18.03.2014 Aufrufe

Ausgabe 4/2010 - Karrieremagazin.net

Ausgabe 4/2010 - Karrieremagazin.net

Ausgabe 4/2010 - Karrieremagazin.net

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

04 <strong>2010</strong> Staufenbiel <strong>Karrieremagazin</strong><br />

CAMPUS Prokrastination<br />

5 TIPPS GEGEN AUFSCHIEBERITIS<br />

• Zeitmanagement: Große Ziele in kleine, zeitnahe Etappen aufteilen<br />

und sofort damit anfangen<br />

• Prioritäten setzen: Das Wichtigste zuerst erledigen<br />

• Realistische Zeitplanung: Nicht zu wenig Zeit einplanen<br />

• Motivation schaffen: Pausen und Belohnung für Leistungen<br />

gönnen<br />

• Kontrolle: Am besten von anderen Personen prüfen lassen,<br />

ob die Aufgabe erledigt wurde<br />

© ISTOCKPHOTO_ ROLLINGEARTH<br />

Ablenkungen kappen<br />

Ein typisches Symptom von Aufschieberitis: Anstatt die<br />

wichtige Arbeit zu erledigen, suchen die Betroffenen Ablenkung.<br />

Hier eine E-Mail an die Freundin, dort eine Runde<br />

Online-Poker, schnell mal beim Reiseanbieter für den nächsten<br />

Urlaub recherchiert. Wer unter Aufschieberitis leidet,<br />

dem kann die ständig verfügbare Inter<strong>net</strong>welt schnell zum<br />

Stolperstein werden.<br />

Die Experten am Schreibzentrum kennen diese Falle.<br />

„Wir haben absichtlich nicht alle Computer ans Netz angeschlossen,<br />

damit das Inter<strong>net</strong> nicht jederzeit für Ablenkung<br />

sorgen kann“, sagt Katrin Girgensohn. Ihre Tipps zur<br />

Vermeidung von Ablenkungen: „Wer feststellt, dass E-Mails<br />

schreiben, Surfen oder Telefonieren ablenkt, der sollte sich<br />

feste Zeiten setzen, an denen er seine Mails abruft. Etwa<br />

nur nach der Mittagspause. Ansonsten hilft es, für ein paar<br />

Stunden konsequent die Inter<strong>net</strong>verbindung zu kappen oder<br />

das Telefon auszustellen.“<br />

Persönliche Windmühlen<br />

Auch unklare Leistungsanforderungen oder mangelnde<br />

Betreuung von Dozenten bringen viele Studenten ins Trudeln.<br />

Weil sie nicht weiter wissen, verschieben sie die unangenehme<br />

Arbeit auf später. Die Konsequenz: Die Zeit wird<br />

immer knapper, der Druck immer größer. Wer in diesem<br />

Teufelskreis steckt, dem tut Hilfe von außen gut. Studenten<br />

sollten sich nicht scheuen, psychologische Beratung aufzusuchen.<br />

Anderen hilft vielleicht schon ein klärendes Gespräch<br />

mit dem Professor. Denn alleine gegen seine persönlichen<br />

Windmühlen zu kämpfen ist schwierig.<br />

Auch für die Bewältigung der Aufgaben selbst sollten<br />

sich bekennende Aufschieber Unterstützung holen. An vielen<br />

Hochschulen gibt es etwa Schreibzentren wie an der<br />

Europa-Universität Viadrina. „Wir können Betroffenen mit<br />

den richtigen Lernstrategien und Arbeitstechniken weiterhelfen“,<br />

sagt Girgensohn. Hier gibt es individuelle Schreibberatung,<br />

aber auch Kurse, in denen mehrere Studenten<br />

zusammenarbeiten. Wer kein solches Angebot an seiner<br />

Uni hat, kann sich selbst Hilfe organisieren. „Gründen Sie<br />

Schreibgruppen oder Lerntandems und verabreden Sie feste<br />

Deadlines miteinander“, rät Girgensohn. Das kann bedeuten,<br />

sich gegenseitig fertige Kapitel zu versprechen. Oder zu<br />

kontrollieren, ob der andere sein Thema auch wirklich gelernt<br />

hat.<br />

Gemeinsam schreiben<br />

Wie sehr Unterstützung von Leidensgenossen helfen kann,<br />

zeigte das Projekt „Die lange Nacht der aufgeschobenen<br />

Hausarbeiten“, eine Aktion des Schreibzentrums. „Der Auslöser<br />

war eine Studentin, die scherzhaft meinte: ‚Eigentlich<br />

müsstet ihr für mich auch nachts aufhaben’“, sagt Katrin<br />

Girgensohn. Und so hatte das Schreibzentrum bis zum Morgengrauen<br />

geöff<strong>net</strong>. Neben der Betreuung durch Schreibtutoren<br />

gab es organisierte Pausen. Denn auch kleine Unterbrechungen<br />

und motivierende Belohnungen sind wichtig.<br />

„Office-Yoga zur Dehnung, Konzentrationsspiele und ein<br />

Nachtspaziergang standen auf dem Plan“, so Girgensohn.<br />

Inzwischen hat die Idee, Blockaden gemeinsam zu bewältigen,<br />

Nachahmer gefunden. Etwa an der Ruhr-Uni in<br />

Bochum mit einer ganzen Schreibwoche. Auch die Nacht<br />

der aufgeschobenen Hausarbeiten wird fortgesetzt. „Die<br />

Aktion zeigte, dass das Arbeiten mit Anderen motivierend<br />

ist“, erklärt Girgensohn den Erfolg. Und auch das zeigte die<br />

Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten: Mit der Diagnose<br />

Aufschieberitis steht niemand alleine da.<br />

Julia Heilig, Birgit Rogge<br />

INTERNET<br />

Mehr zu gelungenem Zeitmanagement jetzt auf staufenbiel.de/karrieremagazin.<br />

44 staufenbiel.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!