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Antragsheft 3 - Die Linke

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39<br />

Kritik kommt nicht nur von <strong>Linke</strong>n:<br />

Helmut Schmidt geißelt in seinem Buch "Außer<br />

<strong>Die</strong>nst" die verfehlte Russlandpolitik. Gemachte<br />

Zusagen bei der Abrüstung wurden nicht<br />

eingehalten, schwere Fehler und Vertrauensbrüche<br />

sind begangen worden, Politiker verhalten sich<br />

überheblich und herablassend, einige mischen sich<br />

ständig in die russische Innenpolitik ein und<br />

schüren antirussische Gefühle.<br />

Hans-<strong>Die</strong>trich Genscher bedauerte in der Rede zu<br />

seiner Auszeichnung mit dem "Walther-<br />

Rathenau.Preis" am 21.10 2008, dass der<br />

Vorschlag des russischen Präsidenten für eine<br />

Kooperationszone von Vancouver bis Wladiwostok<br />

im Westen ignoriert worden ist. Er distanzierte sich<br />

von der Vorstellung einer unipolaren Weltordnung<br />

und kritisierte, dass Westeuropa es versäumt hatte,<br />

eine Debatte um eine neue Weltordnung anzuregen.<br />

<strong>Die</strong> Zeit dafür sei reif und das westliche<br />

Bündnissystem müsse sich mit den aufstrebenden<br />

Großmächten China, Indien und Russland<br />

arrangieren, diese als gleichberechtigte,<br />

ebenbürtige Partner akzeptieren.<br />

Ex-Kanzler Schröder stellte in einer Veranstaltung<br />

am 17. Januar 2007 fest, dass man Russland<br />

Eigenständigkeit und Gleichberechtigung<br />

zugestehen muss. Er wies Vorverurteilungen und<br />

Verleumdungen gegenüber Russland zurück und<br />

verwahrte sich gegen eine Politik der "doppelten<br />

Standards". Er rief die Medien zu Sachlichkeit auf.<br />

"Gerade wir Deutschen sollten auch nie vergessen,<br />

was im Namen Deutschlands dem russischen Volk<br />

angetan wurde".<br />

Dr. Magold, der ehemalige Vorsitzende des<br />

Ostauschusses der deutschen Wirtschaft, forderte<br />

in dieser Veranstaltung die politische Unterstützung<br />

für die Modernisierung der Russischen Industrie.<br />

Das Motto "Annäherung durch Verflechtung" sei<br />

das richtige Signal.<br />

Horste Teltschik, der ehemalige Ostberater Helmut<br />

Kohls und Moderator der Münchener<br />

Sicherheitskonferenz betonte in einem Artikel in der<br />

FAZ vom 7.Mai 2008, dass Russland keine<br />

Belehrungen braucht. Der Westen muss die<br />

russische Wahrnehmung der Einkreisung und<br />

Isolierung ernst nehmen.<br />

<strong>Die</strong> Veränderungen an der Spitze des AA, die<br />

Ablösung des russophoben Andreas Schokenhoff<br />

durch Gernot Erler als Russland-Beauftragter der<br />

Regierung können zur Belebung realpolitischer<br />

Ansätze im Verhältnis mit Russland führen, was<br />

dort wohlwollend zur Kenntnis genommen wird.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> sollte sich darauf rechtzeitig einstellen<br />

und den Wahlkampf dafür nutzen.<br />

Entscheidung des Parteitages:<br />

Angenommen:<br />

Abgelehnt:<br />

Überwiesen an: _________________________________________<br />

Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />

Bemerkungen: __________________________________________<br />

Änderungsantrag:<br />

L.1.45.<br />

Antragsteller/-innen: Caren Lay, Thomas<br />

Nord, Axel Troost, DIE LINE. LV Sachsen, DIE<br />

LINKE. LV Thüringen, DIE LINKE. Bremen, DIE<br />

LINKE. KV Bautzen, Bodo Ramelow, Klaus<br />

Lederer, Rüdiger Sagel, Gunhild Böth, Susanne<br />

Hennig, Rico Gebhardt, Bela Rogalla, Olga<br />

Fritsche, Christian Göhrcke, Wulf Gallert,<br />

Conny Möhring, Jan van Aken, Jan Korte,<br />

Stefan Liebich, Richard Pitterle, Harald<br />

Petzold, Kerstin Kassner, Ralf Christoffers,<br />

Heinz Vietze, Renate Harcke, Martin<br />

Schirdewan, Katina Schubert, Dominic Heilig,<br />

Benjamin-Immanuel Hoff, Anny Heike, Ralph<br />

Büchner, Mirko Schultze, Sebastian Kahl, Julia<br />

Nüss, Dr. Jens Ilse, Uwe Lammers, Kathrin<br />

Senger-Schäfer, Frank Forsch, Martin A.<br />

Michels, Christian Steinkopf, Ralf Kupitz,<br />

Enrico Stange, Almuth Hartwig-Tiedt, Dr.<br />

Andreas Bernig, Holger Luedtke, Astrit<br />

Rabinowitsch<br />

Der Parteitag möge beschließen:<br />

Seite 6, Zeilen 2 bis 9 streichen<br />

„<strong>Die</strong> Europäische Union war einst … statt Hände zu<br />

reichen.“<br />

Begründung: Im ursprünglichen Entwurf des<br />

Europawahlprogramms war diese Passage aus dem<br />

Alternativantrag nicht enthalten. <strong>Die</strong> sogenannte<br />

„Präambel“ wurde von einer Mehrheit des<br />

Parteivorstands übernommen, weil einige PV-<br />

Mitglieder darin einen Kompromiss gesehen haben,<br />

um einen gemeinsamen Leitantrag des<br />

Parteivorstands zu ermöglichen. Mit der<br />

Aufrechterhaltung des Alternativantrages ist dieses<br />

Vorhaben gescheitert und nicht weiter<br />

aufrechtzuerhalten, zumal ein großer Teil der PV<br />

Mitglieder die inhaltlichen Aussagen dieser<br />

Textübernahme explizit nicht teilt. Auch ohne diese<br />

problematische Einleitung ist der Gesamttext in<br />

sich schlüssig, es wird daher beantragt ihn zu<br />

streichen.

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