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[PDF] Wirkungsvolle Suchtprävention in der ... - Jugendarbeit.ch

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1.2.2.3 Genetis<strong>ch</strong>e Erklärungsmodelle<br />

Die genetis<strong>ch</strong>e Su<strong>ch</strong>ttheorie geht von <strong>der</strong> Feststellung aus, dass es bei man<strong>ch</strong>en Personen zum<br />

Missbrau<strong>ch</strong> bestimmter Stoffe kommt, bei an<strong>der</strong>en jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. Unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e<br />

Persönli<strong>ch</strong>keitsentwicklungen (entgegen psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>er Erklärungsmodelle) s<strong>ch</strong>reibt man<br />

dabei weniger Bedeutung. Als Grund <strong>der</strong> Su<strong>ch</strong>t werden die von Mens<strong>ch</strong> zu Mens<strong>ch</strong><br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong> ablaufenden, vom Su<strong>ch</strong>tmittel ausgelösten körperli<strong>ch</strong>e Prozesse (Abbau des<br />

Stoffes, Entzugsers<strong>ch</strong>e<strong>in</strong>ungen...) verantwortli<strong>ch</strong> gema<strong>ch</strong>t. Grund dafür s<strong>in</strong>d gemäss<br />

genetis<strong>ch</strong>er Su<strong>ch</strong>ttheorie „Varianten <strong>in</strong> Prozessen des zentralen Nervensystems, die<br />

<strong>in</strong>dividuell vers<strong>ch</strong>ieden im Zusammenspiel von 2 Neurotransmittern und 3 Rezeptoren ablaufen<br />

und <strong>in</strong> ihren jeweiligen Abwei<strong>ch</strong>ungen vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> genetis<strong>ch</strong> bed<strong>in</strong>gt s<strong>in</strong>d“ (Bäuerle, 1996:<br />

51). Das bedeutet: Ob e<strong>in</strong> Mens<strong>ch</strong> abhängig o<strong>der</strong> su<strong>ch</strong>tkrank wird, hängt von se<strong>in</strong>er<br />

Physiologie ab.<br />

Die genetis<strong>ch</strong>e Su<strong>ch</strong>ttheorie wird au<strong>ch</strong> als „Gegenentwurf zu e<strong>in</strong>seitig sozialisations- o<strong>der</strong><br />

lernpsy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>en Erklärungsversu<strong>ch</strong>en“ (Bäuerle, 1996: 52) verstanden. Problematis<strong>ch</strong><br />

bei dieser Su<strong>ch</strong>ttheorie ist jedo<strong>ch</strong>, dass die Su<strong>ch</strong>tkrankheit nur auf körperli<strong>ch</strong>e Prozesse<br />

zurückgeführt wird und als unheilbar und vererbbar erklärt werden könnte. E<strong>in</strong> „Su<strong>ch</strong>t- Gen“<br />

ist jedo<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gefunden worden. (vgl. Bäuerle, 1996: 51-52)<br />

1.2.2.4 S<strong>in</strong>norientierte Su<strong>ch</strong>ttheorie<br />

Die s<strong>in</strong>norientierte Su<strong>ch</strong>ttheorie geht von e<strong>in</strong>en völlig an<strong>der</strong>en Standpunkt aus: von <strong>der</strong><br />

Freiheit des Mens<strong>ch</strong>en, se<strong>in</strong> eigenes Leben s<strong>in</strong>nvoll gestalten zu können. Wenn dieser S<strong>in</strong>n<br />

verloren geht, dann löst si<strong>ch</strong> das Leben <strong>in</strong> S<strong>in</strong>nlosigkeit auf und es wird na<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>em Ersatz<br />

gesu<strong>ch</strong>t, <strong>der</strong> den verlorenen S<strong>in</strong>n ersetzen soll. Dies kann z.B. mit Hilfe e<strong>in</strong>es bestimmten<br />

Wirkstoffes ges<strong>ch</strong>ehen. Die Ursa<strong>ch</strong>en für diese S<strong>in</strong>nlosigkeit im Lebens liegen <strong>in</strong> allen<br />

Lebensaltern und -phasen, es können aber denno<strong>ch</strong> zwei Hauptpunkte festgestellt werden:<br />

2 Neurotransmitter: <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>e Überträgersubstanzen, die an den Synapsen (Kontakt-, Ums<strong>ch</strong>altstelle zwis<strong>ch</strong>en<br />

Nervenfortsätzen, an <strong>der</strong> nervöse Reize von e<strong>in</strong>em Neuron auf e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es weitergeleitet wird (Dudenredaktion,<br />

1990: 759)) im Nervengewebe den Nervenimpuls auf <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>em Weg an die nä<strong>ch</strong>ste Nervenzelle weiterleiten.<br />

E<strong>in</strong> N. kann erregend o<strong>der</strong> hemmend wirken. Über die Art <strong>der</strong> Wirkung ents<strong>ch</strong>eidet ni<strong>ch</strong>t die <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>e Natur<br />

des N., son<strong>der</strong>n die Eigens<strong>ch</strong>aften <strong>der</strong> subsynaptis<strong>ch</strong>en Membran bzw. ihrer Rezeptoren. Bekannte Transmitter<br />

s<strong>in</strong>d Acetyl<strong>ch</strong>ol<strong>in</strong> und Adrenal<strong>in</strong>. Es gibt grosse Ähnli<strong>ch</strong>keit zwis<strong>ch</strong>en Cate<strong>ch</strong>olam<strong>in</strong>en (z.B. Adrenal<strong>in</strong>) und<br />

stark psy<strong>ch</strong>oaktiven Drogen wie Lysergsäurediäthylamid (LSD). (vgl. Brockhaus, 1991: 499-500)<br />

3 Rezeptoren: [lat.], die für den Empfang bestimmter Reize empf<strong>in</strong>dl. Strukturen e<strong>in</strong>er lebenden Zelle o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es<br />

Organs. Na<strong>ch</strong> Art <strong>der</strong> adäquaten Reize unters<strong>ch</strong>eidet man u.a. Chemo-, Osmo-, Thermo-, Me<strong>ch</strong>ano-, Photo-,<br />

Phono-R., na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Lage im Organismus Extero-R. (an <strong>der</strong> Körperperipherie; zur Aufnahme von Außenreizen)<br />

und Entero-R. (im Körper<strong>in</strong>nern). (Microsoft Corp.. 1996)<br />

<strong>Wirkungsvolle</strong> Su<strong>ch</strong>tpr vention <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> - Christoph J ggi - Seite 10/23

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