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Praktische Lehrveranstaltungen im Studiengang Softwaretechnik ...

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46 J. Ludewig (Hrsg.): <strong>Praktische</strong> <strong>Lehrveranstaltungen</strong> in der <strong>Softwaretechnik</strong><br />

Dieser schlechte Zustand der Spezifikation war vor allem auf mangelnde Kommunikation<br />

zwischen den Teammitgliedern zurückzuführen. Niemand war für das<br />

Gesamtdokument zuständig und hatte den Überblick über alle Teile. Künftig sollte es<br />

deshalb (für jedes Dokument) einen Koordinator geben, der den Gesamtüberblick über<br />

das Dokument bewahrt und übergreifende Fragen und Konflikte klärt.<br />

Außerdem wurde in unserem Studienprojekt kein internes Review, sondern direkt<br />

ein Review mit der Kundin durchgeführt. Da jedoch aufgrund der mangelnden<br />

Qualität dieses Dokuments ein formales Review nicht möglich war, verlangte die<br />

Kundin zunächst eine weitere Überarbeitung des Dokuments. Erst anschließend<br />

wurde ein formales Review durchgeführt, bei dem die Spezifikation mit Änderungen<br />

akzeptiert wurde. Es ist daher dringend zu empfehlen, die Spezifikation nicht nur in<br />

einem externen Review mit dem Kunden, sondern zuvor intern zu prüfen. Auf diese<br />

Weise ist nicht nur eine effizientere Prüfung der Spezifikation durch den Kunden<br />

möglich (weil dieser sich auf seine Aspekte konzentrieren kann und nicht durch viele<br />

Fehler irritiert und abgelenkt wird), sondern die Motivation des Kunden wird nicht<br />

unnötig durch schlechte Dokumente gesenkt. Außerdem werden unnötige<br />

Verzögerungen <strong>im</strong> Projektplan vermieden.<br />

Im zweiten Studienprojekt (Wintersemester 1999/2000) haben die Studierenden<br />

zunächst ein internes Review durchgeführt. Gutachter waren die Teilnehmer eines<br />

parallel stattfindenden Studienprojekts. Bei dem anschließenden Kundenreview war<br />

die Spezifikation in einem Zustand, der es der Kundin ermöglicht hat, sich ganz auf<br />

die ihr zugeteilten Prüfkriterien Vollständigkeit und Korrektheit zu konzentrieren.<br />

Die Prüfung war somit sehr effizient.<br />

4.9 Entwurf<br />

Die Erfahrung in unseren bisherigen Studienprojekten zeigt, dass Entwerfen für die<br />

Studierenden eine der schwierigsten Tätigkeiten ist. In der Entwurfs- und Implementierungsphase<br />

geht es darum, das spezifizierte System zu konstruieren. Wie sich zeigt,<br />

können die meisten Studierenden recht gut programmieren. Der Entwurf fällt ihnen<br />

aber sehr schwer.<br />

Hauptproblem dürfte hierbei die fehlende Erfahrung mit großen Projekten sein. Die<br />

Projekte <strong>im</strong> EST-1-Praktikum und SoPra haben noch nicht die Größe, dass ein<br />

fehlerhafter oder schlechter Entwurf zu echten Problemen führt. Die Implementierung<br />

war auch ohne Entwurf möglich. Im Studienprojekt wird die kritische Größe<br />

aber überschritten. Die Betreuer sollten also sicherstellen, dass ein tragfähiger Entwurf<br />

entsteht.<br />

In unserem Studienprojekt wurde in der Entwurfsphase ein System- und Schnittstellenentwurf<br />

und in der Implementierungsphase ein Feinentwurf durchgeführt<br />

(siehe Kapitel ). In der Entwurfsphase sind dabei folgende Effekte aufgetreten:<br />

• Der Systementwurf ist vage. Der häufig verwendete Begriff „Grobentwurf“ verleitet<br />

die Studierenden dazu, den Systementwurf als eine vage Lösungsskizze<br />

misszuverstehen. Es ist wichtig, dass die Teilsysteme und deren Schnittstellen

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