Praxishilfe (68 Seiten) - PDF-Format Gemeinsam mit anderen Trägern
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Kapitel 6<br />
Die Interkulturelle Öffnung der<br />
Internationalen Jugendarbeit<br />
Von Yasmine Chehata und Katrin Riß<br />
Was bedeutet Interkulturelle Öffnung der Internationalen<br />
Jugendarbeit?<br />
Interkulturelle Öffnung spielt sich immer auf mehreren<br />
Ebenen ab. Dies zeigte sich auch im Rahmen<br />
des Projekts InterKulturell on Tour. Einerseits bezieht<br />
sich Interkulturelle Öffnung auf die strukturelle<br />
und jugendpolitische Ebene. Es geht also<br />
um die Öffnung des deutschen und europäischen<br />
Fördersystems und die Umsetzung in die Organisationsstrukturen.<br />
Andererseits richtet sich Interkulturelle<br />
Öffnung auch auf die individuelle und<br />
jugendpädagogische Ebene. Hier ist zum Beispiel<br />
an die Bedeutung von Internationalen Jugendbegegnungen<br />
für die persönliche Entwicklung der<br />
Jugendlichen oder die Bildungschancen in diesem<br />
Setting zu denken.<br />
Integration auf beiden Ebenen bedeutet vor allem<br />
die Beteiligung an den Möglichkeiten der deutschen<br />
Gesellschaft. Hierfür ist Interkulturelle Öffnung<br />
notwendig. Teilhabe wird aus Sicht der wissenschaftlichen<br />
Begleitung des Projekts JiVE als<br />
Voraussetzung für eine Entwicklung auf den Ebenen<br />
der Interaktion und Identifikation für Jugendliche<br />
gesehen. Erst wenn Jugendliche teilhaben<br />
können und so<strong>mit</strong> selbstbestimmt in Interaktion<br />
<strong>mit</strong> <strong>anderen</strong> treten können, hat Identifikation <strong>mit</strong><br />
Deutschland eine Chance.<br />
Die Interkulturelle Öffnung der Internationalen<br />
Jugendarbeit<br />
Interkulturelle Öffnung des Systems<br />
Bei dem Ziel der Interkulturellen Öffnung auf der<br />
strukturellen Ebene können wiederum drei Unterscheidungen<br />
vorgenommen werden.<br />
Erstens geht es um das Jugendhilfesystem und<br />
seine Fördersysteme. Internationale Jugendarbeit<br />
ist ein Praxisfeld <strong>mit</strong> eigenen Fördertöpfen und<br />
einem hohen Anteil an persönlichem und ehrenamtlichem<br />
Engagement. Hier geht es bei der Interkulturellen<br />
Öffnung um den Zugang aller interessierten<br />
Organisationen von und für Jugendliche<br />
<strong>mit</strong> Migrationshintergrund zu den Förder<strong>mit</strong>teln.<br />
Das bedeutet zum einen, dass Akteure aus dem<br />
Bereich der Migrantenjugend(selbst)organisationen<br />
für ein Engagement aktiviert werden müssen.<br />
Zum <strong>anderen</strong> heißt dies, dass eine Überprüfung<br />
dieses Fördersystems notwendig ist und nach<br />
Barrieren bei der Inanspruchnahme von Förder<strong>mit</strong>teln<br />
gesucht werden muss. Hier kann die Anerkennung<br />
als Träger der Kinder- und Jugendhilfe<br />
(§75 KJHG) als Voraussetzung für die Mittelbewilligung<br />
durch den Kinder- und Jugendplan des Bundes<br />
genannt werden, oder auch die Integration<br />
in die entsprechenden Dachstrukturen, wie z.B.<br />
Jugendringe. Der eigenständige Zugang zu Förder<strong>mit</strong>teln<br />
des Kinder- und Jugendplanes des Bundes<br />
für Internationale Jugendarbeit ist über eine Teilhabe<br />
an diesen Strukturen oder über die Länderzentralstellen<br />
grundsätzlich allen gemeinnützigen<br />
Organisationen möglich, die als Träger der freien<br />
Jugendhilfe anerkannt sind. Da<strong>mit</strong> werden aber<br />
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