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Notfallpraxis Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte der Notfallpraxis Celle im Verlauf der Jahre von der Planung bis zur Gründung und bis zur heutigen Gestaltung Von Dr. Werner Bode, Niedergelassener Arzt und Leiter der Notfallpraxis Celle Für unsere Bevölkerung ist es aus heutiger Sicht wahrscheinlich unvorstellbar, dass es in den früheren Jahren noch keinen wirklichen strukturierten Notdienst für die Bevölkerung im vertragsärztlichen Bereich gegeben hat und jeder die Versorgung seiner Patienten nach eigenem Engagement geregelt hat. Dies führte zu einer erheblichen Fehlverteilung in der Belastung der einzelnen Kollegen, so dass letztlich nur sehr wenig Kollegen aktiv an der Notdienstversorgung der Patienten in der praxisfreien Zeit tätig waren. Dieses führte dazu, dass sich Ende der 1980er Jahre in der Stadt Celle eine kleine Gruppe dieser Kollegen zusammengesetzt hat und über organisatorische Strukturen im Rahmen einer Notdienstpraxis nachgedacht hat. Die einmalige Vereinslösung, die im Landkreis Celle besteht, geht auf letztlich 13 Vereinsmitglieder in der Startphase zurück, die den Beschluss gefasst haben, eine solche Praxis zu gründen und eine strukturierte Notdienstversorgung für die Bevölkerung in der praxisfreien Zeit anzubieten. Es Das Team der Notfallpraxis 77er Str. dauerte dann letztlich doch mit allen notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen und Beschlüssen noch bis zum Jahre 1996 bis im April die Sprechstunde in den jetzigen Räumen zu praxisfreien Zeiten eröffnet wurde. Die Finanzierung sicherten fünf Kollegen des Vorstandes dieser Praxis aus eigenen privaten Mitteln. Weder die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen noch die hier ansässigen Krankenhäuser wollten sich derzeit an einer aktiven Unterstützung oder an einer räumlichen Nähe dieser Notdienstpraxis beteiligen. Dieses Modell der Patientenversorgung in gemeinsamer Struktur zu praxisfreien Zeiten ist sehr schnell von den Patienten der Stadt Celle wahrgenommen worden. Auch haben sich sehr viele der niedergelassenen Kollegen, als sie sahen, dass dieses Modell funktionstüchtig ist, dem Verein angeschlossen. So erreichten wir nach kurzer Zeit eine Mitgliederstärke von etwas über 45 Kollegen, die aktiv an der Dienstgestaltung teilgenommen haben. Zu praxisfreien Zeiten wird der Bevölkerung sowohl ein Sitzdienst in der Notdienstpraxis bis 24 Uhr wie auch ein Fahrdienst zusätzlich über die Nachtstunden bis morgens um 8 Uhr verfügbar gemacht. Die organisatorische Arbeit für diese Struktur wird ausschließlich von der Notdienstpraxis selber geleistet. Mittlerweile haben sich die Strukturen in mehreren Schritten so verändert, dass sich zunächst der Nordkreis des Landkreises Südheide, dann der Westkreis und schließlich auch der Südostkreis in verschiedenen Abschnitten an die 16
Notfallpraxis Struktur der Notdienstpraxis angeschlossen haben. Durch organisatorische Maßnahmen konnte eine sehr ordentliche Verminderung der Nachtdienstbelastung der niedergelassenen Ärzte insbesondere im Bereich des Landkreises erreicht werden. Dieses trägt wesentlich zur Versorgungssicherheit, auch der ländlichen Bevölkerung, bei. Wir behandeln derzeit im Schnitt etwa 5000 Patienten pro Quartal. In der Notdienstpraxis arbeiten neben dem ärztlichen Personal ausschließlich medizinische Fachangestellte, die mit den besonderen Aufgaben der Notdienstversorgung wie auch der Notdienstorganisation vertraut sind. Von diesen Mitarbeiterinnen werden nicht nur Erstrecherchen durchgeführt, ob dieser Patient vielleicht nicht doch ein Krankenhauspatient ist und der Notarzt erforderlich ist, sondern auch die Verwaltung sämtlicher Notdienststrukturen des gesamten Landkreises mit Dienstweitergaben. Hier besteht ein erheblicher organisatorischer Aufwand, der durch unsere Mitarbeiterinnen geleistet wird. Wir sehen uns hier in gemeinsamer Arbeit mit der Ambulanz des Allgemeinen Krankenhauses Celle. Die Verteilung der Tätigkeiten in der Notfallambulanz des Allgemeinen Krankenhauses und der Notdienstpraxis sind unterschiedlich. Die Notdienstpraxis sollten die Patienten aufsuchen, die mit ihren Anliegen normalerweise zu Tagesöffnungszeiten auch in der Praxis ihres niedergelassenen Hausarztes gehen, während sichtbar schwere lebensbedrohliche Erkrankungen direkt der Notfallambulanz des AKH zugewiesen werden sollten. Es sollte der Patient hier aktiv mitentscheiden. In gemeinsamer Aktion ist hier immer wieder versucht worden, die Notfallambulanz des Allgemeinen Krankenhauses zu entlasten. Dies sehen wir auch weiterhin als gemeinsame Aufgabe an. Für eine aktive gute Zusammenarbeit in den einzelnen Versorgungsstrukturen, insbesondere auch die gute Zusammenarbeit der Rettungsleitstelle und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), stehen wir jederzeit zur Verfügung. In der nächsten Ausgabe wird dann die ZNA (Zentrale Notfallambulanz) des AKH Celle und ihre Entwicklung im Jahr 2013 unter der Leitung des Chefarztes Dr. Ewald Hüls vorgestellt. Not fallpra xis 77er Str. 45A 2 9221 Celle Tel. 05141 / 25008 Fa x 05141 / 6064 SPRECHZEITEN Mo, Di, Do 19.00 – 24.00 Uhr Mi, Fr 15.00 – 24.00 Uhr Sa, So 8.00 – 24.00 Uhr Feiertags 8.00 – 24.00 Uhr 17
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