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Jahresbericht - Öffentlicher Gesundheitsdienst

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Anhang 4 65<br />

Die Anzahl der in Baden-Württemberg gemeldeten<br />

BK liegt jedoch wesentlich höher als die<br />

Zahl, die dem Gewerbearzt mitgeteilt worden<br />

ist. Der Länderindikator 3.32 der Gesundheitsberichterstattung<br />

des Bundes für das Jahr 2011<br />

gibt für Baden-Württemberg 7 041 angezeigte<br />

BK an. Dem Staatlichen Gewerbearzt wurden<br />

im gleichen Jahr nur 4 066 BK-Fälle mitgeteilt.<br />

Insbesondere der größte Teil der angezeigten<br />

Hautkrankheiten ist dem Staatlichen Gewerbearzt<br />

verborgen geblieben. Nur 706 von 2 946<br />

Fällen wurden ihm vorgelegt (3d). Damit wird der<br />

gesetzliche Auftrag an die Unfallversicherungsträger,<br />

der für den medizinischen Arbeitsschutz<br />

zuständigen Stelle des jeweiligen Bundeslandes<br />

alle angezeigten BK-Fälle bekannt zu machen,<br />

auch im Berichtsjahr wieder nicht erfüllt.<br />

Die Statistik des Staatlichen Gewerbearztes umfasst<br />

alleine die ihm bekannt gewordenen Fälle;<br />

nur unter diesem Vorbehalt dürfen die Zahlen<br />

gelesen werden.<br />

• Anlagen 4a und b: Die Zahl der abgeschlossenen<br />

BK ging seit dem Maximum 1996 kontinuierlich zurück<br />

und erreichte 2008 ihr Minimum. Die Anzahl<br />

der gemeldeten Fälle fluktuiert entsprechend den<br />

von den Unfallversicherungen vorgelegten Fällen.<br />

In den Zahlenverhältnissen der einzelnen BK zueinander<br />

kommt es nur zu geringen Verschiebungen.<br />

• Anlagen 5a-c: Die Entwicklung von BK, deren<br />

Verursachung erst kurze Zeit zurückliegt oder bei<br />

welchen die schädigende Exposition zum Zeitpunkt<br />

der Entscheidung über die BK noch besteht, ist besonders<br />

interessant. Hier manifestieren sich in der<br />

Gegenwart bestehende Arbeitsschutzmängel. Bei<br />

den Hautkrankheiten zeigt sich in den letzten zehn<br />

Jahren eine tendenzielle Abnahme um 66 % (5a<br />

und b; siehe aber obige Anmerkung bei Anlage 3).<br />

Bei den obstruktiven Atemwegskrankheiten lag der<br />

Höhepunkt 1996, die Abnahme seitdem beträgt ca.<br />

70 % (5a und c).<br />

• Anlagen 6a und b: Die Beobachtung der Statistik<br />

bei den durch Asbest bedingten BK ist von besonderem<br />

Interesse. Asbest ist seit vielen Jahren als<br />

Arbeitsstoff verboten und spielt nur noch bei der Sanierung<br />

von Bauten und der Beseitigung von Baumaterialien<br />

eine Rolle. Die Anzahl der gemeldeten<br />

BK bleibt – mit Schwankungen – konstant und zeigt<br />

jetzt eine Tendenz zur Abnahme. Die angezeigten<br />

Asbestosen stehen an fünfter Stelle der am häufigsten<br />

angezeigten BK in Baden-Württemberg.<br />

• Anlage 8: Die Anlage entspricht der Tabelle 8 im<br />

<strong>Jahresbericht</strong> der Gewerbeaufsicht. Hier sind die<br />

Zahlen aller im Jahr 2012 dem Gewerbearzt vorgelegten<br />

BK zusammengestellt. Der Bergbau ist bei<br />

den BK in Baden-Württemberg traditionell „schlecht“<br />

vertreten. Nach Inkrafttreten des Arbeitsschutzgesetzes<br />

wird nicht mehr zwischen einem gewerblichen<br />

und nicht-gewerblichen Bereich unterschieden.<br />

Verfahren nach dem Fremdrentengesetz werden<br />

auftrags gemäß eben falls vom Gewerbearzt<br />

begutachtet, soweit sie ihm vorgelegt werden. Zur<br />

Entwicklung der BK-Zahlen s. o. Von den Gewerbeärzten<br />

werden aus Personalmangel seit einigen<br />

Jahren keine Zusammenhangsgutachten mehr erstellt.<br />

Dienstgeschäfte<br />

• Anlage 7: Die Anlage entspricht der Tabelle 7 im<br />

<strong>Jahresbericht</strong> der Gewerbeaufsicht. Hier sind Zahlen<br />

zu den Dienstgeschäften der Gewerbeärzte aufgeführt,<br />

soweit sie statistisch erhoben werden.<br />

Die Zahl der Dienstgeschäfte hat gegenüber dem<br />

Vorjahr weiter abgenommen.<br />

Die unter 2.3 aufgeführten Untersuchungen wurden<br />

vom Staatlichen Gewerbearzt bei Strahlenschutzuntersuchungen<br />

ausgeführt.<br />

Die unter 2.1.4 genannten Beratungen in arbeitsmedizinischen<br />

Fragen betreffen Anfragen der technischen<br />

Gewerbeaufsicht sowie schriftliche und<br />

fernmündliche Anfragen von Betriebsärzten und<br />

anderen Personen.<br />

• Anlage 9: Anlass für Betriebsbegehungen des<br />

Staatlichen Gewerbearztes sind das BK-Verfahren,<br />

Anfragen der technischen Gewerbeaufsicht,<br />

Nachfragen aus Betrieben und Projekte. Die Zahl<br />

der Begehungen ist wegen des damit verbundenen<br />

Zeitaufwandes bei geringer Personalkapazität seit<br />

einigen Jahren rückläufig und hat einen absoluten<br />

Tiefstand erreicht. Die Begehungen umfassen Besichtigungen<br />

wie auch Gespräche mit den für den<br />

Arbeitschutz Verantwortlichen im Betrieb.<br />

Ermächtigungen<br />

• Anlagen 10a und b: Ermächtigungen werden für<br />

die Vornahme von speziellen arbeitsmedizinischen<br />

Vorsorgeuntersuchungen erteilt. Bei staatlichen<br />

Vorschriften ermächtigt der Staatliche Gewerbearzt.<br />

Die Zahl der Ermächtigungsvorgänge ist nach<br />

dem starken Rückgang 2005 in den letzten Jahren<br />

konstant geblieben. Wegen des Wegfalls staatlicher<br />

Ermächtigungen nach Gefahrstoffverordnung und<br />

Biostoffverordnung im Jahr 2005 wird nur noch für<br />

Untersuchungen nach Strahlenschutz-, Röntgenund<br />

Druckluftverordnung ermächtigt.<br />

Staatlicher Gewerbearzt<br />

Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg / <strong>Jahresbericht</strong> 2012

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