Magdeburg im Wandel der Zeit - Kaleidoskop
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<strong>Magdeburg</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> Seite 42<br />
tung, außer bei den Feldzügen, dann hielt sie sich meistens zu ihrer Sicherheit <strong>im</strong><br />
Kloster Lorsch auf.<br />
Im Jahr 946 starb Edgitha plötzlich mit 36 Jahren in Magadoburg, wobei Otto zu<br />
<strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> <strong>im</strong> westlichen Landesteil auf ein Hilfegesuch von Ludwig IV. unterwegs<br />
war.<br />
Schon früh hatten Otto und Edgitha best<strong>im</strong>mt, dass sie nach ihrem Tod <strong>im</strong> Kloster<br />
St. Mauritius ihre letzte Ruhe finden sollten. So geschah es dann auch, dass Beisetzung<br />
Edgithas dort erfolgte.<br />
Es ist belegt, dass Edgitha mehrfach umgebettet worden ist. Die Basilika Ottos,<br />
also die Kirche be<strong>im</strong> Moritzkloster, ist be<strong>im</strong> großen Stadtbrand 1207 in Magadoburg<br />
abgebrannt. Der auch heute noch bestehende spätromanisch-gotische <strong>Magdeburg</strong>er<br />
Dom entstand unweit <strong>der</strong> Stelle vom ehemaligen Moritzkloster. Dorthin<br />
erfolgte die Umbettung <strong>der</strong> Königin <strong>im</strong> Jahr 1510 in <strong>der</strong> östlichen Scheitelkapelle<br />
in einem steinernen Sarkophag.<br />
Bis zum Jahr 2008 hatten Archäologen angenommen, dass dieses nur ein Scheingrab<br />
war, was jedoch <strong>im</strong> November 2008 korrigiert wurde. Der Fund <strong>der</strong> Archäologen<br />
war ein Bleisarg, <strong>der</strong> mit einer Inschrift versehen, die sterblichen Überreste<br />
<strong>der</strong> Königin Edgitha enthalten sollte. Eine wissenschaftliche Untersuchung konnte<br />
zweifelsfrei die Gebeine <strong>der</strong> Königin Edgitha zuordnen. Es war deswegen auch<br />
eine Sensation, dieser Fund in einem kleinen Bleisarg.<br />
Die ehemalige Königin als Mitbegrün<strong>der</strong>in vom Moritzkloster und somit auch <strong>Magdeburg</strong><br />
hat am 22. Oktober 2010 eine würdevolle letzte Ruhestätte bekommen,<br />
indem sie in einem versilberten Titansarg, während eines feierlichen Festaktes <strong>im</strong><br />
<strong>Magdeburg</strong>er Dom, in dem ehemaligen Sarkophag von 1510 ihre letzte Ruhe gefunden<br />
hat. Begleitet hat diesen feierlichen Akt eine Eucharistiefeier, die von<br />
Geistlichen <strong>der</strong> katholischen und evangelischen Kirche <strong>im</strong> Dom abgehalten wurde.<br />
Dieser Gedenkgottesdienst geschah zu Ehren <strong>der</strong> Königin Edgitha, die ihrer Stadt<br />
<strong>Magdeburg</strong> vieles gegeben und viele Gedanken hinterlassen hat. Alle Menschen<br />
<strong>Magdeburg</strong>s und viele an<strong>der</strong>e mehr sind stolz auf dieses ehemals anmutige Wesen<br />
in wahrhaft königlicher Gestalt.<br />
Die Memorialstiftung von Otto und Edgitha, nämlich die des Kloster St. Mauritius,<br />
geschah <strong>im</strong> Jahr 937 und war eine Herzenssache <strong>der</strong> beiden Adligen, weil sie sich<br />
in <strong>der</strong> Königspfalz so wohl gefühlt haben. Im Leben wie <strong>im</strong> Tod waren Otto und<br />
Edgitha mit <strong>Magdeburg</strong> fest verbunden. Die Reliquien des Heiligen Innocentius,<br />
welche das neue Moritzkloster von König Rudolf von Burgund bekommen hatte,<br />
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Copyright by Wolfgang Müller