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START-Preisträger 2013<br />

GEORGIOS KATSAROS<br />

LOCH SPIN-QUBITS UND MAJORANA-FERMIONEN IN GERMANIUM<br />

Die Erfindung des Transistors führte zur Entstehung des klassischen Computers in dem alle<br />

schnellen Prozesse Ladungszustände zum Codieren von Informationen nutzen. In den 80er Jahren<br />

erkannte man, dass sich die Rechengeschwindigkeit unter Nutzung der Prinzipien der<br />

Quantenmechanik erhöhen lässt. In einem sogenannten „Quantencomputer“ wird die Information in<br />

einem Quanten-Bit (Qubit), einem quantenmechanischen Zweiniveausystem, kodiert. Ein Beispiel<br />

dafür ist der Spin eines Elektrons, der ein solches Zweiniveausystem bilden kann, da die Spin-up /<br />

Spin-down Konfigurationen unter Einfluss eines Magnetfeldes unterschiedliche Energien aufweisen.<br />

In der Quantenmechanik ist es möglich, gleichzeitig in der Spin-up-und Spin-down Konfiguration zu<br />

sein. Durch die Verwendung dieses „Prinzips der Superposition“ wäre man in der Lage, die<br />

Rechengeschwindigkeit exponentiell zu erhöhen. Die Thematik des Quantencomputers fasziniert<br />

derzeit viele Forscher wodurch verschiedene Systeme als potentielle Qubits erforscht werden. Ein<br />

gravierendes Problem dabei ist allerdings der Verlust der Quanteninformation aufgrund von<br />

Dekohärenz. Dekohärenz bedeutet, dass wenn man ein System in einem bestimmten Zustand<br />

herstellt, es durch Wechselwirkung mit seiner Umgebung unbeabsichtigt einen anderen Zustand<br />

annehmen kann.<br />

Eine Lösung für dieses Problem könnte der topologische Quantencomputer sein, welcher auf Grund<br />

seines Funktionsprinzips nicht für Dekohärenz anffällig ist. Dies wäre der Fall, wenn beispielsweise<br />

die beiden Niveaus eines Qubits immer auf Null-Energie sind - und das unabhängig von<br />

Umwelteinflüssen. An dieser Stelle kommen Majorana-Fermionen ins Spiel - hierbei handelt es<br />

sich um Teilchen, die ihre eigenen Antiteilchen sind. Quantum Bits aus Majorana- Fermionen<br />

könnten benutzt werden, um einen solchen topologischen Quantencomputer zu realisieren.<br />

Das Ziel des geplanten Projektes ist es, solch grundlegende physikalische Prinzipien im<br />

Nanometerbereich anhand von Silizium-kompatiblen Technologien zu studieren. Dies könnte den<br />

direkten Transfer von neuen Konzepten und Ideen in die aktuelle Informationstechnologie<br />

ermöglichen. Wir haben dafür Ge-Nanodrähte ausgewählt, die selbstorganisiert auf Silizium<br />

wachsen. Das Hauptziel dieses Projektes ist es, das Potenzial dieser Nanodrähte für die<br />

Realisierung sowohl von Spin-Qubits, als auch von Majorana-Fermionen zu erforschen. Die<br />

langfristige Vision ist es, diese zwei Arten von "Quanten-Hardware" zu koppeln, was die kohärente<br />

Übertragung von Quanteninformation zwischen ihnen ermöglichen könnte.

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