Antragsheft 3 - Die Linke
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79<br />
Entwicklung regionaler Leitbilder, die<br />
gesellschaftlich verankert sind, allgemeiner Zugang<br />
zu guten Daseinsvorsorgeleistungen – von der<br />
Gesundheits- bis zur Breitbandversorgung, von der<br />
Bildung bis zur solidarischen sozialen Sicherung –,<br />
die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und<br />
bürgerrechtlicher Emanzipation: das sind die<br />
Prämissen der Partei DIE LINKE zum Einsatz<br />
regionaler Strukturförderprogramme für ein<br />
vereintes Europa!<br />
DIE LINKE setzt sich dafür ein, dass die Mittel der<br />
Regional- und Strukturförderung in allen<br />
Mitgliedstaaten und Regionen einfach und<br />
unbürokratisch abgerufen werden können.<br />
Austausch und bilaterale Kooperation (Twinning-<br />
Projekte, Verwaltungszusammenarbeit, Best-<br />
Practice-Vermittlung) bedürfen der offensiven<br />
Förderung durch die europäische Ebene – sowohl in<br />
Bezug auf Mittelbeantragung und Mittelabruf als<br />
auch in Bezug auf die gesammelten Erfahrungen.<br />
Kooperation und gegenseitiges Lernen stärken den<br />
europäischen Gedanken und schaffen einen<br />
positiven Bezugsrahmen bei der Gestaltung einer<br />
gemeinsamen europäischen Gesellschaft, die mehr<br />
ist als ein politisch verfasster Binnenmarkt mit<br />
freiem Waren-, Kapital- und <strong>Die</strong>nstleistungsverkehr.<br />
<strong>Die</strong> Schaffung von gleichwertigen<br />
Lebensverhältnissen in der EU ist unerlässlich, um<br />
soziale Integration zu fördern und allen Menschen<br />
in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union die<br />
Teilhabe an wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />
Entwicklungen zu ermöglichen. Für die Absicherung<br />
einer solchen qualitativ neuen und quantitativ<br />
erweiterten Regional- und Strukturpolitik hat DIE<br />
LINKE Konzepte vorgelegt und wird diese im<br />
Europäischen Parlament einbringen.<br />
Entscheidung des Parteitages:<br />
Angenommen:<br />
Abgelehnt:<br />
Überwiesen an: _________________________________________<br />
Stimmen dafür: ______ dagegen: _____ Enthaltungen: ________<br />
Bemerkungen: __________________________________________<br />
Änderungsantrag:<br />
L.1.72.<br />
Antragsteller/-innen: Stefan Liebich, Anna-<br />
Lena Orlowski, Gerry Woop, Julia Alexandra<br />
Nüß, Luise Neuhaus-Wartenberg, Forum<br />
Demokratischer Sozialismus (fds)<br />
Der Parteitag möge beschließen:<br />
Seite 34 bis 37, Zeilen 1108 bis 1255<br />
ersetzen durch:<br />
Für ein friedliches Europa<br />
1. Für ein Europa ohne Armeen in einer Welt ohne<br />
Kriege<br />
<strong>Die</strong> Einigung von zunächst Westeuropa auf die<br />
Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und<br />
später die Europäische Gemeinschaft (EG) sollte<br />
durch wirtschaftliche und später auch politische<br />
Verflechtungen Kriege der Mitgliedstaaten<br />
untereinander verhindern. 100 Jahre nach Beginn<br />
des Ersten und 75 Jahre nach Beginn des Zweiten<br />
Weltkrieges findet die zivilisatorische<br />
Errungenschaft eines langen friedlichen<br />
Zusammenlebens der Bevölkerungen der<br />
inzwischen in der Europäischen Union<br />
zusammengeschlossenen Staaten unsere<br />
Anerkennung.<br />
Verträge und gemeinsame Institutionen setzen den<br />
Rahmen für eine Union aus souveränen<br />
Mitgliedstaaten, die Konflikte regulieren,<br />
Gemeinsamkeit fördern und Wohlstand erzeugen<br />
kann. Zugleich bedarf es dringend der Vertiefung<br />
demokratischer Legitimation und Rückbindung der<br />
Politik an die sozialen Interessen der Bürgerinnen<br />
und Bürger der Mitgliedstaaten der EU.<br />
Um den Friedensgedanken auf Basis der Idee von<br />
Integration durch Zusammenarbeit und Handel<br />
auch über die EU hinaus zu fördern, bedarf es einer<br />
anderen Politik der Regierungen der EU-<br />
Mitgliedsstaaten und einer Mehrheit im<br />
Europäischen Parlament für mehr soziale<br />
Gerechtigkeit, starke solidarische Beziehungen zu<br />
anderen Staaten sowie für Abrüstung und Frieden.<br />
Politische, wirtschaftliche und soziale<br />
Ungerechtigkeiten und die Konkurrenz um knappe<br />
Ressourcen bilden immer wieder einen Nährboden<br />
für bewaffnete Konflikte und Kriege. Deshalb ist<br />
linke Politik in den einzelnen Mitgliedstaaten der<br />
EU, aber noch stärker auch auf der EU-Ebene<br />
gefordert, um deren politische und wirtschaftliche<br />
Potenziale für eine solidarische und friedliche<br />
internationale Politik einzusetzen. Das bedeutet<br />
eine grundlegend andere Handelspolitik, die auf<br />
fairen Austausch und nachhaltige Entwicklungen<br />
gerichtet ist. Wir lehnen eine neoliberale<br />
Austeritätspolitik entschieden ab und setzen eine<br />
Politik des Dialogs und der<br />
Entwicklungszusammenarbeit dagegen. Solidarität,<br />
Handelsabkommen zum Vorteil der beteiligten<br />
Seiten, vor allem der Menschen, sowie die Stärkung<br />
regionaler Zusammenhänge sind für eine Welt in<br />
Frieden erforderlich. Dafür werden sich unsere<br />
Abgeordneten im Europäischen Parlament<br />
einsetzen.<br />
DIE LINKE möchte, dass die EU zu einer<br />
Friedensmacht wird, die ihre Potenziale für<br />
friedliche Konfliktlösungen, Prävention und