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Antragsheft 3 - Die Linke

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69<br />

Kommission und des Europäischen Rates so<br />

verändern, dass das Kapital nicht mehr deutsche<br />

gegen griechische Europäerinnen und Europäer<br />

ausspielen kann, sondern gemeinsame sozialökologische<br />

Entwicklungsziele in den Vordergrund<br />

gestellt werden. Wir wollen zur Durchsetzung dieser<br />

Ziele die Grundlagen der Europäischen Union vom<br />

Kopf auf die Füße stellen, den Regierungen nehmen<br />

und den Menschen geben. Wir wollen die<br />

Diskussion über gemeinsame Werte und Normen in<br />

der EU und über deren rechtliche Ausgestaltung in<br />

großer Breite und unter institutioneller<br />

Einbeziehung der Zivilgesellschaft führen. Wir<br />

wollen, dass über die Ergebnisse dieses<br />

solidarischen Diskurses in zeitgleich stattfindenden<br />

Referenden in allen Mitgliedsstaaten der<br />

Europäischen Union abgestimmt wird. Dafür und für<br />

vieles mehr braucht es eine starke linke Fraktion im<br />

Europäischen Parlament.<br />

Eine veränderte Europäische Union ist möglich und<br />

die „Alternativlosigkeit“ von Kanzlerin Merkel (CDU)<br />

eine Chimäre. Eine demokratische, soziale und<br />

ökologische Umkehr in Europa kann erkämpft<br />

werden – auf allen Ebenen der Politik, von der<br />

Kommunalversammlung bis zum Europaparlament.<br />

DIE LINKE hat dabei eine besondere<br />

Verantwortung. Unsere europäischen Alternativen<br />

zur herrschenden Krisenpolitik und den<br />

nationalistischen Scheinantworten sind eindeutig:<br />

Erstens: Wir fordern, dass die Folgen der Krise<br />

nicht weiter durch die Schwächsten der<br />

Gesellschaft, Kinder, Ältere, Beschäftigte, kleine<br />

Selbständige und Kleinunternehmer getragen<br />

werden. Es geht uns um den Schutz und die<br />

Wiederherstellung der Gesundheits- und<br />

Altersvorsorge sowie der Bildung in den besonders<br />

betroffenen Krisenländern. <strong>Die</strong><br />

Jugenderwerbslosigkeit muss durch<br />

Sonderprogramme bekämpft und drastisch<br />

reduziert werden. Es geht um die Zukunft einer<br />

ganzen Generation. Es geht um das Leben von<br />

Millionen Asylsuchenden und sogenannte illegal in<br />

der EU lebende Menschen. Wir kämpfen für eine<br />

Sozialcharta bei Hilfen für Krisenstaaten und eine<br />

direkte Kreditvergabe durch die EZB in<br />

festgelegtem Rahmen.<br />

Zweitens: <strong>Die</strong> Politik der Umverteilung von unten<br />

nach oben, der Privatisierung wichtiger öffentlicher<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen und der Deregulierung im Bankenund<br />

Finanzsektor, ist eine der wichtigsten Ursachen<br />

der aktuellen Krise. Ein neuer sozialer Kompromiss<br />

braucht „Umfairteilung“, einen starken öffentlichen<br />

Sektor und den Ausbau der öffentlichen<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen sowie öffentliche EU<br />

Konjunkturprogramme unter transparenter<br />

öffentlicher Kontrolle. DIE LINKE steht ein für<br />

gemeinsame EU-weite Mindestsätze bei der<br />

Unternehmensbesteuerung und für eine EU-weite<br />

Vermögensabgabe.<br />

Drittens: Wir setzen uns für einen Prozess der<br />

grundlegenden Neuausrichtung der Europäischen<br />

Union und ihrer Institutionen ein, um die Richtung<br />

der europäischen Integration zu verändern. <strong>Die</strong> EU<br />

soll soziale, ökologische und globale Probleme<br />

lösen, die Grundrechte der hier Lebenden schützen<br />

und stärken, sich endlich wirklich für die<br />

Menschenrechte engagieren, anstatt diese zu<br />

instrumentalisieren. Dazu muss die Demokratie auf<br />

allen Ebenen und die Zusammenarbeit unter den<br />

demokratischen Interessenvertretungen und<br />

Parlamenten gestärkt werden. Deshalb fordert DIE<br />

LINKE unter anderem EU-weite und verbindliche<br />

Volksentscheide.<br />

Viertens: DIE LINKE kämpft für verbindliche soziale<br />

Rechte für alle Menschen in der EU, so für EU-weite<br />

armutsfeste Mindestlöhne, Mindestrenten und<br />

Mindesteinkommen. In der gesamten EU muss<br />

gelten: Solidarität und soziale Mindeststandards<br />

sind eine entscheidende Basis des Zusammenhalts,<br />

der Wettbewerb des Sozialdumpings muss beendet<br />

werden.<br />

Fünftens: Wir setzen uns für die Ausweitung von<br />

Grundrechten im Internetzeitalter ein. Wir lehnen<br />

die totalitär gewordene Überwachung von<br />

Kommunikation durch Staaten und Konzerne ab,<br />

fordern das Recht auf informationelle<br />

Selbstbestimmung und die Durchsetzung<br />

demokratischer Kontrolle.<br />

Sechstens: Armut, Bürgerkriege und<br />

Umweltkatastrophen sind Folgen kapitalistischer<br />

Globalisierung, äußerer Einmischung und von<br />

Staatenzerfall. Verfolgung, Flucht, Vertreibung und<br />

die Suche nach lebenswerten Alternativen führen<br />

Menschen in die EU und deren reichere<br />

Mitgliedsstaaten. Wir stehen zum Grundrecht auf<br />

Asyl, wollen einen deutlich stärkeren Einsatz für<br />

Kriegsflüchtlinge, insbesondere aus dem Nahen<br />

Osten und Nordafrika, und treten für eine aktive<br />

Politik solidarischer sozialer Integration ein. Wir<br />

brauchen eine Humanisierung der Flüchtlingspolitik,<br />

FRONTEX ist aufzulösen.<br />

Siebtens: Wir setzen uns ein für eine aktive und<br />

konstruktive Politik der Europäischen Union<br />

gegenüber den Nachbarländern im Osten und<br />

Süden der Europäischen Union, für Engagement<br />

gegen globale Armut ein. Offenheit, wirtschaftliche<br />

Kooperation, Solidarität und eine gemeinsame<br />

Entwicklung sind der Schlüssel für Frieden und<br />

Wohlstand. <strong>Die</strong> EU soll sich verstärkt an allen<br />

globalen Initiativen, die zu einer friedlichen und

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