Alumnus Jahrbuch 2009 (3,0 MB) - Physik-alumni.de
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schen Betreuer, mehreren DoktorandInnen<br />
und oft auch Kooperationspartnern<br />
außerhalb <strong>de</strong>r eigenen Fakultät<br />
entwickelt. Herkömmliche Promotionsordnungen<br />
tragen <strong>de</strong>m noch<br />
nicht ausreichend Rechnung. Mit <strong>de</strong>r<br />
nun vorgenommenen Neuformulierung<br />
großer Teile <strong>de</strong>r Promotionsordnung<br />
möchten wir diese Entwicklungen<br />
einerseits systematisch<br />
strukturieren, bestärken und ihnen an<strong>de</strong>rerseits<br />
auch eine formale Grundlage<br />
geben.<br />
Am „Feeling“ <strong>de</strong>s Promovierens<br />
dürfte sich, an<strong>de</strong>rs als bei <strong>de</strong>r Neugestaltung<br />
<strong>de</strong>s Studierens nach <strong>de</strong>r Bologna-Reform,<br />
daher nichts Grundsätzliches<br />
gegenüber bisherigen, qualitativ<br />
hochwertig betreuten Promotionen<br />
än<strong>de</strong>rn. Aber im Detail schon:<br />
Da die alte Promotionsordnung<br />
formal erst ab <strong>de</strong>m Zeitpunkt <strong>de</strong>r<br />
Abgabe <strong>de</strong>r Dissertation irgen<strong>de</strong>twas<br />
regelte (und auf <strong>de</strong>m Papier auch erst<br />
dann prüfte, ob alle Voraussetzungen<br />
zum Promovieren überhaupt gegeben<br />
waren), war sie auch nicht in <strong>de</strong>r Lage,<br />
eine strukturierte Promotionsphase zu<br />
gewährleisten. Dies ist nun an<strong>de</strong>rs:<br />
1) Promotionen müssen mit Beginn<br />
<strong>de</strong>r Promotionsarbeiten angemel<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Zu diesem Zeitpunkt wer<strong>de</strong>n<br />
auch die Voraussetzungen <strong>de</strong>r Zulassung<br />
zur Promotion geprüft und <strong>de</strong>m<br />
Kandidaten bestätigt. Die neue Promotionsordnung<br />
führt auch <strong>de</strong>n Begriff<br />
<strong>de</strong>s „Betreuers“ neu ein, <strong>de</strong>r sich<br />
schriftlich zur Betreuung <strong>de</strong>s Promotionsvorhabens<br />
bereiterklären muss<br />
(in <strong>de</strong>r alten Promotionsordnung sind<br />
formal nur die Gutachter relevant).<br />
Es gibt klare Kriterien, wer Promotionen<br />
betreuen darf (ein Gegenstand<br />
sehr intensiver Diskussionen beim Entwurf<br />
<strong>de</strong>r neuen Ordnung). Die Promovieren<strong>de</strong>n<br />
haben somit insgesamt<br />
eine Bestätigung, dass sie an einer betreuten<br />
wissenschaftlichen Doktorarbeit<br />
arbeiten. Bisher war das nicht <strong>de</strong>r<br />
Fall, <strong>de</strong>nn Arbeitsverträge waren und<br />
bleiben im formalen Sinne <strong>de</strong>r Promotionsordnung<br />
unerheblich. Ein Nebeneffekt<br />
für weiterführen<strong>de</strong> qualitätssichern<strong>de</strong><br />
Maßnahmen sind die mit <strong>de</strong>r<br />
Anmeldung zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n<br />
statistischen Daten.<br />
2) Die Betreuer brauchen nicht notwendigerweise<br />
aus <strong>de</strong>r eigenen Fakultät<br />
zu kommen – eine Neuerung, die<br />
vor allem die intensive Zusammenarbeit<br />
zwischen Teilen <strong>de</strong>r Biologischen<br />
und <strong>de</strong>r Medizinischen Fakultät betreffen.<br />
Im Gegenzug erhält <strong>de</strong>r Fakultätsrat<br />
<strong>de</strong>r promovieren<strong>de</strong>n Fakultät<br />
bei umstrittenen Promotionen ein<br />
Vetorecht (von <strong>de</strong>m niemand ernsthaft<br />
möchte, dass es zur Anwendung<br />
kommt).<br />
3) Der größte Teil <strong>de</strong>r Promotionsordnung<br />
kann nur von allen vier naturwissenschaftlichen<br />
Fakultäten (einschl.<br />
<strong>de</strong>r Mathematik) gemeinsam geän<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n; nur in wenigen Punkten<br />
erhalten die Fakultäten aber die Möglichkeit,<br />
einige Details selbst zu regeln,<br />
insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n, sehr<br />
wichtigen Punkt:<br />
4) Die einzelnen Fakultäten können<br />
innerhalb <strong>de</strong>s Rahmens <strong>de</strong>r gemeinsamen<br />
Promotionsordnung Graduiertenschulen<br />
grün<strong>de</strong>n, zusätzliche Auswahlkriterien<br />
für die Aufnahme von<br />
Doktoran<strong>de</strong>n einführen und das aka<strong>de</strong>mische<br />
Curriculum weitgehend selbst<br />
festlegen.<br />
Jörg Mertins<br />
Für Details <strong>de</strong>r neuen Regelungen, und<br />
um mögliche Missverständnisse zu<br />
vermei<strong>de</strong>n, sei die Originallektüre<br />
empfohlen:<br />
http://www.physik.uni-regensburg.<strong>de</strong>/<br />
studium/808ProNat6_endg.pdf<br />
Nähere Erläuterungen zu Einzelheiten<br />
<strong>de</strong>r neuen Promotionsordnung erteilt<br />
Ihnen gerne Dr. J. Mertins,<br />
joerg.mertins@physik.uni-regensburg.<strong>de</strong>