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Ausgabe 3/2013 - Ghorfa

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SOUQ ENERGIE<br />

900 MW. Die natürlichen Bedingungen zur<br />

Nutzung der Windenergie in Libyen gelten<br />

als sehr günstig. Das trifft im Übrigen auch<br />

auf die Solarenergie zu.<br />

Marokko verfügt über so gut wie keine Vorräte<br />

an Öl und Gas. Die benötigte Energie<br />

muss zu 97 Prozent importiert werden, und<br />

die Stromnachfrage wächst jährlich um etwa<br />

sieben Prozent. Aus Spanien wird über ein<br />

Unterseekabel Strom eingeführt. Vor diesem<br />

Hintergrund verwundert es nicht, dass<br />

das Land als der Vorreiter bei den erneuerbaren<br />

Energien in Nordafrika gilt. Bis zum<br />

Jahr 2020 sollen regenerative Energiequellen<br />

42 Prozent zur Stromversorgung beitragen.<br />

Hierzu sind vor allem Windparks und solarthermische<br />

Kraftwerke geplant.<br />

In der Windkraft wurde bereits eine installierte<br />

Leistung zur Stromerzeugung von 280<br />

MW geschaffen. Im Bereich Solarenergie<br />

schreiten die Projekte ebenfalls voran. So beinden<br />

sich derzeit die Vorhaben Noor 2 (200<br />

MW) und Noor 3 (100 MW) in Ouarzazate<br />

im Ausschreibungsprozess. Hierbei handelt<br />

es sich um CSP-Projekte (Concentrated Solar<br />

Power), die als Independent Power Projects<br />

(IPP) verwirklicht werden. Insgesamt haben<br />

sich sieben Konsortien für die beiden Vorhaben<br />

vorqualiiziert. Deutsche Unternehmen<br />

sind nicht darunter. Den Zuschlag für Noor<br />

1 (160 MW) hatte die saudi-arabische Firma<br />

Acwa Power International erhalten.<br />

Auch Kraftwerke auf der Basis fossiler Brennstoffe<br />

werden in Marokko weiter verwirklicht.<br />

So hat das öffentlich-rechtliche Energie- und<br />

Wasserunternehmen L‘Ofice National de<br />

l‘Electricité et de l‘Eau potable (ONEE) - Branche<br />

Electricité Ende Juli <strong>2013</strong> das chinesische<br />

Unternehmen Sepco III damit beauftragt, ein<br />

Techniker überprüft die Elektronik einer Windkraftanlage in Marokko<br />

Kohlekraftwerk (318 MW) in Jerada zu errichten.<br />

An diesem Standort nahe der Grenze zu<br />

Algerien existiert bereits ein Kohlekraftwerk<br />

mit einer Leistung von 165 MW.<br />

In Tunesien lagern zwar nennenswerte Gasund<br />

Ölvorkommen (siehe Tabelle). Diese sind<br />

allerdings begrenzt, so dass das Land bereits<br />

seit dem Jahr 2000 Nettoimporteur bei Energie<br />

ist. Da die Elektrizitätsnachfrage jährlich<br />

um vier bis sechs Prozent wächst, muss Tunesien<br />

ebenso wie Marokko in zusätzliche<br />

Kapazitäten zur Stromerzeugung investieren.<br />

Dies soll in Zukunft verstärkt im Bereich der<br />

erneuerbaren Energien geschehen.<br />

Laut Plan Solaire Tunisien (PST) soll bis zum<br />

Jahr 2016 bei den regenerativen Energien eine<br />

installierte Leistung von 1.000 MW und bis<br />

2030 von 4.700 MW geschaffen werden. Priorität<br />

hat dabei die Windkraft, doch sollen auch<br />

Solarprojekte verwirklicht werden. Derzeit<br />

liegt die Kapazität der erneuerbaren Energien<br />

erst bei knapp 200 MW, und die Stromerzeu-<br />

gung in dem Maghreb-Land basiert zu etwa<br />

90 Prozent auf Gas.<br />

Das an fossilen Energieträgern arme Mauretanien<br />

verfügt über keine ausgebaute Elektrizitätswirtschaft.<br />

Bislang belief sich die installierte<br />

Leistung zur Stromerzeugung auf<br />

lediglich 144 MW, und die Elektrizität wird<br />

im Wesentlichen von Dieselgeneratoren produziert.<br />

Im April <strong>2013</strong> kamen 15 MW hinzu:<br />

Das in Abu Dhabi ansässige staatliche Energieunternehmen<br />

Masdar eröffnete eine Photovoltaik-Anlage.<br />

Diese ist laut der Zeitung<br />

„The National“ die größte ihrer Art in Afrika<br />

und versorgt in der mauretanischen Hauptstadt<br />

Nouakchott etwa 10.000 Haushalte mit<br />

Strom.<br />

Mauretanien bietet günstige Voraussetzungen<br />

für die Nutzung der Wind- und Solarenergie.<br />

Die erneuerbaren Energien könnten daher bei<br />

der Elektriizierung des Landes mit seinen<br />

knapp 3,5 Mio. Einwohnern künftig eine tragende<br />

Rolle spielen.<br />

Der Energiesektor in den arabischen Staaten Nordafrikas<br />

Ölvorkommen<br />

(Mio. Barrel)<br />

Gasvorkommen<br />

(Mrd. Kubikmeter)<br />

Stromerzeugung<br />

(Mrd. kWh in 2009)<br />

Ägypten 4.450 2.186 136,60*<br />

Algerien 12.260 4.502 40,22<br />

Libyen 48.080 1.495 28,29<br />

Marokko 100 2 20,09<br />

Mauretanien 20 28 0,47<br />

Tunesien 425 65 14,76<br />

Quelle: World Factbook<br />

*Angabe gilt für das Jahr 2010<br />

Foto: KfW-Bildarchiv / Fotoagentur: photothek.net<br />

SOUQ / 3/<strong>2013</strong><br />

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