Ausgabe 4/2010 - Karrieremagazin.net
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04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />
CAMPUS Career Services<br />
Überzeugend bewerben<br />
Experten von drei Career Services geben Tipps, wie Wirtschaftswissenschaftler, Juristen<br />
und Ingenieure mit ihren Bewerbungsunterlagen überzeugen können.<br />
Für Juristen:<br />
Andrea Schröder ist Mitarbeiterin<br />
im Career Service<br />
der Universität Münster.<br />
Ein Plädoyer in eigener Sache<br />
Die schriftliche Bewerbung ist die plastische<br />
Beschreibung des eigenen Profils.<br />
Sie ist für Juristen die Beweisführung<br />
für persönliche Qualifikationen<br />
und Stärken. Um im Juristenbild zu<br />
bleiben: Eine Bewerbung sollte kein<br />
trockener Schriftsatz sein, sondern<br />
eher ein mitreißendes Plädoyer in eigener<br />
Sache. Nicht sachlich-formal,<br />
sondern lebendig-überzeugend lautet<br />
das Motto für Anschreiben und Lebenslauf.<br />
Anschauliche Qualifikationen<br />
Dabei geht es nicht um einen lockeren<br />
Ton, sondern um die anschauliche<br />
Darstellung mit Beispielen. Bewerber<br />
sollen zeigen, dass sie die geforderten<br />
Tätigkeiten im besten Fall schon einmal<br />
gemacht haben. Für Juristen ist<br />
es wichtig, dass sie Schwerpunkte aus<br />
dem Studium im Lebenslauf nennen.<br />
Durch private Aktivitäten wie ehrenamtliches<br />
Engagement oder Studentenjobs<br />
sammeln Juristen Kompetenzen,<br />
die ihnen im Beruf nutzen. Deshalb<br />
sollten diese Tätigkeiten auch im Lebenslauf<br />
auftauchen. Wer im Anschreiben<br />
noch einen persönlichen Bezug zur<br />
Stelle oder zum Arbeitgeber herstellt,<br />
ist dem Einstieg oft schon ein ganzes<br />
Stück näher. Also: Nehmen Sie die Personaler<br />
mit Ihrem Plädoyer für sich<br />
ein.<br />
Für Ingenieure:<br />
Thomas Rehmet ist Mitarbeiter<br />
im Career Service der<br />
Hochschule Reutlingen.<br />
Kommunikation gefragt<br />
Für Ingenieure werden neben den fachlichen<br />
Kompetenzen die Soft Skills immer<br />
wichtiger. Sprachkenntnisse und<br />
Erfahrungen im Projektmanagement<br />
sind heutzutage unverzichtbar. Auch<br />
der „kommunizierende Ingenieur“<br />
ist gefragt, der gut mit Kollegen und<br />
Kunden aus anderen Abteilungen und<br />
Kulturkreisen klarkommt. Ingenieure<br />
neigen aber leider dazu, ihr Licht unter<br />
den Scheffel zu stellen. Dass das ehrenamtliche<br />
Engagement in der Freizeit<br />
vielleicht den Ausschlag gibt, ist vielen<br />
nicht bewusst. Nur zu behaupten, kommunikativ<br />
und teamfähig zu sein, reicht<br />
nicht. Viel überzeugender ist es, diese<br />
Fähigkeiten mit Beispielen zu belegen.<br />
Hohe Anforderungen<br />
Ingenieure sollten sich bewusst sein, in<br />
welchem Umfeld sie sich bewerben. Als<br />
Projektingenieur bei einem großen, internationalen<br />
Konzern? Oder bei einem<br />
kleinen oder mittleren Unternehmen?<br />
Bei großen Unternehmen gibt es meist<br />
Karriereportale. Dort hinterlegen Ingenieure<br />
ihr Profil und laden Unterlagen<br />
hoch. Achtung: Die Konkurrenz ist groß<br />
und die Bewerbung muss hohen Anforderungen<br />
in Inhalt und Form genügen.<br />
Kleine und mittlere Unternehmen sind<br />
dagegen spezialisiert. Hier haben Bewerber<br />
gute Karten, die Fachkenntnisse<br />
mitbringen und nachweisen können.<br />
Für Wirtschaftswissenschaftler:<br />
Cornelia Mattern ist Leiterin<br />
des Career Service der<br />
Universität Mannheim.<br />
Profil zeigen<br />
Systematik und Zielorientierung – das<br />
sind die Hauptkriterien für eine erfolgreiche<br />
Bewerbung für Wirtschaftswissenschaftler.<br />
Punkten kann der<br />
Bewerber mit einer klaren Linie im<br />
Lebenslauf. Neben den inhaltlichen<br />
Schwerpunkten des Studiums zählen<br />
hier auch Aspekte wie der Abschluss in<br />
der Regelstudienzeit und Praktika.<br />
Methoden-und Sozialkompetenz<br />
Für Wirtschaftswissenschaftler ist eine<br />
starke Methodenkompetenz besonders<br />
wichtig. Entscheidungen und Ziele<br />
müssen schnell umgesetzt werden, analytisches<br />
Denken ist erwünscht. Und<br />
genau diese Stärken sollten sich schon<br />
in der Bewerbung abzeichnen.<br />
Personalverantwortliche legen außerdem<br />
immer mehr Wert auf die Sozialkompetenz.<br />
Für sie ist entscheidend, ob<br />
der Bewerber teamorientiert und bereit<br />
ist, Verantwortung zu übernehmen. Wer<br />
sich neben seinem Studium engagiert,<br />
sollte dies also in der Bewerbung unbedingt<br />
angeben. Denn die Persönlichkeit<br />
der Bewerber spielt bei den Unternehmen<br />
eine zunehmend wichtige Rolle.<br />
Positiv ist, wenn der Bewerber bereits<br />
gut über das Unternehmen und die Produkte<br />
informiert ist. So lässt sich die Bewerbung<br />
passgenau zuschneiden. Dazu<br />
gehört auch die persönliche Adressierung<br />
an die richtige Kontaktperson.<br />
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