Antragsheft 3 - Die Linke
Antragsheft 3 - Die Linke
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umfassende Abrüstung einsetzt. Mit den Kräften<br />
der Friedensbewegung kämpft DIE LINKE gegen<br />
eine Militarisierung von Politik.<br />
DIE LINKE lehnt Kriegseinsätze generell und auch<br />
unter EU-Verantwortung ab<br />
Wir halten einen Europäischen Auswärtigen <strong>Die</strong>nst<br />
für sinnvoll, wenn er demokratisch deutlich stärker<br />
als bisher und primär über das Europäische<br />
Parlament legitimiert ist und durch dieses<br />
kontrolliert wird, sich auf die gemeinsame<br />
Außenvertretung, auf die Zusammenführung<br />
verschiedener Politikbereiche zu kohärentem<br />
Handeln gegenüber Drittstaaten konzentriert und<br />
auf Konfliktprävention, diplomatische<br />
Konfliktlösungen sowie nachhaltige<br />
Entwicklungszusammenarbeit orientiert ist.<br />
DIE LINKE tritt für ein Ende geheimdienstlicher<br />
Zusammenarbeit mit den USA im Rahmen der<br />
gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik sowie<br />
der gemeinsamen Sicherheits- und<br />
Verteidigungspolitik ein. Eine eigenständigere<br />
europäische Arbeit im Sicherheitsbereich und der<br />
Schutz der Bürger- und Freiheitsrechte nach hohen<br />
europäischen Standards haben Priorität.<br />
Wir wollen eine sozial gerechte und friedliche EU.<br />
Wir machen uns für den Aufbau eines europäischen<br />
zivilen Friedensdienstes stark. Wir wollen eine EU,<br />
die frei ist von Massenvernichtungswaffen. DIE<br />
LINKE wendet sich gegen ein weltweites atomares<br />
Wettrüsten. Der von der USA geplante<br />
Raketenschild in Europa ist ein Relikt des Kalten<br />
Krieges, den wir ablehnen. Wer Sicherheit in Europa<br />
nur mit und nicht gegen Russland proklamiert, der<br />
sollte solche Eskalationen unterlassen.<br />
Jede Waffe findet ihren Krieg<br />
Wir wollen daher Rüstungsexporte verbieten. <strong>Die</strong><br />
EU exportiert Güter wie Waffen, Chemikalien und<br />
Atomenergieanlagen, die in ihren<br />
Bestimmungsländern zu kriegerischen<br />
Auseinandersetzungen und Umweltproblemen<br />
beitragen können. Hier spielt die Sicherung von<br />
natürlichen Ressourcen eine immer stärkere Rolle.<br />
<strong>Die</strong> EU-Staaten sind neben den USA und Russland<br />
der größte Rüstungsexporteur der Welt. Wir aber<br />
wollen Europa abrüsten. Das betrifft die Produktion<br />
und den Export von Waffen als auch die<br />
Militarisierung der Außengrenzen. Statt auf einen<br />
Ausbau der Rüstungsindustrie setzen wir auf<br />
Konversion. <strong>Die</strong> EU-Verteidigungsagentur fördert<br />
Rüstungsproduktion und -export. Sie soll<br />
abgeschafft und Rüstungsexporte sollen EU-weit<br />
verboten werden.<br />
Wir halten an unserem Ziel eines Deutschland und<br />
eines Europa ohne Armeen, einer Welt ohne Kriege<br />
fest.<br />
2. Willkommen in Europa: Visa-Liberalisierung und<br />
offene Grenzen für Menschen in Not<br />
DIE LINKE setzt sich für eine offene Welt ein, in der<br />
Menschen unkompliziert in Kontakt miteinander<br />
treten können. Trotz bestehender Abkommen zur<br />
Visa-Liberalisierung ist es für sehr viele Menschen<br />
schwer bis unmöglich, Freunde und Verwandte in<br />
Europa zu besuchen, hier zu arbeiten und zu leben<br />
oder in kulturellen und politischen Austausch zu<br />
treten. Damit untergräbt unser Kontinent seine<br />
Chancen auf eine gute Zukunft. Daher fordern wir<br />
eine Visa-Liberalisierung der EU. Unser langfristiges<br />
Ziel sind ein Europa und eine Welt ohne Visa-Pflicht.<br />
Visa-Politik darf auch nicht als Druckmittel<br />
gegenüber EU-Beitrittskandidaten genutzt werden.<br />
<strong>Die</strong> EU sollte sich nicht durch ihre Politik<br />
abschotten, sondern Reisefreiheit für alle<br />
Bürgerinnen und Bürger gewährleisten.<br />
Europa darf keine Festung sein. <strong>Die</strong> stringente<br />
Überwachung der EU-Außengrenzen dient einzig<br />
der Abschottung. <strong>Die</strong> Dublin-Verordnung der EU<br />
sieht vor, dass im Regelfall das EU-Land für die<br />
Durchführung eines Asylverfahrens zuständig ist,<br />
über welches Asylsuchende in die EU eingereist<br />
sind. <strong>Die</strong> EU-Länder mit Außengrenzen versuchen,<br />
die Grenzen möglichst hermetisch abzuriegeln oder<br />
die Abwehr von Flüchtlingen auf Drittstaaten<br />
vorzuverlagern.<br />
Angesichts der dramatischen Lage mit über 20.000<br />
Toten an den EU-Außengrenzen seit Inkrafttreten<br />
der Dublin-Verordnung fordern wir offene Grenzen<br />
für Menschen in Not und einen grundlegenden<br />
Wandel in der EU-Flüchtlingspolitik. Wir<br />
unterstützen das »Memorandum für ein gerechtes<br />
und solidarisches System der Verantwortlichkeit«<br />
und setzen uns für das Prinzip der freien Wahl des<br />
Zufluchtslandes ein, auf das sich viele Verbände in<br />
der Bundesrepublik Deutschland verständigt haben<br />
(zum Beispiel AWO, Diakonie, PRO ASYL,<br />
Paritätischer Wohlfahrtsverband, Deutscher<br />
Anwaltsverein).<br />
Wir werden uns im Europäischen Parlament für eine<br />
gesamteuropäische und humanistische Flüchtlingsund<br />
Migrationspolitik einsetzen, die Menschen in<br />
Not hilft, die der Verantwortung der Europäischen<br />
Union für Migrationsbewegungen gerecht wird und<br />
die den Prinzipien der Menschenrechte und des<br />
Humanismus verpflichtet ist.. FRONTEX, die<br />
Agentur zur Sicherung der Außengrenzen, muss<br />
aufgelöst werden. Das satellitengestützte<br />
Grenzüberwachungssystem EUROSUR, das die<br />
Abschottung der EU gegenüber Flüchtlingen weiter<br />
verschärft, lehnen wir ab. Wir setzten uns dafür ein,<br />
dass die Grundrechte der Flüchtlinge eingehalten<br />
werden. Alle Migrantinnen und Migranten sind im<br />
Rahmen einer Europäischen Agenda für Beteiligung<br />
rechtlich, politisch und sozial gleichzustellen und<br />
müssen die Möglichkeit zur Legalisierung und die<br />
Chance auf faire Arbeitsbedingungen haben. Wir<br />
dringen auf die konsequente Einhaltung der Genfer<br />
Flüchtlingskonvention und der Europäischen<br />
Menschenrechtskonvention. Der Grundsatz der<br />
Nicht-Zurückweisung an den EU-Außengrenzen und