Magdeburg im Wandel der Zeit - Kaleidoskop
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<strong>Magdeburg</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> Seite 24<br />
Nach <strong>der</strong> Überlieferung soll Otto in einer dramatischen Rede seinen Kämpfern Mut<br />
gemacht und ihr Selbstvertrauen gestärkt haben. So konnte Otto mit <strong>der</strong> heiligen<br />
Lanze und erbetenem göttlichen Beistand in einen erbittert geführten Kampf gegen<br />
die Ungarn eintreten. Die Schlacht war an Grausamkeiten nicht zu überbieten,<br />
und es wurde regelrecht ein Gemetzel. Nach <strong>der</strong> Fluchtergreifung <strong>der</strong> Feinde<br />
durch die Überlegenheit von Ottos Kämpfern, setzte die Jagd ein, um die Gegner<br />
zu töten. Selbst die Ungarn, welche sich in umliegenden Dörfern in Häusern versteckten,<br />
entkamen nicht, weil die Häuser mit ihnen verbrannten. Auch die Ungarn,<br />
welche in den Lech gesprungen waren, hatten keine Chance, sie ertranken<br />
jämmerlich. Der Kämpfer Konrad <strong>der</strong> Rote hat sein Leben lassen müssen, weil er<br />
von einem Pfeil getroffen wurde, als er seinen Helm zur Erholung kurz abnahm.<br />
Nur wenige Ungarn sind diesem gnadenlosen Kampf entkommen, die Anführer<br />
Bulcsu, Lehel und Sur bekamen nur noch den Strang zu sehen, mit dem sie in Regensburg<br />
gehängt wurden.<br />
Otto und seine Kämpfer wurden nach ihrer Rückkehr bedeutsam gefeiert. Der König<br />
schickte Botschafter zu seiner Mutter sowie an seinen Sohn Liudolf, um den<br />
Sieg zu verkünden. Er ordnete an, in den Kirchen Lobgesänge und Dankesgottesdienste<br />
abzuhalten. Die Ungarn waren auf Ewigkeit besiegt und stellten für das<br />
ostfränkische Reich keine Gefahr mehr dar. Das Reitervolk <strong>der</strong> Ungarn verdingten<br />
sich als Bauern und lebten sesshaft geworden an <strong>der</strong> unteren Donau.<br />
Ottos Ruhm und Ansehen wuchsen in Europa, denn auch Frankreich, Burgund und<br />
Italien waren befreit von den Überfällen <strong>der</strong> Ungarn. Somit konnte sich das Christentum<br />
<strong>im</strong> Sinne Ottos in südlicher Richtung ausdehnen. Die verloren gegangene<br />
Ostmark von Markgraf Liudpold <strong>im</strong> Jahr 907 konnte so dem Reich eingeglie<strong>der</strong>t<br />
werden. Das Gebiet östlich <strong>der</strong> Enns ist heute Staatsgebiet von Österreich. Diese<br />
Auswirkungen <strong>der</strong> Schlacht auf dem Lechfeld waren entscheidend für das Staatsgebiet<br />
vom späteren Österreich.<br />
Ottos Versprechen bei einem Sieg über die Ungarn in Merseburg ein Bistum zu errichten,<br />
gewidmet dem Hl. Laurentius, geschah mit Dank an den kirchlichen Beistand.<br />
Der Sieg Ottos wurde als glorreiche Tat mit göttlichem Beistand dargestellt. Die<br />
Geschichtsschreiber verzerrten teilweise das Bild dieser verheerenden Schlacht,<br />
bei <strong>der</strong> so viele Menschen den Tod fanden.<br />
Otto <strong>der</strong> Große und das ostfränkische Reich gingen gestärkt aus diesem Kampf<br />
hervor, <strong>der</strong> Weg zum Kaiser schien geebnet.<br />
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Copyright by Wolfgang Müller