09.03.2014 Aufrufe

Praktische Lehrveranstaltungen im Studiengang Softwaretechnik ...

Praktische Lehrveranstaltungen im Studiengang Softwaretechnik ...

Praktische Lehrveranstaltungen im Studiengang Softwaretechnik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4 J. Ludewig (Hrsg.): <strong>Praktische</strong> <strong>Lehrveranstaltungen</strong> in der <strong>Softwaretechnik</strong><br />

Einige hilfreiche Feststellungen<br />

Die nachfolgenden Punkte sind – stark verkürzt – dem Skript Software Engineering<br />

entnommen, das <strong>im</strong> <strong>Studiengang</strong> <strong>Softwaretechnik</strong> eingesetzt wird.<br />

1. Software entzieht sich unseren durch die Evolution entwickelten Instinkten.<br />

Konsequenz: Bei Software darf man (wenigstens für die ersten zwanzig Jahre)<br />

nichts nach Gefühl tun oder entscheiden.<br />

2. Software ist unvorstellbar komplex. (Das ist ein spezieller Aspekt von 1).<br />

Konsequenz: Die Reduktion und die Beherrschung der Komplexität sind die<br />

fundamentalen Aufgaben des Software Engineerings.<br />

3. Best<strong>im</strong>mte organisatorische Vorkehrungen <strong>im</strong> Software-(Entwicklungs-)Prozess<br />

sind nach allen (empirisch belegten) Erfahrungen sinnvoll. Wer sie nicht anwendet,<br />

begeht (in der medizinischen Terminologie) einen Kunstfehler.<br />

Konsequenz:<br />

• Projektplanung<br />

• Meilensteine<br />

• Dokumentation<br />

• Prüfungen am Ende aller Phasen<br />

• Configuration Management<br />

sind unbezweifelbar und <strong>im</strong>mer richtig und notwendig. Sie dürfen weder reduziert<br />

noch unterlaufen werden. Natürlich hat es keinen Wert, diese Elemente<br />

nur nominell einzubeziehen, faktisch aber zu verwässern, wie es unter Termindruck<br />

sehr oft passiert.<br />

Technisch sind als Aktivitäten besonders hervorzuheben:<br />

• Analyse und Spezifikation<br />

• Systementwurf<br />

• Codierung<br />

• Test<br />

4. Der Kunde ist hinsichtlich der Software (natürlich) technisch inkompetent, aber<br />

grundsätzlich (natürlich) <strong>im</strong> Recht.<br />

Konsequenz: Der Entwickler darf den Kunden nicht<br />

• ignorieren<br />

• durch arrogantes Gehabe zum Schweigen bringen<br />

• überreden<br />

• vor allzu stark vereinfachte Alternativen stellen oder gar erpressen<br />

• mit unverständlichen Darstellungen konfrontieren<br />

• unter einen nicht gerechtfertigten Druck setzen.<br />

Natürlich gibt es auch einen gerechtfertigten Druck: Der Kunde muss kooperieren,<br />

d.h. vor allem auf Fragen reagieren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!