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Ausgabe 4/2010 - Karrieremagazin.net

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04 <strong>2010</strong> Wintersemester<br />

staufenbiel<br />

Karriere magazin<br />

..<br />

Das Magazin fUr Ihre Karriereplanung<br />

Lang, länger,<br />

lebenslang lernen<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Branchenporträt:<br />

Es geht weiter aufwärts<br />

staufenbiel.de<br />

München<br />

Wirtschaftsregion<br />

mit starken Branchen<br />

Hohe Erwartungen<br />

Roland-Berger-Aufsichtsratschef<br />

Burkhard Schwenker im Interview<br />

mba-master.de


© <strong>2010</strong> KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, eine Konzerngesellschaft der KPMG Europe LLP und Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitglieds firmen, die KPMG International Cooperative („KPMG International“),<br />

einer juristischen Person schweizerischen Rechts, ange schlossen sind. Alle Rechte vorbehalten. Printed in Germany. KPMG und das KPMG-Logo sind eingetragene Marken zeichen von KPMG International.<br />

KPMG’s Race<br />

Mission America<br />

Wagen Sie den Sprung ins Ungewisse!<br />

Stellen Sie sich vor, Sie begeben sich auf eine<br />

Entdeckungsreise, ohne das genaue Ziel zu kennen.<br />

Steht Ihnen der Sinn nach diesem Abenteuer?<br />

Die Vorauswahl für die Mission America findet in der<br />

Eifel statt. 40 Studentinnen und Studenten haben vom<br />

13. bis 16. Januar 2011 die Gelegenheit, sich für<br />

das Race zu qualifizieren. In verschiedenen Disziplinen<br />

stellen Sie Ihr Fach wissen und Ihre Geschicklichkeit<br />

unter Beweis, erleben KPMG und unsere Mitarbeiter.<br />

Die zwei besten Teams begeben sich dann vom<br />

14. bis 23. März 2011 auf eine interaktive Schnitzeljagd<br />

(Geocaching) quer durch die USA.<br />

Sind Sie bereit?<br />

Weitere Informationen zu KPMG’s Race – Mission<br />

America sowie zum Bewerbungs verfahren finden Sie<br />

unter www.kpmg.de/careers.<br />

Bewerbungsschluss: 12. Dezember <strong>2010</strong><br />

KPMG. Willkommen im Team.


carl Orff<br />

(* 1895, † 1982)<br />

schrieb mit der Carmina Burana<br />

das wohl bekannteste Chorstück<br />

des 20. Jahrhunderts. Seine letzte<br />

Ruhestätte befindet sich in der<br />

Klosterkirche Andechs.<br />

rolf rodenstock<br />

(* 1917, † 1997)<br />

verhalf dem Familienunternehmen<br />

Rodenstock, einem Hersteller für<br />

Brillenfassungen- und Gläsern, zur<br />

führenden Marktposition.<br />

claus hipp (* 1938)<br />

Der promovierte Jurist ist Unternehmer<br />

und Geschäftsführer des Babynahrungsherstellers<br />

Hipp. In seiner<br />

Freizeit musiziert er und unterrichtet<br />

Kunst an der Kunstakademie in<br />

Georgien.<br />

Karl-theodor zu Guttenberg (*1971)<br />

Der Jurist war 2009 zunächst<br />

Bundesminister für Wirtschaft und<br />

Technologie. Seit Oktober 2009 ist er<br />

deutscher Verteidigungsminister.<br />

Barbara Schöneberger (* 1974)<br />

wurde durch die Talkshow „Blondes<br />

Gift“ bekannt. Die Schauspielerin<br />

und Sängerin moderierte in den<br />

vergangenen Jahren unter anderem<br />

den Deutschen Filmpreis und die<br />

NDR Talk Show.<br />

Dominik A. Hahn, 27, arbeitet als Referent<br />

Personalmarketing bei der Allianz.<br />

Studium: Medien und Kommunikation an der<br />

Universität Augsburg.<br />

Wir haben mehrere Standorte in München. Der Hauptsitz liegt aber in<br />

Schwabing im Herzen Münchens, genau zwischen dem Englischen Garten<br />

und der belebten Leopoldstraße. Während der Mittagspause einen Abstecher<br />

ins Grüne zu machen ist im Sommer an der Tagesordnung. Abends geht<br />

es oft mit den Kollegen in eine der vielen Bars. Da hat Schwabing als beliebtes<br />

Studentenviertel Einiges zu bieten.<br />

Vor allem für die Versicherungsbranche ist die Stadt eine wichtige Adresse.<br />

Viele Geschäftspartner und Dienstleister sitzen in München. Für meine Arbeit<br />

sind die kurzen Wege zu ihnen sehr nützlich. In der Freizeit ist München<br />

die ideale Mischung aus Großstadt und ländlichem Flair. Ob Staatstheater,<br />

Fußball oder Entspannen in den nahe gelegenen Seen und Alpen: Viel lässt<br />

sich an nur einem Tag verwirklichen. Ein echtes Plus ist natürlich das Oktoberfest.<br />

Der Besuch mit dem eigenen Fachbereich hat bei uns Tradition.<br />

..<br />

© Hi p<br />

© NDR<br />

arbeitslosenquote <strong>2010</strong>: 4,5 %<br />

arbeitslosenquote in Deutschland: 7 %<br />

Stand: 7/<strong>2010</strong> bzw. 10/<strong>2010</strong><br />

Siemens AG<br />

Thüga Gruppe<br />

Linde AG<br />

Umsatz: 76 651 Millionen Euro Umsatz: 15 300 Millionen Euro Umsatz: 11 211 Millionen Euro<br />

Mitarbeiter: 405 000<br />

Mitarbeiter: 16 800<br />

Mitarbeiter: 50 485<br />

BMW<br />

MAN<br />

Umsatz: 50 681 Millionen Euro Umsatz: 12 026 Millionen Euro<br />

Quelle: Süddeutsche Zeitung, Top 100<br />

Mitarbeiter: 96 230<br />

Mitarbeiter: 47 743<br />

in Deutschland, 08/10<br />

Bier: 6 643 600 Liter<br />

Alkoholfreies Bier: 130 000 Liter<br />

Sekt: 31 111 Flaschen<br />

Kaffee/Tee: 210 585 Tassen<br />

Brathendl: 488 137 Stück<br />

Schweinswürstl: 116 923 Stück<br />

Schweinshaxen: 51 468 Stück<br />

Claudia Fritz, 25 Jahre, Diplom-Kauffrau,<br />

Sales Trainee bei Microsoft Deutschland.<br />

Studium: Diplom-Betriebswirtschaftslehre in<br />

Regensburg und Helsinki.<br />

Seit Januar <strong>2010</strong> arbeite ich in Unterschleißheim bei München als Trainee<br />

im Vertrieb. Die ersten drei Monate verbrachte ich in unterschiedlichen Abteilungen.<br />

Mittlerweile bin ich als Partner Account Manager für zwei unserer<br />

Distributoren zuständig.<br />

Zwar spielen Brauchtümer in meiner täglichen Arbeit kaum eine Rolle, doch<br />

stelle ich immer wieder fest, dass man zu bayerischen Kollegen immer<br />

gleich einen besonderen Draht hat. Ich komme ursprünglich aus Bayern,<br />

das Besondere an München blieb mir aber früher meist verborgen. Mittlerweile<br />

mag ich die Vielfalt und Abwechslung hier sehr: Großstadt, aber gleichzeitig<br />

viel Grün, die Isar und die Nähe zu den Bergen. Das ist für mich echter<br />

Mehrwert im Vergleich zu anderen Städten und diese Kombination macht<br />

München zu einer idealen Stadt für Leben und Arbeiten. Mein Tipp: an klaren<br />

Tagen die Fernsicht vom Olympiaberg aus genießen.<br />

als im Bundesdurchschnitt (5,84 €/m 2 ).<br />

bundesweite Kaufkraft:<br />

anzahl der hochschulen: 19<br />

Studenten an hochschulen:<br />

88 165 im WS 08/09<br />

eliteuniversitäten:<br />

Ludwig-Maximilians-Universität (LMU),<br />

Technische Universität München (TUM)<br />

(Gewinner der ersten Förderrunde der<br />

Exzellenzinitiative)<br />

Constantin von Wiedersperg, 27 Jahre, Diplom<br />

Betriebswirt (FH), ist International Trainee im<br />

Bereich Corporate & Investment Banking bei der<br />

UniCredit Bank AG. Studium: Betriebswirtschaft<br />

in Nürtingen und Sydney.<br />

Seit Mai arbeite ich als Trainee im Bereich Corporate & Investment Banking<br />

in München. Nach meinem Programm ist geplant, dass ich als Junior Relationship<br />

Manager und Analyst im Bereich Asset Management & Pension<br />

Funds eingesetzt werde. Für mich hat die bayerische Landeshauptstadt<br />

unglaublich viel Lebensqualität.<br />

Das zeigt sich nicht nur durch das enorme Freizeitangebot in und um München<br />

(Englischer Garten, Seenlandschaft, Alpen), sondern auch durch ein<br />

großes kulturelles Angebot. Die Stadt wird immer internationaler und gerade<br />

die jungen Stadtteile haben das gewisse Etwas. Die Lebensfreude der<br />

Münchner ist fast sprichwörtlich und zeigt sich besonders während des<br />

Oktoberfestes. Zu dieser „Jahreszeit“ kommen die Kollegen auch gerne in<br />

Lederhosen und Dirndl ins Büro, um nach der Arbeit gemeinsam zur Wiesn<br />

zu gehen.<br />

staufenbiel.de<br />

Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 04 <strong>2010</strong><br />

EDITORIAL<br />

FÜRS LeBen<br />

LIeBe LeSeRInnen unD LeSeR<br />

„Non vitae, sed scholae discimus.” Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir. Der<br />

römische Philosoph Seneca formulierte so seine Kritik an den Philosophenschulen im ersten<br />

Jahrhundert nach Christus. Was nicht sein kann, darf nicht sein. Deshalb wurden Seneca später<br />

die Worte im Munde herumgedreht – und fortan musste es heißen: „Nicht für die Schule, sondern<br />

für das Leben lernen wir.“ Das mit dem Lernen war eben schon immer eine ernste Sache.<br />

Jetzt ist es aber noch ernster: Wir alle sollen – besser gesagt: dürfen – ein Leben lang lernen. Die<br />

Demografie ist schuld. Denn es wird künftig nicht genug Nachwuchs geben, um den Fachkräftemangel<br />

zu decken und Wissenslücken zu füllen. Die Wissensgesellschaft glaubt, ein probates<br />

Mittel dagegen gefunden zu haben: „Lebenslanges Lernen“ heißt das Rezept.<br />

Der Begriff ist in aller Munde – und doch meint jeder etwas anderes damit. Er ist zu einem Schlagwort<br />

für alles und jedes geworden, das mit Weiterbildung zu tun hat. Wie wichtig das Thema für<br />

die Industrieländer ist, zeigen die vielen nationalen und europäischen Förderprogramme. Das<br />

deutsche Bildungssystem bewegt sich aber bisher nur im Mittelfeld, wenn es um Weiterbildungsangebote<br />

geht. Welche Auswirkungen die Vision vom lebenslangen Lernen für Absolventen und<br />

young Professionals hat, lesen Sie im Artikel „Lang, länger, lebenslang lernen“ ab Seite 32.<br />

Es gibt noch ein anderes Heilmittel gegen den Fachkräftemangel. Die Frauen. Sie sollen in die<br />

Bresche springen, auch wenn es um Führungspositionen geht. Doch da sieht es bisher noch<br />

schlecht aus – der Frauenanteil beträgt hier gerade einmal 2,4 Prozent. Und Experten sind geteilter<br />

Meinung, ob eine Frauenquote dagegen etwas ausrichten kann (ab Seite 10).<br />

Trotz Fachkräftemangel sind die Ansprüche an Einsteiger groß – im Maschinenbau (Seite 18)<br />

wie in der Unternehmensberatung. Immerhin tröstlich, wenn es mal keine Jobzusage gibt: Auswahlverfahren<br />

sind nicht unfehlbar. Das sagt Aufsichtsratschef Burkhard Schwenker vom Beratungshaus<br />

Roland Berger gegenüber dem „<strong>Karrieremagazin</strong>“. Im Interview (Seite 14) erzählt er<br />

außerdem, warum er nie Tischler werden wollte und wie ihn die 68er-Bewegung beeinflusst hat.<br />

04 <strong>2010</strong> Wintersemester<br />

staufenbiel<br />

Karriere<br />

Das Magazin fUr ihre KarriereplanUng magazin<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

Branchenporträt:<br />

Es geht weiter aufwärts<br />

staufenbiel.de<br />

<strong>Karrieremagazin</strong><br />

ein echtes Plus<br />

© Carl Or f 1956, Foto: Karl Baur,<br />

Que le: Or f-Zentrum München<br />

© Rodenstock<br />

© w.zugu tenberg.de<br />

Quellen: Bayerisches landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Bundesagentur für Arbeit, Stat. Bundesamt, GfK Kaufkraft Index <strong>2010</strong>, F+B Mietspiegelindex 2009<br />

LAng, LängEr,<br />

LEbEnsLAng LErnEn<br />

München<br />

Wirtschaftsregion<br />

mit starken Branchen<br />

Hohe Erwartungen<br />

Roland-Berger-Aufsichtsratschef<br />

Burkhard Schwenker im Interview<br />

mba-master.de<br />

SchaufenSter<br />

munchen<br />

zahlen, fakten, insider-infos zur Wirtschaftsregion münchen – Das Poster zum herausnehmen<br />

Berühmtheiten auS<br />

münchen in zahlen<br />

münchen<br />

einwohner zum 31.03.<strong>2010</strong>: 1 337 565<br />

erwerbstätige 2008: 953 900<br />

fläche: 310,4 km 2<br />

BiP je erwerbstätigen: 117 131 €<br />

Kaufkraft je einwohner: 26 444 €<br />

einwohner je km 2 2009: 4 300 25 713 €<br />

© FOTOlIA_eRDQUADRAT<br />

Die fünf umSatzStärKSten unternehmen in DeutSchlanD mit Sitz münchen<br />

(Ohne BanKen unD VerSicherunGen)<br />

OKtOBerfeSt :<br />

SPeiSe- unD GetränKeVerBrauch 2009<br />

mietspiegel: 9,99 €/m 2<br />

monatliche Nettokaltmiete. Das sind 71 Prozent mehr<br />

© ISTOCKPHOTO_MARTSKIN<br />

hOchSchulen<br />

inSiDer-infOS: WirtSchaftSreGiOn münchen<br />

Die Kombination macht’s<br />

Das gewisse etwas<br />

© ISTOCKPHOTO_NICO_BlUe<br />

© ISTOCKPHOTO_ HelGAMARIAH<br />

Viel Spaß beim Lesen<br />

Stefanie Zimmermann, Chefredakteurin<br />

IMPReSSuM<br />

Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> · Gegründet 2001 · 10. Jahrgang<br />

Das Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> berichtet für Studierende,<br />

Absolventen und young Professionals aktuell über<br />

Wissenswertes aus den Bereichen Studium, Job und Karriere.<br />

Es erscheint mit einer Auflage von 130.000 Exemplaren<br />

bundesweit viermal jährlich. Die nächste <strong>Ausgabe</strong><br />

ist im April erhältlich. Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> ist unabhängig<br />

und wird an Hochschulen und im Umfeld sowie<br />

auf Fach- und Hochschulmessen kostenfrei verbreitet.<br />

Es kann von Dozenten, Studenteninitiativen und Hochschuleinrichtungen<br />

kostenfrei im Abonnement bezogen<br />

werden.<br />

copyright <strong>2010</strong> by Staufenbiel Institut Gmbh<br />

Herausgegeben von Staufenbiel Institut GmbH<br />

Postfach 10 35 43, 50475 Köln,<br />

Tel.: +49 (0)221/91 26 63 0, Fax: +49 (0)221/91 26 63 9<br />

E-Mail: karrieremagazin@staufenbiel.de,<br />

Inter<strong>net</strong>: www.staufenbiel.de/karrieremagazin<br />

ISSN 1860-7667<br />

Chefredakteurin (V.i.S.d.P.): Stefanie Zimmermann (SZ)<br />

Redaktion: Claudia Feuerer (ClF), Eva Flick (EF), Thomas<br />

Friedenberger (TF), Julia Heilig (JH), Susann Kobs (SK),<br />

Heinz Peter Krieger (HK), Ina Oberhoff (IO), Birgit Rogge (BR)<br />

Lektorat: Susann Kobs, Ina Oberhoff<br />

Herausgeberin: Birgit Giesen<br />

staufenbiel.de<br />

Sales Director: Holger Fäßler, Telefon: 0221/91 26 63 33,<br />

E-Mail: holger.faessler@staufenbiel.de<br />

Anzeigenmarketing: Bert Alkema, Nadine Eppmann,<br />

Christiane Fuchs, Isabelle Fütterer, Anne Moog, Nina Otto<br />

vor dem gentschen Felde, Thorsten Volpers<br />

Client Support: Maria Gorki, Natascha Wiedenfeld<br />

Finanz- und Rechnungswesen: Britta Janshen<br />

Marketing/Distribution: Karen Herold, Melanie Perrone<br />

Design: yvonne Bäumgen, Simon Pietsch<br />

Leitung Grafik und Produktion: Simon Pietsch<br />

Online-Redaktion: Kirsten Gregus, Maurice Hein,<br />

Desislava Mohrmann<br />

Titelfoto: © photocase_cydonna<br />

Redaktion und Verlag sind stets bemüht, sowohl redaktionelle<br />

Beiträge als auch Anzeigen daraufhin zu prüfen,<br />

dass Formulierungen nicht gegen geltendes Recht, insbesondere<br />

gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz<br />

verstoßen. Sollte im Einzelfall eine Formulierung<br />

von der Rechtsprechung als diskriminierend bewertet<br />

werden, weisen wir bereits jetzt darauf hin, dass wir<br />

uns von jeder Art der Diskriminierung distanzieren und<br />

dies jedenfalls nicht die Ansicht der Redaktion darstellt.<br />

Soweit in redaktionellen Beiträgen und in Beiträgen von<br />

Kunden ausschließlich oder überwiegend die maskuline<br />

Form verwendet wird, erfolgt dies lediglich aus Gründen<br />

der Lesbarkeit und stellt in keinem Fall eine Wertung<br />

gegenüber weiblichen Personen dar. Entsprechend ist<br />

mit dem Gebrauch des Begriffs „young Professionals“<br />

keine Diskriminierung hinsichtlich des Alters intendiert,<br />

sondern es soll lediglich die Gruppe der Berufseinsteigerinnen<br />

und Berufseinsteiger angesprochen werden.<br />

Sofern Sie sich durch Inhalte dieser Publikation benachteiligt<br />

fühlen, bitten wir Sie, sich mit unserer Beauftragten<br />

für Gleichbehandlung, Frau Nadine Eppmann,<br />

nadine.eppmann@staufenbiel.de, in Verbindung zu setzen.<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Online-<br />

Dienste und Inter<strong>net</strong> sowie Vervielfältigung auf Datenträgern<br />

wie CD-ROM, DVD-ROM etc. dürfen nur nach vorheriger<br />

schriftlicher Genehmigung des Verlages erfolgen.<br />

Die einzige Ausnahme ist das Fotokopieren mit Quellennachweis<br />

durch Career Services und Hochschulteams,<br />

Hochschulmitarbeiter und studentische Vereine zum<br />

Zweck der Berufsberatung.<br />

Die Inhalte der Artikel geben nicht notwendigerweise die<br />

Meinung der Redaktion wieder. Die Informationen in dieser<br />

Publikation sind sorgfältig recherchiert und geprüft<br />

worden, dennoch kann keinerlei Garantie übernommen<br />

werden. Eine Haftung für Personen-, Sach- und Vermögensschäden<br />

ist ausgeschlossen. Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

wird von Staufenbiel Institut als Teil der Group<br />

GTI herausgegeben. GTI ist Europas führender Karriere-<br />

Verlag für Nachwuchsakademiker.<br />

3


04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

InHALt<br />

Mensch und Maschine 18<br />

Branchenreport: Maschinen- und<br />

Anlagenbau im Aufwind<br />

tIteL 32<br />

tIteL<br />

Lang, länger, lebenslang lernen 32<br />

Niemals ausgelernt: Was lebenslanges<br />

Lernen wirklich bedeutet<br />

KOMPAKt<br />

news, Karrierekalender,<br />

Leserfrage, Web-Schaukasten,<br />

Inter<strong>net</strong>splitter 06<br />

eInStIeG<br />

Keine zigarren 10<br />

Mit Quote oder ohne? In den Führungsetagen<br />

ist der Frauenanteil noch mau –<br />

das soll sich jedoch ändern<br />

„natürlich ist das anstrengend“ 14<br />

Aufsichtsratschef Burkhard Schwenker<br />

von Roland Berger über Erwartungen an<br />

Nachwuchstalente in der Unternehmensberatung<br />

Mensch und Maschine 18<br />

Branchenreport: Es läuft wieder im<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

„natürlich ist das<br />

anstrengend“ 14<br />

Im Interview: Aufsichtsratschef<br />

Burkhard Schwenker von der<br />

Beratungsgesellschaft Roland Berger<br />

tHeMA:<br />

Wirtschaftsregion<br />

München<br />

Bei den Mönchen 24<br />

Was München als Wirtschaftsregion<br />

so stark macht<br />

Schaufenster München 26<br />

Zahlen, Fakten, Insider-Infos zur<br />

Wirtschaftsregion München –<br />

zum Herausnehmen<br />

„Mag<strong>net</strong> für talentierte Köpfe“ 28<br />

Der Münchener Wirtschaftsreferent<br />

Dieter Reiter im Interview<br />

cAMPuS<br />

Die Ich-Marke 38<br />

Eindruck machen mit gutem<br />

Selbst-Marketing<br />

Wirtschaftsregion<br />

München 24<br />

Erfolg einer Wirtschaftsregion<br />

Heute, morgen, irgendwann 42<br />

Aufschieberitis bekämpfen, damit aus<br />

aufgeschoben kein aufgehoben wird<br />

Blind Date mit unternehmen 46<br />

Anonyme Bewerbungen: Was noch<br />

vom Lebenslauf übrig bleibt<br />

Überzeugend bewerben 48<br />

Tipps für die erfolgreiche Bewerbung<br />

von Career-Service-Experten<br />

RuBRIKen<br />

Impressum 3<br />

Karrierefragebogen 50<br />

„Immer weiter lernen“: yahoo-<br />

Deutschland-Chef Terry von Bibra<br />

fand über Umwege zu seinem Beruf<br />

staufenbiel.de<br />

mba-master.de<br />

staufenbiel.de/twitter<br />

staufenbiel.de/facebook<br />

4 staufenbiel.de


Sei bereit für das Unerwartete:<br />

www.spannende-jobs.de<br />

Wer gibt dem schönsten Spiel der Welt ein unvergleichliches Zuhause? Wer berech<strong>net</strong> die Folgen<br />

des Klimawandels für den Alltag? Im Team der Allianz können Sie innovative Lösungen entwickeln.<br />

Wir suchen engagierte Absolventen und Young Professionals, die mit uns gemeinsam<br />

über gewohnte Grenzen hinaus denken. In einem Job, der ständig neue Perspektiven bietet:<br />

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04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

KOMPAKT Meldungen<br />

Interview<br />

© Die Linke NRW<br />

„Ich hatte weiche Knie“<br />

Im Interview: Niema Movassat, 26 Jahre, jüngster Bundestagsabgeord<strong>net</strong>er<br />

der Linken, über sein erstes Jahr im Bundestag.<br />

Vor einem Jahr berichteten Sie uns über Ihr Lampenfieber vor Ihrer<br />

ersten Rede im Bundestag. Wie war es denn?<br />

Ich hatte ziemlich weiche Knie vor der ersten Rede. Unmittelbar davor,<br />

während ich wartete aufgerufen zu werden, wurde ich auch immer<br />

nervöser. Aber dann klappte es erstaunlich gut. Mittlerweile bin ich<br />

zwar nach wie vor ein wenig aufgeregt, aber der Spaß überwiegt deutlich.<br />

Und nach mittlerweile neun Reden hat sich schon eine gewisse<br />

Routine eingespielt.<br />

Haben Sie sich Ihren Arbeitsalltag so vorgestellt?<br />

Nicht ganz. Denn relativ viel Zeit geht mit organisatorischer Arbeit verloren.<br />

Das hatte ich so nicht erwartet. Erstaunlich ist auch, wie viel<br />

Zeit die Arbeit im Ausschuss in Anspruch nimmt. Dass aber insgesamt<br />

sehr viel zu tun ist, war mir klar. Und genau so ist es gekommen.<br />

Hilft Ihr Jurastudium bei der täglichen Arbeit?<br />

Ja, es hilft mir doppelt. Zum einen inhaltlich bei vielen Fragestellungen,<br />

die die Entwicklungspolitik betreffen. Zum anderen ist man<br />

als Jurist darin geschult, sich schnell in neue Themen einzuarbeiten.<br />

Und neue Themen gibt es ständig. Es ist also genau das richtige Handwerkszeug<br />

für die Arbeit im Bundestag.<br />

Niema Movassat hat nach neun Reden im Bundestag<br />

schon Routine<br />

Womit verbringen Sie den größten Teil Ihrer Zeit?<br />

Mit dem Lesen von Papier und E-Mails für die Fraktion und für den Ausschuss.<br />

Außerdem muss ich viel lesen, um mich inhaltlich fit zu halten<br />

und in neue Themen einzuarbeiten.<br />

Welche persönliche Begegnung im Bundestag hat sie am meisten<br />

beeindruckt?<br />

Der Besuch des an den Rollstuhl gefesselten brasilianischen Fischers<br />

Carlos Oliveira im Bundestag. Er hat durch den Bau eines deutschen<br />

Stahlwerks in Brasilien seine Lebensgrundlage verloren. Der Bau des<br />

Werks hat dazu geführt, dass die Fischbestände in seiner Heimat<br />

massiv zurückgegangen sind. Die einhergehende Vergiftung des Wassers<br />

und das Vorgehen des Wachschutzes der Betreiberfirma haben<br />

sein Leben bedroht. Heute lebt er im Untergrund und muss durch ein<br />

brasilianisches Menschenrechtsschutzprogramm geschützt werden.<br />

Ein sehr bewegendes, trauriges Schicksal.<br />

EF<br />

Lese-Tipp<br />

Mut zur Frechheit<br />

Mehr Gehalt, weniger Stress – dazu sagt niemand nein. Trotzdem<br />

fällt es vielen schwer, Verhandlungen für sich zu entscheiden oder<br />

der Perfektion Adieu zu sagen. Der Autor Klaus Schuster glaubt, das<br />

Erfolgsrezept fürs Berufsleben zu kennen. In „Der freche Vogel fängt<br />

den Wurm“ formuliert er die Zutaten:<br />

Frech ohne respektlos zu sein, es sich so leicht machen wie möglich<br />

und trotzdem seine Ziele erreichen. Wie das funktionieren soll,<br />

schildert der Manager auf 224 Seiten mit allerlei Empfehlungen und<br />

Beispielen. So entwirft er Führungsprinzipien für Manager, die keine<br />

Business School lehrt. Einfühlungsvermögen<br />

gegenüber den Mitarbeitern, dies<br />

sei die Grundlage für emotionale Führung.<br />

Zur Umsetzung gehöre Mut und<br />

die Courage, Dinge anders zu machen,<br />

so Schuster. Doch ist die Grenze zwischen<br />

Mut und Dreistigkeit oft dünn. Die<br />

Mitte zu treffen, ist die Herausforderung.<br />

(Redline <strong>2010</strong>, 16,95 €)<br />

IO<br />

© Redline<br />

Google zieht<br />

Wer ein erfolgreiches Sachbuch schreiben möchte, kann heute auf<br />

dem Cover das Wort „Google“ unterbringen und hat so scheinbar schon<br />

einen Teil des Erfolgs verbucht. Nach „Die Google-Falle“, „Das Google-<br />

Imperium“, „Was würde Google tun“ nun also: „Der Google-Effekt“ vom<br />

Ex-Chief-Information-Officer des Unternehmens. Es soll bei dem Buch<br />

um „Strukturiert denken im digitalen Zeitalter“, so der Untertitel, gehen.<br />

Doch schnell verrät das Werk, worum es eigentlich geht. Der Autor<br />

schreibt, nachdem er das Mail-Programm des Suchmaschinenbetreibers<br />

umfangreich gewürdigt hat: „Mir gefällt an Google Mail außerdem,<br />

dass...“ Spätestens da reicht’s dem aufgeklärten Leser wirklich<br />

und man fragt sich, warum Werbeschriften<br />

dieser Art noch gedruckt werden müssen.<br />

Meine Empfehlung: Stellt die Schrift ins Netz<br />

und lasst sie suchen. Wer diese „Information“<br />

wirklich braucht, wird sie auch finden. Die anderen<br />

könnten dann das Geld fürs Buch sparen.<br />

(Südwest Verlag <strong>2010</strong>, 19.95 €) TF<br />

© Südwest<br />

6<br />

staufenbiel.de


Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 04 <strong>2010</strong><br />

Meldungen KOMPAKT<br />

LESERFRAGE<br />

Relevante Zeugnisse<br />

Sie haben Fragen zur Karriereplanung, Bewerbung<br />

oder Arbeitsrecht? Unsere Experten<br />

sind für Sie da. Schicken Sie Ihre Frage an:<br />

karrieremagazin@staufenbiel.de – und vielleicht<br />

lesen Sie schon im nächsten Heft die<br />

Antwort darauf.<br />

© photocase/tm<br />

DIE FRAGE: In einem Bewerbungsgespräch<br />

wurde ich gefragt, warum ich mein Abiturzeugnis<br />

nicht mitgeschickt habe. Ich sagte,<br />

es gäbe keinen Grund. Doch den gibt es: Ich<br />

hatte mit einer 3,7 eine schlechte Note. Nun<br />

soll ich mein Zeugnis nachreichen. Jetzt sieht<br />

es so aus, als wollte ich die Note vertuschen.<br />

Was soll ich sagen, falls mich der Personaler<br />

darauf anspricht? Lara H. aus Bremen<br />

DIE ANTWORT: Um die Frage im Allgemeinen zu<br />

beantworten: Wenn es sich um eine Bewerbung<br />

zum Beispiel auf einen Ausbildungsplatz<br />

oder den ersten Job nach dem Examen handelt,<br />

dann sollte das letzte Zeugnis beigelegt<br />

werden. Ein Bewerber, der über einige Jahre<br />

Berufspraxis verfügt, hat sicher praxisrelevantere<br />

Zeugnisse vorzulegen, so dass das<br />

Abiturzeugnis keinen Mehrwert für das Unternehmen<br />

darstellt. In Ihrem Fall ist es nun so,<br />

dass Sie das Abiturzeugnis nachreichen sollen.<br />

Das bringt Sie zumindest in die Situation,<br />

sich darüber Gedanken zu machen, weshalb<br />

Sie es nicht eingereicht haben. Die Aussa-<br />

ge, Sie haben es ohne Grund nicht beigelegt,<br />

kann etwas gedankenlos wirken.<br />

Ich empfehle Ihnen in diesem besonderen<br />

Fall, das Zeugnis mit einem <strong>net</strong>ten Anschreiben<br />

nachzureichen. Greifen Sie zu Stift und<br />

Papier, fassen Sie das Bewerbungsgespräch<br />

noch einmal sachlich zusammen, bedanken<br />

Sie sich für das freundliche Gespräch und<br />

bekräftigen Sie noch einmal Ihren Wunsch,<br />

für das Unternehmen tätig zu werden. In der<br />

Anlage reichen Sie, wie besprochen, Ihr Zeugnis<br />

nach. Dies können Sie in einem Nebensatz<br />

erwähnen. Sollten Sie dann noch einmal angesprochen<br />

werden, bleiben Sie bei Ihrer Aussage,<br />

dass Sie das Zeugnis nicht als relevant<br />

betrachtet haben und es aus diesem Grund<br />

nicht beigelegt haben.<br />

unsere expertin<br />

Sylvia Schnödewind, Bewerbungs-Coach<br />

aus Düsseldorf, beantwortet für das<br />

<strong>Karrieremagazin</strong> Fragen zum Arbeitsrecht.<br />

Karrierekalender Wintersemester <strong>2010</strong>/2011 –<br />

November bis März<br />

24.-25.11.<strong>2010</strong> Absolventenkongress, Köln,<br />

absolventenkongress.de<br />

01.12.<strong>2010</strong> JOBcon Finance, München, iqb.de<br />

08.12.<strong>2010</strong> JURAcon, Stuttgart, iqb.de<br />

18.-19.01.2011 bonding, Kaiserslautern, bonding.de<br />

02.02.2011 ScieCon, München, sciecon.bts-ev.de<br />

03.-04.02.2011 Ikom Bau,<br />

München ikom.tum.de/students/bau<br />

06.03.2011 MBA-Day, München e-fellows.<strong>net</strong><br />

17.03.2011 World MBA Tour, Frankfurt, mba-gate.de<br />

26./27.03.2011 horizon, Stuttgart, horizon-messe.de<br />

Studenten-Wettbewerb<br />

Berlin aus der Hosentasche<br />

Eine innovative Geschäftsidee möchte jeder haben<br />

und das nötige Startkapital dazu. Manchmal geht<br />

es aber auch mit kleinen Mitteln. Die BWL-Studenten<br />

Marcel Kaiser, Anna Kendeva, Christoph Ohm und<br />

Ingo Kugler brauchten nur fünf Euro, um die Reiseführer-Branche<br />

zu beeindrucken und den ersten<br />

Platz beim diesjährigen Funpreneur-Wettbewerb der<br />

FU Berlin zu gewinnen. Sie entwickelten den Pocket<br />

Sight, einen Berliner Stadtplan mit 18 Sehenswürdigkeiten,<br />

kleinen Anekdoten und Quizfragen, der in jede<br />

Hosentasche passt.<br />

© Pocket Sight<br />

Das Team hatte fünf Wochen Zeit, die Idee zu planen, umzusetzen<br />

und schließlich auch zu verkaufen. „Allein die Recherche hat schon<br />

zwei bis drei Wochen in Anspruch genommen“, sagt Marcel Kaiser.<br />

Daneben mussten sie auch Sponsoren und Abnehmer für ihren<br />

Stadtplan finden. Innerhalb von kurzer Zeit waren die 250 Exemplare<br />

der ersten Auflage ausverkauft. Nach diesem Erfolg stand die Gründung<br />

einer echten Firma außer Frage. Gespräche mit der Bank sind<br />

bereits in vollem Gange. „Wenn die Firmengründung abgeschlossen<br />

ist, geht die zweite Auflage auch in den Druck“, so Kaiser. SK<br />

staufenbiel.de<br />

7


04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

KOMPAKt Inter<strong>net</strong>-Splitter<br />

© MARTIN KRUG<br />

WeB-ScHAuKASten<br />

Fallstudie zum Üben<br />

Wer sich in der Consultingbranche bewirbt,<br />

muss auf die Teilnahme an einer Fallstudie<br />

gefasst sein. Testen Sie an einer realen<br />

Fallstudie von Roland Berger Strategy<br />

Consultants, ob Sie das Zeug zum Berater<br />

haben. Die Fallstudie mit Muster-Lösung,<br />

weitere Infos und Tipps zum Thema finden<br />

Sie unter staufenbiel.de/fallstudien.<br />

MBA-Quiz<br />

Sie wissen, dass MBA die Abkürzung für<br />

Master of Business Administration ist.<br />

Aber wissen Sie auch, wann man ein MBA-<br />

Studium am besten beginnen sollte? Oder<br />

welche Rolle Rankings bei der Auswahl<br />

einer Business School spielen? Testen<br />

Sie Ihr MBA-Wissen in unserem Quiz auf<br />

mba-master.de/mba-quiz. Gleichzeitig erhal<br />

ten Sie Tipps zu verschiedenen MBA-<br />

Themen.<br />

Schlüsselkompetenzen perfektionieren<br />

Ob Teamarbeit, Konfliktmanagement oder<br />

Rhetorik: Soft Skills nehmen einen immer<br />

höheren Stellenwert ein. Aber wie verbessert<br />

man die eigenen Fähigkeiten? Career<br />

Club Mitglieder können jetzt in den eigenen<br />

vier Wänden mit einer interaktiven<br />

e-Ausbildung zum Experten für Schlüsselkompetenzen<br />

werden. Alles auf einen Klick<br />

unter staufenbiel.de/careerclub.<br />

© FOTOLIA_ ALExANDER yAKOVLEV<br />

„YOutuBe FüR FachBücheR“<br />

Im Interview: Martin Fröhlich, 27, gründete mit Freunden<br />

das Inter<strong>net</strong>-Portal Paperc.de. User können Fachliteratur dort online<br />

kostenfrei lesen.<br />

Martin Fröhlich:<br />

„Der amerikanische<br />

Markt ist die zukunft“<br />

Viele Menschen wollen keine schweren Bücher schleppen, aber Sie<br />

haben gleich eine Geschäfts idee daraus gemacht...<br />

Ja. Felix Hofmann, ebenfalls Gründer von Paperc.de, kam auf die Idee. Während seiner Diplomarbeit<br />

pendelte er zwischen St. Gallen und Berlin und musste wegen der Bücher ständig übergepäck<br />

zahlen. Ich kam gerade aus China und kannte das Problem auch.<br />

Daher entwickelten wir den Business-Plan für ein youtube für Fachbücher.<br />

Wie konnten Sie die Fachbuchverlage überzeugen, dass sie die digitalen Kopien der Literatur<br />

kostenlos zur Verfügung stellten?<br />

Die Verlage kennen die Situation, Print gibt es bald nur noch On-Demand und Google Books ist<br />

auf Dauer keine Lösung. So kam der Stein ins Rollen. Inzwischen haben wir über etwa 6 500<br />

Fachbücher von mehr als 50 Verlagen im Angebot.<br />

Wird eine Seite kopiert oder bearbeitet, muss der Kunde zehn cent bezahlen. Kopieren ist billiger.<br />

Wir verlangen zwar zehn Cent, dafür gibt es aber auch alle Zusatzfunktionen, die dem Studenten<br />

viel Arbeit abnehmen. Er kann etwa Sätze markieren, bearbeiten und Fußnoten setzen.<br />

Wie geht es denn weiter mit Paperc.de?<br />

Fest steht: Paperc.de wird nächstes Jahr expandieren. Der amerikanische Markt ist die Zukunft,<br />

deswegen wollen wir in New york mit den dortigen Verlagen verhandeln.<br />

SK<br />

DIe MIt DeM DOKtOR tAnzen<br />

Während deutsche TV-Sender noch Gesangstalente suchen, ist die Inter<strong>net</strong>-Gemeinde schon<br />

weiter. Sie konnte online den Gewinner des Wettbewerbs „Tanze deine Doktorarbeit“ („Dance<br />

your Ph.D“) küren. Das renommierte Magazin „Science“ hatte den diesjährigen<br />

Wettbewerb ausgerufen, um Außenstehenden das Thema wissenschaftlicher<br />

Arbeiten einmal anders, nämlich tänzerisch, näherzubringen. 45 tanzende<br />

Doktoren nahmen mit ihren Teams am Wettbewerb teil und reichten ihre<br />

Videos ein. Diesjährige Gewinnerin: Maureen McKeague. Ihre quirlige Gruppen-<br />

Performance im Bereich Chemie stellt die Anreicherung des Moleküls Homocystein dar. Wer<br />

am Ende nicht so genau weiß, was ihm die Darbietung sagen wollte: Es gibt eine Erläuterung<br />

zum Nachschauen. Die Videos gibt es auf sciencemag.org.<br />

IO<br />

tutORen AuS DeM <strong>net</strong>z<br />

Daheim alleine lernen mag effizient sein. Doch sobald Fragen auftreten,<br />

auf die man selbst keine Antworten findet, ist Hilfe nötig. An<br />

diesem Punkt setzt die Inter<strong>net</strong>-Nachhilfe Sofatutor an. Die Online-<br />

Lernplattform von den Berliner Studenten Stephan Bayer und Andreas<br />

Spading bietet Videos, die in zehn Minuten Lerninhalte vermitteln.<br />

Nach jedem Video kann der User zur Selbstkontrolle einen<br />

Test absolvieren, um sein neu gewonnenes Wissen zu überprüfen.<br />

Auch fasst das Portal mehrere Videos zu einem bestimmten Thema<br />

in Kursen zusammen. Das Angebot richtet sich an Schüler, Studenten<br />

und Auszubildende.<br />

Zu den über 2 000 Videos kommen ständig neue dazu. Die Bewertungs-<br />

und Kommentarfunktion geben dabei Aufschluss über<br />

Qualität und Effizienz des Videos. Jeder kann ein Nachhilfe-Video<br />

produzieren und der Plattform anbieten. Bei Eignung winkt die Be-<br />

teiligung an Einnahmen, die Sofatutor aus kostenpflichtigen Abonnements<br />

erzielt. Und Abos sind meist günstiger als Stunden beim<br />

Nachhilfelehrer.<br />

IO<br />

© FOTOLIA_ SHOCK<br />

8<br />

staufenbiel.de


Wir nicht! Bei Roland Berger ist jeder fünfte Consultant eine Frau.<br />

Das ist uns zu wenig. Denn die kreativsten Ideen kommen aus gemischten<br />

Teams. Wir sind für alle High-Potentials ein attraktiver Arbeitgeber.<br />

Nicht zufällig sind wir seit 2005 als erste Unternehmensberatung mit<br />

dem Siegel „audit berufundfamilie“ ausgezeich<strong>net</strong> worden. Zurecht?<br />

Machen Sie sich selbst ein Bild – Sie können nur gewinnen!<br />

PERSÖNLICHKEIT ZÄHLT. WWW.KARRIERE.ROLANDBERGER.COM


04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

EINSTIEG Frauen und Karriere<br />

Keine<br />

Zigarren<br />

die die deutschen Hochschulen verlassen als Absolventen.<br />

Doch schon bei den abgeschlossenen Promotionen sind die<br />

Männer in der Überzahl.<br />

Wissen’s? Sie rauchen halt keine Zigarren!“ Ein<br />

Chauvi-Spruch. Gerichtet vor Jahren an eine aufstrebende<br />

Managerin. Im Mai berichtete sie auf<br />

dem Forum „Deutschlands Chefinnen“ von dieser Begegnung.<br />

Die Personalberatung Odgers Berndtson hatte 30<br />

Top-Managerinnen nach Frankfurt eingeladen. Das Thema<br />

des Forums: Sinn und Unsinn der Frauenquote. Die Frauen<br />

mussten eingestehen, dass die wenig charmanten Worte des<br />

Zigarren-Liebhabers und ehemaligen Vorgesetzten der aufstrebenden<br />

Managerin zwar nicht zum Rauchen animieren<br />

sollten, aber doch ein Fünkchen Wahrheit enthielten. Frauen<br />

<strong>net</strong>zwerken einfach zu wenig. Und das ist auch ein Grund,<br />

warum Männer die höheren Management-Etagen besetzen<br />

und nicht ihre weiblichen Kollegen.<br />

Die Personalberater von Odgers Berndtson nahmen in einer<br />

Studie die 500 umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands<br />

unter die Lupe. Und eine Lupe schadet nicht, wenn<br />

man nach Frauen im Topmanagement sucht. Frauen besetzen<br />

gerade einmal 2,4 Prozent aller Positionen im Vorstand<br />

und in der Geschäftsführung. Ähnlich die Zahlen in der<br />

deutschen Hochschullandschaft. Laut Statistischem Bundesamt<br />

stehen 6 700 Wissenschaftlerinnen 38 600 männlichen<br />

Professoren gegenüber. Dabei gibt es mehr Absolventinnen,<br />

10<br />

© ISTOCKPHOTO_ terex<br />

Verbindliche Quote<br />

Der Ruf nach einer verbindlichen Frauenquote wird lauter<br />

und viel diskutiert. Aber braucht Deutschland eine Quote?<br />

Familienministerin Kristina Schröder sagt ja. Wenn es nach<br />

ihr geht, soll ein freiwilliger Kodex dafür sorgen, dass jeder<br />

fünfte Vorstandssessel in Deutschland 2015 mit einer<br />

Frau besetzt ist. Wenn dem nicht so ist, müsse ein Gesetz<br />

her, dass die Unternehmen zu einer Quote zwingt. Aber sie<br />

hofft auf Einsicht. „Es spricht sich herum, dass es nicht im<br />

ökonomischen Interesse der Unternehmen ist, die Hälfte<br />

des Begabtenpools zu ignorieren“, sagt sie gegenüber einer<br />

Wirtschaftszeitung.<br />

Denn Diversität gilt inzwischen als Wettbewerbsvorteil.<br />

Nicht nur bei der Regierung, sondern auch bei Anlegern.<br />

Eine Studie der Vereinten Nationen belegt, dass US-Unternehmen<br />

mit hoher Frauenquote eine um 42 Prozent höhere<br />

Umsatzrendite haben als rein männlich geführte Unternehmen<br />

der Konkurrenz. Denn die Zusammenarbeit unter den<br />

Kollegen ist anders, wenn mehr Frauen im Team sind.<br />

„Frauen zeichnen sich durch bessere Kommunikationsfähigkeit<br />

aus. Sie denken und handeln teamorientierter, um<br />

wirklich alle Teammitglieder zu integrieren“, sagt Christopher<br />

Gandaa, Regional Staffing Manager beim Automobilzulieferer<br />

Johnson Controls. „Und da heute alles in Teams<br />

entwickelt wird, ist das nicht unwichtig.“<br />

Und auch ein anderer Punkt ist gerade für ein Unternehmen<br />

der Automobil- und Zulieferbranche entscheidend:<br />

„Ingenieurinnen haben eine eigene Sicht auf die Technik“,<br />

berichtet Christopher Gandaa. Studien haben gezeigt, dass<br />

es immer öfter Frauen sind, die beim Neuwagenkauf entscheiden.<br />

„Und Frauen haben andere Ansprüche an eine Innenraumgestaltung<br />

als Männer.“<br />

staufenbiel.de


Karriere ohne „Old Boys‘ Club“ ist gar nicht<br />

so einfach. Das wissen Frauen eigentlich,<br />

dennoch <strong>net</strong>zwerken sie zu wenig. Die<br />

Frauenquote soll’s jetzt richten.<br />

Weiblicher Blick<br />

Der weibliche Blick kann dann schon bei der Entwicklung<br />

berücksichtigt werden. Die demografische Entwicklung<br />

ist ein weiterer Aspekt. „Wir haben heute schon zu wenig<br />

Fachkräfte“, meint Gandaa, „und auf mittlere Sicht kann es<br />

sich kein Unternehmen leisten, auf qualifizierte Nachwuchskräfte<br />

zu verzichten.“<br />

Aber kann eine Quote – egal ob per Gesetz oder freiwillig<br />

– Abhilfe schaffen? Nur 44 Prozent der befragten<br />

Managerinnen der Odgers-Berndtsons-Studie sagt eindeutig<br />

ja. Die übrigen meinen zwar, dass eine Quote eine gewisse<br />

Appellfunktion hätte, allerdings sehen sie die Gefahr, als<br />

Quotenfrau abqualifiziert zu werden.<br />

Für die Quote sprechen Ergebnisse, die skandinavische<br />

Länder vorweisen können. In Norwegen etwa waren innerhalb<br />

weniger Jahre von 500 börsennotierten Unternehmen<br />

40 Prozent aller Aufsichtsratsplätze mit Frauen besetzt.<br />

Davon ist Deutschland Meilen entfernt, wie eine Studie des<br />

Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW)<br />

belegt. Beispiel: Finanzbranche. Obwohl die meisten Beschäftigten<br />

im Finanzsektor Frauen sind, ist ihr Anteil in<br />

den Vorständen geringer als zwei Prozent. Tendenz steigend?<br />

Mitnichten. „Insgesamt hat sich im Vergleich zu den<br />

Vorjahren an der Zusammensetzung der Spitzengremien<br />

kaum etwas verändert“, sagt DIW-Expertin Elke Holst.<br />

Für Gabriele Stahl, Partnerin bei Odgers Berndtson,<br />

kann es nur eine Schlussfolgerung geben: „Deswegen ist die<br />

freiwillige Selbstverpflichtung, die sich einige Großunternehmen<br />

mit der Einführung einer konkreten Frauenquote<br />

aktuell auferlegt haben, sehr zu begrüßen.“<br />

Preisgeld auf<br />

100.000 Euro erhöht!<br />

Postbank<br />

Finance Award 2011<br />

– der Hochschulwettbewerb<br />

der Extraklasse<br />

Teilnehmen, qualifizieren – und in jedem Fall gewinnen.<br />

Denn Mitmachen heißt: Sie treten im Team an, setzen sich<br />

mittels professioneller Methodik mit dem Thema auseinander,<br />

entwickeln Thesen und präsentieren diese als Essays.<br />

Die fünf bestplatzierten Wettbewerbsbeiträge werden mit<br />

insgesamt 100.000 Euro prämiert und in breiter Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Die hohen fachlichen Anforderungen sind in<br />

der Bankenbranche bekannt. Große Wertschätzung genießen<br />

die innovativen Themenstellungen. Und – Sie haben<br />

durch Ihre Teilnahme bewiesen, dass Sie mehr können und<br />

wollen, als viele andere.<br />

Das Thema 2011:<br />

Stabilisierung der Europäischen Währungsunion<br />

und Implikationen für Private Geldanlage<br />

Die Beiträge des Finance Award <strong>2010</strong> und ausführliche<br />

Informationen, auch zur Anmeldung, finden Sie hier:<br />

www.postbank.de/financeaward<br />

International abgeschlagen<br />

Denn auch im internationalen Vergleich steht Deutschland<br />

schlecht da. Laut des „Global Gender Gap Report 2009“<br />

ist in Deutschland die Gleichberechtigung erst zu 75 Prozent<br />

umgesetzt. Länder wie Island, Finnland, Norwegen<br />

und Schweden kommen auf über 80 Prozent. Grund für das<br />

staufenbiel.de


04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

EINSTIEG Frauen und Karriere<br />

INSIDER-SICHT<br />

Sabine Wilhelm, 45 Jahre, ist Werkleiterin bei<br />

Cargill Texturizing Solutions in Hamburg.<br />

schlechte Abschneiden sind die großen Gehaltsunterschiede.<br />

Durchschnittlich verdienen Frauen 23 Prozent weniger als<br />

Männer. In den Führungsetagen sogar 29 Prozent weniger.<br />

Um ein Zeichen zu setzen, hat deswegen ein bundesweites<br />

Aktionsbündnis den „Equal Pay Day“ ins Leben gerufen,<br />

der in diesem Jahr am 26. März stattfand. Der Tag macht<br />

auf die Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern<br />

aufmerksam. Denn bis zum 26. März des Folgejahres müssen<br />

Frauen arbeiten, um für die gleiche Arbeit auf das durchschnittliche<br />

Jahresgehalt von Männern zu kommen.<br />

Doch sämtliche Appelle nutzen wenig, wenn Frauen<br />

nicht selbst aktiv werden. Frauen müssen besser <strong>net</strong>zwerken.<br />

Und nicht nur privat. „Frauen brauchen Netzwerke, aber<br />

keine Seilschaften“, betont Margarete Haase, Vorstandsmitglied<br />

beim Motorenbauer Deutz. Aber – und darauf legen<br />

Frauen, anders als Männer, Wert – keinen „Women Only<br />

Club“, sondern gemischte Netzwerke. Eben anders als die<br />

„Old Boys’ Clubs“ der männlichen Führungsriegen. Denn<br />

Letztere helfen Frauen wenig. 71 Prozent der Managerinnen<br />

beklagen in der Studie, dass die existierenden Netzwerke zu<br />

wenig auf Frauen zugeschnitten seien.<br />

Fehler<br />

Allerdings räumen die befragten Managerinnen Fehler ein.<br />

Frauen falle es tendenziell schwerer, Netzwerke für die eigene<br />

Karriere einzusetzen. Sie empfinden das als Vetternwirtschaft<br />

und wollen lieber durch Leistung überzeugen. Skrupel,<br />

die männliche Kollegen offenbar nicht kennen.<br />

Ebenso anerkannt<br />

Bei der Entscheidung für die Studienrichtung Lebensmitteltechnologie<br />

stand für mich die Frage nach meinen persönlichen Interessen und Zukunftschancen<br />

im Vordergrund. Der Frauenanteil dieser Fachrichtung<br />

lag in der DDR bereits bei etwa 80 Prozent. Frauen als Ingenieure im<br />

Maschinenbau waren durchaus üblich. Dass das in den alten Bundesländern<br />

eher die Ausnahme war, wurde mir erst nach der Wende bewusst.<br />

Es freut mich daher umso mehr, dass heute deutschlandweit<br />

immer mehr Frauen die technischen Studienrichtungen wählen. Rückblickend<br />

auf meine berufliche Laufbahn habe ich meine Berufswahl<br />

nie bereut. Wenn die Leistung stimmt, sind Frauen in einer Führungsposition<br />

ebenso anerkannt wie Männer. Wichtig für Frauen, die sich<br />

in typischen Männerberufen etablieren möchten, sind sicherlich ein<br />

gutes Selbstvertrauen und die Unterstützung von Vorgesetzten, Kollegen<br />

und der Familie.<br />

Kinder sind übrigens kein Karrierekiller, wie es so oft heißt.<br />

Keiner der befragten Frauen der Odgers-Berndtson-Studie<br />

führte Mutterschutzzeiten oder Probleme bei der Kinderbetreuung<br />

als Karrierehemmnis an. Immerhin 44 Prozent<br />

von ihnen haben Kinder. Das Problem, alles unter einen<br />

Hut zu kriegen, gibt es zwar. Allerdings lässt es sich lösen.<br />

Offensichtlich. Auf dem Treffen in Frankfurt berichtete eine<br />

Teilnehmerin von dem Entsetzen des Chefs, als er von ihrer<br />

Schwangerschaft erfuhr. „Sie kriegen ein Kind? Mit Kind<br />

geht so etwas nicht“, hatte er prophezeit. Dass seine Mitarbeiterin<br />

bereits Mutter war, hatte er nicht einmal bemerkt.<br />

Eva Flick<br />

Frauen machen Geschichte und Karriere<br />

1754:<br />

Dorothea Erxleben wird als erste Frau<br />

zur Promotion an der Universität<br />

Halle zugelassen<br />

1963:<br />

Erste Frau im All ist die<br />

Russin Valentina Tereschkowa<br />

2005:<br />

Angela Merkel wird erste<br />

deutsche Kanzlerin<br />

© Deutscher Bundestag/<br />

Lichtblick/Achim Melde<br />

Heute/<strong>2010</strong>:<br />

Anteil von Frauen im Topmanagement in<br />

deutschen Unternehmen: 2,4 Prozent<br />

© Fotolia_buket bariskan, iStock_jgroup,<br />

Fotolia_helix, Fotolia_krizz7, iStock_jgroup<br />

1903:<br />

Marie Curie erhält als erste Frau<br />

den Nobelpreis (für Physik)<br />

1918/1919:<br />

Rat der Volksbeauftragten beschließt<br />

das Frauenwahlrecht in Deutschland<br />

(1919 erste Wahl)<br />

2009/<strong>2010</strong>:<br />

Im WS 2009/<strong>2010</strong> sind von 2 119 485 Studenten an<br />

deutschen Hochschulen 1 013 970 Frauen. 182 996<br />

Frauen nahmen im WS 2009/<strong>2010</strong> das Studium auf<br />

12<br />

staufenbiel.de


Neue Wege zur nachhaltigen Mobilität.<br />

Mit Ihnen.<br />

Für den besten Weg in die Zukunft der Mobilität haben wir einen einzigartigen<br />

Kompass – die Ideen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch die Fähigkeiten<br />

jedes Einzelnen und die Möglichkeit, sich ständig weiterzuentwickeln,<br />

entstehen in den Teams zukunftsfähige Produkte und unkonventionelle Lösungen.<br />

Nicht nur in der Forschung und Entwicklung, sondern z. B. auch in der Produktion,<br />

Logistik, im Vertrieb, Einkauf oder in der Informationstechnologie. Nur so überzeugen<br />

wir unsere Kunden auch weiterhin mit Automobilen, die in puncto Komfort,<br />

Sicherheit und Verbrauch die Richtung vorgeben. Ihr Weg in die Zukunft startet hier.<br />

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04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

EINSTIEG Interview<br />

Als Kind haben Sie sich gewünscht, Landwirt<br />

oder Pastor zu werden. Für einen Aufsichtsratschef<br />

ist das durchaus ungewöhnlich.<br />

Eigentlich nicht. Ich bin in einem Dorf<br />

in Ostwestfalen großgeworden – und<br />

da gab es viele Landwirte. Die Aussicht,<br />

Trecker zu fahren, war für mich<br />

als Junge besonders anziehend. Und<br />

dass ich Pastor werden wollte, hatte<br />

keinen religiösen Hintergrund. Auch<br />

daran war die dörfliche Umgebung<br />

nicht ganz unschuldig. Auf dem Land<br />

gibt es immer bestimmte Persönlichkeiten,<br />

die eine Rolle spielen. Das sind<br />

vor allem der Pastor, der Schuldirektor<br />

und der Arzt.<br />

Sie sind sieben Jahre CEO bei Roland Berger<br />

gewesen und nun Aufsichtsratschef. Haben<br />

Sie sich an den neuen Posten gewöhnt?<br />

Ja, aber es ist schon ein Unterschied.<br />

Der CEO ist ja auch dafür verantwortlich,<br />

dass das Tagesgeschäft läuft. Dass<br />

ich mich darum nicht mehr kümmern<br />

muss, ist eine große Erleichterung. Allerdings<br />

gebe ich zu: Ich muss mich<br />

manchmal noch an meine neue Rolle<br />

gewöhnen.<br />

„Natürlich ist das<br />

anstrengend“<br />

Burkhard Schwenker ist Aufsichtsratsvorsitzender bei<br />

der Unternehmensberatung Roland Berger. Im Interview<br />

spricht der 52-Jährige über hohe Anforderungen an den<br />

Nachwuchs, Top-Talente und seinen eigenen Werdegang.<br />

© Roland Berger Strategy Consultants<br />

Vielfach ist es verpönt, dass der frühere CEO<br />

sofort in den Aufsichtsrat aufsteigt. Sie sind<br />

anderer Ansicht?<br />

Ich persönlich halte da einen grundsätzlichen<br />

Kodex für falsch. Auch, weil<br />

damit ein pauschales Urteil verbunden<br />

ist: Nämlich dass der alte CEO<br />

den neuen CEO in der strategischen<br />

Entwicklung behindert. Kommen Aufsichtsratschef<br />

und Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung miteinander aus, ist<br />

das für ein Unternehmen aus meiner<br />

Sicht immer noch eine gute Lösung.<br />

Denn sie garantiert Kontinuität und<br />

Erneuerung zugleich.<br />

Und kommen Sie und der neue CEO Martin<br />

Wittig miteinander aus?<br />

Ja, wir kommen miteinander aus – wir<br />

sind sogar eng befreundet.<br />

14<br />

staufenbiel.de


Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 04 <strong>2010</strong><br />

Interview EINSTIEG<br />

Die Presse berichtete aber von einem<br />

Machtkampf...<br />

Kann sein. Und ich kann die Presse<br />

in gewisser Weise verstehen. Die Geschichte<br />

ist ja sonst fast schon langweilig:<br />

Da verstehen sich zwei und finden<br />

gemeinsam in ihre neuen Rollen.<br />

Martin Wittig und ich kennen uns seit<br />

vielen Jahren und wissen, wie wir denken.<br />

Natürlich sind wir unterschiedliche<br />

Persönlichkeiten, aber das ist gut<br />

so. Diese Vielfalt braucht man in einer<br />

partnerschaftlichen Organisation, um<br />

konstruktive Diskussionen führen zu<br />

können.<br />

Vielfalt bestimmte auch Ihren Bildungsweg.<br />

Das stimmt. Ich habe praktisch das<br />

deutsche Schulsystem einmal durchprobiert.<br />

Hauptschule, Realschule und<br />

Gymnasium. So konnte ich schließlich<br />

Mathematik und BWL studieren – was<br />

sich im Rückblick als eine glückliche<br />

Kombination herausgestellt hat. Damals<br />

wusste ich allerdings nicht genau,<br />

was ich studieren sollte. Ich fand das<br />

auch nicht so entscheidend.<br />

Wie das?<br />

In der Provinz kam die bewegte 68er-<br />

Zeit fünf bis zehn Jahre später an. So<br />

habe ich sie tatsächlich noch miterlebt<br />

und war politisch engagiert. Ich war<br />

damals so links, wie man nur sein<br />

konnte. Und das aus voller Überzeugung.<br />

Später habe ich mich dann selbst<br />

bekehrt…. Wie das auf dem Dorf so<br />

ist, hatten meine Eltern damals jedenfalls<br />

die Vorstellung, dass ich wie<br />

mein Vater Tischler werden sollte. Das<br />

wollte ich aber nicht, schon allein aus<br />

schierer Rebellion. Stattdessen wollte<br />

ich Architekt werden. Das war allerdings<br />

rasch wieder passé, als ich einen<br />

jungen Architekten aus einem renommierten<br />

Architekturbüro traf, der drei<br />

Jahre lang nur Fahrstuhlschächte geplant<br />

hatte.<br />

Und Ihr Studentenjob in einer Schraubenfabrik<br />

war anspruchsvoller?<br />

Das war ja nur ein Nebenjob. Außerdem<br />

hat er mir gutgetan. Ohne das zu<br />

überhöhen: Es gibt ja viele Studenten,<br />

die branchenfremd arbeiten. Ich finde<br />

das auch gut so. Denn so lernt man<br />

ganz andere Lebenswelten und Umstände<br />

kennen und entwickelt gleichzeitig<br />

eine gewisse Bodenständigkeit.<br />

Heute haben die Studenten keine Zeit mehr<br />

für Nebenjobs...<br />

Wenn das so ist, geht es in eine völlig<br />

falsche Richtung. Mit dem Bologna-Prozess<br />

haben wir ein wichtiges<br />

Gut aufgegeben, das wir gerade in<br />

Deutschland immer hochgehalten haben<br />

– nämlich unsere humanistische<br />

Vorstellung von Ausbildung. Statt an<br />

unserer breiten und interdisziplinären<br />

Bildung festzuhalten, kopieren wir nun<br />

das amerikanische Modell mit seiner<br />

Stromlinien-Ausbildung.<br />

Warum ist es so wichtig, auch in andere Themen<br />

und Fächer zu schauen?<br />

Zum Beispiel, weil Wirtschaft und<br />

Politik sich in Zukunft immer stärker<br />

vermischen. Politische und auch geopolitische<br />

Entscheidungen spielen bei<br />

Unternehmensstrategien eine immer<br />

wichtigere Rolle. Wer ins Consulting<br />

will, muss da Bescheid wissen. Jeder<br />

Student sollte sich während seines Studiums<br />

ganz bewusst bemühen, sich<br />

breit zu bilden und Interessensgebiete<br />

auszubauen. Dazu muss man sich gelegentlich<br />

zwingen. Niemand sollte sich<br />

damit herausreden, dass seine Ausbildung<br />

das einfach nicht zulässt.<br />

Was macht für Sie ein Top-Talent in der Beratung<br />

aus?<br />

Er oder sie sollte erstens überdurchschnittlich<br />

intelligent sein, das versteht<br />

sich von selbst. Zweitens vielseitig interessiert<br />

und breit ausgebildet. Das<br />

entwickelt sich natürlich über die Jahre.<br />

Aber auch bei jungen Absolventen<br />

spürt man schon, ob neue Entwicklungen<br />

sie wirklich faszinieren. Drittens<br />

ist Integrität ganz wichtig.<br />

Warum?<br />

Beratung ist eine anspruchsvolle Tätigkeit.<br />

Es geht nicht nur darum, einen<br />

guten und kreativen Rat zu geben, sondern<br />

auch darum, ihn inhaltlich zu vertreten.<br />

Man darf sich nicht vereinnahmen<br />

lassen. Gefälligkeiten haben dabei<br />

einfach keinen Platz. Berater müssen<br />

den Mut haben, eine eigene Meinung<br />

in einer Diskussion zu vertreten und<br />

persönlich zu überzeugen. Es ist wichtig<br />

zu erkennen, wann aus einem guten<br />

Vorschlag für ein Unternehmen ein<br />

schlechter Kompromiss wird.<br />

Gute Noten, eine kurze Studiendauer und<br />

Charakter sind bei Ihnen ja schon Mindestanforderungen<br />

an Einsteiger. Schrecken<br />

Sie damit nicht auch gute Leute ab?<br />

Da wird immer eine Welt aufgebaut, in<br />

der das alles zu viel verlangt ist. Dazu<br />

gibt es aber zu viele Gegenbeispiele.<br />

Nehmen Sie doch den angeblichen Gegensatz:<br />

Auf der einen Seite stehen die<br />

Muster- Absolventen mit guten Noten<br />

und auf der anderen Seite die Persönlichkeiten.<br />

Alles falsch. Man kann eine<br />

starke Persönlichkeit sein und trotzdem<br />

gute Noten haben. Aber es mag<br />

sein, dass manchmal auch ein wirklich<br />

exzellenter Bewerber durchfällt –<br />

schon wegen der schieren Anzahl der<br />

Bewerbungen. Wer behauptet, dass<br />

Auswahlverfahren unfehlbar sind, ist<br />

nicht ehrlich zu sich selbst. Das darf<br />

für einen Absolventen aber kein Grund<br />

sein, sich entmutigen zu lassen, wenn<br />

er wirklich von seinem Weg überzeugt<br />

ist.<br />

Wie Sie selbst sagen, braucht es ein wenig<br />

Zeit, sich zu entwickeln. Was ist, wenn das<br />

länger dauert als die Regelstudienzeit?<br />

Das ist in Ordnung. Und ich weiß, >>><br />

staufenbiel.de<br />

15


04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

EINSTIEG Interview<br />

dass viele Unternehmenslenker so denken.<br />

Wir müssen dieses Denken aber<br />

auch in die Unternehmen tragen. Die<br />

Personalabteilungen haben jedoch oft<br />

das Problem, dass sie in der Flut der<br />

Bewerbungen untergehen. Da liegt es<br />

nahe, als erste Auswahlkriterien gute<br />

Noten und ein kurzes Studium festzulegen.<br />

Hier das richtige Maß zu finden,<br />

ist eine ganz große Herausforderung<br />

für gute Personaler.<br />

Wenn man es dann geschafft hat, wird’s anstrengend.<br />

Berater sind viel unterwegs und<br />

haben keine 40-Stunden-Woche. Da hilft<br />

kein Schönreden, oder?<br />

Ich weiß, dass Work-Life-Balance<br />

ein wichtiges Thema ist – für jeden.<br />

Ich bin aber nicht der Meinung, dass<br />

man diese Balance zu jedem Zeitpunkt<br />

seiner Karriere für sich reklamieren<br />

sollte. Als Einsteiger muss man die Bereitschaft<br />

haben, sich wirklich reinzuhängen.<br />

Das erwarten übrigens alle<br />

Arbeitgeber. Beratung hat einfach viel<br />

mit Reisen zu tun. Natürlich ist das anstrengend<br />

– auch für mich. Ich kämpfe<br />

nach Fernreisen mittlerweile auch mit<br />

Jetlag, das hatte ich früher nicht. Die<br />

Strapazen verblassen aber gegen das,<br />

was ich erlebe und zurückbekomme.<br />

Berater bekommen viel Geld. Ist das der<br />

Grund, warum so viele ins Consulting wollen?<br />

Einsatz wird honoriert. Sicher ist das<br />

Gehalt attraktiv, aber das kann nicht<br />

die Motivation eines Beraters sein.<br />

Wer in die Beratung geht, nur weil<br />

er viel Geld verdienen will, wird das<br />

Nachsehen haben.<br />

Sie sind auf einem Umweg zum Consult ing<br />

gekommen. Sie waren eigentlich wild entschlossen,<br />

Wissenschaftler zu werden.<br />

Ja, das stimmt. Ich sah dann aber bei<br />

meinen Kommilitonen, dass die sich<br />

bei Wirtschaftsunternehmen bewarben<br />

und Einladungen erhielten. Ich dachte<br />

mir, das ist eine gute Gelegenheit, ein<br />

bisschen durch die Gegend zu reisen<br />

und interessante Gespräche zu führen.<br />

Ich war ein sehr theoretisch denkender<br />

Mensch und rech<strong>net</strong>e nicht damit, dass<br />

mich jemand einstellen würde.<br />

Da haben Sie sich aber verschätzt. Sie landeten<br />

bei einem Papierhersteller als Assistent<br />

des Vertriebsvorstandes.<br />

Ja, ohne die geringste Ahnung von Vertrieb<br />

zu haben. Aber ich habe es einfach<br />

gemacht. Für mich war der Job ein<br />

Glücksfall. Ich bin dort auf Menschen<br />

gestoßen, die mich wirklich gefördert<br />

haben. Das war der Weg für mich in<br />

die Praxis. Und ich habe in dieser Zeit<br />

Roland Berger kennengelernt.<br />

War es schwer, neben der Persönlichkeit Roland<br />

Berger zu bestehen?<br />

Die Frage stellte sich ja zunächst nicht.<br />

Ich habe sehr viel von Roland Berger<br />

gelernt. Jemandem nachzufolgen, den<br />

man wertschätzt, ist dann nie einfach.<br />

Weder für einen selbst, noch für den<br />

anderen. Und in der Öffentlichkeit erst<br />

recht nicht.<br />

Der Markt für Unternehmensberatungen ist<br />

unter Druck. Die Wachstumsraten sind gesunken.<br />

Große und kleine Beratungshäuser<br />

kämpfen um einen kleineren Kuchen. Sehen<br />

Sie Ihr Geschäftsmodell gefährdet?<br />

Nein, das Geschäftsmodell gilt nach<br />

wie vor. Natürlich müssen wir es immer<br />

wieder anpassen und uns weiterentwickeln.<br />

Das vergangene Jahr war<br />

für alle Beratungsgesellschaften nicht<br />

einfach. Der Markt ist erheblich geschrumpft.<br />

Weniger, weil die Unternehmen<br />

die Arbeit der Berater nicht<br />

schätzen, sondern weil sie Geld sparen<br />

mussten. Das ist aber keine strukturelle<br />

Entwicklung. Ich habe überhaupt<br />

keinen Zweifel, dass guter Rat<br />

auch in Zukunft gefragt ist. Denn die<br />

Welt wird immer komplexer und es ist<br />

schwieriger geworden, Unternehmen<br />

zu führen.<br />

Inwiefern?<br />

Auf der einen Seite ist die Welt zwar<br />

globaler geworden, auf der anderen<br />

Seite hat sie sich aber auch wesentlich<br />

stärker regionalisiert. China etwa ist<br />

politisch und kulturell einzigartig und<br />

ausgesprochen vielfältig. Indien auch.<br />

Das erhöht die Komplexität. Eins hat<br />

sich nämlich deutlich gezeigt: Die Welt<br />

hat sich, anders als vor zehn, 15 Jahren<br />

prognostiziert, nicht vereinheitlicht.<br />

Hat Sie der Vorwurf getroffen, dass Berater<br />

die Krise hätten kommen sehen müssen?<br />

Diesen Vorwurf habe ich selten gehört.<br />

Da saßen ja auch alle gemeinsam<br />

in einem Boot. Allerdings bin ich<br />

seit Langem der Überzeugung, dass<br />

der amerikanische Weg der Unternehmensführung<br />

mit seiner starken Kapitalmarktorientierung<br />

und der Konzentration<br />

auf Shareholder Value auf<br />

die Dauer nicht gut sein kann. Und<br />

trotzdem habe ich auch nicht vorhergesehen,<br />

dass wir in eine solche Krise<br />

laufen würden.<br />

Müssen die Jungen die Nachwehen der Krise<br />

ausbaden, weil die Beratungsgesellschaften<br />

weniger Partner an Bord nehmen?<br />

Beratung braucht Wachstum. Wenn<br />

eine Beratungsfirma dauerhaft nicht<br />

wächst, kann sie weniger Partner entwickeln.<br />

Daher wäre es eine Katastrophe,<br />

wenn wir über einen längeren<br />

Zeitraum gar nicht wüchsen. Auch der<br />

akademische Wissenszufluss würde<br />

dann versiegen. Denn mit jedem neuem<br />

Studentenjahrgang kommt ja neues<br />

Wissen in die Firma.<br />

Wer einen Rat gibt, möchte auch, dass er<br />

befolgt wird. Wie gehen Berater damit um,<br />

wenn ihr Vorschlag verschmäht wird?<br />

Sie sind enttäuscht, denn sie sind ja<br />

von ihrer Lösung überzeugt. Wir trösten<br />

uns so: Der Weg hin zum Rat hat<br />

beide Seiten schon weitergebracht.<br />

Interview: Stefanie Zimmermann<br />

16 staufenbiel.de


Wissen freisetzen.<br />

Mit Energie.<br />

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04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

EINSTIEG Maschinen- und Anlagenbau<br />

Mensch und Maschine<br />

Weltweit vertrauen Kunden bei Maschinen und Anlagen auf „Made in Germany“. Doch den<br />

Unternehmen fehlen die Ingenieure. Trotzdem haben sie ihre Anforderungen an den Nachwuchs<br />

nicht heruntergeschraubt.<br />

Die Auftragsbücher sind gefüllt.<br />

Kräftige Zuwachsraten machen<br />

den Maschinenbau wieder zu<br />

einer Erfolgsbranche. Der Fachkräftemangel<br />

ist im Maschinenbau schon<br />

jetzt ein großes Thema – doch die Ansprüche<br />

an Nachwuchskräfte steigen.<br />

Denn die Branche ändert ihr Gesicht.<br />

Ein Trend: Viele Unternehmen setzen<br />

ihre Technikspezialisten immer näher<br />

am Kunden ein. Der Anteil der<br />

Vertriebsingenieure in der Branche<br />

erreicht mittlerweile 20 Prozent. Für<br />

Absolventen der Fachrichtung Maschinenbau<br />

bedeutet das: Technik ist<br />

nicht alles. Immer auch an den Kunden<br />

denken, lautet die Devise.<br />

Maschinenbauingenieure werden<br />

bei Automobilzulieferern, Werkzeugbauunternehmern<br />

und in der Medizintechnik<br />

genauso gesucht wie bei<br />

Unternehmensberatungen, in der Solarbranche<br />

oder der Nahrungs- und<br />

Genussmittelindustrie. Vor allem Maschinenbauingenieure,<br />

die Kenntnisse<br />

an den Schnittstellen zusammenwachsender<br />

Technologien erworben haben,<br />

sind gefragt.<br />

„Es werden zwar solide fachliche<br />

Ingenieurleistungen erwartet, doch das<br />

reicht längst nicht mehr aus“, bestätigt<br />

Marlies Schäfer, Sprecherin des Verbands<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA). „Dadurch dass die<br />

Ingenieure zunehmend an den Schnittstellen<br />

agieren, durch die simultan<br />

organisierten Prozesse und die zunehmende<br />

Kunden- und Serviceorientierung<br />

werden die Anforderungen vielfältiger“,<br />

so Schäfer. Die Konsequenz<br />

für Absolventen beschreibt sie so: „Mit<br />

dieser Komplexität umzugehen ist eine<br />

zentrale Herausforderung, die allein<br />

mit linearen Problemlösungsstrategien<br />

nicht zu bewältigen ist.“ Fachkräfte<br />

benötigten heute Know-how, um Veränderungen<br />

professionell zu managen.<br />

„Dazu gehört auch, sich nicht nur reaktiv,<br />

sondern proaktiv zu verhalten“,<br />

betont die Sprecherin des Maschinenbauverbands.<br />

Ver<strong>net</strong>ztes Denken gefragt<br />

Wer Hightech-Produkte entwickeln,<br />

produzieren und vermarkten will, ist<br />

im Maschinenbau richtig. Beispiel:<br />

die Mag<strong>net</strong>schwebebahn Transrapid.<br />

Damit sie über ihre Trasse zum<br />

Flughafen von Schanghai schweben<br />

konnte, waren fundierte Kenntnisse<br />

in Maschinenbau und Verfahrenstechnik<br />

gefragt. Fachübergreifendes<br />

und ver<strong>net</strong>ztes Denken, Handeln und<br />

Wissen – vor allem aus den Bereichen<br />

Informatik und Elektronik – gehören<br />

dabei zu den Voraussetzungen für eine<br />

erfolgreiche Karriere.<br />

Diese Komplexität zu bewältigen,<br />

das ist es, was auch Christian Großmann,<br />

Vorstandsmitglied beim SUJ-<br />

VDI („Studenten und Jungingenieure“<br />

im Verein Deutscher Ingenieure), an<br />

seinem Beruf schätzt. Großmann arbeitet<br />

nach seinem Mechatronik-Studium<br />

mittlerweile als Technologiemanager<br />

im Sondermaschinenbau. „Es ist<br />

die Verknüpfung und Integration der<br />

meisten Ingenieurdisziplinen in einem<br />

System.“ Und: „Aus verschiedenen<br />

Fachgruppen durch Fachwissen und<br />

Kommunikation ein Ganzes zu formen,<br />

das außerdem wirtschaftlich arbeitet“,<br />

das macht für ihn den Reiz aus.<br />

Im technischen Projektmanagement<br />

haben Maschinenbauingenieure die<br />

Möglichkeit, ins Detail einzutauchen.<br />

Zwei wichtige Tipps, die ihm selbst<br />

© thyssenkrupp<br />

18 staufenbiel.de


Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 04 <strong>2010</strong><br />

Maschinen- und Anlagenbau EINSTIEG<br />

Punkten bei der Bewerbung<br />

Wie in den meisten anderen Industriebranchen<br />

wird auch im Maschinenbau<br />

der Service immer wichtiger.<br />

So müssen sich Einsteiger zunehmend<br />

der Anlagenprojektierung und Beratung<br />

widmen. Auch die Schulung von<br />

Kundenpersonal im Umgang mit den<br />

gelieferten, maßgeschneiderten Maweitergeholfen<br />

haben, will Großmann<br />

nicht verschweigen: „Jeder Student<br />

sollte sich rechtzeitig ein Netzwerk<br />

aufbauen und nicht ausschließlich die<br />

Technik im Auge haben“, empfiehlt er.<br />

Forschung und Vertrieb<br />

Künftige Maschinenbauer sollten frühzeitig<br />

lernen, den Anwender im Blick<br />

zu halten. Wie geschätzt diese Fähigkeit<br />

bei Unternehmen ist, zeigt die<br />

Statistik. Etwa zwei Drittel der im<br />

Maschinen- und Anlagenbau beschäftigten<br />

Ingenieure haben ein anwendungsorientiertes<br />

Studium an einer<br />

Fachhochschule absolviert, so der<br />

VDMA. Etwa jeder Dritte verfügt über<br />

einen Universitätsabschluss und ein<br />

eher forschungsorientiertes Profil.<br />

Die Aufgabenschwerpunkte für<br />

Ingenieure im Maschinen- und Anlagenbau<br />

unterscheiden sich je nach<br />

Unternehmen und Fachzweig. Die Tätigkeiten<br />

liegen meist in den Bereichen<br />

Konstruktion, Forschung und Entwicklung,<br />

Vertrieb und Produktion.<br />

Vor allem in mittelständischen Unternehmen<br />

sind Führungs- und Managementqualitäten<br />

früh gefragt. Davon<br />

profitieren besonders technische<br />

Absolventen. Der Maschinen- und<br />

Anlagenbau ist und bleibt ihre Domäne.<br />

Und sie schaffen es bis nach oben.<br />

Knapp zwei Drittel der Führungskräfte<br />

auf Geschäftsführungs- oder<br />

Vorstands ebene im Maschinen- und<br />

Anlagenbau haben Ingenieurwissenschaften<br />

studiert.<br />

Nicht nur Geschäftsführer werden<br />

gut bezahlt, schon beim Einstieg<br />

können Ingenieure gute Gehälter erzielen:<br />

42 026 Euro Jahresgehalt zahlt<br />

der Maschinen- und Anlagenbau Ingenieuren<br />

beim Einstieg. Das ist über<br />

Branchendurchschnitt, der laut VDI-<br />

Analysen für alle Ingenieure im Jahr<br />

2009 bei 41 508 Euro Einstiegsgehalt<br />

lag. Besser als die Maschinenbauingenieure<br />

verdienten demnach nur die<br />

Ingenieure im Fahrzeugbau und in der<br />

Chemie- und Pharmabranche.<br />

schinen steht immer häufiger im Fokus.<br />

Ohne betriebswirtschaftliche und<br />

kommunikative Skills und fundierte<br />

IT-Kenntnisse lässt sich eine prozessorientierte<br />

Produktentwicklung, wie<br />

sie im Maschinenbau üblich ist, kaum<br />

noch erfolgreich steuern.<br />

Tanja Schumann, Arbeitsmarktexpertin<br />

beim VDI, sagt sogar: „Soft Skills<br />

sind ‚Hard Skills’. Von Bedeutung sind<br />

die Soft Skills gerade für Führungsaufgaben,<br />

aber auch im internationalen<br />

Geschäft. Hier zählen besonders<br />

Kommunikationsfähigkeit, Team- und<br />

Präsentationsfähigkeit.“ Punkten können<br />

Absolventen beim Bewerbungsgespräch<br />

mit „praktischen Erfahrungen<br />

und Fremdsprachenkenntnissen“, so<br />

die Arbeitsmarktexpertin.<br />

Prognose verdoppelt<br />

Nach den Krisenjahren 2008 und 2009<br />

laufen die Maschinen wieder rund. Der<br />

VDMA hat seine Produktionsprognose<br />

für den deutschen Maschinen- und<br />

Anlagenbau von drei auf sechs Prozent<br />

für das Gesamtjahr <strong>2010</strong> verdoppelt.<br />

Das entspräche einem Umsatz von<br />

rund 160 Milliarden Euro.<br />

Grund für die Erhöhung der Prognose<br />

sind die guten Auftragseingänge.<br />

Der Auftragsbestand lag etwa im Juni<br />

<strong>2010</strong> im Durchschnitt bei 5,2 Monaten<br />

(Oktober 2009: 4,6 Monate).<br />

„Die Maschinenbauexporte wuchsen<br />

in der ersten Jahreshälfte um 3,5 Prozent.<br />

Der Aufschwung wird von immer<br />

mehr Ländern getragen. Die stärksten<br />

Impulse kommen von amerikanischen<br />

sowie asiatischen Entwicklungs- und<br />

Schwellenländern“, sagt Hannes Hesse,<br />

Hauptgeschäftsführer im Maschinenbauverband<br />

VDMA.<br />

Auch die Beschäftigtenzahl steigt<br />

wieder. „Im Juni ging es nach einem<br />

Jahr des Beschäftigungsabbaus mit der<br />

>>><br />

staufenbiel.de<br />

19


04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

EINSTIEG Maschinen- und Anlagenbau<br />

MAScHInenBAu: WeLtMARKtFÜHReR DeutScHLAnD<br />

DIe InGenIeuRLücKe<br />

© SCHAEFFLER+KG+(FAG)<br />

Im August <strong>2010</strong> waren – bei mehr als<br />

drei Millionen Arbeitslosen insgesamt in<br />

Deutschland – laut VDI-Ingenieurmonitor<br />

rund 25 000 Ingenieure arbeitsuchend<br />

gemeldet. Die Zahl verringerte sich im Vergleich<br />

zum Juli um rund drei Prozent. Im<br />

Vorjahresvergleich war die Arbeitslosigkeit<br />

hier sogar um sechs Prozent niedriger.<br />

Analog zur Gesamtarbeitslosigkeit bei Ingenieuren<br />

ging auch bei den Maschinenund<br />

Fahrzeugbauingenieuren die Arbeitslosigkeit<br />

spürbar zurück.<br />

Die meisten offenen Stellen gibt es nach<br />

wie vor für Maschinen- und Fahrzeugbauingenieure<br />

(22 000) und Elektroingenieure<br />

(13 800). Regional betrachtet werden<br />

die meisten Ingenieure in Baden-Württemberg<br />

(13 600), NRW (12 900) und Bayern<br />

(8 100) gesucht.<br />

Insgesamt bezifferte der Ingenieurverband<br />

VDI die Zahl der offenen Stellen auf<br />

63 100. Auch hier lag die größte Lücke bei<br />

den Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren:<br />

16 400 Maschinenbauinge nieure<br />

fehlten im August <strong>2010</strong>, um alle offenen<br />

Stellen besetzen zu können. „Mindestens“,<br />

sagt der Verband.<br />

(TF)<br />

Maschinenbau-Fachzweig Ausfuhr aller Länder Anteil deutscher unternehmen<br />

(in Millionen euro)<br />

(in Prozent)<br />

Fördertechnik 54 065 20,2<br />

Antriebstechnik 46 693 25,5<br />

Werkzeugmaschinen 40 281 20,4<br />

Landtechnik 38 295 20,2<br />

nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen 28 333 28,4<br />

Präzisionswerkzeuge 24 936 21,9<br />

Verfahrenstechnische Maschinen/Apparate 24 764 18,6<br />

Kompressoren, Druckluft-/Vakuumtechnik 24 257 18,0<br />

Flüssigkeitspumpen 23 042 18,1<br />

Druck- und Papiertechnik 19 684 32,0<br />

Fluidtechnik (energieübertragung) 17 194 32,4<br />

Kunststoff- und Gummimaschinen 15 037 26,5<br />

textilmaschinen (ohne trockner) 10 615 27,5<br />

Holzbearbeitungsmaschinen 9 522 29,4<br />

Industrieöfen/Brenner/Feuerungen 8 844 26,8<br />

Prüfmaschinen 2 824 30,7<br />

Waagen 2 304 26,9<br />

Reinigungssysteme 1 234 32,3<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt/VDMA<br />

Zahl der festangestellten Mitarbeiter<br />

im Maschinenbau wieder aufwärts“,<br />

so Hesse. Sie stieg um gut 2 000 auf<br />

904 000. Im Vergleich zum Vorjahr<br />

verringerte sich der Personalbestand<br />

allerdings um 3,5 Prozent.<br />

Die positiven Zahlen aus der ersten<br />

Jahreshälfte <strong>2010</strong> zeigen, dass die<br />

Trendwende auf dem Arbeitsmarkt<br />

hier erreicht ist. Als besonders erfreulich<br />

bewertete der VDMA, dass das Inlandsgeschäft<br />

fast so stark ist wie der<br />

Export.<br />

Und noch ein Vorteil für Absolventen:<br />

Da in fast jedem Industriezweig<br />

mit Maschinen gearbeitet wird,<br />

sind Bewerber nicht auf eine Branche<br />

festgelegt. Die Einsatzgebiete für Maschinenbauer<br />

sind vielfältig. Auch in<br />

Ingenieurbüros, Consultingfirmen, bei<br />

Herstellern von Haushaltsgeräten oder<br />

Bauzulieferfirmen haben Absolventen<br />

Einstiegschancen.<br />

Kundenorientiert denken<br />

Trotz Weltmarkt und Hochtechnologie:<br />

Mittelständische Unternehmen<br />

prägen den Maschinenbau. So haben<br />

laut VDMA knapp 90 Prozent der Unternehmen<br />

weniger als 250 Mitarbeiter,<br />

nur zwei Prozent mehr als 1 000 Angestellte.<br />

Vor allem im Süden Deutschlands<br />

haben Maschinenbauingenieure<br />

gute Chancen, interessante Stellen zu<br />

finden. Denn gerade hier sind viele kleine<br />

und mittlere Unternehmen auf ihren<br />

Spezialgebieten weltweit führend.<br />

Doch es gibt auch Herausforderungen<br />

für die Branche, denn E-<br />

Business im Maschinenbau stellt die<br />

Beschaffung, den Vertrieb und die<br />

Kundenbeziehungen auf eine neue<br />

>>><br />

20 staufenbiel.de


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04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

EINSTIEG Maschinen- und Anlagenbau<br />

Aus meiner Sicht<br />

Der Schlüssel zum Einstieg<br />

Nils Schuelper, Jahrgang 1984, ist Projektingenieur im<br />

Lieferantenmanagement bei Claas Selbstfahrende Erntemaschinen<br />

in Harsewinkel.<br />

Während des Studiums habe ich bereits<br />

früh den Kontakt zur Wirtschaft gesucht:<br />

Ich arbeitete als Werkstudent in der Stahlindustrie.<br />

Neben den Tätigkeiten in den<br />

Bereichen Produktion und Controlling habe<br />

ich in der Branche auch meine Diplomarbeit<br />

verfasst. Ich startete nach dem erfolgreichen<br />

Abschluss meines Studiums<br />

ein internationales Trainee-Programm bei<br />

meinem jetzigen Arbeitgeber im Bereich<br />

Engineering. Nach verschiedenen Stationen<br />

im In- und Ausland in den Bereichen<br />

SCM, Produktion und Controlling begann<br />

ich meine heutige Tätigkeit im Lieferantenmanagement.<br />

Zu meinen Aufgaben im Unternehmen<br />

gehören die Weiterentwicklung<br />

von Logistikprozessen und die Optimierung<br />

der Lieferantenkommunikation. Durch die<br />

ständig neuen Herausforderungen und die<br />

Arbeit mit Kollegen im In- und Ausland ist<br />

mein Job sehr spannend und abwechslungsreich.<br />

Aus heutiger Sicht waren der<br />

frühe Bezug zur Praxis und meine Affinität<br />

zu internationalen Tätigkeiten der Schlüssel<br />

zum erfolgreichen Berufseinstieg.<br />

© iStock_suprun<br />

Ebene. Besonders wichtig für deutsche<br />

Maschinenbauer: Dienstleistungen rund<br />

um Maschinen und Großanlagen, die<br />

online realisiert werden können –<br />

E-Industrial Services genannt. Mit<br />

diesen Angeboten können sich die<br />

deutschen Maschinenbauer von Wettbewerbern<br />

auf dem Weltmarkt deutlich<br />

abheben.<br />

Trend-Thema Nachhaltigkeit<br />

Die Maschinenbauindustrie ist auch<br />

deshalb eine so zentrale Branche, weil<br />

High-Tech-Industrien wie Luftfahrt,<br />

Elektronik oder Biotechnologie ohne<br />

den Maschinenbau gar nicht denkbar<br />

wären. Auch der allgegenwärtige<br />

Computer wird mit Maschinen hergestellt.<br />

Die Fertigungstechnik für die<br />

Produktion von Flachbildschirmen mit<br />

organischen Leuchtdioden kommt aus<br />

dem Maschinenbau. Rund drei Viertel<br />

der Maschinenproduktion gehen zwar<br />

in die Industrie, aber immerhin jede<br />

zehnte Maschine wird vom Handel<br />

oder Dienstleistungsbereich bestellt.<br />

Künftig entwickeln Ingenieure neue<br />

Produktionssysteme zunehmend in<br />

innovativen Wertschöpfungsketten.<br />

Unterschiedliche Schlüsseltechnologien<br />

wer den dabei eingebunden. Hier sind<br />

frische Ideen von Maschinenbau-<br />

Absolventen mit neustem Know-how<br />

von der Hochschule gefragt.<br />

„Ein weiteres Trend-Thema in der<br />

Branche ist Nachhaltigkeit“, sagt Marlies<br />

Schäfer vom VDMA. „Das heißt,<br />

neue innovative Produkte müssen ressourceneffizient,<br />

adaptiv und flexibel<br />

sein.“<br />

Auch die Arbeitswelten, in denen<br />

sich Maschinenbauingenieure bewegen,<br />

werden dynamischer und virtueller. Kosten,<br />

Qualität und Lieferzeit rücken noch<br />

stärker in den Vordergrund. Doch nicht<br />

nur der knapper werdende Nachwuchs,<br />

auch die älter werdenden Belegschaften<br />

stellen die Unternehmen der Branche<br />

vor große Herausforderungen. Altersund<br />

alternsgerechte Produktionssysteme<br />

werden Wirklichkeit werden. Innovative<br />

Produktionssysteme der Zukunft<br />

sind daher menschzentriert und<br />

lernfähig. Die Interaktion und Kooperation<br />

zwischen Mensch und Maschine<br />

rückt immer stärker in den Fokus.<br />

Thomas Friedenberger<br />

INTERNET<br />

Weitere Infos zum Thema Promotion im Maschinenbau<br />

und zu Ingenieuren in Deutschland (Zahlen & Fakten) lesen<br />

Sie unter staufenbiel.de/karrieremagazin.<br />

22 staufenbiel.de


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Lesbarkeit. Natürlich beziehen sich alle Angaben auf beide Geschlechter.<br />

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04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

THEMA Wirtschaftsregion München<br />

Bei<br />

© ISTOCKPHOTO_ xyno<br />

den<br />

Mönchen<br />

Oktoberfest, Hofbräuhaus, Fußball<br />

– dafür ist München bekannt.<br />

Doch die bayerische Landeshauptstadt<br />

hat viel mehr zu bieten.<br />

In der drittgrößten Stadt Deutschlands<br />

leben gut 1,3 Millionen Menschen.<br />

Damit nimmt sie in der Europäischen<br />

Union Platz 13 auf der Rangliste der<br />

größten Städte ein.<br />

Die Stadt an der Isar ist eine der<br />

geschäftigsten Wirtschaftsregionen<br />

Europas. Damit bleibt sie ihrer Tradition<br />

treu, wurde München doch<br />

erstmals bei einem wirtschaftlichen<br />

Geniestreich erwähnt. 1158 übernahm<br />

Heinrich der Löwe die Kontrolle über<br />

den Salzhandel und schuf ein neues<br />

Handelszentrum: „Apud Munichen“,<br />

also „bei den Mönchen“. Der bayerische<br />

Herzog ließ eine Brücke über die<br />

Isar bauen und eine andere zerstören.<br />

Alle Salzhändler steuerten nun seinen<br />

Weg an – und Heinrich kassierte kräftig<br />

mit. Angelockt vom Geld wuchs die<br />

Siedlung rund um das Mönchskloster.<br />

München entstand.<br />

Auch heute ist die bayerische<br />

Hauptstadt groß dabei. 2009 schaffte<br />

es München im deutschlandweiten<br />

Städtevergleich der arbeitgebernahen<br />

Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft<br />

auf Rang eins. Ihren Erfolg verdankt<br />

die bayerische Landeshauptstadt<br />

einem breiten Branchenmix. Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg waren hier viele<br />

Wirtschaftszweige vertreten, die später<br />

an Bedeutung gewannen: Die Automobilindustrie<br />

etwa, der Maschinenbau<br />

oder die Chemie. Schließlich siedelten<br />

sich auch Forschungseinrichtungen an<br />

und damit Branchen, die auf wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs setzen. Dazu<br />

zählen etwa IT, der Lifescience-Bereich<br />

und die Umwelttechnologie.<br />

Absolventen willkommen<br />

Entsprechend stark sind Akademiker<br />

gefragt. „Der Wirtschaftsstandort<br />

München zeich<strong>net</strong> sich durch einen sehr<br />

hohen Beschäftigungsanteil von Hochqualifizierten<br />

aus“, sagt Dieter Reiter,<br />

Referent für Arbeit und Wirtschaft der<br />

Landeshauptstadt München (siehe auch<br />

Interview Seite 28). Laut Bundesagentur<br />

für Arbeit hatte Anfang <strong>2010</strong> gut<br />

jeder fünfte sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte einen Hochschulabschluss.<br />

Auch in Zukunft wird sich daran<br />

nichts ändern. „Die Chancen für Akademiker<br />

sehen grundsätzlich gut aus<br />

in München“, betont Bernd Becking,<br />

Geschäftsführungsvorsitzender der<br />

lokalen Agentur für Arbeit München.<br />

„Das liegt unter anderem an den vielen<br />

verschiedenen Branchen, die sich in<br />

der Stadt und im Münchener Umland<br />

angesiedelt haben.“<br />

24 staufenbiel.de


Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 04 <strong>2010</strong><br />

Wirtschaftsregion München THEMA<br />

Am Anfang stand der Salzhandel. Heute überzeugt die Wirtschaftsregion<br />

München mit High-Tech, IT und Lifesciences.<br />

Technik auf höchstem Niveau<br />

Einer der wichtigsten Wirtschaftszweige<br />

ist die Hightech-Branche. Laut<br />

dem Referat für Arbeit und Wirtschaft<br />

ist München deutschlandweit Spitzenreiter<br />

auf dem Gebiet IT- und Kommunikationstechnik<br />

(ITK). In keiner<br />

anderen deutschen Stadt gibt es mehr<br />

Unternehmen dieser Branche. Neben<br />

IT-, Telekommunikations- und Inter<strong>net</strong>-Unternehmen<br />

sind unzählige Verlage,<br />

Film- und Fernseh-Produktionen<br />

in der Münchener Region tätig.<br />

Dass sich IT-Unternehmen hier<br />

besonders wohlfühlen, dazu tragen<br />

auch die Münchener Firmen bei. Sie<br />

investieren mehr in ihre Informationsund<br />

Kommunikationstechnologie als<br />

Firmen in anderen deutschen Städten.<br />

Das ergab der zweite bundesweite<br />

Investitions-Atlas des Software-Unternehmens<br />

Sage 2009.<br />

Biotechnologie<br />

Eine weitere Spitzen-Branche in München:<br />

Biotechnologie, Lifesciences<br />

und Pharma. 400 Unternehmen und<br />

acht Forschungseinrichtungen machen<br />

die „Europäische Metropolregion<br />

München“ (EMM) zu einem der<br />

europäischen Top-Standorte für diese<br />

Bereiche. 2008 erzielten die Branchen<br />

im Münchener Raum einen Umsatz<br />

von 10,5 Milliarden Euro und beschäftigten<br />

über 30 000 Menschen in Wirtschaft<br />

und Wissenschaft.<br />

Gerade Absolventen bieten sich in<br />

der Biotechnologie- und Pharmaindustrie<br />

gute Chancen. Laut der IHK<br />

München haben hier fast 70 Prozent<br />

der Arbeitnehmer einen Hochschulabschluss.<br />

„In Zukunftsbranchen wie der<br />

Biotechnologie- und Energiebranche<br />

liegen Chancen“, sagt Stefan Loibl,<br />

Geschäftsführer der IHK für München<br />

und Oberbayern. „Absolventen sollten<br />

sich bei zukunftsfesten Unternehmen<br />

bewerben, die Innovationen bieten.“<br />

Finanzwirtschaft<br />

München ist auch der größte Versicherungsstandort<br />

in Deutschland,<br />

außerdem Zentrum für Kreditinstitute,<br />

Vermögensverwalter und Finanzdienstleister.<br />

Laut Arbeitgeberverband<br />

der Versicherungsunternehmen in<br />

Deutschland (AGV) waren hier Ende<br />

Juni 2009 über 33 000 Menschen in<br />

der Versicherungswirtschaft beschäftigt.<br />

Die niedrige Arbeitslosenquote,<br />

das hohe Einkommen der Bürger, viele<br />

High Potentials und eine hervorragende<br />

Infrastruktur machen München<br />

für die Finanzwirtschaft so attraktiv.<br />

Immerhin haben sechs der 30 DAX-<br />

Unternehmen ihren Firmensitz in Bayerns<br />

Hauptstadt.<br />

Krise überwunden<br />

Die Wirtschaftskrise auf dem Arbeitsmarkt<br />

scheint auch überwunden. Seit<br />

Januar <strong>2010</strong> sinken die Arbeitslosenzahlen<br />

stetig, im Juni lagen sie bei 4,7<br />

Prozent. Gleichzeitig geht die Kurzarbeit<br />

zurück. „Die Konjunktur hat<br />

sich erholt und das ist auch auf dem<br />

Arbeitsmarkt deutlich sichtbar“, sagte<br />

Gunter Schmiedl, Mitglied der Geschäftsführung<br />

der Agentur für Arbeit,<br />

als er im Juni <strong>2010</strong> die Arbeitsmarktzahlen<br />

vorstellte. Im Sommer <strong>2010</strong> gab<br />

es insgesamt fast 10 000 freie Stellen in<br />

der Wirtschaftsregion.<br />

Nördlichste Stadt Italiens<br />

Genauso verlockend wie die Karrieremöglichkeiten<br />

in München ist die<br />

hohe Lebensqualität. IHK-Geschäfts-<br />

führer Loibl bringt sie auf den Punkt:<br />

„Kunst und Kultur, Berge und Seen, das<br />

attraktive Umland, das Nachtleben und<br />

natürlich die Lage als nördlichste Stadt<br />

Italiens – das alles macht München zu<br />

einer reizvollen Stadt.“<br />

Simone Derichsweiler<br />

INSIDER-SICHT<br />

Markus Schacherl, 39, ist<br />

Abteilungsleiter Firmenkunden<br />

Mittelstand bei der<br />

Bayern LB. Er hat Betriebswirtschaftslehre<br />

studiert<br />

und verfügt zusätzlich über<br />

den Abschluss Master of<br />

Laws.<br />

Eigene Identität<br />

Als Banker standen für mich nach dem Studium<br />

die zwei großen Finanzzentren in Deutschland<br />

zur Auswahl: Frankfurt und München.<br />

Durch Praktika konnte ich beide näher kennenlernen.<br />

Danach stand fest, dass München<br />

für mich der Startpunkt meiner Karriere sein<br />

soll. Für mich verbindet die Stadt in idealer<br />

Weise die Mischung aus attraktivem Standort<br />

für eine Vielzahl von Firmen und einer Region<br />

mit vielfältigen Kultur- und Freizeitangeboten.<br />

Den besonderen Charme von München macht<br />

aus, dass es trotz seiner Größe nicht wie eine<br />

Großstadt wirkt, sondern eher wie zusammengewachsene<br />

Kleinstädte mit eigenen<br />

Identitäten. Jetzt arbeite ich seit zwölf Jahren<br />

hier und würde die Entscheidung immer wieder<br />

so treffen. Einziger Wermutstropfen: die<br />

hohen Miet- und Immobilienpreise. Dank des<br />

dichten S-Bahn-Netzes kann man aber individuell<br />

den Kompromiss zwischen Stadtnähe<br />

und Preislage finden.<br />

staufenbiel.de<br />

25


© ISTOCKPHOTO_ HelGAMARIAH<br />

SchaufenSter<br />

munchen<br />

zahlen, fakten, insider-infos zur Wirtschaftsregion münchen – Das Poster zum herausnehmen<br />

<strong>Karrieremagazin</strong><br />

Berühmtheiten auS<br />

münchen<br />

© Carl Orff 1956, Foto: Karl Baur,<br />

Quelle: Orff-Zentrum München<br />

carl Orff<br />

(* 1895, † 1982)<br />

schrieb mit der Carmina Burana<br />

das wohl bekannteste Chorstück<br />

des 20. Jahrhunderts. Seine letzte<br />

Ruhestätte befindet sich in der<br />

Klosterkirche Andechs.<br />

rolf rodenstock<br />

(* 1917, † 1997)<br />

verhalf dem Familienunternehmen<br />

Rodenstock, einem Hersteller für<br />

Brillenfassungen- und Gläsern, zur<br />

führenden Marktposition.<br />

Hipp<br />

© Rodenstock<br />

claus hipp (* 1938)<br />

Der promovierte Jurist ist Unternehmer<br />

und Geschäftsführer des Babynahrungsherstellers<br />

Hipp. In seiner<br />

Freizeit musiziert er und unterrichtet<br />

Kunst an der Kunstakademie in<br />

Georgien.<br />

münchen in zahlen<br />

arbeitslosenquote <strong>2010</strong>: 4,5 %<br />

arbeitslosenquote in Deutschland: 7 %<br />

Stand: 7/<strong>2010</strong> bzw. 10/<strong>2010</strong><br />

einwohner zum 31.03.<strong>2010</strong>: 1 337 565<br />

erwerbstätige 2008: 953 900<br />

fläche: 310,4 km 2<br />

Die fünf umSatzStärKSten unternehmen in DeutSchlanD mit Sitz münchen<br />

(Ohne BanKen unD VerSicherunGen)<br />

Siemens AG Thüga Gruppe Linde AG<br />

BiP je erwerbstätigen: 117 131 €<br />

Kaufkraft je einwohner: 26 444 €<br />

bundesweite Kaufkraft:<br />

einwohner je km 2 2009: 4 300 25 713 €<br />

mietspiegel: 9,99 €/m 2<br />

monatliche Nettokaltmiete. Das sind 71 Prozent mehr<br />

als im Bundesdurchschnitt (5,84 €/m 2 ).<br />

ufkraft Index <strong>2010</strong>, F+B Mietspiegelindex 2009<br />

© FOTOlIA_eRDQUADRAT


©<br />

© ISTOCKPHOTO_NICO_BlUe<br />

Karl-theodor zu Guttenberg (*1971)<br />

Der Jurist war 2009 zunächst<br />

Bundesminister für Wirtschaft und<br />

Technologie. Seit Oktober 2009 ist er<br />

deutscher Verteidigungsminister.<br />

Barbara Schöneberger (* 1974)<br />

wurde durch die Talkshow „Blondes<br />

Gift“ bekannt. Die Schauspielerin<br />

und Sängerin moderierte in den<br />

vergangenen Jahren unter anderem<br />

den Deutschen Filmpreis und die<br />

NDR Talk Show.<br />

Umsatz: 76 651 Millionen Euro<br />

Mitarbeiter: 405 000<br />

BMW<br />

Umsatz: 50 681 Millionen Euro<br />

Mitarbeiter: 96 230<br />

Umsatz: 15 300 Millionen Euro<br />

Mitarbeiter: 16 800<br />

MAN<br />

Umsatz: 12 026 Millionen Euro<br />

Mitarbeiter: 47 743<br />

OKtOBerfeSt :<br />

SPeiSe- unD GetränKeVerBrauch 2009<br />

© NDR<br />

© www.zuguttenberg.de<br />

Bier: 6 643 600 Liter<br />

Alkoholfreies Bier: 130 000 Liter<br />

Sekt: 31 111 Flaschen<br />

Kaffee/Tee: 210 585 Tassen<br />

Brathendl: 488 137 Stück<br />

Schweinswürstl: 116 923 Stück<br />

Schweinshaxen: 51 468 Stück<br />

Umsatz: 11 211 Millionen Euro<br />

Mitarbeiter: 50 485<br />

Quelle: Süddeutsche Zeitung, Top 100<br />

in Deutschland, 08/10<br />

hOchSchulen<br />

anzahl der hochschulen: 19<br />

Studenten an hochschulen:<br />

88 165 im WS 08/09<br />

eliteuniversitäten:<br />

Ludwig-Maximilians-Universität (LMU),<br />

Technische Universität München (TUM)<br />

(Gewinner der ersten Förderrunde der<br />

Exzellenzinitiative)<br />

Quellen: Bayerisches landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Bundesagentur für Arbeit, Stat. Bundesamt, GfK Ka<br />

© ISTOCKPHOTO_MARTSKIN<br />

inSiDer-infOS: WirtSchaftSreGiOn münchen<br />

ein echtes Plus<br />

Die Kombination macht’s<br />

Das gewisse etwas<br />

Dominik A. Hahn, 27, arbeitet als Referent<br />

Personalmarketing bei der Allianz.<br />

Studium: Medien und Kommunikation an der<br />

Universität Augsburg.<br />

Claudia Fritz, 25 Jahre, Diplom-Kauffrau,<br />

Sales Trainee bei Microsoft Deutschland.<br />

Studium: Diplom-Betriebswirtschaftslehre in<br />

Regensburg und Helsinki.<br />

Constantin von Wiedersperg, 27 Jahre, Diplom<br />

Betriebswirt (FH), ist International Trainee im<br />

Bereich Corporate & Investment Banking bei der<br />

UniCredit Bank AG. Studium: Betriebswirtschaft<br />

in Nürtingen und Sydney.<br />

Wir haben mehrere Standorte in München. Der Hauptsitz liegt aber in<br />

Schwabing im Herzen Münchens, genau zwischen dem Englischen Garten<br />

und der belebten Leopoldstraße. Während der Mittagspause einen Abstecher<br />

ins Grüne zu machen ist im Sommer an der Tagesordnung. Abends geht<br />

es oft mit den Kollegen in eine der vielen Bars. Da hat Schwabing als beliebtes<br />

Studentenviertel Einiges zu bieten.<br />

Vor allem für die Versicherungsbranche ist die Stadt eine wichtige Adresse.<br />

Viele Geschäftspartner und Dienstleister sitzen in München. Für meine Arbeit<br />

sind die kurzen Wege zu ihnen sehr nützlich. In der Freizeit ist München<br />

die ideale Mischung aus Großstadt und ländlichem Flair. Ob Staatstheater,<br />

Fußball oder Entspannen in den nahe gelegenen Seen und Alpen: Viel lässt<br />

sich an nur einem Tag verwirklichen. Ein echtes Plus ist natürlich das Oktoberfest.<br />

Der Besuch mit dem eigenen Fachbereich hat bei uns Tradition.<br />

Seit Januar <strong>2010</strong> arbeite ich in Unterschleißheim bei München als Trainee<br />

im Vertrieb. Die ersten drei Monate verbrachte ich in unterschiedlichen Abteilungen.<br />

Mittlerweile bin ich als Partner Account Manager für zwei unserer<br />

Distributoren zuständig.<br />

Zwar spielen Brauchtümer in meiner täglichen Arbeit kaum eine Rolle, doch<br />

stelle ich immer wieder fest, dass man zu bayerischen Kollegen immer<br />

gleich einen besonderen Draht hat. Ich komme ursprünglich aus Bayern,<br />

das Besondere an München blieb mir aber früher meist verborgen. Mittlerweile<br />

mag ich die Vielfalt und Abwechslung hier sehr: Großstadt, aber gleichzeitig<br />

viel Grün, die Isar und die Nähe zu den Bergen. Das ist für mich echter<br />

Mehrwert im Vergleich zu anderen Städten und diese Kombination macht<br />

München zu einer idealen Stadt für Leben und Arbeiten. Mein Tipp: an klaren<br />

Tagen die Fernsicht vom Olympiaberg aus genießen.<br />

Seit Mai arbeite ich als Trainee im Bereich Corporate & Investment Banking<br />

in München. Nach meinem Programm ist geplant, dass ich als Junior Relationship<br />

Manager und Analyst im Bereich Asset Management & Pension<br />

Funds eingesetzt werde. Für mich hat die bayerische Landeshauptstadt<br />

unglaublich viel Lebensqualität.<br />

Das zeigt sich nicht nur durch das enorme Freizeitangebot in und um München<br />

(Englischer Garten, Seenlandschaft, Alpen), sondern auch durch ein<br />

großes kulturelles Angebot. Die Stadt wird immer internationaler und gerade<br />

die jungen Stadtteile haben das gewisse Etwas. Die Lebensfreude der<br />

Münchner ist fast sprichwörtlich und zeigt sich besonders während des<br />

Oktoberfestes. Zu dieser „Jahreszeit“ kommen die Kollegen auch gerne in<br />

Lederhosen und Dirndl ins Büro, um nach der Arbeit gemeinsam zur Wiesn<br />

zu gehen.<br />

staufenbiel.de


04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

THEMA Wirtschaftsregion München<br />

„Mag<strong>net</strong> für<br />

talentierte Köpfe“<br />

Was die Wirtschaftsregion München Absolventen alles zu bieten hat, erzählt Dieter Reiter,<br />

Referent für Arbeit und Wirtschaft in München, im Interview.<br />

Weißwurst, Oktoberfest, Fußball. Vielen Menschen<br />

fallen bei München zuerst diese Stichworte<br />

ein. Mit welchen Begriffen würden Sie<br />

Ihre Stadt beschreiben?<br />

Aus gutem Grund denken viele bei<br />

München an seine spezielle Lebensart<br />

und den deutschen Fußball-Rekordmeister.<br />

Doch die Stadt ist sehr<br />

vielfältig. Ich denke bei München an<br />

den erfolgreichen Wirtschaftsstandort,<br />

die Kulturmetropole von Rang, an die<br />

Stadt des sozialen Ausgleichs.<br />

Sozialer Ausgleich?<br />

Ja. München hat ein reiches Erbe an<br />

Kulturgütern, eine hochwertige Kulturszene<br />

und ist ein Mag<strong>net</strong> für talentierte<br />

Köpfe aus aller Welt. Dabei ist<br />

München wirtschaftlich erfolgreich<br />

wie sonst keine deutsche Großstadt.<br />

Doch weil dieser Erfolg nicht alle<br />

Menschen in der Stadt erreicht, konzentriert<br />

sich die Politik darauf, sozialen<br />

Ausgleich zu schaffen. So hat die<br />

Stadt mit 28 Millionen Euro das größte<br />

kommunale Beschäftigungsprogramm<br />

in Deutschland aufgelegt.<br />

München ist als Wirtschaftsregion sehr erfolgreich.<br />

Woher kommt der Erfolg?<br />

Dem Gründungsmythos zufolge begann<br />

der Aufstieg Münchens im Jahr<br />

1158 mit einem Akt der Wirtschaftspiraterie.<br />

Heinrich der Löwe soll damals<br />

den Salzhandelsweg, der nördlich an<br />

München vorbei führte, durch das<br />

heutige Stadtgebiet gelegt haben. Dafür<br />

zerstörte er eine Brücke, die dem<br />

Bischof von Freising gehörte. So konnten<br />

Steuern eingenommen werden und<br />

die Siedlung an der Isar konnte sich<br />

entwickeln.<br />

Und heute?<br />

Heute ist die Vielfalt des Branchenmix<br />

eine wesentliche Grundlage für den<br />

wirtschaftlichen Erfolg – das Nebeneinander<br />

von unterschiedlichen Branchen<br />

sowie von großen und kleinen<br />

Betrieben. Ein wesentliches Element<br />

für die weitere Entwicklung bildet die<br />

Kraft der Münchener Wirtschaft, dem<br />

ökonomischen Fundament der Stadt<br />

neue Wirtschaftscluster und Netzwerke<br />

hinzuzufügen.<br />

Wie zeigt sich dieser Erfolg?<br />

Der wirtschaftliche Erfolg zeigt sich<br />

zum Beispiel beim Anteil Münchens an<br />

der wirtschaftlichen Gesamtleistung<br />

Bayerns, an der Zahl der Jobs in der<br />

Stadt oder bei der Kaufkraft.<br />

Der Anteil am bayerischen Bruttoinlandsprodukt<br />

liegt für München bei<br />

17 Prozent, für die Region München<br />

sogar bei 30 Prozent. München ist mit<br />

mehr als einer Million Beschäftigten<br />

nach Berlin zweitgrößter Beschäftigungsstandort.<br />

Bezogen auf die Bevölkerung<br />

weist die Stadt seit Jahren die<br />

höchste Beschäftigungsdichte auf und<br />

hatte 2009 mit durchschnittlich fünf<br />

Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote.<br />

Was sind die wichtigsten Branchen für Stadt<br />

und Region?<br />

Halt, für mich als Wirtschaftsreferent<br />

gibt es keine unwichtigen Branchen.<br />

Zum Glück gibt es in München aber<br />

auch keine Branche, von der die Stadt<br />

auf Gedeih und Verderb abhängig<br />

wäre.<br />

Eine Branche kann aus unterschiedlichen<br />

Gründen wichtig sein: wegen der<br />

hohen Beschäftigtenzahlen, wie in der<br />

Informations- und Kommunikationsbranche,<br />

oder im Gesundheitsbereich<br />

mit jeweils 50 000 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten. Oder auch wegen<br />

der wirtschaftlichen Stabilität und<br />

der hohen Zahl an Ausbildungsplätzen,<br />

wie das Handwerk mit mehr als<br />

5 000 Ausbildungsplätzen. Ein anderes<br />

Beispiel: Eine Branche kann wichtig<br />

sein wegen des hohen Anteils an der<br />

Wertschöpfung wie die Automobilwirtschaft<br />

oder der Anlagenbau. Oder<br />

wegen ihrer Zukunftsfähigkeit wie die<br />

>>><br />

28 staufenbiel.de


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Wenn Sie eine Abschlussarbeit über das höchste Gebäude der Erde schreiben<br />

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04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

THEMA Wirtschaftsregion München<br />

Dieter Reiter: In München werden<br />

höhere Gehälter gezahlt<br />

© Michael Nagy Presseamt München<br />

Umweltwirtschaft mit über 300 direkt<br />

im Umweltbereich tätigen Firmen und<br />

mehr als 9 000 Beschäftigten in der<br />

Region München. Schließlich auch<br />

wegen der verlässlichen Gewerbesteuerzahlungen<br />

wie die kommunalen Unternehmen<br />

Sparkasse und Stadtwerke.<br />

München gilt als „Cluster der Cluster“. Warum<br />

denn das?<br />

Unter einem Cluster versteht man in<br />

der Wirtschaftspolitik eine räumliche<br />

Konzentration von Unternehmen einer<br />

Branche und den zugehörigen<br />

Zulieferbetrieben, Ausbildungs- und<br />

Forschungseinrichtungen und Dienstleistern.<br />

München hat eine Vielzahl<br />

dieser Cluster, von Automotive, Medien,<br />

Informations- und Kommunikationstechnik,<br />

Medizintechnik, Finanzwirtschaft<br />

bis zur Gesundheit.<br />

Der Ausdruck „Cluster der Cluster“<br />

beschreibt also, dass in München eine<br />

räumliche Konzentration verschiedenster<br />

Branchencluster besteht.<br />

Wie steht es um die Karrierechancen speziell<br />

für Absolventen?<br />

Es gibt eine überdurchschnittlich hohe<br />

Nachfrage nach Absolventen durch die<br />

Unternehmen. Der Anteil von Hochqualifizierten<br />

an allen sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten liegt bei<br />

über 30 Prozent. Damit führt München<br />

im Vergleich der Großstädte. Besonders<br />

gilt das für die Branchen Information<br />

und Kommunikation, Versicherungen<br />

und Banken, Biotechnologie- und<br />

Pharmaindustrie sowie den Maschinen-<br />

und Fahrzeugbau. Hier sind überdurchschnittlich<br />

viele Hochqualifizierte<br />

beschäftigt. München ist Landeshauptstadt<br />

und damit Sitz von Ministerien<br />

und der größten bayerischen Kommunalverwaltung.<br />

Auch dort sind viele<br />

Hochqualifizierte tätig.<br />

Was hat München Akademikern zu bieten?<br />

Die besondere Struktur der Münchner<br />

Wirtschaft. So gibt es hier eine Vielzahl<br />

wissensintensiver und hoch kreativer<br />

Branchen und Sektoren sowohl<br />

in der Produktion als auch im Dienstleistungsbereich.<br />

Innovative Unternehmen<br />

mit ihren kreativen Beschäftigten<br />

sind ein wichtiger Standortfaktor.<br />

Rund 28 Prozent der Unternehmen<br />

in der Region München sind in kreativen<br />

und wissensintensiven Bereichen<br />

tätig. Sie erwirtschaften ein Viertel des<br />

Gesamtumsatzes aller in der Region<br />

ansässigen Unternehmen und beschäftigen<br />

rund 30 Prozent aller sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten. Das<br />

weist München als besonderen Wissensstandort<br />

aus. Und es zeigt, dass<br />

die hier ansässigen Unternehmen für<br />

Hochschulabsolventen besonders interessant<br />

sind.<br />

Demgegenüber steht das Klischee, München<br />

bestehe weitgehend aus High Society. Die Lebenskosten<br />

sind ja auch recht hoch...<br />

Das mit der High Society ist ein gern<br />

genommenes Klischee. Wahr ist, München<br />

ist keine billige Stadt. Dies ist vor<br />

allem bei den Mieten spürbar und für<br />

Menschen mit kleinen und mittleren<br />

Einkommen ein Problem. Die Stadt<br />

tut daher einiges dafür, dass sich diese<br />

Preisentwicklung nicht beschleunigt.<br />

Gleichzeitig werden hier im Durchschnitt<br />

höhere Gehälter gezahlt. Die<br />

Kaufkraft ist die höchste im Vergleich<br />

der deutschen Großstädte. München<br />

hat eine hohe, auch immaterielle Lebensqualität<br />

und will auch in Zukunft<br />

ein lebens- und liebenswerter Ort für<br />

alle bleiben.<br />

Noch einmal ein Blick in die Geschichte:<br />

„Apud Munichen“, also „bei den Mönchen“<br />

entstand die wirtschaftlich erfolgreiche Stadt<br />

München. Ein Mönch findet sich auch im<br />

Stadtwappen. Welche Rolle spielen sie heute<br />

für Stadt und Wirtschaft?<br />

Ordensgemeinschaften spielen heute in<br />

der Wirtschaft keine große Rolle mehr,<br />

wohl aber im sozialen Leben, in Wissenschaft<br />

und Lehre. Auf die frühere<br />

Bedeutung der Mönche, etwa für das<br />

Brauereiwesen, weisen heute noch die<br />

Bilder auf den Flasche<strong>net</strong>iketten einiger<br />

Münchner Brauereien hin.<br />

Interview: Claudia Feuerer<br />

30 staufenbiel.de


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04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

TITEL Lebenslanges Lernen<br />

© photocase_cydonna<br />

Lang, länger,<br />

lebenslang lernen<br />

Solides Mittelfeld“ – so schätzt<br />

Ulrich Schoof das deutsche Bildungssystem<br />

ein, wenn es um<br />

das Thema lebenslanges Lernen geht.<br />

Zu diesem eher bescheidenen Urteil<br />

kommt Schoof durch die Ergebnisse<br />

der Studie „European Lifelong Learning<br />

Indicators“ (Elli), die er als Projektleiter<br />

der Bertelsmann Stiftung betreute.<br />

Für Deutschland reichte es in<br />

diesem Ranking zu Platz zehn unter 24<br />

untersuchten EU-Staaten. Damit landete<br />

das Land der Dichter und Denker<br />

nur knapp vor Slowenien und Spanien,<br />

aber deutlich hinter den skandinavischen<br />

EU-Mitgliedsländern und<br />

kleineren Nachbarn wie den Niederlanden,<br />

Belgien oder Österreich.<br />

Sparen an der Bildung<br />

Ein Grund für das unbefriedigende<br />

Abschneiden: Deutschland knausert<br />

immer noch an der Bildung. Das spiegelt<br />

auch die schlechte Platzierung in<br />

der Kategorie „Lernen, Wissen zu erwerben“,<br />

die etwa die Investitionen in<br />

die Bildung bewertet, wider. In keiner<br />

anderen Kategorie schneidet Deutschland<br />

so schlecht ab.<br />

Dabei sind sich die Experten einig,<br />

dass Deutschland künftig noch mehr<br />

auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen<br />

sein wird und Wissen die wichtigste<br />

Ressource bleibt. Der Schlüssel<br />

dazu: lebenslanges Lernen. „Die Innovationszyklen<br />

der alten Industriegesellschaft<br />

sind viel kürzer geworden. Deshalb<br />

reicht der Wissensvorrat aus der<br />

Erstbildung nicht mehr so lange, wie<br />

es früher der Fall war“, erklärt Karl-<br />

Heinz Minks, Leiter des Bereichs Absolventenforschung<br />

und lebenslanges<br />

Lernen beim Hochschul-Informationssystem<br />

(HIS).<br />

Immer wieder qualifizieren<br />

Reichte früher die Berufsausbildung<br />

für eine lebenslange Laufbahn, ist<br />

das nun passé. Heute heißt es: immer<br />

wieder neu qualifizieren. Nicht nur<br />

der Bedarf an kontinuierlicher Weiterbildung<br />

steigt, auch die Lerninhalte<br />

ändern sich: Der Trend zum wissenschaftlichen<br />

Lernen ist unverkennbar.<br />

Für Akademiker eine gute Nachricht,<br />

32 staufenbiel.de


Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 04 <strong>2010</strong><br />

Lebenslanges Lernen TITEL<br />

Wer heute auf dem Arbeitsmarkt bestehen will, hat nie ausgelernt.<br />

denn der Bedarf an Mitarbeitern mit<br />

wissenschaftlicher Ausbildung wird<br />

weiter steigen, so die Prognose. Nur<br />

wird die berufliche Ausbildung mit<br />

dem Hochschulabschluss nicht abgeschlossen<br />

sein.<br />

Wir werden älter<br />

Ein zweiter Grund, der lebenslanges<br />

Lernen notwendig macht, ist die demografische<br />

Entwicklung in den Industrieländern.<br />

Nicht nur die Gesamtbevölkerung,<br />

auch die Belegschaften<br />

in den Unternehmen werden älter.<br />

Derzeit liegt das Durchschnittsalter<br />

eines Arbeitnehmers in Deutschland<br />

bei 41 Jahren. „Bis die Babyboomer-<br />

Generation, also die Mitte der 50erbis<br />

60er-Jahre Geborenen, aus dem<br />

Berufsleben ausgeschieden ist, wird<br />

das Durchschnittsalter in den Unternehmen<br />

deutlich steigen“, schätzt HIS-<br />

Experte Minks.<br />

Die Entwicklung ist nicht aufzuhalten:<br />

Wenn die nachrückenden Generationen<br />

den Bedarf der Unternehmen<br />

an Fachkräften nicht decken können,<br />

sind die älteren Arbeitnehmer länger<br />

gefragt und müssen fachlich auf dem<br />

neuesten Stand bleiben. „Die Zusammenarbeit<br />

und die Organisation in den<br />

Betrieben wird das erheblich verändern“,<br />

sagt Minks voraus.<br />

Neues Wissensmanagement<br />

Immer kürzere Innovationszyklen, ältere<br />

Belegschaften und neue Anforderungen<br />

an das Wissensmanagement:<br />

Für die Unternehmen sind das ganz<br />

andere Anforderungen als zu Zeiten,<br />

in denen es vor allem darum ging, um<br />

die geeig<strong>net</strong>sten Kandidaten auf dem<br />

Arbeitsmarkt zu werben. Künftig be-<br />

staufenbiel.de<br />

Fehlendes Angebot<br />

Wichtig ist, dass sich die Hochschulen<br />

noch stärker für die betriebliche<br />

Weiterbildung öffnen. Denn wer lebenslang<br />

lernen möchte, braucht die<br />

passenden Angebote. Doch an weiterführenden<br />

Studiengängen mangelt es<br />

noch. Bislang sind erst zwölf Prozent<br />

der Master-Studiengänge an deutschen<br />

Hochschulen als weiterbildende Studisteht<br />

die Aufgabe darin, ihr Wissen auf<br />

dem neuesten Stand zu halten - und dafür<br />

auch Angebote zu entwickeln.<br />

Motivierte Mitarbeiter<br />

An den Mitarbeitern in den Unternehmen<br />

werde das Projekt lebenslanges<br />

Lernen nicht scheitern, glaubt Rudolf<br />

Kast. Der Personalleiter beim badischen<br />

Sensoren-Hersteller Sick weiß:<br />

„Die Beschäftigten haben eine hohe<br />

Motivation, ihren Job zu erhalten und<br />

Neues zu lernen.“ Vorausgesetzt, der<br />

Mitarbeiter sieht den Sinn und Nutzen<br />

einer Weiterbildung. Ohne die innere<br />

Bereitschaft zum Lernen hilft dagegen<br />

auch der ausgefeilteste Lehrgang wenig.<br />

„Wichtig ist deshalb, dass die Weiterbildung<br />

vom konkreten Arbeitsumfeld<br />

des Mitarbeiters ausgeht und kontinuierliches<br />

Lernen wirklich Teil der Unternehmenskultur<br />

ist“, so Kast, der<br />

für die innovative Personalarbeit<br />

bei Sick das Bundesverdienstkreuz<br />

erhielt.<br />

Erststudium reicht<br />

nicht<br />

Für die Hochschulen<br />

sind die Herausforderungen<br />

genauso<br />

groß wie für Unternehmen<br />

und Arbeitnehmer.<br />

Im klassischen<br />

Erststudium<br />

bildeten sie bislang vor<br />

allem Fachwissenschaftler<br />

aus. Probleme bekommen Absolventen<br />

oft, wenn sie aus den<br />

Fachbereichen der Unternehmen ins<br />

Management wechseln wollen.<br />

„Auf die hier nötigen Führungsund<br />

Teamfähigkeiten bereiten die<br />

Erststudiengänge kaum vor“, so Karl-<br />

Heinz Minks vom HIS. „An den Hochschulen<br />

und in der Wirtschaft herrschen<br />

verschiedene Arbeitskulturen.<br />

Während in modernen Unternehmen<br />

das Arbeiten und Führen in Teams gefragt<br />

ist, erziehen die Hochschulen ja<br />

eher zum Einzelkämpfertum.“<br />

©iStock_istock_designer<br />

33<br />

>>>


04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

TITEL Lebenslanges Lernen<br />

„Es besteht<br />

Handlungsbedarf“<br />

© Bertelsmann Stiftung<br />

Ulrich Schoof, 37, Projektleiter der Studie<br />

„European Lifelong Learning Indicators“<br />

(Elli) der Bertelsmann Stiftung über Defizite<br />

des deutschen Bildungssystems.<br />

In der Elli-Studie zum lebenslangen Lernen finden sich gleich drei<br />

skandinavische Länder unter den ersten vier Plätzen. Was machen<br />

sie besonders gut?<br />

Gerade in den skandinavischen Ländern haben Bildung<br />

und lebenslanges Lernen einen höheren Stellenwert als<br />

anderswo in Europa. Kein Land investiert so massiv in<br />

Bildung, Ausbildung und Weiterqualifizierung wie Dänemark.<br />

Fast jeder zweite Däne im Alter von 30 bis 34<br />

Jahren hat eine Hochschule besucht, in Deutschland nur<br />

knapp jeder dritte Bürger.<br />

Deutschland landet im Ranking auf Platz zehn. Was läuft schief?<br />

Deutschland hat Defizite bei der formalen Bildung. In<br />

der Kategorie „Lernen, wissen zu erwerben“ reicht es in<br />

unserer Studie nur zu dem unterdurchschnittlichen Rang<br />

14, und das trotz der mittlerweile verbesserten Pisa-Ergebnisse.<br />

Gemessen an der eigenen Wirtschaftskraft steckt<br />

kaum ein anderes Land in der EU so wenig öffentliches<br />

Geld in Bildung wie Deutschland. Die <strong>Ausgabe</strong>n waren in<br />

den vergangenen 15 Jahren sogar rückläufig.<br />

Wie wirkt sich das aus?<br />

In den vergangenen Jahren absolvierten in Deutschland<br />

zwar immer mehr Menschen ein Studium, im europäischen<br />

und im OECD-Vergleich bleibt Deutschland aber abgeschlagen.<br />

Bei der Weiterbildung liegt Deutschland im unteren<br />

Mittelfeld. Gerade bei der Weiterbildung von Frauen<br />

und älteren Beschäftigten besteht Handlungsbedarf.<br />

Sie berücksichtigen in Ihrer Studie Indikatoren wie „Lernen zusammenzuleben“<br />

oder „Lernen, das Leben zu gestalten“? Warum?<br />

Weil Lernen mehr ist als Schule und formale Bildung. Gelernt<br />

wird im Elternhaus, am Arbeitsplatz, in Vereinen, in<br />

der Gemeinde und in der Freizeit. In Zukunft wird informelles<br />

Lernen immer wichtiger werden. Gründe hierfür<br />

Ulrich Schoof: „Deutschland hat Defizite bei der formalen Bildung.“<br />

sind der demografische Wandel, die Veränderungen der<br />

Arbeitswelt sowie der medizinische und technische Fortschritt.<br />

Nur wenn man all diese Lerndimensionen zusammen<br />

betrachtet, kann man Wechselwirkungen erkennen<br />

und die verschiedenen Lernwelten besser gestalten.<br />

Was bedeutet das für das Berufsleben?<br />

Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen sich intensiver<br />

mit den Themen Weiterbildung und lernförderliches Arbeitsumfeld<br />

auseinandersetzen. Das geht nur, wenn sie<br />

über das eigene Unternehmen hinausdenken und mit anderen<br />

Bildungsanbietern und Institutionen in der eigenen<br />

Region zusammenarbeiten.<br />

Könnte man nicht auch sagen: Wir müssen nicht überall vorne<br />

sein, Platz zehn ist auch <strong>net</strong>t?<br />

Natürlich ist ein knapp überdurchschnittliches Ergebnis<br />

kein schlechtes Ergebnis. Solides Mittelfeld, würde ich sagen.<br />

Ich bezweifle aber, dass man mit dieser Einstellung<br />

langfristig auf Platz zehn bleibt. Besser ist, sich ein ambitioniertes,<br />

aber nicht unerreichbares Ziel zu setzen –<br />

vor allem, wenn man das langfristige Wohlergehen einer<br />

schrumpfenden und alternden Gesellschaft im Auge hat.<br />

Gibt es Lichtblicke?<br />

Die gibt es. In drei von vier Elli-Lerndimensionen schneidet<br />

Deutschland immerhin knapp überdurchschnittlich<br />

ab. Bei der frühkindlichen Bildung hat Deutschland in den<br />

vergangenen zehn Jahren große Fortschritte gemacht. Eine<br />

besondere Stärke ist unser Berufsausbildungssystem.<br />

Was lernen Sie gerade?<br />

Programmieren und Kitesurfen.<br />

Interview: Heinz Peter Krieger<br />

>>><br />

34 staufenbiel.de


„Ich will die Welt erobern.<br />

Indem ich sie für mich gewinne.“<br />

Für die großen Herausforderungen unserer Zeit suchen wir Menschen,<br />

die bereit sind, über sich hinauszuwachsen. Menschen, die mit Weitsicht<br />

und Verstand Maßstäbe für verantwortungsvolles Handeln setzen – und<br />

dabei immer Mensch bleiben. Denn so sehr wir auf kluge Köpfe zählen,<br />

so wichtig sind uns integere, weltoffene Persönlichkeiten, die für neue<br />

Einflüsse, andere Kulturen und außergewöhnliche Ideen offen sind.<br />

Booz & Company gehört mit mehr als 3.300 Mitarbeitern zu den größten<br />

Strategieberatungen weltweit. Wir verbinden anpruchsvolle, internationale<br />

Aufgaben mit umfassenden Weiterentwicklungsperspektiven und<br />

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04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

TITEL Lebenslanges Lernen<br />

© photocase_jodofe<br />

engänge konzipiert, ermittelte der Stifterverband<br />

für die Deutsche Wissenschaft.<br />

Dabei bevorzugen die meisten<br />

weiterbildungswilligen Arbeitnehmer<br />

ein berufsbegleitendes Studium. Denn<br />

die weiterbildenden Studiengänge sind<br />

grundsätzlich gebührenpflichtig. Eine<br />

Unterbrechung des Berufslebens ist<br />

deshalb finanziell oft nicht möglich.<br />

Außerdem befürchten viele Berufstätige,<br />

dass sich eine solche Pause als Karrierehindernis<br />

entpuppen könnte.<br />

Auch die Studieninhalte müssen<br />

für Berufstätige anders aufbereitet<br />

und vermittelt werden, fordert Minks<br />

vom Hochschul-Informationssystem:<br />

„Viele Hochschullehrer denken immer<br />

noch sehr input-orientiert und versuchen,<br />

die Module mit möglichst vielen<br />

Inhalten vollzustopfen.“ Umdenken ist<br />

gefordert: Ein berufsbegleitendes Studium<br />

sollte ganz anders aufgebaut sein.<br />

E-Learning-Angebote etwa sind wichtig.<br />

So können die Studenten selbst für<br />

sich entscheiden, wann und wie intensiv<br />

sie lernen. Aber auch Berufstätige<br />

brauchen Präsenzphasen. Das Blended<br />

Learning, also die Kombination von<br />

beidem, bietet sich deshalb für die arbeitenden<br />

Studenten besonders an.<br />

Ver<strong>net</strong>zen<br />

Die Doppelbelastung durch Studium<br />

und Job macht selbst den engagiertesten<br />

Studenten das Leben schwer.<br />

Bis zum Ende durchzuhalten, ist gar<br />

nicht so einfach. Vor allem in den<br />

ers ten Monaten des Studiums helfen<br />

Blockseminare. Sie bieten die Gelegenheit,<br />

Kontakte zu knüpfen und sich<br />

mit Dozenten und Kommilitonen zu<br />

ver<strong>net</strong>zen. Was die Motivation ebenfalls<br />

erhöht und auch den Arbeitgeber<br />

freut, sind konkrete Aufgaben aus den<br />

Unternehmen, die im Studium behandelt<br />

werden („work-based Learning“).<br />

Der richtige Zeitpunkt<br />

Wer lebenslang lernt, muss entscheiden,<br />

wann der richtige Zeitpunkt für<br />

eine Weiterbildung ist. Dass die berufliche<br />

Qualifikation mit dem Erststudium<br />

erst begonnen hat, wusste auch<br />

Personalerin Anja Gräfe. „Ich wollte<br />

mich persönlich weiterentwickeln und<br />

beruflich besser qualifiziert sein“, beschreibt<br />

sie ihre Motivation für ein berufsbegleitendes<br />

Master-Studium.<br />

Mit dem Thema Weiterbildung beschäftigt<br />

sich Gräfe sowohl aus Mitarbeiter-<br />

als auch aus Arbeitgebersicht:<br />

Beim Hamburger Zigarettenhersteller<br />

Reemtsma arbeitet sie im Personalbereich<br />

und entschied sich für den Master-Studiengang<br />

„Business Administration“<br />

mit der Vertiefung „Human<br />

Resources Management“.<br />

Nicht warten<br />

Wer mit dem Gedanken spielt, bei seinen<br />

Qualifikationen draufzusatteln,<br />

sollte das so früh wie möglich in die<br />

Tat umsetzen. „Wenn ich zu lange gewartet<br />

hätte, dann hätte ich irgendwann<br />

die Kurve nicht mehr gekriegt“,<br />

schildert Anja Gräfe ihren Entschluss<br />

zur Weiterbildung.<br />

Das Master-Studium begann Gräfe<br />

bereits ein halbes Jahr nach ihrem<br />

Bachelor-Abschluss. „Zu diesem Zeitpunkt<br />

war ich das Lernen für Klausuren<br />

noch gewohnt und machte mich<br />

deshalb zusammen mit einer früheren<br />

Kommilitonin und Freundin auf die<br />

Suche nach einem passenden Master-<br />

Programm. Später wäre mir das vermutlich<br />

viel schwerer gefallen.“<br />

Wie sage ich’s dem Chef?<br />

Eine gute Gelegenheit, den Arbeitgeber<br />

von einer Weiterbildung zu überzeugen,<br />

sind Jahres- oder Mitarbeitergespräche.<br />

„Die gewünschte Weiterbildung<br />

sollten die Mitarbeiter eng mit<br />

dem Vorgesetzten abstimmen. Darauf<br />

aufbauend kann dann mit der Personalentwicklung<br />

justiert werden, welche<br />

Weiterbildung die richtige ist“, rät<br />

Rudolf Kast von Sick.<br />

Dazu gehört auch die Frage, ob<br />

die Weiterqualifikation im Unternehmen<br />

oder außerhalb stattfinden soll.<br />

Beides hat seine Vorteile. „Wenn es<br />

darum geht, Fachkenntnisse zu erwerben,<br />

die neu erarbeitet werden müssen,<br />

entscheiden wir uns eher für externe<br />

Anbieter. Schlüsselkompetenzen, die<br />

regelmäßig nachgeschult werden, vermitteln<br />

wir dagegen auch in internen<br />

Veranstaltungen“, so Kast.<br />

An regelmäßiges Lernen dürfen sich<br />

die Mitarbeiter gleich gewöhnen. Denn<br />

die Zukunft hat schon angefangen:<br />

Nur wer beim Lernen mithalten kann,<br />

wird beruflich bestehen können. Und<br />

das lebenslang.<br />

Heinz Peter Krieger<br />

INTERNET<br />

Alles Wichtige zum Thema Weiterbildung auf mba-master.de.<br />

36 staufenbiel.de


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04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

CAMPUS Selbstmarketing<br />

Die<br />

Ich-<br />

Marke<br />

© ISTOCKPHOTO_ PPAMPicture<br />

Wer erfolgreich sein will, braucht mehr als<br />

Talent, Kraft und einen Traum: etwa die<br />

Fähigkeit, andere von sich zu überzeugen.<br />

Selbstmarketing ist angesagt.<br />

Von großen Marken wie Porsche<br />

oder Nivea lässt sich lernen, dass<br />

wahre Größe viel mit Sein, weniger<br />

mit Schein zu tun hat. Das gilt auch<br />

für uns Menschen. Ohne Substanz<br />

wirkt selbst das beste Selbstmarketing<br />

wie Schaumschlägerei. Gleichzeitig<br />

gilt aber auch: Ohne gutes Marketing<br />

kann ein guter Markenkern keine<br />

Strahlkraft entwickeln.<br />

Bestimmung der Ich-Marke<br />

Daher fängt gutes Selbstmarketing<br />

zunächst mit einer Analyse der eigenen<br />

Person an: Was macht mich als<br />

Mensch aus? Über welches Wissen,<br />

über welche Stärken und Fähigkeiten<br />

verfüge ich und welche Werte lebe ich?<br />

Diese drei Elemente – Wissen, Stärken/<br />

Fähigkeiten und Werte – bilden den<br />

Kern der Ich-Marke.<br />

Dummerweise ist dieser Kern für<br />

unsere Umwelt so nicht sichtbar. Daher<br />

interpretiert unser Umfeld jede<br />

Begegnung mit uns im Hinblick auf<br />

unseren Kern. Die Menschen schließen<br />

aus unserem Verhalten auf unsere Werte,<br />

aus unseren Reden und schriftlichen<br />

Dokumenten auf unser Wissen und unsere<br />

Fähigkeiten. Auch unsere Sprache,<br />

Stimme, Körpersprache, Kleidung und<br />

unser Auftreten werden genutzt, um<br />

auf unseren Kern zu schließen, auf das,<br />

>>><br />

38<br />

staufenbiel.de


We are pioneering solutions<br />

Vorausdenken.<br />

Vorausplanen.<br />

Vorausfahren.<br />

Neumayer Tekfor ist ein globaler Partner der Automobilindustrie, dessen Stärke<br />

in der Entwicklung und Perfektionierung von Lösungen für Getriebe,<br />

Motor, Antriebsstrang, spezielle Applikationen<br />

und Sicherheitsmuttern liegt. Hierbei konzentrieren wir<br />

uns auf die Bereiche CO 2 - und Gewichtsreduzierung sowie Kosteneinsparung –<br />

für eine bessere Automobil-Zukunft.<br />

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04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

CAMPUS Selbstmarketing<br />

ReGeLn FüR GuteS SeLBStMaRKetInG<br />

• Beherzigen Sie Anstandsregeln, wie freundlich grüßen und Augenkontakt halten<br />

• Reden Sie über Ihre Erfolge und über Ihre Arbeit in positiver Art und Weise<br />

• Stellen Sie sicher, dass Sie positiv wahrgenommen werden<br />

• Pflegen Sie Ihren Markenkern, also Ihre Stärken, Ihre Fähigkeiten, Ihr Wissen und Ihre Werte<br />

• Lernen Sie aus Misserfolgen<br />

InteR<strong>net</strong><br />

Unter staufenbiel.de/karrieremagazin: Welche Fragen Sie sich stellen müssen, um Ihre Ich-Marke herauszuarbeiten.<br />

was uns als Mensch ausmacht. Und jeder<br />

Eindruck zählt. Das bedeutet: Kein<br />

Selbstmarketing zu betreiben, geht<br />

nicht. Es gibt nur gutes oder schlechtes<br />

Selbstmarketing.<br />

Mit der OLALA-Formel<br />

Jedes Verhalten, jede Begegnung ist<br />

Selbstmarketing. Das heißt, jeder Eindruck<br />

zählt. Beherzigen Sie die Anstandsregeln<br />

und grüßen Sie Ihre Kollegen<br />

und Chefs freundlich. Nutzen Sie<br />

die OLALA-Formel und machen Sie<br />

einen guten Eindruck:<br />

O Ordentliche Erscheinung<br />

L Lächeln Sie, wann immer es angebracht<br />

ist<br />

A Aufrechte, geerdete Haltung, also<br />

gerade und mit beiden Beinen fest<br />

auf dem Boden<br />

L Lebendig: Nutzen Sie Gestik und<br />

Mimik entsprechend Ihrer natürlichen<br />

Körpersprache<br />

A Augenkontakt: Ein Augenkontakt<br />

geht immer so lange, bis der andere<br />

zurückgeschaut hat<br />

Vermeiden Sie jede Form der Selbstsabotage,<br />

die leider sehr häufig zu beobachten<br />

ist. Wenn Sie etwas sagen,<br />

sagen Sie es so, dass Sie verstanden werden.<br />

Also nicht leise sprechen und nicht<br />

nuscheln. Relativieren Sie nicht, etwa<br />

durch Wörter wie eigentlich oder durch<br />

rhetorische Fragen. „Ich bin zwar nur<br />

ein kleiner Student“ oder „ich bin neu<br />

hier“ macht Sie klein und lässt Ihren<br />

Beitrag unwichtig erscheinen. Achten<br />

Sie auf konsistente Signale von Körpersprache<br />

wie eine gerade Haltung, Stimme<br />

(klar, nicht zu hoch, nicht flatternd)<br />

und Inhalt. Eine großartige Idee, die<br />

nicht mit leuchtenden Augen und fester<br />

Stimme von Ihnen vorgetragen wird,<br />

erscheint Ihren Zuhörern nicht als<br />

großartig.<br />

Aktives Selbstmarketing<br />

Wenn Sie solche Basics beherrschen,<br />

dann können Sie mit aktivem Selbstmarketing<br />

starten. Stellen Sie sicher,<br />

dass Ihre Umwelt von Ihren Fähigkeiten,<br />

Stärken und Wissen erfährt. Reden<br />

Sie über Ihre Erfolge. Sprechen Sie<br />

positiv über Ihre Arbeit. Informieren Sie<br />

regelmäßig Ihren Chef über das, was Sie<br />

gut gemacht haben, und sitzen Sie nicht<br />

dem Irrglauben auf, Ihr Chef wüsste das<br />

schon. Nutzen Sie Chancen, Ihre Fähigkeiten<br />

unter Beweis zu stellen.<br />

Bei allem Selbstlob bleiben Sie aber<br />

realistisch. Ansonsten werden Sie recht<br />

schnell als Aufschneider und Angeber<br />

enttarnt. Wenn Ihnen einmal ein Auftritt<br />

misslingt, lassen Sie sich nicht<br />

entmutigen. Atmen Sie tief durch und<br />

analysieren Sie dann mit etwas Abstand,<br />

was Sie hätten anders und besser<br />

machen sollen. So lernen Sie für die<br />

Zukunft.<br />

Das Studium bietet eine ganze Reihe<br />

von Übungsplattformen, um Ihren<br />

persönlichen Stil zu finden und<br />

zu festigen. Nutzen Sie Seminare und<br />

Übungen auch, um zu lernen, vor einer<br />

Gruppe zu sprechen. Lernen Sie dabei,<br />

Ihr Lampenfieber zu beherrschen und<br />

das zusätzlich freiwerdende Adrenalin<br />

positiv für sich zu nutzen. Bitten Sie<br />

bei Vorträgen Kommilitonen, Ihren<br />

Vortrag zu filmen und Ihnen Feedback<br />

zu geben.<br />

Selbstmarketing heißt weder, wie<br />

ein Marktschreier durch die Gegend<br />

zu laufen und sich selbst anzupreisen,<br />

noch bedeutet es, arrogant zu sein. Es<br />

geht schlichtweg darum, das eigene<br />

Licht nicht unter den Scheffel zu stellen.<br />

Trauen Sie sich, denn Übung macht<br />

den Meister. Und je mehr Sie schon im<br />

Studium üben, desto einfacher ist es<br />

für Sie hinterher im Job.<br />

üBeR DIe autORIn<br />

Elisabeth Schick arbeitet<br />

als selbstständige Beraterin<br />

und Trainerin. Ihr Buch<br />

heißt „Der Ich-Faktor: Erfolgreich<br />

durch Selbstmarketing“<br />

(Hanser Verlag).<br />

40 staufenbiel.de


ZF dankt allen Kunden für die <strong>net</strong>te<br />

Verpackung! Mal sehen, was für Sie drin ist?!<br />

Dann zeigen wir Ihnen einmal, was ein Fahrzeug Spannendes in sich birgt: die Antriebs- und Fahrwerktechnik<br />

nämlich. Und die stammt bei vielen bekannten Marken von ZF, einem der weltweit größten Zulieferer der<br />

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Antriebs- und Fahrwerktechnik


04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

CAMPUS Prokrastination<br />

Heute, morgen,<br />

irgendwann<br />

© ISTOCKPHOTO_ DNY59<br />

Aufschieberitis kann ganz schön nervig sein. Doch mit den richtigen Tricks schaffen es<br />

auch bekennende Aufschieber raus aus dem Teufelskreis.<br />

Der Bildschirm ist weiß. Obwohl die Abgabefrist der<br />

Hausarbeit bedrohlich nahe rückt, ist noch keine<br />

Seite geschrieben. Dort, wo eigentlich schlaue Sätze<br />

stehen sollten, zeigt das Textdokument gähnende Leere.<br />

Theoretisch könnte die Arbeit schon lange fertig sein. Doch<br />

praktisch greift eine akute Krankheit um sich: Aufschieberitis.<br />

Die Symptome sind immer gleich. Unwichtige Aufgaben<br />

erscheinen urplötzlich besonders dringend: Fenster putzen,<br />

den Kleiderschrank ausmisten oder die Festplatte aufräumen.<br />

Die Arbeit für die Uni bleibt liegen.<br />

Ein ernsthaftes Problem<br />

Im Fachjargon heißt das Phänomen Prokrastination, lateinisch<br />

„auf morgen verlegen“. Prokrastination ist ein bewusstes<br />

Aufschieben von Tätigkeiten auf einen späteren<br />

Zeitpunkt. Eine Situation, die viele kennen. Studenten und<br />

Manager haben das Problem, Männer wie Frauen. Ob<br />

ernstes Problem oder nervige Macke: Das Aufschiebeverhalten<br />

ist weit verbreitet. Dies zeigt eine Studie der Pädagogischen<br />

Hochschule Freiburg. Sechs von zehn Studenten<br />

berichten, Arbeitsaufträge regelmäßig vor sich herzuschieben.<br />

Dabei ist eine hartnäckige Aufschieberitis mehr als nur<br />

keine Lust auf Arbeit. „Ständiges Aufschieben wird oft als<br />

Faulheit angesehen. Prokrastination hat jedoch nichts mit<br />

Faulheit zu tun“, klärt Psychologin Anna Höcker auf. „Sondern<br />

es ist ein ernstes Problem der Selbststeuerung, für das<br />

es psychologische Hilfe gibt.“<br />

Sie leitet die Prokrastinationsambulanz an der Uni Münster.<br />

Seit 2006 gibt es die Anlaufstelle für Studenten, die<br />

unter einer Arbeitsstörung leiden und dringend Hilfe brauchen.<br />

Seitdem haben rund 400 Studenten die psychologische<br />

Betreuung in Anspruch genommen. „Studenten aller Fachbereiche<br />

waren schon hier“, so die Psychologin.<br />

Wer ist betroffen?<br />

Studien zeigen: Besonders Studenten der höheren Semester,<br />

die kurz vor der Abschlussarbeit stehen oder weniger strukturierte<br />

Studiengänge belegen, sind anfällig für Aufschieberitis.<br />

Katrin Girgensohn kennt die Tücken solcher Situationen.<br />

Sie leitet das Schreibzentrum der Europa-Universität<br />

Viadrina in Frankfurt an der Oder. Und sie weiß: „Gerade<br />

langfristige Projekte wie Abschlussarbeiten erfordern eine<br />

gute Zeiteinteilung und Selbstdisziplin“, erklärt sie. „Viele<br />

Studenten wissen aber nicht, wie man die Arbeit sinnvoll<br />

in kleine Schritte einteilt und schieben sie deshalb immer<br />

weiter auf.“<br />

>>><br />

42 staufenbiel.de


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04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

CAMPUS Prokrastination<br />

5 TIPPS GEGEN AUFSCHIEBERITIS<br />

• Zeitmanagement: Große Ziele in kleine, zeitnahe Etappen aufteilen<br />

und sofort damit anfangen<br />

• Prioritäten setzen: Das Wichtigste zuerst erledigen<br />

• Realistische Zeitplanung: Nicht zu wenig Zeit einplanen<br />

• Motivation schaffen: Pausen und Belohnung für Leistungen<br />

gönnen<br />

• Kontrolle: Am besten von anderen Personen prüfen lassen,<br />

ob die Aufgabe erledigt wurde<br />

© ISTOCKPHOTO_ ROLLINGEARTH<br />

Ablenkungen kappen<br />

Ein typisches Symptom von Aufschieberitis: Anstatt die<br />

wichtige Arbeit zu erledigen, suchen die Betroffenen Ablenkung.<br />

Hier eine E-Mail an die Freundin, dort eine Runde<br />

Online-Poker, schnell mal beim Reiseanbieter für den nächsten<br />

Urlaub recherchiert. Wer unter Aufschieberitis leidet,<br />

dem kann die ständig verfügbare Inter<strong>net</strong>welt schnell zum<br />

Stolperstein werden.<br />

Die Experten am Schreibzentrum kennen diese Falle.<br />

„Wir haben absichtlich nicht alle Computer ans Netz angeschlossen,<br />

damit das Inter<strong>net</strong> nicht jederzeit für Ablenkung<br />

sorgen kann“, sagt Katrin Girgensohn. Ihre Tipps zur<br />

Vermeidung von Ablenkungen: „Wer feststellt, dass E-Mails<br />

schreiben, Surfen oder Telefonieren ablenkt, der sollte sich<br />

feste Zeiten setzen, an denen er seine Mails abruft. Etwa<br />

nur nach der Mittagspause. Ansonsten hilft es, für ein paar<br />

Stunden konsequent die Inter<strong>net</strong>verbindung zu kappen oder<br />

das Telefon auszustellen.“<br />

Persönliche Windmühlen<br />

Auch unklare Leistungsanforderungen oder mangelnde<br />

Betreuung von Dozenten bringen viele Studenten ins Trudeln.<br />

Weil sie nicht weiter wissen, verschieben sie die unangenehme<br />

Arbeit auf später. Die Konsequenz: Die Zeit wird<br />

immer knapper, der Druck immer größer. Wer in diesem<br />

Teufelskreis steckt, dem tut Hilfe von außen gut. Studenten<br />

sollten sich nicht scheuen, psychologische Beratung aufzusuchen.<br />

Anderen hilft vielleicht schon ein klärendes Gespräch<br />

mit dem Professor. Denn alleine gegen seine persönlichen<br />

Windmühlen zu kämpfen ist schwierig.<br />

Auch für die Bewältigung der Aufgaben selbst sollten<br />

sich bekennende Aufschieber Unterstützung holen. An vielen<br />

Hochschulen gibt es etwa Schreibzentren wie an der<br />

Europa-Universität Viadrina. „Wir können Betroffenen mit<br />

den richtigen Lernstrategien und Arbeitstechniken weiterhelfen“,<br />

sagt Girgensohn. Hier gibt es individuelle Schreibberatung,<br />

aber auch Kurse, in denen mehrere Studenten<br />

zusammenarbeiten. Wer kein solches Angebot an seiner<br />

Uni hat, kann sich selbst Hilfe organisieren. „Gründen Sie<br />

Schreibgruppen oder Lerntandems und verabreden Sie feste<br />

Deadlines miteinander“, rät Girgensohn. Das kann bedeuten,<br />

sich gegenseitig fertige Kapitel zu versprechen. Oder zu<br />

kontrollieren, ob der andere sein Thema auch wirklich gelernt<br />

hat.<br />

Gemeinsam schreiben<br />

Wie sehr Unterstützung von Leidensgenossen helfen kann,<br />

zeigte das Projekt „Die lange Nacht der aufgeschobenen<br />

Hausarbeiten“, eine Aktion des Schreibzentrums. „Der Auslöser<br />

war eine Studentin, die scherzhaft meinte: ‚Eigentlich<br />

müsstet ihr für mich auch nachts aufhaben’“, sagt Katrin<br />

Girgensohn. Und so hatte das Schreibzentrum bis zum Morgengrauen<br />

geöff<strong>net</strong>. Neben der Betreuung durch Schreibtutoren<br />

gab es organisierte Pausen. Denn auch kleine Unterbrechungen<br />

und motivierende Belohnungen sind wichtig.<br />

„Office-Yoga zur Dehnung, Konzentrationsspiele und ein<br />

Nachtspaziergang standen auf dem Plan“, so Girgensohn.<br />

Inzwischen hat die Idee, Blockaden gemeinsam zu bewältigen,<br />

Nachahmer gefunden. Etwa an der Ruhr-Uni in<br />

Bochum mit einer ganzen Schreibwoche. Auch die Nacht<br />

der aufgeschobenen Hausarbeiten wird fortgesetzt. „Die<br />

Aktion zeigte, dass das Arbeiten mit Anderen motivierend<br />

ist“, erklärt Girgensohn den Erfolg. Und auch das zeigte die<br />

Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten: Mit der Diagnose<br />

Aufschieberitis steht niemand alleine da.<br />

Julia Heilig, Birgit Rogge<br />

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04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

CAMPUS Anonyme Bewerbungen<br />

++ Anonyme Bewerbungen in den USA seit den 1960er-Jahren verbreitet ++ Name, Alter, Geschlecht, Familienstand,<br />

Bewerbers ++ Pilotprojekt der Antidiskriminierungsstelle des Bundes: Fünf Unternehmen in Deutschland testen anonyme<br />

gegenüber Frauen, Älteren und Migranten verringern ++ Gleiche Chancen für alle ++ Bewertungssystem für Sprachen: Stufen<br />

BLInD Date<br />

MIt unteRnehMen<br />

LEBENSLAUF<br />

Technische Kenntnisse Microsoft: alles<br />

Windows: alles<br />

Hyper-V<br />

Persönliche Daten<br />

Name xxxx xxxxx<br />

Adresse xxxxxxxxxxxxxxxxx, xxxxxxxxx, xxx<br />

Telefon xxxx – xxx xx xx<br />

E-Mail -Adresse xxx.xxxxx@xxxxxxxxx.xxx<br />

Familienstand xxxxxxxxxx, xxxx xxxxxxxxx<br />

Staatsangehörigkeit xxxxxxxxxxxx<br />

Geburtsdatum xx.xx.xxxx<br />

Geburtsort xxxxxxx, xx<br />

Schulische Ausbildung/Studium<br />

1,5 Jahre Jura an xxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />

6 Jahre Private Lakeside School, xxxxxx<br />

5 Jahre Ridge Elementary School, xxxxxxx<br />

Berufliche Erfahrungen<br />

Bisher 3 Jahre Gründung und Mitarbeit bgC3<br />

Bisher 10 Jahre Aufsichtsratsvorsitzender und<br />

Chefentwicklung bei Microsoft<br />

25 Jahre Chief Executive Officer bei Microsoft<br />

Hobbies Bridge, Golfen, Lesen, Philanthrophie<br />

Sprachkenntnisse Englisch – 10/10<br />

Technische Kenntnisse Microsoft: alles<br />

Windows: alles<br />

Hyper-V<br />

Französisch – 8/10<br />

Diverse Computersprachen – 10/10<br />

Persönliche Daten<br />

Name Bill Gates<br />

Adresse PO Box 97017, Redmond,<br />

WA 98073-9717, USA<br />

Telefon 0800 - 330 44 85 50<br />

E-Mail -Adresse bill.gates@microsoft.com<br />

Familienstand verheiratet, drei Kinder<br />

Staatsangehörigkeit amerikanisch<br />

Geburtsdatum 28.10.1955<br />

Geburtsort Seattle, WA<br />

Schulische Ausbildung/Studium<br />

1973–1975 Jura an der Harvard University<br />

1967–1973 Private Lakeside School, Seattle<br />

1961–1967 Ridge Elementary School, Seattle<br />

Berufliche Erfahrungen<br />

2008 bis heute Gründung und Mitarbeit bgC3<br />

2000 bis heute Aufsichtsratsvorsitzender und<br />

Chefentwicklung bei Microsoft<br />

1975–2000 Chief Executive Officer bei Microsoft<br />

April 1975 Gründung von Microsoft Corporation<br />

Hobbies Bridge, Golfen, Lesen, Philanthrophie<br />

Sprachkenntnisse Englisch – Muttersprache<br />

Französisch Grundkenntnisse<br />

Diverse Computersprachen –<br />

in Wort und Schrift<br />

LEBENSLAUF<br />

46 staufenbiel.de


Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong> 04 <strong>2010</strong><br />

Anonyme Bewerbungen CAMPUS<br />

Herkunft, Religion, Foto sind dem Betrachter unbekannt ++ Zu sehen sind nur noch Qualifikationen und Leistungen des<br />

Bewerbung: L’Oreal, Deutsche Post, Deutsche Telekom, Procter & Gamble, Mydays ++ Ziel der Bewerbung: Diskriminierung<br />

von eins bis zehn ++ Am Ende erhält der Bewerber mit dem besten persönlichen Eindruck die Stelle ++<br />

Was bei anonymisierten Bewerbungen noch vom Lebenslauf übrig bleibt?<br />

Eine ganze Menge. Das zeigen unsere prominenten Beispiele.<br />

LEBENSLAUF<br />

Name xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />

Künstlername xxxxx<br />

Adresse xxxxxxx xxx, xxxxxxxx xxxx, xxxx xxxx, xx<br />

Telefon xx xxx xxxxxxxxxxxxxx<br />

E-Mail -Adresse xxxxx@xxxxxxxx.xxx<br />

Familienstand xxxxxxxxxxx, xxxxx xxxxxx<br />

Staatsangehörigkeit xxxxxxxxx<br />

Geburtsdatum xx.xx.xxxx<br />

Geburtsort xxxxxxxxx, xxxxxxxxx xxxx xxxx<br />

Schulische Ausbildung/Studium<br />

3 Jahre Studium Englisch und Musik (Lehramt) an der<br />

xxxxxxxxx xxxx xxxxx,<br />

xxxxxxxxx xxxx xxxxx<br />

8 Jahre St. Cuthbert’s High School, xxxxxxx xxxx<br />

6 Jahre St. Cuthbert‘s Grammar School, xxxxx xx<br />

Berufliche Erfahrungen<br />

2 Jahre Reunion The Police<br />

1 Tag Auftritt und Mitarbeit bei Live 8<br />

1 Jahr Reunion The Police<br />

1 Jahr Autobiographie: Broken Music: A Memoir<br />

1 Jahr Reunion The Police<br />

1 Monat Mitarbeit beim „Feed The World“ Project<br />

1 Monat Auftritt und Mitarbeit bei Live Aid<br />

Bisher 25 Jahre Solo-Musiker als „Sting“<br />

Bisher 29 Jahre Aktivist für Human Rights<br />

Bisher 31 Jahre Schauspielerei in diversen Filmen<br />

6 Jahre Singen und Schreiben für „The Police“<br />

3 Jahre Lehrer für Englisch und Musik an der St. Paul’s<br />

Middle School, xxxxxxxxx<br />

Hobbies Gitarre spielen, Singen, Ausdauerlauf, Schach,<br />

Anbau von Wein, Herstellung von Olivenöl<br />

und Kastanienhonig<br />

Sprachkenntnisse Englisch – 10/10<br />

Italienisch – 6/10<br />

Auszeichnungen xxxx: Peace Abbey Courage of Conscience<br />

Award, xxxx<br />

xxxx: Commander of the British Empire, xxxxxxxx<br />

Auszeichnungen 1997: Peace Abbey Courage of<br />

Conscience Award, Sherborn<br />

2003: Commander of the British Empire, London<br />

Sprachkenntnisse Englisch – Muttersprache<br />

Italienisch - Grundkenntnisse<br />

Hobbies Gitarre spielen, Singen, Ausdauerlauf, Schach, Anbau von<br />

Wein, Herstellung von Olivenöl und Kastanienhonig<br />

1986 Reunion The Police<br />

1985 Mitarbeit beim „Feed The World“ Project<br />

1985 Auftritt und Mitarbeit bei Live Aid<br />

1985 bis heute Solo-Musiker als „Sting“<br />

1981 bis heute Aktivist für Human Rights<br />

1979 bis heute Schauspielerei in diversen Filmen<br />

1977–1983 Singen und Schreiben für „The Police“<br />

1974–1976 Lehrer für Englisch und Musik an der<br />

St. Paul’s Middle School, Cramlington<br />

2003 Autobiographie: Broken Music: A Memoir<br />

Berufliche Erfahrungen<br />

2007–2008 Reunion The Police<br />

2005 Auftritt und Mitarbeit bei Live 8<br />

2003 Reunion The Police<br />

Schulische Ausbildung/Studium<br />

1971–1974 Studium Englisch und Musik (Lehramt)<br />

an der Northern Counties Teacher<br />

Training College, Newcastle upon Tyne<br />

1962–1971 St. Cuthbert’s High School,<br />

Newcastle upon Tyne<br />

1957–1962 St. Cuthbert‘s Grammar School,<br />

Newcastle upon Tyne<br />

Persönliche Daten<br />

Name Gordon Matthew Thomas Sumner<br />

Künstlername Sting<br />

Adresse EllPlace, Newcastle upon Tyne,<br />

Telefon +44 (0)123 546 2345<br />

E-Mail -Adresse sting@thepolice.com<br />

Familienstand verheiratet, sechs Kinder<br />

Staatsangehörigkeit britisch<br />

Geburtsdatum 02.10.1951<br />

Geburtsort Wallsend, Newcastle upon Tyne<br />

LEBENSLAUF<br />

Susann Kobs<br />

staufenbiel.de<br />

47


04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

CAMPUS Career Services<br />

Überzeugend bewerben<br />

Experten von drei Career Services geben Tipps, wie Wirtschaftswissenschaftler, Juristen<br />

und Ingenieure mit ihren Bewerbungsunterlagen überzeugen können.<br />

Für Juristen:<br />

Andrea Schröder ist Mitarbeiterin<br />

im Career Service<br />

der Universität Münster.<br />

Ein Plädoyer in eigener Sache<br />

Die schriftliche Bewerbung ist die plastische<br />

Beschreibung des eigenen Profils.<br />

Sie ist für Juristen die Beweisführung<br />

für persönliche Qualifikationen<br />

und Stärken. Um im Juristenbild zu<br />

bleiben: Eine Bewerbung sollte kein<br />

trockener Schriftsatz sein, sondern<br />

eher ein mitreißendes Plädoyer in eigener<br />

Sache. Nicht sachlich-formal,<br />

sondern lebendig-überzeugend lautet<br />

das Motto für Anschreiben und Lebenslauf.<br />

Anschauliche Qualifikationen<br />

Dabei geht es nicht um einen lockeren<br />

Ton, sondern um die anschauliche<br />

Darstellung mit Beispielen. Bewerber<br />

sollen zeigen, dass sie die geforderten<br />

Tätigkeiten im besten Fall schon einmal<br />

gemacht haben. Für Juristen ist<br />

es wichtig, dass sie Schwerpunkte aus<br />

dem Studium im Lebenslauf nennen.<br />

Durch private Aktivitäten wie ehrenamtliches<br />

Engagement oder Studentenjobs<br />

sammeln Juristen Kompetenzen,<br />

die ihnen im Beruf nutzen. Deshalb<br />

sollten diese Tätigkeiten auch im Lebenslauf<br />

auftauchen. Wer im Anschreiben<br />

noch einen persönlichen Bezug zur<br />

Stelle oder zum Arbeitgeber herstellt,<br />

ist dem Einstieg oft schon ein ganzes<br />

Stück näher. Also: Nehmen Sie die Personaler<br />

mit Ihrem Plädoyer für sich<br />

ein.<br />

Für Ingenieure:<br />

Thomas Rehmet ist Mitarbeiter<br />

im Career Service der<br />

Hochschule Reutlingen.<br />

Kommunikation gefragt<br />

Für Ingenieure werden neben den fachlichen<br />

Kompetenzen die Soft Skills immer<br />

wichtiger. Sprachkenntnisse und<br />

Erfahrungen im Projektmanagement<br />

sind heutzutage unverzichtbar. Auch<br />

der „kommunizierende Ingenieur“<br />

ist gefragt, der gut mit Kollegen und<br />

Kunden aus anderen Abteilungen und<br />

Kulturkreisen klarkommt. Ingenieure<br />

neigen aber leider dazu, ihr Licht unter<br />

den Scheffel zu stellen. Dass das ehrenamtliche<br />

Engagement in der Freizeit<br />

vielleicht den Ausschlag gibt, ist vielen<br />

nicht bewusst. Nur zu behaupten, kommunikativ<br />

und teamfähig zu sein, reicht<br />

nicht. Viel überzeugender ist es, diese<br />

Fähigkeiten mit Beispielen zu belegen.<br />

Hohe Anforderungen<br />

Ingenieure sollten sich bewusst sein, in<br />

welchem Umfeld sie sich bewerben. Als<br />

Projektingenieur bei einem großen, internationalen<br />

Konzern? Oder bei einem<br />

kleinen oder mittleren Unternehmen?<br />

Bei großen Unternehmen gibt es meist<br />

Karriereportale. Dort hinterlegen Ingenieure<br />

ihr Profil und laden Unterlagen<br />

hoch. Achtung: Die Konkurrenz ist groß<br />

und die Bewerbung muss hohen Anforderungen<br />

in Inhalt und Form genügen.<br />

Kleine und mittlere Unternehmen sind<br />

dagegen spezialisiert. Hier haben Bewerber<br />

gute Karten, die Fachkenntnisse<br />

mitbringen und nachweisen können.<br />

Für Wirtschaftswissenschaftler:<br />

Cornelia Mattern ist Leiterin<br />

des Career Service der<br />

Universität Mannheim.<br />

Profil zeigen<br />

Systematik und Zielorientierung – das<br />

sind die Hauptkriterien für eine erfolgreiche<br />

Bewerbung für Wirtschaftswissenschaftler.<br />

Punkten kann der<br />

Bewerber mit einer klaren Linie im<br />

Lebenslauf. Neben den inhaltlichen<br />

Schwerpunkten des Studiums zählen<br />

hier auch Aspekte wie der Abschluss in<br />

der Regelstudienzeit und Praktika.<br />

Methoden-und Sozialkompetenz<br />

Für Wirtschaftswissenschaftler ist eine<br />

starke Methodenkompetenz besonders<br />

wichtig. Entscheidungen und Ziele<br />

müssen schnell umgesetzt werden, analytisches<br />

Denken ist erwünscht. Und<br />

genau diese Stärken sollten sich schon<br />

in der Bewerbung abzeichnen.<br />

Personalverantwortliche legen außerdem<br />

immer mehr Wert auf die Sozialkompetenz.<br />

Für sie ist entscheidend, ob<br />

der Bewerber teamorientiert und bereit<br />

ist, Verantwortung zu übernehmen. Wer<br />

sich neben seinem Studium engagiert,<br />

sollte dies also in der Bewerbung unbedingt<br />

angeben. Denn die Persönlichkeit<br />

der Bewerber spielt bei den Unternehmen<br />

eine zunehmend wichtige Rolle.<br />

Positiv ist, wenn der Bewerber bereits<br />

gut über das Unternehmen und die Produkte<br />

informiert ist. So lässt sich die Bewerbung<br />

passgenau zuschneiden. Dazu<br />

gehört auch die persönliche Adressierung<br />

an die richtige Kontaktperson.<br />

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04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

KARRIEREFRAGEBOGEN Terry von Bibra<br />

© yahoo<br />

Terry von Bibra studierte Germanistik<br />

und Werbefotografie in den<br />

USA. Nach einer Zeit als Werbefotograf<br />

und einem MBA-Studium<br />

ging er 1998 zu Amazon. Dort verantwortete<br />

er das europäische<br />

Online-Marketing. Seit 2005 ist<br />

der 47-Jährige Geschäftsführer<br />

von Yahoo Deutschland.<br />

„Immer<br />

Weiter<br />

lernen“<br />

Feuerwehrmann, Lokomotivführer<br />

oder Arzt, das sind die<br />

Traumjobs vieler Kinder: Was<br />

wollten Sie in jungen Jahren einmal<br />

werden?<br />

Als ich ein kleiner Junge war,<br />

wollte ich Archäologe werden.<br />

Mit welcher Entscheidung haben<br />

Sie am meisten für Ihre Karriere<br />

getan?<br />

Nach drei Jahren Studium der<br />

Fotografie und sieben Jahren im<br />

Beruf als Werbefotograf einfach<br />

komplett neu anzufangen, weil ich<br />

mehr wollte: mehr Kreativität und<br />

mehr Möglichkeiten, meine Fähigkeiten<br />

als Macher einzusetzen.<br />

Haben Sie sich schon einmal gegen<br />

Ihre Karriere entschieden?<br />

Ich hatte bisher das Glück, mich<br />

nie grundsätzlich gegen meine<br />

Karriere entscheiden zu müssen.<br />

Was bedeutet beruflicher Erfolg<br />

für Sie?<br />

Erfolg ist für mich, neuen Herausforderungen<br />

immer wieder mit<br />

Begeisterung zu begegnen, sie<br />

zu lösen, darin die tägliche Kraft<br />

und Motivation zu finden. Dadurch<br />

kann ich mich als Mensch<br />

immer weiter entwickeln und<br />

auch immer weiter lernen.<br />

Wie gehen Sie mit Rückschlägen<br />

um?<br />

Aus Rückschlägen versuche ich<br />

zu lernen. Ich<br />

kann sie dann<br />

aber auch gut<br />

hinter mir lassen<br />

und nach vorne<br />

schauen.<br />

Welche Charaktereigenschaften<br />

haben Ihnen auf dem Weg nach<br />

oben geholfen?<br />

Fokus und Intensität: Dies sind<br />

die beiden zentralen Eigenschaften,<br />

die mir helfen, Dinge<br />

voranzutreiben und erfolgreich<br />

umzusetzen.<br />

Was sind die wichtigsten Voraussetzungen,<br />

um Karriere zu<br />

machen?<br />

Die Fähigkeit, sich immer wieder<br />

darauf zu fokussieren, jeden Tag<br />

einen Mehrwert für deine Firma<br />

zu schaffen und sich eben nicht<br />

so viele Gedanken über die eigene<br />

Karriere zu machen.<br />

„Erfolg ist für mich, neuen Herausforderungen<br />

immer wieder<br />

mit Begeisterung zu begegnen.“<br />

Wessen Karriere hat Sie am meisten<br />

beeindruckt?<br />

Die von meinem Großvater, weil<br />

er aus dem Nichts viele verschiedene<br />

Geschäftsideen<br />

erfolgreich<br />

umgesetzt<br />

hat: von<br />

Autos aus Fiberglas in Israel über<br />

Windschutzscheiben mit integriertem<br />

Radarbild in den 50er<br />

Jahren bis hin zu Ölförderung<br />

und Straßenbau.<br />

Wann denken Sie überhaupt<br />

nicht an Ihre Arbeit?<br />

Im Schlaf vermutlich.<br />

Welches Zitat fällt Ihnen zum<br />

Thema Karriere ein?<br />

Keines. Ich bin weniger ein Zitat-<br />

Mensch als ein Geschichtenerzähler.<br />

Lassen Sie es mich also<br />

mit einem eigenen Zitat versuchen:<br />

„Denke nicht zu viel über<br />

deine Karriere nach und konzentriere<br />

dich vielmehr darauf, jeden<br />

Tag dein Bestmöglichstes für deine<br />

Firma zu leisten.“<br />

Wie lautet Ihr persönlicher Karriere-Tipp<br />

für junge Akademiker?<br />

Studiere etwas, was dich wirklich<br />

interessiert – auch wenn<br />

es nichts mit deinem eigentlich<br />

angestrebten Beruf zu tun hat.<br />

Denn grundsätzlich ist es wichtig,<br />

die Fähigkeit zu entwickeln,<br />

immer weiter zu lernen. Den Rest<br />

lernt man dann schlicht und einfach<br />

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