramm (s.u.)<br />
geschaffen und muss ein Recht auf Ausbildung<br />
und Übernahme eingeführt werden. Dafür sind<br />
mehr neue EU-Mittel notwendig als bislang<br />
vorgesehen zur Verfügung zu stellen. DIE LINKE<br />
setzt sich für ein Sofortprogramm für Menschen<br />
ohne abgeschlossene Berufsbildung ein. Jeder<br />
junge Mensch muss die Möglichkeit einer<br />
Berufsausbildung in seiner Region erhalten.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> hohe Jugendarbeitslosigkeit ist<br />
Teil der insgesamt hohen Erwerbslosigkeit in den<br />
Krisenländern. Der Schlüssel ihrer Bekämpfung<br />
liegt in der Erhöhung von Investitionen und<br />
Massenkaufkraft- ansonsten nutzt auch das beste<br />
Ausbildungssystem nichts, weil die Unternehmen<br />
nur (junge) Arbeitskräfte nachfragen werden, wenn<br />
sie ausreichende Absatzmärkte haben.<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.95.<br />
Änderungsantrag L.1.95.3.<br />
Antragsteller/-innen: Landesrat DIE<br />
LINKE. LV NRW, LAG Wirtschaft, Finanzen,<br />
Haushalt<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.95.1.<br />
Seite 9, nach Zeile 140 einfügen:<br />
… Energiewende. Gegenwärtig ist unsere<br />
vordringliche Aufgabe der Kampf gegen die<br />
menschenverachtende Politik der Sozial- und<br />
Lohnkürzungen (Austeritätspolitik), die die EU<br />
bzw. die Troika den Krisenländern aufzwingt.<br />
Gemeinsam leisten wir Widerstand gegen die<br />
Demontage von Arbeitnehmerrechten,<br />
Sozialstaat und Demokratie. Notwendig sind<br />
stattdessen steigende Löhne, hohe soziale<br />
Mindeststandards und ein groß angelegtes<br />
europäisches Zukunfts- und<br />
Investitionsprogramm, so wie es auch die<br />
europäischen Gewerkschaften fordern. Für<br />
mehr Verteilungsgerechtigkeit fordern wir eine<br />
europaweite Abgabe auf große Vermögen und<br />
gerechte Steuern. Damit lassen sich die …<br />
Begründung: An dieser Stelle sollten die<br />
Kernpunkte einer sozialen und solidarischen<br />
Alternative für die EU formuliert werden, wie sie<br />
auch Gewerkschaften und soziale Bewegungen<br />
vertreten. DIE LINKE ist die einzige Partei, die dies<br />
im EP-Wahlkampf offensiv aufgreift und vertritt.<br />
Das muss im Wahlkampf hervorgehoben werden<br />
Seite 21, Zeile 636 einfügen:<br />
• Wohnmöglichkeiten für junge Menschen,<br />
für Ältere und für gesundheitlich<br />
Beeinträchtigte verbessern und bezahlbar<br />
machen;<br />
• soziale <strong>Die</strong>nstleistungen insbesondere<br />
in Gesundheitswesen und Pflege verbessern<br />
und ausbauen;<br />
• öffentliche Verwaltung modernisieren<br />
und wirksamer gestalten, insb. auch<br />
Steuervollzug, Gewerbeaufsicht,<br />
Genehmigungsverfahren,<br />
Umweltverträglichkeitsprüfungen;<br />
Begründung: Damit werden die einzelnen Teile des<br />
ZIP präzisiert und sinnvoll ergänzt. und<br />
gesundheitlich Beeinträchtigte andere Bedürfnisse<br />
als junge Wohnungssuchende (Barrierefreiheit,<br />
Fahrstühle, Rampen usw.), die entsprechender<br />
Finanzierung bedürfen. Soziale <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
sind ein wichtiger „Wachstumssektor“, der nicht<br />
dem freien Markt überlassen werden darf. Eine<br />
leistungsfähige öffentliche Verwaltung schließlich<br />
ist notwendig, weil ansonsten Reiche und<br />
hinterlistig agierende Unternehmen an den Steuerund<br />
Regulierungsgesetzen vorbei wirtschaften<br />
können.
101<br />
Änderungsantrag L.1.95.4.<br />
Seite 25, Zeile 904 einfügen:<br />
… Lobbygruppen ausbauen. <strong>Die</strong> Bundesregierung<br />
will zudem– auch unter Verweis auf die EU-<br />
Verträge - den Parlamentsvorbehalt des<br />
Deutschen Bundestages bei Militäreinsätzen<br />
aufweichen. <strong>Die</strong>s lehnt DIE LINKE ab.<br />
Begründung: Der Vertrag von Lissabon fordert im<br />
Zusammenhang mit der schnellen Einsatzfähigkeit<br />
der EU-Battlegroups eine Anpassung der nationalen<br />
Parlamentsvorbehalte. <strong>Die</strong>s könnte etwa eine<br />
nachträgliche Beschlussfassung über<br />
Auslandsmissionen beinhalten. Der<br />
Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD formuliert<br />
hierzu aktuell: (S. 177): „Eine zunehmende<br />
Mitwirkung deutscher Soldaten in integrierten<br />
Strukturen und Stäben auf NATO- und EU-Ebene<br />
muss mit dem Parlamentsvorbehalt vereinbar sein.<br />
Deshalb wollen wir eine Kommission einsetzen, die<br />
binnen Jahresfrist prüft, wie auf dem Weg<br />
fortschreitender Bündnisintegration und trotz<br />
Auffächerung von Aufgaben die Parlamentsrechte<br />
gesichert werden können. <strong>Die</strong> Kommission wird<br />
darauf aufbauend Handlungsoptionen formulieren.“<br />
In England und Spanien wurden die<br />
parlamentarischen Rechte bei Auslandseinsätzen<br />
als Konsequenz des Irak-Krieges jedoch gestärkt.<br />
<strong>Die</strong> mangelnde Unterstützung im britischen<br />
Unterhaus verhinderte eine Syrien-Intervention<br />
Groß-Britanniens. Solche demokratischen<br />
Errungenschaften gilt es zu verteidigen.<br />
Änderungsantrag L.1.95.5.<br />
Seite 28, Zeilen 909 bis 913 einfügen:<br />
• ein eigenständiges, vertragliches gesichertes<br />
Initiativrecht für Gesetzgebungsvorhaben und<br />
volle Haushaltskompetenz erhält;<br />
• generell erweiterte Rechte bekommt. Sobald ein<br />
Politikbereich in die Kompetenz der<br />
Europäischen Union überführt wird, muss das<br />
Parlament ein Mitentscheidungsrecht erhalten.<br />
Für die bereits vergemeinschafteten Bereiche ist<br />
dies nachzuholen;<br />
• die Europäische Kommission und deren<br />
Präsidenten vorschlägt und wählt.<br />
Begründung: Durch die Ergänzungen wird der Ist-<br />
Zustand des Europäischen Parlaments genauer<br />
bestimmt und die Verbesserungen werden präziser<br />
benannt: Eine Quasi-Initiativrecht des EP gibt es<br />
bereits durch eine Vereinbarung des Parlaments<br />
und Kommission (es ist allerdings rechtlich<br />
unverbindlich). <strong>Die</strong> Kommission und ihr Präsident<br />
werden bereits jetzt durch das EP gewählt, aber es<br />
kann nur der Vorschlag des Rates abgesegnet oder<br />
abgelehnt werden.<br />
Änderungsantrag L.1.95.6.<br />
Seite 28, nach Zeile 928 einfügen:<br />
DIE LINKE will die europäische Öffentlichkeit<br />
stärken, ohne die Demokratie in den EU-<br />
Mitgliedsstaaten zu schwächen: Wir wollen, dass<br />
Abgeordnete anderer Parlamente der EU bzw. des<br />
Europäischen Parlaments, auf Einladung einer<br />
Fraktion bei zentralen europäischen Themen im<br />
Bundestag, im Europaparlament und anderen<br />
nationalen Parlamenten sprechen dürfen – wie das<br />
für Mitglieder des Bundesrates und zu besonderen<br />
Anlässen auch für ausländische Regierungschefs<br />
und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens<br />
bereits möglich ist.<br />
Begründung: Eine Stärkung der europäischen<br />
Öffentlichkeit ist auch jenseits von<br />
Kompetenzverlagerungen nach Brüssel und<br />
Straßburg möglich. Mit diesem Vorschlag könnte<br />
etwa Alexis Tsipras der Kanzlerin im Deutschen<br />
Bundestag antworten und den Deutschen erklären,<br />
dass sie für Banken nicht griechische Rentner<br />
zahlen.<br />
(Beschluss des Landesrates vom 26.1.2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.96.<br />
Antragsteller/-innen: Landesrat DIE LINKE.<br />
LV NRW, Florian Höllen (KV Bielefeld)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.96.1.<br />
Seite 8, Zeilen 99 bis 103<br />
„Viele Menschen … Tod getrieben werden“<br />
ersetzen durch:<br />
Viele Menschen lehnen nationalen und<br />
europäischen Chauvinismus ab. Auch wir – und wir<br />
sagen daher: Ein Franzose ist uns nicht ferner als<br />
ein Deutscher, eine Syrerin nicht ferner als eine<br />
Französin oder eine Deutsche. Gemeinsam mit<br />
sozialen Bewegungen, Gewerkschaften und linken<br />
Parteien streiten wir für eine andere Form der<br />
Integration – eine Integration, die Menschen<br />
zusammenbringt, anstatt sie an willkürlichen<br />
Grenzen zu spalten. Freiheit bedeutet für uns im<br />
Unterschied zur EU nicht, die Freiheit von Waren<br />
und Kapital, sondern die Freiheit von Menschen,<br />
sich zu bewegen und entsprechend ihrer
102<br />
Bedürfnisse zu leben. Sicherheit bedeutet für uns<br />
im Unterschied zur EU nicht, dass es Außengrenzen<br />
gibt, an denen immer mehr Menschen in den Tod<br />
getrieben werden, sondern dass Menschen Schutz<br />
vor Verfolgung und Diskriminierung erhalten. Für<br />
uns gilt: Internationalismus statt Eurochauvinismus!<br />
Begründung: Der Chauvinismus der<br />
Nationalstaaten wurde durch die EU nicht beseitigt,<br />
sondern nur um ihren eigenen Chauvinismus<br />
ergänzt: Lieber Deutsche als Bulgaren, lieber<br />
Bulgaren als Russen oder Chinesen – das ist die<br />
fatale Denkweise, der wir heute begegnen und der<br />
wir uns als internationalistische <strong>Linke</strong><br />
entgegenstellen müssen. Europa kann genauso<br />
wenig am deutschen Wesen genesen, wie die Welt<br />
an einem – erst recht so deutschen – Europa. Für<br />
uns gibt es keine speziell europäischen Werte,<br />
sondern nur allgemein menschliche Bedürfnisse<br />
und solche Interessen.Gerade in Zeiten einer<br />
zunehmenden Aggression der westlichen Triade<br />
USA-EU-Japan insbesondere gegen China und<br />
Russland, aber auch gegen andere nicht willfährige<br />
Staaten weltweit, sollten wir uns deutlich zu<br />
internationalistischen, statt zu eurochauvinistischen<br />
Positionen bekennen.<br />
Änderungsantrag L.1.96.2.<br />
Seiten 19 bis 20, Zeilen 579 bis 583<br />
„Teile der LINKEN vertreten … auf europäischer<br />
Ebene.“ streichen<br />
Begründung: Das bedingungslose<br />
Grundeinkommen wird von der Partei mehrheitlich<br />
abgelehnt. <strong>Die</strong> Diskussionsbedürfnisse einer<br />
Minderheit in der Partei sind legitim, aber weder in<br />
diesem noch in anderen Fällen ist ein an die<br />
Öffentlichkeit gerichtetes Wahlprogramm (!) hierfür<br />
der richtige Ort.<br />
Änderungsantrag L.1.96.3.<br />
Seite 34, Zeilen 1148 bis 1149<br />
„Wir setzen uns für einen Austritt … militärischen<br />
Strukturen der NATO ein.“ ersetzen durch:<br />
Wir fordern die Auflösung der NATO und ihre<br />
Ersetzung durch ein kollektives Sicherheitssystem<br />
unter Beteiligung Russlands, das Abrüstung als ein<br />
zentrales Ziel hat. Als Weg hierhin setzen wir uns<br />
für eine vertragsgemäße Kündigung der NATO-<br />
Mitgliedschaft Deutschlands und anderer EU-<br />
Staaten ein.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> NATO ist ein Kriegsbündnis.<br />
Entsprechend gibt es keinen Grund, dass ein<br />
friedlicher Staat hier Mitglied ist. Auch kennt der<br />
NATO-Vertrag nur die Mitgliedschaft oder eben<br />
keine Mitgliedschaft, nicht jedoch eine<br />
Unterscheidung der Mitgliedschaft in<br />
„militärischen“ und (vermeintlich) „zivilen“<br />
Strukturen.<br />
Wichtig ist auch, zur Auflösung des gesamten<br />
Kriegsbündnisses NATO beizutragen, was eben<br />
gerade durch die Kündigung der Mitgliedschaft<br />
seiner Mitglieder geschieht. Deutschland sollte hier<br />
vorangehen und sich vom Kriegsbündnis<br />
verabschieden. Damit entsteht auch die Möglichkeit<br />
ein System kollektiver Sicherheit zu schaffen, wie<br />
wir es auch im Parteiprogramm fordern. So könnte<br />
tatsächlich Frieden in West-, Mittel- und Osteuropa<br />
gewährleistet werden.<br />
(Beschluss des Landesrates vom 26.1.2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.97.<br />
Antragsteller/-innen: Landesrat DIE LINKE.<br />
NRW, Ali Atalan (Sprecher KV Coesfeld,<br />
gleichberechtigter Sprecher der BAG-FIP),<br />
Rohat Yildirim (Delegierte LR, KV<br />
Mönchengladbach), Fatma Kirgil, (LR-<br />
Delegierte- KV Münster), Mustafa-Agir<br />
Birhimoglu (LR-Delegierter, KV Bochum)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.97.1.<br />
Seite 31, nach Zeile 1027 einfügen:<br />
Deutschland trägt hier eine besondere historische<br />
Verantwortung und ist dadurch verpflichtet, bei<br />
dauerhaften Lösungen der strukturellen Probleme<br />
von Sinti und Roma im gesamteuropäischen Raum<br />
mitzuwirken und diese durch den Abbau von<br />
rassistischen Ressentiments entgegenzutreten.<br />
Begründung: Zum Einen muss sich der Umgang<br />
mit Sinti und Roma in den einzelnen<br />
Mitgliedsstaaten der EU signifikant ändern. Zum<br />
Anderen müssen für ganz Europa gerechte und<br />
wirkungsvolle Lösungen zur Verbesserung der Lage<br />
von Sinti und Roma herbeigeführt werden.<br />
Deutschland ist aufgrund seiner historischen<br />
Verantwortung gegenüber dieser Minderheit<br />
gehalten, einen prägenden Beitrag dazu zu leisten.<br />
Änderungsantrag L.1.97.2.<br />
Seite 31, Zeilen 1038 bis 1039 ändern wie folgt:<br />
Wir suchen den Dialog mit muslimischen und<br />
jüdischen Gemeinden und Vereinen und stellen uns<br />
gemeinsam gegen anti-muslimischen Rassismus<br />
und Antisemitismus. allen demokratischen<br />
Selbstorganisationen von Migrant_innen und<br />
treten entschieden den jeglichen rassistischen
103<br />
und diskriminierenden Haltungen und<br />
Handlungen entgegen. Unser<br />
integrationspolitischer Ansatz zielt auf eine<br />
diskriminierungsfreie Gesellschaft und ein<br />
tatsächliche soziale Gleichstellung ab.<br />
Begründung: Rassismus und Diskriminierung<br />
existiert in unserer Gesellschaft nicht nur in einer<br />
speziellen Form von Islamfeindlichkeit und<br />
Antisemitismus. Es gibt weit verbreiteten<br />
Rassismus, Nationalismus und Fundamentalismus.<br />
In allen Gesellschaftsschichten. Außerdem muss<br />
bei der Bekämpfung von Rassismus und<br />
Diskriminierung beachtet werden, dass nicht mit<br />
undemokratischen Kräften zusammengearbeitet<br />
wird, die selbst diskriminierende und rassistische<br />
Ideologien haben.<br />
Änderungsantrag L.1.97.3<br />
Seite 34, Zeilen 1124 bis 1125<br />
„<strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> setzt sich für … internationalen<br />
Beziehungen ein.“ ersetzen durch:<br />
<strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> lehnt jegliche Form von<br />
Gewaltanwendung in internationalen Beziehungen<br />
ab und setzt sich deshalb insbesondere für die<br />
Einhaltung des in der UN-Charta verankerten<br />
Gewaltverbots ein.<br />
Begründung: Der ursprüngliche Satz schließt nicht<br />
aus, dass wir Anwendung der Gewalt in<br />
internationalen Beziehungen grundsätzlich und<br />
kategorisch ablehnen, sondern lediglich das, was<br />
nicht mit der UN-Charta vereinbar ist.<br />
Änderungsantrag L.1.97.4.<br />
Seite 35, Zeilen 1172 bis 1173<br />
„<strong>Die</strong> EU-Rüstungsagentur soll abgeschafft …<br />
verboten werden.“ ersetzen durch:<br />
<strong>Die</strong> EU-Rüstungsagentur gehört abgeschafft und<br />
Rüstungsexporte müssen EU-weit verboten werden.<br />
<strong>Die</strong> in der Türkei stationierten "Patriot-Raketen" und<br />
der Einsatz der Bundeswehr fördern den Krieg in<br />
Syrien und erhöhen das Potential von weiteren<br />
Konflikten in der Region. Deshalb müssen die<br />
Patriot Raketen und die Bundeswehr Soldaten<br />
umgehend zurückgezogen werden.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Formulierung ist zu schwach.<br />
Rüstungsagentur muss aufgelöst werden. Denn sie<br />
fördert eindeutig Militarisierung und Kriege<br />
weltweit.<br />
<strong>Die</strong> im Zusammenhang des SyrienKonflikts<br />
stationierten Raketen in der Türkei war eine klare<br />
politische Unterstützung der konfrontativen und<br />
kriegsschürenden Haltung der AKP-Regierung.<br />
Darum können diese Raketen nicht als<br />
"abschreckende bzw. vorbeugende Maßnahme"<br />
gegen einen möglichen Angriff Syriens" betrachtet<br />
werden. <strong>Die</strong> Türkei ist durch regelrechte<br />
Waffenlieferung an die kämpfenden Islamisten ein<br />
Teil des Problems und des Krieges.<br />
Änderungsantrag L.1.97.5.<br />
Seite 35, nach Zeile 1196 einfügen:<br />
• Entgegen ihren wirtschaftlichen und<br />
geostrategischen Interessen hat die EU<br />
konsequent daran mitzuwirken, dass<br />
fluchtverursachende Faktoren in<br />
Herkunftsländern behoben werden. Für<br />
faschistische, diktatorische und<br />
unterdrückerische Regime darf von Seiten der<br />
EU und EU-Mitgliedsländern keinerlei<br />
Unterstützung gewährt werden.<br />
(Beschluss des Landesrates vom 26.1.2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.98.<br />
Antragsteller/-innen:<br />
DIE LINKE. KV Burgenlandkreis, Martin<br />
Schirdewan (PV Mitglied), Renate Harcke (PV<br />
Mitglied)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.98.1.<br />
Seite 16, Zeile 446 einfügen:<br />
… Niedriglöhne ausgeweitet. DIE LINKE hingegen<br />
tritt für die gezielte Förderung regionaler<br />
Wirtschaftskreisläufe ein, um regionale<br />
Produktion und Verbrauch und damit<br />
insbesondere kleine und mittelständische<br />
Unternehmen zu stärken. Eine sich<br />
selbsttragende Wirtschaft schützt auch<br />
Arbeitsplätze vor Ort. Förderkriterien zur<br />
Strukturmittelvergabe sind für uns vor diesem<br />
Hintergrund das Prinzip der guten Arbeit,<br />
soziale und ökologische Standards.<br />
Änderungsantrag L.1.98.2.<br />
Seite 22, Zeile 670 einfügen:<br />
… Strukturpolitik der EU. Unser Ziel ist und bleibt<br />
die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in<br />
der Europäischen Union. In der Vergangenheit …
104<br />
Änderungsantrag L.1.98.3.<br />
Seite 22, Zeile 684 einfügen:<br />
<strong>Die</strong> Mittelvergabe aus den europäischen Strukturund<br />
Kohäsionsfonds hat sich an der Maßgabe der<br />
Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in der EU<br />
zu orientieren. Soziale, ökologische, demokratische<br />
und gleichstellungspolitische Kriterien haben dabei<br />
für uns Priorität.<br />
Änderungsantrag L.1.98.4.<br />
Seite 25, Zeile 808 einfügen:<br />
Wir wollen, dass in und zwischen europäischen<br />
Kommunen Modelle …<br />
Begründung: Landesgrenzen überschreitend,<br />
zwischenstaatlich – selbsterklärend.<br />
Änderungsantrag L.1.98.5.<br />
Seite 25, Zeile 809 einfügen:<br />
Unser Ziel ist ein öffentliches europäisches<br />
Verkehrsnetz, mit dem jede und jeder<br />
umweltschonend und barrierefrei überallhin reisen<br />
kann, unabhängig von seinen finanziellen<br />
Verhältnissen.<br />
Begründung: ÖPNV / ÖPV im Zuge der sozialökologischen<br />
Umbau stärker fördern.<br />
Änderungsantrag L.1.98.6.<br />
Seite 20, Zeile 595 einfügen:<br />
Eine auskömmliche gesundheitliche Versorgung ist<br />
ein Grundrecht. Bei Schwangerschaft und Krankheit<br />
müssen deshalb ambulante und stationäre<br />
medizinische Versorgung, Vor- und Nachsorge allen<br />
in der EU lebenden Menschen unabhängig von ihrer<br />
sozialen Lage zugänglich sein. Eine<br />
Krankenversicherungspflicht für alle Bürgerinnen<br />
und Bürger der EU ist für uns unverzichtbar.<br />
Begründung: Selbsterklärend<br />
Änderungsantrag L.1.98.7.<br />
Seite 18, Zeile 503 einfügen:<br />
.. ohne regulären Aufenthaltsstatus aus. Personen,<br />
die in der EU erwerbstätig sind, müssen durch<br />
Gesetz einen legalen Aufenthaltsstatus<br />
erhalten, wenn sie den Behörden eine bisher<br />
nicht offengelegte Erwerbstätigkeit offenbaren.<br />
Hierdurch wollen wir verschärfter Ausbeutung<br />
durch Schwarzarbeit sowie Armuts-<br />
/Zwangsprostitution illegal sich in der EU<br />
aufhaltender Personen einen Riegel<br />
vorschieben. <strong>Die</strong> Legalisierung der<br />
illegalisierten Erwerbstätigen und ihrer<br />
Beschäftigungsverhältnisse bei Offenlegung<br />
stärkt die Rechte der illegal hier arbeitenden<br />
Menschen und drängt Schattenwirtschaft und<br />
Schlepperverhältnisse zurück.<br />
Begründung: Damit greifen wir eine<br />
gewerkschaftliche Forderung sowie von<br />
Menschenrechtsgruppen auf. Es geht darum,<br />
sogenannte Illegale zu legalisieren und ihnen<br />
rechtlichen Schutz und gesellschaftliche Teilhabe<br />
zu geben.<br />
Änderungsantrag L.1.98.8.<br />
Seite 36, Zeile 1208 einfügen:<br />
… Asylsuchende dürfen nicht inhaftiert werden.<br />
Flucht ist kein Verbrechen und darf kein Grund<br />
für eine Inhaftierung sein.<br />
Begründung: selbsterklärend.<br />
Änderungsantrag L.1.98.9.<br />
Seite 36 Zeilen 1206 bis 1207 streichen:<br />
Wir fordern die strikte Achtung der UN-<br />
Kinderkonvention. Deutschland … zurücknehmen.<br />
Begründung: Der Vorbehalt wurde bereits 2010<br />
zurückgenommen. <strong>Die</strong> UN-Kinderrechtskonvention<br />
ist in Deutschland voll gültig.<br />
Änderungsantrag L.1.98.10.<br />
Seite 22, Zeile 709 bis 710<br />
Finanzierung einer qualitativ und quantitativ<br />
erweiterten Kohäsionspolitik“ ersetzen durch:<br />
Finanzierung einer solidarischen Kohäsionspolitik“<br />
Begründung: der finanzielle Aufwuchs wird bereits<br />
im Satz davor benannt und durch das wording<br />
solidarisch auch die andere Qualität ausgedrückt.<br />
Nur eben schöner.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.99.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV<br />
Burgenlandkreis, Martin Schirdewan (PV<br />
Mitglied), Renate Harcke (PV Mitglied), Caren<br />
Lay (stellvertretende Parteivorsitzende DIE<br />
LINKE, BV Pankow, BAG Ema.Li), Reinhard<br />
Eggers-Frie (KV Pinneberg), Elisabeth Kula (KV<br />
Marburg Biedenkopf), Egon Bargisen (Ratsherr<br />
in Geesthacht, KV Herzogtum Lauenburg),<br />
Kornelia Löw (Kreisschatzmeisterin KV<br />
Limburg-Weilburg), Joachim Elz-Fianda (KV<br />
Donau-Ries), Sandra Brunner (BV Pankow),<br />
Claudia Jacob-Ucar (BV Berlin-Mitte), Elke<br />
Jordan (KV Pankow), Willi Lüpkes (KV<br />
Oldenburg), Klaus Scholz (L. Hamburg),
105<br />
Michael Frank (BV Berlin Marzahn-Hellersdorf),<br />
Bettina Licht (KV Fulda), Bruno Schwarz (KV<br />
Bergstraße), Uwe Melzer<br />
(Fraktionsgeschäftsführer, DIE LINKE. Fraktion<br />
im Abgeordnetenhaus Berlin), Junanita Hille-<br />
Kleij (KV Kassel-Land), Manuela Schon (KV<br />
Wiesbaden, Delegierte), Adnan Yildirim (KV<br />
Marburg-Biedenkopf), Torsten Felstehausen<br />
(KV Kassel-Land), Sven Scheidemantel (LV<br />
Sachsen, Bundessprecher BAG Betrieb &<br />
Gewerkschaft), Daniela Sedelke (LV Berlin),<br />
Reiner Gombert (KV Schleswig-Flensburg),<br />
Heinrich Ove (Kreisvorstandsmitglied KV<br />
Pinneberg), Tahir Dogan<br />
(Kreisvorstandsmitglied KV Pinneberg,<br />
Linksjugend solid Pinneberg), Sebastian<br />
Wormsbächer (LV Berlin), Vera Böpple (KV<br />
Pankow)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.99.1.<br />
Seite 24, Zeile 776 einfügen:<br />
… großen Stromversorger und privaten<br />
Netzbetreiber beschneiden.<br />
Begründung: selbsterklärend<br />
Änderungsantrag L.1.99.2.<br />
Seite 24, Zeile 776 einfügen:<br />
große Stromversorger und private Netzbetreiber<br />
beschneiden. Wir kämpfen für eine Überführung<br />
der Netze in öffentliche Hand. DIE LINKE<br />
befördert die Entwicklung sogenannter smart<br />
grids, also intelligenter Netze, die auf der<br />
Grundlage moderner Umwelttechnologien die<br />
Einspeisung und die Weiterleitung von Energie<br />
nach Bedarf koordinieren und somit eine<br />
effiziente und ressourcenschonende<br />
Versorgungssicherheit gewährleisten.<br />
Begründung: Deckt sich zum einen mit unseren<br />
Forderungen nach (Re-)kommunalisierung im<br />
Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge und<br />
demokratischer Kontrolle auch der Netze. Zum<br />
anderen befördern wir mit der Aufnahme der Idee<br />
der smart grids die sozial-ökologische<br />
Grundrichtung alternativer gesellschaftlicher<br />
Entwicklung.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.100.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV<br />
Burgenlandkreis, Martin Schirdewan (PV<br />
Mitglied), Renate Harcke (PV Mitglied),<br />
Dominic Heilig (PV Mitglied), Thomas Domres<br />
(MdL, KV Prignitz), Axel Henschke (MdL, KV<br />
Frankfurt Oder), Tosten Felstehausen (KV<br />
Kassel-Land), Sven Scheidemantel (LV<br />
Sachsen, Bundessprecher BAG Betrieb &<br />
Gewerkschaft), Daniela Sedelke (LV Berlin),<br />
Reiner Gombert (KV Schleswig-Flensburg), Ove<br />
Heinrich (Kreisvorstandsmitglied KV<br />
Pinneberg), Tahir Dogan<br />
(Kreisvorstandsmitglied KV Pinneberg,<br />
Linksjugend solid Pinneberg), Sebastian<br />
Wormsbächer (LV Berlin), Annett Karsten (KV<br />
Kiel), Jana Hoffmann (LV Berlin), Anja Mayer<br />
(LV Berlin), Tobias Schulze (BV Berlin Mitte),<br />
Kristin Hofmann (SV Dresden), René Wilke (KV<br />
Frankfurt Oder), Thomas Feske (SV Dresden),<br />
Sebastian Walter (KV Barnim), Sandra Seifert<br />
(KV Frankfurt Oder), Michael Bugiel (SV<br />
Dresden), Josef Jung (KV Bautzen), Uwe<br />
Schaarschmidt (KV Dresden), Hannes Fauser<br />
(BV Pankow), Tilo Kießling (SV Dresden), Andre<br />
Jehmlich (KV Dresden), Stephan Wende (KV<br />
Oder-Spree), Ronny <strong>Die</strong>ring (KV Frankfurt<br />
Oder), Magnus Hecht (SV Dresden), Maximilian<br />
Kretzschmar (SV Dresden), Mathias Hankel (KV<br />
Frankfurt Oder), Mirko Schultze (KV Görlitz),<br />
Sven Kindervater (KV Märkisch-Oderland),<br />
Norbert Müller (KV Potsdam)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 31, nach Zeile 1050 einfügen:<br />
DIE LINKE fordert weiterhin die finanzielle Stärkung<br />
europaweiter Programme, die sowohl Mittel für<br />
Fanprojekte, Initiativen und Projekte gegen<br />
Rassismus und andere Formen der Diskriminierung<br />
im Sport als auch für kulturelle Projekte, die für<br />
Vielfalt und Toleranz werben, sichern. <strong>Die</strong>se sollen
106<br />
Bestandteil einer zu schaffenden europäischen<br />
Präventionsarchitektur gegen alle Formen des<br />
Rassismus und Neofaschismus sein.<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.102.<br />
Begründung: Selbsterklärend. Charmant vor allem<br />
jedoch durch die Idee einer (zukünftigen)<br />
europäischen Präventionsarchitektur gegen alle<br />
Formen des Rassismus und Neofaschismus.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen: Christina Kaindl,<br />
Thomas Lohmeier, Jan Marose<br />
L.1.101.<br />
Antragsteller/-innen:<br />
DIE LINKE. BO Barnimskiez-Süd<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.102.1<br />
Seite 6 bis 38, Zeilen 1 bis 1286<br />
„Europa“ ersetzen durch: Europäische Union<br />
Begründung: In der Überschrift und im gesamten<br />
Text sollte konsequent von der Europäischen Union<br />
und nicht von Europa gesprochen werden, wenn die<br />
EU gemeint ist. Es ist keine „Europawahl“ und eine<br />
Anmaßung, wenn die flächenmäßig größten<br />
europäischen Staaten, Russland und die Ukraine,<br />
aber auch Norwegen und die Schweiz gar nicht<br />
dabei sind, Eine Reihe von Wiederholungen könnte<br />
wegfallen. Das würde den Text etwas verkürzen.<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 30, Zeile 974 ersetzen durch:<br />
Alle Bürgerinnen und Bürger der EU haben das<br />
Recht, ihren Arbeitsort innerhalb der EU frei zu<br />
wählen. Freizügigkeit und Reisefreiheit müssen<br />
selbstverständlich für alle gelten. Nicht<br />
Armutszuwanderung, sondern Reichtumsflucht<br />
(Steuerhinterziehung und -flucht) ist das Problem<br />
vieler Mitgliedstaaten. DIE LINKE wendet sich<br />
gegen die Stimmungsmache über angeblichen<br />
Sozialbetrug, mit der Rassismus und<br />
Feindseligkeiten in der Gesellschaft geschürt<br />
werden.<br />
Begründung: Unsere Position sollte in diesem<br />
Unterkapitel deutlicher werden.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag L.1.102.2.<br />
Seite 6, Zeile 5 einfügen:<br />
… und weithin undemokratischen höchst<br />
unsozialen Macht.<br />
Begründung: <strong>Die</strong>se Einschätzung muss unbedingt<br />
erhalten bleiben. Sie sollte noch durch „und höchst<br />
unsoziale Macht“ ergänzt werden. <strong>Die</strong> EU war<br />
allerdings auch schon vor dem Maastrichter Vertrag<br />
eine solche Macht.<br />
Änderungsantrag L.1.102.3.<br />
Seite 10 bis 11, Zeilen 181 bis188<br />
„Drei grundlegende … hochriskanten<br />
Finanzprodukten erlaubt.“<br />
ändern wie folgt:<br />
Zu den Ursachen für die kapitalistische<br />
Wirtschaftskrise gehörten die massive<br />
Deregulierung der Finanzmärkte, die Zulassung von<br />
Schattenbanken wie zum Beispiel Hedgefonds und<br />
außerbilanzielle Zweckgesellschaften.<br />
Eigenkapitalvorschriften und der Handel mit<br />
hochriskanten Finanzprodukten. <strong>Die</strong><br />
gesamtwirtschaftliche Kreditvergabe stieg stärker<br />
als die Wirtschaftsleistung.
107<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Krise wohnt dem kapitalistischen<br />
System inne und kommt auch, wenn Banker nicht<br />
solche kolossalen Fehlleistungen und kriminellen<br />
Machenschaften bieten und dafür noch mit dem<br />
goldenen Handschlag entlassen werden. <strong>Die</strong> Regeln<br />
des internationalen Finanz- und Bankensystems<br />
wurden nicht weitgehend beseitigt.<br />
Änderungsantrag L.1.102.4.<br />
Seite 11, Zeilen 190 bis 191.<br />
„Seit zwei Jahrzehnten“ streichen<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Gewinne stiegen auch schon vor<br />
über 20 Jahren stärker als die Löhne und<br />
Sozialleistungen.<br />
Änderungsantrag L.1.102.5.<br />
Seite 12, Zeilen 231 bis 232<br />
„<strong>Die</strong> Bundeskanzlerin will die Politik … ganz Europa<br />
übertragen.“ streichen<br />
Begründung: Es kann ja sein, dass die<br />
Bundeskanzlerin die Politik von Niedriglohn und<br />
Verarmung auf ganz Europa übertragen will. Aber<br />
vorerst muss sie erst einmal bei der EU bleiben.<br />
Änderungsantrag L.1.102.6.<br />
Seite 12, Zeile 244<br />
„europaweit“ ersetzen durch: EU-weit.<br />
Änderungsantrag L.1.102.7.<br />
Seite 12, Zeile 275<br />
„könnte“ ersetzen durch: darf nicht.<br />
Änderungsantrag L.1.102.8.<br />
Seiten 12-13, Zeilen 276 bis 277<br />
„<strong>Die</strong> Legitimität der Schulden … muss überprüft<br />
werden.“ streichen<br />
Begründung: Dass die Schulden von Staaten bei<br />
Banken in der Regel nicht legitim sind, ist erwiesen.<br />
Das muss nicht erst überprüft werden.<br />
Änderungsantrag L.1.102.9.<br />
Seite 14, Zeilen 330 bis 333<br />
„Gegen das Monopol der privaten … von<br />
verbindlichen Regeln der EU sein“.<br />
ersetzen durch:<br />
Rating-Agenturen müssen verboten werden.<br />
Begründung: Das Schicksal ganzer Staaten kann<br />
doch nicht von der Willkür dieser obskuren<br />
Institutionen abhängen.<br />
Änderungsantrag L.1.102.10.<br />
Seite 15, Zeile 385 einfügen:<br />
… Bundesrepublik Deutschland.<br />
Änderungsantrag L.1.102.11.<br />
Seiten 19 bis 20, Zeilen 579 bis 583<br />
„Teile der LINKEN vertreten …. Ebene.“ streichen<br />
Begründung: Das bedingungslose<br />
Grundeinkommen sollte erst einmal innerhalb der<br />
Linkspartei ausdiskutiert werden, bevor man es den<br />
Wählern anbietet.<br />
Änderungsantrag L.1.102.12.<br />
Seite 30, nach Zeile 1013 einfügen:<br />
Es muss endlich klar werden, dass Deutschland die<br />
gleiche Verantwortung für den Völkermord an Sinti<br />
und Roma hat wie an den Juden.<br />
Begründung : „Gleiche Rechte für Sinti und Roma“.<br />
<strong>Die</strong>se Forderungen sind sehr wichtig und müssen<br />
durchgesetzt werden.<br />
Änderungsantrag L.1.102.13.<br />
Seite 31, Zeilen 1034 bis 1035 ändern wie folgt:<br />
<strong>Die</strong> diskriminierenden Positionen der rechten<br />
Parteien wurzeln in der Mitte der Gesellschaft<br />
kapitalistischen Gesellschaftsordnung. sie führt<br />
finden ihren Nährboden in der desaströsen Politik<br />
der Herrschenden: der Banken und Konzerne, die<br />
zu sozialer …<br />
Änderungsantrag L.1.102.14.<br />
Seite 32, Zeile 1062<br />
streichen: schrittweise<br />
Begründung: Privat- und Konfessionsschulen gibt<br />
es schon seit längerer Zeit.<br />
Änderungsantrag L.1.102.15.<br />
Seite 32, Zeile 1073<br />
streichen: „Wir fordern die Abschaffung des<br />
Bologna-Systems.“<br />
Begründung: Heute weiß doch kaum noch jemand,<br />
was das Bologna-System ist.<br />
Änderungsantrag L.1.102.16<br />
Seite 34, Zeilen 1110 bis 1111<br />
streichen: „Historisch zielte die Einigung …<br />
außerhalb Europas beizutragen.“<br />
Begründung: Es gibt überhaupt keine Einigung<br />
Europas. Wenn die EU gemeint ist, dann hat sie<br />
höchstens einen geringen Beitrag zu einer<br />
friedlichen Entwicklung in– und außerhalb Europas<br />
geleistet. Es hat zwischen Mitgliedsstaaten der EU<br />
keine Kriege mehr gegeben. Aber Frankreich,<br />
Großbritannien und andere führten blutige<br />
Kolonialkriege. Wäre nicht die militärische Macht<br />
der UdSSR gewesen, hätten sich bestimmt einige<br />
EU-Staaten an einem antisowjetischen Kreuzzug an<br />
der Seite der USA beteiligt.<br />
Änderungsantrag L.1.102.17.<br />
Seite 35, Zeile 1157 einfügen:<br />
… USA zu kritisieren ist. Sie fordert den<br />
sofortigen Abzug aller Kernwaffen der USA aus<br />
Deutschland. <strong>Die</strong>se stellen eine wesentlich<br />
stärkere Bedrohung dar als die Kernkraftwerke.
108<br />
Änderungsantrag L.1.102.18.<br />
Seite 35, nach Zeile 1157 einfügen:<br />
• <strong>Die</strong> LINKE fordert die atomare Abrüstung der<br />
USA, Russlands, Chinas, Israels, Frankreichs,<br />
Großbritanniens Pakistans, Indiens und<br />
Nordkoreas. Sie verurteilt den von den USA in<br />
Polen geplanten, gegen Russland gerichteten<br />
Raketenschild.<br />
Begründung: Auch wenn es sich um ein Programm<br />
zur Wahl des Europa-Parlamentes handelt, sollte<br />
dieser Punkt ergänzt werden. Wenn DIE LINKE sich<br />
nur gegen das atomare Wettrüsten in Europa<br />
wendet, bringt das nicht viel. Es betrifft dann nur<br />
Russland, Frankreich und Großbritannien. Es<br />
schadet aber nichts, wenn in diesem<br />
Wahlprogramm auch die atomare Abrüstung der<br />
anderen Atommächte gefordert wird. Der<br />
Raketenschild ist weniger Teil des Wettrüstens in<br />
Europa, sondern vor allem Ausdruck des<br />
Weltmachtstrebens der USA. Das Ammenmärchen,<br />
der Raketenschild solle vor iranischen Atomraketen<br />
schützen, glaubt ohnehin kein Mensch, der bei<br />
Verstand ist.<br />
Änderungsantrag L.1.102.19.<br />
Seite 35, Zeilen 1158 bis 1159<br />
streichen: „<strong>Die</strong> Erfahrungen der Weltkriege des 20.<br />
Jahrhunderts waren … Staatengemeinschaft.“<br />
Begründung: Nicht die Erfahrungen der Weltkriege<br />
des 20. Jahrhunderts waren Grundlage für den<br />
Aufbau einer europäischen Staatengemeinschaft,<br />
sondern die Bestrebungen nach besserer<br />
internationaler Kapitalverwertung.<br />
Änderungsantrag L.1.102.20.<br />
Seite 35, Zeilen 1175 bis 1176<br />
„<strong>Die</strong> EU-Freihandelspolitik sowie … Regionen der<br />
Welt.“ ersetzen durch:<br />
<strong>Die</strong> Ausplünderung anderer Länder durch die USA<br />
und die EU, zerstören die Lebensgrundlagen der<br />
Menschen in anderen Regionen der Welt.<br />
Begründung: Subventionen, zum Beispiel für die<br />
Agrarwirtschaft in Ostdeutschland sind nicht<br />
schädlich.<br />
Änderungsantrag L.1.102.21.<br />
Seite 35, Zeile 1180<br />
streichen “mit Außengrenzen“:<br />
<strong>Die</strong> EU-Länder mit Außengrenzen versuchen, die<br />
Grenzen …<br />
Begründung: Alle Staaten der EU versuchen, die<br />
Grenzen möglichst hermetisch gegen Flüchtlinge<br />
abzuschotten.<br />
Änderungsantrag L.1.102.22.<br />
Seite 38, Zeile 1270<br />
streichen: „dort, wo Demokratie und Sozialstaat in<br />
Frage gestellt werden.“<br />
Begründung: Wo gibt es denn noch Demokratie<br />
und Sozialstaat, die in Frage gestellt werden<br />
könnten?<br />
Änderungsantrag L.1.102.23.<br />
Seite 38, Zeile 1273 ändern wie folgt:<br />
…ein Wirtschaftsmodell, in dem es nicht um das<br />
„Vertrauen“ der Finanzmärkte Banker und<br />
Konzernherren<br />
Begründung: Banker und Konzernherren statt der<br />
anonymen Finanzmärkte<br />
Änderungsantrag L.1.102.24.<br />
Seite 38, Zeilen 1283 bis1284 ändern wie folgt:<br />
…ein Europa des Wettbewerbs und der Konkurrenz<br />
der Kapitalmacht.<br />
Begründung: Wettbewerb ist nicht unbedingt<br />
etwas Schlechtes.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.103.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. BV<br />
Tempelhof-Schöneberg, Arne Brix (Delegierter<br />
KPF), Ellen Brombacher (Delegierte Berlin-<br />
Mitte), Uwe Hiksch, Alexander King, Wulf Kleus<br />
(Delegierter KPF), Carsten Schulz (Delegierter<br />
Tempelhof-Schöneberg), Waltraud Tegge<br />
(Delegierte Mecklenburgische Seenplatte),<br />
Elisabeth Wissel (Delegierte Tempelhof-<br />
Schöneberg)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.103.1.<br />
Seite 31, Zeile, 1048 bis 1050 ersetzen durch:<br />
DIE LINKE kämpft gemeinsam mit anderen linken<br />
Parteien und zivilgesellschaftlichen Gruppen in der<br />
EU gegen die Ausbreitung neofaschistischer<br />
Ideologien, und unterstützt linke Parteien und<br />
zivilgesellschaftliche Gruppen in den<br />
Nachbarländern der EU in der Abwehr<br />
neofaschistischer Kräfte,<br />
DIE LINKE tritt jeder Zusammenarbeit von<br />
Institutionen der EU oder ihrer Mitgliedstaaten mit<br />
neofaschistischen Kräften in den EU-<br />
Nachbarstaaten entgegen und fordert alle
109<br />
Abgeordneten des Europäischen Parlaments auf,<br />
davon Abstand zu nehmen, mit neofaschistischen<br />
Kräften in der Ukraine und anderen EU-<br />
Nachbarstaaten zusammenzuarbeiten,<br />
Änderungsantrag L.1.103.2.<br />
Seite 36, nach Zeile 1225 einfügen:<br />
<strong>Die</strong> Beziehungen der EU zu ihren Nachbarn müssen<br />
von Respekt geprägt sein. <strong>Die</strong> wirtschaftliche<br />
Durchdringung, egal mit welchen Mitteln und zu<br />
welchem Preis, darf nicht das Ziel der EU-<br />
Nachbarschaftspolitik sein. DIE LINKE appelliert an<br />
alle EU-Institutionen und an die Abgeordneten des<br />
Europäischen Parlaments, die Souveränität der<br />
Nachbarstaaten zu respektieren und sich nicht an<br />
ihrer Destabilisierung zu beteiligen, wie dies zuletzt<br />
durch die einseitige Einmischung in die inneren<br />
Konflikte der Ukraine geschah.<br />
Begründung: Wir wissen zum Zeitpunkt der<br />
Einbringung des ÄA nicht, wie sich die Situation in<br />
der Ukraine bis zum Parteitag entwickelt haben<br />
wird. <strong>Die</strong> Eskalation der inneren Konflikte in der<br />
Ukraine erfüllt uns mit großer Sorge. Wir kritisieren,<br />
dass insbesondere Vertreter der Bundesregierung,<br />
deutsche Stiftungen und deutsche Abgeordnete des<br />
Europäischen Parlaments, aber auch andere<br />
Autoritäten der EU den Konflikt befeuern und darin<br />
einseitig Stellung beziehen. Wir kritisieren dies<br />
umso mehr, als auf Seiten der ukrainischen<br />
Opposition neofaschistische Kräfte, die an die<br />
Kollaboration ukrainischer Freischärler mit den<br />
Nazis im Zweiten Weltkrieg anknüpfen, an Boden<br />
gewinnen. Sie üben massive Gewalt aus, nicht nur<br />
gegen Vertreter der Regierung. Jüdinnen und Juden,<br />
Kommunistinnen und Kommunisten werden bedroht<br />
bzw. an der politischen Arbeit gehindert.<br />
Leider schaffen neofaschistische Kräfte zunehmend<br />
auch in anderen Ländern – innerhalb und außerhalb<br />
der EU –, an Boden zu gewinnen. In vielen Ländern<br />
hat diese Entwicklung ein Ausmaß erreicht, dass<br />
linke, demokratische Kräfte konkret bedroht sind.<br />
DIE LINKE muss ihre aktive Solidarität mit diesen<br />
Menschen zum Ausdruck bringen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.104.<br />
Antragsteller/-innen: Andreas Bernig (MdL,<br />
Brandenburg), Ralf Christoffers<br />
(Europaminister, MdL, Brandenburg), Harry<br />
Czeke (MdL, Sachsen-Anhalt), Cornelia Ernst<br />
(Vorsitzende der Delegation, MdEP, Sachsen),<br />
Thomas Falkner (Brandenburg), Wulf Gallert<br />
(Fraktionsvorsitzender, MdL, Sachsen-Anhalt),<br />
Christian Görke (Landesvorsitzender,<br />
Finanzminister, Brandenburg), Linda Granowski<br />
(Sachsen-Anhalt), Thomas Händel<br />
(Vorsitzender der Delegation, MdEP, Bayern),<br />
Renate Harcke (Mitglied des Parteivorstandes,<br />
Brandenburg), Dominic Heilig (Mitglied des<br />
Parteivorstandes, Berlin), Benjamin-Immanuel-<br />
Hoff (fds), Kerstin Kaiser (MdL, Brandenburg),<br />
Jürgen Klute (MdEP, Nordrhein-Westfalen),<br />
Heiko Kosel (MdL, Sachsen), Merka Kosel<br />
(Sachsen), Manuela Kropp (Brüssel/Berlin),<br />
Jörg Kubitzki (MdL, Thüringen), Ulrich Lamberz<br />
(Berlin), Klaus Lederer (Mitglied des<br />
Parteivorstandes, Landesvorsitzender, MdA,<br />
Berlin), Stefan Liebich (MdB, Berlin), Stefan<br />
Ludwig (MdL, Brandenburg), Helmuth Markov<br />
(Justizminister, Brandenburg), Martina Michels<br />
(MdEP, Berlin), Thomas Nord (MdB,<br />
Brandenburg), Harald Petzold (MdB,<br />
Brandenburg), Bodo Ramelow<br />
(Fraktionsvorsitzender, MdL, Thüringen),<br />
Martin Schirdewan (Mitglied des<br />
Parteivorstandes, Berlin), Helmut Scholz<br />
(MdEP, Brandenburg), Gerlinde Stobrawa<br />
(Brandenburg), Gabriele Zimmer<br />
(Fraktionsvorsitzende, MdEP, Thüringen)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.104.1.<br />
Seite 15, Zeile 383<br />
streichen: „<strong>Die</strong> EU wird sich auf Jahre verschulden<br />
müssen.“<br />
Begründung: Nach den EU-Verträgen darf sich die<br />
Europäische Union nicht verschulden. Nicht<br />
ausreichend vorhandene, weil in den Haushalt nicht<br />
eingestellte Mittel führen dazu, dass in den<br />
betreffenden Haushaltsjahren nicht alle<br />
Forderungen (z.B. der Regionen auf Erstattung der<br />
verauslagten EU-Fördermittel) seitens der EU-<br />
Kommission beglichen werden. <strong>Die</strong> Forderungen<br />
werden auf das Folgejahr verschoben und führen<br />
am Ende einer siebenjährigen Haushaltsperiode<br />
dazu, dass der Umfang der nicht beglichenen<br />
Forderungen von Periode zu Periode wächst.
110<br />
Änderungsantrag L.1.104.2.<br />
Seite 22, Zeilen 674 bis 679 ändern wie folgt:<br />
<strong>Die</strong> Strukturfonds werden als Erpressungs- und<br />
Bedrohungsinstrument missbraucht, um Märkte zu<br />
öffnen oder Sozialausgaben zu kürzen. Hinzu<br />
kommt, dass ausgerechnet Ausgerechnet in der<br />
Zeit von Krisen und zusammenbrechenden<br />
Sozialstaaten sollen die Mittel der Kohäsionspolitik<br />
um 8 Prozent gekürzt, Fördermittel zugunsten der<br />
reicheren Mitgliedstaaten umverteilt werden und<br />
der Fokus künftig weniger auf den ärmeren Ländern<br />
liegen soll.<br />
Begründung: Trotz aller Kritik an den Beschlüssen<br />
der EU zur Verwendung der EU-Strukturfonds in der<br />
neuen Förderperiode 2014 – 2020 widerspiegelt<br />
die bisherige – zur Streichung empfohlene -<br />
Formulierung im Programmentwurf nicht die<br />
tatsächliche Bedeutung der EU-Struktur- und<br />
Regionalpolitik für die Mitgliedstaaten und<br />
Regionen, insbesondere auch für die ostdeutschen<br />
Länder und den Regierungsbezirk Lüneburg<br />
(Niedersachsen). <strong>Die</strong> Fokussierung der<br />
Strukturfonds auf ein „Erpressungs- und<br />
Bedrohungsinstrument“ entspricht nicht den<br />
Realitäten, vielmehr haben alle deutschen<br />
Bundesländer Strukturfonds genutzt, um<br />
wesentliche Entwicklungsrückstände abzubauen.<br />
<strong>Die</strong>s wird - trotz der beschlossenen<br />
Einschränkungen - auch in der kommenden<br />
Förderperiode so sein.<br />
Im darauffolgenden Satz wird zudem die eigentliche<br />
Kritik, die DIE LINKE bisher öffentlich geäußert hat<br />
auf den Punkt gebracht, durch den<br />
Änderungsantrag ergänzt um einen Fakt, der erst<br />
nach der Beschlussfassung zum Leitantrag im<br />
Parteivorstand bekannt wurde.<br />
Änderungsantrag L.1.104.3.<br />
Seite 22, Zeile 695 einfügen:<br />
… Programme einbezogen werden. Auch in<br />
Zukunft sollen die Fördergelder auf regionaler<br />
Ebene verteilt werden. Eine Renationalisierung<br />
der Regionalpolitik lehnen wir strikt ab.<br />
Begründung: Ganz aktuell gibt es auf europäischer<br />
Ebene Bestrebungen, die Rolle der Regionen bei der<br />
Verteilung der EU-Mittel zu beschränken und die<br />
Entscheidung auf die Ebene der Mitgliedstaaten zu<br />
verlangern. Dem wird sich DIE LINKE auch in<br />
Zukunft widersetzen. Insbesondere Landes- und<br />
KommunalpolitikerInnen der LINKEN schätzen aus<br />
eigener Anschauung die bisherige Praxis. Sie<br />
konnten und können bisher – sowohl in Opposition<br />
als in Regierungsverantwortung - auf die Verteilung<br />
und vor allem die inhaltliche Gestaltung der<br />
Programme für ihr Bundesland Einfluss nehmen.<br />
Änderungsantrag L.1.104.4.<br />
Seite 29, nach Zeile 963 einfügen:<br />
2.3. Was die EU entscheidet, geht uns alle an.<br />
Für starke Kommunen und Regionen in der<br />
Europäischen Union<br />
<strong>Die</strong> EU beeinflusst das Leben ihrer Bürgerinnen und<br />
Bürger unmittelbar. Nicht nur Abgeordnete im<br />
Bundestag oder in Landesparlamenten, sondern<br />
auch Gemeinde- und Kreistagsabgeordnete<br />
unterliegen deshalb bei ihren Entscheidungen<br />
vielfach jenen Rahmenbedingungen, die über das<br />
EU-Recht geschaffen werden.<br />
Europäische Themen wie die Energiewende, wie die<br />
Gestaltung der Wirtschaft und Arbeit, die<br />
Aufrechterhaltung der öffentlichen Daseinsvorsorge<br />
sind immer auch kommunale Themen. Forderungen<br />
der LINKEN wie eine dezentrale und kommunale<br />
Energiewende, die Re-Kommunalisierung der Netze,<br />
die Schaffung regionaler Wirtschaftskreisläufe, eine<br />
stabile öffentliche Daseinsvorsorge, die durch die<br />
öffentliche Hand gesteuert wird, oder ein allen zur<br />
Verfügung stehender öffentlicher Personenverkehr<br />
können in den Kommunen und Regionen nur<br />
erfolgreich gestaltet werden, wenn linke Kommunal-<br />
, Landes-, Bundes- und Europapolitik Hand in Hand<br />
entwickelt und umgesetzt wird. Auch vor diesem<br />
Hintergrund ist es nicht egal, welche Mehrheiten es<br />
im Europäischen Parlament nach der Europawahl<br />
gibt.<br />
Als bundesweit verankerte kommunalpolitische<br />
Kraft tritt DIE LINKE zur Europawahl und den<br />
zeitgleich stattfindenden Kommunalwahlen mit der<br />
Forderung nach Ausrichtung der EU-Politik an den<br />
Erfordernissen der Kommunen und Regionen auf:<br />
Wir wollen<br />
• eine Erneuerung der öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge, die die<br />
Entscheidungsmöglichkeiten der Kommunen<br />
und Regionen sowie der Bürgerinnen und<br />
Bürger erweitert und Versorgungsstabilität<br />
sichert, bei der aber auch die Interessen der<br />
Verbraucherinnen und Verbraucher, die<br />
Sicherung der Qualität und der Zugänglichkeit<br />
der Leistungen in der Fläche einen hohen<br />
Stellenwert haben;<br />
• für den öffentlichen <strong>Die</strong>nst und für die<br />
Vergabe von öffentlichen Aufträgen einen<br />
Rahmen schaffen, der sich am Grundsatz „Gute<br />
Arbeit“ orientiert – notwendig sind vor allem<br />
grundlegende Veränderungen im Bereich der<br />
Arbeitszeitregelungen und die Beseitigung<br />
rechtlicher Hürden, die der Bindung<br />
öffentlicher Aufträge an die Zahlung<br />
existenzsichernder Mindestlöhne und andere<br />
Kriterien in den öffentlichen Vergabeverfahren<br />
entgegenstehen;
111<br />
• die Rückkehr zu einer solidarischen Regionalund<br />
Strukturpolitik der EU, die vor allem den<br />
ärmeren Regionen hilft,<br />
Entwicklungsrückstände abzubauen und ihre<br />
Mitentscheidungsmöglichkeiten stärkt;<br />
• starke Kommunen und Regionen in der<br />
Europäischen Union – das Subsidiaritätsprinzip<br />
muss bei der Verteilung der Aufgaben<br />
innerhalb der EU durchgesetzt werden:<br />
Aufgaben, die von einer nachgeordneten Ebene<br />
zuverlässig und zweckmäßig erfüllt werden<br />
können, sind diesen zuzuweisen.“<br />
Änderungsantrag L.1.104.5.<br />
Seite 30 bis 31, Zeilen 1013 bis 1027<br />
ersetzen durch:<br />
2.5 Gleiche Rechte für die Roma –<br />
Minderheitenschutz als Aufgabe der<br />
Europäischen Union<br />
<strong>Die</strong> Roma sind die größte ethnische Minderheit in<br />
der EU - dennoch werden sie in vielen EU-<br />
Mitgliedstaaten diskriminiert. Ihre Diskriminierung<br />
muss als Rassismus verstanden und die mangelnde<br />
Umsetzung der EU-Beschlüsse mit erheblichen<br />
Strafen für die entsprechenden Länder geahndet<br />
werden. Eine Verbesserung der Wohnverhältnisse,<br />
des Bildungs- und Gesundheitswesens sowie die<br />
Förderung der Beschäftigung für Roma ist nötig.<br />
DIE LINKE will<br />
• die Selbstorganisation und die öffentliche<br />
Unterstützung der Roma fördern,<br />
• kostenlose und diskriminierungsfreie Bildungsund<br />
Ausbildungsangebote für die Angehörigen<br />
der Minderheit schaffen. Kinder dürfen nicht in<br />
Sonderschulen abgeschoben werden,<br />
• diskriminierungsfreien Zugang zu Wohnraum<br />
und zu Gesundheitsdienstleistungen;<br />
• Kultur, Traditionen und Sprache der Roma<br />
durch die Bereitstellung von EU-Mitteln<br />
gezielter als bisher zu unterstützen,<br />
• das Recht der Roma auf Freizügigkeit ohne<br />
Einschränkung sichern und diskriminierende<br />
Sondervereinbarungen abschaffen,<br />
• die europäische Roma-Rahmenstrategie muss<br />
Sanktionen gegen die Mitgliedstaaten<br />
ermöglichen, wenn sie die Roma-Strategie<br />
nicht umsetzen.<br />
Doch es geht um mehr: <strong>Die</strong> Europäische Union<br />
muss sich ihrer Verantwortung für den Schutz und<br />
die Förderung aller in ihr lebenden ethnischen<br />
Minderheiten stellen. <strong>Die</strong> kulturelle und sprachliche<br />
Vielfalt, die die Minderheiten in die Europäische<br />
Union einbringen, bedarf einer angemessenen<br />
politischen Anerkennung und Förderung durch alle<br />
EU-Institutionen. Im Dialog mit den Minderheiten<br />
und ihren Organisationen ist dieser Prozess<br />
partnerschaftlich zu gestalten. Dafür sollte es<br />
künftig einen für die Minderheiten zuständigen<br />
Kommissar in der EU-Kommission geben<br />
Anerkennung und Förderung durch alle EU-<br />
Institutionen. Im Dialog mit den Minderheiten und<br />
ihren Organisationen ist dieser Prozess<br />
partnerschaftlich zu gestalten. Dafür sollte es<br />
künftig einen für die Minderheiten zuständigen<br />
Kommissar in der EU-Kommission geben.<br />
Begründung: In der Europäischen Union gibt es<br />
neben den Amtssprachen über 60 Regional- oder<br />
Minderheitensprachen, die von rund 40 Millionen<br />
Menschen gesprochen werden.<br />
Vor diesem Hintergrund wurden die Minderheiten<br />
und die kulturelle sowie sprachliche Vielfalt seit<br />
2009 erstmals zur Verpflichtung der Europäischen<br />
Union. Das Handeln der Unionsorgane entspricht<br />
dieser neuen Aufgabenstellung aber bei weitem<br />
nicht. Nicht nur hinsichtlich der größten ethnischen<br />
Minderheit, den Roma.<br />
Der Änderungsantrag ergänzt den im Leitantrag<br />
verankerten Abschnitt zur Minderheitenpolitik der<br />
EU gegenüber den Roma um diesen Aspekt und<br />
nimmt dabei einige sachlich (fachlich) gebotene<br />
Präzisierungen im Text vor. Dazu gehört u.a. die<br />
ausschließliche Verwendung des Begriffs „Roma“.<br />
<strong>Die</strong> Verwendung des Doppelbegriffs „Sinti und<br />
Roma“ ist eine Besonderheit des deutschen<br />
Sprachraums und in anderen Mitgliedstaaten in der<br />
Regel nicht üblich.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
• den Überlebenden des Holocaust an den Roma<br />
überall in der EU ein Recht auf<br />
Entschädigungszahlungen garantieren,
112<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.105.<br />
Antragsteller/-innen: Andreas Bernig (MdL,<br />
Brandenburg), Ralf Christoffers<br />
(Europaminister, MdL, Brandenburg), Harry<br />
Czeke (MdL, LV Sachsen-Anhalt), Cornelia<br />
Ernst (Vorsitzende der Delegation, MdEP,<br />
Sachsen), Thomas Falkner (Brandenburg), Wulf<br />
Gallert (Fraktionsvorsitzender, MdL, LV<br />
Sachsen-Anhalt), Christian Görke<br />
(Landesvorsitzender, Finanzminister,<br />
Brandenburg), Linda Granowski (Sachsen-<br />
Anhalt), Thomas Händel (Vorsitzender der<br />
Delegation, MdEP, Bayern), Renate Harcke<br />
(Mitglied des Parteivorstandes, Brandenburg),<br />
Benjamin-Immanuel-Hoff (fds) Kerstin Kaiser<br />
(MdL, Brandenburg), Jürgen Klute (MdEP,<br />
Nordrhein-Westfalen), Heiko Kosel (MdL,<br />
Sachsen), Merka Kosel (Sachsen), Manuela<br />
Kropp (Brüssel/Berlin), Jörg Kubitzki (MdL,<br />
Thüringen), Ulrich Lamberz (LV Berlin), Klaus<br />
Lederer (Mitglied des Parteivorstandes,<br />
Landesvorsitzender, MdA, Berlin), Stefan<br />
Ludwig (MdL, Brandenburg), Helmuth Markov<br />
(Justizminister, Brandenburg), Martina Michels<br />
(MdEP, Berlin), Thomas Nord (Mitglied des<br />
Parteivorstandes, MdB, Brandenburg), Harald<br />
Petzold (MdB, Brandenburg), Bodo Ramelow<br />
(Fraktionsvorsitzender, MdL, Thüringen),<br />
Martin Schirdewan (Mitglied des<br />
Parteivorstandes, Berlin), Helmut Scholz<br />
(MdEP, Brandenburg), Gerlinde Stobrawa<br />
(Brandenburg), Gabriele Zimmer<br />
(Fraktionsvorsitzende, MdEP, Thüringen)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.105.1.<br />
Seite 29, vor Zeile 930 einfügen:<br />
<strong>Die</strong> weltweite Deregulierung der Finanzmärkte<br />
wurde von mächtigen Lobbyisten<br />
vorangetrieben und bedroht zunehmend die<br />
Demokratie.<br />
Änderungsantrag L.1.105.2.<br />
Seite 29, Zeilen 936 – 945 streichen<br />
<strong>Die</strong> weltweite Deregulierung der Finanzmärkte<br />
wurde von mächtigen Lobbyisten vorangetrieben<br />
und bedroht zunehmend die Demokratie. <strong>Die</strong><br />
herrschende politische Klasse hat auf weite Teile<br />
ihres Handlungsspielraums verzichtet und ihre<br />
Kompetenzen an Lobbygruppen abgegeben. Der<br />
wichtigste Dauerberater der Bundesregierung in der<br />
Wirtschaftskrise war Goldmann Sachs. Ihr Vertreter<br />
traf sich seit Beginn der Finanzkrise 48-mal mit<br />
Vertretern der Bundesregierung. Vorsitzender<br />
dieser US-Investmentbank ist der ehemalige EU-<br />
Kommissar Peter Sutherland. Von Goldmann Sachs<br />
wechselte Mario Draghi umgekehrt zur<br />
Europäischen Zentralbank EZB und wurde deren<br />
Präsident. Der gegenseitige Wechsel von Bankern in<br />
die Politik ist ein Ausdruck davon, dass die<br />
Interessen der Banken zunehmend Einfluss auf die<br />
Politik haben. Gerade die Bundesregierung<br />
verhindert aber wirksame Schritte gegen den<br />
Lobbyismus.<br />
Änderungsantrag L.1.105.3.<br />
Seite 29, vor Zeile 946 einfügen:<br />
DIE LINKE will wirksame Schritte zur<br />
Bekämpfung des Lobbyismus in den<br />
Institutionen der Europäischen Union: Wir<br />
fordern<br />
In Zeile 946 streichen:<br />
• Wir fordern die Ratifizierung der<br />
internationalen Übereinkommen zur Bekämpfung<br />
des Lobbyismus,<br />
Änderungsantrag L.1.105.4.<br />
Seite 29, Zeilen 948 – 963 ersetzen durch:<br />
• „ein verbindliches und transparentes<br />
Lobbyregister für alle EU-Institutionen,<br />
• die Kenntlichmachung der Beteiligung von<br />
Interessenverbänden, Unternehmen und<br />
sonstigen privaten Akteuren bei der<br />
Vorbereitung von Akten der europäischen<br />
Rechtsetzung („legislativer Fußabdruck“)<br />
in den dem Europäischen Parlament<br />
zugeleiteten Entwürfen für EU-Richtlinien<br />
und -Verordnungen,<br />
• die Offenlegung aller Lobbyisten, die in<br />
Expertenkommissionen von EU-Institutionen,<br />
• eine strikte Wartezeit von fünf Jahren für<br />
Mitglieder der Europäischen Kommission<br />
sowie hohe EU-Beamtinnen und -Beamte,<br />
die nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt<br />
in Unternehmen wechseln wollen, mit<br />
deren wirtschaftlichen oder anderen<br />
Interessen sie zuvor politisch befasst<br />
waren,<br />
• eine ebenso lange Wartezeit für Vertreter<br />
der Wirtschaft, die in Institutionen der EU<br />
beschäftigt werden sollen,<br />
• die vollständige Veröffentlichung aller<br />
Einkünfte, die Mitglieder des Europäischen<br />
Parlaments aus beruflichen oder sonstigen<br />
Nebentätigkeiten erzielen,<br />
• ein Beschäftigungsverbot von Lobbyisten<br />
aus der Wirtschaft in der Europäischen<br />
Kommission.
113<br />
Wir setzen uns weiter für die Stärkung der<br />
zivilgesellschaftlichen Akteure auf<br />
europäischer Ebene ein. <strong>Die</strong>s schließt sowohl<br />
verbindliche Anhörungs- und andere Rechte im<br />
Europäischen Parlament und anderen EU-<br />
Institutionen wie auch eine angemessene<br />
finanzielle Unterstützung aus dem EU-Haushalt<br />
ein.“<br />
Begründung: DIE LINKE hat seit ihrer Gründung<br />
nicht nur auf nationaler und Landesebene, sondern<br />
auch auf europäischer Ebene die Bekämpfung von<br />
Lobbyismus zu einer wichtigen Frage gemacht.<br />
Dazu gibt und gab es zahlreiche Forderungen, die<br />
im vorliegenden Text nicht immer entsprechend<br />
dem gegenwärtigen Sachstand wiedergegeben sind<br />
(z.B. Rechtslage zu Nebeneinkünften der<br />
Europaparlamentarier).<br />
Im Interesse der Länge des Programms sollte in<br />
diesem Zusammenhang auf einige beschreibende<br />
Passagen sowie auf Forderungen verzichtet werden,<br />
die ausschließlich die nationale Ebene betreffen<br />
(z.B. Bundesminister, Staatssekretäre) bzw. für die<br />
die EU keine Zuständigkeit hat (z.B. Parteispenden).<br />
Hinzugefügt wurden die dringend notwendige<br />
Stärkung der Rechte der Zivilgesellschaft in den EU-<br />
Institutionen, die eines der wirksamsten<br />
Instrumente gegen Korruption und Lobbyismus<br />
darstellt, sowie die Forderung von Transparency<br />
International und anderen<br />
Nichtregierungsorganisationen nach Einführung<br />
eines „legislativen Fußabdrucks“ in Dokumenten,<br />
die in das Gesetzgebungsverfahren der EU gehen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Anerkennungen nationaler Qualifikationen im<br />
europäischen Bildungsraum ist ausgerichtet auf die<br />
ökonomische Verwertbarkeit von Bildung und damit<br />
geht eine Fixierung auf Zertifikate einher. Zudem ist<br />
der derzeitige Qualifikationsrahmen faktisch<br />
wirkungslos, denn es gehen keine rechtlichen<br />
Konsequenzen mit der Anerkennung von<br />
Qualifikationen auf einem bestimmten Niveau<br />
einher. Nach einem linken Verständnis von Bildung<br />
sollten Emanzipation, Humanisierung,<br />
Demokratisierung und gesellschaftlicher Fortschritt<br />
als Ziele in den Mittelpunkt gestellt werden und das<br />
ökonomische Statusdenken aufgebrochen werden.<br />
Mit einer Abschaffung des EQR muss sich die<br />
europäische Ausbildungspolitik und<br />
Arbeitsmarktpolitik von der europäischen<br />
Wirtschaftspolitik emanzipieren und der<br />
Kompetenzbegriff durch die persönliche<br />
Entwicklung eines jeden Menschen und seine<br />
Möglichkeiten zur aktiven gesellschaftlichen<br />
Teilhabe in den Mittelpunkt gerückt werden.<br />
Begründung: Ergibt sich in den Augen der<br />
Antragssteller aus dem Antragstext. Ziel dieser<br />
Ergänzung soll es sein, das neoliberale<br />
Steuerungselement europäischer Bildungs- und<br />
Arbeitsmarktpolitik abzuschaffen, in dem<br />
Abschlüsse als Ware oder alleiniger Maßstab zur<br />
Bewertung von Menschen vorgesehen werden. Ein<br />
linkes Verständnis von Arbeitsmarkt und<br />
Bildungspolitik sollte die Mobilität und Freizügigkeit<br />
auf dem Arbeitsmarkt garantieren, aber nicht in<br />
dem Zertifikate statt den individuellen Fähigkeiten<br />
von Menschen im Mittelpunkt stehen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.106.<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.107.<br />
Antragsteller/-innen: Christian Schaft (KV<br />
Wartburgkreis-Eisenach), Eric Friedrich (KV<br />
Apolda-Weimar)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 32, nach Zeile 1092 einfügen:<br />
DIE LINKE setzt sich für eine Abschaffung des<br />
Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR),<br />
verabschiedet im Jahr 2008 durch das EU-<br />
Parlament und den Europäischen Rat, ein und<br />
fordert eine europäische Initiative zur Erarbeitung<br />
eines Maßnahmenkataloges, um die Bildungs- und<br />
Arbeitsmobilität im europäischen Raum zu<br />
verbessern. <strong>Die</strong> derzeitige Konzeption zur<br />
Antragsteller/-innen: Christian Schaft (KV<br />
Wartburgkreis-Eisenach), Eric Friedrich (KV<br />
Apolda-Weimar)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 35, Zeile 1171 einfügen:<br />
Wir schlagen daher eine europaweite Wirtschaftsund<br />
Forschungsförderung vor, welche die<br />
Umstellung von rüstungsrelevanter Produktion und<br />
Entwicklung auf eine zivil ausgerichtete<br />
Unternehmenstätigkeit unterstützt.
114<br />
Begründung: Oft ist es vielen Menschen ein Rätsel,<br />
was genau hinter dem Begriff der<br />
Rüstungskonversion steht. <strong>Die</strong>se Ergänzung soll<br />
exemplarisch als Umriss dienen, welche<br />
Maßnahmen mit der Forderung nach der<br />
Umgestaltung von militärischen Einrichtungen und<br />
Standorten einhergehen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.108.<br />
Antragsteller/-innen: Christian Schaft (KV<br />
Wartburgkreis-Eisenach), Eric Friedrich (KV<br />
Apolda-Weimar)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 36, nach Zeile 1225 einfügen:<br />
<strong>Die</strong> Bedingungen zum Beitritt zur EU sollten<br />
grundlegend überprüft werden. Beitrittskriterien<br />
müssen sich an demokratischen, solidarischen und<br />
sozialen Maßstäben orientierten und dürfen nicht<br />
die Möglichkeit bieten als politisches Druckmittel<br />
gegen Beitrittskandidaten eingesetzt zu werden.<br />
Begründung: Es reicht nicht aus nur zu fordern,<br />
keine neuen Beitrittskriterien für potentielle<br />
Mitgliedsstaaten zu erarbeiten. Wenn eine Kritik an<br />
bereits bestehenden Kriterien geübt wird, so muss<br />
auch eine Evaluierung der bisherigen Kriterien<br />
einhergehen und ein neuer Kriterienkatalog<br />
erarbeitet werden , der sich dem linken Anspruch<br />
an ein solidarisches und demokratisches wie auch<br />
soziales Europa orientiert.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.109.<br />
Antragsteller/-innen: Christian Schaft (KV<br />
Wartburgkreis-Eisenach), Eric Friedrich (KV<br />
Apolda-Weimar)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 27, Zeile 883 einfügen:<br />
<strong>Die</strong>ses Siegel darf nur an Produkte erteilt werden,<br />
die eine tiergerechte, ökologische und nachhaltige<br />
Tierhaltung nachweisen können. Produkte aus<br />
industrieller Massentierhaltung sind im Gegenzug<br />
ausreichend sichtbar mit einem entsprechenden<br />
Warnhinweis zu versehen, um die Verbraucherinnen<br />
und Verbraucher zu sensibilisieren und so zur<br />
schrittweisen Abschaffung dieser Haltungsform<br />
beizutragen.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Antragssteller erachten es als<br />
notwendig eine Konkretisierung zur Anwendung<br />
dieses Tierschutzsiegels vorzunehmen, um den<br />
Menschen klar zu machen, was sich genau hinter<br />
einem solchem Tierschutzsiegel verbirgt und<br />
welches Ziel damit verfolgt wird.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.110.<br />
Antragsteller/-innen: Renate Harcke<br />
(Mitglied des Parteivorstandes, Brandenburg),<br />
Thomas Nord (Mitglied des Parteivorstandes,<br />
MdB, Brandenburg), Martin Schirdewan<br />
(Mitglied des Parteivorstandes, Berlin),<br />
Gerlinde Stobrawa (Brandenburg)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.110.1.<br />
Seite 10, Zeile 156<br />
„<strong>Die</strong>s gilt weiterhin“ ersetzt durch:<br />
<strong>Die</strong> Gründe für diese Ablehnung haben nichts von<br />
ihrer Aktualität verloren.<br />
Begründung: Den „Vertrag von Lissabon“ ist<br />
aktuell keine selbstständige Rechtsgrundlage der<br />
EU; vielmehr sind seine Inhalte Bestandteil der<br />
konsolidierten Fassung der EU-Verträge geworden.<br />
<strong>Die</strong>s ändert jedoch nichts daran, dass die Gründe,
115<br />
die Linkspartei zur Ablehnung des Lissabon-<br />
Vertrages veranlasst haben, weiter unser<br />
politisches Handeln bestimmen.<br />
Änderungsantrag L.1.110.2.<br />
Seite 16, Zeilen 443 bis 448 ändern wie folgt:<br />
Der Flickenteppich von ungleichen<br />
Lebensverhältnissen in der EU Europa ist in<br />
hohem Maße Ergebnis einer jahrzehntelangen der<br />
neoliberalen EU-Politik in den vergangenen<br />
Jahrzehnten – die aufgezwungene Kürzungs- und<br />
Privatisierungspolitik hat die Schere zwischen Arm<br />
und Reich weiter vertieft, die Lohnunterschiede<br />
zwischen Männern und Frauen weiter verstärkt,<br />
prekäre Arbeit und Niedriglöhne ausgeweitet.<br />
Gemeinsam mit anderen linken Parteien streiten wir<br />
für eine EU, ein Europa, das in der nicht<br />
Massenarbeitslosigkeit, eine ‚verlorene Generation‘<br />
der Jugend und massive Armut der Vergangenheit<br />
angehören und Jugend eine Zukunft hat schafft.“<br />
Begründung: DIE LINKE sollte nicht ausblenden,<br />
dass die wirtschaftlichen Verhältnisse und damit<br />
die Lebensbedingungen der Menschen in den<br />
einzelnen Mitgliedstaaten zum Zeitpunkt des<br />
Beitritts zur Europäischen Union sehr<br />
unterschiedlich waren. Insbesondere die<br />
ehemaligen sozialistischen Staaten, aber auch<br />
andere Staaten, vor allem in Südeuropa hatten<br />
beim Beitritt eine vergleichsweise geringere<br />
Wirtschaftskraft als etwa die Bundesrepublik oder<br />
Frankreich. Unbestritten ist aber, dass die<br />
neoliberale Ausrichtung der Politik der EU (!!!)<br />
maßgeblich dazu beigetragen hat, dass die<br />
Lebensverhältnisse - trotz Förderung durch die EU<br />
(insbesondere über die Regionalfonds) - nicht in<br />
dem notwendigen Umfang angeglichen worden<br />
sind.<br />
Änderungsantrag L.1.110.3.<br />
Seite 19, Zeilen 565 bis 566 ändern in:<br />
… mittleren Einkommens vor Ort (für Experten: »des<br />
mittleren nationalen Nettoäquivalenzeinkommens«)<br />
gewährleisten sollen soll.<br />
Begründung: Der Hinweis „für Experten“ ist<br />
entbehrlich. Wir schreiben keine wissenschaftliche<br />
Arbeit, sondern ein Europawahlprogramm.<br />
Änderungsantrag L.1.110.4.<br />
Seite 21, Zeilen 656 – 660 ändern wie folgt:<br />
„ … Das TTIP nutzt wird, sollte es in Kraft treten,<br />
den großen Banken und Konzernen und nicht der<br />
europäischen Binnenwirtschaft nutzen. Konzernen<br />
soll wird ein Klagerecht gegen Staaten bzw. soziale<br />
und ökologische Standards eingeräumt werden<br />
(Investitionsschiedsgerichtsbarkeit). Es droht, dass<br />
der Finanzsektor weiter dereguliert wird, öffentliche<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen privatisiert sowie Monopolisten im<br />
Bereich des geistigen Eigentums gestärkt werden.<br />
Das TTIP wird, wenn wir es gemeinsam mit<br />
anderen nicht verhindern, den europäischen<br />
Markt …<br />
Begründung: Das TTIP wird gegenwärtig<br />
verhandelt. Wir sollten den an Breite gewinnenden<br />
Kampf gegen den Abschluss eines solchen<br />
Abkommens nicht dadurch in Frage stellen, dass<br />
wir im Wahlprogramm den Eindruck vermitteln,<br />
dass „alle Messen gesungen sind“.<br />
Änderungsantrag L.1.110.5.<br />
Seite 21, Zeilen 663 – 666 ersetzen durch:<br />
DIE LINKE organisiert und unterstützt deshalb<br />
Initiativen – innerhalb und außerhalb der<br />
Parlamente –die darauf gerichtet sind, die<br />
Verhandlungen über das Freihandelsabkommen mit<br />
den USA zu stoppen.<br />
Wir fordern, dass die<br />
Investitionsschiedsgerichtsbarkeit aus allen<br />
Handelsabkommen gestrichen wird.“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Reihenfolge der beiden letzten<br />
Sätze des Absatzes sollte geändert werden.<br />
Während sich der letzte Satz des Absatzes auf das<br />
Freihandelsabkommen mit den USA bezieht, das<br />
noch nicht abgeschlossen ist, (und damit in einem<br />
Zusammenhang zu den vorher stehenden Sätzen<br />
steht), betrifft der bisher vorletzte Satz des<br />
Absatzes bereits abgeschlossene<br />
Handelsabkommen der EU mit anderen Staaten.<br />
Änderungsantrag L.1.110.6.<br />
Seiten 22 bis 23, Zeilen 711 bis 725<br />
ändern wie folgt:<br />
Rechte der Verbraucherinnen und Verbraucher<br />
stärken<br />
<strong>Die</strong> neuen Herausforderungen an die<br />
Verbraucherpolitik des 21. Jahrhunderts stehen<br />
im Kontext zunehmender Globalisierung und<br />
Technisierung bei gleichzeitig rascher<br />
Entwicklung der Anforderungen an den EU-<br />
Binnenmarkt. <strong>Die</strong> Selbstregulierung der Wirtschaft<br />
allein reicht nicht aus. Wir wollen die Rechte der<br />
Verbraucherinnen und Verbraucher in der<br />
Europäischen Union stärken, indem klare<br />
gesetzliche Vorgaben und Regulierungen gegenüber<br />
den Unternehmen und eine öffentliche Kontrolle<br />
der Märkte durchgesetzt werden: für sichere<br />
Lebensmittel (einschließlich Trinkwasser),<br />
Gesundheit und Pflege, Telekommunikation und<br />
Internet, Haftung und Gewährleistung,<br />
Finanzdienstleistungen und Versicherungen,<br />
bezahlbare Wohnungen, Versorgung mit Wasser<br />
und Energie, Urheber- und Datenschutz, bis zu
116<br />
einem kundenfreundlichen und bezahlbaren<br />
öffentlichen Nah- und Fernverkehr geht.<br />
• Nährwerte sollen auf<br />
Lebensmitteln klar gekennzeichnet werden<br />
(Ampel)<br />
• Wir wollen einen „Reisepass für<br />
Lebensmittel – einen Nachweis der<br />
Produktions- und Transportwege auch für im<br />
Internet gehandelte bzw. angebotene<br />
Lebensmittel. <strong>Die</strong> Herkunft von allen Zutaten<br />
muss ausgewiesen werden.<br />
• Eine regionale Vermarktung von<br />
Lebensmitteln, die die Herkunft der<br />
Lebensmittel transparent macht und unnötige<br />
Transportwege spart, soll aus besonderen EU-<br />
Förderprogrammen unterstützt werden.<br />
• Gentechnisch veränderte<br />
Produkte sollen lückenlos gekennzeichnet und<br />
schließlich verboten werden.<br />
Durch umfassende Verbraucherinformation und<br />
Verbraucherbildung sind Verbraucherinnen und<br />
Verbraucher in die Lage zu versetzen,<br />
Verantwortung für ihr Konsumverhalten zu<br />
übernehmen und Entwicklungen in der<br />
Gesellschaft sowie auf den Märkten zu<br />
durchschauen und zu beeinflussen. <strong>Die</strong> EU<br />
muss mehr für schulische und außerschulische<br />
Verbraucherbildung tun, die an die<br />
Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen<br />
anknüpft: allgemeines Konsumentenverhalten,<br />
Werbung und Marketing, Ernährungsbildung,<br />
Telekommunikation und Handy, Gefahren im<br />
Internet.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> gegenwärtige Fassung des<br />
Abschnittes zum Verbraucherschutz ist vor allem<br />
auf die Lebensmittelsicherheit fokussiert.<br />
Verbrauchschutz in Deutschland und auf EU-Ebene<br />
ist aber weitaus mehr. <strong>Die</strong>s sollte in unserem<br />
Europawahlprogramm deutlich gemacht werden.<br />
Änderungsantrag L.1.110.7.<br />
Seite 28, Zeile 886<br />
„Soziale und politische Rechte verteidigen“<br />
ersetzen durch:<br />
Für ein starkes Europäisches Parlament und<br />
breite Mitwirkungsmöglichkeiten für die<br />
Bürgerinnen und Bürger“<br />
Begründung: In diesem Abschnitt geht es nicht<br />
allgemein um „soziale und politische Rechte“,<br />
sondern um die linken Forderungen für ein starkes<br />
Europäisches Parlament und mehr direkte<br />
Mitsprache von Bürgerinnen und Bürgern. <strong>Die</strong>s<br />
sollte in der Überschrift auch deutlich benannt<br />
werden. Wir treten mit diesen Forderungen zur<br />
Wahl des Europäischen Parlaments an!<br />
Änderungsantrag L.1.110.8.<br />
Seite 28, Zeilen 896 bis 898 ändern wie folgt<br />
<strong>Die</strong> Kürzungsprogramme höhlen demokratische<br />
Institutionen wie zum Beispiel Wahlen,<br />
Parlamente, das nationale Haushaltsrecht und<br />
Regierungen oder auch Wahlen und das<br />
nationale Haushaltsrecht der Mitgliedstaaten<br />
aus.<br />
Begründung: Nur die Parlamente und die<br />
Regierungen sind „Institutionen“, Wahlen und auch<br />
das nationale Haushaltsrecht sind unter diesem<br />
Begriff nicht zu fassen.<br />
Änderungsantrag L.1.110.9.<br />
Seite 32, Zeilen 1068 bis 1069 ändern wie folgt:<br />
<strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstleistungsrichtlinie der EU erhöht hat den<br />
Privatisierungsdruck auf die so genannten<br />
Bildungsdienstleistungen erhöht, wir haben sie<br />
deshalb und wird daher von uns abgelehnt. Bildung<br />
ist ein öffentliches Gut und muss in öffentlicher<br />
Verantwortung gestaltet und solidarisch finanziert<br />
werden.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> EU-<strong>Die</strong>nstleistungsrichtlinie ist<br />
seit einigen Jahren in Kraft.<br />
Änderungsantrag L.1.110.10.<br />
Seite 36, Zeilen 1213 bis 1214 ändern wie folgt:<br />
<strong>Die</strong> Visa-Politik wird gegenüber EU-<br />
Beitrittskandidaten als Druckmittel eingesetzt. So<br />
genießen zum Beispiel Sinti und Roma aus Nicht-<br />
EU-Ländern auf dem Balkan genießen real oft<br />
keine Reisefreizügigkeit innerhalb der EU, auch<br />
wenn eine Visafreiheit mit ihren Herkunftsländern<br />
verabredet wurde.<br />
Änderungsantrag L.1.110.11.<br />
Seite 36, Zeilen 1219 bis 1225 ersetzen durch:<br />
Seit ihrer Gründung hat sich die Europäische Union<br />
kontinuierlich erweitert: von sechs auf heute 28<br />
Mitgliedstaaten. <strong>Die</strong>ser Prozess hat nicht zu einer<br />
nachhaltigen Angleichung der Lebensverhältnisse<br />
geführt, sondern viele der beim Beitritt<br />
bestehenden Ungleichheiten lediglich in die<br />
Europäische Union hinein verlagert. Das führte und<br />
führt zu großen wirtschaftlichen, sozialen und<br />
politischen Spannungen in der EU. Künftige<br />
Erweiterungsrunden - gerade auch auf dem<br />
Westbalkan - müssen so gestaltet werden, dass<br />
soziale Standards gesichert werden und die neuen<br />
Staaten der EU nicht nur der Wirtschaftskraft<br />
europäischer Großkonzerne ausgesetzt werden.<br />
Sonst werden nationale Egoismen in gefährlichem<br />
Maße verstärkt. Wir setzen uns für Beitrittsprozesse<br />
ein, in denen neben der Erfüllung der Kopenhagener<br />
Kriterien keine zusätzlichen Bedingungen an
117<br />
einzelne Länder gestellt werden. Wir fordern eine<br />
nachhaltige EU-weite Angleichung der<br />
Lebensverhältnisse. <strong>Die</strong> EU-Struktur- und<br />
Regionalpolitik muss dabei eine wichtige Rolle<br />
spielen.<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Neufassung des Abschnitts<br />
präzisiert zum erstens die Folgen des Beitritts einer<br />
Reihe von Mitgliedstaaten. Zum zweiten werden die<br />
Forderungen der LINKEN bei künftigen Beitritten<br />
genauer gefasst: Über die sogenannten<br />
Kopenhagener Kriterien hinaus, darf es für einzelne<br />
Länder keine weiteren Bedingungen geben. Und<br />
schließlich wird auch in diesem Zusammenhang die<br />
Bedeutung der Struktur-und Regionalpolitik für die<br />
Angleichung der Lebensverhältnisse unterstrichen.<br />
Änderungsantrag L.1.110.12.<br />
Seite 36, Zeilen 1228 bis 1234 ändern wie folgt:<br />
… binden, ohne ihnen eine Beitrittsperspektive<br />
zu eröffnen. <strong>Die</strong> ENP bezieht sich auf Länder<br />
Nordafrikas, des Nahen Ostens sowie auf den<br />
Kaukasus. Sie wird durch regionale Formen der<br />
Zusammenarbeit, wie die Östliche Partnerschaft,<br />
die Union für den Mittelmeerraum und die<br />
Schwarzmeersynergie, flankiert. Auch mit Russland<br />
besteht eine strategische Partnerschaft.<br />
DIE LINKE lehnt Wir lehnen die Europäische<br />
Nachbarschaftspolitik in ihrer bisherigen Gestalt<br />
ab. Im Vordergrund europäischer<br />
Nachbarschaftspolitik soll müssen die Bekämpfung<br />
der Armut und der Wohlstand für möglichst breite<br />
Teile der Bevölkerung in diesen Ländern stehen.“<br />
Begründung: <strong>Die</strong> Entwurfsfassung wird vor allem<br />
um die Kritik ergänzt, dass die EU den Ländern, mit<br />
denen sie im Rahmen ihrer Nachbarschaftspolitik<br />
Zusammenarbeit, keine Beitrittsperspektive bietet.<br />
<strong>Die</strong> weiteren Änderungen sind redaktioneller Art.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.111.<br />
Antragsteller/-innen: Cornelia Ernst<br />
(Vorsitzende Delegation, MdEP, Sachsen),<br />
Renate Harcke (Mitglied des Parteivorstandes,<br />
Brandenburg), Ulrich Lamberz (Berlin), Martina<br />
Michels (MdEP, Berlin), Nora Schüttpelz<br />
(Mecklenburg-Vorpommern), Gerlinde<br />
Stobrawa (Brandenburg), Gabriele Zimmer<br />
(Fraktionsvorsitzende, MdEP, Thüringen)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Vorbemerkung/Begründung: Europa ist größer als<br />
die Europäische Union“, lautet eine der<br />
Zwischenüberschriften im Leitantrag des<br />
Parteivorstandes für unser Europawahlprogramm.<br />
Mit dem Wahlprogramm, das auf dem Hamburger<br />
Parteitag zur Abstimmung steht, will unsere Partei<br />
zur Europawahl 2014 antreten, zu der Wahl, mit der<br />
unsere Mitglieder des Europäischen Parlaments<br />
gewählt sollen. <strong>Die</strong> programmatischen<br />
Forderungen, mit denen DIE LINKE in den<br />
Wahlkampf geht, sollten deshalb vor allem und in<br />
erster Linie den Bezug zur Politik der Europäischen<br />
Union haben. <strong>Die</strong>s sollte im Programm auch<br />
terminologisch-sprachlich klar nachvollziehbar sein,<br />
indem an allen Stellen, wo Forderungen zur<br />
Veränderung der EU-Politik erhoben werden,<br />
anstelle von „Europa“ oder „europäisch“ jeweils der<br />
sachlich richtige Begriff „EU“ oder „Europäische<br />
Union“ verwendet wird.<br />
Änderungsanträge:<br />
In den Zeilen 10, 23, 41, 471, 1109, 1174 und<br />
1256 „Europa“ ersetzen durch: die EU<br />
In den Zeilen 14, 40, 62, 92, 127, 165, 206, 207,<br />
355, 415, 449, 486, 492, 971, 1211, 1258 und<br />
1272 „Europa“ ersetzen durch: der EU<br />
In den Zeilen 567 und 974 „Europas“ ersetzen<br />
durch: der EU<br />
In Zeile 257 „ein Europa, in dem sich die<br />
Mitgliedstaaten der EU nicht“ ersetzen durch:<br />
eine EU, in der sich die Mitgliedstaaten nicht<br />
In Zeile 437 „in ganz Europa“ ersetzen durch: in<br />
der gesamten EU<br />
In Zeile 1059 „Ein demokratisches Europa“<br />
ersetzen durch: Eine demokratische Europäische<br />
Union
118<br />
In Zeile 1059 „Ein demokratisches Europa“<br />
ersetzen durch: Eine demokratische Europäische<br />
Union<br />
In Zeile 19 „ein soziales, demokratisches und<br />
solidarisches Europa“ ersetzen durch: eine soziale,<br />
demokratische und solidarische Europäische Union<br />
In den Zeilen 37, 120, 471, 621 „Europa“ ersetzen<br />
durch: <strong>Die</strong> Europäische Union<br />
In den Zeilen 134, 239, 246 „ein Europa“ ersetzen<br />
durch: eine Europäische Union<br />
In Zeile 95 „ganz Europa“ ersetzen durch: der<br />
gesamten Europäischen Union<br />
In den Zeilen 145, 181 „Europa“ ersetzen durch:<br />
der Europäische Union<br />
In Zeile 232 „ganz Europa“ ersetzen durch: die<br />
gesamten Europäischen Union<br />
In den Zeilen 1274 – 1277 den Text ändern in:<br />
Um eine Europäische Union, in der die Menschen<br />
und die Bevölkerungen nicht gegeneinander gestellt<br />
und die natürlichen Grundlagen nicht zerstört<br />
werden - für eine Europäische Union der<br />
solidarischen Nachbarn. Zusammen mit allen, die in<br />
die gleiche Richtung wollen: einen Neustart der<br />
Europäischen Union - demokratisch, sozial,<br />
ökologisch, friedlich.<br />
In Zeile 1278 den Text ändern in:<br />
Eine soziale Europäische Union kann nur von unten<br />
entstehen.<br />
In den Zeilen 1284 - 1286 den Text ändern in:<br />
Zusammen mit anderen linken Parteien in der<br />
Fraktion der Vereinte Europäische <strong>Linke</strong><br />
/Nordische Grüne <strong>Linke</strong>. Mit einer starken LINKEN<br />
für eine solidarische Europäische Union!<br />
In den Zeilen 116, 197, 242, 244, 289, 454, 496,<br />
510, 548, 578, 589 und 596 „europaweit“<br />
ersetzen durch: EU-weit<br />
In den Zeilen 117, 572 „europaweiten“ ersetzen<br />
durch: EU-weiten<br />
In den Zeilen 611, 750, 806 „europaweite“<br />
ersetzen durch: EU-weite<br />
In Zeile 237 „europäische Staaten“ ersetzen durch:<br />
EU-Staaten<br />
In Zeile 380 „europäische Politik“ ersetzen durch:<br />
EU-Politik<br />
In Zeile 475/476 „europäische<br />
Mindestlohnregelung“ ersetzen durch: eine für die<br />
gesamte EU verbindliche Mindestlohnregelung<br />
In den Zeilen 500, 1198 „Europäischen Teilhabe-<br />
Agenda“ ersetzen durch: Teilhabe-Agenda der EU<br />
In den Zeilen 510 - 512 den Text ändern in:<br />
Wir wollen in der Europäischen Union<br />
Mindestregelungen für ein Tarif- und Sozialsystem<br />
und die Möglichkeiten grenzüberschreitender<br />
Tarifverträge und Streikaktivitäten verbessern.<br />
In den Zeilen 58, 1268 „auf europäischer Ebene“<br />
ersetzen durch: auf EU-Ebene<br />
In den Zeilen 776, 984 „europäischer“ ersetzen<br />
durch: EU-<br />
In Zeile 984 „europäische Mindestnormen“<br />
ersetzen durch: EU- Mindestnormen<br />
In den Zeilen 631 - 632 „europäische, regionale<br />
und kommunale Demokratie“ ersetzen durch: die<br />
Demokratie auf EU-, regionaler und kommunaler<br />
Ebene<br />
In Zeile 660 „europäische Markt“ ersetzen durch:<br />
EU-Markt<br />
In Zeile 753 „europäische Binnenmarktregeln“<br />
ersetzen durch: EU- Binnenmarktregeln<br />
In Zeile 776 „europäische Binnenmarktregeln“<br />
ersetzen durch: EU- Binnenmarktregeln<br />
In Zeile 840 „europäische Waldkonvention“<br />
ersetzen durch: EU- Waldkonvention<br />
In Zeile 981 „deutsche und europäische Innen-,<br />
Außen- und Sicherheitspolitik“ ersetzen durch:<br />
Innen-, Außen- und Sicherheitspolitik Deutschlands<br />
und der EU<br />
In Zeile 1040 „europäische Richtlinien“ ersetzen<br />
durch: EU- Richtlinien<br />
In Zeile 1040 – 1041 „europäische<br />
Flüchtlingspolitik“ ersetzen durch: EU-<br />
Flüchtlingspolitik<br />
In Zeile 1058 „europäischen Arbeitsmarkt“<br />
ersetzen durch: EU- Arbeitsmarkt<br />
In Zeile 1062 „europäischen Bildungspolitik“<br />
ersetzen durch: EU- Bildungspolitik
119<br />
In Zeile 1119 „europäischen Länder“ ersetzen<br />
durch: EU- Länder1.2. In den Zeilen 14, 62, 92,<br />
127, 165, 206, 207, 355, 415, 449, 486, 492, 971,<br />
1211, 1258 und 1272 wird das Wort „ Europa“<br />
durch die Worte „der EU“ ersetzt.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Begründung: <strong>Die</strong>se Formulierung suggeriert das<br />
die bisherige Politik nach dem Motto „am<br />
deutschen Wesen soll Europa genesen“ auch im<br />
Bereich der EU-Förderungspolitik fortgesetzt<br />
werden sollte. Eine besondere Rollenzuschreibung<br />
Deutschland’s ist daher abzulehnen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Überwiesen an:<br />
Abgelehnt:<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen:<br />
Bemerkungen:<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.112.<br />
Antragsteller/-innen: Christian Schaft (KV<br />
Wartburgkreis-Eisenach), Eric Friedrich (KV<br />
Apolda-Weimar)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 23, Zeile 760 einfügen:<br />
… entsprechend zurückgefahren werden. <strong>Die</strong><br />
Umsetzung der nationalen Vorgaben nach den<br />
europäischen Zielsetzungen ist durch ein<br />
entsprechendes Berichtswesen gegenüber dem<br />
europäischen Parlament und der EU-<br />
Kommission darzulegen, um die Umsetzung<br />
Vorgaben der EU Mitgliedsstaaten evaluieren zu<br />
können. So sollen auch möglicherweise durch<br />
transnational übergreifende Kooperationen,<br />
Synergieeffekte zur Umsetzung der dieser<br />
Vorgaben genutzt werden. Der Anteil…<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.114.<br />
Antragsteller/-innen: Christian Schaft<br />
(KV Wartburgkreis-Eisenach), Eric Friedrich<br />
(KV Apolda-Weimar)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 20, Zeile 589 einfügen:<br />
Europaweit soll es ein kostenfreies und<br />
existenzsicherndes Grundkontingent …<br />
Begründung: Durch die Ergänzung des Aspektes<br />
der Existenzsicherung soll gewährleistet werden,<br />
dass hier tatsächlich die Forderung nach einem<br />
Grundkontingent an Wärme, Wasser und Energie für<br />
jeden Haushalt gestellt wird, welches ausreicht eine<br />
Grundsicherung zu gewährleisten.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Angenommen:<br />
Überwiesen an:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an:<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen:<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen:<br />
Bemerkungen:<br />
Bemerkungen:<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.113.<br />
Antragsteller/-innen: Christian Schaft<br />
(KV Wartburgkreis-Eisenach), Eric Friedrich<br />
(KV Apolda-Weimar)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 22, Zeile 704<br />
streichen: „… etwa aus Deutschland …<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.115.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Bochum,<br />
Martin Hantke (Delegierter), Inge Höger, Ralf<br />
Krämer (Delegierter), Tobias Pflüger<br />
(Delegierter), Ali Al Dailami (Delegierter), Ellen<br />
Brombacher (Delegierte), Sevim Dagdelen<br />
(Delegierte), Ida Schillen (Delegierte), Ruth<br />
Firmenich (Delegierte), Gisela Dapprich<br />
(Delegierte), Carsten Schulz (Delegierter),
120<br />
Elisa Rodé (Delegierte), Helmut Born<br />
(Delegierter), Waltraud Tegge (Delegierte),<br />
Sylvia Gabelmann (Delegierte), Wulf Kleus<br />
(Delegierter), Ingrid Jost, (Delegierte), Ricky<br />
Burzlaff (Delegierter), Volker Külow<br />
(Delegierter), Claudia Haydt (Delegierte),<br />
Norbert Müller (Delegierter)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.115.1.<br />
Seite 35, Zeile 1159 einfügen:<br />
… des 1. Weltkrieg zum hundertsten Mal und der<br />
des 2. Weltkriegs zum 75. Mal.<br />
Änderungsantrag L.1.115.2.<br />
Zeilen 1147 bis 1149 ändern wie folgt:<br />
Bestandteil einer Entmilitarisierung der EU ist die<br />
Beendigung der Sicherheitskooperation mit den<br />
USA. Wir setzen uns für einen Austritt Deutschland<br />
und anderer EU-Staaten aus den militärischen<br />
Strukturen der NATO ein. Wir treten ein für die<br />
Beendigung der EU-NATO-Partnerschaft. Wir<br />
fordern die Auflösung der NATO und ihre<br />
Ersetzung durch ein kollektives<br />
Sicherheitssystem unter Beteiligung Russlands,<br />
das Abrüstung als ein zentrales Ziel hat.<br />
Unabhängig von einer Entscheidung über den<br />
Verbleib Deutschlands und anderer EU-<br />
Mitgliedstaaten in der NATO werden wir in jeder<br />
politischen Konstellation dafür eintreten, dass<br />
Deutschland und andere EU-Mitgliedstaaten<br />
aus den militärischen Strukturen des<br />
Militärbündnisses austreten und die Armeen in<br />
der EU dem Oberkommando der NATO entzogen<br />
werden.“<br />
Begründung: <strong>Die</strong>s ist die Positionierung des<br />
Erfurter Programms zur NATO erweitert durch den<br />
Bezug auf „andere EU-Mitgliedstaaten“. Da die<br />
sicherheitspolitische Zusammenarbeit der EU<br />
immer enger mit der NATO und den militärischen<br />
Strukturen der NATO sich darstellt, muss DIE LINKE<br />
hier unbedingt ihre friedenspolitische Alternative<br />
mit in die Debatte bringen.<br />
Änderungsantrag L.1.115.3.<br />
Seite 35, Zeilen 1155 einfügen:<br />
„Wir wollen eine EU, die frei ist von<br />
Massenvernichtungswaffen. Wir fordern den<br />
Abzug aller US-Atomwaffen aus Europa wie<br />
auch eine Beendigung der nuklearen Teilhabe,<br />
die es Deutschland, Italien, Belgien, den<br />
Niederlanden und der Türkei erlaubt im<br />
Kriegsfall US-Atomwaffen einzusetzen.<br />
Änderungsantrag L.1.115.4.<br />
Seite 35, Zeile 1173 einfügen:<br />
…verboten werden. Wir setzen uns für ein EUweites<br />
Verbot von Chemikalienlieferungen und<br />
Industrieanlagen, die zur Herstellung von<br />
Chemikalien dienen könnten, an Staaten ein,<br />
die die Chemiewaffenkonvention nicht<br />
unterzeichnet und ratifiziert haben.<br />
Begründung: Gerade vor dem Hintergrund des<br />
mutmaßlichen Giftgaseinsatzes in Syrien durch<br />
Rebellen oder die Regierung Assad in Syrien ist eine<br />
solche Regelung umso dringlicher. Nach der<br />
Ratifizierung des Chemiewaffenabkommens am 14.<br />
September 2013 durch Syrien sind die Staaten, die<br />
bisher das „Übereinkommen über das Verbot der<br />
Entwicklung, Herstellung, Lagerung und des<br />
Einsatzes chemischer Waffen und über die<br />
Vernichtung solcher Waffen“ weiterhin nicht<br />
ratifiziert haben Ägypten, Angola, Israel, Myanmar,<br />
Nordkorea und Südsudan.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen:<br />
L.1.116.<br />
DIE LINKE. KV Wiesbaden, DIE LINKE. KV<br />
Rheingau-Taunus, DIE LINKE. Main-Taunus-<br />
Kreis<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.116.1.<br />
Seite 6, Zeilen 4 ändern wie folgt:<br />
Spätestens Nicht erst seit dem Vertrag von<br />
Maastricht, sondern im Grunde von Anfang an<br />
ist wurde die EU eine neoliberale, ….<br />
Änderungsantrag L.1.116.2.<br />
Seite 6, Zeilen 19 bis 20 einfügen:<br />
… zerstört. DIE LINKE tritt für ein soziales,<br />
demokratisches, solidarisches und sozialistisches<br />
Europa ein, das aus dem Klammergriff der<br />
Finanzmärkte und Großkonzerne und der<br />
Kürzungspolitik befreit wird.
121<br />
Änderungsantrag L.1.116.3.<br />
Seite 7, Zeile 74 einfügen:<br />
Wesentliche Triebfeder für den europäischen<br />
Einigungsprozess seit den 1950er Jahren war<br />
von Anfang an die Idee eines<br />
wettbewerbsfähigen Wirtschaftsraums. Das<br />
bedeutet im Klartext: Das …<br />
Änderungsantrag L.1.116.4.<br />
Seiten 12 bis 13, Zeilen 273 bis 288<br />
„DIE LINKE hat sich zu Beginn … Steuerdumping<br />
verhindert.“ ersetzen durch:<br />
Wir zahlen nicht für eure Krise“ war eine Parole der<br />
europaweiten Protestbewegung gegen die<br />
Sparpolitik. Eine Vergesellschaftung der privaten<br />
Großbanken und Nicht-Anerkennung der aktuellen<br />
Staatsschulden (ausgenommen Kleinsparer) schafft<br />
die Grundlage für eine solide Finanzierung<br />
staatlicher Aufgaben.<br />
Änderungsantrag L.1.116.5.<br />
Seite 19, Zeile 544 einfügen:<br />
… Energie und sozialer Sicherheit gewährleistet<br />
werden. Wir fordern daher die Rücknahme aller<br />
EU-Richtlinien und Verordnungen der letzten<br />
Jahrzehnte, die den nationalen Regierungen und<br />
Gebietskörperschaften als Grundlage und<br />
Vorwand für Privatisierung, Liberalisierung und<br />
Zerschlagung öffentlicher Einrichtungen der<br />
Daseinsvorsorge gedient haben. Wir<br />
solidarisieren uns mit Protesten gegen …<br />
Änderungsantrag L.1.116.6.<br />
Seite 25, nach Zeile 809 einfügen:<br />
Wir unterstützen die europäischen<br />
Bahngewerkschaften und die Europäische<br />
Transportarbeiterföderation (ETF) in ihrem Einsatz<br />
gegen eine weitere Liberalisierung im<br />
Eisenbahnbereich und eine drohende Zerschlagung<br />
bisheriger, überwiegend noch in Staatsbesitz<br />
befindlicher Eisenbahngesellschaften. Auf diesem<br />
Wege, den EU-Kommissionen seit gut 20 Jahren mit<br />
immer neuen Richtlinien vorgeben, drohen über<br />
kurz oder lang in ganz Europa britische Zustände.<br />
Gewinner sind private Konzerne, die sich durch den<br />
Zugriff auf Filetstücke im Eisenbahnsektor ihre<br />
Profite sichern. Verlierer sind Beschäftigte, Umwelt<br />
und die Masse der Bevölkerung. Denn Eisenbahn-<br />
Liberalisierung bedeutet vor allem<br />
Arbeitsplatzabbau, Leistungsverdichtung und<br />
Prekarisierung, Druck auf Löhne und<br />
Arbeitsbedingungen, Vernachlässigung von<br />
Sicherheit und Umweltbelangen sowie eine<br />
Konzentration auf profitable Verbindungen. Ein<br />
Recht auf erschwingliche flächendeckende<br />
Mobilität für alle als Teil der Daseinsvorsorge rückt<br />
damit in weite Ferne.<br />
Eisenbahn ist ein zusammenhängendes Gefüge. Es<br />
gehört in öffentliche Hände und darf sich nicht in<br />
profitorientierte Einzelteile zerlegen lassen. Eine<br />
funktionierende Eisenbahn kann es nur im Ganzen<br />
geben und in Europa im partnerschaftlichen<br />
Miteinander. Ein Verdrängungswettbewerb<br />
zwischen Bahngesellschaften, wie er sich schon<br />
seit Jahren europaweit anbahnt, ist für das<br />
Gesamtsystem schädlich. Statt zunehmender<br />
Rivalität streben wir die Vereinigten Staatsbahnen<br />
von Europa, also einen Verbund optimierter und<br />
transparenter Eisenbahnunternehmen in<br />
öffentlichem Besitz und unter demokratischer<br />
Kontrolle von Beschäftigten und Öffentlichkeit an.<br />
An die Spitze der Eisenbahngesellschaften gehören<br />
kompetente Fachleute, die die Interessen aller<br />
abhängig Beschäftigten, einer breiten Öffentlichkeit<br />
und der Umwelt im Blick haben.<br />
<strong>Die</strong> in den letzten 20 Jahren erfolgten<br />
Privatisierungen, Ausgliederungen und<br />
Aufspaltungen bestehender<br />
Eisenbahngesellschaften müssen rückgängig<br />
gemacht und die ihnen zugrunde liegenden EU-<br />
Richtlinien müssen zurückgenommen werden.<br />
Änderungsantrag L.1.116.7.<br />
Seite 34, Zeilen 1110 bis 1112<br />
„Historisch zielte …Entwicklung leisten kann“<br />
ersetzen durch:<br />
Auch wenn sich die wirtschaftlichen und<br />
politischen Eliten und die Menschen in der<br />
Bundesrepublik Deutschland, Frankreich,<br />
Italien und den Benelux-Staaten nach zwei<br />
verheerenden Weltkriegen die Hand zur<br />
Versöhnung reichten und auf Frieden schworen,<br />
war der europäische Einigungsprozess auch in<br />
der „Nachkriegszeit“ von Kriegshandlungen<br />
nach außen begleitet. Trotz vollmundiger<br />
Lippenbekenntnisse zum Frieden gingen von<br />
den Eliten auf europäischem Boden weiter<br />
direkt und indirekt Kriege aus<br />
(Indochina/Vietnam, Algerien, Kongo, Angola,<br />
Moçambique, Suez, Falkland/Malvinas,
122<br />
Jugoslawien, Rüstungsexporte,<br />
Stellvertreterkriege...). Um mit diesen<br />
Traditionen zu brechen, brauchen wir einen<br />
Neustart für …<br />
(Beschluss der gemeinsamen<br />
Kreismitgliederversammlung am 31. Januar 2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.117.<br />
Antragsteller/-innen: Manfred Oertel<br />
(KV Stralsund)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 27, nach Zeile 884 einfügen:<br />
8. Für unveränderte Einhaltung der<br />
europäischen Zeitzone<br />
Alljährlich wird ohne Not und ohne Nachweis<br />
allgemeinen Nutzens in Ländern der EU, darunter<br />
maßgeblich in Deutschland, periodisch in das auf<br />
natürliche Grundlagen beruhende System der<br />
europäischen Zeitzonen verändernd eingegriffen.<br />
Das geschieht in Anlehnung an außerordentliche<br />
Kriegswirtschaftsmaßnahmen im Ersten und<br />
Zweiten Weltkrieg durch Einführung einer<br />
besonderen Sommerzeit. Sie soll dem vorgeblichen<br />
Zweck einer besseren Ausnutzung der<br />
Tageshelligkeit dienen.<br />
Bisher ist kein Nachweis erbracht worden, dass auf<br />
diese Weise tatsächlich ein volkswirtschaftlicher<br />
spürbarer Effekt erreicht wird. Wie Zeitumstellung<br />
im Frühjahr und im Herbst ist jedoch mit einem<br />
erheblichen Aufwand verbunden. Dem<br />
vermeintlichen Nutzen stehen stets wiederkehrende<br />
Probleme in Wirtschaft und Verwaltung in den<br />
Beziehungen zwischen Mensch und Tier<br />
(Landwirtschaft!) im Alltagsgeschehen und in der<br />
Befindlichkeit der Menschen, nicht zuletzt<br />
Hundertausende von Kranken und<br />
Pflegebedürftigen. Niemand und nichts bleibt<br />
unberührt oder könnte sich dem Eingriff entziehen.<br />
DIE LINKE wird sich dafür einsetzen, dass die<br />
gesetzliche Zeitbestimmung in den Ländern der EU<br />
künftig im Jahresverlauf unverändert bleibt.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
123<br />
Änderungsanträge zum Leitantrag L.2. zum Wahlprogramm zur Europawahl 2014 von <strong>Die</strong>ther<br />
Dehm, Wolfgang Gehrcke, BAG LINKE Unternehmerinnen und Unternehmer<br />
Änderungsantrag:<br />
L.2.1.<br />
Änderungsantrag:<br />
L.2.2.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Soest<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 44, nach Zeile 244 einfügen:<br />
Für eine humane und rationale Drogenpolitik:<br />
Regulieren statt kriminalisieren<br />
Der Krieg gegen Drogen ist weltweit gescheitert. Er<br />
fördert organisierte Kriminalität, verletzt global<br />
Menschenrechte und trägt – insbesondere in den<br />
Anbau- und Transitländern – zur Destabilisierung<br />
von Staaten bei. Wir fordern deswegen, dass sich<br />
die Europäische Union auf der Ebene der Vereinten<br />
Nationen dafür einsetzt, dass dieser Krieg beendet<br />
wird.<br />
Entsprechende nationale Schritte für eine<br />
Veränderung der Drogenpolitik in Richtung<br />
Regulierung und Legalisierung sind daher zu<br />
unterstützen, und nicht zu behindern. <strong>Die</strong> EU sollte<br />
in ihren Mitgliedsstaaten Maßnahmen unterstützen,<br />
die auf Prävention, Hilfe, Schadenminderung,<br />
Entkriminalisierung und Regulierung setzen, nicht<br />
aber auf Verbote und Repression. Cannabis zum<br />
Beispiel sollte legal an Erwachsene abgegeben<br />
werden können. Anzustreben ist eine legale<br />
Regulierung aller psychoaktiven Substanzen.<br />
<strong>Die</strong> Europäische Union soll Schritte dazu einleiten,<br />
dass Instrumente wie Drug Checking<br />
(Inhaltsstoffanalysen illegaler Drogen),<br />
Substitutionsprogramme, Konsumräume und<br />
Möglichkeiten zur Originalstoffabgabe in allen<br />
Mitgliedsländern umgesetzt werden können.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Soest<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 40, Zeilen 69-71<br />
In diesem Sinne: … um Deine Stimme."<br />
ersetzen durch:<br />
“In diesem Sinne: Eine Stimme für DIE LINKE bei<br />
den Wahlen zum Europäischen Parlament ist eine<br />
Stimme dafür Sozialstaatlichkeit und Frieden für<br />
alle Menschen in Europa Geltung zu<br />
verschaffen und zu verwirklichen. In diesem<br />
Sinne bitten wir um Deine Stimme.”<br />
Begründung: DIE LINKE macht sich keine<br />
Illusionen in das Grundgesetz, auch das<br />
Grundgesetz hat z. B. den Kosovo-Krieg nicht<br />
verhindert. DIE LINKE fordert die tatsächliche<br />
Durchsetzung von Sozialstaatlichkeit und Frieden<br />
in und außerhalb des formellen Geltungsgebietes<br />
des Grundgesetzes, also auch auf europäischer<br />
Ebene!<br />
(Beschluss des Kreisparteitages vom 8. Januar<br />
2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Begründung:<br />
(Beschluss des Kreisparteitages vom 8. Januar 2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________
124<br />
Änderungsantrag:<br />
L.2.3.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Soest<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 48, Zeilen 348-350<br />
"Bisher fanden erfolgreiche Kämpfe für soziale<br />
Gerechtigkeit vor allem in den Nationalstaaten<br />
statt. <strong>Die</strong>se müssen auch weiter verstärkt werden.<br />
Aber"ersetzen durch:<br />
"Für DIE LINKE stellt sich keine Entscheidung für<br />
oder gegen das eine oder andere – wir führen die<br />
Kämpfe dort, wo sie stattfinden, in der EU, in<br />
Deutschland, weltweit. Nicht, indem wir uns<br />
zurückziehen auf den Nationalstaat, in der<br />
Hoffnung, dass sich Löhne und Sozialstandards<br />
leichter verteidigen lassen. Nicht, indem wir uns<br />
Illusionen machen über die neoliberale Europäische<br />
Union. Wir müssen sowohl in Europa als auch in<br />
Deutschland um gute soziale Standards ringen. Aus<br />
der Spirale der Konkurrenz um Standorte und<br />
niedrige Steuern für Unternehmen muss gestoppt<br />
werden."<br />
Begründung: Erklärt sich von selber: Wir<br />
unterstützen fortschrittliche Kämpfe wo sie<br />
stattfinden! <strong>Die</strong> europäische Ebene ist wichtig im<br />
Kampf gegen Standortegoismen!<br />
(Beschluss des Kreisparteitages vom 8. Januar<br />
2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.2.4.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Soest<br />
Änderungsantrag zum Antrag L.1. an den 4.<br />
Parteitages der Partei DIE LINKE<br />
15. Februar 2014 in Hamburg<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 43, Zeilen 169-171<br />
streichen:<br />
„DIE LINKE weiß (und das war für sie nicht immer<br />
selbstverständlich): Ein sozialer und ökologischer<br />
Aufbruch kann nur erfolgen, wenn die<br />
ArbeiterInnenbewegung und Kleine und Mittlere<br />
Unternehmen dies gemeinsam wollen und<br />
gestalten.”<br />
Begründung: Es gibt gegen die Interessen der<br />
Beschäftigten gerichtete Interessen von (kleinen<br />
und mittleren) Unternehmen. Das Erfurter<br />
Programm spricht von einem Ausgleich der<br />
Interessen. <strong>Die</strong> Interessengleichheit und das enge<br />
Zaumzeug der vertrauensvollen Zusammenarbeit<br />
sind nicht die Maxime und der Ausgangspunkt<br />
linker Politik!<br />
(Beschluss des Kreisparteitages vom 8. Januar<br />
2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.2.5..<br />
Antragsteller/-innen: LAG Lisa Hamburg<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.2.5.1.<br />
Seite 40, Zeile 56 einfügen:<br />
Wir wollen ein Europa, in dem Frauen über ihre<br />
Lebensweise, ihren Körper und ihre Sexualität<br />
selbst bestimmen können. Ein Europa, in dem<br />
frauenfeindliche Gesetze und Regelungen beseitigt<br />
werden und die gleichberechtigte Teilhabe von<br />
Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen<br />
gefördert wird.<br />
Änderungsantrag L.2.5.2.<br />
Seite 44, nach Zeile 211 einfügen:<br />
Zu einem glücklichen Leben gehört die<br />
Emanzipation. Emanzipiert ist eine Gesellschaft nur<br />
dann, wenn jede und jeder sozial abgesichert ist<br />
und gleiche Chancen zur Realisierung<br />
selbstbestimmter Lebensentwürfe hat. Kinder<br />
dürfen kein Grund für ökonomische Abhängigkeit<br />
und Armut mehr sein. Frauenrechte sind<br />
Menschenrechte: Frauen, Männer und Kinder<br />
haben gleiche Rechte auf ein Leben in Würde.
125<br />
Änderungsantrag L.2.5.3.<br />
Seite 44, nach Zeile 218 einfügen:<br />
Es kann kein Glück für Frauen sein, wenn der<br />
Umbau der Europäischen Union dazu führt, dass ein<br />
Teil der Frauen übermäßig bis zur Erschöpfung<br />
arbeitet und ein anderer Teil keine bezahlte Arbeit<br />
findet oder unterbezahlt wird. Arbeitslosigkeit und<br />
Sozialdemontage treibt Frauen in alte<br />
Familienstrukturen zurück und in die private<br />
Abhängigkeit vom Mann.<br />
Für Emanzipation und Gleichberechtigung brauchen<br />
wir Antworten auf Massenarbeitslosigkeit, prekäre<br />
Beschäftigung und unterbezahlte Arbeit, auf<br />
Altersarmut, auf die Probleme mangelnder<br />
finanzieller Absicherung sowie auf die<br />
Rückverlagerung staatlicher <strong>Die</strong>nstleistungen in die<br />
private Verantwortlichkeit und damit immer noch in<br />
die der Frau.<br />
Frauenrechte sind Menschenrechte. Sie dürfen<br />
ihnen nicht nach Haushaltslage oder sozialem<br />
Status zugeteilt, eingeschränkt oder genommen<br />
werden.<br />
Änderungsantrag L.2.5.4.<br />
Seite 44, nach Zeile 222 einfügen:<br />
Für Frauen bietet ein kürzerer Standard bei den<br />
Arbeitszeiten, unterschiedliche Arbeitszeitmodelle<br />
und die Einführung von Lebensarbeitszeitkonten die<br />
Chance, mehr Zeit für Familie, private und<br />
gesellschaftliche Belange zu haben und die<br />
ungleiche Arbeitsverteilung zwischen Männern und<br />
Frauen anzugehen. Wir brauchen frauen- und<br />
familienfreundliche Normen bei der<br />
Arbeitszeitgestaltung in der Erwerbsarbeit und eine<br />
Aufwertung der Sorgearbeit.<br />
Änderungsantrag L.2.5.5.<br />
Seite 44, Zeile 247<br />
Nach „… Ärzte!“ einfügen:<br />
Für freien Zugang zu Verhütungsmitteln und zur<br />
Schwangerschaftsunterbrechung!<br />
Begründung: In dem Leitantrag kommt<br />
Frauenpolitik nicht vor – nur in den Zeilen 215f.<br />
wird gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige<br />
Arbeit gefordert.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
Antragsteller/-innen:<br />
Geraer Sozialistischer Dialog<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.2.6.1.<br />
Seite 40, Zeilen 43 bis 48 ändern wie folgt:<br />
L.2.6.<br />
Und so So elitär wie diese Politik der<br />
Herrschenden ist, so elitär schreiben diese Eliten<br />
auch ihre Sprechblasenfacharbeiter:<br />
Unverständlich, in Fachchinesisch, Abkürzungen<br />
und einem Vertragsdeutsch, das selbst<br />
europapolitisch Gebildete kaum mehr verstehen<br />
können. Sie sind am liebsten unter sich. DIE LINKE<br />
will europäische Integration, ein Europa, das die<br />
<strong>Die</strong> „Hand reicht über’n Graben“. Auch , auch über<br />
Sprachgrenzen: Das fängt Europäische<br />
Integration beginnt mit einer verständlichen<br />
Sprache an, die sich unterscheidet von den elitären<br />
Fachformulierungen des EU-Bürokratismus.<br />
Begründung: Der Gedanke des Internationalismus<br />
ist seit jeher ein Wesentliches Element der<br />
politischen Arbeit und Agitation der<br />
Arbeiterbewegung und Gewerkschaften. <strong>Die</strong> gilt<br />
umso mehr auch für die Zusammenarbeit im<br />
außerparlamentarischen Kampf mit den Sozialen<br />
Bündnissen und Netzwerken, den Aktivistinnen und<br />
Aktivisten der Friendensbewegung und<br />
antifaschistischer Organisationen. DIE LINKE<br />
begreift sich und ihr Wirken in dieser Tradition.<br />
<strong>Die</strong>se Verknüpfung bedarf einer stärkeren<br />
Herausstellung, denn die EU-Wahl soll ja auch ein<br />
Signal an die außerparlamentarische Opposition<br />
sein, in ihrem Kampf nicht locker zu lassen und in<br />
dem Wissen um eine starke LINKE Unterstützung –<br />
auch als Sprachrohr – in Europa und in den<br />
nationalen Parlamenten. <strong>Die</strong>ser Gedanke gilt<br />
unisono auch für die Verbindung mit und die<br />
Mitgliedschaft der Partei DIE LINKE in der<br />
Europäischen <strong>Linke</strong>n (EL) sowie der Linksfraktion<br />
im Europaparlament, was im gesamten Antragstext<br />
nahezu ignoriert wird – er sollte daher zumindest in
126<br />
der Präambel als Kernelement erscheinen. Der<br />
Kapitalismus ist nur im Internationalismus zu<br />
überwinden!<br />
Änderungsantrag L.2.6.2.<br />
Seite 40, Zeilen 54 bis 59<br />
„Wir wollen … Profite offen halten.“ ersetzen durch:<br />
<strong>Die</strong> Europäische <strong>Linke</strong> (EL) als auch DIE LINKE in<br />
Deutschland begreift sich als Teil der<br />
internationalen sozialen Opposition und<br />
Friedensbewegung. Für uns bedeutet die Idee einer<br />
europäischen Integration ein Europa, das die „Hand<br />
reicht über’n Graben“, und eben nicht genauso, wie<br />
die Eliten der herrschenden Politik auf der anderen<br />
Seite es tun, die durch Sozialabbau, Deregulierung<br />
und Spardiktaten den Raubzügen der Großbanken,<br />
Rüstungskonzerne und Finanzspekulanten Tür und<br />
Tor für deren Profite offen halten.<br />
Begründung: siehe L.2.6.1.<br />
Änderungsantrag L.2.6.3.<br />
Seite 40, Zeilen 60 bis 61 einfügen:<br />
… von links, von der Arbeiterbewegung, den<br />
Gewerkschaften und Antifaschisten in das<br />
Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland<br />
und die Verfassung anderer Mitgliedstaaten<br />
hinein geschrieben …<br />
Begründung: siehe L.2.6.1.<br />
Änderungsantrag L.2.6.4.<br />
Seite 40, Zeilen 69 bis 71<br />
„In diesem Sinne … bitten wir um Deine Stimme.“<br />
ersetzen durch:<br />
Eine Stimme für DIE LINKE bei den Wahlen zum<br />
Europaparlament ist nicht nur eine Stimme für eine<br />
notwendig starke GUE/NGL-Fraktion als<br />
parlamentarische Opposition gegen die unsoziale,<br />
elitäre Politik der inzwischen breiten bürgerlichen<br />
Mitte aus Konservativen, Liberalen, Grünen und<br />
Sozialdemokratie. Sie ist vielmehr auch eine<br />
Stimme im europaweiten außerparlamentarischen<br />
Kampf mit der Arbeiterbewegung, den<br />
Gewerkschaften, Sozial- und Friedensbündnissen.<br />
Es geht um mehr Solidarität und Demokratie statt<br />
Konkurrenz und Ausgrenzung. Es geht darum dem<br />
Faschismus, Rassismus und der populistischen<br />
Hetze und Aggressivität mit einer international<br />
breiten Front entgegenzuwirken. Es geht um<br />
Abrüstung und die Überwindung von jeglicher Form<br />
von Militarismus nach Außen wie nach Innen. In<br />
diesem Sinne bitten wir um Deine, um Ihre Stimme.<br />
Begründung: siehe L.2.6.1.<br />
Änderungsantrag L.2.6.5.<br />
Seite 41, Zeilen 75 bis 76<br />
Aber was haben die Raubzüge … daraus gemacht?<br />
ersetzen durch:<br />
Doch ein Blick auf die geschichtliche Entwicklung<br />
bis zur EU entlarvt sie als Gründung eines<br />
länderübergreifenden profitorientierten<br />
Zweckbündnisses von Großbanken, Konzernen und<br />
Energiekartellen. <strong>Die</strong> EU findet ihren<br />
Ausgangspunkt 1947/48 im Marshall-Plan der USA<br />
für den wirtschaftlichen Aufbau Westeuropas nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg – nicht vor allem als<br />
Friedensprogramm, sondern als Teil des Kalten<br />
Krieges. Auf dieser Grundlage gründeten sich unter<br />
anderem 1951 die so genannte Montan-Union<br />
(Stahlindustrie) und 1957 die Europäische<br />
Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), die vor allem auf<br />
die Stärkung der europäischen Konzerne in der<br />
internationalen Konkurrenz um Energieressourcen<br />
zielte. Hieraus bildete sich 1993 die EU als außen-,<br />
sicherheits- und wirtschaftspolitische Gemeinschaft<br />
– Demokratie mußte dahinter zurückstehen. <strong>Die</strong> EU<br />
konnte ihre kapitalistischen Prinzipien mit dem<br />
Ende des osteuropäischen Versuchs eines<br />
sozialistischen Gegenentwurfs rasch in die<br />
entsprechenden Gebiete ausdehnen. So umfasst<br />
sie heute bereits 28 Mitgliedsstaaten. <strong>Die</strong> längere<br />
Zeit innereuropäischen Friedens nach 1945 war vor<br />
allem Ergebnis der weitreichenden Kriegsablehnung<br />
in der Bevölkerung. Von Seiten der Herrschenden<br />
wurde sie lediglich vorübergehend als notwendig<br />
erachtet, um nach den Zerstörung in Folge zweier<br />
Weltkriege die ökonomische Machtbasis wieder<br />
aufzubauen. Nach Außen wurde schon bald wieder<br />
Krieg geführt, ob am Suez-Kanal 1956 oder um die<br />
Falklandinseln 1982. Spätestens mit dem<br />
Einmarsch deutscher Truppen in Jugoslawien war<br />
der Krieg auch nach Europa zurückgekehrt.<br />
Das also haben die Raubzüge der Großbanken, der<br />
Bürokratismus der wirtschaftlichen Eliten und die<br />
Unersättlichkeit der Rüstungskonzerne aus den<br />
Hoffnungen der Menschen gemacht!“
127<br />
Begründung: Ein Blick auf die historischen und<br />
wirtschaftspolitischen Grundlagen der EU<br />
verdeutlicht warum die EU so ist und so handelt,<br />
wie sie uns heute begegnet. Eine Rückblende allein<br />
auf die Gegenwart der Krise greift zu kurz und<br />
verstellt die Wirklichkeit.<br />
Änderungsantrag L.2.6.6.<br />
Seite 42, Zeile 120 einfügen:<br />
… vorbei geschleust haben. Gegen diese<br />
Machenschaften der Profiteure regt sich<br />
europaweit zunehmend öffentlicher<br />
Widerstand. Der Druck auf die Eliten wächst<br />
also und diesen wollen wir, DIE LINKE in<br />
Deutschland und die Europäische <strong>Linke</strong>,<br />
gemeinsam mit diesen außerparlamentarischen<br />
sozialen Bewegungen weiter verstärken. Wir<br />
wollen Spekulationen…<br />
Begründung: DIE LINKE allein wird es kaum<br />
vollbringen können, das Kapital zu entmachten.<br />
Hierzu bedarf es eines internationalen linken<br />
Schulterschlusses im Verbund mit den öffentlichen<br />
Widerstandsbewegungen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Änderungsantrag L.2.7.2.<br />
Seite 48, Zeilen 354 bis 355 ändern wie folgt:<br />
Eine Stimme für DIE LINKE ist eine Stimme für<br />
weniger gegen Militarismus und weniger<br />
Bankenmacht in der EU, für umfassende<br />
Entmilitarisierung, soziale Gerechtigkeit,<br />
kulturelle Entfaltung und Emanzipation. Anders<br />
als CDU/CSU, …<br />
Änderungsantrag L.2.7.3.<br />
Seite 47, Zeile 323 einfügen:<br />
Wir bekämpfen die Pläne der CSU zur Einführung<br />
einer PKW-Maut für Ausländer, da sie rassistische<br />
Demagogie ist und zum Abzocken der Verbraucher<br />
führt.<br />
(Beschluss der Bezirksversammlung vom<br />
25.1.2014)<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.2.7.<br />
Antragsteller/-innen:<br />
DIE LINKE. BV Hamburg Mitte<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.2.7.1.<br />
Seite 41, Zeile 74 bis 75<br />
„<strong>Die</strong> Europäische Union war einst eine Hoffnung für<br />
die Menschen.“ ersetzen durch<br />
„Nach den Verheerungen der zwei Weltkriege und<br />
des Faschismus setzten die allermeisten Menschen<br />
ihre Hoffnungen auf die Verständigung zwischen<br />
den Völkern in Europa und weltweit - ohne<br />
Ausbeutung, Bedrohung und Krieg, friedlich,<br />
demokratisch und gleichberechtigt.
128<br />
Kandidaturen zur Bundesschiedskommission<br />
Jana Mattuschka<br />
geboren am 01.10.1981<br />
seit 2001 Mitglied der Partei DIE LINKE, Landesverband Berlin<br />
2. Staatsexamen (Germanistik/ Politikwissenschaft)<br />
Kandidatur für die Bundesschiedskommission der Partei DIE LINKE<br />
Liebe Genossinnen und Genossen,<br />
gern möchte ich mich für einen Sitz in der Bundesschiedskommission bewerben und Euch um Euer<br />
Vertrauen bitten.<br />
Ich engagiere mich seit mehr als 10 Jahren politisch und organisatorisch für die Partei DIE LINKE.<br />
Durch die Mitarbeit in der Bundeschiedskommission möchte ich dazu beitragen, DIE LINKE<br />
mitzugestalten. Gerade weil unsere junge Partei viele verschiedene linke Ideen, Erfahrungen und<br />
Interessen vereint, hat die Vergangenheit gezeigt, dass die Bundesschiedskommission dabei eine<br />
wichtige Rolle einnimmt.<br />
Doch nicht nur die Schlichtung von Streitigkeiten sehe ich als Aufgabe der Schiedskommission an.<br />
Ebenso möchte ich die Auslöser für häufig auftretende Probleme ausfindig machen und schließlich<br />
mithelfen, diese Ursachen auf ein Minimum zu reduzieren.<br />
Durch mein Studium und meine beruflichen Erfahrungen verfüge ich über vielfältige soziale und<br />
juristische Kenntnisse. Es würde mich freuen, wenn ich diese Kompetenzen auch in die Arbeit der<br />
Bundesschiedskommission einbringen könnte.<br />
Ich bitte deshalb um Euer Vertrauen. Für Gespräche und Fragen stehe ich während des Parteitages<br />
gern zur Verfügung.
129<br />
Tom Michael Scheidung<br />
Geboren<br />
Wohnhaft<br />
Struktur:<br />
am 06.04.1975 in Schwerin<br />
in Schwerin<br />
Landesverband M-V, Kreisverband Schwerin<br />
Zu meiner Person:<br />
• seit 2013 Zulassung als Rechtsanwalt<br />
• seit 2009 Mitglied im Ortsbeirat Lankow der Landeshauptstadt Schwerin<br />
• seit 2006 Referent in der Fraktion DIE LINKE im Landtag Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
• seit 2006 Mitglied der Partei DIE LINKE<br />
• 2003 bis 2006 Mitarbeiter bei der REWE Group<br />
• 2002 Zweites juristisches Staatsexamen<br />
• 2000 Zivildienst<br />
• 1999 Erstes juristisches Staatsexamen<br />
• 1993 Abitur<br />
Begründung:<br />
Ich habe einmal gelesen, dass sich Menschen im Allgemeinen nur deshalb streiten, weil sie nicht<br />
diskutieren können. Das mag sein. Ist aber ein Streit nicht zu vermeiden, kommt es darauf an, eine für<br />
möglichst alle Beteiligten akzeptable Lösung zu finden. Wenn wir in der parteiinternen<br />
Streitschlichtung erfolgreich arbeiten, brauchen wir uns weniger mit uns selbst befassen und können<br />
uns verstärkt auf unsere eigentliche politische Arbeit konzentrieren; da gibt es reichlich zu tun. Daran<br />
möchte ich gern mitwirken.
II Materialien für die Vertreterinnen- und<br />
Vertreterversammlung der Partei DIE LINKE<br />
am 15./16. Februar 2014 in Hamburg<br />
130
131<br />
Anträge zu den Regularien der Vertreterinnen- und Vertreterversammlung<br />
Antrag:<br />
R.3.<br />
Antragsteller/-innen: Parteivorstand der Partei DIE LINKE<br />
Antrag an die Vertreterinnen- und Vertreterversammlung der Partei DIE LINKE<br />
15./16. Februar 2014 in Hamburg<br />
Thema: Vorschlag für den Zeitplan der Vertreterinnen- und Vertreterversammlung der Partei DIE LINKE<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Samstag, 15. Februar 2014:<br />
20.30 Uhr TOP 1 Eröffnung und Konstituierung der Vertreterinnen- und Vertreterversammlung<br />
der Partei DIE LINKE zur Europawahl 2014<br />
20.50 Uhr TOP 2 Rede des Parteivorsitzenden der Partei DIE LINKE<br />
21.20 Uhr TOP 3 Einbringung des Personalvorschlages des Bundesausschusses zur Aufstellung<br />
der Bundesliste der Partei DIE LINKE zur Europawahl 2014<br />
21.35 Uhr TOP 4 Wahl der Bundesliste der Partei DIE LINKE zur Europawahl 2014<br />
00.00 Uhr: Unterbrechung der Versammlung und Ende der 1. Beratungstages der Vertreterinnenund<br />
Vertreterversammlung<br />
Sonntag, 16. Februar 2014:<br />
8.00 Uhr: Fortsetzung der Vertreterinnen- und Vertreterversammlung, Fortsetzung TOP 4<br />
12.30 Uhr Mittagspause<br />
13.15 Uhr Fortsetzung TOP 4<br />
14.00 Uhr Rede des Spitzenkandidaten der EL, Alexis Tsipras<br />
16.50 Uhr Schlusswort<br />
17.00 Uhr: Ende der Vertreterinnen- und Vertreterversammlung<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: ____________________________<br />
Stimmen dafür: __ dagegen: __ Enthaltungen: ___<br />
Bemerkungen: _____________________________
132<br />
Antrag:<br />
R.4.<br />
Antragsteller/-innen: Parteivorstand der Partei DIE LINKE<br />
Antrag an die Vertreterinnen- und Vertreterversammlung der Partei DIE LINKE<br />
15./16. Februar 2014 in Hamburg<br />
Thema: Vorschlag für die Kommissionen der Vertreterinnen- und Vertreterversammlung der Partei DIE<br />
LINKE<br />
Tagungspräsidium:<br />
Doris Achelwilm, Bremen<br />
Herbert Behrens, SL<br />
Heidrun Bluhm, Mecklenburg-Vorpommern<br />
Gunhild Böth, NRW<br />
Birke Bull, Sachsen-Anhalt<br />
Stefan Dreher, Baden-Württemberg<br />
Nicole Fritsche, Bayern<br />
Rico Gebhardt, Sachsen<br />
Dora Heyenn, Hamburg<br />
Matthias Höhn, Parteivorstand<br />
Benjamin-Immanuel Hoff, fds<br />
Knut Korschewsky, Thüringen<br />
Caren Lay, Parteivorstand<br />
Klaus Lederer, Berlin<br />
Jutta Meyer-Siebert, Niedersachsen<br />
Cornelia Möhring, Schleswig-Holstein<br />
Thomas Nord, Brandenburg<br />
Astrid Schramm, Saarland<br />
Katrin Werner, Rheinland-Pfalz<br />
Janine Wissler, Hessen<br />
Wahlkommission:<br />
Tatjana Behrend, Berlin<br />
Nico Biver, Hessen<br />
Marcel Eggert, Mecklenburg-Vorpommern<br />
Torsten Felstehausen, Hessen<br />
Torsten Hans, Sachsen-Anhalt<br />
Matthias Hillenbrand, NRW<br />
Simone Hock, Sachsen<br />
Max Kemnitz, Baden-Württemberg<br />
Marion Köllner, Niedersachsen<br />
Susanne Kohrs, Rheinland-Pfalz<br />
Christoph Kröpl, Berlin<br />
Kathrin Mess, Rheinland-Pfalz<br />
Marion Morassi, Rheinland-Pfalz<br />
Christopher Neumann, Brandenburg<br />
Sandro Smolka, Mecklenburg-Vorpommern<br />
Kersten Steinke, Thüringen<br />
2 x NN, (Frauen aus den nicht vertretenen LV)
133<br />
Mandatsprüfungskommission:<br />
Evelyn Edler, Sachsen-Anhalt<br />
Sebastian Frech, Rheinland-Pfalz Gerlinde Hooge, Hessen<br />
Heike Kretschmer, NRW<br />
Walter Kubach, Baden-Württemberg<br />
Sylvia Müller, Berlin<br />
Karin May, Thüringen<br />
Hermann Ruttmann, Bayern<br />
Heike Werner, Sachsen<br />
Martin Wittmaack, Hamburg<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: ____________________________<br />
Stimmen dafür: __ dagegen: __ Enthaltungen: ___<br />
Bemerkungen: _____________________________
134<br />
III. Bewerberinnen und Bewerber für die Liste zur Wahl<br />
des Europäischen Parlaments am 25. Mai 2014<br />
Im <strong>Antragsheft</strong> 1 wurden zum Redaktionsschluss bereits vorliegende<br />
Bewerbungen veröffentlicht.<br />
Michael Aggelidis, Christina Frank und Monika Knoche haben ihre<br />
Bewerbungen zurückgezogen.
135<br />
Martin Augustin (Baden-Württemberg)<br />
• Geboren 1981 in Hanau am Main<br />
• Getrennt lebend<br />
• Aufgewachsen in Hessen und Hong Kong<br />
• Mittlere Reife 1999<br />
• Abgeschlossene Ausbildung zum Bürokaufmann<br />
• 4 Semester Fernstudium Politik- und<br />
Verwaltungswissenschaften an der Fernuni Hagen<br />
• Einige Jahre Berufserfahrung als Disponent, zuletzt<br />
tätig als Zugschaffner bei der Deutschen Bahn AG<br />
• Derzeit Umschulung zum Jugend- und Heimerzieher und<br />
damit Umzug nach Heidelberg, Baden-Württemberg<br />
• freihaendigfliegen@aol.com<br />
1997-1999 Mitglied bei Jusos, Austritt wegen den Hartz IV Gesetzen und der Beteiligung an<br />
Auslandseinsätzen der Bundeswehr, danach politische Pause aus Enttäuschung, im Zuge der<br />
Bundestagswahl 2013 habe ich mich entschlossen Mitglied bei der Partei DIE LINKE und dem<br />
Jugendverband Solid geworden, weil ich nicht nur meckern, sondern handeln will.<br />
Themenschwerpunkte<br />
• Europapolitik<br />
• Bildungspolitik<br />
• Inklusionspolitik<br />
• Kampf gegen Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Nazismus und alle Formen von<br />
Ausgrenzung<br />
• Sozialpolitik<br />
• Faire Wirtschaftspolitik, zugunsten der Menschen und nicht zugunsten der Banken und<br />
Großindustrie<br />
Weitere Mitgliedschaften<br />
Pro Bahn e.V., Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. , Kurt Tucholsky Gesellschaft e.V. , Berthold<br />
Brecht Gesellschaft e.V., Improtheater Heidelberg e.V., Inlinehockeyclub Heidelberg<br />
Ich bin links,<br />
… weil ich Sozialist bin – , ich bin es gern und mir fester Überzeugung.<br />
Ich kann die verkrusteten Herrschaftsstrukturen in dieser Gesellschaft schwer ertragen und engagiere<br />
mich dagegen. Es ist nicht richtig und nicht nötig, dass Menschen weltweit (auch in Europa)<br />
verhungern und unter Kriegen leiden müssen, während einige wenige Reichtum scheffeln, Kriege für<br />
Ihren Profit anzetteln und ein Großteil der Menschen hier tatenlos zusieht und nicht gehört wird.<br />
Nazis, neue und alte, wird der Weg für ihre Aufmärsche durch Polizei, von unseren Steuern bezahlt,<br />
freigeräumt, Nazis erhalten staatliche Gelder durch Wahlkampfkostenerstattung – dagegen wehre ich<br />
mich auch!<br />
Immer mehr Leute müssen von einem Stundenlohn unter 10 EUR leben und wissen oft nicht, wie sie<br />
am Ende des Monats rumkommen sollen, daher bin ich für einen europäischen Mindestlohn von<br />
zunächst 10 EUR/Stunde, mit späterer Anpassung auf 12 EUR.
136<br />
Katrin Marie Hitzler (Nordrhein-Westfalen)<br />
Ich bin 1960 im Ruhrgebiet geboren und lebe auch dort.<br />
Von Beruf bin ich Ingenieurin für Hüttentechnik, aktuell arbeitslos.<br />
Wie kann eine gesunde Gesellschaft wachsen? – Durch Arbeit und Produktivität. Aber in der<br />
Auseinandersetzung zwischen Kapital und Arbeit startet Europa in Gegenrichtung durch. Im<br />
Kapitalinteresse werden Arbeitnehmer gegeneinander ausgespielt.<br />
Nur <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> spricht das aus. Deshalb möchte ich echt links für Europa kandidieren. Als<br />
Gewerkschafterin und Betriebsrätin habe ich in einem Produktionsbetrieb in Bochum miterlebt, wie es<br />
auf Europas Arbeitsmarkt zugeht: Lohnverzicht da und Insolvenz dort ergibt millionenschwere<br />
Gewinne in Unternehmerhand selbst im Krisenjahr. Minimales Risiko, maximale Ausbeute –<br />
bedingungslos. Der Unternehmer braucht keine Qualifikation. EU-weit kann kein normaler<br />
Beschäftigter so seinen Lebensunterhalt bestreiten.<br />
Ich möchte kandidieren, weil ich mit dem Grundgesetz der BRD überzeugt bin, dass Eigentum<br />
verpflichtet und zum Wohle der Allgemeinheit eingesetzt werden soll, und weil alle dringenden Fragen,<br />
sozial-, gesundheits-, umwelt- und friedenspolitisch, von einer gerechteren Verteilung der materiellen<br />
Lebensgrundlagen abhängen.<br />
Links geht vor!<br />
Übrigens habe ich europäische Gewerkschaftskontakte und spreche ausser meiner Muttersprache<br />
Deutsch auch Englisch, Französisch und etwas Italienisch.
137<br />
Thomas Lotsch (Brandenburg)<br />
Sehr geehrte Genossinnen und Genossen,<br />
um es vorweg zu sagen, ich bin ein Politneuling. Ich heiße Thomas Lotsch,<br />
bin 48 Jahre alt, verheiratet, habe 2 Kinder und wohne in Rathenow. Bis Juli<br />
2013 war ich mit Leib und Seele Fernfahrer im internationalen Fernverkehr.<br />
Als Kind der DDR war ich von Anfang an politisch interessiert, aber als<br />
freidenkender Geist war eine politische Laufbahn nicht möglich. Später<br />
fehlte die Zeit, wenn man in Europa unterwegs ist. Doch ich war nicht nur<br />
unterwegs, ich habe Europa erlebt und lieben gelernt. Gerade diese Liebe<br />
treibt mich an, mein zukünftiges Leben dem Interesse Europas zu widmen,<br />
denn ich möchte auch erreichen, dass kein anderer LKW-Fahrer Angst<br />
bekommt, weil plötzlich Kriegsflüchtlinge auf seinem Trailer sind, die nach<br />
England wollen und dann merken, dass es in eine andere Richtung geht. Nie in meinem Leben werde<br />
ich diese Kinderaugen vergessen, als ich die Familie der französischen Gendarmerie übergeben<br />
musste. Sie merken, ich habe ein persönliches Interesse daran, dass Europa friedlich<br />
zusammenwächst.<br />
Sobald es daher möglich war, trat ich der Partei bei, die ich als meine politische Heimat sehe. <strong>Die</strong><br />
Zukunft unseres Landes liegt in einem friedlichen, vereinten Europa und da habe ich auch Visionen,<br />
Visionen, für die es sich lohnt zu streiten und zu kämpfen. Europa wird weiter zusammenwachsen und<br />
steht vor gewaltigen Aufgaben; da ist es wichtig, auch die Menschen mitzunehmen. Aber ich vermisse<br />
ganze Gruppen, die hier nicht vertreten werden. So wundere ich mich, dass gerade die Wanderarbeiter<br />
oder die Fernfahrer nirgends genannt werden. Da geschehen gewaltige Umbrüche, die keine soziale<br />
Abdeckung haben. Der Preisverfall drängt Speditionen zum Abbau von Stellen bzw. gar zur Aufgabe,<br />
da die Löhne seit Jahrzehnten in diesen Bereichen auf geringem Niveau sind. Gerade hier sehe ich eine<br />
Aufgabe für mich, Brandenburg und Berlin sachkompetent zu vertreten.<br />
Was bis jetzt in diesem Bereich geleistet wurde, ist mit der Note 6 noch geschmeichelt. Viele<br />
Menschen brauchen unsere Hilfe, damit sie einen fairen Lohn für ihre Arbeit bekommen können.<br />
Lassen Sie uns gemeinsam an die Arbeit gehen damit auch diese Menschen eine gewichtige Stimme<br />
bekommen.
138<br />
Jens Neumann (Berlin)<br />
Jahrgang 1970, geboren in Bergen auf Rügen<br />
Tätigkeit:<br />
Ausbildung:<br />
Lehrer, Berater, Übersetzer (in der Vergangenheit<br />
u.a. Bankangestellter)<br />
Bankkaufmann, Sparkassenbetriebswirt,<br />
Magister Artium, Master of Education (Studien in<br />
Berlin, Bergen (Norwegen), Kopenhagen,<br />
Stockholm)<br />
Politische Erfahrung:<br />
Anderes:<br />
Bezirksverordneter (1999 und 2005/2006) und Bürgerdeputierter in Berlin<br />
Prenzlauer Berg/Pankow (1994-1998 und 2000-2003),Mitglied der<br />
Landesfinanzrevisionskommission PDS Berlin 1993-2001Mitglied des<br />
Landesvorstandes der PDS Berlin 2001-2003<br />
Aufsichtsrat (2002-2003), Vorstand Genossenschaft Stadtbad<br />
Oderberger Straße e.G. Berlin, Mitglied der schwedischen Lehrergewerkschaft<br />
Lärarförbundet, Mitglied im F.C. Hansa Rostock e.V.<br />
Bewerbung um einen Listenplatz<br />
Ich bewerbe mich um einen Listenplatz für die Wahl zum Europäischen Parlament im Mai 2014.<br />
Was soll die Europäische Union in Europa sein?<br />
Tatsächlich ist die Europäische Union auch aus meiner Sicht in ihrer heutigen Verfassung nicht in der<br />
Lage, die bestehenden Probleme zu lösen. Das betrifft den Mangel an Demokratie in den bestehenden<br />
Institutionen ebenso wie eine tatsächliche Integration, die für die Bevölkerung in den Mitgliedsländern<br />
erlebbar und zugänglich ist. Langfristig bin ich für ein europäisches Projekt der Integration, das über<br />
die Grenzen der heutigen EU hinausgeht. Einerseits betrifft das die Überwindung der EU als Institution<br />
z.B. durch die Schaffung eines Konvents. <strong>Die</strong> Einbeziehung weiterer Länder auf dem Kontinent in einer<br />
europäischen Kooperationsform kann sowohl zu mehr internationaler Sicherheit und besseren<br />
Erlebbarkeit für die Bürger/innen.<br />
Wichtige Schwerpunkte<br />
Für mich sind die Organisation einer vom Parlament kontrollierten Bankenaufsicht und einer<br />
verbesserten Bildungskooperation zentrale inhaltliche Themen.
139<br />
Enno Rosenthal (AG Agrarpolitik)<br />
Kandidatur für einen Listenplatz der Partei DIE LINKE. zur Wahl<br />
des Europäischen Parlaments am 25.05. 2014<br />
Persönliche Angaben:<br />
Name:<br />
Rosenthal, Enno<br />
Geburtstag: 01.03.1959<br />
Geburtsort: Neuruppin<br />
Familienstand: verheiratet, zwei Töchter<br />
Ausbildung:<br />
1965 - 1975 Polytechnische Oberschule Neuruppin<br />
1975 – 1977 Forstfacharbeiterlehre in Kunsterspring<br />
1978 – 1981 Wehrdienst bei den Grenztruppen der DDR<br />
1981 – 1984 Studium Ingenieurschule für Forstwirtschaft Raben-Steinfeld, Abschluss als Dipl.<br />
Forstingenieur (FH)<br />
Berufsleben:<br />
1984 – 1985 Forstingenieur, Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Hagenow<br />
1985 – 1990 Revierförster, Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb Neuruppin<br />
1990 – 1995 Forstingenieur, Forstwirtschaft Alt Ruppin<br />
seit 1995 Geschäftsführender Vorsitzender<br />
Forstbetriebsgemeinschaft Buchenhaus w.V.<br />
seit 1999 Geschäftsführender Vorsitzender<br />
Forstwirtschaftliche Vereinigung Brandenburg w.V.<br />
Politische Aufgaben und Ehrenämter:<br />
1978 Mitglied der SED<br />
1989/1990 Vorsitzender der Kreiskommission zur Untersuchung von Amtsmissbrauch<br />
und Korruption der SED; Delegierter zum Parteitag der SED-PDS<br />
März 1990 Offenlegung MfS-Kontakte (Anwerbung durch MfS 1979; IM der HVA des MfS bis<br />
1989)<br />
1990 Gründungsmitglied Waldbesitzerverband Brandenburg e.V.<br />
1993 – 2000 Stellvertretender Vorsitzender Waldbesitzerverband Brandenburg e.V.<br />
seit 1999 Präsident Forstwirtschaftliche Vereinigung Brandenburg w.V.<br />
seit 2002 Vorsitzender Waldbauernverband Brandenburg e.V.<br />
seit 2006 Kreistagsabgeordneter Landkreis Ostprignitz-Ruppin<br />
2008 Kreiswahlkampfleiter für DIE LINKE im Kommunalwahlkampf<br />
2006 – 2008 LEAD-Manager im EU-Projekt INTERREG III C ProWoodEnergy<br />
seit 2007 Vorstand Verein Regionalentwicklung Ostprignitz-Ruppin e.V. (LEADER)<br />
seit 2004 Mitglied AG Agrarpolitik/ländliche Entwicklung beim Bundesvorstand<br />
seit 2007 Mitglied im Begleitausschuss zu den EU-Strukturfonds Land Brandenburg<br />
Vorsitzender des Sprecherrats der AG Agrarpolitik und ländlicher Raum<br />
seit 2008 Wirtschaftsausschuss Kreistag OPR, Mitglied in Aufsichtsräten bzw.<br />
Gesellschafterversammlung in Unternehmen des Landkreises<br />
seit 2010 Projektleiter Waldbauernschule Brandenburg<br />
seit 2012 Mitglied Bundesausschuss DIE LINKE
140<br />
Europa steht am Scheideweg, dieser Satz gilt uneingeschränkt auch für die Agrarpolitik. <strong>Die</strong><br />
Europäische Gemeinschaft wendet derzeit 42 Prozent ihres Haushalts für den Agrarbereich und die<br />
ländlichen Entwicklung in ihren 28 Mitgliedsländern auf. Landwirtschaft und ländliche Entwicklung<br />
sind zentrale Politikfelder in Europa und müssen deshalb von der LINKEN kompetent bestellt werden.<br />
Dazu entwickeln wir ein Konzept zur nachhaltigen Entwicklung der ländlichen Räume und für ein<br />
Netzwerk von Akteuren und Institutionen. Als Europaabgeordneter möchte ich den sozial-ökologischen<br />
Umbau mit auf den Weg bringen und dabei auf die Kompetenzen von Agrarbetrieben,<br />
wissenschaftlichen Einrichtungen, Verbänden und Vereinen, Gewerkschaften und soziokulturellen<br />
Initiativen zurückgreifen.<br />
Meine Bewerbung erfolgt auf Vorschlag der AG Agrarpolitik und ländlicher Raum beim Parteivorstand.<br />
Auf unsere Unterstützung konnte die Delegation der <strong>Linke</strong>n in der GUE/NGL sehr bauen, von daher<br />
findet die Bewerbung Zustimmung.<br />
Außerhalb der Partei gibt es Unterstützung durch den Landesbauernverband Brandenburg e.V., den<br />
forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen und vom Waldbauernverband Brandenburg e.V.<br />
<strong>Die</strong>ser Verband hatte sich auf meine Initiative 2004 als Interessenvertretung der<br />
Kleinprivatwaldbesitzer gegen die von den Großgrundbesitzern dominierten Waldbesitzerverbände<br />
gegründet. 2008 wurde aus dem Waldbauernverband heraus die Waldbauernschule Brandenburg ins<br />
Leben gerufen, deren regelmäßigen Angebote regen Zuspruch und bundesweite Beachtung finden.<br />
Auf der BundesvertreterInnenversammlung 2014 werde ich ab Listenplatz 5 um ein Mandat kämpfen,<br />
weil ich als Agrar- und Forstwirt im Europäischen Parlament einen wesentlichen Beitrag zur<br />
Beantwortung zentraler Zukunftsfragen leisten kann.<br />
Agrarpolitik geht alle an<br />
<strong>Die</strong> mit Nahrungs- und Wassermangel sowie wachsender Bodenerosion einhergehende weltweite<br />
Klimaveränderung und die sich abzeichnende Energieknappheit rücken das Prinzip der Nachhaltigkeit als<br />
existenzielles Grundprinzip immer stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Es ist unerlässlich, dass sich DIE<br />
LINKE an diesen Debatten um die sozialen und wirtschaftlichen Folgen aktiv beteiligt.<br />
<strong>Die</strong> soziale Frage ist im ländlichen Raum an das Eigentum an Grund und Boden gebunden. Eine möglichst breite<br />
Streuung des Eigentums sowie der besondere Schutz von Klein- und gesellschaftlichem Eigentum stellen die<br />
besten Voraussetzungen für eine soziale Agrarwirtschaft dar.<br />
<strong>Die</strong> agrarpolitischen Diskussionen um Verbraucherschutz und Tierschutz, um Quoten für Milch und<br />
Zucker, um Exporterstattungen und Greening, um Klein- oder Großbetriebe werden in Deutschland vor<br />
allem im Sinne der Großgrundbesitzer und damit des alten Adels geführt und reflektieren nicht einmal<br />
im Ansatz die aktuellen Verwerfungen. Hofsterben, sinkende Beschäftigtenzahlen, Konzentration des<br />
Bodeneigentums in immer weniger Händen und eine anhaltende Verbrauchergefährdung sind die<br />
Folgen. Bei der Vergabe von Fördergeldern durch die EU in den Bereichen Landwirtschaft,<br />
Forstwirtschaft, Gartenbau und Fischerei darf nicht die Flächenausstattung oder allein die<br />
Betriebsgröße im Mittelpunkt stehen, sondern die sozialen und ökologischen Leistungen des<br />
jeweiligen Betriebs, unabhängig von seiner Eigentumsform und Produktionsrichtung. Im Ergebnis<br />
entstehen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze mit Kranken- und Altersvorsorge, unter<br />
Einhaltung strenger ökologischer Standards.<br />
Statt ausschließlich auf Wettbewerb setzen wir auf regionale Kooperation und Zusammenarbeit. Eine<br />
Einigung der Vertreter der LINKEN im EU-Parlament auf einen solchen gemeinsamen Nenner ist eine<br />
erste notwendige Aufgabe.<br />
Enno Rosenthal<br />
Skt. Jürgen, 14.10.2013
141<br />
Timothy Slater (Bayern)<br />
Augsburg<br />
Vor Africom im Dezember: Tim Slater, Medea Benjamin (Code Pink),<br />
Tobias Pflüger (IMI) – Um den Chef der CSU-Gruppe im EU-Parlament,<br />
Markus Ferber aus Augsburg, vor Ort wirklich Paroli zu bieten<br />
Beruf: Dolmetscher und Übersetzer – jahrzehntelange Erfahrung in und für die Realwirtschaft, in<br />
mehreren Ländern auf drei Kontinenten<br />
Berufung: Agent des Wandels – jahrzehntelang aktiv in den Kämpfen gegen Krieg und Imperialismus,<br />
und für eine natur- und menschenfreundliche Lebens- und Wirtschaftsweise und Technik, lokal,<br />
regional, national und international<br />
Fremdsprachen: Deutsch und Französisch<br />
Ich bin für ein vereintes Europa, als Schritt zu einer vereinten Welt. Aber die EU, so wie sie jetzt ist,<br />
schadet mehr als sie nützt. Das liegt aber nicht an Brüssel, sondern an den Regierungen,<br />
Machtverhältnissen und Volksmeinungen in den Mitgliedsstaaten – nur eine Wende dort wird eine<br />
Wende in der EU ermöglichen.<br />
Wichtige Themen. zu denen ich fachkundig beitragen könnte:<br />
Krieg und Frieden: gegen die Kriegsmacht EU/NATO arbeite ich seit Jahren mit Friedenaktivisten von<br />
Irland bis Italien zusammen.<br />
Flüchtlinge – als Folge dieser Kriegspolitik: im erw. Vorstand des Integrationsbeirats der Stadt<br />
Augsburg bin ich für Probleme und Unterstützung der Flüchtlinge zuständig, und kenne die<br />
schändliche Europapolitik nur zu gut.<br />
Energiewende und Klimawandel: Ich kenne die Stromwirtschaft von innen, und auch die<br />
Forschungsergebnisse – da kann mir keiner so leicht erzählen, daß etwas nicht machbar ist.<br />
Sprachendienst: Das ist naturgemäß bei der EU ein großer Posten – und auch hier führt die<br />
Marktideologie zu Geldverschwendung und schlechten Ergebnissen.<br />
Parteiarbeit: Ich bin in der LAG und BAG Frieden & Internationale Politik aktiv, und bin schon zum<br />
dritten mal Stadtratskandidat.<br />
Mit Stegreifreden, Interviews mit feindseligen Medien, und Organisation von internationalen Treffen<br />
habe ich auch Erfahrung.
142<br />
Zorlu Ünal (Rheinland-Pfalz)<br />
- DaZ / DaF Lehrkraft<br />
- Alphabetisierungslehrkraft (§ 15 Absatz 3 Satz 2 IntV)<br />
- Orientierungskurslehrkraft (§ 15 Absatz 3 Satz 1 IntV).<br />
- Integrationslehrkraft (§ 15 Absatz 2 IntV. )<br />
- A1 bis C1 Prüfer für Deutsch (telc)<br />
- Ausbilder (IHK)<br />
- Qualitätsbeauftragter (TÜV)<br />
- Ausbilder für Erste Hilfe (DRK)<br />
- Ausbilder für Erste Hilfe am Kind<br />
- Ausbilder für Erste Hilfe am Schwerbehinderten<br />
- Fachdozent für Rechnungswesen / Recht / Steuern<br />
- Zertifizierter Dozent: Deutsch für medizinische<br />
Fachkräfte<br />
Liebe Genossinnen und Genossen,<br />
bevor ich lange die aktuelle Situation hier vortrage, möchte ich das doch für die Rede aufbewahren<br />
und hier einen kurzen Gedicht von einem Krankenpfleger, der mir das zugemailt hat, veröffentlichen.<br />
Meine Qualifikationen können Sie unter www.az-coach.de/Vita sehen. Ich bin seit vielen Jahren schon<br />
im Stadtvorstand der <strong>Linke</strong>n in Mainz / Mainz-Bingen, in Kindernothilfe, in TDH, Welthungerhilfe, im<br />
Beirat für Migration und Integration. Ich bin 90 % Schwerbehindert und habe einen<br />
Migrationshintergrund. <strong>Die</strong>se Kombination hat mir mein Leben nicht leicht gemacht. Glauben Sie mir,<br />
das können Sie nur dann nachempfinden, wenn Sie in meiner Lage wären. Daher kämpfe ich seit<br />
Jahren für Gerechtigkeit, egal auf welcher Ebene. Regional oder überregional. Aktuell habe ich wieder<br />
eine Demonstration angemeldet in Kooperation bzw. mit der Unterstützung von:<br />
http://refugeeswelcomemz.noblogs.org/<br />
gegen Faschischmus in den Köpfen der Behörden.<br />
Kurzum es gibt viel zu tun, erst recht in Europa.<br />
Bitte liest die Webseite und unterstützt mich für mehr Gerechtigkeit mit der Weiterleitung der<br />
Webseite an alle die auch mit Demonstrieren können.<br />
Ich freue mich auch über jede Unterstützung für meine Bewerbung auf den Listenplatz Nummer 8<br />
Multi Kulti / Gedanken alter Kämpfer<br />
<strong>Die</strong> Türkin und die schwarze Schwester stellen die Matratze fester !<br />
Afrika und Orient warten auf den Presssure End !<br />
Das Laken spannt sich, wunderbar, gleich wird der Transfer nicht zur Qual!<br />
Vier Hände packen kraftvoll zu, der Deutsche wendet sich im Nu!<br />
130 Kilo rutschen munter... mit dem Rollboard auf die Gondel runter!<br />
<strong>Die</strong> Kraft ihm zur Bewegung fehlt, doch alles er genau versteht!<br />
Denn gestern war`n Rumänen da, erklärten ihm was gleich geschah!<br />
Im Kernspin schließlich unten dann, trifft er auf tschechisch sprechend Mann!<br />
<strong>Die</strong> Wellen fließen durch den Körper... interpretiert von einem Berber später!<br />
<strong>Die</strong> Fahrt zurück ihn hoch erfreut, durch deutsch sprechendes Harz IV sehr gut betreut!<br />
<strong>Die</strong> Anästhesieaufklärung ein Gedicht...der Grieche gutes German spricht!<br />
Nachts vor der OP fragt er sich dann... wer ist gebrochen sprechend Mann?!
143<br />
Der Syrer lächelt freundlich und zeigt an...<br />
wo er am nächsten Tag die Schnitte setzen kann!<br />
Jahrgang 26, welch ein Graus... wie schaut die Welt den heut bloß aus?!<br />
Jungvolk, Ostfront, Stalingrad...<br />
was hält das Leben noch parat?!<br />
2 Uhr Nachts, er ist noch munter, roter Knopf... gleich wird’s noch „bunter“!<br />
Ne Gelbe und ein Bolschewik aus Kasachstan fangen ihn zu lagern an!<br />
Dankbar und ganz gut versorgt fragt er sich dann,<br />
ob er in seiner Jugend recht getan?!<br />
Einst lehnte er mit aller Kraft, die Menschen... die ihm heute helfen – ab!!!<br />
Verführt, verblendet... längst egal,<br />
Hilflosigkeit lässt keine Wahl!<br />
PS: Würde das deutsche Gesundheitswesen auf allen Ebenen ohne Menschen aus aller<br />
Herren Länder heute noch funktionieren... NEIN !!!<br />
c. WJB 06/2012
IV. Weitere Dokumente<br />
144
145<br />
Wahlordnung der Partei DIE LINKE<br />
Beschluss des Gründungsparteitages am 16. Juni 2007 in Berlin,<br />
geändert durch Beschluss des Parteitags der Partei DIE LINKE am 21./22./23. Oktober 2011 in Erfurt<br />
§ 1 Geltungsbereich<br />
(1) <strong>Die</strong>se Wahlordnung gilt für alle Wahlen innerhalb der Partei.<br />
(2) Sie gilt, vorbehaltlich besonderer Bestimmungen der Wahlgesetze, auch für Versammlungen zur<br />
Aufstellung von Wahlbewerberinnen und -bewerbern für öffentliche Wahlen.<br />
§ 2 Wahlgrundsätze<br />
(1) Es gilt allgemein der Grundsatz der freien, gleichen und geheimen Wahl.<br />
(2) Wahlen, die weder die Besetzung von Organen der Partei oder ihrer Gebietsverbände, noch<br />
mittelbar (Wahl von Vertreterinnen und Vertretern) oder unmittelbar die Aufstellung von<br />
Wahlbewerberinnen oder Wahlbewerbern betreffen, können offen durchgeführt werden, wenn<br />
keine wahlberechtigte Versammlungsteilnehmerin und kein wahlberechtigter<br />
Versammlungsteilnehmer dem widerspricht.<br />
(3) Eine Versammlung kann im Rahmen des Grundsatzes nach Absatz 1 und im Rahmen der<br />
Bundessatzung ergänzende oder abweichende Bestimmungen zu den §§ 8 und 10 bis 12 treffen.<br />
Ein entsprechender Versammlungsbeschluss kann jedoch niemals rückwirkend auf eine bereits<br />
stattgefundene Wahlhandlung angewendet werden.<br />
(4) Nach Versammlungsbeschluss sind auch elektronische Wahlen zulässig, soweit diese das<br />
Wahlgeheimnis, den Datenschutz und die Manipulations- und Dokumentationssicherheit<br />
gewährleisten. <strong>Die</strong> Bestimmungen dieser Wahlordnung sind dabei sinngemäß anzuwenden.<br />
§ 3 Ankündigung von Wahlen<br />
(1) Wahlen sind anzusetzen, wenn Neu- oder Nachwahlen satzungsgemäß vorgeschrieben sind oder<br />
wenn ein zulässiger Antrag auf die Durchführung von Neu- oder Nachwahlen bzw. ein zulässiger<br />
Abwahlantrag vorliegt.<br />
(2) Wahlen können nur stattfinden, wenn zur Wahl spätestens 10 Tage vorher eingeladen wurde.<br />
(3) Soweit die Wahlen nicht satzungsgemäß vorgeschrieben sind, bleibt es der Versammlung<br />
unbenommen, angekündigte Wahlen ganz oder teilweise von der Tagesordnung abzusetzen.<br />
§ 4 Wahlkommission<br />
(1) Zur Durchführung einer oder mehrerer Wahlen bestimmt die Versammlung in offener Abstimmung<br />
eine Wahlkommission, welche aus ihrer Mitte eine Wahlleiterin oder einen Wahlleiter bestimmt,<br />
sofern diese oder dieser nicht bereits durch die Versammlung bestimmt wurde.<br />
(2) <strong>Die</strong> Wahlkommission leitet die Wahlhandlung und stellt das Wahlergebnis fest.<br />
(3) <strong>Die</strong> Mitglieder der Wahlkommission müssen der Versammlung nicht angehören. <strong>Die</strong><br />
Wahlkommission kann bei Bedarf weitere Wahlhelferinnen und Wahlhelfer hinzuziehen.<br />
(4) Wer selbst für ein zu wählendes Parteiamt oder Mandat kandidiert, kann nicht der<br />
Wahlkommission angehören. Nimmt ein Mitglied der Wahlkommission eine Kandidatur an,<br />
scheidet es unmittelbar aus der Wahlkommission aus.
146<br />
§ 5 Wahl für unterschiedliche Parteiämter oder Mandate<br />
(1) Wahlen für unterschiedliche Parteiämter oder Mandate finden in jeweils gesonderten Wahlgängen<br />
nacheinander statt. <strong>Die</strong> Versammlung kann entscheiden, dass Wahlgänge parallel stattfinden<br />
können.<br />
(2) Bei parallel stattfindenden Wahlgängen ist eine gleichzeitige Wahlbewerbung auch dann möglich,<br />
wenn die gleichzeitige Annahme der zu wählenden Parteiämter und Mandate ausgeschlossen ist.<br />
(3) Bei der Aufstellung der einzelnen Listenplätze von Wahlvorschlagslisten für öffentliche Wahlen ist<br />
analog zu verfahren. (Ausnahme: siehe § 6 Absatz 4)<br />
§ 6 Wahl für gleiche Parteiämter oder Mandate<br />
(1) Wahlen für mehrere gleiche Parteiämter oder Mandate werden in der Regel in zwei aufeinander<br />
folgenden Wahlgängen durchgeführt. Dabei werden im ersten Wahlgang die gemäß den Vorgaben<br />
zur Geschlechterquotierung (Bundessatzung § 10 Absatz 4) den Frauen vorbehaltenen Parteiämter<br />
oder Mandate besetzt. Im zweiten Wahlgang werden die danach verbleibenden Parteiämter oder<br />
Mandate besetzt.<br />
(2) Beide Wahlgänge können, auf Beschluss der Versammlung, parallel stattfinden, wenn nicht mehr<br />
Frauen vorgeschlagen werden als gemäß den Vorgaben zur Geschlechterquotierung insgesamt<br />
mindestens gewählt werden sollen oder wenn alle (weiblichen) Bewerberinnen bereits vorab auf<br />
die Teilnahme am zweiten Wahlgang verzichten. <strong>Die</strong> Teilung in zwei Wahlgänge entfällt, wenn nicht<br />
mehr Männer vorgeschlagen werden, als gemäß den Vorgaben zur Geschlechterquotierung<br />
insgesamt höchstens gewählt werden können.<br />
(3) Zusätzliche Wahlgänge, zum Beispiel zur Berücksichtigung von Gebietsverbänden oder zur<br />
Sicherung besonderer Quoten, sind nach Versammlungsbeschluss zulässig. <strong>Die</strong> Absätze 1 und 2<br />
sind dabei sinngemäß anzuwenden.<br />
(4) Bei der Aufstellung von Wahlvorschlagslisten für öffentliche Wahlen können nach einem<br />
entsprechenden Versammlungsbeschluss mehrere aufeinander folgende Listenplätze wie gleiche<br />
Mandate behandelt werden. Dabei werden in dem gemäß der Geschlechterquotierung den Frauen<br />
vorbehaltenen ersten Wahlgang die ungeraden, im zweiten Wahlgang die geraden Listenplätze,<br />
jeweils in der Reihenfolge der erreichten Ja-Stimmen-Zahlen, besetzt.(Bundessatzung § 10 Absatz<br />
5)<br />
§ 7 Wahlvorschläge<br />
(1) Jedes Parteimitglied kann Wahlvorschläge unterbreiten oder sich selbst bewerben. Für weitere<br />
Wahlgänge nach § 12 können nur wahlberechtigte Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmer<br />
Wahlvorschläge unterbreiten.<br />
(2) Wahlvorschläge müssen schriftlich eingereicht werden. Das schriftliche Einverständnis der<br />
Vorgeschlagenen muss vorliegen. (elektronische Übermittlung ist ausreichend).<br />
(3) Wenn eine vorgeschlagene Person in der Wahlversammlung selbst anwesend ist, kann sowohl der<br />
Wahlvorschlag als auch die Zustimmung der Bewerberin bzw. des Bewerbers durch Zuruf erfolgen.<br />
Auf Zuruf können jedoch nur wahlberechtigte Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmer<br />
Wahlvorschläge unterbreiten.<br />
(4) Wahlvorschläge sind bis zum Abschluss der Bewerberinnen- und Bewerberliste für den<br />
entsprechenden Wahlgang zulässig.<br />
(5) Alle vorgeschlagenen Bewerberinnen und Bewerber erhalten eine angemessene Redezeit zu ihrer<br />
Vorstellung. Über die angemessene Zeit und über Möglichkeit und Umfang von Fragen an
147<br />
Bewerberinnen und Bewerber und Stellungnahmen zu Bewerberinnen und Bewerbern ist durch<br />
Versammlungsbeschluss zu entscheiden. Dabei sind die Bewerberinnen und Bewerber für gleiche<br />
Parteiämter oder Mandate gleich zu behandeln.<br />
§ 8 Stimmenabgabe<br />
(1) Stimmzettel in einem Wahlgang müssen in Form und Farbe einheitlich sein.<br />
(2) In jedem Wahlgang sind alle Bewerberinnen und Bewerber in alphabetischer Reihenfolge auf einen<br />
einheitlichen Stimmzettel aufzunehmen.<br />
(3) Jede und jeder Wahlberechtigte hat das Recht, hinter dem Namen jeder Bewerberin und jedes<br />
Bewerbers mit Ja, mit Nein oder mit Enthaltung zu stimmen. Fehlt eine Kennzeichnung, ist dies<br />
eine Enthaltung.<br />
(4) <strong>Die</strong> Zahl der zulässigen Ja-Stimmen in einem Wahlgang ist auf die Zahl der zu besetzenden<br />
Parteiämter oder Mandate begrenzt. <strong>Die</strong> zulässige Zahl der Ja-Stimmen muss bei der<br />
Stimmabgabe nicht ausgeschöpft werden.<br />
(5) Ist die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber in einem Wahlgang größer als die Zahl der zu<br />
besetzenden Parteiämter oder Mandate, entfällt die Möglichkeit von Nein-Stimmen.<br />
§ 9 Stimmenauszählung und ungültige Stimmen<br />
(1) <strong>Die</strong> Stimmenauszählung durch die Wahlkommission ist parteiöffentlich. <strong>Die</strong> ordnungsgemäße<br />
Auszählung darf durch die Öffentlichkeit nicht beeinträchtigt werden. Bei der Stimmenauszählung<br />
ist zu gewährleisten, dass keine Rückschlüsse auf das Wahlverhalten möglich sind.<br />
(2) <strong>Die</strong> Wahlkommission hat Stimmzettel für ungültig zu erklären, wenn auf ihnen der Wille der oder<br />
des Wählenden nicht gemäß dieser Wahlordnung erkennbar ist, wenn auf ihnen mehr Stimmen als<br />
zulässig abgegeben wurden oder wenn sie das Prinzip der geheimen Wahl verletzen.<br />
§ 10 Erforderliche Mehrheiten<br />
(1) Grundsätzlich sind mit Ausnahme der Regelung in Absatz 2 in einem Wahlgang diejenigen gewählt,<br />
bei denen die Zahl der gültigen Ja-Stimmen größer ist, als die zusammengefasste Zahl der gültigen<br />
Nein-Stimmen und der gültigen Enthaltungen (absolute Mehrheit). Durch Satzung oder durch<br />
Versammlungsbeschluss kann für bestimmte Ämter auch ein höheres Quorum bestimmt werden.<br />
(2) Bei Delegiertenwahlen oder – nach einem entsprechenden Versammlungsbeschluss – auch bei<br />
anderen Wahlen ist es ausreichend, wenn die Zahl der gültigen Ja-Stimmen größer ist als die Zahl<br />
der gültigen Nein-Stimmen (einfache Mehrheit). In Wahlgängen ohne die Möglichkeit von Nein-<br />
Stimmen haben die Bewerberinnen bzw. Bewerber die einfache Mehrheit erreicht, wenn sie auf<br />
mindestens einem Viertel der gültigen Stimmzettel gewählt wurden. Durch<br />
Versammlungsbeschluss kann ein anderes Mindestquorum bestimmt werden.<br />
§ 11 Reihenfolge der Wahl und Verfahren bei Stimmengleichheit<br />
(1) Haben in einem Wahlgang mehr Bewerberinnen oder Bewerber die jeweils erforderliche Mehrheit<br />
erreicht, als überhaupt Parteiämter oder Mandate zu besetzen waren, sind die Bewerberinnen und<br />
Bewerber mit den höchsten Stimmen-Zahlen gewählt.<br />
(2) Bei Delegiertenwahlen sind alle weiteren Bewerberinnen und Bewerber mit der erforderlichen<br />
Mehrheit in der Reihenfolge ihrer Stimmen-Zahl als Ersatzdelegierte gewählt, soweit nicht zur Wahl<br />
der Ersatzdelegierten gesonderte Wahlgänge stattfinden.
148<br />
(3) Entfällt auf mehrere Bewerberinnen bzw. Bewerber die gleiche Stimmenzahl, entscheidet eine<br />
Stichwahl. Kommt auch die Stichwahl zu keinem Ergebnis entscheidet das Los.<br />
(4) Bei den Wahlen der weiteren Mitglieder des Parteivorstandes oder eines Landesvorstandes sind<br />
die Bewerberinnen und Bewerber in der Reihenfolge ihrer Stimmen-Zahlen gewählt, soweit sie<br />
sowohl die erforderliche Mehrheit nach § 10 dieser Ordnung erhalten haben, als auch der<br />
Bedingung nach § 32 Absatz 4 der Bundessatzung (Höchstzahl von Mandatsträgerinnen und -<br />
trägern der Europa-, Bundes- oder Landesebene im Parteivorstand und in den Landesvorständen)<br />
genügen. <strong>Die</strong> Bedingung nach § 32 Absatz 4 der Bundessatzung ist bereits im ersten Wahlgang<br />
(nach § 6 Absatz 1 Satz 2) anteilig zu berücksichtigen.<br />
§ 12 Weitere Wahlgänge und Stichwahlen<br />
(1) Bleiben nach einem Wahlgang Parteiämter oder Mandate unbesetzt, kann durch<br />
Versammlungsbeschluss entweder<br />
- die Wahl vertagt oder<br />
- ein weiterer Wahlgang (nach den §§ 5 bis 11) aufgerufen oder<br />
- eine Stichwahl herbeigeführt werden.<br />
(2) In einer Stichwahl stehen diejenigen noch nicht gewählten Bewerberinnen und Bewerber zur Wahl,<br />
die in den zuvor stattgefundenen Wahlgängen die meisten Ja-Stimmen erhalten haben, soweit sie<br />
ihre Wahlbewerbung nicht zurückziehen. Neue Bewerbungen sind unzulässig. Dabei stehen<br />
höchstens doppelt so viele Bewerberinnen bzw. Bewerber zur Wahl, wie noch Parteiämter bzw.<br />
Mandate zu besetzen sind, bei Stimmengleichheit der letzten Bewerberinnen bzw. Bewerber<br />
ausnahmsweise auch mehr. Ein Nachrücken in die Stichwahl an Stelle von Wahlbewerberinnen<br />
bzw. -bewerbern, die ihre Bewerbung zurückgezogen haben, ist nicht möglich. Gewählt sind die<br />
Bewerberinnen bzw. Bewerber mit den meisten Stimmen.<br />
(3) Falls nach einem zuvor stattgefundenen Wahlgang so viele Wahlbewerbungen zurückgezogen<br />
werden, dass nur noch so viele Bewerbungen wie zu besetzende Funktionen übrig bleiben, ist statt<br />
einer Stichwahl ein weiterer Wahlgang aufzurufen.<br />
Bei den Wahlen der weiteren Mitglieder des Parteivorstandes oder eines Landesvorstandes<br />
können an einer Stichwahl mindestens doppelt so viele Bewerberinnen und Bewerber, die keine<br />
Mandatsträgerinnen und -träger der Europa-, Bundes- oder Landesebene sind, teilnehmen, wie<br />
gemäß § 32 Absatz 4 der Bundessatzung mindestens noch gewählt werden müssen. <strong>Die</strong> zulässige<br />
Zahl von Mandatsträgerinnen und -trägern verringert sich gegebenenfalls entsprechend. <strong>Die</strong><br />
Bewerberinnen und Bewerber sind in der Reihenfolge ihrer Ja-Stimmen-Zahlen gewählt, soweit sie<br />
der Bedingung nach § 32 Absatz 4 der Bundessatzung (Höchstzahl von Mandatsträgerinnen und -<br />
trägern der Europa-, Bundes- oder Landesebene im Parteivorstand und in den Landesvorständen)<br />
genügen.<br />
§ 13 Annahme der Wahl, Wahlprotokoll und Nachwahlen<br />
(1) Eine Wahl gilt als angenommen, wenn die oder der Gewählte dem nicht unmittelbar nach<br />
Bekanntgabe des Wahlergebnisses widerspricht.<br />
(2) Jede Wahl ist zu protokollieren. Das Protokoll muss alle ergänzenden Versammlungsbeschlüsse zu<br />
dieser Wahlordnung und alle Wahlergebnisse enthalten. Es ist durch die Wahlleiterin bzw. den<br />
Wahlleiter und zwei weitere Mitglieder der Wahlkommission zu unterzeichnen. <strong>Die</strong> Wahlunterlagen<br />
(Wahlprotokoll, Stimmzettel, Zählzettel, Wahllisten usw.) sind für die Dauer der Wahlperiode der<br />
Gewählten aufzubewahren.<br />
(3) Vakante Parteiämter sind durch Nachwahlen zu besetzen.
149<br />
(4) Vakante Delegiertenmandate sind nur dann durch Nachwahlen zu besetzen, wenn unter Beachtung<br />
der Vorgaben zur Geschlechterquotierung (Bundessatzung § 10 Absatz 4) keine gewählten<br />
Ersatzdelegierten mehr zur Verfügung stehen.<br />
§ 14 Wahlwiederholung<br />
(1) Wird während der Wahlhandlung oder während der Stimmenauszählung ein Wahlfehler festgestellt,<br />
der relevanten Einfluss auf das Wahlergebnis haben kann, hat die Wahlkommission die<br />
Wahlhandlung bzw. die Stimmenauszählung sofort abzubrechen und die Wiederholung der<br />
Wahlhandlung zu veranlassen. Der Grund für die Wahlwiederholung ist im Wahlprotokoll<br />
festzuhalten.<br />
(2) Im Übrigen kann eine Wahlwiederholung nur infolge einer Wahlanfechtung stattfinden.<br />
§ 15 Wahlanfechtung<br />
(1) Wahlen können bei der zuständigen Schiedskommission angefochten werden, wenn die Verletzung<br />
von Bestimmungen dieser Wahlordnung, der Parteisatzung, des Parteiengesetzes, der Wahlgesetze<br />
oder des Verfassungsrechts behauptet wird und eine solche Rechtsverletzung zumindest möglich<br />
erscheint.<br />
(2) Wahlanfechtungen haben keine aufschiebende Wirkung.<br />
(3) Anfechtungsberechtigt sind:<br />
a) der Parteivorstand und die zuständigen Landes- und Kreisvorstände<br />
b) wahlberechtigte Versammlungsteilnehmerinnen und –teilnehmer<br />
c) unterlegene Wahlbewerberinnen und -bewerber.<br />
(4) Eine Wahlanfechtung ist binnen zwei Wochen nach Ablauf des Tages, an dem die Wahl stattfand,<br />
zulässig.<br />
(5) Eine Wahlanfechtung ist nur begründet, wenn und soweit der behauptete Mangel Einfluss auf das<br />
Ergebnis der Wahl gehabt haben kann.<br />
(6) <strong>Die</strong> Schiedskommission ist bei einer berechtigten Wahlanfechtung befugt, eine Wahlwiederholung<br />
anzuordnen.
150<br />
Impressum/ Kontakt<br />
Bundesgeschäftsführer der Partei DIE LINKE<br />
Kleine Alexanderstraße 28<br />
10178 Berlin<br />
www.die-linke.de<br />
Redaktionsschluss: 5. Februar 2014