Kap. 16 Eisen-Kohlenstoff - Gusswerkstoffe - IWF
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<strong>Kap</strong>. <strong>16</strong>: <strong>Eisen</strong>-<strong>Kohlenstoff</strong>-<strong>Gusswerkstoffe</strong><br />
Werkstoffe und Fertigung II – Metalle<br />
Fig. <strong>16</strong>.1 Einflüsse auf die Erstarrungsart von Gusseisen.<br />
Ankristallisation<br />
Wegen der hohen Grenzflächenenergie des Graphits gegen <strong>Eisen</strong> neigen<br />
nachgeschaltete Umwandlungen bei grau erstarrtem Gusseisen eher dazu,<br />
im gleichen System zu erstarren, wobei die sekundären, eutektoiden und<br />
tertiären Graphitausscheidungen sich an vorhandene Graphitausscheidungen<br />
anlagern und im Gefüge nicht weiter in Erscheinung treten. Es entsteht<br />
eine ferritische Grundmasse. Man spricht vom Ankristallisieren des <strong>Kohlenstoff</strong>s.<br />
Ist die Abkühlgeschwindigkeit im Bereich der eutektoiden Umwandlung<br />
gross genug, erfolgt die Umwandlung nach dem metastabilen<br />
System, es entsteht eine perlitische Grundmasse. Auch die sekundäre <strong>Kohlenstoff</strong>ausscheidung<br />
kann als Fe 3 C oder als Graphit erfolgen.<br />
Die Eigenschaften von Gusseisen werden einerseits durch die Gestalt der<br />
Graphitausscheidungen, die durch die Erstarrung gebildet werden, andererseits<br />
durch das Gefüge der Grundmasse bestimmt, in die die Graphitausscheidungen<br />
eingebettet sind, welche durch die nachgeschalteten<br />
Phasenumwandlungen entstehen. Fig. <strong>16</strong>.2 zeigt die verschiedenen auftretenden<br />
Formen des Graphits sowie zugehörige typische Druckfestigkeitswerte<br />
und Bruchdehnwerte. Diese Werte gelten für eine ferritische<br />
Grundmasse. Gusseisensorten mit perlitischer Grundmasse entstehen<br />
durch eine metastabile eutektoide Umwandlung und erreichen höhere Festigkeitswerte.<br />
Fig. <strong>16</strong>.2 Wirkung der Graphitausbildung auf die Festigkeit bei ferritischer<br />
Grundmasse<br />
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