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Jahresbericht - Öffentlicher Gesundheitsdienst

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Anhang 3 57<br />

Anlage 9: Infektionsorte, Zahl der Gruppenerkrankungen und Infektionserreger im Jahr 2012<br />

Infektionsort Summe Norovirus Rotavirus Salmonella EHEC/EPEC Sonstige Unbekannt<br />

Altenpflegeheime/Wohnheime 77 55 8 0 0 0 14<br />

Gaststätten/Lebensmittelverkaufsstätten 28 18 2 1 0 3 4<br />

Krankenhäuser/Rehakliniken 6 5 0 0 0 0 1<br />

Schulen/Kindergärten/Tagesstätten 72 48 3 0 2 2 17<br />

Private Haushalte/Feste 5 1 0 2 1 0 1<br />

Freizeiten/Sonstige 11 7 0 0 0 0 4<br />

Gesamt 199 134 13 3 3 5 41<br />

proben zur mikrobiologischen und virologischen Untersuchung<br />

eingesandt.<br />

Die 199 untersuchten Gruppenerkrankungen waren<br />

vorwiegend durch Noroviren (67,3 %) verursacht,<br />

gefolgt von Rotaviren (6,5 %), Salmonella species<br />

(1,5 %) und EHEC/EPEC (1,5 %). Adenoviren, Hepatitis<br />

A-Viren, Staphylococcus aureus, Bacillus cereus<br />

und Campylobacter species waren bei je einer<br />

Gruppenerkrankung die Ursache. In 20,6 % der Fälle<br />

konnte kein Erreger nachgewiesen werden, weil<br />

entweder die Probenahme zu spät erfolgte bzw. die<br />

Proben dem LGA zu spät übermittelt wurden oder<br />

der eingereichte Untersuchungsauftrag den verursachenden<br />

Erreger nicht einschloss.<br />

Bei neun durch Noroviren hervorgerufenen Gruppenerkrankungen<br />

wurden die Norovirus-Isolate zur<br />

Abklärung der Infektkette mittels Gensequenzierung<br />

auf klonale Identität untersucht; die Isolate stimmten<br />

jeweils zu 99 bzw. 100 % überein.<br />

Da bei Gruppenerkrankungen nur eine repräsentative<br />

Anzahl von Stuhlproben untersucht werden, wurden<br />

insgesamt 3 092 Personen als Erkrankte gemeldet,<br />

aber nur 878 Einzelproben untersucht.<br />

Von den 207 gemeldeten Gruppenerkrankungen<br />

wurden fünf Gruppenerkrankungen aus privaten<br />

Haushalten gemeldet, hierbei konnten in zwei Fällen<br />

Salmonellen und in jeweils einem Fall Noroviren<br />

bzw. EHEC nachgewiesen werden. In einer Gruppenerkrankung<br />

erfolgte kein Erregernachweis. Sechs<br />

Gruppenerkrankungen wurden aus Kliniken gemeldet,<br />

wobei in fünf Noroviren identifiziert werden konnten.<br />

Eine Gruppenerkrankung blieb ebenfalls ohne Erregernachweis.<br />

In Altenheimen wurden 71,4 % durch<br />

Noroviren und 10,4 % durch Rotaviren verursacht.<br />

In Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen belief<br />

sich der Anteil der durch Noroviren verursachten<br />

Erkrankungen auf 66,7 %. In Gaststätten und Lebensmittelverkaufstätten<br />

betrug der Anteil an durch<br />

Salmonellen verursachten Gruppenerkrankungen<br />

3,6 % und der durch Noroviren 64,3 %. In diesen<br />

Bereichen wird deutlich, dass die Präventionsmaß-<br />

nahmen in Bezug auf Salmonellen-Infektionen sehr<br />

gut gegriffen haben.<br />

Die erhobenen Daten sind in Anlage 9 aufgeführt.<br />

Darmparasiten<br />

Im Bereich der Parasitenmikroskopie werden hauptsächlich<br />

Stuhluntersuchungen auf Wurmeier und Protozoen-Zysten<br />

durchgeführt. Die Proben stammen<br />

hauptsächlich von Asylbewerbern aus unterschiedlichsten<br />

Ländern.<br />

Im Jahr 2012 wurden insgesamt 2 989 Proben parasitologisch-mikroskopisch<br />

untersucht. Dabei konnten<br />

in 343 Stuhlproben (11,5 %) Darmparasiten nachgewiesen<br />

werden.<br />

Kooperation mit dem Chemischen und<br />

Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart<br />

(CVUA S)<br />

Zur Infektkettenverfolgung im Rahmen von Gruppenerkrankungen<br />

oder zur Beantwortung epidemiologischer<br />

Fragestellungen erfolgt eine enge Kooperation<br />

mit dem CVUA S. Im Jahr 2012 konnte in zwei<br />

durch Noroviren hervorgerufenen Gruppenerkrankungen<br />

ein kausaler Zusammenhang zwischen einer<br />

humanen Infektion sowie dem Lebensmittel mittels<br />

Gensequenzierung festgestellt werden.<br />

Ferner wurde bei einer Erkrankungshäufung, verursacht<br />

durch S. Typhimurium, ein Zusammenhang<br />

mit einer Sahnetorte festgestellt, wobei die Primärquelle<br />

nicht identifiziert werden konnte.<br />

Humane Proben<br />

Neben den Stuhluntersuchungen fanden im Jahr<br />

2012 kulturelle mikrobiologische Verfahren in anderen<br />

Untersuchungen Anwendung, wie z. B. Abstriche<br />

von verschiedenen Körperregionen, Sputen, Urine<br />

und Blutkulturen. U. a. kamen von 24 Patienten Abstrichproben<br />

mit der Fragestellung auf Methicillin-/<br />

Laborunterstützter Gesundheitsschutz<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012

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