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Psychologische Interpretation. Biographien – Texte – Tests - Jochen ...

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Erzählungen als Zugang:<br />

narratives Interview,<br />

episodisches Interview.<br />

Gruppenverfahren:<br />

Gruppendiskussion,<br />

Gemeinsames Erzählen.<br />

(Flick, 1996, S. 146-147).<br />

Die Methoden des Interviews unterscheiden sich u. a. hinsichtlich der primären<br />

Zielsetzung und hinsichtlich des theoretischen Ansatzes, welche zusammen die<br />

Strukturierung bestimmen. Interviews können weitgehend frei, halb-strukturiert,<br />

strukturiert oder voll standardisiert, wie mit einem Fragebogen, geführt werden<br />

(siehe u. a. Argelander, 1999; Bortz & Döring, 2002; Clauser, 1963; Dührssen,<br />

1997; Fisseni, 1987, 1997; Jäger, 1996; Keßler, 1982; Schraml, 1964, 1975;<br />

Spitznagel, 1999; Thomae, 1968; Trost, 1996; Wittchen, Zaudig & Fydrich,<br />

1997; Wengraf, 2001; Wittkowski, 1994).<br />

Das Diagnostische Interview soll zu einer Persönlichkeitsbeurteilung oder zur<br />

Diagnose einer psychischen Störung bzw. einer Krankheit führen. Durch diese<br />

Zielsetzung ist es begrenzter als ein ausführliches Biographisches Interview. Das<br />

Narrative Interview soll zu einer möglichst spontanen Erzählung, d. h. einem<br />

subjektiven Bericht (auch als Erzählgeschichte bezeichnet) anregen. Daher ist es<br />

weitgehend offen, und die gewonnenen <strong>Texte</strong> können später mit den Mitteln der<br />

Text- und Inhaltsanalyse ausgewertet werden.<br />

Auch ein psychologisches Erstinterview und ein ärztliches Gespräch sind in<br />

ihrer Anfangsphase als aufmerksames, interessiertes Zuhören zu kennzeichnen.<br />

Sie gehen dann jedoch in ein stärker strukturierendes und vertiefendes<br />

Biographisches Interview, ein Psychoanalytisches bzw. Tiefenpsychologisches<br />

(Erst-) Interview, ein Psychiatrisches Interview oder Verhaltensdiagnostisches<br />

Interview über. Ein Tiefeninterview soll an unbewusste Prozesse heranführen<br />

und dabei auch den Prozess der Übertragung und Gegenübertragung erfassen.<br />

Das Anamnese-Gespräch in der Psychiatrie und Psychologie konzentriert sich<br />

auf die u. U. wichtigen Daten und Bedingungen in der Vorgeschichte und bei<br />

Entstehung einer Symptomatik. Wie beim diagnostischen Interview ist die<br />

Strategie nicht umfassend biographisch, sondern problemzentriert, zunächst<br />

weitgehend offen und heuristisch, dann zunehmend hypothesengeleitet. Für ein<br />

Psychosomatisches Interview ist die parallele Betrachtung der körperlichen und<br />

der psychosozialen Entwicklung typisch. Es gibt zwei Zeitachsen, die zu korrelieren<br />

sind. Welche belastenden Ereignisse und Erlebnisse gingen der Erkran-<br />

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