15.03.2014 Aufrufe

Praxishilfe (68 Seiten) - PDF-Format Gemeinsam mit anderen Trägern

Praxishilfe (68 Seiten) - PDF-Format Gemeinsam mit anderen Trägern

Praxishilfe (68 Seiten) - PDF-Format Gemeinsam mit anderen Trägern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 2<br />

gendlicher SpätaussiedlerInnen, in Stadt Y gibt es<br />

eine Jugendgruppe von jungen Flüchtlingen und<br />

in Dorf Z engagieren sich junge Muslime in einer<br />

Ortsgruppe. Um die Migrantenjugendselbstorganisationen<br />

zu finden, lohnt ein Blick ins Internet,<br />

z.B. auf die Webseite des Zentrums für Türkeistudien<br />

www.mso-online.de. Die Datenbank gibt Auskunft<br />

über Migranten(selbst)organisationen und<br />

Migrantenjugendselbstorganisationen in Nordrhein-Westfalen.<br />

Eine andere Möglichkeit ist es,<br />

einmal <strong>mit</strong> offenen Augen durch die Heimatstadt<br />

zu gehen und in Stadtvierteln, in denen viele Menschen<br />

<strong>mit</strong> Migrationshintergrund leben, direkt zu<br />

schauen, welche Vereine dort ihre Räumlichkeiten<br />

haben. Wenn es darum geht, Kontakte zu einer<br />

der überregional organisierten Migrantenjugendselbstorganisationen<br />

herzustellen, lohnt auch ein<br />

Anruf oder eine E-Mail in der jeweiligen Bundesgeschäftsstelle<br />

der Migrantjugendselbstorganisationen,<br />

die sicherlich gerne Auskunft darüber gibt,<br />

ob es eine lokale Gruppe in Stadt XY gibt. Auch<br />

Migrantenjugend(selbst)organisationen<br />

Von Birgit Jagusch<br />

andere Träger, wie IDA e. V., Ausländer- bzw. Integrationsbeiräte<br />

und ‐beauftragte, helfen in der<br />

Regel gerne bei der Suche weiter. Abschließend<br />

folgen ein paar Tipps für die Kontaktaufnahme:<br />

• Die meisten Migrantenjugendselbstorganisationen arbeiten auf rein ehrenamtlicher Basis. Im Gegensatz<br />

zu den etablierten Jugendverbänden gibt es nur selten hauptamtliche Mitarbeiter.<br />

• Viele Migrantenjugendselbstorganisationen verfügen nur über geringe finanzielle Mittel und werden<br />

nicht öffentlich gefördert. Das kann ihre Handlungs- und Aktivitätsspielräume einschränken.<br />

• Oft teilen sich die Migrantenjugendselbstorganisationen die Räume <strong>mit</strong> den Erwachsenenorganisationen<br />

bzw. nutzen die allgemeinen Vereinsräume <strong>mit</strong>. Eigene Jugendclubs gibt es nicht immer.<br />

• Jugendliche <strong>mit</strong> Migrationshintergrund stoßen in ihrem Alltag auf Vorurteile und Diskriminierungen.<br />

Dazu gehört auch die Erfahrung, dass sie von der Mehrheitsgesellschaft auf ihren Migrationshintergrund<br />

reduziert werden und unterstellt wird, sie seien ganz anders als Jugendliche ohne Migrationshintergrund<br />

und, obwohl sie in Deutschland geboren wurden bzw. schon lange hier leben,<br />

immer noch fremd. Wenngleich sie Teil dieser pluralen Gesellschaft sind, werden Jugendliche <strong>mit</strong><br />

Migrationshintergrund oft ausschließlich auf vermeintliche Unterschiede reduziert. Diese Reduktion<br />

wird als Ausschluss wahrgenommen. Wer sich also auf die Reise macht und möglichst viel Fremdes<br />

entdecken möchte, sollte eine andere Route wählen.<br />

• Um aus einem ersten Kontakt ein richtiges Kennenlernen und eine Zusammenarbeit werden zu lassen,<br />

ist es wichtig, eine Basis des Vertrauens zwischen den beteiligten AkteurInnen herzustellen.<br />

• Wenn die Reise nach dem Kennenlernen weiter gehen soll, und das Ziel eine gemeinsame (Pro-jekt)<br />

arbeit ist, ist es wichtig sicherzustellen, dass alle Beteiligten von dem Projekt profitieren.<br />

• Vertrauen basiert auf gegenseitiger Anerkennung und gegenseitigem Respekt.<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!