Entwurf zur Stellungnahme
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Entwurf zur Stellungnahme
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In der Folge werden wesentliche Aspekte zwangsbelüfteter Systeme beschrieben.<br />
Eine sehr verbreitete Form der Belüftung stellt die Druckbelüftung dar. Dabei wird Luft entweder<br />
mit geringem Druck unter dem Rottegut verteilt, oder mit höheren Drücken durch düsenartige<br />
Öffnungen in das Rottegut eingebracht.<br />
Druckbelüftungssysteme können mit Verschleißschichten <strong>zur</strong> besseren Luftverteilung und<br />
zum Schutz der Luftaustrittsöffnungen (Verstopfung) ausgestattet sein. Diese bestehen bei<br />
Systemen mit geringem Druck, wie perforierten Zwischenböden (z. B. Spaltböden, Lochplatten),<br />
aus Strukturmaterial, bei Systemen mit hohem Druck, wie Rohr- und Rinnensystemen,<br />
aus Kies bzw. Hackschnitzeln.<br />
Neben den Rohr- und Rinnensystemen sind Belüftungssysteme mit perforierten Zwischenböden<br />
und einem Luftverteilraum unter dem Rottegut vor allem bei Tunnelrotteanlagen verbreitet.<br />
Durch die geringe Strömungsgeschwindigkeit im Luftverteilraum erfolgt eine gleichmäßige<br />
Luftverteilung bei geringem Druckverlust.<br />
Wesentlich ist die Qualität der Luftverteilung, welche sich durch Verschmutzung im laufenden<br />
Betrieb verschlechtert. Regelmäßige Inspektion und Reinigung bzw. Wartung sind eine<br />
Grundvoraussetzung für einen gleichmäßig gut funktionierenden Rotteprozess.<br />
Da bei der Druckbelüftung die Entwässerung vielfach gegen die Luftrichtung erfolgt, ist besonders<br />
auf den Aspekt der Entwässerung hinzuweisen. Bei mangelhafter Entwässerung wird der<br />
Prozess durch aufgestautes Wasser gestört oder die Belüftung kommt zum Erliegen.<br />
Die dritte Grundform der Belüftung ist die Saugbelüftung. Dabei wird Luft unter dem Rottegut<br />
abgesaugt, sodass die nachströmende Luft zu einer Zwangsbelüftung führt. Die technische<br />
Ausführung ist mit jener bei Druckbelüftungssystemen weitgehend identisch.<br />
Sowohl bei saug- als auch bei druckbelüfteten Systemen werden neben Frischluftsystemen<br />
auch Umluftsysteme eingesetzt. Bei Umluftsystemen wird die Luft nach Durchtritt durch das<br />
Rottegut ganz oder teilweise wieder <strong>zur</strong>ückgeführt und als Zuluft für die Miete eingesetzt.<br />
Dadurch kann einerseits der Austrag von Energie und Feuchtigkeit verringert bzw. vergleichmäßigt<br />
werden, andererseits besteht die Gefahr von Prozessbeeinträchtigungen durch Sauerstoffmangel<br />
bzw. Anreicherung von CO 2<br />
in der Umluft. In Umluftsystemen sollte daher stets<br />
der O 2<br />
- und/oder CO 2<br />
-Gehalt der Luft geregelt bzw. überwacht werden. Den Messsystemen<br />
kommt dabei eine wesentliche Aufgabe zu.<br />
Weiters sind folgende allgemeine Zusammenhänge zu beachten:<br />
Belüftung führt neben Sauerstoffeintrag immer auch zu verstärktem Energie- und Wasseraustrag<br />
aus der Miete. Vor allem für zwangsbelüftete Systeme gilt:<br />
• Belüftung verstärkt die Austrocknung<br />
• Kontinuierliche Belüftung führt aufgrund der verstärkten Bildung bevorzugter Luftkanäle zu<br />
ungleichmäßigerer Austrocknung als diskontinuierliche Belüftung<br />
• Saugbelüftung wirkt gleichmäßiger auf Luft- und Wasserverteilung im Rottekörper als<br />
Druckbelüftung<br />
• Geregelte Systeme sind weniger fehleranfällig als ungeregelte Systeme (keine bzw. reine<br />
Zeitsteuerung).<br />
<strong>Entwurf</strong> <strong>zur</strong> <strong>Stellungnahme</strong><br />
Wesentlich für den Betrieb der Anlage ist immer die Beachtung der individuellen Grenzen<br />
jedes Belüftungssystems (Auslegungsparameter, spezifische Kenngrößen).<br />
ÖWAV-Regelblatt 518 23