Jurybericht Agglolac - Bieler Tagblatt
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den privaten Investor festgelegt worden.<br />
Studenten und Dozenten des naheliegenden, noch zu erstellenden Campus sind ebenso potenzielle<br />
Bewohner wie Ortsansässige, die es an den See zieht. Verschiedenen Bevölkerungsschichten<br />
sollen Wohnungen in bevorzugter Wohnlage mit Anstoss ans Wasser und mit optimaler Erschliessung<br />
angeboten werden können. Der Städtebau muss diese gewünschten unterschiedlichen<br />
Zielsegmente reflektieren, indem beispielsweise Baufeldgrössen oder Art und Qualität der<br />
Aussenräume darauf reagieren.<br />
Robuste städtebauliche Linie erlaubt Diversität<br />
Es wird eine vielfältige Architektur gewünscht, die jedoch über homogene Merkmale verfügt.<br />
Diese sind im Verlauf der weiteren städtebaulichen Planung noch zu definieren. Homogene<br />
Merkmale können gestalterischer Art (z.B. Umgebungsgestaltung, Höhen, Gliederung der<br />
Etagen, Vorgaben bezüglich Materialisierung) und/oder thematischer Art sein, etwa durch die<br />
Wahl und städtebauliche Interpretation von Themen wie zum Beispiel:<br />
– Die Zeit. Ein naheliegendes Thema in der Uhrenhauptstadt Biel, zu dem es bislang viele Ideen,<br />
aber wenig Umsetzungen gab.<br />
– Wasser: Das Areal von AGGLOlac wurde erst mit der Juragewässerkorrektion wirklich nutzbar.<br />
Zuvor war es ein von zahlreichen Kanälen durchzogenes Schwemmland. Die «Vision AGGLOlac»<br />
hatte dieses Thema aufgegriffen und das Areal mit Kanälen zu einem «Klein-Venedig»<br />
umgestaltet. Wasser, Kanäle, Häfen, etc. könnten weiterhin als prägendes städtebauliches<br />
Element eingesetzt werden.<br />
– Pfahlbau. AGGLOlac hat eine reiche Pfahlbaugeschichte, die neu interpretiert werden könnte.<br />
– Holzbau. Biel ist Standort der einzigen Holzbaufachhochschule der Schweiz und wird demnächst<br />
ein spektakuläres Holzbauwerk des Architekten Shugeru Ban erhalten.<br />
– Moderne Mobilität. Biel war und ist auch das Zentrum von innovativer Mobilität (Spirit of<br />
Bienne, Swatch-Mobil, zweite Strassenbahn der Schweiz) und war bis in die 70er-Jahre Standort<br />
einer Autofabrik.<br />
3.3.2 Nachhaltige Stadtentwicklung<br />
Die bestehenden Qualitäten des Areals sollen, wo sinnvoll, erhalten und als Ausgangspunkt für<br />
die Entwicklung genutzt werden. Aufgrund der heutigen Gestaltung von vielen Flächen (Brachen)<br />
besteht aber Handlungsbedarf zu einer Aufwertung des Areals und der Ufer.<br />
Im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung soll eine Verdichtung nicht nur auf baulicher<br />
Ebene, sondern auch auf Nutzungs- oder Organisationsebene erreicht werden.<br />
Verdichtung von Innen<br />
Ganz im Sinne des nachhaltigen Bauens soll die Ausuferung der Stadt begrenzt und eine rationelle<br />
Bodennutzung an einem hervorragend erschlossenen Standort erreicht werden. Es entsteht<br />
Wohnraum für <strong>Bieler</strong>, aber auch für Pendler, welche die hervorragenden ÖV-Verbindungen zu<br />
schätzen wissen: Wassernahe Lebens- und Arbeitsräume, die bestens mit dem öffentlichen<br />
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Ideenwettbewerb AGGLOlac – Bericht des Preisgerichts