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Chirurgie Professionelle Handchirurgie am AKH Celle Seit Januar dieses Jahres führt der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit der Zusatzbezeichnung Handchirurgie, Dr. med. Andreas Heckmann die Handchirurgische Sprechstunde in der Klinik für Unfallchirurgie im AKH. Er hatte bereits im Rahmen der Kooperation mit der MHH als dortiger Oberarzt in den vergangenen Jahren federführend diese Sprechstunde abgehalten. Diese Kooperation ist nun beendet und Herr Dr. Heckmann verstärkt das Team um Prof. Culemann und Prof. Mayr im AKH in Form einer Viertel Oberarztstelle. Seine Ausbildung als Plastischer Chirurg begann 2003 in München mit der Rekonstruktiven Brustchirurgie und der Ästhetischen Chirurgie. Dann folgte die Weiterbildung ab 2006 in der Klinik für Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der MHH. Im Jahr 2007/8 bestand eine Rotation zu Prof. Oestern und dadurch entstand der erste Kontakt und folgend die gute Zusammenarbeit mit dem AKH. Nach der Rückkehr in die MHH erfolgte nach dem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie auch die Weiterbildung zum Handchirurgen. Zu den Schwerpunkten von Dr. Heckmann gehören das gesamte Spektrum der Handchirurgie, die Rekonstruktive Plastische Chirurgie, die Behandlung von Brandverletzungen und deren Folgen, die Ästhetische Chirurgie und Dermatologie, postbariatrische Chirurgie, Chirurgie von Haut- und Weichteiltumoren, sowie die Rekonstruktive Brustchirurgie. Dr. med. Andreas Heckmann Herr Dr. Heckmann bietet in seiner Sprechstunde jeden Donnerstag das gesamte Spektrum der elektiven und rekonstruktiven Hand- und peripheren Nervenchirurgie an. Dazu gehören die Behandlung von Nervenengpasssyndromen, Tendovaginitiden, M. Dupuytren, Ganglien und Gelenkveränderungen bei Arthrose. Bei letzterem stehen sowohl die Funktionswiederherstellung als auch ggf. ein möglicher Gelenkersatz im Mittelpunkt seiner Tätigkeit. Aber auch die Rekonstruktion von verletzten Sehnen, Fehlbildungen der Hand oder die Rheumachirurgie (Weichteil und Knochen) sowie die Behandlung akuter Frakturen an der Hand sowie die Wiederherstellung der Handgelenksfunktion bei Knochennekrosen oder Pseudarthrosen an Kahnund Mondbein durch mikrovaskularisierte Knochentransplantate gehören dazu. Aber nicht nur die Handchirurgie bietet der erfahrene Plastische Chirurg an. Er erweitert das Spektrum seiner Sprechstunde im AKH nun auch auf die gesamte Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Dazu besteht auch eine gute und enge Zusammenarbeit mit dem Brustzentrum des AKH unter der Leitung von CA Dr. Berghorn. Ihm liegt viel an einer guten, interdisziplinären und konstruktiven Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen und er hofft auf einen regen Erfahrungs- und Informationsaustausch. Kontakt übers Sekretariat der Unfallchirurgie: Tel. 05141-72 66 17 oder -72 11 01. OPs und Sprechstunde immer montags und donnerstags. Weitere Informationen unter: www.dr-heckmann.de oder info@dr-heckmann.de 22
SPZ am AKH Celle Schweigende Kinder Von Annika Dreier, Logopädin des SPZ Im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) Celle werden immer wieder Kinder vorgestellt, die gar nicht oder nur mit wenigen ausgewählten Menschen sprechen. Bei allen Kindern wird zunächst geklärt, ob ein echter (selektiver) Mutismus vorliegt, oder ob z. B. eine soziale Ängstlichkeit oder ein Stottern die Ursache für das Schweigen ist. Dazu untersucht ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Psychologen und Therapeuten jedes Kind ausführlich um festzustellen, welches Krankheitsbild bei ihm vorliegt. Anschließend behandeln wir die Kinder nach störungsspezifischen Konzepten, die sprach- und verhaltentherapeutische Ansätze enthalten. Dazu kommen eine intensive Elternberatung, begleitende Elternbzw. Familiengespräche und eine enge Kooperation mit dem institutionellen Umfeld der Betroffenen (Kindergarten, Schule, Ausbildungsbetrieb, Jugendamt). Bei der Behandlung eines echten Mutismus bevorzugen wir direktive, verbale Behandlungsansätze, die von Beginn an am Sprechen ansetzen. Wir berichten hier über ein Kind, bei dem sich hinter dem Schweigen eine unerkannte Sprechstörung, nämlich ein Stottern, verbarg. Anna (5J.) kam zu uns mit der Verdachtsdiagnose Mutismus. Sie sprach nur mit ihren engsten Familienangehörigen. Sowohl im Kindergarten als auch im sozialen Umfeld schwieg sie. Anna verständigte sich im Kindergarten oder gegenüber Unbekannten ausschließlich mittels Blickkontakt, Mimik oder Gesten. Bei der ersten Untersuchung im SPZ schien der Verdacht auf einen Mutismus zunächst bestätigt. In der folgenden logopädischen Untersuchung schwieg das Mädchen zunächst auch, wurde dann aber von einem landenden Rettungshubschraubers aus der Reserve gelockt und sprach plötzlich spontan, wobei deutliche Stottersymptome auffielen. Erst nach diesem schönen Zufall und einer anschließenden genauen Diagnostik kam somit eine Sprachentwicklungsstörung mit deutlichen Stottersymptomen mit Silbenwiederholungen zum Vorschein („Da ist ja ein Hu-hu-hu-hu- Hubschrauber!“). Mittels psychologischer Untersuchungen konnte eine Störung der Interaktion oder eine soziale Ängstlichkeit ausgeschlossen werden und dann eine logopädische Therapie eingeleitet werden. In der logopädischen Sprechstunde werden wie in Annas Fall die Stottersymptome genau nach Qualität und Quantität (möglichst mit Videoaufnahme) analysiert. Stottersymptome können von physiologischen Unflüssigkeiten, die in der Sprachentwicklung häufig vorkommen, gut unterschieden werden. Beim Stottern „zerbricht das Wort“, d. h. es werden nicht mehr ganze Wörter wiederholt, wie „Mama, Mama, Mama, ich wollte wollte gestern…“, sondern es treten Blockaden oder Dehnungen auf oder das Wort zerbricht in Silben, wie bei „ha-ha-ha-ha-hast du…?“. In den Theorien bzgl. der Entstehung von Stottern geht man davon aus, dass es bei diesen Kindern ein Ungleichgewicht zwischen den Fähigkeiten und den von ihnen wahrgenommenen Anforderungen an sie gibt. Oftmals sind stotternde Kinder eher Kinder, die alles sehr gut machen wollen und sich selbst einem bestimmten Druck aussetzen. Das erklärt auch, warum manche Kinder mit schweren Sprachentwicklungsstörungen als Folge dieser Störung ein Stottern zeigen und warum Annika Dreier, Logopädin im SPZ, während einer Therapiestunde die genaue Differentialdiagnostik wie in dem obigen Fall so wichtig ist. Meistens können durch die logopädische Therapie die Stottersymptome deutlich abgeschwächt werden, so dass sie die Kinder im Alltag kaum stören. Eine vollständige Heilung kann jedoch nicht immer das Ziel sein. Methoden, die sich gut bewährt haben sind dabei Mini-KIDS, KIDS, die Arbeit nach van Riper und das australische Camperdown-Programm (für Jugendliche). In Annas Fall hat sich die Stottersymptomatik nach 30 Therapieeinheiten deutlich verbessert und auch das Sprechen mit ihr unbekannten Personen gelingt ihr jetzt ohne große Schwierigkeiten. Ein schüchternes Mädchen, das auch an sich selbst hohe Anforderungen stellt, ist sie jedoch weiterhin. 23
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