Download - IVT - ETH Zürich
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Projekte am <strong>IVT</strong><br />
und Qualität des Zugangs zu den gewünschten Lokalitäten mit dem Langsamverkehr und ÖV, beeinflusst<br />
werden. EInstellungen zu Umweltfragen spielen hier eine eher untergeordnete Rolle.<br />
In einer kurzen Übersicht wurde auf potentielle Massnahmen hingewiesen, welche die PW-Nutzung reduzieren<br />
und auf alternative Verkehrsträger umleiten könnten. Hier stehen die Verfgügbarkeit, die Preisgunst<br />
und die Geschwindigkeit des ÖV im Mittelpunkt.<br />
Die Analysen sind jedoch zu breit angelegt, um detaillierte Empfehlungen zur Umsetzung von Einzelmassnahmen<br />
auszusprechen. Hierfür ware eine gründliche Untersuchung der in den einzelnen Ländern bereits<br />
angewandten, und potentiell anwendbaren, Massnahmen, notwendig. Eine korrekte Abbildung der Effekte<br />
solcher Massnahmen setzt jedoch eine gleichzeitige Modellierung der Wechselwirkungen mit der räumlichen<br />
Entwicklung der Untersuchungsgebiete voraus: demographischer Wandel, Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen<br />
und übriger Infrastruktur, etc. Diese Wechselwirkungen können nur mittels eines umfassenden<br />
Verkehrs- und/oder Landnutzungsmodells abgebildet werden.<br />
Aus der groben Analyse ergibt sich jedoch, dass Massnahmen, welche zu umweltfreundlichem Verhalten<br />
(z. B. Subventionen für den Kauf emissionsarmer Fahrzeuge) ermutigen, begrüsst werden. Daneben sind,<br />
wo noch möglich, Investitionen in eine dementsprechende Verkehrsinfrastruktur notwendig, welche zu<br />
Verschiebungen des Modal Split führen könnten. Die Bereitschaft, in umweltfreundlichere Fahrzeuge zu<br />
investieren, besteht im Prinzip, wie die Auswertung der entsprechenden Variable im Datensatz gezeigt<br />
hat. Die noch fehlende Infrastruktur, insbesondere bei den Elektroautos, halt jedoch noch viele potentielle<br />
Nutzer von der Anschaffung ab.<br />
Impact of market liberalization on the sustainability of network industries: a comparative<br />
analysis of the railways and civil aviation in Switzerland<br />
Bearbeiter am <strong>IVT</strong>, Gruppe VS: U. Weidmann, M. Rieder; Auftraggeber: Schweizerischer Nationalfonds FNS;<br />
Laufzeit: 01/2008 bis 05/2012<br />
Die Studie hat gezeigt, dass die beiden alpenquerenden Eisenbahn-Achsen – Lötschberg und Gotthard –<br />
sehr gut in den europäischen Kontext eingebettet sind. Eine Umfahrung der Schweiz ist aus topographischen<br />
Gründen fast nicht möglich, da sich ein solches Unterfangen in einem erhöhten Preis (Verlängerung<br />
der Transportstrecke) niederschlagen würde.<br />
Die Marktanteilsverluste der Bahn im alpenquerenden Güter- und Personenverkehr, die hauptsächlich auf<br />
den Bau der Gotthard-Autobahn zurückzuführen sind, konnten durch die Liberalisierung nicht wieder wett<br />
gemacht werden. Dies hat auch damit zu tun, dass strassenseitig seither wesentliche Effizienzgewinne<br />
realisiert werden konnten, der die Bahn nicht viel entgegenzusetzen hatte. Dazu gehört die stetige Erhöhung<br />
der Tonnage von anfänglich 28 t auf heute 44 t zulässigem Gesamtgewicht oder die Erhöhung der<br />
zulässigen Breite von Lastwagen von 2.3 m auf heute 2.5 m sowie der Erhöhung der Eckhöhe auf 4 m. Dieser<br />
Prozess ist auf Seiten des Strassengüterverkehrs noch nicht abgeschlossen (siehe Diskussion um die<br />
Zulassung von 60 t-Lastwagen). Der Bahngüterverkehr hat diesen Tendenzen nichts gleichwertiges entgegenzusetzen,<br />
da z. B. eine Erhöhung der Lademasse weitreichende Auswirkungen hätten, die sich vor allem<br />
in einer Anpassung der Infrastruktur niederschlagen würde mit entsprechenden Kosten für das gesamte<br />
Netz, oder mindestens auf bestimmten Korridoren.<br />
Die Trennung von Infrastruktur und Betrieb im Bahnverkehr hat dazugeführt, dass der Staat zum Besitzer<br />
der Eisenbahninfrastruktur geworden ist. Mit den Trassenpreisen werden jedoch nur ca. 20–25 % der realen<br />
Kosten der Infrastruktur gedeckt, d. h. dass durch öffentliche Gelder private Eisenbahnunternehmen<br />
subventioniert werden. Hier scheint das Schlagwort der „Privatisierung der Gewinne und der Verstaatlichung<br />
der Verluste“ angebracht.<br />
Informationstechnologien in der zukünftigen Gütertransportwirtschaft, TP E des<br />
Forschungs pakets Güterverkehr<br />
Bearbeiter am <strong>IVT</strong>, Gruppe VS: D. Bruckmann, S. Moll, H. Orth; Projektpartner: VWI Stuttgart, BVU; Auftraggeber:<br />
Bundesamt für Strassen (ASTRA) und SVI; Laufzeit: 02/2012 bis 05/2012<br />
Im April 2004 hat das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation<br />
(UVEK) das Forschungspaket (UVEK/ASTRA) „Strategien zum wesensgerechten Einsatz der Verkehrsmittel<br />
im Güterverkehr der Schweiz“ mit insgesamt fünf Teilpaketen lanciert. Im hier bearbeiteten Teilpaket E<br />
38 <strong>IVT</strong> Jahresbericht 2012