Cuxhaven - CNV-Kuriere
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13. 02. 2013 Lokal & Aktuell<br />
KURIER 13<br />
„Leonce und Lena“<br />
Klassiker von Georg Büchner ist im <strong>Cuxhaven</strong>er Stadttheater zu erleben<br />
Am Sonntag, 17. Februar, 18<br />
Uhr, wird der Klassiker „Leonce<br />
und Lena“ von Georg<br />
Büchner vom Tournee Theater<br />
„Der Grüne Wagen“ aus Wien<br />
im Stadttheater aufgeführt.<br />
Die Hauptrollen spielen die<br />
aus der Serie „Sturm der Liebe“<br />
bekannten und beliebten<br />
Darsteller Ivanka Brekalo und<br />
Christof Arnold. Zur Aufführung<br />
findet ab 17 Uhr eine<br />
Einführung im Foyer des<br />
Stadttheaters statt.<br />
Zum Inhalt: Der melancholische,<br />
traumversunkene<br />
Prinz Leonce vom Königreich<br />
Popo, regiert in Weltfremdheit<br />
und Ahnungslosigkeit,<br />
wird von seinem Vater, König<br />
Peter, vor vollendete Tatsachen<br />
gestellt: Leonce soll<br />
die ihm völlig unbekannte<br />
Prinzessin Lena vom Königreich<br />
Pipi heiraten.<br />
Nicht gewillt, den Bund<br />
der Ehe einzugehen, flüchtet<br />
er mit seinem treuen Diener<br />
Valerieo Richtung Italien.<br />
Auf dem Weg begegnen sie<br />
„zufällig“ zwei Damen: Prinzessin<br />
Lena, die sich ebenfalls<br />
auf der Flucht vor einer<br />
Heirat mit einem unbekannten<br />
Mann befindet, und ihrer<br />
Ivanka Brekalo und Christof Arnold spielen in „Leonce und<br />
Lena“ mit.<br />
Gouvernante. Nicht ahnend,<br />
dass sie den versprochennen<br />
Partner vor sich haben, verlieben<br />
sich die beiden spontan<br />
ineinander.<br />
Kabarettreife Polit-Satire<br />
und Lustspiel zugleich<br />
Im Schloss geraten der König<br />
und sein Gefolge inwischen<br />
in immer größere Unruhe,<br />
weil der Prinz verschwunden<br />
ist und die Hochzeit<br />
zu platzen droht. Doch<br />
da taucht das Liebespaar bis<br />
zur Unkenntlichkeit verkleidet<br />
wieder auf...<br />
„Leonce und Lena“ ist poetisch-märchenhaftes<br />
Lustspiel<br />
und kabarettreife Polit-<br />
Satire zugleich. Der 23-jährige<br />
Georg Büchner schrieb<br />
das Stück 1836, und von den<br />
wenigen klassischen deutschen<br />
Komödien ist dies bei<br />
weitem die modernste und<br />
heutigste und ihrer Zeit weit<br />
voraus.<br />
Karten für die Aufführung<br />
sind im Vorverkauf in der<br />
Kulturinformation oder am<br />
Veranstaltungsabend ab 17<br />
Uhr an der Abendkasse erhältlich.<br />
ck/hwi<br />
Außen hart und innen doch weich<br />
Das Männerfrühstück in Duhnen<br />
Sauber aufgereiht liegen sie<br />
auf der Ablage - so viele<br />
Schippermützen und Kappen<br />
habe ich selten zusammen<br />
gesehen. Drinnen sitzen die,<br />
denen die Mützen gehören:<br />
Männer.<br />
Seit sieben Jahren gibt es<br />
das „Männerfrühstück“<br />
schon. Im Duhner Gemeindezentrum<br />
im Sahlenburger Frühstücksgedeck<br />
Weg. „Wir haben uns das in<br />
Altenwalde abgeguckt“, verrät<br />
der Gastgeber, Günter<br />
Lund. „Mit zwölf Leuten<br />
habe alles angefangen; heute<br />
zählen wir 58 Mitglieder“,<br />
sagt er stolz. Den Abend<br />
vorher hat er die Tische<br />
schon eingedeckt. Manch<br />
eine Hausfrau könnte hier<br />
noch auf neue Frühstücksideen<br />
kommen. Um sechs<br />
Uhr früh hat Günter Lund<br />
dann losgelegt: die Brötchenkörbe<br />
gefüllt, den Aufschnitt<br />
drapiert, Kaffee und<br />
Tee gekocht. „Das mache ich<br />
alles alleine“, erzählt der<br />
ehemalige Kaufmann, der<br />
auch Ehrenmitglied bei der<br />
Duhner Feuerwehr ist. „Warum<br />
sollen das immer die<br />
Frauen machen?“ Wie liebevoll<br />
die Tische eingedeckt<br />
sind! Nicht Wurst und Bier<br />
gibt es hier, sondern ein<br />
vom<br />
Feinsten. Befände man sich<br />
nicht im Versammlungssaal<br />
des Gemeindezentrum Duhnen,<br />
könnte man sich im<br />
Frühstücksraum eines feinen<br />
Hotels wähnen. Selbst die<br />
Strandnähe ist gegeben.<br />
An jedem Dienstag im<br />
Monat findet das Männerfrühstück<br />
statt. Eine Runde<br />
aus gestandenen Männern,<br />
die sich alle zu kennen<br />
scheinen. Das Gros der Männer<br />
kommt aus Duhnen.<br />
„Wir haben sogar einen<br />
Neu-Duhner, der immer aus<br />
Bielefeld zu unserem Männerfrühstück<br />
anreist“, verrät<br />
Lund. Das Wichtigste sei immer<br />
das Klönen, findet er.<br />
Die bunte Reihung an den<br />
Tischen lässt immer wieder<br />
Raum für neue Gespräche.<br />
Nicht Stammtisch, sondern<br />
Sandbostel - die gemeinsamen<br />
Erlebnisse in der Gedenkstätte<br />
des ehemaligen<br />
Kriegsgefangenlagers am<br />
Nordrand des Teufelsmoores,<br />
das man im Januar gemeinsam<br />
besucht hat, sind<br />
noch nicht verarbeitet.<br />
Referenten sind bei diesem<br />
Frühstück gern gesehen<br />
Man versuche übrigens<br />
immer, einen Referenten<br />
einzuladen, erzählt der Ideengeber<br />
des Frühstücks,<br />
Günther Lund. „Der Pastor<br />
der Döser Kirche, Detlef<br />
Gemütliches Frühstück unter Männern – in Duhnen ist dies<br />
durchaus üblich.Foto: Tonn<br />
Kipf, kommt auch dazu,<br />
wenn er nicht gerade Taufen<br />
oder Beerdigungen hat.“<br />
Sein Thema heute: „Die Hölle“;<br />
und die Auseinandersetzung<br />
mit Zuständen, die wir<br />
uns selbst in unseren Köpfen<br />
schaffen und denen wir<br />
manchmakl ausgesetzt sind.<br />
Der Vortrag und die Fragen<br />
dazwischen bieten Anregungen,<br />
auch das eigene<br />
Leben zu hinterfragen. Nicht<br />
nur Frauen lieben tiefsinnige<br />
Unterhaltungen. Ein<br />
zweiter Vortragender, Superintendent<br />
Jörg Meyer-<br />
Möllmann, referiert zum<br />
Thema „Hektik im Alltag“ -<br />
eine Thematik, die aus der<br />
Männerrunde heraus entstanden<br />
ist. Eine gewisse<br />
Umtriebigkeit wäre an und<br />
für sich gar nicht so<br />
schlecht, gibt der Kirchenmann<br />
zu bedenken und gibt<br />
noch einen Tipp hinterdrein:<br />
Man müsse ein wenig wie<br />
ein Wackeldackel sein und<br />
zwischendurch immer mal<br />
zur Ruhe kommen. Seine<br />
Mitte finden, sich Bereiche<br />
schaffen, die man von der<br />
Arbeit ausspart, sich Punkte<br />
und Zeiten nehmen, die einem<br />
gut tun; um für das Leben<br />
entspannt zu bleiben.<br />
„Solange ich die Kraft<br />
habe, mache ich weiter“, hat<br />
sich Lund vorgenommen.<br />
„Ich freue mich, wenn alle<br />
kommen und froh wieder<br />
nach Hause gehen; das ist<br />
der größte Dank. Am Ende<br />
geht ein Sparschwein rum.<br />
Drinnen klimpert es schon<br />
gehörig. Ein Zeichen, dass es<br />
wieder mal allen bestens gefallen<br />
hat.<br />
jt