Magdeburg im Wandel der Zeit - Kaleidoskop
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<strong>Magdeburg</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> Seite 10<br />
gelenkt und viel zur Entstehung vom späteren Deutschland durch die Bildung von<br />
Herzogtümern beigetragen. Die Bedeutung seines Wirkens war zu seinen Lebzeiten<br />
schon beachtlich und kann natürlich aus <strong>der</strong> Sicht unserer <strong>Zeit</strong>, nach <strong>der</strong> Distanz<br />
<strong>der</strong> vergangenen <strong>Zeit</strong>, in <strong>der</strong> Auswirkung für die späteren Generationen sowie<br />
die Bildung <strong>der</strong> Staaten durchaus mit dem großen Führer des Frankenreiches<br />
Karl dem Großen <strong>im</strong> Vergleich als ebenbürtig angesehen werden. Herausragend ist<br />
die Verbundenheit zu <strong>Magdeburg</strong> und alles was er für die Stadt, zusammen mit<br />
seiner Frau Edgitha, getan hat. Sein Nachleben in <strong>Magdeburg</strong> ist in <strong>der</strong> Stadt<br />
durchgängig präsent. Er war bedacht, den christlichen Glauben in seinen Landen<br />
zu festigen und ebenso die Kirche zu unterstützen. Die Christianisierung, bereits<br />
von Karl dem Großen betrieben, setze er fort und die Glaubensverbreitung in seinem<br />
ausgedehnten Reich. Durch seine geradlinige Politik hat Otto <strong>der</strong> Große <strong>im</strong><br />
Nachhinein betrachtet auch schon die Weichen für das spätere Europa gestellt.<br />
Die Persönlichkeit Otto des Großen in seinen mittleren Lebensjahren, mit seinem<br />
Charakter, seinem Wesen und seiner Frömmigkeit möchte ich nun darstellen, um<br />
das Gesamtbild abzurunden.<br />
Offensichtlich war Otto ein sehr he<strong>im</strong>atverbundener Mensch <strong>der</strong> in seiner sächsischen<br />
He<strong>im</strong>at <strong>im</strong>mer eine einhe<strong>im</strong>ische Kleidung getragen hat. Er hatte einen<br />
mächtigen Körperbau, brustbehaart, hatte wenig graue Kopfhaare, ein leicht gerötetes<br />
Gesicht und etwas mehr Bauch als Karl <strong>der</strong> Große. Er soll mit sehr wenig<br />
Schlaf ausgekommen sein. In seiner oft unruhigen Regierungszeit war Otto wohl<br />
überwiegend mit Kriegen beschäftigt und wenig dahe<strong>im</strong>. Sein Leben führte von<br />
Schlachtfeld zu Schlachtfeld. Er hat in Zelten geschlafen, war zu Pferd und wenn<br />
die schnellere Möglichkeit bestand, auch mit dem Schiff unterwegs. Das war sein<br />
Lebensalltag. Man beschreibt ihn als herrisch und autokratisch, ebenso unerbittlich<br />
gegen seine Gegner als ein Herrscher ohne Gnade. Es wird geschil<strong>der</strong>t, dass<br />
es extreme Beispiele seiner Macht gegenüber den Gegnern gibt, indem er in einer<br />
Demonstration seiner Macht Dörfer belagert und verwüstet hat. Auch war ihm so<br />
<strong>im</strong> Kriegsgeschehen He<strong>im</strong>tücke, Prahlerei und Zynismus zu eigen. Die Gegner<br />
wurden gnadenlos gejagt und vernichtet, so geschehen <strong>im</strong> Kampf gegen die Ungarn.<br />
Trotzdem war er ein Mensch, <strong>der</strong> gegenüber Verwandten <strong>im</strong>mer nach ethnischen<br />
Grundsätzen handelte. Offensichtlich lag es ihm <strong>im</strong>mer am Herzen, ein harmonisches<br />
Familienleben zu praktizieren, deswegen war er so auf Kommunikation und<br />
Entgegenkommen bedacht. So war er gegenüber direkten Verwandten oftmals<br />
sehr gnädig und konnte verzeihen. Davon gibt es einige Vorgänge, die in späteren<br />
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