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Antragsheft 3 - Die Linke

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140<br />

Europa steht am Scheideweg, dieser Satz gilt uneingeschränkt auch für die Agrarpolitik. <strong>Die</strong><br />

Europäische Gemeinschaft wendet derzeit 42 Prozent ihres Haushalts für den Agrarbereich und die<br />

ländlichen Entwicklung in ihren 28 Mitgliedsländern auf. Landwirtschaft und ländliche Entwicklung<br />

sind zentrale Politikfelder in Europa und müssen deshalb von der LINKEN kompetent bestellt werden.<br />

Dazu entwickeln wir ein Konzept zur nachhaltigen Entwicklung der ländlichen Räume und für ein<br />

Netzwerk von Akteuren und Institutionen. Als Europaabgeordneter möchte ich den sozial-ökologischen<br />

Umbau mit auf den Weg bringen und dabei auf die Kompetenzen von Agrarbetrieben,<br />

wissenschaftlichen Einrichtungen, Verbänden und Vereinen, Gewerkschaften und soziokulturellen<br />

Initiativen zurückgreifen.<br />

Meine Bewerbung erfolgt auf Vorschlag der AG Agrarpolitik und ländlicher Raum beim Parteivorstand.<br />

Auf unsere Unterstützung konnte die Delegation der <strong>Linke</strong>n in der GUE/NGL sehr bauen, von daher<br />

findet die Bewerbung Zustimmung.<br />

Außerhalb der Partei gibt es Unterstützung durch den Landesbauernverband Brandenburg e.V., den<br />

forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen und vom Waldbauernverband Brandenburg e.V.<br />

<strong>Die</strong>ser Verband hatte sich auf meine Initiative 2004 als Interessenvertretung der<br />

Kleinprivatwaldbesitzer gegen die von den Großgrundbesitzern dominierten Waldbesitzerverbände<br />

gegründet. 2008 wurde aus dem Waldbauernverband heraus die Waldbauernschule Brandenburg ins<br />

Leben gerufen, deren regelmäßigen Angebote regen Zuspruch und bundesweite Beachtung finden.<br />

Auf der BundesvertreterInnenversammlung 2014 werde ich ab Listenplatz 5 um ein Mandat kämpfen,<br />

weil ich als Agrar- und Forstwirt im Europäischen Parlament einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Beantwortung zentraler Zukunftsfragen leisten kann.<br />

Agrarpolitik geht alle an<br />

<strong>Die</strong> mit Nahrungs- und Wassermangel sowie wachsender Bodenerosion einhergehende weltweite<br />

Klimaveränderung und die sich abzeichnende Energieknappheit rücken das Prinzip der Nachhaltigkeit als<br />

existenzielles Grundprinzip immer stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Es ist unerlässlich, dass sich DIE<br />

LINKE an diesen Debatten um die sozialen und wirtschaftlichen Folgen aktiv beteiligt.<br />

<strong>Die</strong> soziale Frage ist im ländlichen Raum an das Eigentum an Grund und Boden gebunden. Eine möglichst breite<br />

Streuung des Eigentums sowie der besondere Schutz von Klein- und gesellschaftlichem Eigentum stellen die<br />

besten Voraussetzungen für eine soziale Agrarwirtschaft dar.<br />

<strong>Die</strong> agrarpolitischen Diskussionen um Verbraucherschutz und Tierschutz, um Quoten für Milch und<br />

Zucker, um Exporterstattungen und Greening, um Klein- oder Großbetriebe werden in Deutschland vor<br />

allem im Sinne der Großgrundbesitzer und damit des alten Adels geführt und reflektieren nicht einmal<br />

im Ansatz die aktuellen Verwerfungen. Hofsterben, sinkende Beschäftigtenzahlen, Konzentration des<br />

Bodeneigentums in immer weniger Händen und eine anhaltende Verbrauchergefährdung sind die<br />

Folgen. Bei der Vergabe von Fördergeldern durch die EU in den Bereichen Landwirtschaft,<br />

Forstwirtschaft, Gartenbau und Fischerei darf nicht die Flächenausstattung oder allein die<br />

Betriebsgröße im Mittelpunkt stehen, sondern die sozialen und ökologischen Leistungen des<br />

jeweiligen Betriebs, unabhängig von seiner Eigentumsform und Produktionsrichtung. Im Ergebnis<br />

entstehen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze mit Kranken- und Altersvorsorge, unter<br />

Einhaltung strenger ökologischer Standards.<br />

Statt ausschließlich auf Wettbewerb setzen wir auf regionale Kooperation und Zusammenarbeit. Eine<br />

Einigung der Vertreter der LINKEN im EU-Parlament auf einen solchen gemeinsamen Nenner ist eine<br />

erste notwendige Aufgabe.<br />

Enno Rosenthal<br />

Skt. Jürgen, 14.10.2013

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