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Antragsheft 3 - Die Linke

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72<br />

Risikostreuung vorzunehmen und wo nötig<br />

öffentliche Beteiligungen an solchen<br />

Kreditinstituten vorzusehen.<br />

Änderungsantrag L.1.67.8.<br />

Seite 13, 301 bis 304 ändern wie folgt:<br />

… Banken finanzieren soll, ist viel zu klein, um<br />

künftige Bankenkrisen bewältigen zu können, und<br />

unzureichend konstruiert. Eine Bankenunion<br />

muss folgenden Kriterien genügen:<br />

1. Eine Bankenunion muss alle Kreditinstitute<br />

der Eurozone einbeziehen.<br />

2. <strong>Die</strong> Bankenaufsicht soll nicht bei der EZB,<br />

sondern wie in der Bundesrepublik bei<br />

einer eigenständigen Aufsichtsbehörde der<br />

EU angesiedelt werden. Hierfür bietet sich<br />

die bereits existierende European Banking<br />

Authority (EBA) an.<br />

3. <strong>Die</strong> Bankenunion muss so funktionieren,<br />

dass zunächst die europäischen<br />

Kreditinstitute untereinander für ihre<br />

Risiken haften – dies jedoch in einer<br />

ausgleichenden Art und Weise. Sollte das<br />

Volumen der Bankenunion nicht oder noch<br />

nicht zur Deckung ausreichen, wäre es<br />

Aufgabe der EZB oder des ESM, zur<br />

Rekapitalisierung der Bankenunion<br />

beizutragen.<br />

4. <strong>Die</strong> Bankenunion muss die Ansprüche von<br />

Sparerinnen und Sparern sowie von<br />

gewerblichen Unternehmen im Rahmen<br />

einer wirksamen gesamteuropäischen<br />

Einlagensicherung umfassen.<br />

5. Da Zahlungsausfälle von Kreditinstituten zu<br />

Störungen der gegenseitigen<br />

Kreditversorgung im Interbankenmarkt<br />

führen können, muss die Bankenunion die<br />

Ansprüche volkswirtschaftlich relevanter<br />

Gläubigerkreditinstitute gegenseitig<br />

sichern.<br />

6. Aufgabe der Bankenunion ist es, nicht nur<br />

künftige Probleme der Haftung zwischen<br />

Banken zu regulieren, sondern auch solche<br />

der Vergangenheit. Im Ganzen geht es<br />

darum, Einlagemöglichkeiten für Sparer<br />

und gewerbliche Unternehmen sowie die<br />

Kreditversorgung für Haushalte und<br />

gewerbliche Unternehmen zu sichern.<br />

7. <strong>Die</strong> formulierten Ziele der Bankenunion<br />

sollten primär darauf ausgerichtet sein, die<br />

Fortexistenz von Banken zu sichern. Als<br />

letzte Möglichkeit muss die Bankenunion<br />

jedoch auch Mechanismen zur geordneten<br />

Abwicklung von Kreditinstituten vorsehen,<br />

die keine Systemrelevanz besitzen.<br />

8. Im Insolvenzfalle muss sichergestellt sein,<br />

dass Laufzeiten, Zins- und<br />

Tilgungsregelungen sowie Fälligkeiten von<br />

Haushalten und Unternehmen als<br />

Kreditnehmern wie vertraglich vereinbart<br />

fortbestehen.<br />

So werden weder künftige Krisen noch<br />

Bankenrettungen auf Kosten der Steuerzahlerinnen<br />

und Steuerzahler verhindert. Der geplante Rückgriff<br />

auf den aus Steuermitteln gespeisten Europäischen<br />

Stabilitäts-Mechanismus ESM verdeutlicht dies.<br />

Begründung: <strong>Die</strong> Höhe festzulegen ist keine<br />

einfache Aufgabe. <strong>Die</strong> Formulierung sollte also<br />

vorsichtiger sein.<br />

Änderungsantrag L.1.67.9.<br />

Seite 13, Zeilen 307 bis 314<br />

streichen: Eigentümer und Gläubiger müssen …<br />

öffentlich abzusichern.<br />

Begründung: Zum einen ist eine individuelle<br />

Haftung der Kreditinstitute in ihrer Eigenschaft als<br />

Eigentümer und Gläubiger die falsche Antwort auf<br />

die Krise, da eine Kreditverknappung auf dem<br />

Interbankenmarkt schwerwiegende<br />

volkswirtschaftliche Probleme nach sich zöge. Zum<br />

anderen ist auch eine individuelle Haftung von<br />

Privatpersonen und Unternehmen in ihrer<br />

Eigenschaft als Eigentümer und Gläubiger ein<br />

falscher Ansatz, da die abzusehende Reaktionen<br />

einer Ausdehnung der Sparquote und einer<br />

Reduzierung der Sachinvestitionsquote ebenfalls<br />

schwerwiegende Probleme mit sich brächten.<br />

Änderungsantrag L.1.67.10.<br />

Seite 13, Zeilen 316 bis 318 ändern wie folgt:<br />

Das Finanzsystem braucht keine Spielbanken. <strong>Die</strong><br />

Teile des Das Investmentbankings, bei denen dem<br />

ohne Nutzen für die Realwirtschaft mit vielen<br />

Risiken auf den Finanzmärkten spekuliert wird, um<br />

hohe Renditen zu erzielen, ist sind als<br />

Geschäftsfeld abzuwickeln.

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