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Alumnus Jahrbuch 2009 (3,0 MB) - Physik-alumni.de

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StrongNet<br />

EU Teilchenphysik-Netzwerk an <strong>de</strong>r<br />

Uni Regensburg bewilligt<br />

Die Wirkungsverteilung in <strong>de</strong>r Umgebung eines<br />

Quark-Antiquark Paares im Abstand von<br />

ca. 1 fm = 0.000000000000001 Meter.<br />

In <strong>de</strong>r Mitte bil<strong>de</strong>t sich ein elongierter<br />

Flußschlauch aus, <strong>de</strong>r ein Entkommen <strong>de</strong>r<br />

Quarks verhin<strong>de</strong>rt. Deshalb kommen diese in<br />

<strong>de</strong>r Natur nie frei vor, son<strong>de</strong>rn nur gebun<strong>de</strong>n<br />

in sog. Hadronen.<br />

Die Europäische Kommission hat das<br />

Initial Training Network „STRONGnet“<br />

bewilligt. STRONGnet (Strong Interaction<br />

Supercomputing Training Network)<br />

wird von <strong>de</strong>r Universität Regensburg<br />

koordiniert und beinhaltet neun<br />

weitere Partnergruppen aus Bielefeld,<br />

Dublin, Edinburgh, Graz, Liverpool,<br />

Madrid, Nicosia, Parma und Wuppertal.<br />

Der Projektleiter ist Prof. Dr. Gunnar<br />

Bali vom Regensburger Institut für<br />

Theoretische <strong>Physik</strong>. In <strong>de</strong>m Netzwerk<br />

erhalten u.a. 18 Doktoran<strong>de</strong>n und<br />

Doktorandinnen sowie 4 promovierte<br />

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen<br />

neben einem transnationalen Forschungstraining<br />

auch die Möglichkeit<br />

<strong>de</strong>r Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Industriepartnern<br />

d-fine, Eurotech, IBM sowie<br />

Petroleum Geo-Services. Diese repräsentieren<br />

typische Berufsfel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Absolventen. Das Netzwerk wird von<br />

<strong>de</strong>r Kommission zunächst für vier Jahre<br />

mit knapp fünf Millionen Euro geför<strong>de</strong>rt.<br />

STRONGnet erweitert <strong>de</strong>n 2008<br />

von <strong>de</strong>r DFG in Regensburg, Wuppertal<br />

und Graz eingerichteten Son<strong>de</strong>rforschungsbereich/Transregio<br />

„Hadronenphysik<br />

mit Gitter-QCD“ (Sprecher:<br />

Prof. Dr. Andreas Schäfer, Regensburg)<br />

um eine europäische Komponente und<br />

för<strong>de</strong>rt insbeson<strong>de</strong>re die internationale<br />

Ausbildung von Doktoran<strong>de</strong>n und<br />

jungen Wissenschaftlern in drei Forschungsfel<strong>de</strong>rn<br />

von großer aktueller<br />

Be<strong>de</strong>utung: Die Forscherinnen und<br />

Forscher wollen Eigenschaften sogenannter<br />

Hadronen berechnen, die zur<br />

Analyse von Experimenten notwendig<br />

sind, die an Großforschungsanlagen<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Hierzu zählen<br />

<strong>de</strong>r „Large Hadron Colli<strong>de</strong>r“ <strong>de</strong>s<br />

CERN in Genf und das europäische Forschungszentrum<br />

FAIR, das bei Darmstadt<br />

entsteht. Beispiele für Hadronen<br />

sind die Protonen und Neutronen, welche<br />

sich in Atomkernen befin<strong>de</strong>n. Diese<br />

bestehen ihrerseits aus Quarks und<br />

Gluonen. Die Theorie, welche diese Systeme<br />

beschreibt, heißt Quantenchromodynamik.<br />

Traditionelle, analytische<br />

Rechnungen versagen in diesem Bereich<br />

stark wechselwirken<strong>de</strong>r Materie.<br />

Statt<strong>de</strong>ssen wer<strong>de</strong>n Computersimulationen<br />

(Gitter-QCD) durchgeführt.<br />

Eine zweite Zielsetzung <strong>de</strong>s Netzwerkes<br />

ist die Entwicklung und Optimierung<br />

numerischer Algorithmen und<br />

Metho<strong>de</strong>n, um realistischere Simulationen,<br />

z.B. von Materie unter <strong>de</strong>n extremen<br />

Bedingungen <strong>de</strong>s frühen Universums,<br />

zu ermöglichen. Ähnliche<br />

Algorithmen wer<strong>de</strong>n u.a. auch in <strong>de</strong>r<br />

Exploration von Ölvorkommen o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Simulation ökonomischer Prozesse<br />

angewen<strong>de</strong>t.<br />

Letztendlich wer<strong>de</strong>n für die Gittersimulationen,<br />

welche sich oft nicht<br />

in kleinere Teilprobleme zerlegen lassen,<br />

auch riesige Parallelrechner mit<br />

schneller Kommunikation benötigt. Die<br />

Regensburger Gruppe hat daher gemeinsam<br />

mit IBM, <strong>de</strong>m Forschungszentrum<br />

Jülich, DESY und Mitarbeitern<br />

<strong>de</strong>r Universitäten Mailand und Ferrara<br />

<strong>de</strong>n sogenannten QPACE Supercomputer<br />

entwickelt (Technischer Leiter:<br />

Prof. Dr. Tilo Wettig, Regensburg).<br />

QPACE Installationen besetzen bei<br />

über 770 Millionen Doppelpräzisions-<br />

Rechenoperationen pro verbrauchtem<br />

Watt (und fast 50 Billionen Operationen<br />

pro Sekun<strong>de</strong>) die ersten drei Plätze <strong>de</strong>r<br />

aktuellen weltweiten „Green500“ Liste<br />

energieeffizienter Supercomputer.

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