Antragsheft 3 - Die Linke
Antragsheft 3 - Die Linke
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Kritik kommt nicht nur von <strong>Linke</strong>n:<br />
Helmut Schmidt geißelt in seinem Buch "Außer<br />
<strong>Die</strong>nst" die verfehlte Russlandpolitik. Gemachte<br />
Zusagen bei der Abrüstung wurden nicht<br />
eingehalten, schwere Fehler und Vertrauensbrüche<br />
sind begangen worden, Politiker verhalten sich<br />
überheblich und herablassend, einige mischen sich<br />
ständig in die russische Innenpolitik ein und<br />
schüren antirussische Gefühle.<br />
Hans-<strong>Die</strong>trich Genscher bedauerte in der Rede zu<br />
seiner Auszeichnung mit dem "Walther-<br />
Rathenau.Preis" am 21.10 2008, dass der<br />
Vorschlag des russischen Präsidenten für eine<br />
Kooperationszone von Vancouver bis Wladiwostok<br />
im Westen ignoriert worden ist. Er distanzierte sich<br />
von der Vorstellung einer unipolaren Weltordnung<br />
und kritisierte, dass Westeuropa es versäumt hatte,<br />
eine Debatte um eine neue Weltordnung anzuregen.<br />
<strong>Die</strong> Zeit dafür sei reif und das westliche<br />
Bündnissystem müsse sich mit den aufstrebenden<br />
Großmächten China, Indien und Russland<br />
arrangieren, diese als gleichberechtigte,<br />
ebenbürtige Partner akzeptieren.<br />
Ex-Kanzler Schröder stellte in einer Veranstaltung<br />
am 17. Januar 2007 fest, dass man Russland<br />
Eigenständigkeit und Gleichberechtigung<br />
zugestehen muss. Er wies Vorverurteilungen und<br />
Verleumdungen gegenüber Russland zurück und<br />
verwahrte sich gegen eine Politik der "doppelten<br />
Standards". Er rief die Medien zu Sachlichkeit auf.<br />
"Gerade wir Deutschen sollten auch nie vergessen,<br />
was im Namen Deutschlands dem russischen Volk<br />
angetan wurde".<br />
Dr. Magold, der ehemalige Vorsitzende des<br />
Ostauschusses der deutschen Wirtschaft, forderte<br />
in dieser Veranstaltung die politische Unterstützung<br />
für die Modernisierung der Russischen Industrie.<br />
Das Motto "Annäherung durch Verflechtung" sei<br />
das richtige Signal.<br />
Horste Teltschik, der ehemalige Ostberater Helmut<br />
Kohls und Moderator der Münchener<br />
Sicherheitskonferenz betonte in einem Artikel in der<br />
FAZ vom 7.Mai 2008, dass Russland keine<br />
Belehrungen braucht. Der Westen muss die<br />
russische Wahrnehmung der Einkreisung und<br />
Isolierung ernst nehmen.<br />
<strong>Die</strong> Veränderungen an der Spitze des AA, die<br />
Ablösung des russophoben Andreas Schokenhoff<br />
durch Gernot Erler als Russland-Beauftragter der<br />
Regierung können zur Belebung realpolitischer<br />
Ansätze im Verhältnis mit Russland führen, was<br />
dort wohlwollend zur Kenntnis genommen wird.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> sollte sich darauf rechtzeitig einstellen<br />
und den Wahlkampf dafür nutzen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.45.<br />
Antragsteller/-innen: Caren Lay, Thomas<br />
Nord, Axel Troost, DIE LINE. LV Sachsen, DIE<br />
LINKE. LV Thüringen, DIE LINKE. Bremen, DIE<br />
LINKE. KV Bautzen, Bodo Ramelow, Klaus<br />
Lederer, Rüdiger Sagel, Gunhild Böth, Susanne<br />
Hennig, Rico Gebhardt, Bela Rogalla, Olga<br />
Fritsche, Christian Göhrcke, Wulf Gallert,<br />
Conny Möhring, Jan van Aken, Jan Korte,<br />
Stefan Liebich, Richard Pitterle, Harald<br />
Petzold, Kerstin Kassner, Ralf Christoffers,<br />
Heinz Vietze, Renate Harcke, Martin<br />
Schirdewan, Katina Schubert, Dominic Heilig,<br />
Benjamin-Immanuel Hoff, Anny Heike, Ralph<br />
Büchner, Mirko Schultze, Sebastian Kahl, Julia<br />
Nüss, Dr. Jens Ilse, Uwe Lammers, Kathrin<br />
Senger-Schäfer, Frank Forsch, Martin A.<br />
Michels, Christian Steinkopf, Ralf Kupitz,<br />
Enrico Stange, Almuth Hartwig-Tiedt, Dr.<br />
Andreas Bernig, Holger Luedtke, Astrit<br />
Rabinowitsch<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 6, Zeilen 2 bis 9 streichen<br />
„<strong>Die</strong> Europäische Union war einst … statt Hände zu<br />
reichen.“<br />
Begründung: Im ursprünglichen Entwurf des<br />
Europawahlprogramms war diese Passage aus dem<br />
Alternativantrag nicht enthalten. <strong>Die</strong> sogenannte<br />
„Präambel“ wurde von einer Mehrheit des<br />
Parteivorstands übernommen, weil einige PV-<br />
Mitglieder darin einen Kompromiss gesehen haben,<br />
um einen gemeinsamen Leitantrag des<br />
Parteivorstands zu ermöglichen. Mit der<br />
Aufrechterhaltung des Alternativantrages ist dieses<br />
Vorhaben gescheitert und nicht weiter<br />
aufrechtzuerhalten, zumal ein großer Teil der PV<br />
Mitglieder die inhaltlichen Aussagen dieser<br />
Textübernahme explizit nicht teilt. Auch ohne diese<br />
problematische Einleitung ist der Gesamttext in<br />
sich schlüssig, es wird daher beantragt ihn zu<br />
streichen.