Alumnus Jahrbuch 2009 (3,0 MB) - Physik-alumni.de
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Studiengebühren<br />
Seit Sommersemester 2007 erhebt<br />
die Uni Regensburg Studienbeiträge<br />
Sie sollen <strong>de</strong>r Verbesserung <strong>de</strong>r Studienbedingungen<br />
und keinesfalls als Ersatz<br />
für reguläre staatliche Mittel dienen.<br />
Seit<strong>de</strong>m hat sich viel getan und<br />
es wur<strong>de</strong>n viele Erfahrungen mit <strong>de</strong>r<br />
Verwendung <strong>de</strong>r Studiengebühren gemacht.<br />
Zuerst muss man die <strong>de</strong>utlich<br />
bessere Ausstattung <strong>de</strong>r Bibliotheken<br />
und Praktika nennen. Außer<strong>de</strong>m ist<br />
nun in je<strong>de</strong>m noch so kleinen Hörsaal<br />
ein Beamer zu fin<strong>de</strong>n und in <strong>de</strong>n CIP-<br />
Pools fin<strong>de</strong>t man meist sehr große neue<br />
Bildschirme. Es gibt bedingt kleinere<br />
Übungsgruppen und ein erweitertes Angebot<br />
an Sprach- und Softskill-Kursen.<br />
Weiter ist die gute Beteiligung <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten<br />
am Entscheidungsprozess zu<br />
nennen. Zunächst besprechen die Fakultäten<br />
die Verwendung mit <strong>de</strong>n jeweiligen<br />
Fachschaften und holen ihr Votum<br />
ein. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Semesters wird dann<br />
im stu<strong>de</strong>ntischen Konvent über <strong>de</strong>n Gesamtvorschlag<br />
<strong>de</strong>r Verwendung an <strong>de</strong>r<br />
Uni abgestimmt und in <strong>de</strong>r Haushaltskommission<br />
sitzt ebenfalls ein Stu<strong>de</strong>nt.<br />
Jedoch en<strong>de</strong>t hier lei<strong>de</strong>r auch jegliche<br />
Einflussnahme <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten auf <strong>de</strong>n<br />
Prozess. Denn die Voten sind nicht bin<strong>de</strong>nd.<br />
So geschah es, dass die Uni aus<br />
<strong>de</strong>m SS 07 eine Million Euro Restmittel<br />
hatte und sich über die Entscheidung<br />
<strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten hinweg gesetzt hat.<br />
Hierzu ein paar Beispiele:<br />
Die Finanzierung <strong>de</strong>r Bibliotheksöffnungszeiten<br />
aus staatlichen Mitteln<br />
wur<strong>de</strong> dieses Jahr um 20% zurückgefahren.<br />
Und trotz eines Anstiegs <strong>de</strong>r<br />
Preise für Lehrbücher um bis zu 16%<br />
wur<strong>de</strong>n die Gel<strong>de</strong>r für die Bibliothek<br />
nicht erhöht. Im Gegenzug wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />
Bibliothek aus Studiengebühren mittlerweile<br />
etwa 3 Millionen Euro pro Jahr<br />
bereitgestellt. Um auf die Missstän<strong>de</strong><br />
aufmerksam zu machen, hat <strong>de</strong>r stu<strong>de</strong>ntische<br />
Konvent diese Verwendung<br />
für das WS 09/10 abgelehnt. Die Universitätsleitung<br />
hat sich jedoch diesem<br />
Votum wi<strong>de</strong>rsetzt.<br />
Das Prüfungsamt für Bachelor<br />
<strong>de</strong>r Mathematik Fakultät – eine Grundaufgabe<br />
<strong>de</strong>r Universität, die nichts mit<br />
einer Verbesserung <strong>de</strong>r Studienbedingungen<br />
zu tun hat – wird seit <strong>de</strong>m<br />
SS 09 aus Studiengebühren finanziert.<br />
Ein Votum <strong>de</strong>s Konvents und <strong>de</strong>r Vertreter<br />
<strong>de</strong>r Fachschaft Mathematik wur<strong>de</strong><br />
hier ebenfalls ignoriert.<br />
Die Evaluation über <strong>de</strong>n Prozess<br />
<strong>de</strong>r Verwendung <strong>de</strong>r Studiengebühren,<br />
mit welcher eine externe Firma, aus<br />
Studiengebühren finanziert, beauftragt<br />
wur<strong>de</strong>, hätte im Juli <strong>2009</strong> veröffentlicht<br />
wer<strong>de</strong>n sollen. Dies ist jedoch<br />
bis zum Redaktionsschluss noch nicht<br />
geschehen.<br />
Ebenfalls wird mittlerweile ein aus<br />
Studiengebühren finanziertes Verwaltungsnetz<br />
an <strong>de</strong>r Universität errichtet.<br />
Die sogenannten Studiengangskoordinatoren<br />
übernehmen Aufgaben<br />
wie zum Beispiel Studienberatung und<br />
arbeiten <strong>de</strong>r Akkreditierung <strong>de</strong>r Studiengänge<br />
zu. Diese Aufgaben sind jedoch<br />
eigentlich ein absolutes Muss,<br />
welches die Universität als Grundversorgung<br />
stellen müsste.<br />
Die Anhäufung von solchen Mengen<br />
an Restmitteln (es ist zu erwarten,<br />
dass für die kommen<strong>de</strong>n Semester<br />
ähnliche Summen anfallen) führt mittlerweile<br />
zu sehr fragwürdigen I<strong>de</strong>en.<br />
So wur<strong>de</strong> vom Rektor vorgeschlagen,<br />
einen Anbau zur stu<strong>de</strong>ntischen Nutzung<br />
aus Studiengebühren zu errichten.<br />
Screenshot <strong>de</strong>s Livestreams aus <strong>de</strong>m<br />
besetzten H2<br />
Zusammenfassend muss man aus stu<strong>de</strong>ntischer<br />
Sicht ein negatives Bild <strong>de</strong>r<br />
Verwendung <strong>de</strong>r Studiengebühren<br />
zeichnen. Es wur<strong>de</strong>n zwar viele Verbesserungen<br />
im Kleinen verwirklicht, je-