Magdeburg im Wandel der Zeit - Kaleidoskop
Magdeburg im Wandel der Zeit - Kaleidoskop
Magdeburg im Wandel der Zeit - Kaleidoskop
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Magdeburg</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> Seite 26<br />
So geschah dann am 2. Februar 962 das, was Otto so brillant<br />
vorbereitet hat. Das Herrscherpaar war in <strong>der</strong> Petersbasilika mit<br />
vielen Römern und seinem Gefolge versammelt. Er versprach,<br />
die Römische Kirche zu schützen und betrat mit Papst Johannes<br />
XII. das Atrium. Schon fast schwörende Gebete begleiteten die<br />
Zeremonie. Seiner Frau Adelheid wi<strong>der</strong>fuhr die Salbung ebenfalls.<br />
Das Kaiserpaar warf sich auf den Boden am Hauptaltar,<br />
unter dem sich das Grab Petri befindet und baten um das Erbarmen<br />
Gottes. Berengar II. hatte sich auf seine Burg zurückgezogen.<br />
Er empfing die Kaiserkrone aus den Händen vom Papst und dieser<br />
begleitete den Akt mit Gebeten. Otto verband sicher auch damit, dass er nach<br />
seinem Tod auch eine vergleichbare Stellung in <strong>der</strong> Ewigkeit und die Festigkeit<br />
zum Glauben <strong>im</strong> H<strong>im</strong>melreich Gottes innehatte.<br />
Es war ein langwieriger Prozess zur Kaiserkrönung Otto des Großen mit weltlicher<br />
sowie kirchlicher Macht und allen Würden, die ihm verliehen wurden. Otto wollte<br />
als Stellvertreter Christi sein Kaiseramt ausüben.<br />
Am 12. Februar 962 fand die Krönungssynode statt, die Otto dazu ermächtigte, in<br />
Merseburg ein Bistum einzurichten und die Umwandlung des Moritzklosters in<br />
<strong>Magdeburg</strong> zum Sitz eines Erzbischofs durchzusetzen. So verschmolz <strong>im</strong> Glauben<br />
und Kampf gegen die Slawen die Gedanken von Otto sowie seinem Sohn Wilhelm<br />
in einer schriftlich fixierten Urkunde. Erwähnt werden muss noch die gewaltige Urkunde<br />
einer Schenkung, mit Namen „Ottonianum“, die er als neuer „Konstantin“<br />
vornahm. Es waren römische Besitztümer, die einen Rechtstitel für Ansprüche erhielten.<br />
Sehr wohl war ein großer Teil davon noch zu erobern und einzunehmen.<br />
Auch gab es schon weitere frühere Schenkungen. Als Gegenzug erwartete Otto<br />
eine Wahrung <strong>der</strong> kaiserlichen Vorrechte von den Päpsten und seine Geltung als<br />
weltlicher Machthaber <strong>der</strong> katholischen Kirche.<br />
Bild 5: Das dritte Kaisersiegel<br />
von Otto dem<br />
Großen um 965, welches<br />
ihn mit Krone,<br />
Kreuzzepter und<br />
Reichsapfel zeigt<br />
©wikipedia, Benutzer:<br />
UrLLunkwill, 28. Dez.<br />
2008<br />
15. Der Höhepunkt <strong>im</strong> Leben Ottos<br />
Otto wollte in Italien <strong>im</strong> Jahr 963 seinen alten Gegner, nämlich Berengar II. und<br />
seine Gattin Willa bekämpfen. Diese hatten sich mit ihren Anhängern in <strong>der</strong> Romagna<br />
und <strong>der</strong> Pentapolis festgesetzt. Sie wurden in <strong>der</strong> Bergfestung San Leo am<br />
Montefeltro belagert, was jedoch auch nach längerer <strong>Zeit</strong> nicht zum Ziel führte.<br />
Auch Adalbert, <strong>der</strong> Sohn von Berengar II., näherte sich wie<strong>der</strong> und wollte seinem<br />
Vater zu Hilfe eilen. Otto hatte sich nach vergeblicher Belagerung mit seinen Mänwww.kaleidoskop-aha.de<br />
Copyright by Wolfgang Müller