Antragsheft 3 - Die Linke
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Begründung: Zum aktuellen Zeitpunkt den Vertrag<br />
von Lissabon abzulehnen, würde bedeuten, daß wir<br />
nicht bereit wären, uns an europäischer Politik<br />
innerhalb der bestehenden Institutionen zu<br />
beteiligen, was objektiv nicht der Realität<br />
entspricht: Es gibt linke Abgeordnete, die sich in<br />
Europaausschüssen der verschiedenen Ebenen, im<br />
Bundesrat, im Ausschuss der Regionen, im<br />
Europaparlament, in Europäischen Bürgerinitiativen<br />
etc. engagieren.<br />
Änderungsantrag L.1.79.2.<br />
Seite 10, Zeile 165 einfügen:<br />
Konkrete Solidarität in der EU äußert sich schon<br />
jetzt z.B. in den Struktur-, Kohäsions- und<br />
Agrarfonds. <strong>Die</strong>s soll ausgebaut werden und sich so<br />
in eine echte Solidar- und Transferunion<br />
weiterentwickeln.<br />
Änderungsantrag L.1.79.3.<br />
Seite 28, nach Zeile 918 einfügen:<br />
… und regionale Parlamente eindeutig zu klären.<br />
Eine Verfassung für Europa<br />
<strong>Die</strong> EU benötigt eine andere vertragliche Grundlage:<br />
eine EU-Verfassung, die von den Bürgerinnen und<br />
Bürgern mit gestaltet wird und über die zeitgleich in<br />
jedem EU-Mitgliedstaat in einem Referendum<br />
abgestimmt werden muss. Demokratie,<br />
Sozialstaatlichkeit, Frieden und Rechtsstaatlichkeit<br />
müssen gleichrangige verfassungsrechtliche Werte<br />
und Ziele der EU sein. <strong>Die</strong> EU muss auf<br />
konsequente Durchsetzung dieser Ziele, auf<br />
Solidarität, Toleranz, Menschenrechte,<br />
Säkularisierung und Gleichberechtigung der<br />
Geschlechter verpflichtet werden. Eine EU-<br />
Verfassung muss in ihren Aussagen<br />
wirtschaftspolitisch neutral und gegenüber einer<br />
gemischtwirtschaftlichen Ordnung mit einem<br />
bedeutenden öffentlichen Sektor sowie künftigen<br />
Gesellschaftsentwicklungen offen sein. Eigentum<br />
hat auch sozialen Belangen, dem Umweltschutz und<br />
anderen Erfordernissen des Gemeinwohls zu<br />
dienen. In die Verfassung gehört das Prinzip der<br />
Gewaltenteilung und der Trennung von Polizei,<br />
Geheimdiensten und Militär. Zugleich sollen<br />
obligatorische Volksentscheide über EU-<br />
Grundlagen- Verträge und zukünftige Änderungen<br />
der EU-Verfassung verankert werden. Außerdem<br />
müssen die Bürgerinnen und Bürger das Recht<br />
erhalten, EU-weit über Burger/inneninitiativen, -<br />
begehren und -entscheide auf europäische<br />
Entscheidungen wirksam Einfluss zu nehmen.<br />
Eine solche Verfassung kann nur von und mit den<br />
Menschen in Europa entstehen. Deswegen tritt DIE<br />
LINKE für einen neuen Konvent ein, in dem<br />
Vertreterinnen und Vertreter der Regionen der EU<br />
gleichberechtigt und gemeinsam die Grundlagen<br />
der EU diskutieren, einen Entwurf für eine<br />
Verfassung der Europäischen Union erarbeiten und<br />
diesen den Institutionen der Union und den<br />
Menschen in ihr zur Abstimmung vorlegen.<br />
Eine echte politische Union setzt auch Teilhabe an<br />
und die Weiterentwicklung von demokratischen<br />
Strukturen, Institutionen und<br />
Legitimierungsprozessen voraus.<br />
• DIE LINKE fordert einen Konvent, der Vorschläge<br />
zur Beantwortung der damit verbundenen Fragen<br />
erarbeitet.<br />
• <strong>Die</strong> EU soll nicht Projekt der Regierungen und<br />
Wirtschaftseliten sein, die Rolle und Kooperation<br />
der nationalen Parlamente und des<br />
Europaparlaments muß gestärkt werden. <strong>Die</strong><br />
europäische Bürgerinitiative nutzen und stärken wir<br />
als ein erstes Instrument direkter Demokratie, auch<br />
indem wir Forderungen von europäischen<br />
Bürgerinitiativen im politischen Alltagsgeschäft<br />
aufgreifen.<br />
Denn Demokratie bedeutet mehr als ...<br />
Begründung: <strong>Die</strong> EU ist für 500 Millionen<br />
Menschen zur Lebensrealität geworden und weist<br />
Vor- und Nachteile auf. <strong>Die</strong>se zu benennen und das<br />
Vertragswerk schrittweise und auf der Basis<br />
möglichst breiter demokratischer Beteiligung zu<br />
verbessern muss Ziel auch der LINKEN sein.<br />
Zugleich können wir auf eine lange Tradition linker<br />
Ideengeschichte für ein vereintes Europa<br />
zurückblicken.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: _______dagegen: ______ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.80.<br />
Antragsteller/-innen: DIE LINKE. KV Gifhorn<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Änderungsantrag L.1.80.1.<br />
Seite 6, Zeilen 2 bis 10 ersetzen durch:<br />
<strong>Die</strong> Europäische Union befindet sich in einer<br />
schweren Vertrauenskrise. Defizite in den<br />
Bereichen Demokratie und Transparenz, der Mangel<br />
an internationaler Solidarität und die Ausrichtung<br />
auf die ökonomische Wettbewerbsfähigkeit machen<br />
das EU-Projekt für viele Menschen uninteressant,<br />
unverständlich und unglaubwürdig.