Ehrenmitglieder - Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg
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Kirche und Gesellschaft<br />
25<br />
Buchbesprechung<br />
Dieser Mensch war ich<br />
Dieses Buch begleitet, tröstet, ärgert,<br />
überrascht, macht nachdenklich, motiviert.<br />
Menschen an ihrem Lebensende<br />
blicken zurück, manche im Groll, einige<br />
mit Gottvertrauen, andere verzweifelt,<br />
gleichgültig, zufrieden, ja heiter. Es ist<br />
kein Buch, welches man an einem Stück<br />
lesen kann, so nahe gehen einem Personen<br />
und Schilderungen. Am Textende<br />
steht meistens der Name, das Alter, oft<br />
auch Sterbedatum und Krankheitsbild.<br />
Es sind Menschen von nebenan, wie die<br />
Mutter dreier Töchter, die das Meer liebt<br />
und als Engel wiederkommen möchte.<br />
Da schreibt der einsame Archivar, der<br />
auf die Liebe im Jenseits hofft, oder der<br />
Fluglotse, der Trost in der Bibel findet.<br />
Eine Supermarktverkäuferin hätte so<br />
gerne noch das Geheimnis eines seltsamen<br />
Kunden gelüftet. Anrührend auch<br />
der italienische Restaurantbesitzer, der<br />
sein Sterbebett hinter der Garderobe aufstellen<br />
lässt. „Seither müssen die Gäste<br />
halt ihren Mantel über den Stuhl hängen.<br />
Dafür kann ich alles hören und riechen.<br />
Hier fühle ich mich wohl (...)“.<br />
Die Autorin selbst überrascht ebenfalls:<br />
Christiane zu Salm nannten die Medien<br />
einst die „Pop-Prinzessin“, als sie noch<br />
Geschäftsführerin beim Musiksender<br />
MTV und später beim Privatsender 9Live<br />
war. Heute engagiert sich die erfolgreiche<br />
Medienmanagerin und Kunstsammlerin<br />
verstärkt für soziale Projekte<br />
und ist ehrenamtlich als ambulante<br />
Sterbebegleiterin im Lazarus-Hospiz in<br />
Berlin tätig. Eine Art Nahtod erfahrung<br />
bei einem Skiunfall brachte sie zum Innehalten<br />
und zwang sie zur Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema Tod.<br />
Sechs Monate dauerte dann ihre Ausbildung<br />
zur Sterbebegleiterin. Die<br />
intensivs te Übung kam für die Teilnehmer<br />
gegen Kursende, als sie gebeten<br />
wurden, spontan ihren eigenen Nachruf<br />
in einer Viertelstunde aufzuschreiben.<br />
Dies war der Anlass für die Mutter zweier<br />
Töchter, bei ihren späteren, regelmäßigen<br />
Besuchen im Hospiz Sterbende<br />
zu bitten ihr ihren Nachruf zu diktieren.<br />
Das Leben vom Ende aus betrachten,<br />
es schildern, wie es wirklich war, mit<br />
so manch überraschenden Geständnissen,<br />
das zeigen die 80 autorisierten<br />
Lebensrückblicke, die Christiane zu<br />
Salm mit einer lebendigen Einleitung<br />
versehen herausgegeben hat. Und die<br />
Autorin gewinnt den Lebensresümées<br />
sogar Tröstliches ab: „Ein erfülltes Leben<br />
muss kein vollkommenes Leben<br />
gewesen sein, und das finde ich eine<br />
wunderbare, beruhigende Erkenntnis“,<br />
sagte zu Salm in einem ZDF-Interview.<br />
Kirsten Oberhoff<br />
Christiane zu Salm<br />
Dieser Mensch war ich - Nachrufe auf<br />
das eigene Leben<br />
Goldmann Verlag, München 2013<br />
256 Seiten, 17,99 Euro<br />
Jahresziehung 2013<br />
Die Gesamtleiterin der Kneipp‘schen Stiftungen in Bad Wörishofen,<br />
Christiane-Maria Rapp (siehe nebenstehendes Foto<br />
mit Kneipp-Büste) hat den Jahresgewinner des misericordia-<br />
Rätsels gezogen: Josef Hofmann aus <strong>Regensburg</strong> kann sich<br />
über einen Wochenend-Aufenthalt im Kneippianum für zwei<br />
Personen freuen. Wir gratulieren!<br />
Christiane-Maria Rapp ist seit fast 16 Jahren Gesamtleiterin<br />
der Kneipp-Einrichtungen der <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> in Bad<br />
Wörishofen. Die verheiratete Mutter von zwei Töchtern (19<br />
und 16 Jahre) ist in Tauberbischofsheim geboren und in einem<br />
Winzerdorf zwischen Pforzheim und Karlsruhe aufgewachsen.<br />
Als gelernte Hotelfachfrau hat sie in vielen Hotels im In- und<br />
Ausland gearbeitet, ehe sie sich vor 20 Jahren in Bad Wörishofen<br />
niederließ. Ehrenamtlich engagiert sich Christiane-Maria<br />
Rapp unter anderem im kirchlichen Bereich.