Magdeburg im Wandel der Zeit - Kaleidoskop
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<strong>Magdeburg</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> <strong>der</strong> <strong>Zeit</strong> Seite 20<br />
11. Der Sohn Liudolf als Gegner<br />
Seine zweite Frau Edgitha starb schon früh <strong>im</strong> Jahr 946. Der Witwer Otto beschloss,<br />
dass sein Sohn Liudolf einmal sein Nachfolger werden sollte. Doch den<br />
Krieg gegen die Ungarn, welche in Sachsen <strong>im</strong> Sommer 938 auftauchten, konnte<br />
Otto nur mit Mühe und Not für sich entscheiden.<br />
Mit großem Aufsehen führte sich sein Sohn Liudolf wie ein zweiter König auf und<br />
traf sich mit den Wichtigen und Großen des Reiches in einer Versammlung. Dieses<br />
Auflehnen gegen den eigenen Vater war offensichtlich. Der König for<strong>der</strong>te stets<br />
von seinen Verbündeten eine durchgängige Treue und die Bereitschaft, zu ihm zu<br />
stehen. Er selbst war nicht verlässlich. Sein Sohn hegte keine guten Gefühle zu<br />
seinem Vater, weil dieser den Verrat von seinem Bru<strong>der</strong> Heinrich, bei seinen<br />
Kriegsplänen mit Italien, nicht ahndete. Sein Onkel hatte die Gegner gewarnt und<br />
fand zu Hofe Zust<strong>im</strong>mung. Zu Ostern <strong>im</strong> Jahr 953 kam es zur Auflehnung von<br />
Konrad und Liudolf gegenüber dem Vater. Die Unterstützung von Bewaffneten aus<br />
verschiedenen Län<strong>der</strong>n war ihnen sicher.<br />
Nach <strong>der</strong> Einnahme Regensburgs durch Liudolf musste Otto handeln und zog mit<br />
seinen Heerscharen in südliche Richtung. Jedoch als er dort ankam, war alles<br />
schon entschieden, denn Erzbischof Friedrich von Mainz hatte bereits vermittelt<br />
und einen Vertrag mit Konrad und Liudolf ausgehandelt.<br />
Liudolf erfuhr eine weitere Demütigung durch seinen Vater Otto, indem dieser<br />
einen Vertrag auf Gegenseitigkeit nicht erfüllte. Er sollte die Mitstreiter von seinem<br />
Aufstand benennen, was er seinem Vater gegenüber nicht tat, er wies ihn ab.<br />
Sein Sohn sammelte einige Mitstreiter um sich, opponierte offen gegen den Vater<br />
und weitere Gefolgsleute wendeten sich von Otto ab. Dieser wollte nur einen bestrafen,<br />
nämlich den Grafen Wichmann, <strong>der</strong> inhaftiert werden sollte.<br />
Nun drangen die Ungarn 954 in das Land ein, verwüsteten dieses, nahmen Gefangene<br />
und die Franken mussten darunter leiden. Liudolf hatte mit diesem Gegner<br />
gemeinsame Sache gemacht, und das sollte sich rächen, denn Otto erstarkte zusehend<br />
durch alte und neue Verbündete.<br />
Es kam nun erst einmal unter Einwirkung <strong>der</strong> Bischöfe von Chur zu einem Stillhalteabkommen,<br />
entgegen <strong>der</strong> Art von Otto. Bei einer Zusammenkunft <strong>der</strong> Mächtigen<br />
des Reiches in Langenzenn beklagte sich Otto bitterlich über seinen Sohn, <strong>der</strong><br />
ihn praktisch verraten hat.<br />
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