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Kap. 16 Eisen-Kohlenstoff - Gusswerkstoffe - IWF

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<strong>Kap</strong>. <strong>16</strong>: <strong>Eisen</strong>-<strong>Kohlenstoff</strong>-<strong>Gusswerkstoffe</strong><br />

Werkstoffe und Fertigung II – Metalle<br />

und eutektoiden Umwandlung, d.h. mit zunehmendem Perlitanteil.<br />

7.) Die Festigkeit des Gusseisens hängt stark von der Wandstärke des<br />

Gussstücks ab, da diese die Abkühlgeschwindigkeit und damit den Perlitanteil<br />

bestimmt.<br />

8.) GJL ist wegen der inneren Kerbwirkung spröde.<br />

Gusseisendiagramm (Collaud-Diagramm)<br />

Collaud-<br />

Diagramm<br />

mitgegossener<br />

Probekörper<br />

Wanddickeneinfluss<br />

Das Zusammenspiel der chemischen Zusammensetzung (Sättigungsgrad)<br />

mit der Abkühlungsgeschwindigkeit (Wanddicke des Gussstückes) bestimmen<br />

die Gefügeausbildung und damit die mechanischen Eigenschaften<br />

(Zugfestigkeit, Härte). Am einfachsten können die Zusammenhänge<br />

mit Hilfe von Gusseisendiagrammen ermittelt werden.<br />

Eine weite Verbreitung hat das Collaud-Diagramm gefunden. Dieses erlaubt,<br />

aus der in der Abszisse angegebenen Zugfestigkeit eines getrennt<br />

mitgegossenen Probekörpers von 30 mm Durchmesser auf die zu erwartenden<br />

Eigenschaften in Gussstücken zu schliessen.<br />

Die Bezeichnung der Gusseisen-Werkstoffklassen erfolgt nach der Zugfestigkeit<br />

des separat mitgegossenen Prüfkörpers (z. B. EN-GJL-150 bedeutet,<br />

dass σ B des Prüfkörpers 150 MPa beträgt). Die Festigkeit des<br />

Gussstückes selbst hängt von seiner Wanddicke ab und kann den im Diagramm<br />

ebenfalls eingetragenen Linien gleicher Zugfestigkeit entnommen<br />

werden (Fig. <strong>16</strong>.7). Dabei entspricht der Probekörper mit 30 mm Durchmesser<br />

der Wandstärke einer Platte von 15 mm. Die Linien für die Zugfestigkeit<br />

von X MPa laufen daher auf der Trennlinie zwischen der<br />

Wandstärke von 10 mm und 20 mm durch die Mitte der Spalte für EN-<br />

GJL-X. Die grau hinterlegten Felder geben die Werkstoffklassen an, in denen<br />

sich Stücke mit bestimmten Querschnitten und Gewichten am besten<br />

abgiessen lassen. Das Grundgefüge solcher Abgüsse ist vorwiegend perlitisch.<br />

Nach der festeren Seite hin, d.h. rechts von den grauen Feldern, wird<br />

das Gefüge feinkörnig, aber eher auch karbidisch und lunkeranfällig, nach<br />

der weichen Seite hin, d.h. links der grauen Felder, grobkörnig und mehr<br />

ferritisch, Lunker sind hier weniger zu befürchten. Für eine gute Bearbeitbarkeit<br />

soll die Brinellhärte 240 nicht übersteigen.<br />

Seite 439

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