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Ausgabe 3/2013 - Ghorfa

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INTERVIEW<br />

SOUQ<br />

Die Zusammenarbeit war mir eine Freude.<br />

Ich wurde sehr herzlich empfangen. Diese<br />

Wärme hat mich auch gut für den kalten<br />

Winter gerüstet. Jetzt geht es darum, die<br />

wirtschaftlichen Beziehungen zwischen<br />

Deutschland und Dschibuti weiter zu stärken.<br />

SOUQ: Welche Branchen in Dschibuti haben<br />

das größte Potenzial?<br />

Aden: Der wichtigste Wirtschaftszweig in<br />

Dschibuti ist ganz klar die Hafenindustrie.<br />

Wir haben den einzigen Hafen am Horn von<br />

Afrika. Zwei weitere Häfen werden gebaut.<br />

Wir liegen unmittelbar an den Routen zum<br />

Roten Meer, Mittelmeer und nach Asien,<br />

und wir wollen unsere Kapazität beim Frachumschlag<br />

von drei auf zehn Mio. Container<br />

pro Jahr ausbauen.<br />

Auch der Telekommunikationssektor ist<br />

wichtig. Im Jahr 2010 wurde Dschibuti an<br />

das Ostafrikanische Unterseekabel-System<br />

EASSy (Eastern Africa Submarine Cable<br />

System) angeschlossen. Es verbindet Ostafrika<br />

mit der Welt. Die Verbindung des Landes<br />

zum europäisch-asiatischen Glasfasernetzwerk<br />

wurde durch die Djibouti Telecom<br />

finanziert. Das Kabel verbindet Dschibuti<br />

mit 17 Ländern. Dschibuti strebt an, das<br />

zweitgrößte Telekommunikationszentrum<br />

Afrikas zu werden.<br />

SOUQ: Spielt auch der Ölsektor in Dschibuti<br />

eine Rolle?<br />

Aden: Ja, auch der Ölsektor hat für die Regierung<br />

strategischer Bedeutung. Investoren<br />

aus der Schweiz wollen für eine Mrd.<br />

US-Dollar eine Raffinerie in Dschibuti<br />

errichten. Die Projektpläne sehen eine anfängliche<br />

Kapazität von 70.000 Barrel pro<br />

Tag vor, die auf 100.000 Barrel pro Tag erhöht<br />

werden könnte. Die Raffinerie wird<br />

nicht nur tausend neue Stellen mit sich<br />

bringen, sondern auch Dschibutis Energiesicherheit<br />

mit zusätzlichen 70 Megawatt<br />

(MW) gewährleisten.<br />

SOUQ: Welche Potenziale sehen Sie insbesondere<br />

für die Kooperation mit Deutschland?<br />

Aden: Unser Präsident Ismail Omar Guelleh<br />

will Dschibuti zum ersten „grünen“<br />

afrikanischen Land durch die Entwicklung<br />

von Solar-, Wind- und Geothermie-Energie<br />

machen. Deutschland ist bekanntermaßen<br />

Vorreiter bei den erneuerbaren Energien.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Dschibuti<br />

und deutschen Unternehmen bietet deshalb<br />

interessante Möglichkeiten. Dschibuti will<br />

bis zum Jahr 2020 komplett auf erneuerbare<br />

Energien umsteigen.<br />

SOUQ: Welche Kooperationsmöglichkeiten<br />

gibt es sonst?<br />

Aden: Dschibuti ist das Tor zu einem Markt<br />

mit über 400 Mio. Einwohnern. Auch deutsche<br />

Unternehmen, die in Dschibuti investieren,<br />

können von Dschibuti aus den<br />

gesamten Markt in Ost- und Südafrika erreichen.<br />

Diese strategische Position Dschibutis<br />

bietet deutschen Unternehmen sehr<br />

gute Investitionsmöglichkeiten. Zudem haben<br />

wir Freizonen. Das heißt: Unternehmen<br />

können in unserem Land arbeiten und von<br />

uns aus exportieren, ohne dass sie Steuern<br />

zahlen müssen.<br />

SOUQ: Wie unterstützen Sie deutsche Unternehmen,<br />

die sich in Dschibuti engagieren<br />

wollen?<br />

Aden: Deutsche Unternehmen, die in<br />

Dschibuti investieren wollen, sollten die<br />

Botschaft kontaktieren. Ich lade sie herzlich<br />

dazu ein, mit mir über ihre Projekte zu<br />

sprechen. Auch werden wir im kommenden<br />

Jahr gemeinsam mit der <strong>Ghorfa</strong> ein dschibutisch-deutsches<br />

Wirtschaftsforum organisieren.<br />

In diesem Rahmen können sich<br />

potenzielle deutsche Investoren aus erster<br />

Hand über Dschibuti und die geschäftlichen<br />

Chancen informieren. Ebenfalls plant<br />

die <strong>Ghorfa</strong> eine Delegationsreise in unser<br />

Land.<br />

SOUQ: Was raten Sie deutschen Unternehmen<br />

allgemein?<br />

Aden: Mein Rat an deutsche Geschäftsleute<br />

lautet: Besuchen Sie unser wunderbares<br />

Land und entdecken Sie die vielfältigen<br />

Chancen, die wir bieten. Wir sind ein friedliches<br />

Land mit großem Potenzial für ausländische<br />

Investoren.<br />

Dschibuti bietet auch zahlreiche touristische Attraktionen<br />

Foto: Botschaft der Republik Dschibuti<br />

33<br />

SOUQ / 3/<strong>2013</strong>

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